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RCF Rosenkreuzer Freundeskreis

Studentenbriefe - RCF Rosenkreuzer Freundeskreis

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Studentenbriefe<br />

<strong>RCF</strong> <strong>Rosenkreuzer</strong> <strong>Freundeskreis</strong><br />

Jahrgang 2008


ALLGEMEINES<br />

Vorwort.<br />

Dieses Manuskript ist nur für den persönlichen internen Gebrauch für Studenten der<br />

<strong>Rosenkreuzer</strong>lehren im <strong>RCF</strong> <strong>Rosenkreuzer</strong> <strong>Freundeskreis</strong>. Es darf nicht vervielfältigt,<br />

in andere Datenformate konvertiert oder an Dritte weitergegeben werden.<br />

<strong>RCF</strong> <strong>Rosenkreuzer</strong> <strong>Freundeskreis</strong>


Studentenbriefe<br />

Januar 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

Im Rückblick zusammengefasst, behandelten die vorherigen Briefe dieser<br />

Reihe die Voraussetzungen für die Entwicklung einer spirituellen Ausrichtung,<br />

die für ein wahrhaftiges Gebet notwendig ist. Verkürzt wiedergegeben<br />

beinhalten diese Voraussetzungen die Befolgung der obersten Gebote Christi:<br />

Gott und deinen Nächsten zu lieben, sowie die tägliche Kultivierung einer<br />

erhabenen Geisteshaltung, wofür die Gebote für den spirituellen Aspiranten<br />

in Brief 3 und die in Brief 6 erwähnten Regeln aus der Broschüre der Rosicrucian<br />

Fellowship: „Das Gesetz und unser Bedarf“ gegeben wurden. Auf die<br />

Wirkung des Gesetzes: „Gleiches zieht Gleiches an“ wurde in dem darauf<br />

folgenden Brief eingegangen. Anhand des Vaterunser wurde schließlich die<br />

reinigende Kraft des Gebets auf unsere Körper und geistigen Aspekte in einer<br />

Grafik erläutert.<br />

Der Zustand unserer Körper bestimmt unsere Wahrnehmung der Umwelt,<br />

denn bevor unser Blick nach außen dringt, muss er unsere Aura (und damit<br />

unsere eigenen Körper) durchqueren. Je trüber unsere Aura, desto verzerrter<br />

unser Bild von der Welt und unseren Mitmenschen. Entsprechend dazu machen<br />

wir unsere Erfahrungen im Leben. Viele Stellen in der Bibel ermahnen<br />

uns, unablässig zu beten (u.a.: Evangelium des Matthäus, Kapitel 26, Vers 41,<br />

Markus-Evangelium Kapitel 14, Vers 38 und Ev. des Lukas, Kapitel 22, Vers<br />

40). Diese Ermahnungen erfolgen oft im Zusammenhang mit dem Hinweis<br />

darauf, wach zu bleiben und nicht in Anfechtung oder Versuchung zu fallen,<br />

da der Geist willig, aber das Fleisch schwach ist. Genau so müssen wir darauf<br />

achten, unsere Gebete, Übungen und Rituale nicht in Routine erstarren zu<br />

lassen. Denn „Gott ist Geist und muss im Geiste angebetet werden“, schrieb<br />

Max Heindel in „Alte und Neue Einweihung“ (Org.: „Ancient and modern<br />

Initiation“ S.10, Oceanside, 6. Aufl. 1992).<br />

Seite: 3


Studentenbriefe<br />

Februar 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

Wir richten in der Regel unser Augenmerk nicht auf Schwierigkeiten oder<br />

Hindernisse, denen wir auf unserem Pfad begegnen können, um nicht unnötig<br />

Gedankenformen von Furcht und Sorge zu schaffen, die ihrerseits wieder zum<br />

Hemmschuh für unsere spirituelle Entwicklung werden können. Allerdings<br />

wäre es realitätsfremd, so zu tun, als gäbe es keine Hindernisse. Darum soll<br />

kurz auf die ein oder andere Schwierigkeit eingegangen werden, in der Hoffnung,<br />

den Studenten damit hilfreiche Informationen in die Hand zu geben.<br />

Durch Max Heindels Schriften wurde uns vermittelt, dass der Lebensleib der<br />

Träger ist, an dem wir bereits jetzt hinsichtlich unserer spirituellen Weiterentwicklung<br />

arbeiten und in dem wir in künftigen Zeiten unsere heute noch<br />

übersinnlich zu nennenden Erfahrungen machen werden. Wiederholung ist<br />

ein Schlüsselbegriff für die Entwicklung unseres Lebensleibes. (Auch) Darum<br />

