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Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege

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Fachhochschule OsnabrückUniversity of Applied SciencesDeutsches Netzwerk fürQualitätsentwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> (Hrsg.)Auszug aus <strong>der</strong> Buchveröffentlichung<strong>Expertenstandard</strong><strong>Dekubitusprophylaxe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>Entwicklung - Konsentierung - Implementierung2. Auflage mit aktualisierterLiteraturstudie (1999 - 2002)Die vollständige Buchveröffentlichung kann zu e<strong>in</strong>em Preis von 17 € schriftlichbestellt werden beimDeutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> (DNQP)Fachhochschule OsnabrückPostfach 194049009 OsnabrückFax: 0541/969-2971E-Mail: j.schemann@fh-osnabrueck.deInternet: http://www.dnqp.de


Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>3 Der <strong>Expertenstandard</strong> <strong>Dekubitusprophylaxe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>Christel Bienste<strong>in</strong>, Sibylle Ebert, Christa Gottwald, Karla Kämmer, Bruno Kaltwasser,Esther Kle<strong>in</strong>-Tarolli, Sab<strong>in</strong>e Metz<strong>in</strong>g, Eva-Maria Panfil, GerhardSchrö<strong>der</strong>, Karl-Hans Schröter, Eva Ste<strong>in</strong>metz, Franz Wagner und AngelikaZegel<strong>in</strong>-Abt3.1 Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ExpertenarbeitsgruppeLeitung: Christel Bienste<strong>in</strong> Institut fürMo<strong>der</strong>ation: Eva-Maria Panfil <strong>Pflege</strong>wissenschaftOrganisation: Sab<strong>in</strong>e Metz<strong>in</strong>gUniversität Witten/HerdeckeChristel Bienste<strong>in</strong>Krankenschwester, Dipl. Päd., PhD(c), Professor<strong>in</strong> für <strong>Pflege</strong>wissenschaft an <strong>der</strong> UniversitätBremen, Leitung des Instituts für <strong>Pflege</strong>wissenschaft an <strong>der</strong> Universität Witten/Herdecke,Mitherausgeber<strong>in</strong> des Standardwerkes „Dekubitus“ (Stuttgart 1997), zahlreiche Publikationen,Dozent<strong>in</strong> für <strong>Dekubitusprophylaxe</strong> und -therapie, K<strong>in</strong>ästhetiktra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> ® , Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> für BasaleStimulation ®Sibylle EbertKrankenschwester, Fachkrankenschwester für Intensivmediz<strong>in</strong> und Anästhesiologie, Fachkrankenschwesterfür Stomapflege und Inkont<strong>in</strong>enz, Dozent<strong>in</strong> für <strong>Dekubitusprophylaxe</strong> und-therapieChrista GottwaldKrankenschwester, Lehrer<strong>in</strong> für <strong>Pflege</strong>berufe, Leiter<strong>in</strong> des Standardarbeitskreises im KrankenhausNeuperlach, Schwerpunkt <strong>Pflege</strong> von querschnittsgelähmten Patienten, 2. Preis desHARTMANN ® <strong>Pflege</strong>preises Dekubitus 1998Karla KämmerKrankenschwester und Altenpfleger<strong>in</strong>, Lehrer<strong>in</strong> für <strong>Pflege</strong>berufe, Dozent<strong>in</strong> für geriatrischeRehabilitation, Dozent<strong>in</strong> für <strong>Dekubitusprophylaxe</strong> und -therapie, zahlreiche PublikationenBruno Kaltwasser<strong>Pflege</strong>dienstleiter i. R., Krankenpfleger, Hygienefachkraft, OP-Fachkrankenpfleger, Dozentfür <strong>Dekubitusprophylaxe</strong> und -therapie, Schwerpunkt Lagerung bei querschnittsgelähmtenund polytraumatisierten Patienten, zahlreiche Publikationen zum ThemaEsther Kle<strong>in</strong>-TarolliKrankenschwester, K<strong>in</strong>ästhetiktra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> ® , Schwerpunkt K<strong>in</strong>ästhetik ® und DekubitusSab<strong>in</strong>e Metz<strong>in</strong>gKrankenschwester, <strong>Pflege</strong>wissenschaftler<strong>in</strong> (MScN), wissenschaftliche Mitarbeiter<strong>in</strong> am Institutfür <strong>Pflege</strong>wissenschaft an <strong>der</strong> Universität Witten/Herdecke.


Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>Eva-Maria PanfilKrankenschwester, Prof. Dr., bis 2001 wissenschaftliche Mitarbeiter<strong>in</strong> im Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft<strong>der</strong> Universität Witten/Herdecke, seit 2001 Professor<strong>in</strong> für <strong>Pflege</strong>wissenschaftan <strong>der</strong> Fachhochschule Frankfurt am Ma<strong>in</strong>. Schwerpunkte: Kl<strong>in</strong>ische <strong>Pflege</strong>wissenschaft,Chronische WundenGerhard Schrö<strong>der</strong>Krankenpfleger, Lehrer für <strong>Pflege</strong>berufe, Mitherausgeber des Standardwerkes „Dekubitus“(Stuttgart 1997), Mitarbeiter und Lektor <strong>der</strong> ICW-Leitl<strong>in</strong>ie Dekubitus, Dozent für <strong>Dekubitusprophylaxe</strong>und -therapie, zahlreiche PublikationenKarl-Hans SchröterKrankenpfleger, Fachkrankenpfleger für Intensivmediz<strong>in</strong> und Anästhesiologie, Dozent für<strong>Dekubitusprophylaxe</strong> und -therapie, Qualitätssicherungsbeauftragter, 4. Preis des HART-MANN ® <strong>Pflege</strong>preises Dekubitus 1998Eva Ste<strong>in</strong>metzKrankenschwester, Zusatzausbildung Sozialmanagement, Leiter<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es ambulanten <strong>Pflege</strong>dienstes,3. Preis des HARTMANN ® <strong>Pflege</strong>preises Dekubitus 1998Franz WagnerKrankenpfleger, Fachkrankenpfleger Innere Mediz<strong>in</strong> und Intensivpflege, Stationsleitung, Lehrerfür <strong>Pflege</strong>berufe, Master of Science <strong>in</strong> Nurs<strong>in</strong>g, bis 1999 Geschäftsführer des Institutesfür <strong>Pflege</strong>wissenschaft am Kl<strong>in</strong>ikum <strong>der</strong> Stadt Nürnberg, seit 2000 Bundesgeschäftsführerdes DBfKAngelika Zegel<strong>in</strong>-AbtKrankenschwester, M.A., PhD(c), Lehrer<strong>in</strong> für <strong>Pflege</strong>berufe, wissenschaftliche Mitarbeiter<strong>in</strong>im Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität Witten/Herdecke, Expert<strong>in</strong> für pflegerischesAssessment, Dozent<strong>in</strong> <strong>der</strong> Fachweiterbildung für Stomapflege und Inkont<strong>in</strong>enz, Herausgeber<strong>in</strong>zahlreicher pflegerischer Publikationen, Autor<strong>in</strong> im Buch „Dekubitus“ (Hrsg: Bienste<strong>in</strong>et al. 1997)Präambel zum <strong>Expertenstandard</strong>Da druckgefährdete Personen <strong>in</strong> allen E<strong>in</strong>richtungen des Gesundheitswesens anzutreffens<strong>in</strong>d, richtet sich <strong>der</strong> vorliegende <strong>Expertenstandard</strong> an Altenpfleger/<strong>in</strong>nen, Gesundheits- undKrankenpfleger<strong>in</strong>nen und -pfleger sowie an Gesundheits- und K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenpfleger<strong>in</strong>nenund -pfleger. Im Standard werden die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> verschiedenen <strong>Pflege</strong>berufe Berufsgruppenübergreifend als „<strong>Pflege</strong>fachkraft“ angesprochen. Für druckgefährdete Personenwurde das Begriffspaar „Patient/Betroffener“ gewählt, um den unterschiedlichen Zielgruppensoweit wie möglich gerecht zu werden.Der <strong>Expertenstandard</strong> basiert auf e<strong>in</strong>er umfassenden Literaturanalyse <strong>der</strong> nationalen und<strong>in</strong>ternationalen Fachliteratur - vorrangig wurden randomisierte kontrollierte Studien recherchiert- sowie <strong>der</strong> Praxisexpertise <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Expertenarbeitsgruppe.


Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>In <strong>der</strong> Standardaussage und <strong>in</strong> Ergebniskriterium 7 wird die Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>es Dekubitusals zentrales Ziel formuliert, da <strong>der</strong> Entstehung e<strong>in</strong>es Dekubitus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel entgegengewirktwerden kann. Dennoch ist zu konstatieren, dass dieses Ziel nicht bei allen Personengruppenerreichbar ist. E<strong>in</strong>schränkungen bestehen für Personengruppen, bei denen die gesundheitlicheSituation gegen e<strong>in</strong>e konsequente Anwendung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen prophylaktischenMaßnahmen spricht (z. B. bei lebensbedrohlichen Zuständen), e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Prioritätensetzungerfor<strong>der</strong>t (Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Term<strong>in</strong>alphase ihres Lebens) o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Wirkung <strong>der</strong>prophylaktischen Maßnahmen verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t (z. B. gravierende Störungen <strong>der</strong> Durchblutung,auch unter E<strong>in</strong>nahme zentralisieren<strong>der</strong> Medikamente).Die <strong>in</strong>haltliche und formale Gestaltung des vorliegenden Standards (kurze e<strong>in</strong>deutige Standardaussage,<strong>in</strong>haltliche Begründung, messbare Struktur-, Prozess- und Ergebniskriterien)orientiert sich an <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternational bewährten Struktur, die auch im europäischen Netzwerkangewandt wird. Die Auswahl <strong>der</strong> Schwerpunkte ist auf zentrale Aspekte ausgerichtet, umden Standard vor e<strong>in</strong>er Überfrachtung mit allgeme<strong>in</strong>en Aussagen, wie „regelmäßige Fortbildungenveranstalten“, „<strong>Pflege</strong>maßnahme dokumentieren“, „<strong>Pflege</strong>prozess anwenden“, zubewahren.Die impliziten allgeme<strong>in</strong>en Qualitätsziele und -kriterien, über die dieser <strong>Expertenstandard</strong>verfügt, sollen im folgenden skizziert werden, denn ihnen kommt e<strong>in</strong>e richtungsweisendeFunktion im Rahmen <strong>der</strong> Implementierung des Standards <strong>in</strong> die <strong>Pflege</strong>praxis zu. Aus denallgeme<strong>in</strong>en Zielen und Kriterien lassen sich wertvolle Anhaltspunkte für den Aufbau e<strong>in</strong>ergeeigneten Infrastruktur für kont<strong>in</strong>uierliche Qualitätsentwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> ableiten.Die allgeme<strong>in</strong>e Zielsetzung besteht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen <strong>Pflege</strong>, die sich bei Bedarf auch anAngehörige von Patienten/Betroffenen richtet. Grundlage e<strong>in</strong>er an <strong>in</strong>dividuellen Patienten-/Betroffenen-Bedürfnissen orientierten <strong>Pflege</strong> s<strong>in</strong>d vor allem die• theoriegeleitete Anwendung <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>prozessmethode e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Bewertung des<strong>Pflege</strong>erfolges;• Orientierung an körperlichen, psychischen, sozialen, seelischen und spirituellen Bedürfnissen<strong>der</strong> Patienten/Betroffenen;• aussagekräftige Dokumentation des <strong>Pflege</strong>prozesses als wichtige Datenquelle für dieQualitätsmessung;• Zusammenarbeit mit den an<strong>der</strong>en Gesundheitsfachberufen.Der vorliegende <strong>Expertenstandard</strong> beschreibt den Beitrag <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> zur <strong>Dekubitusprophylaxe</strong>.Die Versorgung <strong>der</strong> Patienten/Betroffenen f<strong>in</strong>det jedoch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel berufsgruppen- undhäufig auch Sektoren übergreifend unter Beteiligung von Angehörigen und Hilfskräften statt.Maßnahmen zur Vermeidung e<strong>in</strong>es Dekubitus können daher nur <strong>in</strong> Zusammenarbeit allerbeteiligten Akteure e<strong>in</strong>schließlich des Patienten/Betroffenen selbst erfolgen. Die Delegationvon Tätigkeiten <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>fachkraft an <strong>Pflege</strong>hilfskräfte erfolgt im Rahmen ihrer Verantwort-


Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>lichkeit. Der E<strong>in</strong>satz von Technik und Hilfsmitteln bietet e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Unterstützung, ersetztaber nicht die notwendige För<strong>der</strong>ung, Anleitung und Unterstützung bei <strong>der</strong> körpereigenenBewegung des Patienten/Betroffenen.Zur Implementierung des Standards bedarf es <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Anstrengung <strong>der</strong> Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen(leitende Managementebene: <strong>Pflege</strong>management und Betriebsleitung)und <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>fachkräfte. Die Managementebene trägt Verantwortung für die Bereitstellungvon Wissen sowie für die Bereitstellung von Hilfsmitteln und Materialien. <strong>Pflege</strong>fachkräftetragen Verantwortung für den Erwerb von Wissen und die Umsetzung des Standards im kl<strong>in</strong>ischenAlltag. Die Reduktion <strong>der</strong> Dekubitus<strong>in</strong>zidenz ist mit <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Beteiligungaller Akteure erfolgreich zu erreichen.Der im folgenden (Abb. 3) dargestellte <strong>Expertenstandard</strong> zur <strong>Dekubitusprophylaxe</strong> ist dieendgültige Version, die von <strong>der</strong> Expertenarbeitsgruppe <strong>in</strong> Abstimmung mit dem Lenkungsausschussdes DNQP nach <strong>der</strong> Konsensus-Konferenz erarbeitet wurde. Die vorgenommenenÄn<strong>der</strong>ungen beschränkten sich auf Ergänzungen und Konkretisierungen, sie waren nichtsubstantieller Natur (vgl. Kap. 2.3.4.2).


3.4 Der <strong>Expertenstandard</strong> <strong>Dekubitusprophylaxe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>Standardaussage: Je<strong>der</strong> dekubitusgefährdete Patient/Betroffene erhält e<strong>in</strong>e Prophylaxe, die die Entstehung e<strong>in</strong>es Dekubitus verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t. (Stand: Mai 2000)Begründung: E<strong>in</strong> Dekubitus gehört zu den gravierenden Gesundheitsrisiken hilfe- und pflegebedürftiger Patienten/Betroffener. Angesichts des vorhandenen Wissens über die weitgehendenMöglichkeiten <strong>der</strong> Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>es Dekubitus ist die Reduzierung auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum anzustreben. Von herausragen<strong>der</strong> Bedeutung ist, dass das <strong>Pflege</strong>fachpersonal systematische Risikoe<strong>in</strong>schätzung,Schulung von Patienten/Betroffenen, Bewegungsför<strong>der</strong>ung, Druckreduzierung und die Kont<strong>in</strong>uität prophylaktischer Maßnahmen gewährleistet.Struktur Prozess ErgebnisDie <strong>Pflege</strong>fachkraftS1 -verfügt über aktuelles Wissen zur Dekubitusentstehungsowie E<strong>in</strong>schätzungskompetenz des Dekubitusrisikos.Die <strong>Pflege</strong>fachkraftP1 -beurteilt das Dekubitusrisiko aller Patienten/Betroffenen,bei denen die Gefährdung nicht ausgeschlossen werdenkann, unmittelbar zu Beg<strong>in</strong>n des pflegerischen Auftrages unddanach <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell festzulegenden Abständen sowie unverzüglichbei Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Mobilität, <strong>der</strong> Aktivität und desDruckes u. a. mit Hilfe e<strong>in</strong>er standardisierten E<strong>in</strong>schätzungsskala,z. B. nach Braden, Waterlow o<strong>der</strong> Norton.E1 E<strong>in</strong>e aktuelle, systematische