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SINFONIE KONZERT

Programmheft - Städteorchester Württembergisches Allgäu

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KLAUS NERDINGER studierte bei Lydia<br />

Dubrovskaya am Konservatorium in<br />

Augsburg, bei Ruggiero Ricci am Mozar -<br />

te um in Salzburg und bei Grigory Zhislin<br />

sowie Herwig Zack an der Hochschule<br />

für Musik in Würzburg. Dort erwarb er<br />

auch das Meister klas sen-Diplom.<br />

Zusätzlich bildete er sich bei Meister -<br />

kur sen von Felix Andrievsky und Peter<br />

Feuchtwanger weiter.<br />

Er gewann Preise und Stipendien bei<br />

Jugend musiziert, der Museumsgesellschaft<br />

Ulm, Live Music Now Franken<br />

unter der Schirmherrschaft von Sir Ye -<br />

hudi Menuhin oder dem Hoch schul wett -<br />

bewerb Felix Mendelssohn Bartholdy in<br />

der Kategorie Duo Violine/Kla vier.<br />

Klaus Nerdinger war und ist Konzertmeister bei zahlreichen Ensembles<br />

wie z. B. der Jungen bayerischen Kammerphilharmonie, der Jungen<br />

Philharmonie Hessen-Thüringen, dem Kammerorchester Werneck, der<br />

Kammeroper Frankfurt und in der Pasinger Fabrik.<br />

Er trat als Solist mit der Philharmonie Zlin, dem Regensburger Kam -<br />

merorchester und in der Oper Frankfurt mit großem Erfolg auf.<br />

Mit seiner Schwester Birgit gibt er regelmäßig Konzerte im In- und<br />

Aus land und ist Geiger des Trio Rotenhan so wie der Tangoformation<br />

Tango duende.<br />

Seit Herbst 2005 unterrichtet er an der Jugendmusikschule Württem -<br />

bergisches Allgäu.<br />

Er ist Mitglied beim Sinfonieorchester Vor arlberg und der Kammerphil -<br />

har mo nie Bodensee Oberschwaben. Außer dem spielt er regelmäßig<br />

beim Euro pe an Union Chamber Orchestra, und ist Kon zertmeister im<br />

Sinfonieorchester Liechtenstein und der Sinfonietta Vor arl berg<br />

Die in Serbien geborene ANIKO ZEKE<br />

erhielt mit 8 Jahren ihren ersten Cello -<br />

unterricht bei Katalin Koczo.<br />

Schnell wurde ihre große Begabung<br />

erkannt und gefördert. Schon bald folgten<br />

erste Preise bei nationalen und in -<br />

ternationalen Wettbewerben im damaligen<br />

Jugoslawien.<br />

Ihr Cellostudium führte sie nach<br />

Deutsch land, wo sie bei Prof. Marcio<br />

Carneiro an der Hochschule für Musik<br />

in Detmold studierte.<br />

Später wechselte sie an die Hochschule<br />

für Musik in Würzburg in die Klasse von<br />

Prof. Xenia Jankovic.<br />

Weitere künstlerische Impulse erhielt<br />

Aniko Zeke von Prof. Martin Ostertag sowie Prof. Marcus Wagner.<br />

Im Jahre 2001erhielt Sie einen Akademieplatz sowie im Folgejahr ein<br />

Stipendium der Münchener Orchesterakademie.<br />

Danach spielte sie in verschiedenen Orchestern: u. a. Main-Franken<br />

Theater Würzburg, Theater Augsburg, Staatstheater Saarbrücken so -<br />

wie in München bei den Münchener Symphoniker, Orchester des<br />

Bayerischen Rundfunks sowie im Orchester der Bayerischen Staats -<br />

oper.<br />

Aktuell ist Aniko Zeke Solocellistin im Jakobsplatz Orchester München<br />

sowie Mitglied der Taschenphilharmonie München.<br />

MICHAEL WEIGER arbeitet als Dirigent<br />

