13.10.2015 Views

PRESSEMAPPE_BOURQUINAG

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Nr. 6<br />

26.6.2008<br />

www .dorfblitz.ch<br />

inserate@dorfblitz.ch<br />

redaktion@dorfblitz.c<br />

h<br />

Im Überblick<br />

Heikler Beruf<br />

Schaustellerdynastie Bourquin ist in der vierten Generation<br />

Der «Chilbimaa» von Bassersdorf<br />

Nicht immer ist Ignaz Beeli will -<br />

kommen. Als Betreibungsbe -<br />

amter erfüllt er die unange -<br />

nehme Aufgabe, Zahlungsbe -<br />

fehle zuzustellen. Eine harte<br />

Jugend im Bündner Oberland<br />

und eine vielfältige Ausbildung<br />

gaben Beeli das nötige Rüst -<br />

zeug für seinen Beruf. Seite 4<br />

Halbzeit<br />

Die Bassersdorfer Gemeinde -<br />

räte schauen in der Mitte der<br />

Legislatur zurück und nach<br />

vorne. In der rasch wachsenden<br />

Gemeinde wurde einiges er -<br />

reicht, aber es gibt noch viel zu<br />

tun. Seiten 10/11<br />

Ebnetcity<br />

Logistische Herausforderung<br />

Während einer Projektwoche<br />

entstand auf dem Schulhaus -<br />

areal Ebnet in Nürensdorf eine<br />

neue «Stadt». Bewunderns -<br />

wert, mit welchem Elan die<br />

Schüler unter Mithilfe ihrer El -<br />

tern eine eigene kleine Welt<br />

erbauten. Seiten 32/33<br />

Gastro<br />

Es kocht und brutzelt auf allen<br />

Fernsehkanälen. Kochsendun -<br />

gen sind der letzte Schrei. Eine<br />

nicht ganz ernst gemeinte Kritik<br />

an den telegenen Küchenstars<br />

und ein Lob auf die Küche zu -<br />

hause. Seite 49<br />

Themen aus den<br />

Gemeinden<br />

Bassersdorf ab Seite 7<br />

Brütten ab Seite 19<br />

Nürensdorf ab Seite 25 Bei der Bassersdorfer Familie Bourquin sitzen alle im gleichen Scooter (von links): Anja, René III. und René IV.<br />

(Bilder: Urs Wegmann)


Spitze Feder<br />

Olav Brunner<br />

Enormer Fuhrpark<br />

Scooter auf dem Schiff<br />

Impressum<br />

Sekretariat für Inserate/<br />

Allgemeines<br />

Erscheinungsweise:<br />

Chefredaktion<br />

Auflage:<br />

Webmaster:<br />

Satz/Druck:<br />

Redaktions-/Inserateschluss<br />

Sekretariat der Redaktion<br />

Redaktion<br />

Abonnement, exkl. MWST<br />

Die nächste Ausgabe erscheint<br />

am 31. Juli 2008.


Aus der Welt der<br />

Schausteller<br />

Die Geschichte des<br />

Riesenrades<br />

Da muss jeder Handgriff sitzen: René Bourquin beim Aufbau seines<br />

Riesenrades.<br />

Wechsel in der<br />

Redaktionsleitung


Dorf-Blitz 06/2013 Bassersdorf<br />

13<br />

«Chilbi» in stahlender Stimmung für alle Besucher<br />

Wetteifern zwischen Gemütlichkeit und Jubeltrubel<br />

Das «Chilbi-Wochenende» hätte<br />

nicht schöner sein können. Pünktlich<br />

zum Start am Freitagabend<br />

hatte Petrus das warme Wetter nach<br />

Bassersdorf gebracht. Die Marktfahrer<br />

und Vereine freuten sich über<br />

die Gäste, welche sich sichtlich gut<br />

unterhielten und für doch meist<br />

gute Geschäfte sorgten.<br />

von Susanne Beck<br />

Die Besucher der ersten paar Stunden<br />

waren noch mit einer Jacke oder einem<br />

Pullover ausgerüstet, doch schon im<br />

Laufe des Abends wurde es zunehmend<br />

wärmer und gemütlicher. Und wer sich<br />

erst nur kurz am Fest zeigen wollte, liess<br />

sich dann doch gern mit alten Jugendfreunden<br />

auf einen Schwatz ein und vergnügte<br />

sich in einer der Beizen auf den<br />

Festbänken bei einem Glas Wein oder<br />

Bier.<br />

Durchgeschüttelt zu werden, liess Schreie ertönen.<br />

Vereinskräfte<br />

Die verschiedenen Vereine haben für<br />

Verpflegung in unterschiedlichsten Varianten<br />

gesorgt, ob sich nun die Feuerwehr<br />

am Holzkohlengrill und an der<br />

Fritteuse zu schaffen machte, oder das<br />

Fasnachtskomitee mit einer Auswahl an<br />

Getränken und Gehacktem mit Hörnli<br />

die Hungrigen und Durstigen verpflegen<br />

durfte. Standbetreiber verkauften<br />

ihre Spielsachen, Käse und Fleischwaren,<br />

Mandeln, Zuckerwatte, Modeaccessoires,<br />

Handtaschen aus Kork, Softeis<br />

und Schmuckwaren. Am Sonntagabend<br />

zu später Stunde verstummten die Musik<br />

und die Sirenen der Bahnen, es<br />

kehrte langsam Ruhe ein. Erschöpft und<br />

erleichtert wurde von fleissigen Helfern<br />

schon vieles wieder aufgeräumt und<br />

Montagabend erinnerte nichts mehr an<br />

die drei schönen Tage.<br />

◾<br />

Hochhinaus oder von oben herab. (Bilder Susanne Beck)<br />

Auch die Kleinsten hatten ihren Spass.<br />

Sechste und siebte Schausteller-Generation Bourquin.<br />

Scooter, der beliebte Fahrspass für die Jugend.<br />

Konzentriert wurde nach Preisen gefischt.


26 Tages-Anzeiger – Montag, 19. April 2010<br />

Bellevue<br />

EVA<br />

von<br />

Jaermann/<br />

Schaad<br />

«Zürich ist meine Lieblingsstadt»<br />

René Bourquin (40) ist Schausteller. Am heutigen Sechseläuten herrscht auf seinem Riesenrad in der<br />

Stadthausanlage Hochbetrieb. Gut für ihn, schlecht für seinen kleinen Sohn: Der hofft auf Regen.<br />

Mit René Bourquin<br />

sprach Georg Gindely<br />

Herr Bourquin, wie lautet Ihr Rezept<br />

gegen schlechte Montagslaune?<br />

Ich mag Montage. Dann baue ich meist<br />

meine Bahnen ab und habe etwas geregeltere<br />

Arbeitszeiten als am Wochenende.<br />

Wo wären Sie gerade lieber als hier?<br />

In die Ferien reisen will ich nicht, ich<br />

bin genug unterwegs. Daheim bei meiner<br />

Familie wäre ich gern, denn da bin<br />

ich viel zu selten. Kürzlich hat es geregnet,<br />

und ich konnte früher Schluss machen<br />

und meinen Sohn ins Bett bringen.<br />

Da hat er gesagt: «Hoffentlich regnet es<br />

morgen wieder, damit du bei mir sein<br />

kannst!» Das hat mir schon zu denken<br />

gegeben.<br />

Worauf kommt es bei Ihrem Job an?<br />

Wir wollen die Menschen zufriedenstellen.<br />

Ich glaube, es gibt keinen anderen<br />

Beruf, in dem man so viele Kinder und<br />

Erwachsene glücklich sieht wie in meinem.<br />

Viele Menschen kommen zu mir<br />

und sagen: «Es ist schön, dass Sie mit<br />

Ihrem Riesenrad hier sind.»<br />

Was ist der GAU, der grösste anzunehmende<br />

Unfall, in Ihrem Beruf?<br />

Ein Stromausfall oder eine technische<br />

Panne. Viel mehr kann nicht passieren.<br />

Der Montagsfragebogen<br />

Am Montag beginnt die Arbeitswoche. Auf<br />

der «Bellevue»-Seite beginnt der Montag<br />

mit einem Interview zum Arbeitsplatz. Welche<br />

Gefahren lauern dort? Und was macht<br />

den jeweiligen Beruf aus? Wer selber einmal<br />

Auskunft geben möchte, melde sich unter<br />

bellevue@tagesanzeiger.ch.<br />

Notizen zu Namen Hildegard Schwaninger<br />

René Bourquin vor seinem Riesenrad beim Bürkliplatz. Foto: Dominique Meienberg<br />

