BM_Wohnen_16_10_2015_online
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<strong>Wohnen</strong><br />
&Leben<br />
EIN MAGAZIN DER BERLINER MORGENPOST<br />
Geborgenheit und<br />
Gemütlichkeit haben viel<br />
mit der richtigen Beleuchtung zu<br />
tun. In dieser Ausgabe finden Sie<br />
viele Ideen, um Ihr Zuhause ins<br />
rechte Licht zu setzen<br />
Licht an!<br />
AUSGABE OKTOBER <strong>2015</strong>
2 WOHNEN & LEBEN // BERLINER MORGENPOST<br />
Herbstzeit gleich<br />
18<br />
Kuschelzeit<br />
Jetzt im Herbst spielt sich das Leben wieder mehr in den eigenen vier Wänden als draußen<br />
ab. Da ist ein gemütliches Zimmer Gold wert. Flackerndes Kaminfeuer, kuschelige<br />
Decken und gemütliche Pantoffeln gehören unbedingt dazu. Aber auch den immer<br />
kürzer werdenden Tagen können wir ein Schnippchen schlagen. Licht hilft gegen den<br />
Winterblues, macht eine Wohnung behaglich und hell. Es kann ein Zimmer taghell<br />
ausleuchten aber auch für gemütliches Schummerlicht sorgen. Und wer nicht möchte,<br />
das neugierige Nachbarn ihm auf den Esstisch oder ins Bett gucken, hat mit Plissees,<br />
Vorhängen und Rollos die Möglichkeit neugierige Blicke auszusperren. Und Plissees<br />
haben noch einen weiteren Vorteil: „Sie wirken energiesparend, weil sie Wärme im<br />
Raum und Kälte vor dem Fenster lassen“, erläutert Expertin Dagmar Pohland. Das<br />
ein Trend in diese Richtung geht, verwundert in Zeiten, in den die Nachhaltigkeit eine<br />
immer stärkere Rolle spielt, nicht.<br />
ISTOCK<br />
<strong>16</strong><br />
6<br />
8<br />
SCHATTENSPIELE<br />
Gleichmäßig helles Licht von oben ist langweilig.<br />
Der Wechsel von hellen und dunkleren Bereichen<br />
macht einen Raum erst interessant<br />
VERWANDLUNGSKÜNSTLER<br />
LED-Leuchten sind auf dem Vormarsch. Doch ihre<br />
vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sind bisher kaum<br />
jemandem bekannt<br />
ISTOCK<br />
14<br />
HOMEOFFICE<br />
Wer von Zuhause aus arbeiten möchte, sollte<br />
strukturiert und diszipliniert sein, aber auch den<br />
nötigen Arbeitsplatz haben.<br />
IMPRESSUM<br />
Berliner Morgenpost Redaktion Sonderthemen<br />
LEITUNG<br />
Alexander Visser<br />
REDAKTION<br />
Simone Jacobius<br />
CREATIVE DIRECTOR<br />
Sylvio Murer<br />
TITELFOTO<br />
istock<br />
LEITUNG VERMARKTUNG Jan Schiller<br />
VERKAUF<br />
Katrin Schmiedel<br />
VERLAG<br />
Berliner Morgenpost GmbH<br />
DRUCK<br />
Druckerei Vetters GmbH & Co. KG.<br />
Radeburg<br />
REDAKTIONSSCHLUSS 5. Oktober <strong>2015</strong><br />
ERSCHEINUNGSTAG <strong>16</strong>. Oktober <strong>2015</strong><br />
18<br />
SICHTSCHUTZ<br />
Vorhänge, Plissees und Rollos sind wahre<br />
Multitalente. Schützen sie doch nicht nur vor<br />
fremden Blicken, sondern halten auch die Wärme<br />
drinnen und die Kälte draußen<br />
MIT IDEEN<br />
Berliner Designer stellen ihre Lichtobjekte vor 4<br />
IM TREND<br />
Immer mehr Einsatzmöglichkeite für SmartHomes 12<br />
ZUM WOHLFÜHLEN<br />
Kuschelaccessoires machen die Wohnung gemütlicher <strong>16</strong>
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 3<br />
Licht spielt für die Psyche eine sehr<br />
wichtige Rolle. Damit wir gut gelaunt<br />
durch die dunkle Jahreszeit<br />
kommen, ist es wichtig, für ein<br />
helles und zugleich gemütliches Licht in den<br />
eigenen vier Wänden zu sorgen. Grund genug<br />
für uns, daraus das Schwerpunkt-Thema in<br />
diesem Magazin zu machen.<br />
Ein flackerndes Kaminfeuer ist wohl<br />
... ES WERDE LICHT<br />
für die meisten Menschen der Inbegriff von<br />
Wohligkeit und Geborgenheit. Doch auch, wer<br />
keinen Kamin sein Eigen nennt, hat mit dem<br />
richtigen Einsatz von Licht viele Möglichkeiten.<br />
Mit einzelnen Spots können Akzente<br />
gesetzt werden, eine Stehlampe kann dunkle<br />
Ecken ausleuchten und eine Leselampe hilft<br />
bei gemütlichen Schmökerstunden. Auf die<br />
Vielfalt kommt es an. „Nichts ist schlimmer,<br />
als nur eine grelle Deckenlampe in der Mitte<br />
des Raumes einzuschalten“, sagt der Wohnpsychologe<br />
Uwe Linke. „Mehrere Lichtquellen<br />
von unterschiedlicher Helligkeit in verschiedenen<br />
Zimmerecken sorgen für das passende<br />
Wohlgefühl. Werden sie durch ein paar Kerzen<br />
und eine schöne Fensterdeko ergänzt, kann die<br />
dunkle Jahreszeit getrost kommen.“<br />
ISTOCK<br />
SPOT AN<br />
Es geht auch anders: Gemütliches Licht hat eine breitere<br />
Strahlkraft. Mit Spots kann man dagegen Akzente setzen
4 WOHNEN & LEBEN // BERLINER MORGENPOST<br />
HAUPTSTADTLAMPEN Nicht nur „designed in<br />
Berlin“, vielfach auch „made in Berlin“, das zeichnet Lampen aus<br />
der Hauptstadt aus. Sie sind aus Papier, Holz oder ganz stylish aus<br />
Beton gefertigt, mal schlicht, mal extravagant. Manche wirken, als<br />
wären sie aus Zufall entstanden, bei anderen wurde lange getüftelt.<br />
Nicht jeder Lampendesigner hat einen eigenen Verkaufsraum,<br />
einige bieten ihre Kreationen aber über kleine Geschäfte an. Dafür<br />
betreiben die meisten Designer aber einen eigenen Internetshop<br />
Multitalent<br />
Die Climbing Lamp von Pierre Nils<br />
vom Kreuzberger Label son of nils<br />
kann stehen, hängen, klettern, und<br />
überall festgeklemmt werden. Die<br />
Leuchte besteht aus ausgedienten<br />
Kletter-seilen. Vier Meter lang, innen<br />
mit Draht bestückt, und in alle Richtungen<br />
biegbar (139 Euro).<br />