in Deutschland, Frankreich, Österreich<br />

und der Schweiz. Er ist Kapellmeister<br />

und Studienleiter am Theater Ulm, hat<br />

einen Lehrauftrag an der Staatlichen<br />

Hoch schule für Musik in Trossingen und<br />

war in der Spielzeit 2010/11 zudem als<br />

Gastdirigent am Landestheater Coburg.<br />

Seit 2004 leitet er das Städteorchester<br />

Württembergisches Allgäu.<br />

Zu seinen Auszeichnungen zählen der<br />

Kulturförderpreis der Stadt Friedrichs -<br />

hafen und der Studienpreis der Felix-<br />

Porsch-Stiftung München. Ein künstle -<br />

ri scher Schwerpunkt bildet für ihn die<br />

Be schäftigung mit Fragen der Auffüh rungspraxis „Alter Musik“ und der<br />

Interpretation auf Originalinstrumenten. Weiterhin hat er sich auf dem<br />

Konzertpodium ein großes Repertoire der Sinfonik wie Oper der<br />

Klassik, Romantik und Moderne angeeignet.<br />

Zahlreiche seiner Konzerte wurden vom BR, SDR, SWR, ORF und Radio<br />

France mitgeschnitten. Als CD-Einspielungen sind bisher die „Messe<br />

Solennelle“ von G. Rossini in einer eigenen Bearbeitung für Kamme r -<br />

or chester und „Cantabile“ mit klassischer Blockflöte und Ham mer flü -<br />

gel erhältlich.<br />

Als Chefdirigent leitete Michael Weiger die Capella Cantorum Basi -<br />

liensis und die Capella Conserta München. Bis 1996 war er Künstle -<br />

rischer Leiter der Wasserburger Sommerkonzerte. Enga ge ments als<br />

Dirigent und Korrepetitor führten ihn über Straßburg, Plauen, Biel und<br />

Augsburg nach Ulm. Hier dirigiert er in der aktuellen Spielzeit unter<br />

anderem Il Tabarro, Suor Angelica und Gianni Schicchi von Puccini, Don<br />

Pasquale von Donizetti und leitet die Produktion Der Wildschütz von<br />

Lortzing.<br />

www.michaelweiger.com<br />

Foto: Michael Untch (2010)<br />

Unter der Leitung von Michael Weiger gibt das Städteorchester Würt -<br />

tem bergisches Allgäu e. V., dessen Bestehen in das Jahr 1973 zurück<br />

reicht, zweimal im Jahr ein Sinfoniekonzert. Das Orchester setzt sich<br />

aus Schülern, Laien und Lehrern der JMS zusammen. Mit jedem<br />

Programm tritt es in den Städten Wangen, Leutkirch und Isny auf.<br />

DAS ORCHESTER<br />

1. Violine<br />

Claudia Kessler<br />

(Konzertmeisterin)<br />

Sofia Gieysztor<br />

Friedelind Assenbaum<br />

Susanne Daugalies<br />

Martina Janz<br />

Julia Locher<br />

Ivana Paust<br />

Teresa Sommer<br />

Miriam Schneider<br />

Eva Stiefenhofer<br />

Sophia Tangl<br />

2. Violine<br />

Wolfgang Ferber<br />

Agneta Bollgrün<br />

Lucia Ebert<br />

Verena Frisch<br />

Gertrud Klotz<br />

Dr. Annegret Kneer<br />

Dorothea Kobler-Bayer<br />

Ulrike Rädler-<br />

Steinhauser<br />

Ulrike Schlor<br />

Marianne Zähringer<br />

Berthold Zähringer<br />

Viola<br />

Marcus Hartmann<br />

Monika Bazgier<br />

Renate Fendt<br />

Johannes Spannagel<br />

Adolf Wetzel<br />

Hubert Wolber<br />

Gerald Zähringer<br />

Violoncello<br />

Anna Hummel<br />

Camilla Hartmann<br />

Birgit Fluck<br />

Lisa-Helen<br />

Kiesecker<br />

Johanna<br />

Fischer-Krause<br />

Albert Schrotz<br />

Ulrike Schuh<br />

Bernhard Sorms<br />

Dr. Dorothee Stuckle<br />

Sophia Zwießler<br />

Kontrabass<br />

