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SUGGESTIONEN Ausgabe 2018

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HYPNOSE UND TROST<br />

• Trost finden mit Hypnose<br />

• Trost spenden am Lebensende<br />

• Trost in der Zahnarztpraxis<br />

• Trost und Heilung für Kinder im Schlaf<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

<strong>2018</strong><br />

....................<br />

€ 8,50, CHF 10 .–<br />

HYPNOTHERAPIE: Einsatz bei Süchten<br />

Schwerpunkt: Porno-/ Sexsucht<br />

Wie Hypnose bei der Behandlung dieser<br />

noch kaum behandelten Süchte<br />

helfen kann<br />

QUANTUM-MIND-HYPOTHESE<br />

Wie das Bewusstsein aus dem<br />

„versteckten Beobachter“<br />

der Hypnotherapie entsteht


2 Impressum<br />

Editorial<br />

3<br />

DGH-Kongress 2019<br />

14.-17.11.2019<br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT<br />

FÜR HYPNOSE UND HYPNOTHERAPIE E.V.<br />

................................................<br />

Impressum<br />

................................................<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für<br />

Hypnose und Hypnotherapie e.V. (DGH)<br />

Daruper Straße 14, 48653 Coesfeld<br />

Tel: 02541 - 880760, Fax: 02541 - 70008<br />

E-Mail: DGH-Geschaeftsstelle@t-online.de<br />

www.hypnose-dgh.de<br />

VORSTAND DER DGH<br />

PRÄSIDENT<br />

Dipl. Psych. Dr. rer. nat. Klaus Hönig<br />

Klinik für Psychosomatische Medizin<br />

und Psychotherapie<br />

Albert-Einstein-Allee 23, 89081 Ulm<br />

Tel.: 0731 - 500-61881<br />

E-Mail: Klaus.Hoenig@uni-ulm.de<br />

......................................................................................<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

liebe Freunde und Mitglieder der DGH!<br />

......................................................................................<br />

HYPNOSE<br />

Schmerz,<br />

lass nach!<br />

REDAKTIONSTEAM DER <strong>SUGGESTIONEN</strong>:<br />

Dr. med. Nikola Aufmkolk, Ahaus,<br />

info@pt-ahaus.de;<br />

Dipl.-Psych. Silvia Fisch, Coesfeld,<br />

fisch@psychotherapie-praxis-coesfeld.de;<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser Rekkas,<br />

München, agnes.kaiser.rekkas@gmail.com;<br />

Zahnarzt Sebastian Knop, Dortmund,<br />

sebastian.knop@cityweb.de;<br />

Dipl.-Psych. Ute Kreuzahler, Bergisch-Gladbach,<br />

u.kreuzahler@t-online.de;<br />

BAD LIPPSPRINGE<br />

14.11. – 17.11.2019<br />

Vorträge und Seminare zur Anwendung von<br />

Hypnose und Hypnotherapie in Medizin,<br />

Psychotherapie und Zahnmedizin.<br />

Information und Anmeldung: Geschäftsstelle der DGH,<br />

Daruper Str. 14 | 48653 Coesfeld<br />

Tel. 0 25 41 - 88 07 60 | Fax 0 25 41 - 7 00 08<br />

DGH-Geschaeftsstelle@t-online.de | www.hypnose-dgh.de<br />

Dipl.-Psych. Andreas Kruse, Tamm,<br />

andreas_kruse@freenet.de;<br />

Dipl.-Psych. Dr. phil. Sigrun Kurz, Bremen,<br />

kurz.bremen@nord-com.net;<br />

Dr. med. Anne Schag, Stuttgart,<br />

anne.schag@mailbox.org;<br />

Dipl.-Psych. Irina Schlicht, Berlin,<br />

irinaschlicht@hypnoseundtherapie.de<br />

VIZEPRÄSIDENTIN + GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />

Dipl. Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />

Daruper Straße 14, 48653 Coesfeld<br />

Tel.: 02541- 880760<br />

E-Mail: DGH-Geschaeftsstelle@t-online.de<br />

VIZEPRÄSIDENTIN<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser<br />

Rekkas<br />

Chorherrstr. 4, 81667 München<br />

Tel.: 089 - 4484025<br />

E-Mail: agnes.kaiser.rekkas@gmail.com<br />

www.kaiser-rekkas.de<br />

SCHRIFTFÜHRERIN<br />

Dr. med. Nikola Aufmkolk<br />

Fachärztin für Neurologie,<br />

Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Wüllener Straße 97, 48683 Ahaus<br />

Tel.: 02561 - 4296444<br />

E-Mail: info@pt-ahaus.de<br />

www.pt-ahaus.de<br />

SCHATZMEISTER<br />

Dr. med. Christoph Müller<br />

Lange Str. 37a, 31592 Stolzenau<br />

Tel.: 05761 - 7345<br />

E-Mail: dr.christoph.mueller@t-online.de<br />

CHEFREDAKTION<br />

Dipl.-Psych. Anke Precht<br />

Steinstr. 28, 77652 Offenburg<br />

Tel.: 0781-1753<br />

E-Mail: anke@ankeprecht.de<br />

Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />

Kulmbacher Straße 53, 95213 Münchberg<br />

E-Mail: peduenn@aol.com<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

liebe Freunde und Mitglieder der DGH!<br />

Endlich ist die neue <strong>Ausgabe</strong> der Suggestionen da! Wir freuen uns sehr, Ihnen<br />

wieder eine große Vielfalt an Beiträgen präsentieren zu können. Viele KollegInnen<br />

haben engagiert daran mitgearbeitet.<br />

Dr. Nikola Aufmkolk, die die Suggestionen in den letzten Jahren gemeinsam<br />

mit Dr. med. dent. Peter Dünninger in das aktuelle Format gebracht hat, widmet<br />

sich nun neuen Aufgaben im Vorstand der DGH und hat mir ihren Teil der<br />

Redaktionsarbeit übergeben. Ihr und dem ganzen Vorstand der DGH danke<br />

ich von Herzen für das Vertrauen und die grandiose Vorbereitung – sie hinterlässt<br />

wirklich große Fußstapfen!<br />

Unser diesjähriges Schwerpunktthema „Trost“ haben wir intensiv diskutiert.<br />

Hypnose wirkt ressourcenstärkend und soll die Selbstwirksamkeit unserer Patienten<br />

fördern. Ist Trost da nicht zu passiv, werden unsere Patienten nicht zu<br />

rezeptiv dargestellt?<br />

Nun – wir wagen es. Denn erstens wissen wir: Wer in Hypnose Trost erfährt,<br />

tröstet sich zuerst einmal selbst. Und erlangt damit die Kraft, aus einer Krise<br />

auszusteigen, einen Schmerz zu überwinden, sich auf eine langwierige Zahnarztbehandlung<br />

einzulassen oder friedlich und versöhnt zu sterben. Zweitens<br />

erleben wir in Hypnose immer wieder den Zauber einer tiefen zwischenmenschlichen<br />

Berührung zwischen Patienten und ihren Therapeuten. Auch<br />

diese wirkt heilsam, weit über die methodischen Fertigkeiten hinaus. Sie ist<br />

tröstlich, stiftet Geborgenheit und Sicherheit in einer Beziehung – und stärkt<br />

gleichzeitig die Autonomie und Selbstwirksamkeit des Patienten, der sich befähigt,<br />

über bisherige Schwierigkeiten hinaus zu wachsen.<br />

Neben den Artikeln und spannenden Fallstudien lesen Sie mehrere Interviews<br />

von Referenten, die Sie auf unserer Jahrestagung „live“ in einem Workshop<br />

erleben können: Mit Dr. Stan Lifschitz, Dr. Consuelo Casula und Dr. Reza<br />

Schirmohammadi werden wir wieder ganz besondere Hypnose-Expertise in<br />

Bad Lippspringe versammeln. Wir freuen uns, wenn wir Sie dort sehen!<br />

Nun aber laden wir Sie dazu ein, sich in die Lektüre zu vertiefen und sie zu<br />

genießen.<br />

Die „Suggestionen“ sind das offizielle Organ der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V. (DGH). Manuskripte senden Sie bitte entsprechend dem Autorenleitfaden<br />

an die o.g. Adressen der Chefredakteure. Eine Veröffentlichung können wir nicht garantieren. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Herausgeber wieder, noch sind sie offizielle Verlautbarungen der DGH. Das Copyright verbleibt bei den Autoren.<br />

Dipl.-Psych. Anke Precht und Dr.med.dent. Peter Dünninger


4 Inhalt<br />

Inhalt<br />

5<br />

................................................<br />

Inhalt<br />

................................................<br />

18-20<br />

Mit Gedanken zaubern<br />

Annalisa Neumeyer<br />

48-51<br />

Quantum-Mind-Hypothese:<br />

wie das Bewusstsein aus<br />

dem „versteckten Beobachter“<br />

der Hypnotherapie entsteht –Teil 2.<br />

Gary Bruno Schmid, Ph.D.<br />

31-34<br />

Hypnotherapie: Einsatz bei Süchten<br />

Schwerpunkt: Porno-/ Sexsucht<br />

Dr. med. Heike Melzer / Klaus Ulbrich<br />

2<br />

Impressum<br />

3 Editorial<br />

4-5 Inhalt<br />

6-17 Hypnose & Trost<br />

21-24<br />

Dipl.-Psych. Dr. phil. Sigrun Kurz<br />

Dr. med. Anne Schag<br />

Zahnarzt Sebastian Knop<br />

Dipl.-Psych. Anke Precht<br />

Hypnose – der<br />

Schlüssel zur<br />

gelingenden<br />

Stressbewältigung<br />

Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />

25-26 Interview<br />

mit Dr. Consuelo<br />

Casula<br />

Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />

35-36 Interview<br />

mit Dr. med. Reza<br />

Schirmohammadi<br />

41-42<br />

44-45<br />

Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />

Schneller ans Ziel<br />

DGH-Workshop<br />

– „Blitzhypnose“<br />

Zahnarzt Sebastian Knop<br />

43 Einladung<br />

Projekttage 2019<br />

Induktion in<br />

tiefer Trance durch<br />

differenzielle<br />

Kinästhetik und<br />

Synästhesie<br />

Dr. Michael Weh<br />

46-47 Interview<br />

mit Dr. Stan<br />

Lifschitz<br />

52-54<br />

1 - 4<br />

Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />

Literaturübersicht<br />

Wissenschaft<br />

Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />

55 Nachruf<br />

Dieter Gerd Hoff<br />

Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />

Regionale<br />

Weiterbildung<br />

der DGH<br />

}<br />

zum Heraustrennen<br />

27-30<br />

Hypnose bei Stottern–<br />

eine Fallstudie<br />

Dr. med. univ. Wien Reza Schirmohammadi<br />

56-57<br />

58<br />

59-61<br />

61<br />

Neue Mitglieder<br />

der DGH<br />

Neue Zertifikatsinhaber<br />

Rezensionen &<br />

Neuerscheinungen<br />

Dr. med. dent. Peter Dünninger<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser Rekkas<br />

Forum: Medienpäsenz<br />

der DGH<br />

Dr. med. Nikola Aufmkolk<br />

27-30<br />

62<br />

63<br />

64-69<br />

70-73<br />

74<br />

Kongress-Bonbon<br />

Einladung zur<br />

Mitgliederversammlung<br />

Protokoll der<br />

Mitgliederversammlung<br />

Geburtstagsgrüße<br />

für Dipl. Psych. Dr.<br />

Helga Hüsken-Janßen<br />

Prof. Dr. Walter Bongartz<br />

Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />

Jeffrey K. Zeig, Ph.D.<br />

Diane und Michael Yapko<br />

Vorschau Kongresstermine


6 Hypnose & Trost Hypnose & Trost 7<br />

Trost finden<br />

mit Hypnose<br />

Autorin: Dipl.-Psych. Dr. phil. Sigrun Kurz<br />

Hypnose kann wie kaum ein anderes Verfahren Menschen, die leiden, Trost spenden.<br />

Wenn in Phasen der Verzweiflung Licht am Horizont auftaucht, werden weitere therapeutische<br />

Schritte möglich. Vier Hypnosetransskripte zeigen, wie Trost in Hypnose einfließen<br />