Papierfunzel<br />
Der französische Name Loupiotte bedeutet<br />
Funzel. Ein Begriff, der eigentlich<br />
zu schade für die Leuchten von<br />
Catherine Grigull ist. Vielmehr fertigt<br />
sie in ihrem Kreuzberger Ladenatelier<br />
Kunstobjekte aus Papier von der<br />
Wandleuchte bis zum leuchtenden<br />
Raumteiler (2980 Euro).<br />
Materialmix<br />
Was Philipp Roessler wollte, fand er<br />
nicht, also designte er die Lampe<br />
selber. Seit zwei Jahren entwirft er<br />
nun schon Leuchten, vor allem in<br />
der Kombination Holz und Beton.<br />
Neuestes Objekt: ein Holzklotz und<br />
eine Messingplatte vereint zum<br />
Lichtobjekt (nutsandwoods, 99 Euro)<br />
LICHTBLICKE<br />
TEXT MANUELA BLISSE<br />
Goldstück<br />
Als Stefan Gant sich eine Designerlampe<br />
zulegen wollte, empfand er die<br />
Preise als zu teuer und begann mit<br />
dem Leuchtendesign (ab 159 Euro).<br />
Beton kleidet er mit Blattgold (ab<br />
159 Euro) aus. Neuerdings arbeitet er<br />
auch mit Porzellan (ab 159 Euro).<br />
Stadtansichten<br />
Amelie und Christian von Oppen bieten<br />
Stadtansichten und andere Motive<br />
an, alles in Schwarz-Weiß auf Plexiglas<br />
gedruckt, die einfach nur in eine Halterung<br />
geschoben werden müssen. Dazu<br />
ein Standardleuchtmittel und fertig<br />
sind die Bild-Leuchten (75 Euro).<br />
Kunstwerke<br />
Antje Blumenstein hat mit Marcel<br />
Bühler letztes Jahr das Label Steinbuehl<br />
gegründet. Dass sie auch<br />
Skulpturen fertigt, merkt man den<br />
Lampen an. Die Unikate (ab 280 Euro)<br />
bestehen vor allem aus Kunststoff,<br />
der von Hand modelliert wird.
Familien, die ihr eigenes<br />
Heim bauen oder erwerben<br />
wollen, sind bei der IBB<br />
an der richtigen<br />
Adresse.<br />
Bastellampe<br />
Betonkunst<br />
Do it yourself: „Als Architekturstudent<br />
habe ich ein Geschenk<br />
für meine Schwester<br />
gesucht und an der Uni gab es einen Lasercutter“, erzählt<br />
Paul Girardet. So entstand sein typisches Design<br />
(www.iumi.de), bei dem der Kunde selbst tätig werden<br />
muss. Die Holzleuchten (ab 99 Euro) in natur, weiß,<br />
grün, rot und gelb kommen als einfacher Bausatz.<br />
Etwas Kleines zum Verschenken wollte Matthias<br />
Kothe kreieren. Entstanden ist der Minikomat, ein<br />
Leuchtkasten zum Selberbestücken. Bei seiner Serie<br />
„Betoon“ ist der Name Programm: Handgegossener<br />
Leichtbeton mit immer anderer Oberfläche<br />
und ein Leuchtkörper, fertig ist das Licht spendende<br />
Objekt (Komat, 280 Euro).<br />
SON OF NILS, STEINBUEHL, IUMI, KOMAT, COGNOSCO, GANT LIGHTS, NUTSANDWOODS, LOUPIOTTE<br />
Wohnungsneubau ist das<br />
Gebot der Stunde<br />
Der Wohnungsbau in Berlin gewinnt immer mehr an Tempo. Baugenehmigungen<br />
und Baufertigstellungen haben kräftig angezogen. Angesichts der<br />
Bevölkerungsprognosen ist das auch notwendig, denn bis zum Jahr 2030<br />
werden rund 3,9 Mio. Einwohner für Berlin vorausgesagt. Insbesondere im<br />
unteren Preissegment ist das Wohnungsangebot schon heute knapp.<br />
Dem trägt eine erweiterte Neubauförderung Rechnung, die die Schaffung<br />
von preisgünstigem Wohnraum jetzt noch attraktiver machen soll. Eine<br />
wesentliche Rolle spielt dabei die Investitionsbank Berlin, denn diese übernimmt<br />
die Umsetzung des Förderprogramms und das Management der<br />
Fördermittel im Rahmen des IBB-Wohnungsneubaufonds.<br />
„Vorrangiges Ziel des Programmes ist der Erhalt und die Förderung der sozialen<br />
Mischung, damit auch künftig Haushalte mit geringerem Einkommen in<br />
der Berliner Innenstadt wohnen können“, sagt Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender<br />
des Vorstands der IBB. Neben den städtischen Wohnungsbaugesellschaften<br />
und den Genossenschaften sollen dafür verstärkt auch private Investoren<br />
gewonnen werden. In den nächsten Jahren soll so jeweils der Bau<br />
von 2500 bis 3000 preisgünstigen Wohnungen in Berlin gefördert werden.<br />
IBB und Land haben aber nicht nur die Förderung des Mietwohnungsneubaus<br />
im Auge. Mit dem neuen IBB Familienbaudarlehen, das im Juli startete,<br />
will die IBB in Kooperation mit den Hausbanken den Eigentumserwerb für<br />
Familien mit Kindern und begrenztem Eigenkapital ankurbeln. Dr. Jürgen<br />
Allerkamp: „Jungen Familien mit Kindern, die über ein geringes Einkommen<br />
und damit auch weniger Eigenkapital verfügen, soll auf diese Weise die Möglichkeit<br />
gegeben werden, von dem historisch niedrigen Zinsniveau zu profitieren<br />
und Wohneigentum zu schaffen. “<br />
Die Förderung erfolgt über zinsverbilligte Kredite, die in der Regel neben<br />
einem Baudarlehen der Hausbank nachrangig vergeben werden. Mit dem<br />
Darlehen kann sowohl der Neubau als auch der Erwerb einer neu geschaffenen<br />
Wohnimmobilie finanziert werden.<br />
IBB – Starker Partner<br />
für Berlin<br />
Die Investitionsbank Berlin (IBB) ist die Förderbank des Landes Berlin.<br />
Im Geschäftsfeld Immobilien- und Stadtentwicklung richtet sich die<br />
IBB an Vermieter, Investoren, kommunale Wohnungsunternehmen und<br />
-genossenschaften sowie einzelne Wohneigentümer und Wohneigentümergemeinschaften.<br />
Im Bereich der Energieeffizienz fördert die IBB die<br />
umweltpolitischen Ziele unter anderem durch das Darlehensprogramm<br />
„IBB Energetische Gebäudesanierung“. Außerdem hat die Bank ihr Programm<br />