Danuser kanns nicht lassen<br />

Verletztes<br />

Macho-Ego?<br />

Hanspeter<br />

Danuser<br />

(Bild), 62, der<br />

sich jahrelang<br />

verdient machte um St. Moritz, schlägt<br />

wie wild um sich, seit klar ist, dass<br />

sein Vertrag als Markenbotschafter von<br />

St. Moritz am 30. April beendet sein<br />

wird. Tragödie eines älteren Mannes,<br />

der es nicht erträgt, dass eine jüngere<br />

Frau seinen früheren Posten belegt?<br />

Noch dazu eine, die besser Ski<br />

fährt als er? Sämtliche Männernetzwerke<br />

werden eingespannt, er bombardiert<br />

die Umwelt mit Mailings, in<br />

Meine Familie ist seit fünf Generationen<br />

im Schaustellergeschäft, und es ist noch<br />

nie etwas Schlimmes geschehen.<br />

Ist das Ihr Traumjob?<br />

Bei Reparaturen oder Regen denke ich<br />

manchmal: Warum tust du dir das an?<br />

Aber ich bin mein eigener Chef, und die<br />

Arbeit ist sehr abwechslungsreich.<br />

Doch, es ist mein Traumberuf, ich habe<br />

den Schausteller ja im Blut.<br />

Welche Anekdote werden Sie noch<br />

im Altersheim erzählen?<br />

Schausteller gehen nicht ins Altersheim!<br />

Die können nicht aufhören mit ihrer<br />

Arbeit. Erzählen würde ich, wie<br />

meine Frau und ich mit einem Boxkasten<br />

angefangen haben. Heute gehören<br />

uns mehrere Bahnen, 2004 kam das<br />

Riesenrad dazu. Nun liebäugle ich mit<br />

dem zweiten.<br />

Wann verschenkten Sie Ihren ersten<br />

Kuss?<br />

Den ersten Kuss schenkte ich meiner<br />

Frau, die auch meine Jugendliebe war.<br />

Ich war 15 und als Schaustellersohn eine<br />

begehrte Partie, weil ich Gratisbillette<br />

für die Chilbi verteilen konnte.<br />

Zürich wäre eine bessere Stadt. . .<br />

Wenn es weniger Baustellen hätte. Mit<br />

unseren Anhängern ist oft fast kein<br />

Durchkommen. Aber eigentlich ist Zürich<br />

meine Lieblingsstadt. Ich bin hier<br />

aufgewachsen, und die Stadt bietet so<br />

unglaublich viel. Zürich ist eine richtige<br />

Weltstadt.<br />

Was wollen Sie uns mit auf den Weg<br />

geben?<br />

Ein bisschen mehr Toleranz. Die Menschen<br />

denken, wir verdienen einen<br />

Haufen Geld, und sehen gar nicht, welchen<br />

Aufwand wir betreiben müssen.<br />

Reklame AK0479ztgA/Q Reklame AN6944ztgA/B<br />

CHOICE OF THE WEEK:<br />

Danuser schmollt. So engagiert er früher<br />

war, so tragisch droht sein Abgang zu<br />

werden. Dabei hat er doch ein paar interessante<br />

Mandate. Berater in Davos,<br />

Ascona-Locarno und Andermatt, Vertreter<br />

der Deutschen Bank im Engadin.<br />

Und nächstes Jahr plant er seine Hochzeit<br />

mit Amelie-Claire von Platen.<br />

*<br />

Manchmal ist nichts, wie es scheint. So<br />

verkörpert Investor Adriano Agosti<br />

für viele die Schickimicki-Welt von<br />

St. Moritz, dabei ist er vor allem<br />

sportlich. Gerade lief er mit seinem<br />

Sohn den Marathon in Marokko.<br />

Dauert mit Rucksack und bei der Wüsdenen<br />

er seine<br />

Nachfolgerin Ariane<br />

Ehrat, 49, verunglimpft.<br />

Er wirft ihr<br />

Dilettantismus<br />

vor, meint, dass sie<br />

alles zerstöre,<br />

was er in drei Jahrzehnten<br />

aufgebaut<br />

hat. Dabei hat<br />

Ariane Ehrat, die mal Vizeweltmeisterin<br />

in der Abfahrt war, einfach ein anderes<br />

Konzept. Vermutlich ein moderneres.<br />

Eines, das der neuen Bescheidenheit<br />

und dem Öko-Denken mehr<br />

entspricht. Danuser verkaufte St.Moritz<br />

als die Glanz-und-Glamour-Destination<br />

schlechthin, wo sich die Superreichen<br />

über Mittag mit einem Teller<br />

Kaviar mit Rösti für über 300 Franken<br />

verpflegen. Das waren die 80er-<br />

Jahre, und die sind endgültig vorbei.<br />

Ariane Ehrat, die als Tourismus-CEO<br />

im Verbund mit St. Moritz 13 Oberengadiner<br />

Gemeinden betreut, setzt mehr<br />

auf Sport und Natur als auf goldene<br />

Chanel-Moonboots und Zobelmäntel.<br />

«Der Glamour hat schon Platz, aber<br />

es gibt noch so viel mehr in St.Moritz.<br />

Die Einzigartigkeit dieses Ortes sind<br />

die Sportmöglichkeiten und die Natur.»<br />

Ariane Ehrat glaubt auch, dass es<br />

nicht einen einzelnen Markenbotschafter<br />

braucht, wie Danuser seinen<br />

Auftrag verstand, sondern dass jeder<br />

einzelne Einheimische Botschafter der<br />

Marke St. Moritz sein soll. Da packt<br />

sie ein altes Problem an der Wurzel. Die<br />

Schere zwischen Fünfsternegastronomie<br />

und Dreisternehäusern ist im<br />

Engadiner Nobelort gross. Während<br />

dem Gast in den Luxusherbergen jeder<br />

Wunsch von den Augen abgelesen<br />

wird, gibt es in Dreisternehäusern oft<br />

nicht einmal jemanden, der einem<br />

mit dem Gepäck hilft.<br />

tenhitze etwas länger als bei uns.<br />

Auch Horst Edenhofer, als Ex-CEO von<br />

Cartier lange Vorzeigefigur der Luxusbranche,<br />

ist begeisterter Läufer. Am<br />

Wochenende lief er den Marathon in<br />

Boston. Und Viviane Fried, Ehefrau des<br />

Magen-Darm-Spezialisten Michael<br />

Fried und Eventorganisatorin, bereitet<br />

sich auf ihren ersten Marathon in<br />

New York vor. Machte sie sich als<br />

