Deutsch - Protokoll

2 EINFÜHRUNG
Es bietet sich an, die vorliegende Unterrichtssequenz im Anschluss an eine Grammatikreihe zum Thema
„Redewiedergabe/Konjunktiv“ durchzuführen. Protokolle von Schülerinnen und Schülern zeigen immer
wieder, wie schwer es fällt, die korrekten Konjunktivformen zu benutzen.
Methodische Entscheidungen
Das Material sollte chronologisch erarbeiten werden: Vier Themen- und Materialblöcke beleuchten die verschiedenen
Facetten der Textsorte „Protokoll“ und ihrer Verwendung in diversen Kontexten. Das Kapitel
„Siebtklässler-Award“ dürfte die Adressaten motivieren, auf intensive Fehlersuche in den Protokollbeispielen
zu gehen und nachzuvollziehen, wie wichtig ein Protokoll als Dokument einer Veranstaltung – hier: einer
Schülerratssitzung – sein kann. Dieser Materialblock sollte im Dialog mit der gesamten Lerngruppe erarbeitet
werden. Viel Szenisches regt zum Spiel mit verteilten Rollen an, der komische Gehalt der Texte kann
sich vor dem Klassenpublikum entfalten.
Wer eine Niveaudifferenzierung möchte, kann vermeintlich stärkere Schüler/-innen mit der selbstständigen
Bearbeitung der Materialblätter M 5 und M 6 beauftragen, während andere den narrativen Auftakt und die
Einbettung in „Pascals Geschichte“ gründlich erschließen. Entsprechend bietet sich das weitere Material für
eine Leistungsdifferenzierung an, indem die anspruchsvollen Aufgabenstellungen – M 13, M 14, M 15 –
den vermeintlich leistungsstarken Schülerinnen und Schülern vorbehalten bleiben, während die gesamte
Lerngruppe die Materialien M 7 bis M 11 bearbeitet. Schließlich können auch die Arbeitsblätter der
„poetischen Protokolle“ im Rahmen von Differenzierung eingesetzt werden, indem sie denen vorbehalten
bleiben, die gern textproduktiv und/oder literarisch arbeiten.
Die Arbeitsaufträge selbst machen kaum methodische Vorschriften. So ist die Lehrperson frei in der Organisation
des Unterrichts: Denkbar ist die Einrichtung von Lernstationen nach den vier großen Themenblöcken
des Materialteils.
Zielvorstellungen
Die Schüler/-innen verstehen und schätzen das Protokoll als ein wertvolles Instrument, mit dessen Hilfe
Verlauf und Ergebnisse von Veranstaltungen dokumentiert werden. Sie sollen die Protokollierung be herrschen,
dabei Unparteilichkeit und Konzentrationsvermögen zeigen und in der Lage sein, wichtige Botschaften
zu erfassen und zu formulieren. Sie fertigen präzise und leicht lesbare Protokolltexte an, die sich auf
das Wesentliche konzentrieren.
Sie erwerben diese fachlichen Kompetenzen für die Protokollführung vornehmlich am Gegenstand von
Unterrichtsprotokollen, indem sie lernen, zweckmäßige Protokollformen für die Schule auszuwählen, sie zu
handhaben und dabei formale Vorgaben zu beachten. Sie erwerben zudem analytische Kompetenz im
Umgang mit Protokollen, indem sie von Mitschülerinnen und Mitschülern notierte Texte verstehen und
kritisch beurteilen.
Indem sich die Schüler/-innen auf diese Weise mit der Textsorte „Protokoll“ befassen, erfüllen sie zentrale
Kompetenzerwartungen, wie sie für die Jahrgangsstufen 7 und 8 in verschiedenen obligatorischen Inhaltsfeldern
von Kernlehrplänen formuliert werden. Im Inhaltsfeld „Sprache“ erfolgt die Auseinandersetzung
mit sprachlichen Gestaltungsmitteln und Sprachhandeln in situativen Kontexten. Grammatische Formen
und Textstrukturen werden in ihrer Funktion erfasst. Im Kompetenzbereich „Produktion“ können die
Schüler/-innen Schreibprodukte im Hinblick auf formalsprachliche Richtigkeit, adressatengerechten
Sprachstil und Nachvollziehbarkeit für Lesende prüfen und überarbeiten.
:in Deutsch 4/2014
Wer schreibt das Protokoll? Erarbeitung einer ungeliebten Textsorte