„IBB Altersgerecht <strong>Wohnen</strong>“ im Angebot.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.ibb.de/wohnen_modernisieren
6 WOHNEN & LEBEN // BERLINER MORGENPOST<br />
STIMMUNGSVOLL<br />
Mit einzelnen Lichtquellen<br />
können gekonnt Akzente<br />
gesetzt werden<br />
SCHUMMRIG<br />
Im Schlafzimmer wirkt grelles<br />
Deckenlicht deplatziert<br />
FLEXIBEL<br />
Eine Deckenlampe<br />
mit beweglichem Arm<br />
kann nach Bedarf<br />
ausgerichtet werden<br />
SCHATTENSPIELE<br />
DUNKELHEIT Die Tage werden immer kürzer,<br />
der Wunsch nach Helligkeit immer stärker.<br />
Doch gleichmäßig ausgeleuchtete Räume<br />
wirken schnell langweilig<br />
TEXT MANUELA BLISSE<br />
Aufregende Kapitalanlagen<br />
im aufstrebenden Wedding!<br />
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Es werde Licht. Man muss nicht bibelfest sein, um sich das zu<br />
wünschen. Die Tage werden immer kürzer, der Bedarf nach<br />
Helligkeit immer stärker. Klar, Lichtschalter in der Wohnung<br />
an und es wird hell. Doch wie beleuchtet man den eigenen<br />
Wohnraum eigentlich richtig, also so, dass es sowohl hell wie gemütlich<br />
ist? „Gleichmäßig ausgeleuchtete Räume sind ungemütlich. Erst das<br />
Zusammenspiel von Licht und Schatten gibt Gegenständen Kontur<br />
und bringt Spannung in den Raum“, sagt Iris Vollmann, Sprecherin<br />
von licht.de, „ideal zum <strong>Wohnen</strong> ist eine Kombination aus indirektem,<br />
diffusem Licht, zum Beispiel Deckenfluter mit gebündeltem, direktem<br />
Licht, wie etwa Downlights oder Spots.“ Es ist ja nicht so, dass man<br />
keine Beleuchtung im eigenen Heim hätte. Und Fehler, so Vollmann,<br />
könne man dabei auch nicht machen. Jedoch vieles besser. „Man braucht<br />
eine Grundbeleuchtung. Dafür sind Deckenlampen gut geeignet“, so<br />
Vollmann. Die sollten praktisch zu regeln sein. „Ein einfach zu findender<br />
und bedienender Schalter am Zimmereingang“, ergänzt die Berliner<br />
Lichtplanerin Carola Späth, die in Prenzlauer Berg ein Ladengeschäft<br />
mit Lichtplanungsbüro betreibt. Für die Gemütlichkeit sorgen verschiedene<br />
zusätzliche Lichtquellen. Vollmann: „Etwa ein Leselicht<br />
am Sofa, Steh- und Tischleuchten, auch mit flexiblen Armen. Regale<br />
können mit einer Akzentbeleuchtung versehen werden.“ Beim Esstisch<br />
sollte die Lichtquelle nicht nur dekorativ aussehen, sondern auch funktional<br />
sein. „Ein langer eckiger Tisch und darüber eine runde Lampe,<br />
das funktioniert nicht. Da sind die Außenbereiche nicht ausreichend<br />
beleuchtet“, sagt Carola Späth. Auch wenn Leuchten dem jeweiligen<br />
Raum und seinen Funktionsecken individuell angepasst sein müssen,<br />
gibt es einige lichttechnische Gütemerkmale, die helfen. Vorher sollte<br />
LICHT.DE LICHT.DE (5) (6)
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 7<br />
LICHTKUGELN<br />
Sie eignen sich nicht, um einen<br />
Kleiderschrank auszuleuchten, sorgen<br />
aber für eine angenehme Atmosphäre<br />
AUGENFREUNDLICH<br />
Mit einer hellen Leselampe<br />
an der Couch, kann sich<br />
mancher die Lesebrille<br />
sparen<br />
GEMÜTLICH<br />
Unterschiedliche Lichtquellen in der<br />
Küche wirken einladend<br />
man sich jedoch über die persönlichen Aufenthaltsgepflogenheiten<br />
klar werden und darüber, welche Wirkungen man mittels Leuchten<br />
erzielen will. Wichtig, so Vollmann, sei eine gute Farbwiedergabe.<br />
Dabei geht es darum, wie natürlich die Farben der Umgebung unter<br />
dem künstlichen Licht wirken. „Erscheinen Hautfarben zum Beispiel<br />
farblos, liegt dies nicht etwa an der kühlen Lichtfarbe einer Lampe,<br />
sondern an ihrer schlechten Farbwiedergabe.“<br />
Ebenfalls wichtig: die Lichtfarbe, denn die beeinflusst unsere<br />
Stimmung. Warme Lichtfarben wirken beruhigend, kühle anregend.<br />
Gemessen wird die Lichtfarbe in Kelvin (K). In Arbeitsbereichen<br />
sollte eine gleichmäßige Helligkeit ohne starke Kontraste herrschen.<br />
Das sorgt für Sicherheit und ist gerade in der Küche wichtig. Im Flur<br />
eignet sich LED-Licht. Es ist sparsam und spendet sofort volles Licht.<br />
Obwohl man Licht, wenn man sich nicht im Raum aufhält, nicht<br />
dauerhaft anlassen muss, sei eine Grundbeleuchtung im Flur nicht<br />
verkehrt, findet Carola Späth, die eine Erkenntnis weiter geben kann,<br />
die sie von einem Augenarzt erfahren hat. Gutes helles Licht mache<br />
bis zu 1,5 Dioptrien wett. Eine Leseecke mit heller Lampe kann also<br />
bei manchem die Lesebrille ersparen.<br />
Erscheinen Hautfarben zum Beispiel<br />
farblos, liegt dies nicht etwa an der kühlen<br />
Lichtfarbe einer Lampe, sondern an ihrer<br />
schlechten Farbwiedergabe<br />
CAROLA SPÄTH, BERLINER LICHTPLANERIN<br />
Wie misst<br />
man Farbe?<br />
Farbwiedergabe-Index<br />
Er informiert über die Qualität<br />
der Lampe: Für Wohnräume<br />
sollten mindestens Ra ≥<br />
80erreicht werden. Optimal<br />
ist Ra = <strong>10</strong>0. Halogenlampen<br />
erreichen Ra = <strong>10</strong>0, LED Ra =<br />
90 und Energiesparlampen in<br />
der Regel Ra ≥ 80. Mit diesen<br />
Werten, die auf der Packung<br />
der Leuchtmittel zu finden<br />
sind, wird eine „lebensechte“<br />
Farbwiedergabe erreicht.<br />
Lichtfarbe Sie wird in Kelvin<br />
(K) gemessen. Wichtige Lichtfarben<br />
für den Wohnbereich<br />
sind warmweiß (unter 3300<br />
K), neutralweiß (3300 bis<br />
5300 K) und Tageslichtweiß<br />
(über 5300 K).