üben wir immer wieder Gebete, Rituale und Übungen aus. In der Wiederholung<br />

liegt jedoch auch die Gefahr der routinemäßigen Gewohnheit, die<br />

letzlich zu Stillstand und damit zu Kristallisation führt; einer Weiterentwicklung<br />

somit im Wege steht. Im Studienbrief Nr.5 wurde in zwei Gleichnissen<br />

auf den Grad an Eifer hingewiesen, der von uns angestrebt werden sollte,<br />

auch wenn dies ein Ideal ist, das wir in diesem Leben möglicherweise nicht<br />

erreichen werden.<br />

Im Heilungsdienst der Rosicrucian Fellowship heißt es: „Doch wir wollen<br />

uns stets vor Augen halten, dass das Gebet oder die Konzentration kein kalter,<br />

intellektueller Vorgang sein darf: Es muss eine Gefühlswucht vorhanden sein,<br />

die im Verhältnis zum gewünschten Zwecke steht. Wo diese Intensität der Gefühle<br />

fehlt, kann das Ziel nicht erreicht werden. Dies ist das Geheimnis aller<br />

wunderbaren Gebete, von denen berichtet wird. Jene Person, die um etwas<br />

betete, war immer mit größtem Ernst bei der Sache; ihr ganzes Wesen setzte<br />

sich für die Erfüllung ihres Wunsches ein und auf diese Weise erhob sich ihr<br />

Innerstes zu den Reichen des Göttlichen und brachte die Antwort vom Vater<br />

zurück.“<br />

(Siehe hierzu auch Studienbrief Nr.7 mit der Erläuterung zum Grundsatz<br />

„Gleiches zieht Gleiches an“).<br />

Seite: 4


Studentenbriefe<br />

März 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

„... der heilige Geist ist die schöpferische Energie in der Natur, die Geschlechtskraft<br />

seine Spiegelung im Menschen, und Missbrauch und Vergeudung<br />

dieser Kraft ist die Sünde, die nicht vegeben wird.“ So steht es in der<br />

Weltanschauung der <strong>Rosenkreuzer</strong> auf Seite 468. Nun könnte man annehmen,<br />

dass das ungezügelte Ausleben von Sexualität die einzige unverzeihliche<br />

Sünde ist, die wir begehen können. Dies ist so nicht richtig. Auf Seite<br />

269 der Weltanschauung heißt es: „Während des früheren Teiles der hyperboreischen<br />

Epoche, als die Erde noch mit der Sonne verbunden war, versahen<br />

die Sonnenkräfte den Menschen mit allem, was er zu seinem Unterhalt benötigte,<br />

und er strahlte den Überschuß unbewußt zum Zweck der Fortpflanzung<br />

aus.<br />

Als das Ego von seinen Trägern Besitz ergriff, wurde es nötig, einen Teil<br />

dieser Kräfte zum Aufbau des Gehirns und des Kehlkopfes zu verwenden, der<br />

ursprünglich ein Teil des schöpferischen Organes war. Der Kehlkopf wurde<br />

erbaut, als der dichte Körper noch in der ... ballonförmigen Gestalt zusammengekrümmt<br />

war, die noch jetzt die Form des menschlichen Embryos ist.<br />

Als der dichte Körper sich streckte und aufgerichtet wurde, blieb ein Teil des<br />

schöpferischen Organs beim oberen Teil des dichten Körpers, und dieser Teil<br />

wurde der Kehlkopf.<br />

So wurde die zweifache schöpferische Kraft geteilt, die bisher - um ein anderes<br />

Geschöpf zu erzeugen - nur in einer Richtung gearbeitet hatte. Ein Teil<br />

wurde aufwärts gerichtet, um das Gehirn und den Kehlkopf zu erbauen, die<br />

es in der Folge dem Ego ermöglichen sollten, zu denken und seine Gedanken<br />

anderen mitzuteilen.“ (S.269)<br />

Daraus geht eindeutig hervor, dass unsere Gedanken und Worte Produkte derselben<br />