und tief wirksam werden kann.<br />

D<br />

er Wunsch nach Trost ist<br />

wohl ein Grundbedürfnis des<br />

Menschen.<br />

Wir alle geraten im Laufe unseres<br />

Lebens immer wieder in<br />

Situationen, in denen wir getröstet<br />

werden möchten. Dazu gehören<br />

kleinere oder größere Enttäuschungen,<br />

Schicksalsschläge,<br />

körperlicher Schmerz und natürlich<br />

schwerwiegende Verluste.<br />

Umso erstaunlicher ist es, dass<br />

kaum fachliche Literatur zum Thema<br />

„Trost“ existiert. Denn Trost<br />

ist vermutlich einer der wichtigsten<br />

Wirk- und Heilfaktoren in der<br />

psychotherapeutischen Arbeit.<br />

So bemerkt Petzold in einem der<br />

wenigen auffindbaren Artikel:<br />

„Trost ist eine erlebte emotionale<br />

Qualität, die Linderung von verlust-<br />

oder traumabedingtem seelischem<br />

Schmerz/Leid bewirkt,<br />

eine Beruhigung von psychophysiologischem<br />

Aufgewühlt- und<br />

Erschüttert-Sein und ein Ordnen<br />

und Reorientieren im gedanklichen<br />

und emotionalen Chaos unterstützt<br />

…“ (Petzold 2010, S.4).<br />

Trost ist vor allem Zuwendung.<br />

Sie drückt sich aus in Worten und<br />

oft auch in Berührungen. Es geht<br />

darum zu begreifen, dass das<br />

Schwere vorübergehen kann, um<br />

Beruhigung zu finden und neue<br />

Hoffnung und Zuversicht zu entwickeln.<br />

Die hypnotherapeutische<br />

Begleitung unterstützt genau diesen<br />

Prozess. Das Eintauchen in<br />

Entspannung und Trance bewirkt<br />

generell einen Abbau von Stressreaktionen.<br />

Mittels geeigneter<br />

Suggestionen können tröstende<br />

Botschaften vermittelt werden.<br />

Die wichtigsten dieser Botschaften<br />

heißen: Verletzungen können<br />

heilen. Es gibt eine Zukunft. Du<br />

bist nicht allein.<br />

Zu allererst ist es jedoch notwendig<br />

und oft auch erleichternd,<br />

Trauer und Verletzung anzuerkennen.<br />

Sie haben eine Bedeutung<br />

für den psychischen Verarbeitungsprozess.<br />

Auch dieser Gedanke<br />

ist oft schon tröstlich. Tränen<br />

sind die Grundlage für Neues.<br />

Sie sind wertvoll und können sich<br />

verändern.<br />

Auf dieser Grundlage entstand die<br />

folgende Hypnose-Anleitung:<br />

„Trostpflaster“<br />

Sich einkuscheln … warm und<br />

behaglich … es sich bequem machen<br />

… sich entspannen … so gut<br />

es geht … und die Augen schließen<br />

… und sich einstellen auf eine<br />

tröstliche Trance … und dafür den<br />

Atem fließen lassen … einatmen<br />

… und ausatmen … einatmen …<br />

und ausatmen … und dabei spüren<br />

… wie der Atem in den Körper<br />

hineinströmt … und wieder hinaus<br />

… und hinein … und wieder hinaus<br />

… wie eine kleine Welle … am<br />

Meer … ruhig und gleichmäßig …<br />

genau im richtigen Tempo … genau<br />

im richtigen Rhythmus … einatmen<br />

… und ausatmen … und<br />

wieder einatmen … und wieder<br />

ausatmen … und mit jedem Atemzug<br />

vertieft sich die Entspannung<br />

… einatmen … und ausatmen …<br />

und ein … und aus … und wieder<br />

ein … und wieder aus … immer so<br />

weiter … ganz im eigenen Tempo<br />

… im eigenen Rhythmus … einatmen<br />

… und ausatmen … und ein<br />

… und aus … und ein … und aus<br />

… und ein … und aus … und jedes<br />

Ausatmen bringt ein bisschen<br />

Erleichterung … mit jedem Ausatmen<br />

… immer ein bisschen mehr<br />

… mehr und mehr … Erleichterung<br />

… und einatmen … und wieder<br />

ausatmen … und ein … und<br />

aus …<br />

Und mit der Erleichterung und dem<br />

Ruhiger-Werden beginnt auch …<br />

anfangs vielleicht noch unbemerkt<br />

… das Ein-kleines-bisschen-wohler-fühlen…<br />

während die letzten<br />

Tränen noch laufen … und mit jeder<br />

Träne wird etwas fortgespült<br />

von Kummer und Leid … etwas<br />

fortgespült von Verletzung und<br />

Kränkung … um Platz zu machen<br />

für Neues … für Besseres … für<br />

Schönes …<br />

Und wenn all die Tränen geweint<br />

sind … dann verändern sich die<br />

kleinen Tropfen … werden zu kleinen<br />

Diamanten … und wenn aus<br />

Tränen kleine Diamanten werden<br />

… in denen sich die Sonnenstrahlen<br />

glitzernd spiegeln … dann wirken<br />

Tränen wie Tautropfen … die<br />

alles neu … und frisch machen …<br />

und Neues zum Blühen bringen …<br />

denn was können ein paar Tautropfen<br />

in der Wüste alles ausmachen<br />

… dort wo es trocken und<br />

verdorrt ist … da bringen ein paar<br />

Tautropfen eine deutliche Erfrischung<br />

… und neues Leben … so<br />

dass die alten unscheinbaren Samenkapseln<br />

plötzlich aufspringen<br />

… und zartes feines Grün beginnt<br />

zu keimen … Pflanzen beginnen<br />

zu wachsen … Pflanzen der Hoffnung<br />

… werden groß und größer<br />

… und aus ihren Fasern ergeben<br />

sich zarte Fäden … Fäden, die<br />

sich wie von Zauberhand zusammenfügen<br />

… und verweben … und<br />

wunderschöne kleine Trostpflaster<br />

hervorbringen … bunte kleine<br />

Trostpflaster … die sich sanft auf<br />

all die Verletzungen legen … farbige<br />

kleine Trostpflaster … um zu<br />

schützen … wo Schutz gebraucht<br />

wird … und um alles heilen zu lassen<br />

… bunte kleine Trostpflaster<br />

… die heilen helfen …<br />

Und selbst dann, wenn es noch<br />

ein paar Tränen mehr sind … so<br />

sind es auch ein paar Tautropfen<br />

mehr … die richtige kleine Pfützen<br />

bilden … so dass noch mehr von<br />

den Samenkörnern keimen können<br />

… und noch mehr Pflanzen<br />

zu wachsen beginnen … so dass<br />

noch mehr Fasern hervorgebracht<br />

werden … und noch mehr feine<br />

Fäden entstehen … die sich verweben<br />

und zusammenfügen … so<br />

dass noch mehr von den kleinen<br />

bunten Trostpflastern entstehen<br />

… farbenfrohe kleine Tupfer … die<br />

sich überall dorthin legen … wo<br />

sie besonders gebraucht werden<br />

… zur Aufmunterung … zur Ermutigung<br />

… zur Erleichterung … zur<br />

Stärkung …<br />

Und wenn die grauen Wolken<br />

abziehen und schon ein paar<br />

himmelblaue Fleckchen frei machen…<br />

und manchmal geht das<br />

schneller, als man denkt … fallen<br />

die ersten Sonnenstrahlen hindurch<br />

und lassen die Pfützen funkeln<br />

… dann ist der Moment gekommen<br />

… wo die Trostpflaster<br />

allmählich verblassen … immer<br />

heller werden … heller und heller<br />

… bis sie an ihrer Stelle nur noch<br />

fröhliche kleine Sommersprossen<br />

hinterlassen … so dass man beginnen<br />

kann … das andere zu sehen<br />

… das Positive … das Schöne<br />

… was ja auch da ist … und auch<br />

schon da gewesen war … nur gerade<br />

verloren … und jetzt wieder<br />

gefunden … das wert zu schätzen<br />

… was da ist … was vorhanden<br />

ist … denn natürlich gibt es<br />

auch immer etwas Gutes … und<br />

das genießen … und auskosten<br />

… nach der Fülle schauen … und<br />

den Mangel zurücklassen … dann<br />

können aus dem Leid jetzt Glück<br />

und Freude wachsen … dann<br />

werden aus den vergossenen Tränen<br />

kleine glitzernde Perlen …<br />

wie bei einem Springbrunnen …<br />

einer Fontäne … bei der viele winzig<br />

kleine glitzernde Wassertröpfchen<br />

emporsteigen … und genauso<br />

können auch neue Gedanken<br />

empor sprudeln … neue Freude<br />

… und neue Ziele … neue Ziele,<br />

die motivieren … und Antrieb geben<br />

… um sich aufzurichten …<br />

wie der Wasserstrahl der Fontäne<br />

… immer wieder neu … hervorsprudeln<br />

…mit aller Kraft … Und<br />

all das wird jetzt fest verankert …<br />

im Unbewussten … so dass es ab<br />

sofort wirksam wird … jetzt und<br />

in den nächsten Stunden … und<br />

in den nächsten Tagen … und in<br />

den nächsten Wochen … und immer<br />

wieder aufs Neue hervorsprudeln<br />

kann … jedes Mal, wenn es<br />

gebraucht wird … Und wenn das<br />

alles geschehen ist … ist der Zeitpunkt<br />

da … um diese Hypnose zu<br />

einem Abschluss zu bringen …<br />

ganz allmählich … abschließen …<br />

und dafür jetzt gut durchatmen …<br />

durchatmen … und sich recken<br />

und strecken … recken und strecken<br />

… und schließlich die Augen<br />

öffnen … und zurück sein … wach<br />

… und gestärkt.<br />

(Kurz, 2017, S. 69 ff)<br />

In gewissem Sinne sind alle Hypnosen,<br />

die Beruhigung, Wohlfühlen,<br />

Entspannung und Ermutigung<br />

beinhalten, bereits auf unspezifische<br />

Weise tröstlich. Dieser Vorgang<br />

lässt sich durch gezielte<br />

>>


8 Hypnose & Trost<br />

Hypnose & Trost 9<br />

Metaphern gezielt verstärken. Besonders<br />

geeignet sind Gleichnisse<br />

und Bilder, die eine Wendung zum<br />

Guten und zur Zukunft beinhalten:<br />

der dunkle Tunnel, durch den<br />

man hindurch muss, bis man wieder<br />

ans Licht kommt; der lange<br />

graue Winter, der schließlich doch<br />

durch den Frühling überwunden<br />

wird; die schwarze Nacht, die irgendwann<br />

in den Sonnenaufgang<br />

mündet …<br />

Das Realisieren, dass Schweres<br />

vorbei geht, schafft Zuversicht.<br />

Diese Inhalte taugen natürlich nur,<br />

wenn tatsächlich davon auszugehen<br />

ist, dass Veränderung zum<br />

Positiven möglich ist.<br />

Ein weiteres Beispiel für die<br />

Selbsthypnose:<br />

„Im Liegestuhl“ (Auszug)<br />

… und damit ankommen in der<br />

Trance ... und wenn ich bis dahin<br />

gekommen bin, kann ich auch<br />

noch weiter kommen ... und das<br />

geht fast wie von selbst ... denn<br />

ich brauche nur da zu sein ... und<br />

ganz behaglich im Liegestuhl zu<br />

sitzen ... in einem ganz bequemen<br />

Liegestuhl ...<br />

Und ich spüre den Halt im Rücken<br />

... und ein Kissen unter dem Kopf<br />

... und die warme Decke ... die<br />

mich einhüllt ... in meinem Liegestuhl<br />

... irgendwo draußen ... wo<br />

ich in den Himmel schauen kann<br />

... der blaue Himmel ... der sich<br />

so friedlich über mir ausbreitet ...<br />

und als ich hinaufschaue ... entdecke<br />

ich ein paar Blütenblätter,<br />

die durch die Luft segeln ... ganz<br />

leicht ... und beschwingt ...<br />

Und nach einer Weile kommt ein<br />

Flugzeug ... ein Flugzeug, das<br />

vorbeifliegt ... irgendwohin ... ein<br />

Flugzeug, das einen Kondensstreifen<br />

an den Himmel malt ... der<br />

sich dann ganz allmählich wieder<br />

auflöst ... und der daran erinnert,<br />

dass Dinge kommen und gehen ...<br />

und dass sogar so etwas Schweres<br />

wie ein Flugzeug ganz leicht<br />

am Himmel vorbeifliegen kann ...<br />

Und ein Weilchen später tauchen<br />

ein paar Luftballons auf ... rot ...<br />

gelb ... grün ... orange ... und weiß<br />

... die in der Luft tanzen ... leicht<br />

und beweglich ... und die daran<br />

erinnern ... dass manches einfach<br />

davonschweben kann ... wenn wir<br />

es loslassen ...<br />

Und während ich weiter in den<br />

Himmel schaue ... entdecke ich<br />

ein paar Wolken ... die heranziehen<br />

... und wieder fortziehen ...<br />

einfach vorbeiziehen ... und da<br />

gibt es kleine leichte Wölkchen ...<br />

weiß und fluffig ... und große graue<br />

Wolken ... dick und schwer ... und<br />

was wiegt wohl so eine schwere<br />

dicke Wolke mit all den vielen Regentropfen<br />

darin ... und trotzdem<br />

kann sie weiterziehen ... und auch<br />

sie erinnert daran ... dass selbst<br />

schwere Dinge ... so leicht sein<br />

können ... dass sie vorüberziehen<br />

... und so gibt es leichte Dinge<br />

und schwere Dinge ... und selbst<br />

Schweres kann so leicht sein,<br />

dass es vorbeizieht und den Himmel<br />

wieder blau werden lässt ...<br />

(Kurz, 2014. S. 53)<br />

Eine hilfreiche Unterstützung, um<br />

Trost zu vermitteln, sind Induktionen,<br />

die die Atmung betonen.<br />

Durch das betonte Ein- und Ausatmen<br />

werden der Entspannungsprozess<br />

und damit die Beruhigung<br />

gefördert. Genau dies sind notwendige<br />

Vorgänge auf der körperlichen<br />

Ebene. Als eine besonders<br />

eindrückliche und daher auch<br />

sehr wirkungsvolle Metapher fand<br />

ich in den letzten Jahren das Bild<br />

vom Waldbrand.<br />

Hier ein Ausschnitt:<br />

„Verbranntes Land“<br />

Sich eine gute Position suchen …<br />

und die Augen schließen … nur da<br />

sein … das genügt schon … und<br />

ein bisschen zuhören … und den<br />

Atem fließen lassen … ein und<br />

aus … ein … und aus … ganz in<br />

Ruhe … ganz im eigenen Tempo<br />

… der Atem kommt … und geht<br />

… und kommt aufs Neue … ein<br />

… und aus … und wieder ein …<br />

immer weiter … und dabei immer<br />

entspannter werden … und ruhiger<br />

… so dass sich in Ihrem Inneren<br />

neue Wege auftun können<br />

… Wege, von denen Sie bis eben<br />

noch gar nichts ahnten … Wege,<br />

die durch Landschaften führen<br />

… und da gibt es Gegenden mit<br />

frischem Grün … und blühenden<br />

Wiesenblumen … da gibt es abgeerntete<br />

Felder … breite Straßen<br />

… und schmale Wege, die durch<br />

den Wald führen … da gibt es<br />

steinige Pfade … und große Teiche<br />

… Berge und Täler … … und<br />

es gibt sogar Landstriche, wo es<br />

gebrannt hat … verbranntes Land<br />

… vielleicht weil jemand das Stroh<br />

auf den Äckern angezündet hat<br />

… oder weil jemand unachtsam<br />

war … und manchmal entzündet<br />

sich so ein Pinienwald im Süden<br />

scheinbar ganz von allein … vielleicht<br />

haben Sie so etwas schon<br />

mal gesehen … im Fernsehen …<br />

wenn es irgendwo brennt …<br />

… und vielleicht haben Sie solche<br />

Flächen auch nach so einem Brand<br />

schon gesehen … alles schwarz<br />

… und man kann sich kaum vorstellen,<br />

dass diese Bäume jemals<br />

wieder austreiben und grün werden<br />

… und dennoch geschieht es<br />

genauso … es dauert ein kleines<br />

bisschen Zeit … und erste Grashalme<br />

recken sich empor … und<br />

die Büsche beginnen wieder auszutreiben<br />

… zarte Blättchen …<br />

und auch Bäume werden wieder<br />

grün … es ist wie ein Wunder …<br />

ein Wunder des Lebens … ein<br />

Wunder, das sich immer wieder …<br />

immer wieder aufs Neue vollzieht<br />

… schon seit langer, langer Zeit …<br />

… und was im Außen geschieht<br />

… geschieht auch im Inneren …<br />

in Ihrem Inneren … tief innen drin<br />

… da recken sich die ersten kleinen<br />

Grashalme … In meiner psychotherapeutischen<br />

Arbeit mit<br />

schwerkranken Menschen und<br />

deren Angehörigen ist eine Hoffnung<br />

auf Zukunft des Öfteren allerdings<br />

nicht gegeben. Abschied,<br />

Verlust und Tod stehen bevor.<br />

Hier kann Trost darin bestehen,<br />

die innere Überzeugung zu entwickeln<br />

„ich werde damit umgehen<br />

können“ oder „ich lasse es geschehen“.<br />

Tröstlich ist dann vor<br />

allem die Gewissheit, nicht allein<br />

zu sein. Auch dieses Nicht-alleinsein<br />

kann hypnotherapeutisch<br />

verankert werden. Dafür ist es<br />

hilfreich eine innere imaginative<br />

Instanz zu etablieren. Sie ist tatsächlich<br />

immer verfügbar. Das folgende<br />

Beispiel, das ich mit einer<br />

schwer krebskranken Patientin für<br />

ihre Selbsthypnose entwickelte,<br />

zeigt diesen Ansatz:<br />

„Im Flügel meines<br />

Schutzengels“<br />

Ich suche mir einen guten Platz<br />

... bequem und angenehm ... und<br />

schließe die Augen ... und beginne<br />

mich zu entspannen ... warm und<br />

wohlig ... mein Atem geht ruhig<br />

und gleichmäßig ... ein und aus ...<br />

und wieder ... ein und aus ... so<br />

fange ich an zu dösen ... ein wenig<br />

schwer ... und gleichzeitig ein<br />

bisschen leicht ... und bin im Innern<br />

aufmerksam ... und ich zähle<br />

7 Schritte wie gewohnt hinein in<br />

die Trance ... und ich beginne mit<br />

1 ... und dann folgt 2 ... und die<br />

Entspannung wird mehr ... und 3<br />

... immer weiter hinein in dieses<br />

entspannte Gefühl ... und 4 ... und<br />

5 ... immer entspannter ... und 6<br />

... immer gelöster ... und schließlich<br />

7 ... und mit der 7 tauche ich<br />

ein in eine tröstliche Trance ... und<br />

wenn sich Entspannung und Trance<br />

ausbreiten können ... kann sich<br />

auch Trost ausbreiten ... immer<br />

mehr ... und mehr ...<br />

So finde ich mich wieder, wie ich<br />

in meinem Bett liege ... allein und<br />

traurig ... einsam und voller Sehnsucht<br />

nach Halt ... und wie ich so<br />

ein paar Tränen weine ... vernehme<br />

ich ein leises Geräusch ... ein<br />

feines Rascheln ... wie von Seide<br />

... ganz leise und zart ... und als<br />

ich mich innerlich umschaue ...<br />

sehe ich da meinen Schutzengel<br />

stehen ... mein Schutzengel, der<br />

mich freundlich ansieht ... in seinem<br />

weißen Gewand ... mit seinen<br />

großen hellen Flügeln ... er lächelt<br />

mir zu ... ganz liebevoll ... und<br />

tupft meine Tränen ab ... flüstert<br />

mir tröstliche Worte zu ... „Was<br />

auch geschieht, ich bin bei dir, du<br />

bist nicht allein ... ich passe auf<br />

dich auf ... ich sorge für dich“ ...<br />

da spüre ich, wie es in mir allmählich<br />

ruhiger wird ... immer ruhiger<br />

... und noch ein bisschen ruhiger<br />

... und ganz friedlich ... und gelassen<br />

... und ich bekomme wieder<br />

etwas Mut ... und ich beginne,<br />

mich besser zu fühlen ... denn ich<br />

bin sicher und aufgehoben ... und<br />

schließlich rückt mein Schutzengel<br />

ganz nah heran ... streichelt<br />

mich sacht ... und summt mir leise<br />

etwas vor ... und ich kuschele<br />

mich hinein in diesen weichen<br />

Flügel ... so wolkenweich ... ganz<br />

aufgehoben und geborgen ... sicher<br />

und behütet ... und er wiegt<br />

mich kaum merklich ... ganz zart<br />

und sanft ... hin und her ... wie in<br />

einer Wiege ... und ich spüre so<br />

viel Wärme und Trost in mir ... wie<br />

schon lange nicht mehr ...<br />

(Kurz, 2014. S. 58)