HELL, KLEIN & VIELSEITIG<br />
8 MAGAZINTITEL // BERLINER MORGENPOST<br />
FARBENSPIEL<br />
Mit LED-Leuchten können Räume je<br />
nach Stimmung farblich unterschiedlich<br />
ausgeleuchtet werden<br />
VERWANDLUNGSKÜNSTLER<br />
LED-Leuchten sind nicht nur<br />
lange haltbar und hell,<br />
sondern können auch<br />
hilfreiche Geister sein,<br />
oder eine Küche schnell<br />
zur Disko umfunktionieren<br />
TEXT SYLKE HEUN<br />
Nur mal angenommen,<br />
die Schwiegermutter<br />
kommt zu Besuch.<br />
Ausgerechnet<br />
zur besten Bundesligazeit. Dann<br />
wäre es doch praktisch, wenn beim<br />
Kaffeetrinken die Leuchte über dem<br />
Esstisch drei Mal grün blinkt, falls die<br />
Lieblingsmannschaft ein Tor schießt. Oder<br />
eine Schreibtischleuchte vermeldet in Rot, dass<br />
der Sohn gerade die letzte Tüte Milch aus dem Kühlschrank<br />
nimmt und damit den morgendlichen Kaffeegenuss<br />
gefährdet. Oder die Kinder laden zur Party und mit einem Mal<br />
macht das Lichtband unter den Schränken aus der Küche eine<br />
Disco. Zukunftsmusik? Mitnichten. LED macht es möglich.<br />
„Im Verkaufsleben spüren wir von solchen Konstruktionen<br />
zugegeben noch wenig, aber das Thema wird kommen“, sagt<br />
Michael Kray. Der Verkaufsleiter bei „Prediger“ in Hamburg<br />
(Showroom Berlin, Hardenbergstraße 20) beobachtet<br />
schon seit Jahren den Siegeszug der kleinen „Light Emitting<br />
Diode“. Unübersehbar sind ihre vielen Vorteile. Eine LED<br />
hat kein Quecksilber in sich, leuchtet sofort und hell, ist<br />
dimmbar und hält 15 bis 25 Jahre. Nachteile gibt es zwar<br />
auch. „Eine LED-Beleuchtung kann beispielsweise noch<br />
keine <strong>10</strong>0-prozentige Atmosphäre schaffen“, sagt Michael<br />
Kray. Beim Dimmen entsteht kein gemütlicher Rotschimmer,<br />
weshalb die bevorzugten Einsatzorte von LED-Leuchten<br />
nach wie vor die Küche und der Arbeitsplatz sind. Aber es<br />
wird stetig weiterentwickelt. Der neuste Trend sind OLED,<br />
Leuchtdioden aus organischen Bestandteilen, die noch kleiner,<br />
flexibler und energiesparender als die herkömmlichen LEDs<br />
sind. Angefangen hat die LED vor mehr als 50 Jahren als<br />
Blinkanzeige in technischen Geräten. In ihrem Inneren wird<br />
ein kleiner Kristall durch Strom – und ohne großen Energieverlust<br />
– zum Leuchten gebracht. 30 Prozent Strom kann<br />
eine LED in Licht umwandeln, herkömmliche Glühbirnen<br />
schaffen nur fünf Prozent und geben den Rest als Wärme<br />
ab. Die erste LED-Leuchten im Alltagsgebrauch hatte noch<br />
eine Farbtemperatur von 4000 Kelvin und strahlten ein kaltweißes,<br />
bläuliches Licht ab. Inzwischen kann die LED auch<br />
warm mit etwa 2700 Kelvin. Dazu ist sie der Spielball unter<br />
den Leuchtmitteln. Philips beispielsweise hat mit „hue“ ein<br />
app-gesteuertes Lichtsystem herausgebracht, das bis zu 50<br />
Lichtquellen gleichzeitig bedienen und <strong>16</strong> Millionen Farben<br />
steuern kann. Sitzt die Frau am Schreibtisch und der Mann<br />
steht in der Küche, muss er weder rufen noch laufen. Einfach
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 9<br />
über das Smartphone oder das Tablet die Schreibtischlampe<br />
auf Grün stellen, schon weiß sie: „Schatz, das Essen ist fertig!“<br />
Wenn beide später vor dem Fernseher abhängen, passt sich<br />
die Hintergrundbeleuchtung automatisch dem Bildschirm<br />
an. Der Wal schwimmt in der Meeresdoku durch den Pazifik,<br />
die Wand dahinter färbt sich ebenfalls blau. Faszinierend! Im<br />
Alltag sind LEDs an einigen Orten nicht mehr wegzudenken.<br />
„Ideal sind sie in der Außenbeleuchtung, wo es – beispielsweise<br />
im Garten oder entlang von Wegen – lange Brennzeiten gibt“,<br />
sagt Michael Kray. Wer einen hohen Raum ausleuchten will,<br />
nimmt sie ebenfalls, weil dann auf Jahre niemand mit einer<br />
Leiter ran muss, um kaputte Leuchten auszuwechseln. Wer<br />
Einbauten plant, ist mit LEDs gut beraten, weil sie nur eine<br />
geringe Einbautiefe haben. Und als Licht neben dem Bett<br />
eignen sie sich, weil sie es im Vergleich zu 200 Grad heißen<br />
Halogenleuchten nur auf maximal 70 Grad bringen und<br />
ein im Schlaf verrutschtes Kissen nicht entzünden können.<br />
MULTITALENT<br />
LED-Leuchten im Retrostyle oder per Knopfdruck<br />
wechselnde Farben in der Küche (oben); Diskolicht<br />
oder leuchtende Wegweiser und die Spun-Leuchte aus<br />
masssivem Messing – alle funktionieren über LED<br />
Watt versus<br />
Lumen<br />
LED-Leuchtmittel passen<br />
inzwischen in jede Fassung<br />
von E27 bis GU<strong>10</strong>, sind<br />
allerdings spürbar teurer als<br />
Halogen- oder herkömmliche<br />
Leuchtmittel. Wer umsteigen<br />
möchte, sollte diese Faustformel<br />
für Helligkeit kennen:<br />
Man nehme die Wattzahl einer<br />
Glühbirne und multipliziere<br />
sie mit <strong>10</strong>, heraus kommt die<br />
ungefähre Lumenzahl einer<br />
LED. 40 Watt entsprechen so<br />
4<strong>10</strong> Lumen.<br />
PHILIPS (3); TOM DIXON SPUN; ISTOCK (4)<br />
Mode fürs<br />
fenster.<br />
25 JAHRE<br />
JALOUCITY<br />
25 %<br />
AUF DIE JUBILÄUMS-<br />
KOLLEKTION<br />
