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Stadtfu¦êhrer Hachenburg_Deutsch

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Stadtführer<br />

<strong>Hachenburg</strong><br />

3


<strong>Hachenburg</strong> entdecken:<br />

Ein Stadtrundgang<br />

Was ist eigentlich das Typische an dieser Stadt? Das Schloss<br />

mit seinem anliegenden Burggarten oder die ehrwürdigen<br />

Kirchen, der Löwe auf dem Alten Markt, die engen Gassen<br />

oder das historische Rathaus?<br />

<strong>Hachenburg</strong>: eine Stadt mit historisch<br />

bewegtem Hintergrund!<br />

Lebendige Geschichte und vibrierende Jetzt-Kultur, im<br />

Alltag der Stadt miteinander verwoben – das können Sie<br />

hier (auf Schritt und Tritt) erleben!<br />

Lassen Sie <strong>Hachenburg</strong>s Charme und Schönheit auf sich<br />

wirken – in dieser Broschüre haben wir faszinierende<br />

Sehenswürdigkeiten für Sie mit Hintergrundinformationen<br />

zusammengestellt. Mithilfe der Beschreibungen und des<br />

Stadtplans können Sie die Barockstadt in Ihrem eigenen<br />

Tempo entdecken.<br />

Herzlich willkommen zu Ihrer ganz<br />

persönlichen Entdeckungsreise!<br />

Geführte Touren und Erlebnisführungen durch die<br />

Löwenstadt können Sie in der Tourist-Information buchen<br />

oder Sie nehmen an den turnusmäßigen Stadtführungen teil.<br />

!<br />

Einen Plan der <strong>Hachenburg</strong>er<br />

Innenstadt finden Sie auf der<br />

Einklappseite.


.<br />

Gartenstr.<br />

<strong>Hachenburg</strong> Innenstadt<br />

In der Burgbitz<br />

Bus-Bahnhof<br />

WC<br />

Steinweg<br />

Neumarkt<br />

Nottorstr.<br />

Wilhelmst raße<br />

Wohnmobilstellplatz<br />

Schwanenpassage<br />

Neugasse<br />

Bahnhof<br />

Salzgasse<br />

Ökonomiegasse<br />

Alexanderring<br />

4<br />

3<br />

Judengasse<br />

WC<br />

i<br />

1<br />

Perlengasse<br />

2<br />

6<br />

9<br />

5<br />

8<br />

Alter<br />

Markt<br />

Mittelstraße<br />

15<br />

10<br />

7<br />

Schloss<br />

hof<br />

Schloss<br />

Schlossberg<br />

14<br />

11<br />

Friedri chstraße<br />

Grüner Berg<br />

Färberstraße<br />

13<br />

Bus<br />

WC<br />

Burggarten<br />

12<br />

Leipziger Str.<br />

Landsc<br />

museum<br />

Johann- August-Ring<br />

Herrenstraße<br />

Weberstraße<br />

Johann-August-Ring<br />

Legende<br />

i<br />

WC<br />

Perlengasse 2<br />

Hier fi nden Sie uns!<br />

Öffentliche Toiletten<br />

Parkhaus<br />

Parkplatz<br />

Bus Busparkplatz<br />

01 Altes Rathaus<br />

02 Vogtshof und Lesegarten<br />

03 Judengasse<br />

04 Wilhelmstraße<br />

05 Alter Markt und Löwenbrunnen<br />

06 Katholische Kirche<br />

07 Poppenturm<br />

08 Steinernes Haus / Hotel zur Krone<br />

09 Haus Roetig und Uhr<br />

10 Evangelische Schlosskirche<br />

11 Schloss<br />

12 Burggarten / Landschaftsmuseum<br />

13 Higham-Ferrers-Platz<br />

14 Friedrichstraße<br />

15 Beust’sches Haus<br />

Busparkplatz: Parkstreifen Alexanderring<br />

und Leipziger Straße 1 am Landschaftsmuseum<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Tourist-Information <strong>Hachenburg</strong>er Westerwald· Fotonachweis: Eulberg, Martin Fandler, Torsten Greis<br />