Geschenk zum 50. Geburtstag.<br />

*<br />

Oldies-Party Freitagabend im Meylenstein.<br />

Zwar platzte das Lokal nicht<br />

aus allen Nähten, viele Leute fehlten,<br />

weil auf einem Flughafen gestrandet<br />

oder in den Vorbereitungen zum<br />

Sechseläuten. Dafür war die Stimmung<br />

familiär. Ellen Meyerstein organisierte<br />

die Party mit Eventmanager<br />

Michel P. G. Burckhardt und Rebecca von<br />

Bachelle (jobbt bei der Fifa, ist zuständig<br />

für die VIP-Tickets für die WM).<br />

Die Musik war 80er-Jahre (oder noch<br />

früher), aufgelegt von DJ Thomi.<br />

Notizen zu Namen. Die wöchentliche<br />

Gesellschaftskolumne der Jahrespublikation<br />

«WW Who is who in Zürich» entsteht in<br />

einer Medienpartnerschaft mit dem TA.<br />

www.notizenzunamen.ch<br />

B-Side<br />

Natur pur<br />

Ojeminee! Der Stadtspecht<br />

hat Kopfweh<br />

Schön, dass der Frühling da ist und mit<br />

ihm die Blumen, die Bienen und die<br />

Vögel. Weniger schön ist das, was der<br />

Buntspecht jeden Morgen ab 6 Uhr vor<br />

dem Schlafzimmerfenster veranstaltet:<br />

Er klopft. Und zwar nicht – wie man das<br />

erwarten würde – mit dem Schnabel in<br />

einen Baumstamm, sondern in den<br />

Pfosten der Strassenlaterne. Das hämmert<br />

wie ein Pressluftbohrer und wirkt<br />

zuverlässiger als jeder Wecker. Neben<br />

den Stadtfüchsen gibts jetzt also auch<br />

schon Stadtspechte. Sorgen um das gute<br />

Tier machen sich die Kinder: Sie glauben,<br />

den Specht plagen wegen der Hämmerei<br />

schwere Schmerzen. Das wissen<br />

sie von Marius und der Jagdkapelle, einer<br />

begnadeten Kindermusikband, und<br />

ihrem Ohrwurm «Specht». Ein kleiner<br />

Textauszug: «Specht, i bi de Specht/Und<br />

mir isch schlecht/Ojeminee/I han so<br />

Chopfwee.» Übrigens: Marius und die<br />

Jagdkapelle geben am 30. April ein<br />

neues Album heraus. Kaufen! (gg)<br />

Wir Eltern<br />

Das schlechte Gewissen<br />

wegen der Albatrosse<br />

Vor kurzem stand an dieser Stelle die<br />

Geschichte von den stolzen Eltern, die<br />

ihren Sohn dem Nuggi entwöhnten, indem<br />

sie ihn dazu brachten, seinen<br />

Schnuller ins Meer zu werfen – sie sagten<br />

ihm, der Wal werde ihn holen. Der<br />

Stolz ist schon lange der Scham gewichen.<br />

Zuerst kritisierte eine Leserin die<br />

verantwortungslosen Eltern, die ihr<br />

Kind dazu gebracht hatten, die Umwelt<br />

zu verschmutzen. Nun hat Kollege<br />

Bischofberger das schlechte Gewissen<br />

noch verstärkt, indem er uns die Internetsite<br />

www.chrisjordan.com gezeigt<br />

hat. Der Künstler Chris Jordan hat auf<br />

dem Midway-Atoll im Nordpazifik tote<br />

Albatrosse fotografiert, deren Mägen<br />

mit Zivilisationsmüll gefüllt sind. Darunter<br />

sind Feuerzeuge zu finden, Golfbälle<br />

und eben Nuggi. Was nun? Der<br />

Entwöhnungstrick mit dem Wal hat wenigstens<br />

funktioniert. Der mit dem<br />

Osterhasen übrigens nicht. Eigentlich<br />

hätte ihm die Tochter vor zwei Wochen<br />

ihre Nuggi ins Nestli legen sollen. Hat sie<br />

aber nicht gemacht. Neben dem<br />

schlechten Gewissen hat nun auch die<br />

Ratlosigkeit Einzug gehalten. Es war<br />

schon einfacher, Eltern zu sein. (gg)<br />

Schokoladen-Cupcakes<br />

Für 12 Törtchen, 1 Muffinsblech, ausgelegt mit<br />

Papierförmchen. Zutaten Teig: 100 g Zartbitterschokolade,<br />

0,5 dl Espresso, 100 g Butter, 150 g Zucker,<br />

4 Eigelb, 1/3 TL Zimt, 4 Eiweiss, 2 EL Zucker,<br />

200 g geriebene Mandeln, 1 EL Maisstärke, 200 g<br />

Zartbitterschokolade, 1 dl Rahm.<br />

Backofen auf 160 Grad vorheizen. Schokolade zerbröckeln,<br />

mit Espresso in eine kleine Pfanne geben<br />

und auf dem Herd auf niedrigster Stufe schmelzen<br />

lassen. Butter mit Zucker und Zimt sehr schaumig<br />

rühren. Die Eigelbe zugeben und weiterrühren, bis<br />

die Masse ganz hell und luftig<br />

ist. Eiweiss sehr schaumig<br />

schlagen. 2 EL Zucker einrieseln<br />

lassen und weiterschlagen,<br />

bis der Eischnee fest und<br />

glänzend ist. Zuerst die Buttermasse<br />

mit der Schokolade<br />

verrühren. Anschliessend<br />

Mandeln und Maisstärke abwechselnd mit Eischnee<br />

vorsichtig nach und nach unter die Masse<br />

heben. Teig 2/3 hoch in die Papierförmchen füllen.<br />

In der Mitte des vorgeheizten Backofens ca. 20 Minuten<br />

backen (Stäbchenprobe). Aus dem Ofen nehmen<br />

und auskühlen lassen. Rahm für den Guss aufkochen<br />

und vom Herd nehmen. Schokolade zerbröckeln,<br />

zugeben und schmelzen. Im kalten Wasserbad<br />

mit dem elektrischen Schwing-besen<br />

schaumig schlagen, bis die Masse eine standfeste<br />

Mousse ist. In einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen<br />

und auf die Cupcakes spritzen. Cupcakes mit<br />

Zuckerstreuseln bestreuen und nach Belieben mit<br />

Glückssymbolen aus Marzipan dekorieren.<br />

Aus der<br />

Weitere 4300 Rezepte unter<br />

www.schweizerfamilie.ch<br />

Klein aber oho:<br />

Kompakt-<br />

Backofen<br />

Mit technischen Raffinessen<br />

und kräftiger Unterhitze!