Design: Marcell von Berlin<br />
Material: Doppelrollo<br />
Über 35x in Deutschland und 12x in Berlin!<br />
Charlottenburg: Kantstraße 52<br />
Friedrichshain: Karl-Marx-Allee 90<br />
Köpenick: Bahnhofstraße 14<br />
Prenzlauer Berg: Schönhauser Allee 125<br />
Reinickendorf: Scharnweberstraße 6<br />
Siemensstadt: Nonnendammallee/<br />
Ecke Paulsternstraße<br />
Spandau: Klosterstraße 33/<br />
Ecke Sedanstraße<br />
Steglitz: Friedrich-Wilhelm-Platz 9<br />
Tempelhof: Sachsendamm/Alboinstraße<br />
(Bauhaus, IKEA-Ausfahrt)<br />
Wilmersdorf: Lietzenburger Straße 53/<br />
Ecke Joachimstaler Straße<br />
Zehlendorf: Clayallee 351<br />
Bln.-Waltersdorf: Gewerbegebiet<br />
an der A 113, Ausfahrt Grünau<br />
(vis-á-vis IKEA)<br />
Jalousien • Rollos • Plissees • Lamellenvorhänge • Markisen<br />
www.jaloucity.de
BERLIN-SPANDAU<br />
an der U-Bahn Zitadelle,<br />
Am Juliusturm 41- 49<br />
BERLIN-SCHÖNEFELD OT WALTERSDORF<br />
A 113, Abfahrt Waltersdorf, der Beschilderung<br />
„Einrichtungscenter“ folgen, Am Rondell 7<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag <strong>10</strong>-19 Uhr
CASABLANCA<br />
ca. <strong>16</strong>0/230 cm<br />
199.-<br />
www.kibek.de
12 WOHNEN & LEBEN // BERLINER MORGENPOST<br />
FERNGESTEUERT<br />
Den Kühlschrank aus<br />
der Ferne checken,<br />
die Waschmaschine<br />
vom Büro aus<br />
anstellen? Kein<br />
Problem<br />
SMARTHOME<br />
Die technische Entwicklung schreitet<br />
mit Riesenschritten voran.<br />
Nur auf die richtige App<br />
kommt es an<br />
Mein Haus denkt mit<br />
TEXT UWE LEHMANN
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 13<br />
SmartHome, das intelligente, vernetzte Zuhause, war nicht nur<br />
Trendthema auf der diesjährigen Internationalen Funkausstellung.<br />
Die technische Entwicklung schreitet mit Riesenschritten<br />
voran, neue Features und Geräte kommen fast im Wochentakt<br />
auf den Markt. Allein der Verbraucher hält sich noch zurück. Dabei<br />
klingt es verlockend, aus dem Büro die Waschmaschine anzustellen<br />
oder mit dem Smartphone schon einmal die Heizung hochzufahren.<br />
Kaum ein Haus- oder Wohnungsbesitzer nutzt bisher die Möglichkeiten<br />
vom Kühlschrank über die Heizung bis zur Überwachungskamera<br />
alles über Apps zu steuern richtig aus. Doch das soll<br />
sich bald ändern. Nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts<br />
GfK interessieren sich 71 Prozent der Deutschen für das vernetzte<br />
Zuhause. Das Beratungsunternehmen Deloitte geht davon aus, dass<br />
die Zahl der Smart-Home-Haushalte in Deutschland bis 2020 die<br />
Millionengrenze überschreiten wird, und 2025 soll das Marktvolumen<br />
bei rund 19 Milliarden Euro liegen.<br />
„Um dem vernetzten Zuhause zum Durchbruch zu verhelfen, ist<br />
ein gemeinsamer Standard für Smart-Home-Angebote wichtig“, so<br />
Holger Knöpke, Leiter Connected Home bei der Telekom. Der Markt<br />
leide nach wie vor unter einer extremen Vielfalt an unterschiedlichen<br />
Standards, so Knöke. Wenn ein Nutzer das Smart-Home-System eines<br />
Anbieters kauft, kann er oft nur dessen Funktionen und Lösungen<br />
nutzen, diese aber nicht mit Produkten anderer Hersteller kombinieren.<br />
„In diesem Dschungel an unterschiedlichsten Lösungen verlieren<br />
Verbraucher schnell den Überblick und können die Angebote nur<br />
schlecht vergleichen – das schreckt sie ab und hemmt den Markt“,<br />
ist der Experte überzeugt.<br />
Die Telekom möchte diese Problem mit der offenen Qivicon Smart<br />
Home-Plattform lösen, auf der sich bisher mehr als 30 Unternehmen<br />
aus den verschiedensten Branchen wie Samsung, Osram, Philips oder<br />
Miele zusammengeschlossen haben und ihre Produkte und Systeme<br />
präsentieren. Auch Unternehmen wie wibutler setzen auf Produkte<br />
wie den Smart Home Server „wibutler pro“ der mit unterschiedlichen<br />
Funkstandards arbeiten kann. So verknüpft die intelligente Box smarte<br />
Produkte verschiedener Standards und Hersteller.<br />
Eine doppelte Rolle bei der Entscheidung für oder gegen Smart-<br />
Home-Lösungen spielt die Sicherheit. Der Sicherheitsaspekt<br />
von Rauchmeldern oder Kameras ist einer der<br />
häufigsten Gründe für Kunden,<br />
auf Heimver-<br />
Einer für alle,<br />
alle für ein Ziel<br />
netzung zu setzen. „Detektiert ein smarter Rauchwarnmelder einen<br />
Brand, fahren die Jalousien automatisch hoch, damit die Fluchtwege frei<br />
sind. Intelligente Leuchtmittel können zur Orientierung gleichzeitig<br />
die Fluchtwege ausleuchten und zum Beispiel das smarte Türschloss<br />
Danalock anweisen, die Haustür zu öffnen“, erläutert wibutler-Geschäftsführer<br />
Arne Feldmeier. Zum anderen fordern Kunden für ihre<br />
persönlichen Daten höchste technische Sicherheitsstandards und<br />
einen absolut verantwortungsbewussten Umgang. „Wir legen großen<br />
Wert auf Datensicherheit und Datenschutz. So werden zum Beispiel<br />
alle Qivicon bezogenen Nutzerdaten ausschließlich auf Servern der<br />
Telekom in Deutschland gespeichert“, erklärt der Telekom-Manager.<br />
Aber, es muss ja nicht gleich die große Vernetzung sein. Es gibt<br />