10 Hypnose & Trost<br />

Hypnose & Trost 11<br />

Trost spenden am Lebensende<br />

– Hypnotherapie in der Palliativmedizin<br />

E<br />

ine Palliativsituation stellt<br />

für alle Beteiligten oftmals<br />

eine besondere Herausforderung<br />

dar:<br />

- der Patient, konfrontiert mit<br />

dem Lebensende,<br />

- das Umfeld, welches sich oft<br />

hilflos führt und<br />

Berührungsängste hat,<br />

- das Team, welches den<br />

Patienten bis zum Tode, die<br />

Angehörigen darüber hinaus,<br />

begleitet.<br />

Im Folgenden soll der Fokus auf<br />

die Bedürfnisse des Patienten gelegt<br />

werden. Die Palliativmedizin<br />

verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz<br />

und nutzt für die Definition<br />

des Leides ein vierdimensionales<br />

Verständnismodell („total pain“).<br />

Hierbei stehen die Aspekte des<br />

spirituellen, des physischen, des<br />

psychischen sowie des sozialen<br />

Leidens gleichberechtigt nebeneinander<br />

und sollten optimalerweise<br />

ganzheitlich exploriert und<br />

(hypno)therapeutisch berücksichtigt<br />

werden.<br />

Auf physischer Ebene liegen oftmals<br />

Beschwerden vor, welche<br />

teilweise erhebliche Einschränkungen<br />

nach sich ziehen. Tumorpatienten<br />

in palliativer Situation<br />

zum Beispiel beklagen insbesondere<br />

Fatigue (74 %), Schmerzen<br />

(71 %), Schwäche (60 %), Atemnot<br />

(35 %) und Übelkeit (31 %).<br />

Auch auf Grund dieser körperlichen<br />

Einschränkungen können<br />

viele Palliativpatienten nicht mehr<br />

Autorin: Dr. med. Anne Schag<br />

Hypnose hilft Patienten in der letzten Phase ihres Lebens nicht nur zur Linderung ihrer<br />

Symptome. Menschliche Nähe kann intensiv erfahren werden, die Psyche Stärkung erleben.<br />

Und nicht zuletzt ermöglicht Hypnose quasi durch die Hintertür spirituelle Erfahrungen,<br />