Welcher Wunsch wurde dem Papi da wohl<br />

beigebracht?<br />

Die Holzbrücke ist die heikelste Stelle auf dem gesamten Areal.<br />

In Stosszeiten birgt das Nadelöhr die Gefahr, dass Panik aufkommt.<br />

Fleissig: Schülerinnen und Schüler verkauf -<br />

ten Marktabzeichen von und für Integra.<br />

Dem Karussell mit seinen rustikalen Gefährten mangelte es auch diesmal nicht an faszinierten Fahrgästen.<br />

«Schade nur, dass immer gestohlen wird»<br />

Zum 15. Mal führte Roger Nauer<br />

das Bauteam an. Unermüdliche<br />

Männerriegler, einsatzfreudige<br />

Zivilschützer und ein paar Helfer<br />

aus dem Bekanntenkreis bewälti -<br />

gen die grosse Arbeit. Sie endet<br />

drei Tage nach dem Markt.<br />

Man glaubt es kaum. Kleine Christ -<br />

bäume wurden samt ihrer Kreuzstän -<br />

der beim Rathausbrunnen entwendet.<br />

«Sie sollten das dort positionierte WC-<br />

Häuschen etwas kaschieren», erklärte<br />

Roger Nauer. «Wir ersetzten die ge -<br />

stohlenen Bäume und mussten tags da -<br />

rauf feststellen, dass sie wieder weg<br />

waren.» Dieses stille Örtchen war<br />

dann doch kaschiert.<br />

Aber man fragt sich tatsächlich, wer<br />

so viel Kaltblütigkeit besitzt, gleich ne -<br />

ben den Standorten von Kapo und Re -<br />

pol insgesamt 24 Christbäume zu klau -<br />

en. «Auch Christbaumschmuck müs -<br />

sen wir immer wieder nachliefern,<br />

weil er bis über Mannshöhe von den<br />

Bäumen verschwindet.» Dass immer<br />

wieder Glühbirnen in grösserer An -<br />

Bauchef Roger Nauer: Seine Truppe musste Christbäume und Schmuck ersetzen<br />

Bauchef Roger Nauer: «Auch Päckchen und Kugeln verschwinden von den Bäumen.»<br />

zahl aus der Weihnachtsbeleuchtung<br />

entwendet werden, ist auch nicht nach -<br />

vollziehbar. «Wer kann schon Glühbir -<br />

nen mit 10 bis 15 Watt brauchen?»,<br />

fragt sich Nauer. Finden Lausbuben<br />

das lustig? Roger Nauers Team baut<br />

Wie andere Serviceclubs arbeitete Kiwanis Mutschellen für den guten Zweck.<br />

die Glühweinhäuschen und die Kas -<br />

senhäuschen für den Park&Ride-Be -<br />

trieb auf und ab. Es stellt das Chlaus -<br />

hüsli auf dem Obertorplatz wie auch<br />

das Hüsli für die Märlitante auf und<br />

lagert sie nachher wieder ein. Die 200<br />

kleineren Christbäume werden mit<br />

dem Traktor von Nauers Schwiegerva -<br />

ter auf das Marktgelände transpor -<br />

tiert. 14 uralte Anhänger besitzt der<br />

Verein Christchindli-Märt. «Ich habe<br />

sie nach und nach von der Armee auf -<br />

gekauft», erzählt Nauer. Zu transpor -<br />

tieren sind auch die Stände, welche die<br />

Stadt den Marktfahrern zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Dass die Männerriegler so bereitwil -<br />

lig mitarbeiten, freut den Bauchef sehr.<br />

Auch der Einsatz der Zivilschützer ist<br />

überaus wertvoll. Es dürfte schwierig<br />

sein, dafür genügend Freiwillige zu<br />

Abräumen. Später führt Roger Nauer<br />

dann kleinere Reparaturarbeiten<br />

durch. «Ich könnte diesen Aufwand<br />

ohne die Grosszügigkeit meiner Frau<br />

nicht leisten. Sie hatte wieder unglaub -<br />

lich viel zu tun im Restaurant und hät -<br />

te mich auch gebaucht.<br />

--gla<br />

Den Samichlaus trafe<br />

«Ist und bleibt sen<br />

Zwei unter Tausende<br />

Zwei Schwestern aus dem Kanton Nid -<br />

walden. In der Agenda der einen ist der<br />

Christchindli-Märt Bremgarten seit<br />

Rita Lussi aus Stansstad lachte: «Ich<br />

weiss gar nicht, wie oft ich schon an<br />

diesem Markt war. Trotzdem habe ich<br />

die Lust auf diese grossartige Stim -<br />

mung nicht verloren. Der Anlass ist so<br />

gross und wirkt immer sehr friedlich.<br />

Ich fühle mich wirklich in Weihnachts -<br />

stimmung versetzt. Eine bemerkens -<br />

werte Spezialität ist sicher das kultu -<br />

relle Rahmenprogramm.»<br />

«Ich bin fasziniert von der Grösse<br />

dieses Marktareals, hätte nicht erwar -<br />

tet, dass es einen ganzen Stadtteil ein -<br />

nimmt», sagte Marianne Brunschwei -<br />

ler aus Horw. «Und alles ist Fussgän -<br />

gerzone. Herrlich. Trotz der grossen<br />

Menschenmengen scheint keine Hektik<br />

aufzukommen, wirkt die Atmosphäre<br />

entspannt. Ich bin sehr beeindruckt.<br />

Auch von der Bewirtung. Toll, was diese<br />

Vereine leisten, zum Teil sogar für ei -<br />

nen guten Zweck. Und sie machen das<br />

sehr gut», lobte die erfahrene Wirtin.<br />

«Angenehm ist auch das Verhalten der<br />

Marktfahrenden. Unaufdringlich.» --gla


Es ist vor allem die nächtliche Weihnachtsmarktstimmung in Bremgarten, die kaum zu übertreffen ist.<br />

ichlaus trafen die Kinder vor seinem Häuschen mit Sofa an. Dessen Wand zierten hübsche Kinderzeichnungen.<br />

Fröhliche Begegnung inmitten der Menschenmenge. Das nennt man entspanntes Geniessen.<br />

t sensationell»<br />

«Dieser Markt sollte länger dauern»<br />

senden von Fans<br />

Riesenradbesitzer René Bourquin sorgt seit 2004 für spezielles Vergnügen<br />

.<br />

--gla<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Marianne Brunschweiler (links) und<br />

Rita Lussi haben das Zimmer für 2014<br />

bereits wieder gebucht.<br />

Bildergalerie<br />

www.bremgarterbezirksanzeiger.ch<br />

www.wohleranzeiger.ch<br />

Das Riesenrad dekoriert den<br />

Markt einzigartig und bietet den<br />

Besuchern den herrlichen Blick<br />

über Bremgarten. Selbstver -<br />

ständlich ist es aber nicht, dass<br />

René Bourquin mit seiner Crew<br />

wieder hier war.<br />

Es sind die kurzen vier Tage, die René<br />

Bourquin in seiner Famlie immer wie -<br />

der die Frage diskutieren lassen: Tun<br />

wir uns das wieder an? Nach dem pro -<br />

blematischen Wetter im letzten Jahr<br />

konnte er am Sonntagnachmittag im -<br />

merhin feststellen: «Diesmal ist es<br />

dank der superschönen Tage sehr gut<br />

gelaufen.»<br />

Die Anlage sei halt nicht gemacht für<br />

Schnee und Eis, erklärt er. Allein der<br />

Transport auf vereisten Strassen war<br />

letztes Mal mit etlichen Risiken ver -<br />

bunden. Es drohen immer Probleme<br />

mit der Elektronik, weil die Luft neben<br />

der Reuss sehr feucht ist. Und bei tie -<br />

fen Temperaturen drohen Anlageteile<br />

zu vereisen. «Wenn morgens die Spei -<br />

chen eingefroren sind, gibts riskante<br />

Kletterpartien für meine Mitarbeiter.»<br />

René Bourquin hat die Anlage 2004<br />

von Peter Howald gekauft, der in Brem -<br />

den Lunapark managt. Die Familie<br />

Bourquin ist auch mit anderen Fahrge -<br />

schäften unterwegs. Der hiesige<br />

Christchindli-Märt reizt sie trotz der<br />

Unkalkulierbarkeit bezüglich Wetter<br />

-<br />

ken. «Er ist einer der schönsten Weih -<br />

nachtsmärkte, die ich kenne», sagt<br />

René Bourquin. «Und ich kenne etliche<br />

in ganz Europa.» Ausserdem sei die<br />

Zusammenarbeit mit Marktchef Walter<br />

Friedli speziell angenehm.<br />

«Bremgarten sollte<br />

eine Woche anhängen»<br />

Ob er das Riesenrad nächstes Jahr<br />

wieder bringen wird, weiss er noch<br />

nicht. «Ein Christchindli-Märt dieses<br />

Kalibers hat das Potenzial, auch län -<br />

ger als vier Tage erfolgreich zu sein»,<br />

ist Bourquin überzeugt. Der Auf -<br />

wand lässt sich selbstverständlich<br />

anders kalkulieren, wenn das Rad<br />

fünf Wochen in Genf oder eineinhalb<br />

Monate in Zürich stationiert sein<br />

kann.<br />

--gla<br />

René Bourquin: «Dieser Christchindli-Märt ist europaweit einer der schönsten.»