auch kleine smarte Helferlein fürs Handy. So kommt aus Großbritannien<br />
die kostenfreie EatBy Smart Kitchen App. Sie soll dem Nutzer<br />
helfen, Geld zu sparen und Abfälle zu vermeiden, in dem sie ihn daran<br />
erinnert, Lebensmittel zu essen, bevor sie verfallen. Außerdem erstellt<br />
sie intelligente Einkaufslisten.<br />
Intelligente Leuchtmittel können bei<br />
einem Brand die Fluchtwege<br />
ausleuchten und zum Beispiel das<br />
Türschloss öffnen<br />
ARNE FELDMEIER, WIBUTLER-GESCHÄFTSFÜHRER<br />
Ausgelaugt bei<br />
30, 60 und 90<br />
Grad,<br />
aber sehr sauber zu recyceln.<br />
Durchblick Um den Überblick<br />
nicht zu verlieren, haben<br />
sich auf der Qivicon-<br />
Plattform der Telekom 30<br />
große Unternhemen unterschiedlicher<br />
Branchen<br />
zusammengeschlossen, um<br />
ihre Produkte und Systeme zu<br />
präsentieren. Alle Nutzer bezogenen<br />
Daten werden bei der Qivicon-Homebase auf Servern<br />
der Telekom innerhalb Deutschlands gespeichert.<br />
Das Unternehmen legt großen Wert auf Datensicherheit<br />
und Datenschutz.<br />
TELEKOM; ISTOCK<br />
Produkte.BSR.de
14 WOHNEN & LEBEN // BERLINER MORGENPOST<br />
Wenn die Arbeit<br />
nach Hause<br />
kommt<br />
TREND Immer mehr Menschen arbeiten<br />
im Homeoffice. Doch das funktioniert nur,<br />
wenn Atmosphäre und Ausstattung stimmen<br />
DISZIPLIN<br />
Wer Zuhause arbeitet,<br />
muss sich disziplinieren<br />
können um sich nicht<br />
ablenken zu lassen<br />
TEXT SYLKE HEUN<br />
NILS HOLGER MOORMANN; YOMEI; MICHAEL HOLGERS; WERKHAUS (2); ISTOCK<br />
Es ist so verlockend. Keine lange Anfahrt mit nervigem Stau,<br />
kein Gedrängel in der U-Bahn mit Schnupfengarantie, kein<br />
lästiger Kollege mit Quasselwunsch... Ein Homeoffice<br />
bietet all dies nicht. Etwa elf Prozent der Erwerbstätigen<br />
in Deutschland genießen es und arbeiten gelegentlich oder sogar<br />
überwiegend in den eigenen vier Wänden (Stand 2013). Das sind<br />
rund 4,6 Millionen Menschen, die sich alle um Tische und Stühle,<br />
Technik und Deko kümmern mussten. Denn eine Grundregel gilt für<br />
jeden privaten Arbeitsplatz: Nur wenn Atmosphäre und Ausstattung<br />
stimmen, kann auch gut gearbeitet werden.<br />
Herzstück eines Homeoffice ist immer der Schreibtisch und die<br />
Frage: Wo soll er stehen? Luxuriös ist ein eigenes Arbeitszimmer, es<br />
lassen sich aber auch Arbeitsbereiche im Wohnzimmer, im Gästezimmer<br />
oder sogar im Schlafzimmer einrichten. Die müssen nicht<br />
mal besonders groß sein, 80 x 60 Zentimeter Arbeitsfläche reichen<br />
bereits. Je kleiner ein Schreibtisch ist, umso heller und graziler sollte<br />
er sein, damit er nicht zu wuchtig wirkt. Die Höhe der Arbeitsplatte<br />
muss dem daran arbeitenden Menschen angepasst werden. Bei 1,60<br />
Meter Körperlänge sind es etwa 68 Zentimeter Höhe, bei 1,80 Meter<br />
79 Zentimeter. Aufrecht auf dem Stuhl sitzend, muss es einen rechten<br />
Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel und zwischen Ober- und<br />
dem aufliegenden Unterarm geben. Die Oberkante des Bildschirms<br />
sollte auf Augenhöhe liegen. So geht der Blick leicht nach unten und<br />
entspannt den Nacken. Apropos Entspannung: Wer sich zwischendurch<br />
erhebt und bewegt, kann konzentrierter weiterarbeiten. Ein Trick<br />
ist, den Drucker nicht in Stuhlnähe zu platzieren. Ein anderer, sich<br />
zusätzlich zum Schreibtisch ein Stehpult zu gönnen, an dem gelesen<br />
oder telefoniert werden kann.<br />
Für ein konzentriertes Arbeiten muss der Schreibtisch möglichst<br />
leer sein. Dabei helfen Regale oder Sideboards. Sie verstecken viele<br />
Aktenordner und das eine, außerordentlich Platz sparende Multifunktionsgerät,<br />
das drucken, scannen und kopieren kann. Außerdem sind<br />
Regale sehr praktisch als Raumteiler, denn niemand möchte abends<br />
beim Entspannen auf die liegen gebliebene Arbeit gucken müssen.<br />
Raumwunder<br />
Schlicht und elegant ist das „Magic Desk“<br />
von Designer André Schelbach (yomei).<br />
Aufgeklappt finden sich im Innenraum zwei<br />
kleine Schubkästen und eine Dreifachsteckdose<br />
mit verdeckter Kabelführung. Geschlossen<br />
passen Hocker und Rollcontainer unter<br />
dem Tisch, der mit dem reddot design award<br />
ausgezeichnet wurde (ab 2998 Euro)<br />
Wer im Schlafzimmer arbeitet, kann seinen Schreibtisch hinter dem<br />
hohen Abschluss am Kopfende eines frei stehenden Bettes verstecken.<br />
Zur Not tut es überall auch ein Paravent.<br />
Von welcher Seite kommt das Licht? Im Idealfall steht der Schreibtisch<br />
seitlich zum Fenster. So kann das einfallende Sonnenlicht nicht<br />
blenden, der arbeitende Mensch muss sich nicht verrenken und<br />
bekommt auch keine Rückenschmerzen. Optimal sind dazu ein weiches<br />
Licht von oben und die Punktbeleuchtung einer schwenkbaren<br />
Schreibtischlampe.<br />
Im Homeoffice gilt: Weniger ist mehr. Es braucht drei Stifte und<br />
keine Kulisammlung aus den vergangenen zwanzig Jahren. Dafür darf<br />
Platz ausgegeben werden für ein oder zwei private und schöne Dinge,<br />
beispielsweise ein Foto der Lieben oder den lustigen Gedönshalter-<br />
Bulli von Werkhaus (siehe Foto).