die ein gutes Sterben vorbereiten können.<br />

wie gewohnt am sozialen Leben<br />

teilnehmen.<br />

In Folge kommt es häufig zum<br />

Verlust sozialer Kontakte. Auch<br />

spirituelle Fragen können erneut<br />

an Bedeutung gewinnen, allem<br />

voran die Fragen nach dem Sinn<br />

des eigenen Seins und die existenzielle<br />

Frage „Warum ich?“.<br />

Schlussendlich bestehen häufig<br />

auch psychische Belastungen.<br />

Bei palliativen Patienten finden<br />

sich Anpassungsstörungen bei<br />

bis zu 30 %, Angststörungen bei<br />

ca. 5 %, Minor sowie Major Depressionen<br />

je bei bis zu 25 %.<br />

Leider werden derzeit psychische<br />

Störungen in der Palliativmedizin<br />

noch zu selten erkannt und<br />

konsequent, ggf. auch medikamentös,<br />

behandelt. Dabei steht<br />

im palliativmedizinischem Setting<br />

zumeist nicht die Aufarbeitung<br />

komplexer Lebensthemen im Mittelpunkt,<br />

hierfür verbleibt oftmals<br />

gar nicht genug (Lebens-)Zeit.<br />

Vornehmliche Ziele sind vielmehr<br />

die emotionale Unterstützung bei<br />

der Krankheitsbewältigung, die<br />

Begleitung durch Krisen sowie die<br />

Sterbebegleitung für Patient und<br />

Angehörige.<br />

Der palliative Einzelfall kann sich<br />

dabei sehr komplex darstellen.<br />

Zum Glück erfordert ein komplexer<br />

Fall nicht immer auch eine<br />

komplizierte Lösung. Auch mit<br />

vergleichsweise leicht durchzuführenden<br />

hypnotherapeutischen<br />

Techniken kann es gelingen, eine<br />

Linderung des Leidens auf allen<br />

vier Ebenen zu erreichen. Bereits<br />

eine Wohlfühlort-Hypnose kann<br />

helfen, den Patienten Emotionen<br />

spüren zu lassen, welche er für<br />

sich schon fast verloren geglaubt<br />

hatte. Allen voran steht hier oft<br />

der Wunsch nach Sicherheit und<br />

Geborgenheit. So stärken wir den<br />

Patienten psychisch und in seinen<br />

Beziehungserfahrungen.Nicht<br />

selten fühlen sich Palliativpatienten<br />

hilflos ausgeliefert – dem Personal,<br />

der Chemotherapie, dem<br />

eigenen Körper. In Trance können<br />

Patienten zum Beispiel über ihren<br />

Wohlfühlort oder eine „Wohlfühlperson“,<br />

bei der sie sich früher<br />

sicher gefühlt haben, diese fehlende<br />

Geborgenheit wieder erleben.<br />

Möglich ist auch die Trance-Rückführung<br />

in eine Zeit vor<br />

der Erkrankung des Patienten, als<br />

er noch aktiv den Berg erstiegen<br />

hat oder am Bodensee mit dem<br />

Fahrrad geradelt war. Die Realisation,<br />

dass selbst wenn diesen<br />

Aktivitäten nicht mehr nachgegangen<br />

werden kann, die begleitenden<br />

Emotionen dennoch abrufbar<br />

sind, führt oftmals zu einer Entlastung.<br />

Da viele Symptome durch<br />

körperlichen oder emotionalen<br />

Stress getriggert oder verstärkt<br />

werden, kann alleine schon die<br />

regelmäßige „Wohlfühl-Meditation“<br />

mit mentaler und muskulärer<br />

Entspannung ausreichen, um eine<br />

Linderung zu erreichen.<br />

Dabei gelten die bekannten, oft<br />

hilfreichen Wohlfühlorte auch in<br />

der Palliativmedizin. Zum Beispiel<br />

kann das Meer mit der frischen,<br />

kühlen Seeluft hilfreich sein bei<br />

Übelkeit. In Stellvertreter-Technik<br />

können hier auch gut z.B. Möwen<br />

eingebaut werden: „im Wissen um<br />

ihre eigene Kraft lassen sie sich<br />

voller Vertrauen auf den Horizont<br />

zutragen.“ Hierbei können spirituelle<br />

Erkenntnisse erfahrbar<br />

werden. Eine Patientin berichtete<br />

zum Beispiel, dass sie während<br />

der Trance sehr tröstlich in die<br />

Weite des Meeres hinausgetragen<br />

wurde. Ebenfalls in Stellvertreter-Technik<br />

können Waldspaziergang<br />

und Bäume genutzt werden:<br />

„Sie sind sicher verwurzelt in<br />

der Erde, Sie haben einen festen<br />

Stand, in ihnen gibt es etwas, das<br />

vom Sturm um sie herum unberührt<br />

bleibt, sie können entscheiden,<br />

was sie über ihre Wurzeln<br />

aus der Umgebung aufnehmen<br />

möchten und was zurückbleibt,<br />

SIE entscheiden, was ihnen guttut.“<br />

Auch für eine gezielte<br />

Symptombehandlung eignet sich<br />

die Hypnotherapie. Eine gute Datenlage<br />

gibt es zum Beispiel für<br />

die gezielte hypnotherapeutische<br />

Einflussnahme auf Schmerzen.<br />

Die wesentlichen hypnotischen<br />

Interventionstechniken zur Behandlung<br />

von Schmerzen sind<br />

dabei die Änderung des Schmerzempfindens,<br />

das „Verlassen“ der<br />

Gegenwart, die Dissoziation des<br />

Schmerzes sowie die Arbeit an der<br />

emotionalen Basis von Schmerzen<br />

(aus Bongartz & Bongartz,<br />

Hypnosetherapie, 2. Auflage).<br />

Bei der Änderung des Schmerzempfindens<br />

kann versucht werden,<br />

den Schmerz weiterhin<br />

bestehen zu lassen, aber dahingehend<br />

zu verändern, dass er für<br />

den Patienten erträglicher wird.<br />

So kann zum Beispiel ein als unerträglich<br />

erlebtes neuropathisches<br />

Brennen gegenüber einer<br />

anderen, als weniger belastend<br />

empfundenen Schmerzwahrnehmung<br />

in den Hintergrund treten.<br />

Diese wird dann in einem zweiten<br />

Schritt ebenfalls verändert, zum<br />

Beispiel kann aus dem Brennen<br />

ein Pulsieren und aus dem Pulsieren<br />

ein Kribbeln werden. Auch die<br />

Änderung der Schmerzumgebung<br />

ist möglich, zum Beispiel über die<br />

„Handschuhanästhesie“, in welcher<br />

zunächst eine Hand als unempfindlich<br />

suggeriert wird. Diese<br />

Unempfindlichkeit lässt sich dann<br />

über Berührung auf die schmerzende<br />

Region übertragen.<br />

Hilfreich ist es auch, die eige-<br />

>>


12 Hypnose & Trost 713<br />

Hypnose & Trost<br />

nen Vorstellungen des Patienten<br />

zur Schmerzentstehung und<br />

Schmerzbeeinflussung zu eruieren.<br />

In Trance können diese Vorstellungen<br />

dann umgesetzt werden,<br />

zum Beispiel in Form einer<br />

Schmerztablette, Betäubungsspritze<br />

oder einer Wärmflasche<br />

bzw. eines Kältepacks (der „kalte“<br />

Schmerz schmilzt weg, der „heiße“,<br />

brennende Schmerz kühlt<br />

ab).<br />

Das „Verlassen“ der Gegenwart<br />

gelingt oft über die oben<br />

beschriebene Wohlfühlortmeditation<br />

mit Rückkehr in eine emotional<br />

bedeutsame, angenehme<br />

Szene aus der schmerzfreien Vergangenheit.<br />

Über Dissoziation<br />

kann der schmerzende Körperteil<br />

als nicht mehr dem Körper zugehörig<br />

suggeriert werden oder<br />

der Schmerz als Symbol „ausgelagert“<br />

und sekundär verändert<br />

werden.<br />

Als praktische Beispiel für die Arbeit<br />

mit Schmerzen berichtete ein<br />

Patient, er sehe das betroffenen<br />

Areal als ein Kriegsfeld mit knietiefem<br />

Matsch und Schlamm. In<br />

der Intervention wurde aus dem<br />

Kriegsfeld dann eine Baustelle,<br />

von welcher der alte Matsch mit<br />

großem Gerät abgetragen wurde.<br />

Laster brachten frische und unverbrauchte<br />

Erde und im Verlauf wurden<br />

Grassamen gesät. So wurde<br />

aus dem Schlachtfeld eine große,<br />

satt-grüne Wiese. Einem anderen<br />

Patienten half es, seine Schmerzen<br />

(in Form eines grau-blauen<br />

amorphen Energieballs) über den<br />

Arm abfließen zu lassen.<br />

Über Hypnose und Selbsthypnose<br />

können auch andere Symptome<br />

positiv beeinflusst werden.<br />

Eine gute Datenlage liegt vor<br />

zur hypnotherapeutischen Behandlung<br />

von Angst bei Kindern<br />

in palliativer Situation, die Daten<br />

scheinen auch auf erwachsene<br />

Palliativpatienten übertragbar zu<br />

sein. Auch Übelkeit und Schlafstörungen<br />

können über die oben<br />

genannten Techniken positiv beeinflusst<br />

werden. Vom Ablauf<br />

her werden üblicherweise nach<br />

Induktion und Trancevertiefung<br />

mehrere Suggestionen und auch<br />

posthypnotische Suggestionen<br />

genutzt. Möglichst sollte dem Patienten<br />

auch Selbsthypnose vermittelt<br />

werden. Damit verfügt er<br />

selber über ein Verfahren, um in<br />

Krisensituationen selber Einfluss<br />

nehmen zu können. Aktionismus<br />

lindert bekanntlich Angst, der<br />

Patient hat wieder „etwas in der<br />

Hand“.<br />

Dieses Empowerment, das Wissen,<br />

selber Einfluss nehmen zu<br />

können, kann alleine schon zur<br />

Entlastung beitragen. Für die<br />

Selbsthypnose kann es dabei hilfreich<br />

sein, das Symptom selber<br />

als Auslöser für das „Hineinfallen“<br />

in die Ressource zu nutzen.<br />

Wichtig ist vor Beginn einer hypnotherapeutischen<br />

Behandlung<br />

im Vorfeld die Erwartung des Patienten<br />

zu erfragen und mit ihm die<br />

Möglichkeiten und die Grenzen<br />

der Methode offen zu besprechen.<br />

Hypnotherapie ist gewöhnlich als<br />

Ergänzung zu „klassischen“ Therapien<br />

zu sehen und kann diese<br />

nicht ersetzen. Eingebettet in ein<br />

ganzheitliches Therapiekonzept<br />

bietet die Hypnotherapie aber ein<br />

wirksames und sicheres ergänzendes<br />

Verfahren. Das Verfahren<br />

macht Zuwendung erfahrbar,<br />

kann Patienten (und Angehörigen)<br />

Trost spenden und so das Leiden<br />

palliativer Patienten lindern. >


14 Hypnose & Trost<br />

Hypnose & Trost 715<br />

intraoral palpiere, nähere ich mich<br />

schon der Mundhöhle.<br />

Erst danach fahre ich den Patienten<br />

in die Liegeposition, was für<br />

Angstpatienten eine große Herausforderung<br />

darstellt, auf die sie<br />

jetzt aber vorbereitet sind.<br />

Durch die Befundung der Schleimhäute<br />

lasse ich die Zähne, die für<br />

Patienten mit der meisten Angst<br />

verbunden sind, zunächst noch<br />

außen vor. Erst anschließend untersuche<br />

ich die Zähne und erhebe<br />

den PSI sowie lasse ein OPG<br />

anfertigen, sofern kein aktuelles<br />

von einem Kollegen vorliegt.<br />

Schließlich folgen Besprechung<br />

und Therapieplanung.<br />

Wenn gar nichts mehr geht...<br />

Bei der in der Einführung angesprochenen<br />

Neupatientin ging natürlich<br />

nichts dergleichen.<br />

Sie war nervlich völlig am Ende,<br />

selbst eine Unterhaltung wäre zu<br />

viel für sie gewesen. Da ich eine<br />

Stunde eingeplant hatte, hatte ich<br />

aber genug Zeit, die Patientin in<br />

ihrer Not aufzufangen. So schlug<br />

ich ihr vor, mit einer „Entspannungsübung“<br />

zu beginnen.<br />

Ich vermeide in solchen Situationen<br />

den Begriff „Hypnose“, weil<br />

viele Menschen eine falsche Vorstellung<br />

von Hypnose haben. Die<br />

einen haben Angst vor Kontrollverlust,<br />

Willenlosigkeit oder Gehirnwäsche,<br />

andere haben Erwartungen<br />

von einer Art Vollnarkose und<br />

sind hinterher enttäuscht, dass sie<br />

„alles mitgekriegt“ haben. Der Begriff<br />

„Entspannungsübung“ lässt<br />

sich dagegen vielseitig interpretieren,<br />

und da „zahnärztliche Hypnose“<br />

auf meinem Praxisschild<br />

steht, können sich die meisten<br />

Patienten vermutlich denken, woher<br />

meine Kenntnisse stammen.<br />

Hypnotische Intervention<br />

Bei der Induktion legte ich im konkreten<br />

Fall den Schwerpunkt auf<br />

die Wahrnehmung der eigenen<br />

Atmung, was gerade in einer solchen<br />

Situation, in der die Tendenz<br />

zur Hyperventilation besteht, eine<br />

gute Ressource ist.<br />

Mit der Etablierung eines Ruheortes<br />

gelang es mir, der Patientin ein<br />

Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.<br />

Wichtig war mir schließlich,<br />

ein positives Gefühl zu verankern.<br />

Dazu gab ich einerseits Kraftsuggestionen<br />

und hob hervor, wie<br />

stark die Patientin gewesen sei,<br />

sich zu überwinden und hierher zu<br />

kommen und verankerte das Gefühl,<br />

stolz auf sich zu sein, diesen<br />

ersten wichtigen Schritt geschafft<br />

zu haben.<br />

Nach dieser Intervention nahm ich<br />

mir dann noch Zeit für die spezielle<br />

Anamnese, für die die Patientin<br />

nun bereit war. Diese war für<br />

die Patientin wichtig, um mir ihre<br />

„Horrorerlebnisse“ beim Zahnarzt<br />

zu berichten und für mich, um<br />

einen anamnestischen Überblick<br />

über ihre zahnmedizinische Vorgeschichte<br />

zu bekommen.<br />

Auf eine Untersuchung habe ich<br />

am ersten Tag gänzlich verzichtet.<br />

Diese erste Sitzung war aber<br />

ungemein wichtig für den Vertrauensaufbau.<br />

Untersuchung und<br />

zahnärztliche Behandlung<br />

Die Untersuchung in der folgenden<br />

Sitzung zeigte im Oberkiefer<br />

ein Restgebiss von sechs Zahnstümpfen,<br />

die bis auf das Zahnfleischniveau<br />

heruntergefault waren.<br />

Der Unterkiefer sah besser<br />

aus und wies vier überkronungsbedürftige<br />

Zähne, eine Schaltlücke<br />

rechts und eine Freiendsituation<br />

links auf.<br />

Die Therapie bestand im Oberkiefer<br />

in der Entfernung von drei<br />

Zähnen, dem Aufbau der drei verbliebenen<br />

Zähne mit Glasfaserstiften<br />

und der Versorgung des<br />

Oberkiefers mit einer Cover-denture-Prothese.<br />

Im Unterkiefer<br />

überkronte ich die entsprechenden<br />

vier Zähne und ersetzte die<br />

fehlenden Zähne mit einer Modellgussprothese.<br />

Behandlungsverlauf<br />

Der Behandlungsverlauf war nicht<br />

immer einfach. Das Vertrauensverhältnis,<br />

das sich dank der<br />

hypnotischen Intervention in der<br />

ersten Sitzung schnell entwickelt<br />

hatte, führte zwar zur Behandlungsbereitschaft<br />

der Patientin.<br />

Ich hatte allerdings den Eindruck,<br />

dass neben der Angst vor allem<br />

die Lebenssituation der Patientin<br />

(meines Wissens nach keine<br />

Berufsausbildung, ALG-II-Bezieherin,<br />

Hausfrau, und für ihr Kind<br />

hatte ihr das Jugendamt eine erzieherische<br />

Hilfe an die Seite gestellt)<br />

dazu beitrugen, dass sie<br />

einerseits wenig Gefühl für Verbindlichkeiten<br />

hatte noch eine<br />

besondere Empathie für die Situation<br />

anderer Menschen. So sagte<br />

sie öfter einen Termin ab oder<br />

sie erschien, aber gab vor, heute<br />

nicht behandelt werden zu können,<br />

weil ihr übel sei.<br />

Auch bei der Präparationssitzung<br />

hatte sie wenig Durchhaltevermögen<br />

und zog die Sitzung durch<br />

das Ausleben ihrer Befindlichkeiten<br />

in die Länge.<br />

Abschließende Beobachtungen:<br />

Positiv fiel mir zum einen auf, dass<br />

es die Patientin geschafft hatte,<br />

bis zum Schluss durchzuhalten,<br />

was vielen Angstpatienten mit<br />

hohem Sanierungsbedarf nicht<br />

gelingt. Auch die Beobachtung<br />

ihres steigenden Selbstwertgefühls<br />

habe ich mit großer Freude<br />

wahrgenommen. Vom „Häuflein<br />

Elend“, das sich am ersten Tag<br />

bei mir vorstellte bis zu der selbstbewusst<br />

lächelnden Frau, die kurz<br />

vor Weihnachten 2015 (also nach<br />

gut einem Jahr) ihre neuen Zähne<br />

bekam, hatte sich mehr entwickelt<br />

als nur ein neues Gebiss.<br />

Eine gepflegte Frisur und eine<br />

selbstbewusstere Körpersprache<br />

waren Anzeichen dafür, dass eine<br />

innere Entwicklung stattgefunden<br />

hatte, die über die Zähne hinausging.<br />

Es bleibt noch zu erwähnen,<br />

dass man die Zufriedenheit der<br />

Patientin auch daran erkennen<br />

konnte, dass sie mich kräftig in<br />

ihrem Umfeld weiterempfahl.<br />

Und der in solchen Fällen fast obligatorische<br />

Wermutstropfen soll<br />

auch nicht verschwiegen werden:<br />

Nach der Nachkontrolle im Januar<br />

2016 hat die Patientin die Praxis<br />

zwar mit erfolgreichem Abschluss<br />

verlassen, seitdem ist sie aber<br />

nicht wiedergekommen, weder<br />

zur Untersuchung, geschweige<br />

denn zur Prophylaxe.<br />

Es ist also zu befürchten, dass sie<br />

wieder alles vergammeln lassen<br />

wird, bis die nächste Katastrophe<br />

sie zum Handeln zwingt...


16 Hypnose & Trost<br />

Hypnose & Trost 717<br />

Trost und Heilung<br />

für Kinder im Schlaf<br />

Autorin: Dipl.-Psych. Anke Precht<br />

Nicht immer braucht es einen therapeutischen Kontext, damit Kinder Trost spüren und an<br />

schmerzhaften Erfahrungen wachsen können. Die folgende Hypnosegeschichte kann ihnen<br />

von ihren Eltern vor dem Einschlafen vorgelesen werden und in der Nacht während des Schlafs<br />

ihre Wirkung entfalten.<br />

Märchen und Geschichten<br />

helfen Kindern wie<br />

kaum ein anderes Mittel,<br />

Kraft, Mut und auch Trost<br />

zu finden.<br />

Geschichten und Erzählungen,<br />

die sie stärken, möchten<br />

Kinder immer wieder<br />

hören.<br />

Sie wachsen mit Hilfe von<br />

Geschichten und können<br />

belastende Gedanken und<br />

Gefühle loslassen.<br />

Je kleiner Kinder sind, umso<br />

intensiver finden sie sich in<br />

inneren Bildern wieder.<br />

Nicht selten lassen sie sich<br />

deswegen Abend für Abend<br />

vor dem Einschlafen die<br />

gleiche Geschichte wieder<br />

und wieder vorlesen – bis<br />

ein Entwicklungsschritt<br />

getan ist.<br />

Dann ist etwas Neues dran.<br />

Die folgende Einschlafgeschichte<br />

ist ein Auszug aus der Hör-CD<br />

„Einschlafzauber“. Sie wendet<br />

sich an Kinder zwischen dem 4.<br />

und dem 10. Lebensjahr und soll<br />

sie dabei unterstützen, Trost, Geborgenheit<br />

und Linderung zu erfahren,<br />

wenn sie eine schmerzhafte<br />

Erfahrung verarbeiten müssen.<br />

Auch wenn Therapeuten sie während<br />

einer Sitzung nutzen können,<br />

ist sie vor allem als Werkzeug für<br />

zuhause für die Eltern gedacht:<br />

Diese können sie ihren Kindern<br />

abends im Bett vorlesen, langsam,<br />

so dass die kindliche Vorstellungskraft<br />

Zeit findet, Bilder<br />

und Vorstellungen zu entwickeln<br />

– am besten direkt vor dem Einschlafen<br />

im Bett:<br />

Eine Zaubergeschichte, die gute<br />

Träume bringt und dem Schlaf dabei<br />

hilft, die Wunden des Herzens<br />

zu heilen.<br />

Die magische Quelle<br />

Stell dir vor, es ist Sommer… ein<br />

warmer, sonniger Sommer… und<br />

irgendwo im Wald… einem Zauberwald…<br />

bewohnt von freundlichen<br />

Zwergen… versteckt in ihren<br />

Wohnhöhlen unter den Wurzeln<br />

der uralten Bäume… und Feen….<br />

Die nachts im Schein des Mondes<br />

singen und tanzen….<br />

Da bist du tagsüber auf einer<br />

Lichtung… einer Wiese mitten<br />

im Wald… sie ist beschienen von<br />

den warmen Strahlen der Sonne…<br />

und über und über betupft<br />

mit bunten Blumen…<br />

die duften… wie im Märchen…<br />

und wie glitzernde Edelsteine…<br />

gaukeln Schmetterlinge in verschiedenen<br />

Farben… und in den<br />

Bäumen rings um die Lichtung<br />

zwitschert der Chor von Hunderten<br />

von Vögeln… eine zauberhafte<br />

Musik… die dich begleitet…<br />

wie ein Lied… das du magst…<br />

überall hin…<br />

Über die Wiese fließt ein<br />

kleines Bächlein… kristallklar und<br />

frisch… und du folgst ihm… läufst<br />

am Rand des Bächleins… und<br />

springst auch hin und wieder von<br />

einer Seite auf die andere… es ist<br />

ja ganz schmal… und plätschert<br />

über glattgeschliffene Steine…<br />

und sandigen Grund… die Sonne<br />

wärmt von oben deine Haut….<br />

Nun hörst du, wie sich zum Plätschern<br />

des Bächleins über den<br />

glattgeschliffenen Steinen ein<br />

Sprudeln gesellt… und du ahnst<br />

schon… du kommst an die Quelle<br />

des Bächleins… du gehst näher<br />

hin… an den Waldrand… da quillt<br />

das Wasser zwischen Steinen und<br />

Blumen hervor… frisch und klar…<br />

und glitzernd in der Sonne…<br />

Eine Wasseramsel sitzt ganz in<br />

der Nähe auf einem Felsen… und<br />

schaut dich ruhig an… Sie hat keine<br />

Angst vor dir… sie weiß… alles<br />

ist gut…<br />

Und du spürst: dieses Wasser<br />

hat eine besondere Kraft… es ist<br />

in der Lage, Dinge abzuspülen…<br />

wegzuwaschen….<br />

Es kann die Aufregung des Tages<br />

wegspülen… so dass Ruhe einkehrt…<br />

Es wäscht die schweren<br />

Gedanken ab… und Gefühle von<br />

Trauer und Schmerz… Ängste<br />

und Sorgen…. Du hältst die Hände<br />

in das sprudelnde Wasser und<br />

spürst, wie es all das Schwere<br />

mitnimmt… von dir abwäscht…<br />

und ein herrliches Gefühl von<br />

Leichtigkeit und Freiheit durchströmt<br />

deinen ganzen Körper…<br />

und macht ihn fröhlich und frisch<br />

… wie neugeboren… und wenn<br />

du deine Hände ein bisschen<br />

drehst… dann spritzt das Wasser…<br />

und spritzt dich an… und<br />

erfrischt dich überall… du kannst<br />

deine ganzen Arme hineintauchen…<br />

und auch dein Gesicht…<br />

und vielleicht trinkst du einen tiefen<br />

Schluck dieses erfrischenden<br />

klaren, reinen Wassers… und es<br />

erquickt deinen ganzen Körper…<br />

strömt durch dich hindurch… wie<br />

ein heilsamer Zaubertrank… und<br />

alles, was dich noch betrübt hat<br />

und belastet… löst sich einfach<br />

auf… und verschwindet… einfach<br />

weg…<br />

Und wenn du spürst, es ist genug….<br />

genug geschehen… magst<br />

du es dir in der Nähe der warmen<br />

Felsen am Rand der Lichtung<br />

vielleicht gemütlich machen…<br />

und in der Wärme die Augen zumachen…<br />

ein bisschen dösen…<br />

und spüren, wie du müde werden<br />

darfst … weil alles Wichtige<br />

getan ist… nur noch wohlfühlen<br />

wichtig ist….<br />

Und darfst dich ausruhen… und<br />

Kraft schöpfen… für morgen…<br />

und die Nacht nutzen… den Gesang<br />

der unsichtbaren Feen… die<br />

dich beschützen und begleiten….<br />

Und vielleicht von ihnen träumen…<br />

in erholsamem, tiefen Schlaf… bis<br />

morgen…. Schlaf gut!