Satz & Layout: pinta | Gestaltung & Kommunikation· Druck: Druckerei <strong>Hachenburg</strong> GmbH


Die Stadt <strong>Hachenburg</strong><br />

Die Perle des Westerwaldes, wie die kleine Residenzstadt<br />

liebevoll genannt wird, ist ein fl orierendes Kleinod mit<br />

Geschichte – sympathisch, lebendig, unverwechselbar.<br />

<strong>Hachenburg</strong> verdankt seine Entstehung der Kreuzung<br />

zweier bereits im Mittelalter bedeutender Handelswege,<br />

der in Ost-West-Richtung verlaufenden Köln-Leipziger<br />

Straße und dem „Eisenweg“, der zwischen dem Siegerland<br />

und Frankfurt am Main in Nord-Süd-Richtung verlief. Um<br />

1200 n. Chr. erbaute Graf Heinrich III. von Sayn zum Schutz<br />

der Händler und Reisenden die <strong>Hachenburg</strong>.<br />

Schon 1222 war der Marktfl ecken, der sich unterhalb der<br />

Burg gebildet hatte, Mittelpunkt einer Vogtei. Es gab einen<br />

Wochenmarkt, denn zahlreiche Kaufl eute, Krämer und<br />

Handwerker zogen durch die Stadt. Aber auch Wollweber,<br />

Lohgerber, Schmiede, Bäcker sowie Metzger waren ortsansässig.<br />

Die Straßen in der „Hinnergass“ wie die Weberoder<br />

die Färberstraße erinnern noch heute an die damals<br />

ansässigen Zünfte.<br />

Nicht nur der Schutz der Burg machte diese Wohn stätte<br />

begehrt, es war auch ihre Nähe zu den Handelswegen.<br />

Nicht zuletzt wurden die Bewohner von dem Grafen<br />

gefördert: Sie waren von Abgaben befreit. So boten Burg<br />

und Stadtmauer nicht nur Sicherheit, sondern auch fi nanzielle<br />

Anreize.<br />

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01<br />

Altes Rathaus<br />

In diesem barocken Fachwerkgebäude sind<br />

heute die Tourist-Information, die KulturZeit, das<br />

Stadtarchiv und der Sitz des Stadtbürgermeisters<br />

<strong>Hachenburg</strong>s untergebracht. Das Ende des<br />

17. Jahrhunderts entstandene Fachwerkhaus<br />

beherbergt in seinem alten Gewölbekeller das<br />

„<strong>Hachenburg</strong>er Lapidarium“, eine kleine Dauerausstellung<br />

zur Stadtgeschichte.<br />

Ursprünglich handelte es sich bei diesem<br />

Gebäude (insbesondere Vorgängerbau) um den<br />

Sitz des gräfl ich-saynischen Bergrats.<br />

Vogtshof und Lesegarten<br />

Der Vogtshof ist ein schmuckes Fachwerkgebäude,<br />

das zu Beginn des 17. Jahrhunderts an der<br />

Stelle eines spätmittelalterlichen Vorgängerbaus<br />

errichtet wurde. Es handelte sich um den Sitz des<br />

Vogtes, der als herrschaftlicher Beamter in Vertretung<br />

des Landesherrn regierte und richtete.<br />

02<br />

Heute befi ndet sich in dem 2011 nach umfangreichen<br />

Sanierungsarbeiten wiedereröffneten<br />

Gebäude die städtische Bücherei.<br />

Der Löwensaal sowie ein stimmungsvoller, auch<br />

als Trauzimmer beliebter Sitzungssaal liegen im<br />

Obergeschoss. Direkt neben dem Gebäude lädt<br />

der dazugehörige Lesegarten zum Verweilen und<br />

Entspannen ein und wird bisweilen als Ort für<br />

Autorenlesungen genutzt.<br />

7


03<br />

Judengasse<br />

In dieser Gasse, die jahrhundertelang von vielen<br />

jüdischen Mitbürgern bewohnt war, fi nden Sie<br />

viele Fachwerkhäuser. In einem von ihnen ist<br />

Alfons Adolph geboren. Er war der Erfi nder des<br />

Lichtdruckverfahrens und damit der klassischen<br />