Kraft sind, die uns die Fortpflanzung ermöglicht. Es ergibt sich daher<br />

für den spirituellen Aspiranten eine besondere Verpflichtung, auf seine Gedanken<br />

und Worte zu achten, da auch ihr Missbrauch eine Sünde wider den<br />

Heiligen Geist darstellt und unweigerlich das Gesetz von Ursache und Wirkung<br />

zur Geltung kommen lässt.<br />

Seite: 5


Studentenbriefe<br />

April 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

Studenten, die den weiterführenden Philosophiekurs der Rosicrucian Fellowship<br />

beziehen, erhalten während dieses Kurses Informationen, die ihnen vermitteln<br />

sollen, warum es wünschenswert ist, den Genuss von Drogen (einschließlich<br />

Nikotin und Alkohol), Fleisch und das Tragen von Tierfedern und<br />

Pelzen zu vermeiden.<br />

Dieser Kurs und die Studentenschaft dienen dazu, den Aspiranten auf die<br />

Prüflingschaft vorzubereiten. Sowohl das Trinken von Alkohol, als auch das<br />

Essen von Fleisch, schafft eine starke Bindung an die materielle Welt und<br />

ist einer spirituellen Entwicklung hinderlich. Diese Gewohnheiten sind Tore<br />

zur Welt, wie sie Max Heindel in „Nachlese eines Mystikers“ auf den Seiten<br />

151 und 152 beschreibt, wobei er sich der Analogie von Schiffen bedient, die<br />

während ihrer Fahrt auf einem Fluss oder Kanal mittels einer Schleuse auf ein<br />

höheres Niveau gehoben werden.<br />

„Zum Zwecke besserer Erläuterung wollen wir unseren Fluß den „Fluß des<br />

Lebens“ nennen und uns Einzelwesen als Schiffe betrachten, die auf ihm dahinschwimmen.<br />

Der niedere Teil des Flusses ist die zeitliche Welt, und wenn<br />

wir seine Länge und Breite durch viele Leben durchschifft haben, kommen<br />

wir zur Hebeschleuse, die an sein Ende gesetzt ist. Wir können eine lange Zeit<br />

vor der Schleuse hin und her kreuzen, hineinschauen und von einem inneren<br />

Antrieb gedrängt werden, hineinzufahren ... Aber auch dann gibt es noch<br />

Zögernde, die sich fürchten, das Tor hinter sich zu schließen. Sie verlangen<br />

zu Zeiten sehnsüchtig auf einer höheren Ebene zu leben, aber sie fühlen sich<br />

weniger einsam, wenn sie auf den Fluß des weltlichen Lebens zurückschauen<br />

können. Manchmal bleiben sie durch mehrere Leben in dieser Lage und wundern<br />

sich, warum sie nicht fortschreiten, warum sie nicht das Hereinströmen<br />

des Geistes erfahren, und warum es in ihrem Leben kein Emporsteigen gibt.<br />

Unsere Illustration zeigt den Grund dieser Sache sehr klar.<br />

Der Schleusenwärter wird niemals daran denken, den Wasserstrom von oben<br />

herabzulassen, bevor die Tore hinter dem Schiff geschlossen sind, wie sehr<br />

der Kapitän auch darum bitten mag, denn ohne diese Voraussetzung könnte<br />

das Schiff auch nicht einen Meter höher gehoben werden, und das Wasser<br />

würde nutzlos in den tieferen Teil des Flusses hinabströmen und vergeudet<br />

werden. Gleicherweise werden die Torhüter der höheren Welten den geistigen<br />

Strom der Erhebung für uns nicht öffnen, wie sehr wir auch darum bitten,<br />

wenn wir nicht das Tor der Welt hinter uns geschlossen haben, festgeschlossen<br />

vor der Gier der Augen nach dem äußeren Glanz des Lebens, den Sünden,<br />

denen wir so leicht unterliegen und die von uns in den sorglosen weltlichen<br />

Tagen genährt wurden. Vor ihnen allen müssen wir die Tore schließen, bis<br />

wir endlich den Zustand erreicht haben, den Strom des Lebens empfangen zu<br />

können. Doch dann, wenn das Tor endlich geschlossen und unser Antlitz unwiderruflich<br />

vorwärtsgewandt ist, dann beginnt das Herniederströmen,<br />

langsam aber sicher, wie der Strom des Schleusenwärters, der das Schiff<br />

hebt.“<br />

Seite: 6


Studentenbriefe<br />

Mai 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

Nachfolgend ein Auszug aus dem Buch von der Nachfolge Christi von Thomas<br />

von Kempen. Es handelt sich hierbei um das sechste Kapitel.<br />

Von ungeordneten Neigungen<br />

1. Sobald irgendeine Begierde des menschlichen Herzens aus der Ordnung<br />

tritt, wird der Mensch uneins mit sich. Der Hochmütige und der Geizige haben<br />