18 Mit Gedanken zaubern<br />

Mit Gedanken zaubern 719<br />

Heute schon mit den<br />

Gedanken gezaubert?<br />

Autorin: Annalisa Neumeyer<br />

Wer zaubern kann, hat in der Therapie schon halb gewonnen.<br />

Gerade bei Null-Bock-Jugendlichen und Kindern fallen Zauberkünste auf<br />

fruchtbaren Boden. Und lassen sich hervorragend mit hypnotherapeutischen<br />

Ansätzen verknüpfen.<br />

Zaubern und verzaubert zu<br />

werden bedeutet einzutauchen<br />

in eine andere Welt.<br />

Durch Zaubern wird scheinbar<br />

Unmögliches möglich.<br />

Therapeutisch eingesetzt ist<br />

das Zaubern deshalb ein faszinierendes<br />

Medium, um mit<br />

Kindern, Jugendlichen und<br />

Erwachsenen in Kontakt zu<br />

kommen und in quasi magischer<br />

Atmosphäre Lösungsprozesse<br />

in Gang zu setzen<br />

und psychische Symptome<br />

und Probleme zu behandeln.<br />

„Der Zauberstab ist mir<br />

gegeben. Ich muss ihn nur zu<br />

gebrauchen wissen“, schrieb<br />

schon der Schriftsteller Leo<br />

Tolstoi in sein Tagebuch.<br />

Therapeutisches Zaubern® ist<br />

eine Kombination aus Zaubern<br />

und Hypnotherapie, oder anders<br />

ausgedrückt, eine Kombination<br />

aus dem Zaubern mit Materialien<br />

und dem Zaubern mit Gedanken.<br />

Mit dem Therapeutischen Zaubern<br />

können Kinder und Jugendliche –<br />

die Hauptklientel meiner Praxis<br />

sind sogenannte Null-Bock-Jugendliche<br />

– positiv zum Staunen<br />

gebracht werden. Es entsteht<br />

wieder Hoffnung. Menschen erfahren<br />

konkret, dass sich Dinge<br />

verwandeln lassen und sie erhalten<br />

ihre Würde zurück. Diese Erfahrung<br />

unterbricht ein Muster:<br />

Da passiert etwas, das bisher für<br />

unmöglich gehalten wurde. Aus<br />

einem sogenannten Problemkind<br />

wird meist schon nach der ersten<br />

Therapiestunde ein Zauberkind,<br />

das die Eltern mit seinen neuen<br />

Fertigkeiten begeistert. Manche<br />

Kinder und Jugendlichen erleben<br />

zum ersten Mal, wie stolz ihre Eltern<br />

auf sie sind. Und sie sehen<br />

den besonderen Glanz in den Augen<br />

der Eltern. Therapeutisches<br />

Zaubern lässt positive Metaphern<br />

und Lösungsbilder visuell wahr<br />

werden und macht Imaginationen<br />

und Vorstellungen erlebbar.<br />

Ungewöhnliche Methoden brauchen<br />

ungewöhnliche Einstiege.<br />

Die erste Therapiestunde beginnt<br />

beim Therapeutischen Zaubern<br />

in der Regel mit dem Satz: „Hier<br />

ist alles anders – hier wird gezaubert.“<br />

Und mit einem zentralen<br />

Hinweis an die Patienten oder<br />

Klienten: „Hier gilt das Gesetz der<br />

Ungehorsamkeit. Das heißt, alles,<br />

was für dich nicht stimmt, nimmst<br />

selt. Die Jugendlichen spüren das<br />

Anliegen, dass man bereit ist, für<br />

sie genau den richtigen Weg zu<br />

finden und sie arbeiten mit.<br />

Fallbeispiel<br />

Ein 12-jähriger Junge kam mit<br />

dem Problem des Bettnässens<br />

in die Praxis. Wir begannen mit<br />

dem Sammeln von Ressourcen:<br />

Ich fragte ihn, ob er gleichaltrige<br />

Freunde habe. Die Antwort lautete:<br />

„Ja.“ „Das ist also wie bei<br />

einem 12-Jährigen“, sagte ich.<br />

„Und wie bist du in der Schule?“<br />

„Mittelmaß“, sagte er. Ich erwiderte:<br />

„Das ist also auch wie bei einem<br />

12-Jährigen. Und machst du<br />

vielleicht Sport?“ „Ja, ich bin im<br />

Fußballverein.“ Meine Reaktion:<br />

„Das ist also auch wie bei einem<br />

12-Jährigen.“ Mit weiteren gezielten<br />

Fragen stellten wir fest, dass<br />

viele Dinge genau wie bei einem<br />

12-Jährigen sind – nur die Blase<br />

war die eines Kindes. Wichtig war,<br />

dass der Junge bereits in der ersten<br />

Stunde ein Kartenkunststück<br />

erlernte. Dieses präsentierte er<br />

stolz zu Hause nicht nur der Mutter,<br />

sondern auch der Großmutter,<br />

die nebenan wohnte. Wie sich im<br />

Gespräch herausstellte, hatte die<br />

Großmutter über ihren sehr engen<br />

Kontakt zur Mutter und ihr permanentes<br />

Nachfragen, ob es mit<br />

dem Bettnässen immer noch nicht<br />

besser geworden sei, das Problem<br />

zwar nicht ausgelöst, aber<br />

über längere Zeit verstärkt. Als<br />

der Junge dann ein Zauberkunststück<br />

vorführen konnte, war die<br />

Großmutter begeistert und fragte<br />

ihn fasziniert: „Wie machst du das<br />

nur?“ Der Zauber war in die Familie<br />

gebracht: Die Großmutter hatte<br />

erstmals die Chance, ihren Enkel<br />

jenseits des gängigen Musters<br />

zu erleben. Plötzlich war sie stolz<br />

auf ihn. In den weiteren Stunden<br />

überlegten wir dann gemeinsam,<br />

wie wir aus der „Kinderblase“ die<br />

Blase eines 12-jährigen Jungen<br />

machen können. Die Lösung fand<br />

der Junge fast von alleine: Als wir<br />

erarbeitet hatten, wie viele Stundu<br />

nicht an. Versprichst du mir<br />

das?“ Auch Jugendliche, die ursprünglich<br />

nicht kooperativ sind,<br />

sind über das „Gesetz der Ungehorsamkeit“<br />

(dieser Satz stammt<br />

von Hanne Seemann) meist dazu<br />

zu bewegen, mitzuarbeiten. Anschließend<br />

kann man mit dieser<br />

Suggestion fortfahren: „Wenn wir<br />

genau das Richtige für dich finden,<br />

dann geht die Entwicklung ganz<br />

schnell. Aber wir müssen für dich<br />

das Richtige finden. Das heißt,<br />

du musst mir sagen, wenn etwas<br />

nicht stimmig ist. Versprichst<br />

du mir das?“ Falls keine Antwort<br />

kommt, ist es wichtig, nochmals<br />

nachzufragen: „Versprichst du mir<br />

das?“ Das Nicken und die Antwort<br />

„Ja“ sollte der Therapeut abwarten.<br />

Vom No-Set – dem äußeren<br />

oder „inneren Kopfschütteln“ –<br />

wird damit zum Yes-Set gewechden<br />

er es nachts im Bett aushielt,<br />

ohne einzunässen, meinte er:<br />

„Dann stelle ich mir eben einen<br />

Wecker und stehe rechtzeitig auf.<br />

Danach schlafe ich dann einfach<br />

weiter.“ Beim Therapeutischen<br />

Zaubern wirken ritualisierte Aussagen<br />

zusammen mit dem „Bild“<br />

eines Zauberkunststücks, dem<br />

Handlungsablauf und der magischen<br />

Atmosphäre als positive<br />

Suggestion. Diese können die Autosuggestionen<br />

eines Menschen<br />

ergänzen und verändern. Ins<br />

Yes-Set gelangen Kinder auch,<br />

wenn man ihnen Fragen stellt, wie<br />

„Möchtest du zum Beispiel, dass<br />

du am Abend länger aufbleiben<br />

darfst?“ Auf das „Ja“ hin kann<br />

man gemeinsam überlegen, mit<br />

welchen positiven Veränderungen<br />

und Verhaltensweisen das Kind<br />

die Eltern dazu bringen kann, dies<br />

zu erlauben. Mit der Übung „Das<br />

stärkste Kind der Welt“ (vgl. Neumeyer,<br />

2016, S. 154 ff.) folgt eine<br />

Suggestion, die die Zuversicht<br />

vermittelt, dies auch wirklich zu<br />

schaffen. Wenn Kinder und Eltern<br />

trotz dieser Vorgehensweise das<br />

Gefühl haben, nicht schnell genug<br />

vorwärts zu kommen, hilft man ihnen<br />

mit der Rückfall-Prophylaxe,<br />

die ich immer mit einer Zeichnung<br />

verdeutliche: Wer steil nach oben<br />

steigen möchte, kann auch genauso<br />

steil abstürzen. Besser ist<br />

es sich, spiralförmig und in kleinen<br />

Schritten nach oben zu bewegen.<br />

Fällt man dann, so geht es nur ein<br />

kleines Stückchen wieder bergab.<br />

Man kann es gut damit vergleichen,<br />

wie man schwimmen lernt.<br />

Am Anfang hat man das Gefühl,<br />

das schaffe ich nie. Durch Übung<br />

und die richtige Technik wird es<br />

schließlich zur Selbstverständlichkeit.<br />

Der nächste Schritt:<br />

Die positiven Entwicklungsschritte<br />

zu sammeln, oder wie es im<br />

Therapeutischen Zaubern heißt:<br />

„Die eigenen inneren Diamanten<br />

zu sammeln“. Das ist Zaubern auf<br />

>>


20 Mit Gedanken zaubern<br />

Hypnose zur Stressbewältigung 721<br />

Veröffentlichungen<br />

• Die Angst vergeht, der Zauber<br />

bleibt. Therapeutisches Zaubern®<br />

in Arztpraxen und Krankenhäusern.<br />

Mabuse Verlag, Frankfurt, 2016.<br />

• Wundertüte für die Seele (mit<br />

Sabine Lück). Glücksspiele Verlag,<br />

Wendeburg, 2015.<br />

• Einführung in das therapeutische<br />

Zaubern. Carl-Auer-Verlag, Heidelberg,<br />

2013.<br />

• Wie Zaubern Kindern hilft.<br />

Klett-Cotta-Verlag, Stuttgart, 2012.<br />

• Mit Feengeist und Zauberpuste<br />

– Zauberhaftes Arbeiten in<br />

Pädagogik und Therapie.<br />

Lambertus-Verlag, Freiburg, 2009.<br />

Hypnose – der Schlüssel<br />

zur gelingenden<br />

Stressbewältigung<br />

Wirksamkeit eines hypnotherapeutischen<br />

Gruppenprogramms – eine Zwischenbilanz<br />

Autorin: Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />

Für die Raucherentwöhnung hat sich Hypnose schon lange als wirksame Methode etabliert –<br />

auch in der Gruppe. Lässt sich das auf die Stressbewältigung übertragen?<br />

Erste Ergebnisse liegen vor. Dipl.-Psych. Silvia Fisch berichtet über den aktuellen Stand einer<br />

Studie an der Charité.<br />

einer anderen Ebene. Die Klienten<br />

suchen sich aus einem größeren<br />

Sortiment einen Stoffbeutel in ihrer<br />

Lieblingsfarbe aus. In den Beutel<br />

füllt man eine Handvoll kleiner<br />

Schmucksteine. Jedes Mal, wenn<br />

etwas gelingt, legt der Klient nun<br />

aus dem Beutel einen der Steine in<br />

ein Glas. Gut sichtbar für ihn und<br />

für die Familie wächst der Anteil<br />

des Positiven von Tag zu Tag. Die<br />

eigenen Erfolge werden optisch<br />

sichtbar und haptisch heilbar.<br />

Kinder und Jugendliche, die das<br />

erste Mal zum Therapeutischen<br />

Zaubern kommen, stehen mit dem<br />

Negativen im Mittelpunkt und nie<br />

mit dem Positiven. Eine Mutter erzählte,<br />

dass ihr Sohn seine „Diamanten“<br />

gut sichtbar für alle in<br />

einem Glas sammelte, das er auf<br />

die Treppe gestellt hatte.<br />

Zaubern mit Gedanken und mit<br />

den richtigen Zauberworten,<br />

das können auch Eltern Tag für<br />

Tag. Eine Prise Suggestion kann<br />

man ganz bewusst und mit einer<br />

entsprechenden schwungvollen<br />

Handbewegung mit diesen Wor-<br />

ten morgens in den Kakao streuen:<br />

„Eine Prise Kraft für dich!“<br />

oder man kann zum Pausenbrot<br />

auch eine Prise Kraftnahrung für<br />

die Seele mitgeben oder es damit<br />

„belegen“.<br />

Mit dem Zaubergeist in der Praxis<br />

und im Haus arbeitet es sich<br />

einfach leichter. >


22 Hypnose zur Stressbewältigung<br />

Hypnose zur Stressbewältigung 723<br />

Abgrenzungsfähigkeit gegenüber<br />

Stressoren zu verbessern oder<br />

irrationale Kognitionen zur Leistungsorientierung<br />

zu modifizieren.<br />

Parallel begannen wir ergänzend<br />

zu den (recht überschaubaren) Erkenntnissen<br />

zu den in der wissenschaftlichen<br />

Literaturbeschriebenen<br />

Behandlungsinterventionen<br />

mit dem Einholen von Expertenwissen<br />

und -ideen für die Entwicklung<br />

der hypnotherapeutischen<br />

Intervention in unserem<br />

Gruppenprogramm.<br />

Freundlicherweise erklärten sich<br />

hochkompetente Kolleginnen und<br />

Kollegen mit langjähriger hypnotherapeutischer<br />

Erfahrung im<br />

klinisch-praktischen und auch<br />

wissenschaftlich-universitären<br />

Kontext bereit, als Interviewpartner<br />

ihr Wissen, ihre Kompetenz,<br />

Erfahrung und Zeit für unser Projekt<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Mein herzlichster Dank für diese<br />

unschätzbare Unterstützung gilt<br />

Prof. Dr. Walter Bongartz, Dr. Helga<br />

Hüsken-Janßen, Prof. Dr. Dirk<br />

Revenstorf, Dipl.-Psych. Norbert<br />

Loth und Dipl.-Psych. Ronald<br />

Zeyer!<br />

Aus all diesen Quellen entstand ein<br />

hypnotherapeutisches Gruppenprogramm<br />

zur Verbesserung der<br />

Stressbewältigungskompetenzen.<br />

In fünf wöchentlich stattfindenden<br />

und aufeinander aufbauenden<br />

Sitzungen à 120 Minuten<br />

wird es von einem/einer zertifizierten<br />

Hypnotherapeuten/Hypnotherapeutin<br />

mit Gruppen von 8 bis<br />

12 TeilnehmerInnen durchgeführt.<br />

Kernstück der Gruppentreffen<br />

sind praktische Tranceerfahrungen,<br />

für die wir wörtliche Hypnoseanleitungen<br />

sorgfältig und zielorientiert<br />

zur Stressbewältigung<br />

entwickelt haben. Die jeweiligen<br />

Übungen erhalten die TeilnehmerInnen<br />

darüber hinaus als Audioaufnahmen<br />

am Ende jeder Stunde<br />

zum selbständigen Üben der<br />

Hypnose zu Hause.<br />

Neben physischer Entspannung,<br />

mentaler Beruhigung und Distanzierung<br />

vom Stresserleben sind<br />

wesentliche hypnotherapeutische<br />

Strategien eine gezielte Ressourcenaktivierung<br />

für die individuell<br />

herausfordernden Situationen der<br />

TeilnehmerInnen, Ressourcentransfer<br />

und Zukunftsprogression<br />

in das Erleben einer gelingenden<br />

Stressbewältigung.<br />

Verankerung und wiederholtes<br />

mentales Training zielen darauf<br />

ab, dass die verbesserten Stressbewältigungskompetenzen<br />

im Alltag<br />

zunehmend automatisiert ablaufen<br />

und als unwillkürlich erlebt<br />

werden können. Eine Übersicht<br />

über die Schwerpunktthemen und<br />

Ziele der einzelnen Sitzungen findet<br />

sich in der Tabelle. Genauere<br />

Informationen zum Ablauf der Sitzungen<br />

und Inhalt der einzelnen<br />

Übungen können wir leider erst<br />

nach Abschluss des Projektes<br />

und erfolgreicher Publikation geben.<br />

In der Pilotphase prüften wir<br />

das Gruppenprogramm auf seine<br />

Machbarkeit und erhoben erste<br />

Daten zur Wirksamkeit an einer<br />

kleinen Stichprobe mit einer Interventionsgruppe<br />

ohne Vergleichsgruppe.<br />

Dazu wurde in Berlin<br />

und in Coesfeld je eine Gruppe<br />

mit sieben bzw. sechs TeilnehmerInnen<br />

durchgeführt. Im Anschluss<br />

daran führten wir mit beiden<br />

Gruppen ein Nachgespräch,<br />

eine sogenannte Fokusgruppe,<br />

durch, in der die Teilnehmer mit<br />

Hilfe eines semistandardisierten<br />

Interviewleitfadens zu ihren Erfahrungen<br />

mit dem durchgeführten<br />

Trainingsprogramm befragt wurden.<br />

Die Ergebnisse der Pilotstudie<br />

sind sehr ermutigend. Wir beabsichtigen,<br />

sie noch in <strong>2018</strong> zu publizieren.<br />

Im primären Zielparameter<br />

– der erlebten Stressbelastung<br />

innerhalb der letzten Woche auf<br />

einer visuellen Analogskala – u n d<br />

dem Fragebogen Cohens Perceived<br />

Stress Scale (CPSS), einem<br />

Fragebogen zur Erfassung der<br />

Stressbelastung, unterscheiden<br />

sich die Mittelwerte zu Beginn<br />

und nach fünf Wochen per Augenschein<br />

deutlich. Aufgrund der<br />

kleinen Stichprobe erfolgte keine<br />

statistische Signifikanzprüfung.<br />

SITZUNG<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

THEMEN/ ZIELE DER SITZUNG<br />

• Gegenseitiges Kennenlernen, Förderung der Gruppenkohäsion und des<br />

Rapports<br />

• Psychoedukation zu Stress und Stressbewältigung<br />

• „Experiment mit Hypnose“ als Suggestibilitätstest und Convincer<br />

• Erleben einer Erfahrung mit Hypnose zur physischen Entspannung und<br />

mentalen Beruhigung<br />

• Anleitung zum selbstständigen Anwenden der Hypnose-Aufnahmen<br />

• Ab dieser Sitzung regelmäßig Besprechen und Utilisieren der<br />

Erfahrungen mit dem selbständigen Üben zu Hause<br />

• Vermitteln des Prinzips des „Ressourcenschlüssels zur<br />

Stressbewältigung“<br />

• Finden notwendiger Ressourcen für konkrete stressauslösende<br />

Situationen der Teilnehmer<br />

• Hypnose zur Dissoziation aus der Stresssituation und<br />

Ressourcenaktivierung<br />

• Üben des schnellen Auftretens des Ressourcenerlebens<br />

• Üben des reflexartigen Auslösens des Ressourcenerlebens durch einen<br />

Stressreiz („Ressourcenschlüssel“)<br />

• Sammeln und Utilisieren der inzwischen veränderten Erfahrungen der TN<br />

mit Stressbewältigung<br />

• Mentales Üben und Vorwegnehmen eines erfolgreichen Ressourcenerlebens<br />

in einer typischen Stresssituation („Ressourcentransfer“)<br />

Die Ergebnisse der Teilnehmerbefragung<br />

zeigen, dass das Gruppenprogramm<br />

bei den TeilnehmerInnen<br />

auf eine ausgesprochen<br />

positive Resonanz trifft. Die TeilnehmerInnen<br />

äußerten sich insgesamt<br />

sehr zufrieden mit ihren<br />

Erfahrungen während der Gruppensitzungen,<br />

der Durchführung<br />

der Hypnose zu Hause, und beschrieben<br />

eine spürbare Stress-<br />

5<br />

• Würdigung der bislang erzielten Veränderungen der Stressbewältigungskompetenzen<br />

und Integration ins Selbstbild<br />

• Bahnung einer weiteren Verbesserung und Stabilisierung<br />

(Zukunftsprogression)<br />

• Abschluss und Abschied<br />

>>


24 Hynose zur Stressbewältigung<br />

Interview mit Dr. Consuelo Casula 725<br />

reduktion und einen verbesserten<br />

Umgang mit Stress.<br />

Aus therapeutischer Sicht stellen<br />

wir fest, dass wir unsere Leitfaden<br />

zur Durchführung des Gruppenprogramms<br />

in der Praxis leicht<br />

folgen, die hypnotherapeutischen<br />

Übungen durchführen und die Erfahrungen<br />

der TeilnehmerInnen<br />

in der Gruppe durch hypnotherapeutische<br />

Gesprächsführung<br />

ressourcen- und lösungsorientiert<br />

utilisieren konnten, um die TeilnehmerInnen<br />

für eine möglichst<br />

optimale Bewältigung der sie persönlich<br />

herausfordernden Situationen<br />

zu stärken. Man darf es<br />

vielleicht nicht laut sagen, aber es<br />

hat richtig Spaß gemacht!<br />

Aufgrund unserer Erfahrungen mit<br />

der Durchführung und der Rückmeldungen<br />

durch die TeilnehmerInnen<br />

feilten wir noch etwas an<br />

dem Aufbau der ersten Sitzung<br />

und optimierten einige Formulierungen,<br />

damit sie noch wohlgefälliger<br />

ins Unbewusste tröpfeln<br />

können, bevor wir mit der Durchführung<br />

der Hauptstudie begannen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wandten<br />