Sich im Kreis drehen mal anders: Das Riesenrad beim Bürkliplatz.<br />

Nackenschmerzen? Nervige Kollegen? Stinkender<br />

Büroteppich? Gegen solche Alltagsfrüste<br />

empfehle ich Ihnen: Hauen Sie ab, fahren Sie gen<br />

Himmel! Das ist zurzeit am Bürkliplatz möglich,<br />

täglich ab 13 Uhr, für 5 Franken pro Person.<br />

Gehen Sie gleich dann hin, am Ende Ihrer<br />

Mittagspause. Um diese Zeit ist noch wenig los,<br />

und Sie müssen nicht lange anstehen. Als ich da<br />

war, hatten die Jahrmarktfahrer die Ruhe weg,<br />

links kreischten ein paar Kinder aus einer dieser<br />

Bahnen, in denen allen schlecht wird, und weiter<br />

hinten machte ein Mädchen ein Drama: Es wollte<br />

einen Sponge-Bob-Ballon, der Vater wollte nicht.<br />

Mein Plastikbillett verschwand im Schlund<br />

irgendeiner Maschine, und schon gings aufwärts.<br />

Riesenradfahren ist altmodisch, ja, aber: Wann<br />

waren Sie das letzte Mal Auge in Knospe mit<br />

einem Baum? Haben Sie schon mal von so weit<br />

oben auf die Limmat geschaut? Auf die vielen<br />

Autos, die auf der Quaibrücke im Stau stehen? In<br />

all die Bürofenster, hinter denen Leute Nackenschmerzen<br />

haben, Kollegen nerven, Teppiche<br />

stinken? Eben. Riesenradfahren über Mittag, das<br />

ist Abstand gewinnen in Zeitlupe. Ein Powernap<br />

für die Seele. Und an der frischen Luft ist man<br />

auch noch. Prima! Corina Freudiger


Sonntag, 13. Oktober 2013 / Nr. 41 Zentralschweiz am Sonntag Kantone 15<br />

Drama auf Hof: «Es war nichts geregelt»<br />

LUTHERN Die Bluttat von Luthern mit zwei Toten ist auf die<br />

schwierigen Besitzverhältnisse rund um die Liegenschaft Enzischüür<br />

zurückzuführen. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters 1999 gehörte<br />