Zsolt Zsukás<br />

Roderick Baier<br />

Jonas Müller<br />

Stefan Schweighart<br />

Flöte<br />

Richard Nolte<br />

Lena Hösch<br />

Silvia Schek<br />

Oboe<br />

Victor Marin<br />

Ruth Ochsner<br />

Klarinette<br />

Lenard Ellwanger<br />

Natalie Denzel<br />

Fagott<br />

Nina Schönberger<br />

Christof Steidele<br />

Horn<br />

Christian Beemelmans<br />

Lisa Maier<br />

Trompete<br />

Olaf Brandes<br />

Robert Diesch<br />

Pauke<br />

Steffen Oesterle<br />

IMPRESSUM<br />

Städteorchester Württembergisches Allgäu e.V.<br />

www.staedteorchester-allgaeu.de<br />

Vorstand 1. Vorsitzender: Bürgermeister Ulrich Mauch (Wangen)<br />

2. Vorsitzender: Bürgermeister Martin Bendel (Leutkirch)<br />

3. Vorsitzender: Bürgermeister Rainer Magenreuter (Isny)<br />

Leiter der JMS: Dr. phil. Hans Wagner M. A.<br />

Kassierer: Gerolf Stitzenberger<br />

Schriftführer: Karl-Anton Maucher<br />

Programm- Leiter der JMS: Dr. phil. Hans Wagner M. A.<br />

ausschuss Dirigent: Michael Weiger<br />

Konzertmeister: Klaus Nerdinger, Claudia Kessler<br />

sowie Vertreter der Lehrkräfte, Laien und Schüler<br />

Organisation<br />

Marcus Hartmann<br />

Layout und Druck<br />

Druckerei A. Obert<br />

Städteorchester Württembergisches Allgäu<br />

Leutkirch<br />

Freitag,<br />

23. November 2012<br />

20.00 Uhr<br />

Festhalle<br />

Leutkirch im Allgäu<br />

Isny<br />

Samstag,<br />

24. November 2012<br />

19.30 Uhr<br />

Kurhaus am Park<br />

Isny im Allgäu<br />

Franz Schubert<br />

Ouvertüre im italienischen Stile Nr. 1, D-Dur<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Konzert für Klavier, Violine und Violoncello<br />

(Tripelkonzert), C-Dur, op. 56<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Symphonie Nr. 2, D-Dur<br />

Dirigent: Michael Weiger<br />

Neuravensburg<br />

Sonntag,<br />

25. November 2012<br />

17.00 Uhr<br />

Turn- u. Festhalle<br />

Neuravensburg<br />

<strong>SINFONIE</strong><br />

<strong>KONZERT</strong><br />

Mit freundlicher Unterstützung:<br />

N


Franz Schubert<br />

(1797-1828)<br />

Ouvertüre D-Dur D 590 „im italienischen Stile“<br />

Adagio<br />

Allegro giusto<br />

Allegro vivace<br />

Ludwig van Beethoven<br />

(1770-1827)<br />

Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester op. 56<br />

„Tripelkonzert“<br />

gewidmet dem Fürsten Franz Joseph von Lobkowitz<br />

Allegro<br />

Largo<br />

Rondo alla Polacca<br />

Solisten:<br />

Birgit Nerdinger, Klavier<br />

Klaus Nerdinger, Violine<br />

Aniko Zeke, Violoncello<br />

– PAUSE –<br />

Ludwig van Beethoven<br />

(1770-1827)<br />

Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 36<br />

Gewidmet dem Fürsten Carl von Lichnowski<br />

Adagio molto. Allegro con brio<br />

Larghetto<br />

Scherzo<br />

Allegro molto<br />

Vorankündigung Konzertreihe Frühjahr 2013<br />

Festkonzerte zum Jubiläum<br />

„40 Jahre Städteorchester Württembergisches Allgäu“<br />

Freitag, 26. April 2013 20.00 Uhr Festhalle Leutkirch<br />

Samstag, 27. April 2013 19.30 Uhr Kurhaus am Park Isny<br />

Sonntag, 28. April 2013 17.00 Uhr Wangen<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre „Meeresstille und glückliche<br />