wir uns auch an eine größere<br />

Öffentlichkeit unter hypnotherapeutischen<br />

Fachleuten – mit dem<br />

ganz profanen Ziel, Spendengelder<br />

für unser ambitioniertes<br />

Projekt zu generieren, in dem für<br />

Teilnehmerrekrutierung und Erstellung<br />

des Therapiematerials<br />

(CD-Aufnahmen) einige Kosten<br />

entstehen sollten. Einige unserer<br />

Leser werden sich vermutlich noch<br />

an unsere Crowdfunding-Kampagne<br />

erinnern, für die wir auch<br />

während des Jahreskongresses<br />

der DGH 2017 geworben haben.<br />

Allen Spendern auch von dieser<br />

Stelle noch einmal ein ganz, ganz<br />

herzliches Dankeschön für diese<br />

wichtige finanzielle Unterstützung<br />

unseres Vorhabens!<br />

Im jetzigen Abschnitt des Forschungsprojektes,<br />

mit dem wir<br />

aktuell noch beschäftigt sind, führen<br />

wir eine randomisierte kontrollierte<br />

prospektive multizentrische<br />

Interventionsstudie durch, um die<br />

Wirksamkeit des fünfwöchigen<br />

Gruppenprogramms zur Verbesserung<br />

der Stressbewältigungskompetenzen<br />

zu untersuchen.<br />

Dies ist durch die engagierte und<br />

tatkräftige Unterstützung der<br />

Kollegin Dipl.-Psych. Suzanan-<br />

Trivakovic-Thiel in Bad Pyrmont<br />

möglich, die unter erheblichem<br />

Zeitaufwand und persönlichem<br />

Einsatz an der erfolgreichen<br />

Durchführung dieses Projektes<br />

mitwirkt. Ihr gebührt mein ganz<br />

besonderer Dank!<br />

Was geschieht nun aktuell<br />

während unserer Studie?<br />

Die Interventionsgruppe nimmt<br />

sofort am 5-wöchigen hypnotherapeutischen<br />

Gruppenprogramm<br />

teil, die Vergleichsgruppe wartet<br />

zunächst 12 Wochen. Beide<br />

Gruppen erhalten eine Info-Broschüre<br />

zur Stressbewältigung, die<br />

von der Techniker Krankenkasse<br />

Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />

Die Autorin<br />

Dipl.-Psych.<br />

Silvia Fisch<br />

Psychologische<br />

Psychotherapeutin<br />

(VT und Hypnotherapie) in der<br />

Praxis von Dipl.-Psych. Dr. Helga<br />

Hüsken-Janßen, Coesfeld.<br />

Psychoonkologische<br />

Konsiliarstätigkeit im Brustzentrum<br />

der Christophorus-Kliniken.<br />

Durchführung von Kursen in<br />

hypnomentaler<br />

Geburtsvorbereitung. Dozentin der<br />

DGH.<br />

E-Mail:<br />

fisch@psychotherapie-praxis-coesfeld.de<br />

herausgegeben wird und führen<br />

während 12 Wochen ein Tagebuch<br />

zur Durchführung von Maßnahmen<br />

zur Stressbewältigung.<br />

Die Stressbelastung zur Baseline,<br />

nach fünf Wochen und nach 12<br />

Wochen wird anhand einer Visuellen<br />

Analogskala und einiger Fragebögen<br />

erfasst.<br />

Darüber hinaus schätzen die Teilnehmer<br />

die Zielerreichung ihrer<br />

individuell für die Teilnahme f o r-<br />

mulierten Ziele auf einer fünfstufigen<br />

Skala ein (orientiert an einer<br />

Goal Attainment Scale).<br />

Da zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses<br />

die Durchführung<br />

der Gruppen und die Datenerhebung<br />

noch nicht abgeschlossen<br />

sind, liegen die Ergebnisse noch<br />

nicht vor. >


26 Interview mit Dr. Consuelo Casula<br />

Hypnose bei Stottern –Fallstudie 727<br />

Was könnte Ihrer Meinung nach<br />

die besondere Rolle von<br />

Hypnose und/oder Metaphern bei<br />

der Therapie darstellen?<br />

Die wichtigste Rolle der Hypnose<br />

liegt sowohl in der indirekten Art<br />

ihrer vielfältigen Suggestionen wie<br />

in den Erfahrungen, die sie hervorruft.<br />

Hypnose stimuliert insbesondere<br />

das Vertrauen der Patienten<br />

in ihre verborgenen Potentiale und<br />

lädt sie zum Experimentieren dazu<br />

ein, Lösungen für Probleme in Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft<br />