nie Ruhe; wer aber die wahre Demut und die rechte Armut des Geistes<br />

besitzt, der hat unerschöpflichen Reichtum des Friedens in sich. Wer in sich<br />

noch nicht ganz abgestorben ist, der ist schnell versucht und schnell überwunden;<br />

jede Kleinigkeit und geringfügige Dinge überwinden ihn. Wer schwach<br />

im Geiste ist, noch unter dem Gebot des Fleisches steht, noch von dem Hange<br />

zu sinnlichen Dingen gemeistert wird, für den ist es ein schweres Stück<br />

Arbeit, sich von irdischen Begierden ganz und auf immer loszumachen. Deshalb<br />

macht er ein finsteres Gesicht, wenn er sich selber etwas Angenehmes<br />

versagen soll, und bricht leicht in Zorn aus, wenn ihm ein anderer widersteht.<br />

2. Hat er aber Begehrtes erreicht, so straft ihn das schuldige Gewissen auf der<br />

Stelle. Denn er hat nun seine Leidenschaft befriedigt, aber diese Befriedigung<br />

kann ihm nicht im geringsten zum Frieden verhelfen, den er gesucht hat. Also<br />

nicht dadurch, daß du deinen Begierden nachgibst, sondern dadurch, daß du<br />

ihnen Widerstand leistest, findest du den wahren Frieden des Herzens. Kein<br />

Friede also in einem Herzen, das dem Gesetz des Fleisches dient oder äußerlichen<br />

Dingen ergeben ist, sondern nur in dem Menschen ist Friede, welcher<br />

dem Gesetze des Geistes dient und das heilige Feuer auf seinem Herde nicht<br />

ausgehen läßt.<br />

Seite: 7


Studentenbriefe<br />

Juni 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

in den bisherigen Studienbriefen wurde unter anderem die Notwendigkeit<br />

einer erhabenen spirituellen Ausrichtung betont, einer Ausrichtung, die auf<br />

einer entsprechenden Lebenshaltung basiert.<br />

Die Betonung dieser spirituellen Lebenshaltung basiert auf dem Wissen um<br />

Naturgesetze, die ebensolche Gültigkeit wie das Gesetz der Schwerkraft haben,<br />

und deren Auswirkungen der aufmerksame Student in seinem täglichen<br />

Leben beobachten kann.<br />

Es folgt die Formulierung zweier Gesetze und Axiome, um die sich der Inhalt<br />

der bisherigen Studienbriefe vorwiegend gedreht hat.<br />

• Gesetz der Anziehung (und Abstoßung)<br />

• Gleiches zieht Gleiches an. (Siehe hierzu auch Studienbrief Nr.7)<br />

• Gesetz von Ursache und Wirkung<br />

• Wir ernten, was wir säen.<br />

In diesem Zusammenhang zum Abschluss noch ein weiteres Axiom nebst<br />

Anmerkung.<br />

• Es gibt keinen leeren Raum. (Die Natur duldet kein Vakuum)<br />

Hierzu muss noch erwähnt werden, dass zwei oder mehr Dinge nicht<br />

denselben Raum einnehmen können, vergleiche Studienbrief Nr.6.<br />

Seite: 8


Studentenbriefe<br />

Juli 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

Die materielle Welt in der wir leben, ist eine Welt der Wirkungen. Die Bereiche<br />

der Ursachen finden sich auf anderen, feinstofflicheren Ebenen. Oft<br />

halten wir etwas für eine Ursache, was doch nur Wirkung ist, die eine andere<br />

Wirkung nach sich zieht.<br />

Wenn wir Vorgänge dieser physischen Welt verstehen wollen, müssen wir<br />

dem Umstand, dass die Ursachen dafür auf anderen Ebenen zu finden sind,<br />

Rechnung tragen.<br />

Ebenso verhält es sich mit dem Gesetz der Konsequenz, das eng mit dem<br />

Konzept der Wiedergeburt verknüpft ist. Wenn wir befriedigende Antworten<br />

auf die Fragen „Woher komme ich?“, „Wohin gehe ich“ und „Was ist meine<br />

Bestimmung?“ erhalten wollen, müssen wir über die engen Grenzen unserer<br />

jetzigen Inkarnation hinausblicken. Tun wir dies, stellen wir fest, dass die<br />