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 15<br />
Homeoffice vs. Coworkingdesk<br />
Zwei Welten treffen aufeinander<br />
Mal eben noch die Wäsche bügeln und die Post wegbringen...<br />
Vergessen Sie es! Nur wer diszipliniert genug ist, private Anrufe<br />
zu ignorieren und das lockende Umfeld mit Sofa, Büchern<br />
und Fernseher zu vergessen, wird im Homeoffice glücklich. Ein<br />
Arbeitsplatz zuhause braucht außerdem eine schnelle und gute<br />
Internet- und Telefonverbindung als Draht zur Außenwelt. Dann<br />
sind die Ruhe und die kurzen Wege ein Genuss.<br />
Besitz belastet. Wer sein Auto teilt, seine Wohnung im eigenen<br />
Urlaub vermietet und bei Ebay das Geben und Nehmen seit Jahren<br />
trainiert, ist wie gemacht für einen Schreibtisch, der irgendwie<br />
allen gehört. Mit dem Laptop unter dem Arm ist ein täglich<br />
anderer Arbeitsplatz für flexible Menschen kein Problem, sondern<br />
eine Abwechslung. Außerdem hat es den Vorteil, dass man in<br />
Gesellschaft anderer Menschen ist...<br />
Helfer<br />
Stehpult<br />
Stifthalter<br />
Schmalspur<br />
Der Knick hinten ist praktisch.<br />
Bücher, Ordner und das Tablet<br />
sind runter vom Arbeitstisch<br />
und doch schnell greifbar.<br />
Als Zubehör gibt es Schubladen,<br />
einen Bildschirm- oder<br />
einen Buchhalter (Schreibtisch<br />
Kant, ca. 1<strong>10</strong>0 Euro).<br />
Stundenlanges Sitzen macht<br />
Rückenschmerzen. Wer ab<br />
und zu im Stehen arbeitet,<br />
tut sich etwas Gutes. Dabei<br />
hilft das Stehpult von Werkhaus<br />
(29,90), das sich auf jedes<br />
12 bis 40 Millimeter dicke<br />
Regalbrett stecken lässt.<br />
Auf jeden Schreibtisch gehört<br />
ein Hingucker. Zum Beispiel<br />
der Stifthalter „VW-Bulli“ von<br />
Werkhaus (14,90 Euro). Er ist<br />
umweltfreundlich, lässt sich<br />
leicht zusammenstecken und<br />
gut recyceln.Ein Trabbi gehört<br />
auch noch zu der Serie.<br />
Dieser Sekretär passt sogar<br />
in schmale Flure. Eingeklappt<br />
hat „Flatmate“ des Berliner<br />
Designers Michael Hilgers eine<br />
Tiefe von 12,2 Zentimetern.<br />
Aufgeklappt gibt es eine stabile<br />
Arbeitsplatte, Licht und ein Organisationsboard<br />
(1298 Euro).
<strong>16</strong> WOHNEN & LEBEN // BERLINER MORGENPOST<br />
ANHEIMELND<br />
Gemütlich eingekuschelt<br />
auf der Couch lassen sich<br />
Regen und Stürme gut<br />
ertragen<br />
Jetzt wird es<br />
kuschelig<br />
ACCESSOIRES Schon kleine Dinge genügen,<br />
um einem Zimmer noch mehr Atmosphäre und ein<br />
heimeliges Gefühl zu vermitteln<br />
TEXT PAULINE KREBS
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 17<br />
Der Herbst mit leuchtenden Farben, würzigen Gerüchen und dämmrigen Abendstunden hat begonnen. Wie<br />
wunderbar, denn was gibt es Schöneres, als es sich nach der Arbeit zuhause gemütlich zu machen, wenn es<br />
draußen stürmt und regnet? Damit der Wohlfühleffekt eintritt, sobald man zur Tür reinkommt, sollte die<br />
Wohnung natürlich ganz dem eigenen Geschmack entsprechend eingerichtet sein. Dazu gehören für viele<br />
Mieter und Hausbesitzer neben praktischen Möbelstücken auch kleine Wohnaccessoires, die ein besonders heimeliges<br />
Gefühl hervorrufen. Vor allem Frauen legen viel Wert auf ein kuscheliges Zuhause. Zu diesem Ergebnis kommt eine<br />
Studie, die der Versandhändler OTTO zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest Anfang des Jahres<br />
herausbrachte. Und auch auf der Internationalen Möbelmesse IMM Cologne stand im Januar die Gemütlichkeit bei den<br />
Einrichtungsgegenständen im Vordergrund. Natürlich ist Behaglichkeit ein individuelles Gefühl, aber bei vielen Menschen<br />
rufen zum Beispiel weiche Stoffe, warme Teppiche, Naturmaterialien und Kerzenschein ein solches hervor. Damit es also<br />
mit spannendem Roman, Liebesfilm oder einem Glas Wein auf dem Sofa kuschelig wird, haben Couchpotatoes zahlreiche<br />
Möglichkeiten, sich einzurichten.<br />
Ethanol-Kamin<br />
Decken<br />
Beinablage<br />
Wer keinen eigenen Kamin hat,<br />
aber trotzdem ein bisschen<br />
Lagerfeuerromantik in den<br />
eigenen vier Wänden genießen<br />
möchte, ist mit einem Ethanol-<br />
Kamin bestens beraten. Diese<br />
können frei im Raum oder an<br />
der Wand platziert werden und<br />
es gibt sie in vielen Formen und<br />
Größen (Vauni, 2147 Euro).<br />
Was wäre ein gemütlicher Abend<br />
auf der Couch ohne passende<br />
Kuscheldecke? Die gibt es beispielsweise<br />
von HAY.<br />
Die Antique Quilts der Dänischen<br />
Marke sind aus indischen Saris<br />
handgefertigte Einzelstücke<br />
und kosten ca. 143 Euro.<br />
Fast zu schade um damit nur auf<br />
der Couch zu lümmeln...<br />
Richtig schön wird es Zuhause<br />
mit den wunderbaren<br />
Accessoires der dänischen<br />
Marke OYOY. Sie bestechen durch<br />
hohe Qualität und viel Liebe fürs<br />
Detail. So etwa der Sit-on-me-<br />
Pouf für 135 EUR. Hier heißt es,<br />
Beine hochlegen und einfach nur<br />
die Seele baumeln lassen.<br />
VAUNI; HAY; OYOY/STEFAN WESSEL; LANDSEND; FARFALLA; KIBEK;<br />
Pantoffel<br />
Warme Füße? Na klar! Die Lammfellhausschuhe<br />
von Land’s End<br />
(65 EUR) sind zwar zugegebenerweise<br />
keine Wohnaccessoires,<br />
tragen beim Tragen aber enorm<br />
zur Gemütlichkeit bei.<br />
Schließlich breitet sich die Kälte<br />
von unten aus... Und es reicht<br />
doch schon, dass es draußen<br />
kalt ist.<br />
Duftlampe<br />
Wenn es draußen nach frischem<br />
Laub und saftigem<br />
Moos riecht, darf auch drinnen<br />
die Nase verwöhnt werden.<br />
Duftlampen helfen ein bisschen<br />
nach und kommen mittlerweile<br />
auch sehr stylish daher. Etwa<br />
die Entwürfe von der Schweizer<br />
Naturkosmetikmarke Farfalla<br />
(23,90 Euro).<br />
Flokati<br />
Auch wenn die 70er schon lange<br />
vorbei sind, darf ein Möbelstück<br />
in Sachen Gemütlichkeit kaum<br />
fehlen: der Flokati. Weich, weicher,<br />
am weichsten – egal, ob<br />
Sie nur darauf wandeln oder sich<br />
direkt langmachen. Der Preis<br />
richtet sich nicht nur nach nach<br />
Größe, sondern auch nach Dichte<br />
der fluffigen Hirtenteppiche.