Ansichtskarte – also ein berühmter Sohn der<br />

Stadt.<br />

Wilhelmstraße<br />

Die Wilhelmstraße bildete im Mittelalter zusammen<br />

mit dem Alten Markt und der Friedrichstraße<br />

die Hauptverkehrsachse der Stadt. Hier<br />

verlief eine Fernhandelsstraße, die, den Westerwald<br />

durchquerend, das Rheinland mit Mitteldeutschland<br />

verband.<br />

In dieser Straße steht das Haus „Zum goldenen<br />

Löwen“, ein Bürger- und späteres Gasthaus,<br />

dessen Name sich von dem goldenen Löwen an<br />

der Hausfassade ableiten lässt.<br />

An der Stelle des Gasthauses „Zum Schwan“<br />

befand sich das Niedertor (mit Kerker), das vom<br />

heutigen Neumarkt aus den Zugang zur Stadt<br />

sicherte.<br />

04<br />

Die Stadtmauer mit Toren und Türmen wurde<br />

zwischen 1820 und 1830 bis auf geringe Reste<br />

niedergelegt, ihr Verlauf ist jedoch in groben<br />

Zügen insbesondere an der Straßenführung des<br />

Johann-August-Rings noch zu erkennen. Ein Stück<br />

der alten Mauer ist heute noch in der Schwanenpassage<br />

zu fi nden.<br />

8


05<br />

Alter Markt / Löwenbrunnen<br />

Das einstige Handelszentrum liegt, malerisch<br />

eingerahmt von prachtvoll restaurierten Fachwerkhäusern,<br />

im historischen Stadtkern.<br />

Der unter Denkmalschutz stehende Alte Markt,<br />

die „gute Stube“ <strong>Hachenburg</strong>s, mit seinen<br />

zahlreichen kleinen Geschäften und Restaurants<br />

bietet den idealen Einstieg, um das pulsierende<br />

Leben auf den historischen Plätzen und Gassen<br />

kennenzulernen.<br />

Erst nach dem Brand von 1439 wurde der Alte<br />

Markt in seiner heute noch bestehenden Größe<br />

und Form angelegt. Die Augen des auf dem<br />

Marktbrunnen thronenden, zweischwänzigen<br />

Löwen wachen heute über das bunte Treiben<br />

auf dem Marktplatz.<br />

Die Löwengestalt mit dem Doppelschweif, ein<br />

Geschenk des Grafen Alexander von <strong>Hachenburg</strong><br />

an die Stadt (1888), ist sowohl Teil des<br />

saynischen Wappens als auch des Stadt wappens.<br />

Graf Alexander war der letzte Graf, der zeitweise<br />

auch das <strong>Hachenburg</strong>er Schloss bewohnte.<br />

In der linken Pranke hält der Löwe einen<br />

Wappenschild, das Wappen der Stadt <strong>Hachenburg</strong>.<br />

Im oberen Teil des Stadtwappens ist der<br />

Sayner Löwe dargestellt, darunter ein Stadttor<br />

und unten ist die Jahreszahl 1314 zu lesen. In<br />

diesem Jahr wurden <strong>Hachenburg</strong> von König<br />

Ludwig IV. (genannt „der Bayer“) die Stadtrechte<br />

verliehen.<br />

9


Poppenturm<br />

06<br />

Mit dem Poppenturm ist ein Rest der <strong>Hachenburg</strong>er<br />

Stadtmauer erhalten geblieben, die<br />

vermutlich bereits vor 1292 bestand und die<br />

Stadt bis zu ihrer Niederlegung um 1830 in den<br />

bewegten Zeiten des Spätmittelalters sowie in<br />

den Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts vor<br />

Feinden schützte.<br />

Katholische Kirche –<br />

barocke Franziskanerkirche<br />

Alle weltlichen Geschäfte waren stets zum Besten<br />

bestellt, doch bis ins 18. Jahrhundert hinein gab es<br />

ein kirchliches Problem: <strong>Hachenburg</strong> besaß keine<br />

eigene Pfarrkirche und sah sich in kirchlichen<br />