Bedingungen unserer heutigen Existenz von uns selbst in der Vergangenheit<br />

geschaffen wurden. Diese Vergangenheit vermögen wir nicht mehr zu ändern,<br />

aber wir haben es in der Hand, bessere Bedingungen für die Zukunft zu<br />

schaffen.<br />

Max Heindel schrieb in „Die <strong>Rosenkreuzer</strong>-Weltanschauung“ „Es kann nicht<br />

oft genug wiederholt werden: besondere Gaben oder „Glück“ gibt es nicht.<br />

Was man ist oder hat, ist der Erfolg von Anstrengungen. Was einem im Vergleich<br />

zu anderen fehlt, ist nur latent und kann durch geeignete Methoden<br />

entwickelt werden.“<br />

(Max Heindel: „Die <strong>Rosenkreuzer</strong>-Weltanschauung“ S.21, Oceanside, Dezember<br />

1992) Johann Wolfgang von Goethe ließ Mephistopheles im zweiten<br />

Teil seines Faust-Dramas sagen<br />

„Wie sich Verdienst und Glück verketten,<br />

Das fällt den Toren niemals ein;<br />

Wenn sie den Stein der Weisen hätten,<br />

Der Weise mangelte dem Stein.“<br />

(Faust, der Tragödie zweiter Teil in fünf Akten, Erster Akt, Kaiserliche Pfalz,<br />

Saal des Thrones)<br />

Seite: 9


Studentenbriefe<br />

August 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

im vorherigen Brief wurde die Aussage gemacht, dass die Ursachen für die<br />

Bedingungen, die in unserer materiellen Welt herrschen, in den feinstofllicheren<br />

Regionen zu finden sind. Für Studienzwecke wird nachfolgend aus der<br />

<strong>Rosenkreuzer</strong>-Weltanschauung Diagramm 2, das die sieben Welten zum Thema<br />

hat, abgebildet.<br />

Seite: 10


Studentenbriefe<br />

September 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

die Ursachen für die Bedingungen unserer heutigen Existenz liegen im feinstofflichen<br />

Bereich. Dort schaffen wir jetzt wiederum die Bedingungen für<br />

unsere Zukunft. Die der Weltanschauung der <strong>Rosenkreuzer</strong> entnommenen<br />

Tabellen zeigen Aufbau und Wirkungsbereich des heutigen Menschen, sowie<br />

dessen Verhältnis in Bezug auf die Evolution von Mineralien, Tieren und<br />

Pflanzen.<br />

Seite: 11


Studentenbriefe<br />

Seite: 12


Studentenbriefe<br />

Oktober 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

wie in den letzten Briefen erwähnt, schaffen wir die Ursachen für die Bedingungen<br />

unserer heutigen Existenz in feinstofflichen Bereichen, wie der Welt<br />

der Gedanken.<br />

Gleichzeitig schaffen wir in unserer jetzigen Inkarnation die Umstände für<br />

zukünftige Leben. Unser Intellekt bildet die Verbindung zwischen dem Ego<br />

(menschlicher Geist) und der niederen Persönlichkeit. Gemeinhin wirkt der<br />

Intellekt in den Regionen des konkreten Denkens und bestimmt so das Alltagsleben<br />

unserer Persönlichkeit (siehe hierzu die Grafiken in Studienbrief<br />

17). Beschäftigen wir uns mittels unseres Verstandes mit abstrakten Dingen<br />

wie Mathematik oder planetarischen Entwicklungsphasen, bewegen wir uns<br />

in einer Region des abstrakten Denkens, deren Welt das wahre Heim unseres<br />

Ego, des menschlichen Geistes ist.<br />

Pythagoras empfahl seinen Schülern das Studium der Mathematik, da hierbei<br />

abstraktes Denken, frei von persönlichen Wünschen und Begierden, vonnöten<br />

ist.<br />

Die in Max Heindels <strong>Rosenkreuzer</strong>-Weltanschauung beschriebene Morgenübung<br />

dient als Konzentrationsübung unter anderem der Schulung des abstrakten<br />

Denkens. Da wir aber Wert auf die gleichmäßige Entwicklung von<br />

Haupt und Herz legen, wird hier ausdrücklich auch die Abendübung (Rückschau)<br />

empfohlen.<br />

Zum Abschluss dieses Briefes ein Bibelzitat:<br />

„So leget nun von euch ab nach dem vorigen Wandel den alten Menschen, der<br />

durch Lüste in Irrtum sich verderbet. Erneuert euch aber im Geist eures Gemüts<br />