Fahrt“<br />

Richard Strauss Duett-Concertino für Klarinette, Fagott und Orchester<br />

Robert Schumann Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120<br />

FRANZ PETER SCHUBERT wurde 1797 in Wien als zwölftes von<br />

vierzehn Kindern geboren. Er erhielt Violinunterricht beim Vater,<br />

Klavierunterricht beim älteren Bruder sowie Unterricht in Orgel<br />

und Generalbass bei einem Kirchenmusiker.<br />

Obwohl für Schubert die Musik in seinem Leben eine wichtige Rolle<br />

spielte, wurde er zunächst „Schulgehilfe“ und später Lehrer. Sehr un -<br />

glücklich darüber gab er seinen Beruf auf, um musikalisch tätig zu<br />

sein. Nach einer erfolglosen Bewerbung als Musiklehrer arbeitete er<br />

als freischaffender Komponist in Wien. Bis zum Jahr 1817 hatte er<br />

schon fünf Sinfonien, Streichquartette und viele Lieder geschrieben,<br />

doch war er immer noch unbekannt.<br />

Im Wien dieser Zeit herrschte eine regelrechte „Rossini“-Begeisterung.<br />

Auch Schubert sah in den Werken Rossinis „…den originellen Ge -<br />

schmack in der Instrumentierung, die Führung der gesanglichen Linie,<br />

die Anmut der Melodien…“<br />

Er wollte nun seinen Freunden beweisen, dass auch er in der Lage sei,<br />

solche Musik zu schreiben. Dem Stile einer klassischen Italienischen<br />

Ouvertüre folgend, legte er seine beiden Ouvertüren „im italienischen<br />

Stile“ D 590 und D 591 dreigliedrig an. Er arbeitete so rasch, dass die<br />

Aufführung beider Kompositionen noch im gleichen im Jahre 1818<br />

statt fand. Das Publikum war begeistert. Es war das erste Mal, dass<br />

Schubert die Zustimmung der gefürchteten Wiener Musikkritiker er -<br />

hielt!<br />

Der 1770 in Bonn geborene LUDWIG VAN BEETHOVEN reiste 1787 erstmals<br />

nach Wien, um dort Mozart zu treffen. Mozart prophezeite eine<br />

Begabung Beethovens, die er selbst aber nicht mehr erlebte. Im No -<br />

vem ber 1792 übersiedelte Beethoven nach Wien – Mozart war seit<br />

wenigen Monaten tot, Haydn 60 Jahre alt, die Werke Rousseaus wurden<br />

in aller Welt gelesen, die französische Revolution nahm ihren Lauf.<br />

Beethoven war für Ideen, die die Welt erneuern sollten, sehr empfänglich.<br />

Voller Be geis te rung nahm er Unterricht bei Joseph Haydn, dem<br />

„Erfinder“ der modernen Sinfonie.<br />

Zunächst begann Beethoven in Wien eine Laufbahn als komponierender<br />

Pianist. Ein für die damalige nicht unüblicher Beruf unter Musikern.<br />

Wohl aufgrund seines früh einsetzenden Ohrenleidens war an eine pianistische<br />