zu finden.<br />

Die wichtigste Rolle von Metaphern<br />

in der Hypnose ist es, perzeptive,<br />

kognitive, emotionale und<br />

relationale Flexibilität zu stimulieren<br />

und die Patienten empfänglicher<br />

für therapeutische Suggestionen<br />

zu machen. Die besondere<br />

Rolle der Hypnose besteht darin,<br />

Ressourcen, Potentiale, Flexibilität,<br />

Gewahrsamkeit, Talente,<br />

Zweifel, Imagination, Kreativität,<br />

Interview mit<br />

Dr. Consuelo Casula<br />

Reframing und Einsicht hervorzubringen.<br />

Wie sind Sie mit der DGH in<br />

Kontakt gekommen?<br />

Auf den ESH und ISH Kongressen<br />

bin ich ausgezeichneten Vortragenden<br />

begegnet, wie zum<br />

Beispiel Walter Bongartz, um nur<br />

einen zu nennen.<br />

Was sind Ihre Erwartungen<br />

an Ihren Workshop?<br />

Ich möchte mit Kollegen<br />

zusammenarbeiten, die neugierig<br />

und offen für neue Erfahrungen<br />

sind. >


28 Hypnose bei Stottern –Fallstudie<br />

Hypnose bei Stottern –Fallstudie 729<br />

Erste Hypnose<br />

Während der Hypnose-Einleitung<br />

im Liegen, mit einer Decke zugedeckt,<br />

hält sie eine Farbtafel<br />

(gelb und blau nach Levy-Suhl)<br />

in einem Abstand von 30-40 cm<br />

vor den Augen und lässt sich<br />

leicht und zügig in Trance führen.<br />

Entfernung der Farbtafel aus der<br />

rechten Hand, Herstellung der<br />

Katalepsie des rechten Armes bis<br />

Ende der Hypnosesitzung (ca. 50<br />

Minuten).<br />

Ich benutze gerne einige Elemente<br />

aus dem Autogenen Training<br />

wie Schwere, Ruhe, Wärme und<br />

Atmung, um eine körperliche Entspannung<br />

zu erzielen, klopfe abwechselnd<br />

sehr sanft mit meinen<br />

Fingerspitzen auf ihre Stirn und<br />

rechte Hand, um durch die Verwirrungsmethode<br />

und Paradoxie<br />

eine Dissoziation und tiefe Trance<br />

zu erzielen. Ich prüfe die Relaxation<br />

durch Heben und Fallenlassen<br />

der Beine, um der Patientin<br />

zu zeigen, wie schön ihr Körper<br />

entspannt ist. Nun geht die Reise<br />

durch eine Landschaft, die sie<br />

selber aussuchen darf, weiter. Der<br />

Weg, den sie entlang spaziert, endet<br />

an einem Treppengang mit 10<br />

Stufen, der hinab führt.<br />

Unten angekommen, befindet sie<br />

sich im Garten der Freiheit. Ich<br />

führe die Patientin zu einer Quelle<br />

mit Heilwasser und bitte sie, sich<br />

und ihr Gesicht mit dem Heilwasser<br />

zu erfrischen und davon zu<br />

trinken. Dieses Heilwasser kann<br />

den Körper, die Seele, aber auch<br />

die Sprache heilen.<br />

Dann führe ich sie durch einen<br />

lichten Wald mit wunderschönen<br />

wilden Lilien und Orchideen, die<br />

hervorragend duften. Dabei entdeckt<br />

sie eine Raupe auf dem<br />

Blatt eines Baumes. Sie betrachtet<br />

die Größe, die Länge und die<br />

Farbe der Raupe. Dabei wird ihr<br />

bewusst, dass aus dieser Raupe<br />

ein Schmetterling entstehen wird.<br />

Die Raupe wird sich einen Kokon<br />

bilden, um darin zu ruhen und sich<br />

zu entwickeln.<br />

Was geschieht nun in diesem<br />

Kokon?<br />

Im Kokon werden alle Programme<br />

fürs „Raupe-Sein“ gelöscht und<br />

es werden neue Programme fürs<br />

„Schmetterling-Werden“ aktiviert.<br />

Nach einiger Zeit, wenn die Entwicklung<br />

und Umwandlung vollzogen<br />

ist, schlüpft ein wunderschöner<br />

Schmetterling aus dem<br />

Kokon heraus und der Schmetterling<br />

fliegt beschwingt und unbeschwert<br />

durch die Welt und hat<br />

auch die absolute Erinnerungslosigkeit<br />

über seine Vergangenheit.<br />

„Was geschieht bei Ihnen in Trance?<br />

Auch bei Ihnen werden in<br />

Trance die falschen Programme,<br />

die einen Redefluss behindern,<br />

gelöscht und es werden die Programme<br />

aktiviert, die fließendes<br />

Sprechen und guten Redefluss ermöglichen.<br />

Und nach jeder Trance<br />

werden sie feststellen, dass sie<br />

sich freier, gelöster, ruhiger fühlen<br />

und durchaus fließender sprechen<br />

können.“<br />

Ich lasse die Patientin mit angenehmer<br />

Musik noch eine Weile in<br />

Trance verweilen, um die vorgegebenen<br />

Bilder zu visualisieren und<br />

den Ruhezustand zu genießen.<br />

Dann bitte ich die Patientin, langsam<br />

und in ihrem Tempo ins Hier<br />

und Jetzt zurück zu kommen. Die<br />

Patientin ist nach dieser Trance<br />

sehr entspannt. Sie betont beim<br />

Verlassen meiner Praxis, dass sie<br />

sich schon jetzt auf die nächste<br />

Sitzung freue.<br />

Zweite Hypnose<br />

Nach der Trance-Einleitung, wieder<br />

mit der Farbtafel, Katalepsie<br />

des rechten Armes, Bodyscan,<br />

einigen Übungen aus dem Autogenen<br />

Training und Relaxationsprüfung<br />

bitte ich sie, in eine Naturlandschaft<br />

zu gehen.<br />

Ich führe sie von dort wieder<br />

durch den Treppengang mit den<br />

10 Stufen in den Garten des Friedens,<br />

wo sie einen wunderschönen<br />

Regenbogen sieht und sich in<br />

ihren Lieblingsfarben badet. Dann<br />

begleite ich sie auf einem schönen<br />

Weg zu einem Fluss mit fließendem,<br />

glasklarem Wasser.<br />

Hier an diesem Fluss erlebt sie<br />

folgendes Bild, das von meinem<br />

Sohn, Heilpraktiker Kian Schirmohammadi,<br />

entwickelt wurde:<br />

Mutter Ente bringt dem<br />

Entlein auf einem kleinen Fluss<br />

das Schwimmen bei<br />

Die Mutter macht es vor. Sie<br />

schwimmt sicher, flüssig und<br />

angstfrei durch den Fluss.<br />

Sie überwindet verschiedene<br />

Abschnitte – mal langsame und<br />

mal schnellere. Sie ist stets voller<br />

Leichtigkeit und Freude und<br />

erklärt dem Entlein mit sicherer<br />

Sprache, auf was es alles achten<br />

soll. Es sind sichere und ruhige<br />

Schwimmbewegungen. Die Stimme<br />

bleibt ruhig und gleichmäßig.<br />

Alles sieht so leicht aus. Auch<br />

wenn der Fluss mal schneller und<br />

aufregender wird, bleibt sie stets<br />

ruhig und erklärt alles mit sicherer<br />

Stimme.<br />

Das Entlein hört wissbegierig zu<br />

und schaut mit großen Augen<br />

seiner Mutter zu, wie sie elegant<br />

durch den Fluss schwimmt und<br />

alles einfach erklärt. Alles sieht so<br />

leicht aus, so schön und so selbstsicher.<br />

Auch wenn das Wasser<br />

schneller wird, bleibt die erfahrene<br />

Ente angstfrei und gelassen –<br />

sie agiert mit einer angeborenen<br />

Leichtigkeit. Alles sieht so einfach<br />

und souverän aus. Der Redefluss,<br />

mit dem sie dem Entlein die<br />

Schwimmanweisungen beibringt,<br />

ist ruhig, gelassen und einfach.<br />

Absolut nichts kann sie stören.<br />

Instinktiv weiß sie, dass sie den<br />

Fluss meistern wird. Und das Entlein<br />

spürt, dass es auch den Fluss<br />

leicht und mit Freude meistern<br />

wird – wie seine Mutter. Es braucht<br />

gar nichts zu tun, instinktiv weiß<br />

es, dass es ruhig und mit Freude<br />

den Fluss meistern wird und sicher<br />

und flüssig reden wird – egal<br />

wie schwierig oder wie aufregend<br />

der Fluss auch sein mag. Es wird<br />

ruhig und gelassen bleiben.<br />

Das Entlein beobachtet wieder<br />

seine Mutter. Ihr Körper und ihr<br />

Sprechen sind in rhythmischer<br />

Bewegung.<br />

Das Entlein sieht schon in Gedanken,<br />

wie es seiner Mutter voller<br />

Stolz in jeder Situation zuruft, wie<br />

leicht es ihm fällt, diesen Fluss zu<br />

meistern. Seine Mutter schwimmt<br />

elegant weiter. Auch wenn Steine,<br />

Hindernisse oder Aufregung<br />

den Fluss blockieren, schwimmt<br />

sie mit einem Lächeln im Gesicht<br />

weiter. Wenn Wirbel entsteht und<br />

der Fluss schneller und aufregender<br />

wird, verlangsamt sie die Bewegungen<br />

und schwimmt in gleichen<br />

rhythmischen Bewegungen<br />

und im gleichen Tempo weiter.<br />

Absolut nichts kann sie stören.<br />

Alles läuft nach einem gesunden<br />

Urprogramm ab im wunderschönen<br />

Fluss.<br />

Das Entlein wird diese Fähigkeit<br />

lernen. Voller Vorfreude paddelt<br />

es im Fluss umher. Und seine<br />

Mutter schwimmt daneben und<br />

beschützt es. Das Entlein lernt<br />

jetzt, vollkommen angstfrei zu sein<br />

und sich auf die jeweilige Situation<br />

einstellen zu können. Es spürt<br />

schon, wie leicht es ihm fällt, so<br />

angstfrei und so schön schwimmen<br />

und reden zu können.Und<br />

wenn Sie wollen, können Sie die<br />

beiden Entlein begleiten, mit ihnen<br />

schwimmen gehen und lernen,<br />

angstfrei und sicher zu sein.<br />

Sie können ganz behütet und geborgen<br />

mit dem Entlein den Fluss<br />

hinab schwimmen. Es wird alles<br />

ganz behütet und automatisch ablaufen.<br />

Sie lernen, wie Sie sich an<br />

verschiedene Anforderungen anpassen<br />

können und wie Sie in aufregenden<br />

Situationen vollkommen<br />

ruhig und gelassen reagieren und<br />

reden können. Nach Ihrem gesunden<br />

Urprogramm: Alles wird<br />

im harmonischen Gleichgewicht<br />

sein. Sie werden sich in jeder Situation<br />

ganz ruhig, fließend und<br />

gelassen verhalten und unterhalten<br />

können – genau so, wie es die<br />

Mutter Ente dem Entlein beibringt.<br />

Alles wird automatisch auf das<br />

ideale harmonische Maß reguliert.<br />

Es fühlt sich leicht und angenehm<br />

an. Es fühlt sich leicht an, so im<br />

wunderschönen Redefluss, so in<br />

harmonischer Bewegung zu sein.<br />

Nach einer kurzen Pause mit Musikbegleitung<br />

bitte ich sie, sich<br />

nun von der Landschaft zu verabschieden<br />

und langsam, in ihrem<br />

Tempo, wieder ins Hier und Jetzt<br />

zurück zu kommen. Im posthypnotischen<br />

Gespräch erzählt sie<br />

mir, dass sie fasziniert sei von den<br />

Bildern, die sie erlebt hat, vor allem<br />

von der Ente und dem Entlein!<br />

Dritte Hypnose<br />

Die Patientin erscheint in meiner<br />

Praxis voller Vorfreude auf die<br />

Hypnosesitzung. Diese Hypnose<br />

gestalte ich als eine Mischung aus<br />

der ersten und der zweiten Hypnose.<br />

Dabei führe ich sie wieder dort<br />

hin, wo sie die Raupe, den Kokon<br />

und die Entfaltung als Schmetterling<br />

beobachten kann, sie erlebt<br />

den Fluss mit der Geschichte der<br />

Mutter-Ente und dem Entlein, und<br />

dann kommt etwas Neues hinzu:<br />

Das Entlein, welches schon jetzt<br />

zu einer erwachsenen Ente geworden<br />

ist, berichtet fließend der<br />

Mutter, dass es ihr sehr dankbar<br />

ist für alles, was es gelernt hat<br />

und dass es nun bereit ist, einer<br />

kleinen oder großen Gruppe Entlein<br />

ganz fließend und mit schöner<br />

und deutlicher Sprache all diese<br />

gelernten Erfahrungen beizubringen.<br />

Die Entenmutter ist sehr mit<br />

diesem Vorschlag einverstanden,<br />

sie wohnt auch diesen 2 bis 3-<br />

>>


30 Hypnose bei Stottern –Fallstudie<br />

Hypnose bei Porno- und Sexsucht 731<br />

stündigen Sitzungen bei und ist<br />

sehr stolz, wie die Tochter Ente<br />

dies meisterhaft durchführt.<br />

Wiederum nach einer kurzen Pause<br />

wird die Trance ausgeleitet.<br />

Diese Sitzung habe ich auf einem<br />

Diktiergerät aufgenommen und<br />

der Patientin mitgegeben, nun<br />

kann sie diese Sitzung täglich hören.<br />

Vierte Hypnose<br />

Auch diese Sitzung ist eine Mischung<br />

aus den bisherigen Hypnosen,<br />

wobei ich immer mehr die<br />

Aufmerksamkeit auf das Entlein<br />

lenke, wie es kunstvoll anderen<br />

Entlein ihre Erfahrungen und Erlebnisse<br />

fließend vorträgt. Auch<br />

nach dieser letzten Hypnosesitzung<br />

ist die Patientin völlig entspannt<br />

und auf das Ergebnis sehr<br />

neugierig.<br />

die leicht und beschwingt herumfliegen<br />

und die ihr Sicherheit und<br />

Erfolg versprechen. Auch Anfang<br />

Februar <strong>2018</strong> berichtet die Patientin<br />

telefonisch hoch begeistert<br />

vom tollen Erfolg. Sie kann nach<br />

wie vor frei und fließend vor Gruppen<br />

sprechen und fühlt sich absolut<br />

glücklich. Sie ist überwältigt<br />

und froh, endlich ein erfülltes Leben<br />

zu haben. >


32 Hypnose bei Porno- und Sexsucht<br />

Hypnose bei Porno- und Sexsucht<br />

733<br />

müssen immer stärkere Reize<br />

konsumiert werden:<br />

die Inhalte der Pornografie werden<br />

härter, es wird länger konsumiert,<br />

der Lebenswandel wird<br />

risikofreudiger und promisk. Im<br />

Endstadium erleiden die Klienten<br />

einen Kontrollverlust, denn im Gehirn<br />

haben sich neuroplastische<br />

Veränderungen, die sogenannten<br />

Suchtstraßen entwickelt, die die<br />

Betroffenen im dem Suchtkreislauf<br />

gefangen halten.<br />

Eigene Abstinenzversuche scheitern<br />

oft schon nach wenigen Tagen.<br />

Wird dem Trieb-Impuls jetzt<br />

nicht mehr nachgegeben, treten<br />

als typische Entzugsfolgen u. a.<br />

Unwohlsein, Niedergeschlagenheit,<br />

Nervosität, Aggressivität und<br />

Depressionen auf. Oft bedarf es<br />

nur eines kleinen Anstoßes der<br />

zahlreichen externen und internen<br />

Trigger, um das dysfunktionale<br />

Verhaltensmuster erneut zu reaktivieren.<br />

Behandlung der Porno- und<br />

Sexsucht mit Hypnose<br />

Um Verhaltensänderungen zu bewirken,<br />

hat die Verhaltenstherapie<br />

ein großes Repertoire im Angebot,<br />

das bevorzugt auf unser Bewusstsein<br />

im frontalen Kortex wirkt und<br />

über psychoedukative, logisch<br />

und sachrationale Verhaltensmodifikationen<br />

Veränderungen herbeiführt.<br />

Für viele Betroffene, die<br />

ja gerade unter Kontrollverlust<br />

leiden, ist dies nicht ausreichend,<br />

um den Suchtdruck zu mindern.<br />

Sucht wird dann über einen gewissen<br />

Zeitraum nicht mehr ausagiert,<br />

denn die Ratio unterdrückt<br />

den Impuls. Was bleibt, ist die<br />

Suchtpersönlichkeit, die unter<br />

dem Gefühl der Leere leidet und<br />

unter der subjektiven Gewissheit,<br />

im Leben etwas zu verpassen.<br />

Unser Belohnungssystem und<br />

der Ursprung unserer Triebe und<br />

Emotionen sitzt jedoch in den archaisch<br />

älteren Hirnstrukturen der<br />

Basalganglien. Diesen Bereich erreichen<br />

wir über Bilder, Gefühle<br />

und Metaphern, wie sie die moderne<br />

Hypnotherapie bietet.<br />

Dadurch werden Betroffene<br />

schnell befähigt, nicht nur gegen<br />

das Gefühl der Sucht anzukämpfen,<br />

sondern eine neue suchtfreie<br />

Persönlichkeit zu entwickeln. Ziel<br />

ist es, den Klienten die Natürlichkeit<br />

aus Anspannung und<br />

Entspannung, aus Lust und Befriedigung<br />

zurückzugeben, um<br />

dabei nachhaltig in ein Gefühl der<br />

inneren Fülle zu gelangen. Suchtpatienten<br />

benötigen eine schnelle<br />

Stabilisierung ihres Selbstwertgefühls<br />

und einen fühlbaren Erfolg<br />

in den Therapiestunden, um die<br />

initiale Motivation zu einem Therapieerfolg<br />

zu führen.<br />

Aus zahlreichen Fällen der letzten<br />

Jahre in der Behandlung der<br />

Sex- und Pornosucht hat sich dabei<br />

folgende Vorgehensweise bewährt:<br />

Exploration und Information:<br />

Bei dem Thema Sexsucht ist wichtig,<br />

dass vorurteilsfrei und wertschätzend<br />

eine vertrauensvolle<br />

Gesprächssituation geschaffen<br />

wird. Klienten tragen Geheimnisse<br />

seit Jahren oder Jahrzehnten<br />

mit sich herum, die Themen sind<br />

schambesetzt und tabuisiert. Es<br />

hat sich als hilfreich erwiesen,<br />

Hypnose an Hand von Beispielen<br />

zu erläutern, da Klienten häufig<br />

ein medial geprägtes unklares<br />

Verständnis über den Einsatz und<br />

die Vorgehensweise haben. Parallelen<br />

der Sexsucht zu anderen<br />

Süchten (Übergewicht, Nikotin,<br />

Alkohol, Onlinesucht, Spielsucht)<br />

werden aufgezeigt, um allgemein<br />

gültige Mechanismen der Sucht,<br />

z.B. in Bezug auf die Stimulation<br />

des Belohnungszentrums im Gehirn<br />

für den Klienten verständlich<br />

zu machen.<br />

Erklärung von Selbstheilung<br />

durch Selbstorganisation:<br />

Selbstorganisation bedeutet, dass<br />

sich in einem System befindliche<br />

Kräfte selber organisieren. Als<br />

Demonstrationsobjekt für selbstorganisatorische<br />

Prozesse bieten<br />

sich Formgedächtnislegierungen<br />

an. Der Therapeut erläutert und<br />

überträgt das Phänomen auf das<br />

im Menschen immanente Potenzial<br />

zur Selbstheilung und Veränderung,<br />

wobei er die Hypnose als<br />

den Impulsgeber bezeichnet, der<br />

all diese Veränderungen gezielt<br />

starten kann.<br />

Abstinenzphase:<br />

Das Zusammenspiel zwischen<br />

Bewusstsein und Unterbewusstsein<br />

setzt vom Klienten Bereitwilligkeit<br />

voraus, also Bereitschaft<br />

und Wille, die Abhängigkeit zu<br />

überwinden. Bei der Porno- und<br />

Sexsucht werden 14 Abstinenztage<br />

angesetzt, wobei sich nebenbei<br />

auch schon mal der Dopamin-<br />

Haushalt regulieren kann.<br />

Anstrebungsziele formulieren:<br />

Der Klient wird gebeten, in einer<br />

Hausaufgabe schriftlich anzustrebende<br />

Ziele zu formulieren. Typische<br />

Ziele, die bei Abhängigkeiten<br />

genannt werden sind: „Frei-Sein,<br />

Unversehrtheit, Selbstwirksamkeit,<br />

Selbstbestimmung“. Die Ziele<br />

wirken in Richtung einer neuen<br />

suchtfreien Identität.<br />

Vorübung - Gedankenstopp:<br />

Bei der Assoziationsarbeit geht es<br />

darum, die Gedankenketten, die<br />

immer wieder zur Sucht hinführen<br />

zu unterbrechen und in eine<br />

andere Richtung zu lenken. Der<br />

Therapeut lässt den Klienten ein<br />

Kunstwort kreieren: ein Wort, das<br />

es im Sprachgebrauch nicht gibt<br />

und das somit zu keinen weiteren<br />

Assoziationen führt.<br />

Vorübung - Autosuggestion:<br />

Eine Suggestionsformel, z.B.:<br />

„Ich bin frei und fühle mich großartig<br />

dabei“, hat auf der Ebene<br />

des Bewusstseins eine verhaltenspsychologische<br />

Komponente<br />

(Gedanken-Stopp) und eine beeinflussende<br />

Komponente für das<br />

Unterbewusstsein. In der Praxis<br />

hat sich erwiesen, dass ein Klient,<br />

der auf diese Weise seinem Problem<br />

ein oder zwei Wochen lang<br />

entgegengewirkt, besser vorbereitet<br />

in die Hypnosesitzung<br />

kommt.<br />

Vorübung - Selbsthypnose:<br />

Selbsthypnose dient der Stärkung<br />

der Selbstkompetenz - der Klient<br />

lernt, sich in einen Trancezustand<br />

zu versetzen und so seinen Suggestionen<br />

maximale Kraft zu verleihen.<br />

Future Pacing:<br />

Wichtig ist eine Fokussierung auf<br />

den anzustrebenden Zielzustand.<br />

Emotionale Erlebnisbilder stoßen<br />

innere Prozesse an.<br />

Einleitung der Trance:<br />

Zur Tranceeinleitung sitzt der<br />

Klient in bequemer Haltung. Die<br />

Aufmerksamkeit wird über die Atmung<br />

und Körperwahrnehmung<br />

nach innen fokussiert. Der Therapeut<br />

kann die ihm vertrauteste Art<br />

der Induktion anwenden.<br />

Installation eines Wohlfühlortes:<br />

Der Klient wird aufgefordert, sich<br />

einen sicheren Ort vor seinem inneren<br />

Auge vorzustellen, an dem<br />

er sich besonders wohl fühlt und<br />

wo er sich gerne aufhält. Vorzugsweise<br />

ist dies ein Ort, den er gut<br />

kennt und mit dem sich gute Gefühle<br />

und Erfahrungen verbinden.<br />

Es wird auf alle Sinnesmodalitäten<br />

eingegangen: sehen, fühlen,<br />

hören, schmecken, riechen. Der<br />

Ort wird von dem Klienten in möglichst<br />

vielen Details beschrieben.<br />

Symbolisierung des<br />

Anstrebungsziels:<br />

Das zuvor formulierte Ziel wird<br />

noch einmal wiederholt, und der<br />

Klient wird gebeten, für das Ziel<br />

eine Farbe zu benennen, die stellvertretend<br />

für das Ziel steht. Ideomotorische<br />

Abfrage, ob die Farbwahl<br />

richtig ist. Nur ein einziges<br />

Ziel verwenden, keinen Wunschzettel<br />

- das Unterbewusstsein<br />

kommt sonst durcheinander, diversifiziert<br />

seinen Kräften oder<br />

schafft eigene Prioritäten.<br />

Heilung des inneren Kindes:<br />

Das innere Kind steht für alle positiven<br />

und negativen Erfahrungen,<br />

die der Patient im Laufe des Lebens<br />

gemacht hat, und den damit<br />

verbundenen Gefühlen und<br />

Glaubenssätzen. Negative Besetzungen,<br />

wie nicht geliebt zu werden,<br />

nicht wertvoll genug zu sein,<br />

überflüssig zu sein, sind Belastungen,<br />

die er in sich trägt. Wenn<br />

der Klient sich in der Kindheit beispielsweise<br />

nicht beschützt und<br />

unterstützt fühlte oder sich nicht<br />

ungehindert entfalten konnte,<br />

kann sich dieses Erleben bis ins<br />

Erwachsenenalter bemerkbar machen<br />

und zu Blockaden oder gar<br />

Krankheiten führen.<br />

Allianz mit dem inneren<br />

Widersacher:<br />

In der Trance wird eine Teilearbeit<br />

eingesetzt, in der innere Widersacher<br />

genauer betrachtet werden.<br />

Es wird nach Zweiflern gefragt,<br />

Saboteuren, die ihm bei seiner<br />

Entwöhnung einen Strich durch<br />

die Rechnung machen. Externalisierung<br />

und Beschreibung des<br />

Widersachers mit allen Sinnen,<br />

um ihm eine Gestalt oder gar Gesicht<br />

zu geben.<br />

Kommunikation bis hin zum Vertragsschluss,<br />

dass sich der Widersacher<br />

wohl fühlt und den<br />

Klienten bei der Erreichung der<br />

Ziele unterstützt. Begleitung der<br />

Vertragsverhandlung bis zur Einwilligung.<br />

Tresor und Ballonfahrt:<br />

Der Klient wird gebeten, im Zusammenhang<br />

mit seiner Sucht<br />

stehende Repräsentationen gedanklich<br />

vor sich auf den Boden<br />

zu legen. Zigaretten, Webseiten,<br />

Pornofilme …<br />

Diese Gegenstände werden ausführlich<br />

betrachtet und es wird<br />

geprüft, was noch fehlt. Sind alle<br />

Gegenstände präsent, verabschiedet<br />

sich der Klient von ihnen<br />

und legt sie in einen Tresor, der<br />

sorgfältig verschlossen und versiegelt<br />

wird. Der einzige Schlüssel<br />

wird in einen tiefen See unwiederbringlich<br />

versenkt.<br />

Danach steigt er in einen Heißluftballon<br />

umgeben von schweren<br />

Sandsäcken. Die Sandsäcke werden<br />

als Glaubenssätze imaginiert,<br />

die zu seiner Suchtpersönlichkeit<br />

geführt haben. Der Klient löst<br />

den Bodenanker, und der Ballon<br />

steigt langsam. Indem der Klient<br />

nun Sack für Sack abschneidet<br />

und nach unten fallen sieht, spürt<br />

er wie der Ballon immer schneller<br />

steigt und er sich immer freier<br />

fühlt.<br />

Am Ende sind alle Säcke abgeschnitten,<br />

und der Klient schaut<br />

mit Genugtuung und Freude ein<br />

letztes Mal nach unten auf die<br />

zerplatzten Säcke und freut sich<br />

über die wiedergewonnene Freiheit.<br />

>>


34 Hypnose bei Porno- und Sexsucht<br />

Interview mit Dr. med. Reza Schirmohammadi<br />

735<br />

Loslassen - Innere Widerstände:<br />

Während der Hypnose kann es zu<br />

inneren Widerständen kommen.<br />

Eine Methode, innere Widerstände<br />

zu überwinden ist das „Tauziehen<br />

mit dem Monster“.<br />

In der Fantasie wird zunächst mit<br />

allen Kräften und Mitteln gegeneinander<br />

gekämpft und dann -<br />

durch das Loslassen des Taus<br />

– der Kampf beendet, der Widerstand<br />

aufgegeben. Die Folge ist<br />

ein gutes freies nGefühl, das im<br />

Körper gespürt werden kann.<br />

Fazit<br />

Auffallend ist, dass über gutgemeinte<br />

Ratschläge zur Abstinenz<br />

den Betroffenen im Kern häufig<br />

nicht geholfen werden kann.<br />

Die Kombination aus Psychoedukation,<br />

Verhaltenstherapie und<br />

Selbsthilfegruppen bringen Erfolge,<br />

die Suchtpersönlichkeit bleibt<br />

aber im Kern bestehen. Da wo es<br />

an die Ursachen geht, muss das<br />

Unterbewusstsein mit dem Bewusstsein<br />

Hand in Hand gehen.<br />

Die Hypnose kann hier der Schlüssel<br />

zum Erfolg sein, da schnell der<br />

Suchtdruck gemindert werden<br />

kann und so erst das notwendige<br />

Reboot (mehrmonatige Trennung<br />

vom Suchtmittel) durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Auf dem Feld der Verhaltenssüchte<br />