der Hof der hinterbliebenen Frau sowie den insgesamt 15 Kindern.<br />

THOMAS HEER<br />

thomas.heer@zentralschweizamsonntag.ch<br />

Der Gemeindepräsident von Luthern,<br />

Beat Burri, hat schwierige Tage hinter<br />

sich. Seit dem Verbrechen vom vergangenen<br />

Sonntag, als Kurt Grunder* auf<br />

der Liegenschaft Enzischüür Evi Müller*<br />

mit einem Revolver tötete, seinem Bruder<br />

Werner* mehrfach in den Arm<br />

schoss und sich nach der Tat selber<br />

tödliche Kopfverletzungen beibrachte,<br />

liegt über der 1400-Seelen-Gemeinde<br />

im Napf ein dunkler Schatten. Burri sagt:<br />

«Die Betroffenheit im Dorf ist gross.»<br />

Familie war «irgendwie zerrissen»<br />

Burri beschreibt die Grunders als<br />

«temperamentvolle» Leute. Auch beachtliches<br />

Talent ist in der Grossfamilie<br />

mit 15 Kindern vorhanden. So brachte<br />

es eine höchst sportliche Tochter in ihrer<br />

Disziplin bis an die nationale Spitze. Auf<br />

regionaler Ebene führte während vieler<br />

Jahre kein Weg an dieser Topathletin<br />

vorbei. Burri sagt aber auch: «Die Familie<br />

war irgendwie zerrissen.» Und das<br />

hängt mutmasslich mit der Liegenschaft<br />

Enzischüür zusammen. Denn als Vater<br />

Walter* am 6. März 1999, noch keine 73<br />

Jahre alt, während seiner Arbeit als<br />

Kundenmetzger an einem Herzversagen<br />

starb, lag kein Testament vor. Als Besitzerin<br />

der Liegenschaft sind seitdem<br />

die «Grunder Walter Erben» im Grundbuch<br />

eingetragen.<br />

Krux mit der Erbengemeinschaft<br />

Was bedeutet das nun? Bei der Besitzerin<br />

handelt es sich um eine Erbengemeinschaft.<br />

Zu dieser einfachen Gesellschaft<br />

gehören somit Walters 15 Kinder<br />

sowie seine heute weit über<br />

80-jährige Gattin Ilse*, die auf dem Hof<br />

lebt und während der Bluttat bereits<br />

schlafend im Bett lag. Erbengemeinschaften<br />

sind heimtückische Konstrukte.<br />

Allen gehört irgendwie alles und doch<br />

nichts. Soll die Liegenschaft beispielsweise<br />

veräussert werden, braucht es<br />

Einstimmigkeit. Stellt sich eine Person<br />

quer, wird aus einem Verkauf nichts.<br />

Erbengemeinschaften sind mitunter Biotope,<br />

in denen Keime von Hass, Missgunst<br />

und Zwietracht ideale Lebensbedingungen<br />

vorfinden. Im Fall Luthern<br />

kam es jetzt sogar zu einem hinterhältigen<br />

und tragischen Verbrechen. Der<br />

Täter Kurt Grunder konnte es offenbar<br />

nicht verkraften, dass sein Bruder Werner<br />

zusammen mit Evi den rund 12,5 Hektaren<br />

grossen Hof erfolgreich bewirtschaftete.<br />

Er, Kurt, sah sich in der Rolle<br />

des Landwirts (siehe Kasten). Er wollte<br />

den Betrieb, der am 1. Mai 1972 in den<br />

Besitz seines Vaters Walter übergegangen<br />

war, alleine bewirtschaften. Ein Familienmitglied<br />

sagt gegenüber der «Zentralschweiz<br />

am Sonntag»: «Unser Vater starb<br />

einfach zu früh. Es war nichts geregelt.»<br />

«Wir sind auch nur Menschen»<br />

Der Frau setzt das Verbrechen verständlicherweise<br />

fürchterlich zu. Sie<br />

fühlt sich von den Leuten beobachtet.<br />

Bei einem Seelsorger suchte sie Trost.<br />

Das harte Schicksal rüttelt trotzdem an<br />

ihren Grundfesten. Traurig hält sie fest:<br />

«Wir sind auch nur Menschen.»<br />

«Die Betroffenheit<br />

hier bei uns<br />

in Luthern<br />

ist gross.»<br />

BEAT BURRI,<br />

GEMEINDEPRÄSIDENT<br />

LUTHERN<br />

Das Verbrechen von der Enzischüür<br />

facht im Dorf auch die Gerüchteküche<br />

an. Hört man sich in der Gemeinde um,<br />

ist immer wieder die Rede davon, Täter<br />

Kurt sei ab und an als Wilderer unterwegs<br />

gewesen. Beweise kann keiner<br />

vorlegen. Aber Tötungsdelikt und Wilderei:<br />

Das regt die Fantasien der Menschen<br />

an. Und dies nicht erst, seit im<br />

vergangenen Monat ein 55-jähriger Wilderer<br />

im niederösterreichischen Grosspriel<br />

drei Polizisten und einen Sanitäter<br />

erschossen hat. Das deutsche Magazin<br />

«Stern» titelte: «Der Wilderer vom Annaberg.»<br />

Als Wilderer unterwegs<br />

Tatsächlich scheint die Wilderei auch<br />

im Kanton Luzern nicht restlos verschwunden<br />

zu sein. Erst vor wenigen<br />

Tagen wurde im Wauwilermoos eine<br />

Rehgeiss gefrevelt, wie Philipp Amrein,<br />

Fachleiter Jagd und Fischerei bei der<br />

Dienststelle Landwirtschaft und Wald,<br />

bestätigt. Der Fall wurde bei der Staatsanwaltschaft<br />

zur Anzeige gebracht. Aus<br />

ermittlungstaktischen Gründen gibt Amrein<br />

jedoch keine Details bekannt.<br />

Auch im Luzerner Hinterland ereignet<br />

sich regelmässig Seltsames. Ein erfahrener<br />

Jäger, der seinen Namen nicht in<br />

der Zeitung lesen will, erzählt: «Immer<br />

wieder fallen Schüsse, die man niemandem<br />

zuordnen kann, auch sind nachts<br />

Scheinwerfer zu sehen. Es kommt auch<br />

vor, dass Rehböcke verschwinden, die<br />

lange Zeit in einem gewissen Gebiet<br />

beobachtet wurden.»<br />

Auf frischer Tat ertappt<br />

Einen Rehbock brachte im Herbst<br />

2002 auch Kurt Grunder zum Verschwinden.<br />

Grunder, der keine Ausbildung zum<br />

Jäger durchlief, wurde im Grenzgebiet<br />

der Kantone Bern und Luzern auf frischer<br />

Tat ertappt, wie die «Zentralschweiz<br />

am Sonntag» aus zwei verlässlichen<br />

Quellen in Erfahrung bringen<br />

konnte. Das entsprechende Urteil eines<br />

Emmentaler Gerichts datiert vom 15.<br />

Juli 2003.<br />

Zurück zum Tötungsdelikt: Die beiden<br />

Leichname von Evi Müller und Kurt<br />

Grunder sind rechtsmedizinisch untersucht<br />

worden. Die Toten seien mittlerweile<br />

freigegeben, wie Simon Kopp,<br />

Sprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft,<br />

sagt. Die Urnenbeisetzung von<br />

Kurt Grunder findet im engsten Familienkreis<br />

statt. Evi Müller wird im Kanton<br />

Aargau beigesetzt.<br />

* Namen von der Redaktion geändert.<br />

Eigene Regeln beim Erben<br />

«Eine<br />

Erbengemeinschaft<br />

ist ein ziemlich träges<br />

Gebilde.»<br />

RAPHAEL KOTTMANN,<br />

AGRONOM UND JURIST<br />

LANDWIRTSCHAFT eer. Raphael<br />

Kottmann ist Agronom und Jurist. Für<br />

den Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband<br />

ist er als Berater tätig. Den<br />

Fall von Luthern kennt er nur aus der<br />

Presse. Generell hält Kottmann fest:<br />

«Beerben mehrere Personen den Erblasser,<br />

so besteht unter ihnen infolge<br />

des Erbganges eine Gemeinschaft.»<br />

Diese sogenannte Erbengemeinschaft<br />

entsteht mit dem Tod des Erblassers<br />

automatisch. Geregelt wird dabei aber<br />

nicht im Detail, wem was genau gehört,<br />

zum Beispiel der Landwirtschaftsbetrieb.<br />

Weil für die Erbengemeinschaft<br />

grundsätzlich Einstimmigkeit vorgeschrieben<br />

ist, spricht der Experte von<br />

einem «ziemlich trägen Gebilde». Gemäss<br />

Kottmann besteht die Erbengemeinschaft<br />

so lange, bis es zur Erbteilung<br />

kommt. Diese kann mit einer<br />

Teilungsklage vor Gericht erwirkt werden<br />

oder mittels Erbteilungsvertrag.<br />

Nur mit Qualifikation<br />

In der Landwirtschaft spielt auch<br />

das Bundesgesetz über das bäuerliche<br />

Bodenrecht BGBB eine wichtige Rolle.<br />

Wie der Fall Luthern zeigt, war beim<br />

Ableben von Walter Grunder nicht<br />

geregelt, wer den Hof in der Folge<br />

bewirtschaften darf. Kottmann sagt:<br />

«Gemäss BGBB kann jeder Erbe verlangen,<br />

dass ihm ein landwirtschaftliches<br />

Gewerbe zur Selbstbewirtschaftung<br />

zugewiesen wird.» Voraussetzung<br />

dafür sei jedoch, dass, wie es die<br />

Wortschöpfung impliziert, die Liegenschaft<br />

selber bewirtschaftet werde und<br />

jemand für die Aufgabe überhaupt die<br />

nötige Qualifikation mitbringe. Kottmann<br />

sagt dazu: «Gemäss Obergerichtsentscheid<br />

des Kantons Luzern<br />

vom 31. März 1998 gehört zur Eignung<br />

eines Selbstbewirtschafters mitunter<br />

ein Durchschnittsmass an beruflichen,<br />

persönlichen, moralischen und physischen<br />

Fähigkeiten.»<br />

Wenn ein Landwirt mehrere pflichtgeschützte<br />

Erben hat, die sich interessieren,<br />