Karriere nicht zu denken.<br />

1801 schrieb er an seinen Bonner Freund Franz Wegeler: „…du<br />

kannst es kaum glauben, wie öde, wie traurig ich mein Leben seit zwei<br />

Jahren zugebracht; wie ein Gespenst ist mir mein schwaches Gehör<br />

überall erschienen und ich floh die Menschen, …“. Bedingt durch<br />

zunehmende Erkrankung, schrieb Beethoven mit Worten der Ver zweif -<br />

lung das „Heiligenstädter Testament“. „… sprecht lauter, schreit, denn<br />

ich bin taub!“ oder „… lebt wohl und vergesst mich nicht ganz im<br />

Tode!...“.<br />

Beethoven wähnte sich schon am Ende seines Lebens!<br />

Umso erstaunlicher ist es daher, mit welcher Zuversicht und Lebens -<br />

be jahender Kraft das Tripelkonzert, wie auch die zweite Sinfonie komponiert<br />

wurden.<br />

Das Konzert für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester steht einzigartig<br />

im musikalischen Schaffen da. Beethoven war sich bewusst, dass<br />

er hier etwas Besonderes komponiert hatte. Stolz schrieb er seinem<br />

Verleger, die Verbindung Klaviertrio und Orchester sei etwas ganz<br />

Neues.<br />

Beethoven stellte das Tripelkonzert im Frühjahr 1804 im Musiksaal des<br />

Palais des Fürsten Lobkowitz in Wien in zwei Privataufführungen dem<br />

Fürsten vor. Er hatte so die Möglichkeit, noch vor Drucklegung, manche<br />

Änderungen vorzunehmen und der Fürst, dem dieses Werk gewidmet<br />

ist, konnte sich von der Eigenart, ein Konzert für drei Solo in str u -<br />

men te, selbst ein Urteil bilden.<br />

Die Solisten dieser ersten privaten Aufführungen waren Anton Wra nitz -<br />

ka (Violine), Anton Kraft (Violoncello) und Ludwig van Beet ho ven (Kla-<br />

vier).<br />

Im ersten Satz übernimmt nach der Orchestereinleitung das Cello das<br />

Hauptthema und erweitert es, dann setzt die Violine ein und schließlich<br />

übernimmt das Klavier dieses Thema. Nun klingt es in drei Oktaven<br />

gleichzeitig. Das besondere in diesem Werk ist, dass jedes Instrument<br />

einzeln mit dem Orchester konzertiert, die Soloinstrumente können<br />

aber auch paarweise oder zu dritt mit dem Orchester spielen oder ganz<br />

unbegleitet – wie im klassischen Klaviertrio. Der Cellopart ist von<br />

Beethoven so komponiert, dass große Passagen auf der „hohen“<br />

A-Saite geschrieben sind, dadurch ermöglicht er dem Instrument auf<br />

gleicher Ebene wie die Violine zu spielen. Eine weitere Besonderheit<br />

dieser Komposition ist auch der nahtlose Übergang vom zweiten zum<br />

dritten Satz. So geht das Largo direkt in das Finale – eine Polonaise –<br />

über.<br />

Dieses kompositorische Mittel verwendet Beethoven später noch öfter<br />

in seinen Solokonzerten. Bei so vielen Neuerungen war es nicht verwunderlich,<br />