Angelegenheiten über 500 Jahre lang gezwungen,<br />

in die Bartholomäuskirche im benachbarten<br />

Dorf „Altstadt“ auszuweichen. Diese Kirche<br />

wurde bereits 1131 erwähnt. Auch der Bau der<br />

Katharinen kapelle im 14. Jahrhundert auf dem Platz<br />

der heutigen evangelischen Schlosskirche konnte<br />

die kirchlichen Machtverhältnisse nicht verändern.<br />

Es half auch nichts, dass im 15. Jahrhundert der<br />

angesehene Glockengießer Tilmann, dessen<br />

kunstvolle Glocken noch heute im ganzen Land<br />

erklingen, ein Kind der Stadt war. Erst die Errichtung<br />

der katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt im<br />

Jahr 1734, die auf den Mauern einer Franziskaner-<br />

Ordenskirche steht, brach den Bann.<br />

Der Mönch mit der braunen Kutte über dem<br />

Hauptportal ist ein Hinweis auf das Franziskanerkloster.<br />

Es stellt den Heiligen Franz von Assisi dar.<br />

Die heute meist als Eingang genutzte Turmtür war<br />

der ursprüngliche Eingang zum Kloster.<br />

Zwischen 1907 und 1909 erfolgte der Umbau zur<br />

heutigen Größe der Kirche, da sie für das sonntägliche<br />

Hochamt zu klein wurde. Auch der Glockenturm<br />

kam in diesen Jahren erst dazu.<br />

07<br />

10


Haus Roetig und Uhr<br />

08<br />

Direkt gegenüber der katholischen Kirche fällt<br />

dem Besucher besonders das schmale hohe<br />

Fachwerkhaus des Uhrmachermeisters Roetig ins<br />

Auge. Eine frei schwingende Fenster-Pendeluhr<br />

ziert das Gebäude. Sie ist eine Erfi ndung des einst<br />

in diesem Hause lebenden Uhrmachers und gilt<br />

als einzigartig auf der ganzen Welt.<br />

Steinernes Haus /<br />

Hotel zur Krone<br />

Die Ursprünge des „Steinernen Hauses“ liegen<br />

nach derzeitigem Kenntnisstand im Dunkel der<br />

Geschichte. Am Ende des 15. Jahrhunderts verlegte<br />

Graf Gerhard II. (1452–1493) die Residenz<br />

der Grafschaft Sayn nach <strong>Hachenburg</strong> und erwarb<br />

1461 das „Steinerne Haus“ (Hotel „Zur<br />

Krone“).<br />

Das Gebäude, mit einer prächtigen Renaissancefassade<br />

ausgestattet, ist auf dem Dachfi rst mit<br />

einem „Mohrenkopf“ verziert. Dieser wies zu<br />

jener Zeit das Haus als Fürstenherberge aus und<br />

wird bis heute als Talisman angesehen. Im ersten<br />

Stock befi ndet sich ein Erkerzimmer, das seit jeher<br />

das „Femestübchen“ genannt wird. Es verweist<br />

noch heute auf den oben genannten Grafen<br />

Gerhard II., der als Femgraf dem Femegericht<br />

(Feme = mittelhochdeutsch für Strafe) vorsaß.<br />

Das „Hotel zur Krone“ ist vermutlich eines der<br />

ältesten steinernen Gasthäuser <strong>Deutsch</strong>lands.<br />

09<br />

11


10<br />

Evangelische Schlosskirche<br />

Die Ostseite des Alten Marktes nimmt die<br />

Katharinenkirche ein, die lange Zeit auch den<br />

Bewohnern der Grafen von Sayn-Wittgenstein<br />

als Schlosskirche diente. Die Kirche ist noch<br />

heute über einen Gang mit dem Schloss von<br />

<strong>Hachenburg</strong> verbunden.<br />

Zu den ältesten Bauteilen gehören der Unterbau<br />

des Kirchturmes sowie der spätgotische<br />

Chor aus dem 15. Jahrhundert. An die Stelle des<br />

mittelalterlichen Langhauses trat in den 1770er-<br />

Jahren ein vornehmer frühklassizistischer Bau.<br />

Bei dieser Kirche handelt es sich um eine<br />