den Hof zu übernehmen, und<br />

auch über die nötigen Qualifikationen<br />

verfügen, so kann der Erblasser mittels<br />

Testament oder Erbvertrag festlegen,<br />

wer zum Zuge kommt. Wenn das nicht<br />

geregelt ist, muss im Streitfall ein Gericht<br />

diese Frage klären. Gehts in der<br />

Landwirtschaft ums Erben, spielen<br />

weitere Besonderheiten eine Rolle. So<br />

wird zum Beispiel ein Bauernhof nicht<br />

zum Verkehrs-, sondern zum Ertragswert<br />

an den Erbteil angerechnet. Der<br />

Ertragswert ist wesentlich tiefer als der<br />

Verkehrswert. Kottmann spricht für<br />

den Kanton Luzern von einem Faktor<br />

2,5 bis 5. Das heisst: Wird ein landwirtschaftliches<br />

Gewerbe gemäss Verkehrswert<br />

mit 2 Millionen bewertet,<br />

können es beim Ertragswert lediglich<br />

400 000 Franken sein.<br />

Zum Schutz der Landwirtschaft<br />

Folgendes Beispiel zeigt den Grund<br />

für die Berechnung auf: Ein Jungbauer<br />

mit drei Geschwistern bekommt den<br />

Hof von seinem Vater zugeteilt. Die<br />

drei anderen Brüder und Schwestern<br />

wollen am Erbe aber auch partizipieren.<br />

Sie erhalten von ihrem Bruder<br />

insgesamt also drei Viertel des oben<br />

genannten Beispiels, total 300 000 oder<br />

pro Kopf 100 000 Franken.<br />

Käme hingegen der höhere Verkehrswert<br />

von 2 Millionen Franken ins<br />

Spiel, hätten die drei Geschwister<br />

Anspruch auf je eine halbe Million<br />

Franken. Diese Summe kann in der<br />

Regel kein Junglandwirt stemmen.<br />

Anstatt zu bauern, müsste er den Hof<br />

verkaufen und den Erlös mit seinen<br />

Geschwistern teilen. Die Regelung mit<br />

dem Ertragswert dient somit der gesamten<br />

Landwirtschaft und trägt zu<br />

deren Erhalt bei.<br />

Einzigartiger Blick von einem ganz speziellen Dach<br />

LUZERN Das Aussendach<br />

des KKL ist nun endlich<br />

saniert. Wer die Kosten von<br />

18 Millionen Franken trägt,<br />

ist nach wie vor unklar.<br />

eer. Ordentliches Wetter vorausgesetzt,<br />

darf das Dach des KKL als attraktiver<br />

Arbeitsplatz bezeichnet werden. Der<br />

Blick über das Luzerner Seebecken hat<br />

es ganz einfach in sich. Nun sind die<br />

Arbeiter während der vergangenen gut<br />

zweieinhalb Jahre natürlich nicht der<br />

Aussicht wegen aufs KKL-Dach gestiegen,<br />

sondern weil es dort zuoberst auf<br />

dem Nouvel-Bau viel zu tun gab.<br />

7000 Quadratmeter Kupferabdeckungen<br />

mussten ausgewechselt werden.<br />

Denn 2010, nur zehn Jahre nach Fertigstellung<br />

des Objekts, kam das böse Erwachen,<br />

als Fachleute feststellten, dass<br />

die Nähte der alten Abdeckung ungenügend<br />

verarbeitet waren. Wasser trat in<br />

die sekundäre Dachkonstruktion aus<br />

Holz ein. Ein unhaltbarer Zustand, der<br />

nun für 18 Millionen Franken behoben<br />

werden musste. Wer die Summe letztendlich<br />

aufzubringen hat, ist nach wie<br />

vor unklar. Der Ausgang des Rechtsstreits<br />

zwischen der KKL-Trägerstiftung und<br />

dem Bau-Totalunternehmer ist ungewiss.<br />

Weniger Kupfer im See<br />

Fest steht aber: Das neue KKL-Dach<br />

ist besser als das alte. So wurde gemäss<br />

Pius Krummenacher, der mit Interessierten<br />

bis zum 20. Oktober Dachbesichtigungen<br />

durchführt, die Tragfähigkeit<br />

verbessert. Zudem soll es künftig<br />

Seltene Gelegenheit:<br />

Zwei Besucher<br />

blicken vom<br />

KKL-Dach in<br />

Richtung Stadt.<br />

Bild Philipp Schmidli<br />

zu einer geringeren Kupferabschwemmung<br />

kommen, da die neuen Platten<br />

mit einem Speziallack behandelt sind.<br />

Wurden früher pro Jahr rund 11 Kilogramm<br />

Kupfer in den See geschwemmt,<br />

dürften es laut Krummenacher künftig<br />

weniger als 500 Gramm sein. Auf dem<br />

KKL-Dach wird derzeit auch eine Fotovoltaik-Anlage<br />

getestet. Dabei werden<br />

nicht Panels verwendet, sondern Folien.<br />

44 Quadratmeter gross ist die Einrichtung<br />

heute, im Endausbau soll sie 1100<br />

Quadratmeter abdecken und Strom produzieren,<br />

der 18 Haushalte mit Energie<br />

versorgen kann.<br />

Info: Führungen finden zweimal täglich statt und<br />

kosten 10 Franken (inkl. Getränk). Anmeldung:<br />

041 41 226 79 50, guestservices@kkl-luzern.ch<br />

<br />

Impressionen: Mehr Bilder vom KKL-Dach finden<br />

Sie unter www.luzernerzeitung.ch/bilder


Bas el Baslerstab ● Donnerstag, 7. Juni 2007 3<br />

Nordtangenten-Fest<br />

80-Tönner auf der Brücke<br />

«Dreirosenrad»: René Bourquin hofft auf ein windstilles Wochenende.<br />

■ Simone Morger<br />

René Bourquin hatsicherkundigt:<br />

Auf der Dreirosenbrücke<br />

kommt der<br />

Wind meistens von Westen.<br />

Er hofft, dass das auch<br />

am Wochenende so sein<br />

wird.Anlässlichdes Nordtangenten-Einweihungsfestes<br />

hat der Zürcher<br />

Schausteller sein Riesenrad<br />

auf Basels nördlichster<br />

Brücke errichtet.<br />

«Bei 90 Stundenkilometern<br />

stelle ich ab», sagt<br />

Bourquin in schwindelerregender<br />

Höhe. Lässig –<br />

ungefährso,alstäteer den<br />

ganzenTagnichts anderes<br />

– sitzt er in einer seiner 20<br />

Riesenrad-Gondeln.<br />

«Nicht, dass das Riesenraddem<br />

Wind nichtstandhalten<br />

würde, aber die<br />

Gondeln beginnen unangenehm<br />

zu schaukeln.»<br />

Schon viele seiner Passagiere<br />

wollten bei stürmischem<br />

Wetter eine Fahrt<br />

wagen – und sind trotz<br />

grossen Mutes nach einer<br />

Runde wieder ausgestiegen.<br />

Dabei ist Bourquins Riesenrad<br />

mit seinen 30 Metern<br />

Höhe das kleinsteder<br />

Schweiz. Doch wenn es<br />

auf der 30 Meter hohen<br />

Brücke steht, wird die<br />

Gondelfahrt zum Höhenflug<br />

über die Stadt. Der<br />

Blick aufVoltaplatz,Rhein<br />

und Basels Skyline ist einzigartig.<br />

Anden meisten Generalversammlungen<br />

geht es ziemlich<br />

langweilig zu und her.<br />

Kein Wunder, dass das<br />

eine oder andere Mitglied<br />

manchmal<br />

am liebsten ein<br />

Nickerchenmachen<br />

möchte.<br />

Diese Möglichkeit<br />

besteht<br />

demnächst, ohne<br />

dass man befürchten<br />

müsste,beianderenTeilnehmern<br />

negativ aufzufallen.<br />

Am11. Juni lädt<br />

der Gönnerverein «Blindekuh»<br />

nämlich zur<br />

weltweit ersten Generalversammlung<br />

im<br />

Dunkeln ein.<br />

Diese Premiere wirft<br />

natürlich ein paar<br />

Fragen auf: Muss der<br />

Präsident seine Rede<br />

auswendig lernen? Und<br />

wie sollen die Stimmenzähler<br />

ihres Auftrags<br />

walten, wenn eine offene<br />

Abstimmung gewünschtwird?<br />

Harlekin<br />

Die beiden Regierungsräte<br />

Ralph Lewin<br />

und Guy Morin plädierten<br />

in Bernfür mehr<br />

Bundesmittel zugunsten<br />

des öffentlichen<br />

Verkehrs. Eine<br />

lobenswerteAktion.Abermussten<br />

sie unbedingt<br />

mit dem<br />

Autodorthinreisen?<br />

Lewin,Morin:<br />

Wasserpredigende<br />

Weintrinker<br />

Andreas<br />

Albrecht,<br />

Ständeratskandidat<br />

der Bürgerlichen, kann<br />

ein bisschen aufatmen,<br />

weil sichein Konkurrent<br />

aus dem Rennen vorzeitig<br />

verabschiedete. Der<br />

stadtbekannte Rechtsaussen<br />

Eric Weber hat<br />

sich entschieden, auf<br />

eine Ständeratskandidatur<br />

zu verzichten, um<br />

Albrecht keine Stimmen<br />

wegzunehmen. Rechtsaussen<br />

Weber muss<br />

noch mehr nach rechts<br />

gerutschtsein: 1991 unterstützte<br />

er noch den<br />

SP-Ständeratskandidaten<br />

Plattner.<br />

«Noch nie gegeben»<br />

14 Stunden benötigen die<br />

fünf Männer, um das Vergnügungsrad<br />

aufzustellen.<br />

Das Stahlkonstrukt steht<br />

auf vier Beinen, die einzelnen<br />

Teile und Gondeln<br />

wurden mit einem Kran<br />

montiert. Für die Feinarbeit<br />

klettern die Männer<br />

nun auf das hohe Gerüst.<br />

«Sie verstehen wasvon der<br />

Sache», sagt René Bourquin.<br />

«Das Wichtigste ist, dass<br />

es gerade steht», sagt der<br />

Spinne im Netz:Ein Arbeiter aufdem Riesenrad(r.),Aufstellen mit Kran(o. l.) und der Blick aufden Voltaplatz (o. r.). Fotos:Martin Töngi<br />