und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in<br />

rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.“<br />

(Epheser 4:22-24)<br />

Seite: 13


Studentenbriefe<br />

November 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

hier ein Gebet aus dem Buch von der Nachfolge Christi von Thomas von<br />

Kempen.<br />

Entnommen wurde es dem fünfzehnten Kapitel des dritten Buches. Gebet,<br />

um den Willen Gottes zu vollbringen<br />

... Du, die Fülle der Gnaden, Jesus Christus, unser Herr! Sende deine Gnade<br />

herab, dass sie bis ans Ende bei mir ausdaure. Lass mich immer nur das verlangen<br />

und suchen, was dir das Angenehmste, das Liebste ist! Dein Wille sei<br />

der meine, und mein Wille folge immer nur dem deinen und sei vollkommen<br />

eins mit ihm. Mein Wollen und mein Nichtwollen sei immer Einerlei mit dem<br />

deinen! O, dass ich nur das allein wollen könnte, was du willst, nur das allein<br />

nichtwollen könnte, was du nicht willst!<br />

Schenke mir Geist und Kraft, allem abzusterben, was vergänglich ist; um<br />

deinetwillen gern unbekannt und misskannt zu sein auf Erden; über alles<br />

Wünschen und Verlangen aller anderen Dinge nur in dir Ruhe zu finden, den<br />

unendlichen Hunger meines Herzens in dir allein zu sättigen! Denn du bist<br />

der wahre Friede, du allein der wahre Ruhepunkt, und außer dir ist überall<br />

Unruhe und Plage. In diesem Frieden, das ist, in dir, dem Einen höchsten,<br />

ewigen Gut, will ich ruhen, sanft ruhen ewig.<br />

Seite: 14


Studentenbriefe<br />

Dezember 2008<br />

Liebe Freunde,<br />

Gedanken gehen unseren Handlungen voraus. Unsere Taten sind die Früchte<br />

unserer Gedanken. Darum ist der geistig Strebende gut beraten, seine Motive,<br />

die ihm Antrieb zur Handlung geben, von Zeit zu Zeit einer Prüfung zu unterziehen.<br />

Nachfolgend ein Auszug aus Max Heindels „<strong>Rosenkreuzer</strong>-Weltanschauung“<br />

(S.48/49), der die Wechselwirkung unserer Aktivitäten in den verschiedenen<br />

Welten, in denen wir uns entwickeln, beschreibt.<br />

Die Gedankenwelt<br />

Auch die Gedankenwelt besteht aus sieben Regionen von verschiedener<br />

Eigenschaft und Dichte und zerfällt - wie die physische Welt - in zwei<br />

Hauptabteilungen: die Region der konkreten Gedanken, welche die vier<br />

dichtesten Regionen umfaßt, und die Region der abstrakten Gedanken, welche<br />

die drei Regionen der feinsten Substanz umfaßt. Die Gedankenwelt ist die<br />

mittlere der fünf Welten, aus denen der Mensch die Träger seines Ego erhält,<br />

denn hier begegnen sich Körper und Geist. Sie ist auch die höchste der drei<br />

Welten, in denen die gegenwärtige menschliche Entwicklung vor sich geht;<br />

während die zwei noch höheren Welten für uns Menschen praktisch noch<br />

nicht in Betracht kommen.<br />

Wir wissen nun bereits, daß die Stoffe der chemischen Region zum Aufbau<br />

aller physischen Formen verwendet werden. Diesen Formen werden durch<br />

die in der Ätherregion wirkenden Kräfte Leben und die Kraft der Bewegung<br />

gegeben. Weiterhin werden einige dieser belebten Formen durch die Zwillingsgefühle<br />

der Empfindungswelt zur Tätigkeit angeregt. Die Region der<br />

konkreten Gedanken liefert den Gedankenstoff, worin sich die in der Region<br />

der abstrakten Gedanken entstandenen Ideen als Gedankenformen äußern,<br />

um als Regulatoren und Balanceräder auf die Impulse zu wirken, die in der<br />

Empfindungswelt durch die Eindrücke aus der physischen Welt erzeugt werden.<br />

So sehen wir, wie die drei Welten, in denen der Mensch sich jetzt entwickelt,<br />

einander ergänzen und ein Ganzes bilden, das die erhabene Weisheit des großen<br />

Baumeisters jenes Systems offenbart, dem wir angehören und den wir<br />

ehren in dem heiligen Namen Gott.<br />

Seite: 15


Studentenbriefe<br />

Seite: 16

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