typische protestantische Predigerkirche. Die<br />

zweigeschossige Empore und die Anordnung<br />

von Altar, Altarkanzel und Orgel übereinander<br />

verweisen darauf.<br />

An die heilige Katharina (von Alexandrien),<br />

der die Kirche gewidmet war, erinnert jedes<br />

Jahr am ersten November-Wochenende der<br />

Katharinenmarkt. Er ist auch als gastronomischer<br />

Höhepunkt weit über die Stadtgrenzen<br />

hinaus bekannt.<br />

Von den Stufen des Kirchenportals aus eröffnet<br />

sich im Schutz einer unter Denkmalschutz<br />

stehenden Linde ein bezauberndes Panorama<br />

auf den geschlossenen historischen Stadtkern.<br />

12


11<br />

Schloss <strong>Hachenburg</strong><br />

Das stattliche Schloss befi ndet sich auf dem<br />

höchsten Punkt der Stadt <strong>Hachenburg</strong>. Die<br />

besondere Lage des Schlossberges ermöglicht<br />

einen weiten Blick über die Höhen des<br />

Westerwaldes und des Siegerlandes bis hin ins<br />

Siebengebirge. Dies und die Tatsache, dass in<br />

un mittelbarer Nähe die bedeutenden Handelswege<br />

Köln-Leipzig und Köln-Frankfurt entlangführten,<br />

veranlasste den Grafen Heinrich III. von<br />

Sayn um 1200, an dieser Stelle eine Burg mit<br />

Burgkapelle zu errichten.<br />

Die Burg erhielt ihren Namen nach dem des<br />

Bergkegels „Hagenberg“. „Hagen“ bedeutet soviel<br />

wie „dichtes Gestrüpp“ oder „Hecke“.<br />

Über vier Jahrhunderte waren die damals<br />

errichteten Burgwälle Zeugen des geschäftigen<br />

Treibens der Stadt. Letzter Burgherr war Graf<br />

Salentin Ernst von Manderscheid-Blankenberg,<br />

der im Jahre 1651 durch die Eheschließung mit<br />

der Erbgräfi n Ernestine von Sayn-<strong>Hachenburg</strong><br />

Burg und gleichnamige Grafschaft zugesprochen<br />

bekam.<br />

Ihm ist es auch zu verdanken, dass nach dem<br />

verheerenden Stadtbrand am 13. Oktober 1654<br />

die Stadt in ihrer heutigen Form wiederaufgebaut<br />

wurde.<br />

Nach dem Tode von Graf Salentin ließ schließlich<br />

sein Enkel Georg Friedrich, Burggraf von Kirchberg,<br />

in den Jahren 1717–1746 durch den Architekten<br />

Julius Ludwig Rothweil unter Einbeziehung von<br />

alter Bausubstanz der Burg ein Barockschloss<br />

errichten. Die Initialen des Bauherrn fi nden sich<br />

noch heute im schmiedeeisernen Tor des Torbaus.<br />

Das weitläufi ge Barockschloss hat im 20. Jahr hundert<br />

mehrmals den Besitzer gewechselt, war u. a.<br />

Sitz des Amtsgerichts, beherbergte Wohnungen<br />

und das Heimatmuseum. Kurzzeitig war es auch<br />

mal ein Hotel. Seit 1974 beherbergt es nun die<br />

Hochschule der <strong>Deutsch</strong>en Bundesbank.<br />

13


12<br />

Burggarten mit<br />

Landschaftsmuseum<br />

In Sichtweite des Schlosses liegt der Burggarten.<br />

Einst dem Adel vorbehalten, ist er heute eine<br />

kleine Oase der Entspannung für jedermann,<br />

aber er ist auch ein beliebter Ort für verschiedene<br />

kulturelle Veranstaltungen. Mächtige Bäume<br />

umspielen die verträumten Wege, Kunstwerke<br />

regen die Phantasie an, und die am Nordhang zu<br />

fi ndende Minigolfanlage und der schön angelegte<br />

Kinderspielplatz sorgen für vergnügliche Stunden.<br />

Im östlichen Teil des Burggartens eingebettet,<br />

wartet das mit acht liebevoll arrangierten<br />

