BT <strong>12</strong> * Das war <strong>2015</strong> Sonntag, <strong>27</strong>. Dezember <strong>2015</strong> Hatte außerhalb GriechenlandskaumFreunde und trat am 6. Juli als Finanzminister zurück: Yanis Varoufakis. Millionen Menschen waren<strong>2015</strong> auf der Fluchtvor Terror und Armut. Viele zogesnachDeutschland –auch weil andereStaaten sich weigern, sie aufzunehmen. Fotos (5): dpa Musste am 23. September aufgrund des Abgasskandals gehen: VW-Chef Martin Winterkorn. Letzter Zug: Altbundeskanzler HelmutSchmidtstarb am 10. November im Alter von 96 Jahren in seiner Heimatstadt Hamburg. Ein Konvoi bringt die Opfer des Absturzes der Germanwings-Maschine, bei dem am 24. März alle 150 Insassen starben, zurück nach Deutschland.
BT 13 * Das war <strong>2015</strong> Sonntag, <strong>27</strong>. Dezember <strong>2015</strong> Ort der Trauer: Blumen und Kerzen vor dem Pariser Club Bataclan, in dem am 13. November während eines Konzertes 130 Menschen starben. Fotos (3): dpa Witzlos IS-Terror, Krisen, Skandale, Abschiede: Ein ziemlich tristes Jahr Sonst versuchen wir uns an der Stelle ja immer an einem Scherz. Nur will uns für <strong>2015</strong> partout kein lustigerEinstieg einfallen. as einerseits mit unse- Ideenarmut zutun Wrer haben mag, vor allem aber mit dem Jahr an sich. Eingerahmt habenesdie Anschläge in Paris. Charlie Hebdo im Januar, Stade de France, Bataclan und Bonne Bière im November. Klar haben verstrahlte Gotteskrieger <strong>2015</strong> auch in Beirut oder andernorts gebombt und gemordet. Dass uns der Terror in Frankreich besonders geschockt hat, liegt indes nicht nur an der geografischen Nähe. In keinem anderen Land als dem der Aufklärung, des Laizismus und vor allem der Lebensfreude hätten die Islamisten mehr kaputt machen können. Dass einem die vielen Toten vonParis nicht gänzlich den Glauben an das Gute im Menschen geraubt haben, lag allein an der grenzenlosen Solidarität. Nicht so sehr bei Facebook als etwa im Wembley-Stadium, wo Tage nach den November-Attentaten 80000 englische Fans mit bestenfalls rudimentären Fremdsprachenkenntnissen die Marseillaise geschmettert haben. Aux armes, citoyens. Herzzerreißend. Mit dem IS hatte logischerweise auch die große Zahl an Flüchtlingen – über eine Million sollen im abgelaufenen Jahr nach Deutschland gekommen sein –zutun. Allerdings anders, als Bayerns künftiger Ministerpräsident Markus Söder und die AfD uns das weismachen wollen. Die hatten schlicht durcheinandergebracht, dass die Asylsuchenden den Terror nicht mitbringen nach Europa, sondernvor ihm weglaufen. Die Mehrzahl der Bundesbürger hat das gottlob verstanden, Angela Merkel ist jetzt sogar „Person of the Year“. Apropos Alternative für Deutschland: Die wurde im Juli gespalten, hat im Zuge dumpfer Parolen und des Schürens diffuser Ängste aber mehr Zulauf denn je. AfD-Mann Björn Höcke (hat eine Fahne, stinkt also aus dem Mund) wäre ein ebenso ernsthafter Anwärter auf den Titel „Witzfigur des Jahres“ wie der gewesene Fifa-Chef Sepp Blatter oder der womöglich 45. US- Präsident Donald Trump. Nur, dass einem dabei immerzu das Lachen im Halse stecken bleibt. Andere Krisen (Russland, Ostukraine, Euro/ Griechenland, VW,GdL, DFB, Totilas, Middelhoff) wurden von den Gewaltexzessen in Paris, im Libanon, Syrien, im Irak, in der Türkei, in Libyen, in Mali, im Jemen, in Afghanistan, in Israel und im Gaza- Streifen sowie dem Absturz eines russischen Passagierjets in Ägypten im November überlagert. Nicht der IS, sondern ein kranker Co-Pilot hatte Schuld am Crash der Germanwings-Maschine im März in den französischen Alpen. 150 Menschen, darunter 16 Schüler und zwei Lehrerinnen aus Haltern, verloren dabei ihr Leben. Gregor Gysi, den alle geistreich fänden, wäre er bloß in einer anderen Partei gewesen (oder war ergerade deshalb so geistreich?), hat im Oktober die große Politikbühne verlassen, Recep Tayyip Erdogan so lange wählen lassen, bis ihm das Votum der Türken im November schließlich genehm war. Günter Grass („Die Blechtrommel“) ist imApril gestorben, ebenso einer der beiden Elder Statesmen der Bonner Republik, Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Hochbetagt (94) wie der zweite, Altbundeskanzler Helmut Schmidt (96), um den das Land im November trauerte. Dass im März Helmut Dietl („Monaco Franze“; „Kir Royal“), 69-jährig, den Kampf gegen den Krebs verlor, ist auch deshalb so tragisch, weil er einer der größten Humoristen war, die Deutschland je hervorgebracht hat. UndHumor,den hat man selten so vermisst wie <strong>2015</strong>. (flo) Nach demAnschlagauf dieRedaktion des Satireblattes Charlie Hebdo, der am 7. Januar insgesamt 14 Menschen dasLeben kostete, waren für den Moment alle Charlie. 224 Reisende starben, als am 31. Oktober ein russisches Passagierflugzeug über dem Sinai abstürzte. Der IS bekannte sich zu dem mutmaßlichen Sprengstoffattentat.