18 WOHNEN & LEBEN // BERLINER MORGENPOST<br />
Den richtigen<br />
Rahmen geben<br />
VORHÄNGE Rollos und Plissees erfüllen<br />
mehrere Zwecke – vom Sichtschutz über<br />
Gemütlichkeit bis zur Energieeinsparung<br />
TEXT PAULINE KREBS<br />
Besonders im Herbst, wenn sich das Leben wieder mehr<br />
in den eigenen vier Wänden abspielt, ist ein gemütlich<br />
eingerichtetes Zuhause Gold wert. Nicht zu unterschätzen<br />
sind hierbei Fensterdekorationen, die entscheidend zur<br />
Wohlfühlatmosphäre beitragen.<br />
Bereits die alten Ägypter, die Griechen der Antike und später auch<br />
die Römer hatten Gardinen. Vor den Fenstern und zwischen Säulen<br />
schützten dünne Baumwollstoffe vor der Sonne und verschönerten<br />
den Lebensraum. Noch heute spielen Vorhänge ebenso wie andere<br />
Fensterdekorationen eine wichtige Rolle. „Wenn es draußen düster<br />
und ungemütlich wird, kommen Fenstern und der dazugehörigen<br />
Ausstattung eine besondere Bedeutung zu“, sagt Uwe Linke. „Denn<br />
dann erscheinen das kalte Glas und die dunkle Nacht dahinter als<br />
schwarzes Loch im Raum, das verdeckt werden kann. Tagsüber hingegen<br />
möchten wir Licht hineinlassen und uns höchstens gegen zu<br />
starke Sonneneinstrahlung schützen.“<br />
Ob sich jemand für Gardinen, Plissees oder Jalousien entscheidet,<br />
so der Wohnpsychologe und gelernte Modedesigner, sei zum einen<br />
Geschmackssache, zum anderen von ganz praktischen Faktoren abhängig.<br />
Möchte ich das Fenster verstecken oder betonen? Habe ich<br />
hohe Decken und viel Platz im Raum oder handelt es sich eher um ein<br />
kleines Zimmer? Ein Rollo etwa, das breiter als das Fenster ist, lässt<br />
dieses größer erscheinen. Bei kleinen Räumen hingegen bieten sich<br />
Plissees an, die platzsparend direkt am Fenster angebracht werden.<br />
Und Stoffe sorgen vor allem in hohen Altbauten für Gemütlichkeit.<br />
Plissees liegen im Trend. Dass Sichtschutz vor den Fenstern<br />
nach wie vor gefragt ist, ergab die Studie „Markt: Monitor Gardinen,<br />
Sicht- und Sonnenschutz 2014“ von der BBE Handelsberatung und<br />
Marketmedia24. Laut der Erhebung legten vor allem Plissees und<br />
Rollos in den letzten Jahren zu. Das bestätigt auch Silke Rose, Einkaufsleiterin<br />
für Gardinen und Textilien beim Möbelhaus Höffner:<br />
„Etwa 60 Prozent der Fensterdekorationen sind mittlerweile Plissees.<br />
Sie haben den Vorteil, dass sie sich für alle Fensterformen eignen.<br />
FENSTERSCHMUCK<br />
Hohe Fenster wirken in der Dunkelheit rasch<br />
ungemütlich und kalt. Textile Deko hilft<br />
Lichtdurchlässige Plissees können zudem in Räumen eingesetzt werden,<br />
die zwar Tageslicht hereinlassen, aber gleichzeitig vor Blicken von<br />
außen geschützt werden sollen – etwa in einer Erdgeschosswohnung<br />
oder im Bad.“ Dass Plissees neben dem gestalterischen noch einen<br />
anderen Vorteil haben, betont Dagmar Pohland von der Firma Plissee-<br />
Experte: „Diese Fensterdeko wirkt energiesparend, da sie Wärme<br />
im Raum und Kälte vor dem Fenster hält. Besonders Wabenplissees<br />
eignen sich hervorragend für die perfekte Klimatisierung im Raum.“<br />
Dass der Trend in diese Richtung geht, verwundert sie in Zeiten, in<br />
denen Nachhaltigkeit eine große Rolle spielt, kaum. Trotzdem sterben<br />
Gardinenliebhaber nicht aus, auch wenn es heute mit weniger Stoff<br />
geht, als noch vor einigen Jahren, als man sich aus Dekorationsgründen<br />
gleich mehrere Schichten vors Fenster hing. „Textile Stoffe sorgen<br />
im Raum immer für Gemütlichkeit und wirken schallschluckend“,<br />
so Silke Rose. „Deshalb eignen sich Gardinen besonders im Wohnoder<br />
Esszimmer, wo sich eventuell mehrere Menschen aufhalten und<br />
unterhalten. Im Schlaf und Kinderzimmerzimmer sorgen Abdunklungs-<br />
und Thermostoffe für einen erholsamen gesunden Schlaf und<br />
sparen – wie Plissees – nebenbei Energiekosten.“<br />
SVEN MAINZER<br />
Plissees wirken energiesparend, da sie Wärme im Raum und Kälte vor dem Fenster halten.<br />
Besonders Wabenplissees eigenen sich hervorragend für die perfekte Klimatisierung im Raum<br />
DAGMAR POHLAND
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