historischen Häusern ausgestattete Landschaftsmuseum<br />

Westerwald auf Ihren Besuch. Es sind<br />

typische Westerwälder Fachwerkhäuser, die<br />

vom schweren Alltag und den Traditionen der<br />

einfachen Westerwälder Bevölkerung berichten.<br />

Leben und Arbeiten unter einem Dach, wie es<br />

im Westerwald bis um 1960 noch üblich war, sind<br />

hier anschaulich dargestellt. Eine Scheune, ein<br />

Backhaus und eine Ölmühle führen die bäuerliche<br />

Eigenversorgung vor Augen.<br />

Higham-Ferrers-Platz<br />

Der Name des Platzes verweist auf die<br />

gleichnamige englische Partnerstadt. In der Nähe<br />

steht eine alte, typisch rote englische Telefon zelle,<br />

ein Geschenk der Partnerkommune. Sie dient<br />

heute auch als Tauschbücherei („kleinste Tauschbücherei<br />

des Westerwaldes“). Sie dürfen gern<br />

mal hineinschauen…<br />

13<br />

14


14<br />

Friedrichstraße<br />

oder „Owergass“<br />

Die schönste Gasse <strong>Hachenburg</strong>s, bei den<br />

Einheimischen auch „Owergass“ genannt, ist die<br />

Friedrichstraße. Den besonderen Flair dieses<br />

Ortes wissen auch einige Künstler zu schätzen,<br />

die sich hier niedergelassen haben.<br />

Hier schwelgt man förmlich in längst vergangenen<br />

Zeiten, denn es reiht sich ein historisches Haus an<br />

das nächste. Hier stößt man auch auf eines der<br />

ältesten Fachwerkhäuser der Stadt. Bevor sich<br />

die Gasse zu einem kleinen Platz erweitert (vom<br />

Higham-Ferrers-Platz kommend), fi nden Sie auf<br />

der linken Seite das etwas windschiefe Haus,<br />

neben dem ein „Ählchen“ (Gässchen) bergab<br />

führt. Es ist die Jahreszahl 1610 zu erkennen.<br />

Beust’sches Haus<br />

In dem spätmittelalterlichen, 1766 umgestalteten<br />

Haus wohnte zeitweise die deutsche Dichterin<br />

Albertine von Grün (1749–1792). Aus einer am<br />

Hof der Grafen von Sayn-<strong>Hachenburg</strong> tätigen<br />

Beamtenfamilie stammend, beschäftigte sie sich<br />

neben der Literatur auch mit der Malerei, Mathematik<br />

und Fremdsprachen.<br />

15<br />

Sie war eine große Bewunderin Goethes und<br />

stand mit Freunden aus dessen Umkreis in Briefkontakt.<br />

Während die Vorderseite des Hauses<br />

eine frühklassizistische Fassade aufweist, fi ndet<br />

man auf der anderen Seite noch das alte Fachwerk.<br />

Diese Kombination ist wahrscheinlich<br />

auch auf den erfolgten Wiederaufbau nach dem<br />

großen Stadtbrand zurückzuführen. Im Gewölbekeller<br />

des historischen Hauses befi ndet sich noch<br />

ein alter Brunnen.<br />

15


Wir beraten Sie gerne!<br />

Tourist-Information<br />

<strong>Hachenburg</strong>er Westerwald<br />

Perlengasse 2<br />

57627 <strong>Hachenburg</strong><br />

Tel.: 0 26 62 / 95 83 39<br />

Fax: 0 26 62 / 95 83 57<br />

touristeninformation@hachenburg.de<br />

www.hachenburger-westerwald.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Januar und Februar<br />

Mo. – Do. 9 – 12 Uhr und 13 – 16 Uhr, Fr. 9 – 12 Uhr<br />

Sa. 10 – 14 Uhr, So. 13 – 16 Uhr<br />

März – November<br />

Mo. – Fr. 9 – 16 Uhr, Sa. 10 – 14 Uhr, So. 13 – 16 Uhr<br />

Dezember<br />

Mo. – Fr. 9 – 12 Uhr und 13 – 16 Uhr<br />

Sa. 10 – 14 Uhr, So. 13 – 16 Uhr<br />

pinta

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