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von_David_an_Goliath

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Ich gebe zu, das war nicht g<strong>an</strong>z zu Ende gedacht <strong>von</strong> mir. Ich fühle mich ein bisschen wie Salvatore<br />

aus „Der Name der Rose“, wenn er zu sich selbst sagt „Stupido“ und sich <strong>an</strong>s Hirn klopft.<br />

Die Geesthachter Stadtwerke und die VW-Niederlassung sind vielleicht Anzeigenkunden der<br />

Bergedorfer Zeitung, und wenn sie es nicht sind, könnten sie es werden. Warum etwas aus<br />

Verbrauchersicht darstellen, wenn dies den eigenen Interessen zuwiderlaufen würde? Zeitungen sind<br />

schließlich nicht dazu dar, Themen objektiv <strong>von</strong> allen Seiten zu beleuchten.<br />

Nun, Stadtwerke abgehakt, VW befindet sich „in <strong>an</strong>deren Umständen“ und die bezahlte<br />

Schreiberzunft hat <strong>an</strong>dere Interessen. Es erscheint aber d<strong>an</strong>n am 13.10. doch ein Artikel in der<br />

Bergedorfer Zeitung: „Es war seit zwei Jahren klar, dass wir hier wegmüssen“ wird dort ein gewisser<br />

Herr Markus Pr<strong>an</strong>g, seines Zeichens Geschäftsführer der Stadtwerke, zitiert. Aha, daher auch der<br />

Aush<strong>an</strong>g erst im September 2015 und die „Suche nach einer Lösung“ – zeitgleich, nehme ich <strong>an</strong>. Und<br />

udite, udite „Die Technologie hat sich nicht durchgesetzt“. Soso. „Wir setzen künftig auf<br />

Elektromobilität“ fährt Herr Pr<strong>an</strong>g fort. Tja, für die Stadtwerke, deren Kundenzentrum <strong>an</strong>scheinend<br />

bereits über eine Ladestation für Elektromobile verfügt, mag es einfacher sein, die Erdgast<strong>an</strong>kstelle<br />

einfach stillzulegen, statt sie zu verlegen. Doch warum sollte die eine Technologie die <strong>an</strong>dere<br />

ausschließen? Der Strom muss auch erstmal produziert werden. Es können nicht alle plötzlich auf<br />

Elektromobilität setzen. Und Erdgas fällt sowieso <strong>an</strong>. G<strong>an</strong>z zu schweigen <strong>von</strong> den<br />

Biogasproduktionen, die in Zukunft zunehmen werden und sollten, da aus allem Möglichen Biogas<br />

gewonnen werden k<strong>an</strong>n – <strong>von</strong> Gülle bis Stroh – auch wenn es den Herr Pr<strong>an</strong>gs dieser Welt einfacher<br />

erscheinen mag, einen Stecker in eine Steckdose zu stecken. Echtes Umweltengagement sieht<br />

<strong>an</strong>ders aus, aber ein solches wird <strong>von</strong> den meisten Unternehmen sowieso nicht wirklich praktiziert,<br />

sondern nur gerne auf Websites und in Unternehmensbroschüren zur Schau gestellt.<br />

Erdgas ist aus vielen Gründen eine gute Alternative und setzt sich dort durch, wo<br />

Mindestbedingungen für alternative Treibstoffe geschaffen werden. Beispiele sind Italien, wo das<br />

Netz <strong>an</strong> Erdgasstellen besser ausgebaut ist und mehr als 8-mal so viele Erdgasfahrzeuge zugelassen<br />

sind (Quelle: http://www.greenstyle.it), und das Wendl<strong>an</strong>d, das auf dem Gebiet der<br />

Biogasproduktion in Deutschl<strong>an</strong>d eine Vorreiterrolle hat und wo bereits 5 Erdgast<strong>an</strong>kstellen<br />

betrieben werden (Quelle: http://www.bioenergie-wendl<strong>an</strong>d-elbetal.de).<br />

Bleibt zu hoffen, dass Menschen, die wirklich <strong>an</strong> umweltschonenderen Technologien interessiert<br />

sind, diese auch weiter vor<strong>an</strong>treiben werden und dass auch in der Region Geesthacht die Lücke <strong>von</strong><br />

<strong>an</strong>deren (sprich: einer der „sieben Schwestern“, d. h. der kommerziell ausgerichteten<br />

Mineralölkonzerne) als denen, die sich einfach nur gerne als Förderer umweltfreundlicher<br />

Technologien vermarkten, geschlossen werden wird.<br />

Heike Schmidt, 01.11.2015

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