Schausteller. Mit einer<br />

Wasserwaage überprüft er<br />

dassorgfältig –«damit die<br />

Räder genau laufen».<br />

Trotz seinem nostalgischen<br />

Aussehen: Das Riesenrad<br />

ist erst vier Jahre<br />

alt und wird im«Führerhäuschen»<br />

via Display<br />

vollelektronisch gesteuert.<br />

Vollelektronisch ist<br />

auch die Beleuchtung:<br />

8000 Glühbirnen leuchten<br />

am Rad, das einzigartigerweise<br />

auf beiden Seiten<br />

blinkt.<br />

Seit 1962 ziehen die Bourquins<br />

als Schausteller herum.<br />

René Bourquin leitet<br />

das Unternehmen bereits<br />

in vierter Generation.<br />

Aber ein Riesenrad, das<br />

auf einer Brücke steht,<br />

«hat es in ganz Europa<br />

noch nie gegeben».<br />

Dreirosenrad:abFreitag, 8. 6., 18<br />

Uhr bis Sonntag, 10. 6., 18.30 Uhr.<br />

➥ www.nostalgie-riesenrad.ch<br />

Ab Montagmit Vignette<br />

Nach 14 Jahren Bauzeit<br />

kann die vierspurige, 3,5<br />

Kilometer lange Stammlinie<br />

der Nordtangente eröffnet<br />

werden. 600000<br />

Tonnen Beton, 24000Tonnen<br />

Stahl und drei Millionen<br />

Arbeitsstunden stehen<br />

dahinter.<br />

Am11.Juni um8Uhrwird<br />

auchder Südtunnel eröffnet<br />

– und damit der gesamte<br />

Schwerverkehr in<br />

der Röhre versenkt.<br />

«Baumalleen statt Lastwagenkolonnen»,<br />

freut<br />

sichdas Basler Baudepartement.<br />

Für das neue Autobahnstück<br />

gilt ab MontagVignettenpflicht.<br />

smo.<br />

➥ www.nordtangente.ch<br />

35000 Plätze und<br />

ein Fan-Boulevard<br />

Fahrt im dunklen Tram<br />

Gestern wurde es eingeweiht, das abgedunkelte «Tram Obscura». Das fahrende Kunstwerkist<br />

vom britischen Künstler Simon Lee gestaltetworden. Das «Tram Obscura»fährt<br />

im Rahmen der Ausstellung «Die situationistische Internationale (1957–1972)» des Museums<br />

Tinguely in den nächsten drei Wochen durch Basel: von heute Donnerstag bis Samstag<br />

sowie vom 12. bis 15. und vom 21. bis23. Juni. Abfahrt ist jeweils am Messeplatz, zu jedervollen<br />

Stunde zwischen 14 und 20 Uhr.<br />

Foto:Martin Töngi<br />

NEWS<br />

Plus für Bahn<br />

WALDENBURG – D ie<br />

Waldenburgerbahn hat im<br />

Jahr 2006 in ihren Zügen<br />

rund 1845 000 Fahrgäste<br />

befördert. Das sind rund<br />

40000 Gäste oder zwei<br />

Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Sowohl der Linienbetrieb<br />

als auch der Dampfbetrieb<br />

haben mit Gewinn<br />

abgeschlossen.<br />

Zeugen gesucht<br />

MUTTENZ – Ein<br />

zwölfjähriges<br />

Mädchen ist am<br />

Dienstag um 17.20 Uhr in<br />

Muttenz auf einem Fussgängerstreifen<br />

von einem<br />

Auto angefahren und verletzt<br />

worden. Der Lenker<br />

machte sich aus dem<br />

Staub, ohne sich um das<br />

Mädchen zu kümmern. Es<br />

werden Zeugen gesucht.<br />

Störung bei SBB<br />

SISSACH – Eine Stellwerkstörung<br />

zwischen Sissach<br />

und Olten hat am<br />

Mittwoch während gut anderthalb<br />

Stunden den<br />

Bahnverkehr aufder Strecke<br />

Basel–Olten behindert.<br />

Dies führte zu grösseren<br />

Verspätungen. Die<br />

SBB setzten Shuttlezüge<br />

via Läufelfingen sowie<br />

Bahnersatzbusse ein.<br />

Basel rüstetsichfür die EURO 08.<br />

Während der EURO 08<br />

wird es in Basel zwei<br />

Fanzonen geben, dazu<br />

einen Fan-Boulevard.<br />

Der Kredit für die EURO<br />

2008 ist im Kanton Basel-<br />

Stadtunter Dach:In zweiter<br />

Lesung hat der Grosse<br />

Rat am Mittwoch die für<br />

den Event nötigen 9,6 Millionen<br />

Franken mit 52 gegen<br />

3 Stimmen bei 9 Enthaltungen<br />

bewilligt.<br />

Genau ein Jahr vor dem<br />

Anpfiff stehen zudem die<br />

beiden Fanzonen in Basel<br />

fest: die eine vor der Kaserne<br />

mit 15 000 Plätzen<br />

und am Rhein mit 10000<br />

Plätzen, die andere auf<br />

dem Münsterplatz mit<br />

nochmal 10000 Plätzen.<br />

Wie der Euro-Delegierte<br />

Hanspeter Weisshaupt am<br />

Mittwoch vor den Medien<br />

ausführte, werden ausserdem<br />

zwei Grossleinwände<br />

an der Mittleren Brücke<br />

befestigt.<br />

Für das Fanzonen-Eventmanagement<br />

gingen 17<br />

Foto: mo.<br />

Bewerbungen ein (Baslerstab<br />

berichtete). Der Zuschlag<br />

soll bis Ende Juli<br />

fallen.<br />

Die 35000 Plätze in Basel<br />

seien eher wenig, sagte<br />

Weisshaupt weiter. Zum<br />

Beispiel die österreichische<br />

Stadt Klagenfurt biete bis<br />

zu 60000 Plätze an. Neben<br />

den offiziellen rechnet<br />

Weisshaupt auch mit privaten<br />

Angeboten auf dem<br />

Barfüsserplatz, bei der<br />

Messe und in der Grün80.<br />

Mehr als eine Saufmeile<br />

Auch ein «Fan-Boulevard»<br />

zwischen den Basler Bahnhöfen<br />

ist geplant. Er soll<br />

durchdie Innerstadtführen<br />

und mehr sein als «eine<br />

Fress- und Saufmeile», wie<br />

Weisshauptausführte.Man<br />

plane unter dem Titel<br />

«Stadthimmel» transparente,<br />

luftige Baldachine<br />

zwischen den Dächern,als<br />

Brückenschlag von der Uhren-<br />

und Schmuckmesse<br />

über die Kunstmesse bis<br />

zur EURO 08. stab.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!