E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Dekubitusgefährdungliegt vor.S2 -beherrscht haut- und gewebeschonende Bewegungs-,Lagerungs- und Transfertechniken.S3a -verfügt über die Kompetenz, geeignete druckreduzierendeHilfsmittel auszuwählen.S3b Druckreduzierende Hilfsmittel (z. B. Weichlagerungskissenund -matratzen) s<strong>in</strong>d sofort zugänglich, Spezialbetten(z.B. Luftkissenbetten) <strong>in</strong>nerhalb von 12 h.S4 -kennt neben Bewegungsför<strong>der</strong>ung und Druckreduktionweitere geeignete Interventionen zur <strong>Dekubitusprophylaxe</strong>,die sich aus <strong>der</strong> Risikoe<strong>in</strong>schätzung ergeben.S5 -verfügt über Fähigkeiten, Informations- und Schulungsmaterialzur Anleitung und Beratung des Patienten/Betroffenenund se<strong>in</strong>er Angehörigen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigenbewegungdes Patienten/Betroffenen und zur Druckreduktion.S6 Die E<strong>in</strong>richtung stellt sicher, dass alle an <strong>der</strong> Versorgungdes Patienten/Betroffenen Beteiligten den Zusammenhangvon Kont<strong>in</strong>uität <strong>der</strong> Intervention und Erfolg <strong>der</strong> <strong>Dekubitusprophylaxe</strong>kennen und gewährleistet die Informationsweitergabeüber die Dekubitusgefährdung an externe Beteiligte.S7 -verfügt über die Kompetenz, die Effektivität <strong>der</strong> prophylaktischenMaßnahmen zu beurteilen.P2 -gewährleistet auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>dividuellen Bewegungsplanessofortige Druckentlastung durch die regelmäßigeBewegung des Patienten/Betroffenen, z. B. 30° Lagerung,Mikrobewegung, reibungs- und scherkräftearmer Transfer undför<strong>der</strong>t soweit als möglich die Eigenbewegung des Patienten/Betroffenen.P3 -wendet die geeigneten druckreduzierenden Hilfsmittel an,wenn <strong>der</strong> Zustand des Patienten/Betroffenen e<strong>in</strong>e ausreichendeBewegungsför<strong>der</strong>ung bzw. Druckentlastung nichtzulässt.P4 -leitet auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Risikoe<strong>in</strong>schätzung für alleidentifizierten Risikofaktoren weitere Interventionen e<strong>in</strong>, diebeispielsweise die Erhaltung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gewebetoleranzbetreffen.P5 -erläutert die Dekubitusgefährdung und die Notwendigkeitvon prophylaktischen Maßnahmen, plant diese <strong>in</strong>dividuell mitdem Patienten/Betroffenen und se<strong>in</strong>en Angehörigen.P6 -<strong>in</strong>formiert die an <strong>der</strong> Versorgung des dekubitusgefährdetenPatienten/Betroffenen Beteiligten über die Notwendigkeit<strong>der</strong> kont<strong>in</strong>uierlichen Fortführung <strong>der</strong> Interventionen(z. B. Personal <strong>in</strong> Arztpraxen, OP- und Röntgenabteilungen,o<strong>der</strong> Transportdiensten).P7 -begutachtet den Hautzustand des gefährdeten Patienten/Betroffenen <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell zu bestimmenden Zeitabständen.E2 E<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividueller Bewegungsplan liegt vor.E3 Der Patient/Betroffene bef<strong>in</strong>det sich unverzüglich auf e<strong>in</strong>erfür ihn geeigneten druckreduzierenden Unterlage, druckreduzierendeHilfsmittel werden unverzüglich angewendet.E4 Die durchgeführten Interventionen zu den Risikofaktorens<strong>in</strong>d dokumentiert.E5 Der Patient/Betroffene und se<strong>in</strong>e Angehörigen kennen dieUrsachen <strong>der</strong> Dekubitusgefährdung sowie die geplantenMaßnahmen und wirken auf <strong>der</strong> Basis ihrer Möglichkeiten an<strong>der</strong>en Umsetzung mit.E6 Die Dekubitusgefährdung und die notwendigen Maßnahmens<strong>in</strong>d allen an <strong>der</strong> Versorgung des Patienten/BetroffenenBeteiligten bekannt.E7 Der Patient/Betroffene hat ke<strong>in</strong>en Dekubitus.

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