dass das Publikum bei der ersten öffentlichen Aufführung,<br />

die allerdings erst vier Jahre später im Mai 1808 in Wien stattfand,<br />

nicht wusste, was es von diesem Werk halten soll.<br />

Es gibt keinen Hinweis darüber, dass dieses grandiose Werk Beet -<br />

hovens zu seinen Lebzeiten noch ein weiteres Mal aufgeführt wurde!<br />

Mit der zweiten Sinfonie ist ein Werk entstanden geprägt von Kraft und<br />

Tiefe sowie von auffallend „Neuem“. Die ersten Skizzen dazu gehen<br />

auf das Frühjahr 1802 zurück – die Uraufführung fand allerdings erst<br />

ein Jahr später statt.<br />

Schon die langsame Einleitung ist so groß angelegt, dass sie Anfang<br />

des 19. Jahrhundert für die Zuhörer aus dem Rahmen fällt. Im ersten<br />

und letzten Satz erhebt Beethoven ornamentale Nebensächlichkeiten<br />

zu Motiven – er stellt unterschiedlichste Verzierungsformen in den<br />

Mittelpunkt – wie z. B. kleine „Schleifer“ (Tonumspielungen in der Art<br />

eines auskomponierten Trillers) oder die Vorschlagsfiguren im Final -<br />

satz.<br />

Besonders eindrucksvoll das Scherzo: Forte auf langen Tönen, Piano<br />

auf kurzen Notenwerten und Fortissimo auf den eigentlich unbetonten<br />

Zählzeiten. Mehr Kontrast auf so engem Raum ist kaum denkbar. Das<br />

Larghetto dagegen ist ein Ruhepol in der sonst sehr kontrastreichen<br />

Sinfonie. Weit entfernt von jeglicher persönlicher Bedrücktheit schreibt<br />

Beethoven hier einen Satz voll inniglicher Schönheit.<br />

BIRGIT NERDINGER begann ihr Studium<br />

an der Fachakademie für Musik Augs -<br />

burg und erhielt ihr pädagogisches Di -<br />

plom in Kooperation mit der Musik hoch -<br />

schule München. Anschließend studierte<br />

sie an der Musikhochschule Stuttgart<br />

bei Prof. Andrzej Ratusinski. Neben<br />

Meisterkursen u. a. bei Prof. Yaara Tal /<br />

Prof. Andreas Groethuysen wurde sie<br />

wesentlich beeinflusst und gefördert<br />

von Prof. Peter Feuchtwanger und Prof.<br />

Günter Reinhold. Bei Letzterem absolvierte<br />

sie an der Musikhochschule<br />

Karls ruhe sowohl das Künstlerische<br />

Aufbaustudium als auch das Konzert -<br />

examen – jeweils mit Auszeichnung –<br />

und arbeitete als Assistentin in seiner Klavierklasse. Ihre Beschäftigung<br />

mit den „Skizzen einer Klavier schule“ von Frédéric Chopin fand ihren<br />

Niederschlag in einem Vortrag anlässlich des 200. Geburtstages des<br />

Komponisten. In ihrer Eigen schaft als Co-Autorin des Buchs „Peter<br />

Feuchtwangers Klavierübungen zur Heilung physiologischer<br />

Spielstörungen und zum Erlernen eines funktionell-natürlichen<br />

Klavierspiels” referierte sie bei den „Saar brüc ker Gesprächen“<br />

(Zusammenschluss von Professoren und Do zen ten im Bereich<br />

Klaviermethodik an deutschen Musikhoch schu len), bei der European<br />

Piano Teachers Association und am „Nordiska Musik gym nasiet“ in<br />

Stockholm. In jüngster Vergangenheit wurde sie für Fort bildungen an<br />

die Musikschule „Johann Sebastian Bach“ in Leipzig und ans<br />

Conservatoire Populaire de Musique, Danse et Theatre in Genf eingeladen.<br />

Sie konzertierte mit der Philharmonie Zlin und der Jenaer<br />

Philharmonie, gibt regelmäßig Klavierabende und ist gefragte Lied be -<br />

glei terin und Kammermusikpartnerin. Eine enge künstlerische Zu sam -<br />

menarbeit verbindet sie mit ihrem Bruder Klaus. Derzeit unterrichtet<br />

sie am Musischen Gymnasium in Lauingen und an der Internationalen<br />

Akademie für musikalische Bildung e. V. Karlsruhe, die sie 2003 mitbegründet<br />

hat.<br />

Fördernde Mitglieder sind herzlich willkommen!<br />

Jährlicher Mitgliedsbeitrag: Einzelpersonen € 12,50 / Ehepaare € 20,–<br />

Über Spenden von Privatpersonen und Firmen freut sich das Orchester.<br />

Die Gemein nützigkeit ist gewährleistet; Spendenquittungen werden ausgestellt.<br />

Kontakt: Tel. 0 75 22 / 97 04-0 (Jugendmusikschule Württembergisches<br />

Allgäu)<br />

Konto-Nr. 201 737 bei der Kreissparkasse Wangen BLZ 650 50110

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