wird noch viel Pionierarbeit zu<br />

leisten sein, und die Nachfrage<br />

wird bedingt durch das Internet<br />

steigen. Hypnose erweitert hier<br />

das Repertoire der Hilfsangebote,<br />

damit den Betroffenen schnell,<br />

zielgerichtet und nachhaltig geholfen<br />

werden kann.<br />

Eine Erstbehandlung erstreckt<br />

sich in der Regel auf drei vorbereitende<br />

Sitzungen und einer Hypnosesitzung,<br />

die in der Regel 2-3<br />

h dauern kann.<br />

Dr. med. Heike Melzer<br />

Dr. med. Heike Melzer<br />

Paar- und Sexualtherapeutin in München, Neurologin, Psychotherapeutin<br />

und Unternehmensberaterin mit 25 Jahren Erfahrung.<br />

Sie widmet sich zeitaktuellen Tabuthemen um Sexualität und Liebe.<br />

Sie ist Dozentin in der Milton-Erickson Gesellschaft für Hypnose und<br />

Autorin des Buches „Scharfstellung – Die neue sexuelle Revolution“.<br />

Klaus Ulbrich<br />

Zahlreiche Klienten profitieren<br />

auch von einem Reboot-Workshop<br />

außerhalb des gewohnten<br />

Alltages unter professioneller<br />

therapeutischer Begleitung, um<br />

mittels Gruppenarbeit und unter<br />

Einsatz moderner Hypnotherapie<br />

schnell und nachhaltig Ressourcen<br />

zu aktivieren. >


36<br />

Interview mit Dr. med. REZA SCHIRMOHAMMADI<br />

Zum<br />

Herausnehmen !<br />

Regionale Weiterbildung<br />

737<br />

Dr. med. univ. Wien<br />

Reza Schirmohammadi<br />

ist Facharzt für Anästhesiologie,<br />

Arzt für Naturheilverfahren,<br />

MayrArzt und Spezialist<br />

für Schmerztherapie. Er nutzt<br />

medizinische Hypnose, Akupunktur,<br />

Ernährungstherapie<br />

und Neuraltherapie.<br />

Er war Chefarzt der Anäthesie<br />

im St.-Antonius-Krankenhaus<br />

Schleiden und betreibt seit<br />

1999 eine Privatpraxis in Köln.<br />

Regionale Weiterbildung<br />

der DGH<br />

www.schirmohammadi.de<br />

Interview mit<br />

Dr. med. univ. Wien<br />

REZA SCHIRMOHAMMADI<br />

warum wir mit Akupunktur, Akupressur<br />

oder auch EFT (Emotional<br />

Freedom Techniques) Allergien<br />

verbessern bzw. heilen können.<br />

Wenn wir Allergie z. B. als eine<br />

Fehlentscheidung bzw. eine Fehlregulation<br />

des Immunsystems,<br />

welches als falsches Programm<br />

im Unterbewusstsein verankert<br />

bleibt, betrachten und die Allergie<br />

auf diese Art und Weise bestehen<br />

bleibt, dann ist es durch den<br />

hypnotischen Zugang zum Unterbewusstsein<br />

wunderbar möglich,<br />

das alte und falsche Programm<br />

zu löschen und neue Programme<br />

für die richtige Funktion des Immunsystems<br />

zu aktivieren! Hierbei<br />

schenken wir dem Unterbewusstsein<br />

das Vertrauen, dass es uns<br />

mit seiner absoluten Kompetenz<br />

und Intelligenz gesund (allergiefrei)<br />

erhalten kann.<br />

Begleitend zu den Hypnose-Sitzungen<br />

in der Praxis bekommt<br />

der Patient eine Hypnose-Sitzung<br />

auf ein Diktiergerät oder auf sein<br />

Handy aufgenommen und wird<br />

gebeten, dieses nun täglich als<br />

Selbsthypnose zu hören. Die Erfolge<br />

sind hervorragend.<br />

Wie sind Sie mit der DGH in<br />

Berührung gekommen?<br />

Es ist sehr lange her, fast 30 Jahre,<br />

dass ich unsere Gesellschaft<br />

für Hypnose kennengelernt habe.<br />

Ich habe damals Kurse und Seminare<br />

bei Herrn Prof. Lohmann,<br />

Direktor der Klinik für Psychosomatik,<br />

besucht. In einem dieser<br />

Kurse habe ich von einer Kollegin<br />

von der DGH erfahren. Ich habe<br />

mich dann für Kurse und Vorträge<br />

angemeldet und war bei meinem<br />

ersten Besuch von der tollen und<br />

familiären Atmosphäre einerseits<br />

und der fachlichen Kompetenz<br />

und Seriosität andererseits sowie<br />

von den großartigen Workshops<br />

so begeistert, dass ich bis heute<br />

dabeigeblieben bin. Ich versuche<br />

mit meiner Aktivität für die Verbreitung<br />

der Hypnose einen kleinen<br />

Beitrag zu leisten.<br />

Was erwarten Sie sich für<br />

Ihren Workshop?<br />

Ich erwarte wie immer sehr neugierige<br />

und interessierte Kolleginnen<br />

und Kollegen, die bereit sind,<br />

einiges an Wissen und Erfahrung<br />

aufzunehmen und vor allem meine<br />

Begeisterung für den Einsatz<br />

der Hypnose in der Praxis erleben<br />

und übernehmen möchten.


38 Regionale Weiterbildung der DGH<br />

Regionale Weiterbildung der DGH<br />

739<br />

Regionale Weiterbildung der DGH<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Berlin<br />

Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums:<br />

Dipl.-Psych. Werner Eberwein<br />

Aufgrund einer Erkrankung des<br />

Dozenten bitten wir bei<br />

Interesse um Kontaktaufnahme<br />

mit der DGH-Geschäftsstelle per<br />

Tel.: 02541 880760<br />

oder per E-Mail:<br />

dgh-geschaeftsstelle@t-online.de<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dipl.-Psych. Werner Eberwein<br />

Aachener Str. 27<br />

10713 Berlin<br />

Tel.: 0 30 82 70 28 34<br />

Fax: 0 30 82 70 28 35<br />

E-Mail: kontakt@werner-eberwein.de<br />

Web:<br />

www.werner-eberwein.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Bremen<br />

Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums:<br />

Dr. med. dent. Sylvio Chiamulera<br />

Grundkurse<br />

>> G1 28./29.09.<strong>2018</strong><br />

>> G2 14./15.12.<strong>2018</strong><br />

>> G3 22./23.02.2019<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F4 14./15.09.<strong>2018</strong><br />

>> F1 14./15.06.2019<br />

>> F2 06./07.09.2019<br />

>> F3 11./12.10.2019<br />

>> F4 06./07.12.2019<br />

Therapiekurse<br />

>> T1 19./20.10.<strong>2018</strong><br />

Die Simulatortechnik<br />

>> T2 30.11./01.12.<strong>2018</strong><br />

Hypnotische Anästhesie<br />

>> T3 08./09.02.2019<br />

Emotion begegnet Ratio<br />

>> T4 15./16.03.2019<br />

Matrix-Technik<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dr. med. dent. Sylvio Chiamulera<br />

Rosental 22<br />

28359 Bremen<br />

Tel.: 0421 236069 oder 0171 4792147<br />

Ansprechpartner: Frau Chiamulera<br />

E-Mail: crescom@t-online.de<br />

Homepage:<br />

www.hypnoseinstitut-bremen.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Coesfeld<br />

Leiterin des Westfälischen Instituts für<br />

Hypnose und Hypnotherapie:<br />

Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />

Curriculum <strong>2018</strong><br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F2 21./22.09.<strong>2018</strong><br />

>> F3 12./13.10.<strong>2018</strong><br />

>> F4 07./08.12.<strong>2018</strong><br />

Therapiekurse<br />

>> 28./29.09.<strong>2018</strong><br />

Hypnotherapie bei psychosomatischen<br />

Störungen, Dozent: Prof. Dr. Walter<br />

Bongartz, Konstanz<br />

Supervisionen<br />

>> Freitag, 31.08.<strong>2018</strong><br />

10:00 - ca. 17:00 Uhr<br />

>> Mittwoch, 26.09.<strong>2018</strong><br />

16:00 - ca. 20:00 Uhr<br />

>> Samstag, 06.10.<strong>2018</strong><br />

10:00 - ca. 17:00 Uhr<br />

>> Mittwoch, 31.10.<strong>2018</strong><br />

16:00 - ca. 20:00 Uhr<br />

Curriculum 2019<br />

Grundkurse<br />

>> G1 11./12.01.2019<br />

>> G2 15./16.02.2019<br />

>> G3 15./16.02.2019<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1 12./13.07.2019<br />

>> F2 30./31.08.2019<br />

>> F3 11./12.10.2019<br />

>> F4 29./30.11.2019<br />

Therapiekurse<br />

>> 17./18.05.2019<br />

Hypnotherapeutische Stressbewältigung<br />

Dozentin: Dipl.-Psych. Silvia Fisch,<br />

Münster<br />

>> 20./21.09.2019<br />

Hypnotherapie bei psychosomatischen<br />

Störungen<br />

Dozent: Prof. Dr. Walter Bongartz,<br />

Konstanz<br />

>> 13./14.12.2019<br />

Hypnotherapeutische Techniken zur<br />

Schmerzbehandlung<br />

Dozentin: Dipl.-Psych. Dr. Helga<br />

Hüsken-Janßen, Coesfeld<br />

Ego-State-Therapie<br />

Dozent: Woltemade Hartman, PhD,<br />

Pretoria/Südafrika<br />

>> 04.04.2019 - 06.04.2019<br />

Ego-State Heilsame Körperarbeit<br />

Teil I + Gruppensupervision<br />

>> 09.05.2019 - 11.05.2019<br />

Ego-State Heilsame Körperarbeit<br />

Teil II + Gruppensupervision<br />

>> 26./27.06.2019<br />

Einführung in die Ego-State-Therapie<br />

>> 26./27.09.2019<br />

Ego-State - Trauer als Ressoucre<br />

in der Psychotherapie + Gruppensupervision<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />

Westfälisches Institut für Hypnose und<br />

Hypnotherapie<br />

Daruper Straße 14<br />

48653 Coesfeld<br />

Tel.: 02541 880760<br />

Fax: 02541 70008<br />

E-Mail: hhueskenjanssen@aol.com<br />

Web:<br />

www.weiterbildungsinstitut-hypnose.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Darmstadt<br />

Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums<br />

Mitte:<br />

Dipl.-Psych. Dr. phil. Michael Hübner<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F3 18./19.08.<strong>2018</strong><br />

(Dozentin: Dipl.-Psych. Dr. med. Katalin<br />

Bloch-Szentágothai<br />

>> F4 22./23.09.<strong>2018</strong><br />

(Dozent: Dipl.-Psych. Dr. Michael<br />

Hübner)<br />

Therapiekurse<br />

>> 18./19.08.<strong>2018</strong><br />

Hypnotherapie der Angststörungen<br />

Dozent: Dipl.-Psych. Dr. Michael Hübner<br />

>> 29./30.09.<strong>2018</strong><br />

Hypnomentale Geburtsvorbereitung<br />

Dozentin: Dipl.-Psych. Yvonne König<br />

Supervisionen<br />

>> 20.10.<strong>2018</strong><br />

Dipl.-Psych. Karl G. Möck<br />

Termine für das Curriculum 2019 finden Sie<br />

auf unserer Homepage, sobald diese<br />

verfügbar sind.<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Lars Pracejus<br />

Geschäftsstelle Zentrum Mitte:<br />

Gießener Institut für Psychologietransfer<br />

Hauptstr. 90a<br />

35516 Münzenberg<br />

E-Mail: GIPsychologietransfer@gmail.com<br />

Web:<br />

www.hypnoseausbildung.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Dortmund<br />

Leiterin des Fort- und Weiterbildungszentrums<br />

Rhein/Ruhr:<br />

Dipl.-Psych. Claudia Weinspach<br />

Curriculum <strong>2018</strong><br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F2 13./14.09.<strong>2018</strong><br />

>> F3 15./16.09.<strong>2018</strong><br />

>> F4 06./07.10.<strong>2018</strong><br />

Therapiekurse<br />

>> 01./02.11.<strong>2018</strong><br />

T1 - Hypnose in der Psychosomatik<br />

>> 03./04.11.<strong>2018</strong><br />

T2 - Hypnose bei Schmerzen<br />

>> 07./08.03.2019<br />

T3 - Hypnose und ihre Anwendung bei<br />

Ängsten<br />

>> 09./10.03.2019<br />

T4 - Hypnose bei Schlafstörungen<br />

Supervisionen<br />

>> 29.09.<strong>2018</strong><br />

13.04.2019<br />

ganztägig von 12:00 - 18:30 Uhr<br />

(in Münster)<br />

Curriculum 2019<br />

Grundkurse<br />

>> G1 01.-02.05.2019<br />

>> G2 03.-04.05.2019<br />

>> G3 24.-25.05.2019<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1 14.-15.06.2019<br />

>> F2 28.-29.08.2019<br />

>> F3 30.-31.08.2019<br />

>> F4 27.-28.09.2019<br />

Therapiekurse<br />

>> T1 30.-31.10.2019<br />

Hypnose in der Psychosomatik<br />

>> T2 01.-02.11.2019<br />

Hypnose bei Schmerzen<br />

>> T3 29.-30.01.2020<br />

Hypnose und ihre Anwendung<br />

bei Ängsten<br />

>> T4 31.01.-01.02.2020<br />

Hypnose bei Schlafstörungen<br />

>> T5 13.-14.09.2019<br />

Störungen der Bindung, Alters<br />

regression und Traumata der<br />

Kindheit<br />

Supervision<br />

05.10.2019, ganztägig von<br />

12:00 - 18:30 Uhr (in Münster)<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dipl.-Psych. Claudia Weinspach<br />

Zum Guten Hirten 94<br />

48155 Münster<br />

Tel.: 0251 1330506<br />

E-Mail: info@claudia-weinspach.de<br />

Web:<br />

www.claudia-weinspach.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Frankfurt<br />

Leiter des Klingenberger Instituts für<br />

Klinische Hypnose:<br />

Prof. Dr. Dipl.-Psych. Walter Bongartz<br />

Curriculum <strong>2018</strong><br />

Therapiekurse<br />

>> 13. - 15.09.<strong>2018</strong><br />

T3 und T4 als Block<br />

>> T3 Hypnotherapie bei Angst/<br />

Trauma<br />

>> T4 Hypnotherapie bei Sucht/<br />

Impulskontrolle<br />

Einzelseminar<br />

>> 19./20.10.<strong>2018</strong><br />

T5 Hypnotherapie bei Depression<br />

Curriculum 2019<br />

Grundkurse<br />

>> 16.-20.01.2019<br />

G1 - G3 als Block 1<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> 07.-09.03.2019<br />

F1 und F2 als Block 2<br />

>> 23.-25.05.2019<br />

F3 und F4 als Block 3<br />

Therapiekurse<br />

>> 04. - 06.07.2019<br />

T1 und T2 als Block 4<br />

T1<br />

T2<br />

Hypnotherapie und Psychosomatik<br />

Hypnotherapie bei Schmerzen<br />

>> 22. - 24.08.2019<br />

T3 und T4 als Block 5<br />

T3<br />

T4<br />

Hypnotherapie bei Angst/Trauma<br />

Hypnotherapie bei Sucht/Impulskontrolle<br />

>> 22./23.11.2019<br />

T5<br />

Hypnotherapie bei Depression<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Freiburg<br />

Leiter des Klingenberger Instituts für<br />

Klinische Hypnose:<br />

Prof. Dr. Dipl.-Psych. Walter Bongartz<br />

Curriculum <strong>2018</strong><br />

Therapiekurse<br />

>> 20. - 22.09.<strong>2018</strong><br />

T1 und T2 als Block<br />

>> T1 Hypnotherapie und Psychosomatik<br />

>> T2 Hypnotherapie bei Schmerzen<br />

>>


40 Regionale Weiterbildung der DGH<br />

Schneller ans Ziel – Blitzhypnose<br />

741<br />

>> 25. - 27.10.<strong>2018</strong><br />

T3 und T4 als Block<br />

>> T3 Hypnotherapie bei Angst/Trauma<br />

>> T4 Hypnotherapie bei Sucht/Impuls<br />

kontrolle<br />

T5 als Einzelseminar<br />

>> 07./08.12.<strong>2018</strong><br />

T5<br />

Hypnotherapie bei Depression<br />

Curriculum 2019<br />

Grundkurse<br />

>> 13.-17.02.2019<br />

G1 - G3 als Block 1<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> 28.-30.03.2019<br />

F1 und F2 als Block 2<br />

>> 16.-18.05.2019<br />

F3 und F4 als Block 3<br />

Therapiekurse<br />

>> 20.-22.06.2019<br />

T1 und T2 als Block 4<br />

T1<br />

T2<br />

Hypnotherapie und Psychosomatik<br />

Hypnotherapie bei Schmerzen<br />

>> 12.-14.09.2019<br />

T3 und T4 als Block 5<br />

T3<br />

T4<br />

Hypnotherapie bei Angst/Trauma<br />

Hypnotherapie bei Sucht/Impuls<br />

kontrolle<br />

>> 08./09.11.2019<br />

T5<br />

Hypnotherapie bei Depression<br />

Supervisionen<br />

>> Frankfurt/Freiburg:<br />

Supervision wird jeweils nach einem Block<br />

(sonntags 9-13 Uhr) angeboten.<br />

Am Tag vor T5 fi ndet eine ganztätige Supervision<br />

(9-13 / 14-18 Uhr) statt, nach<br />

Seminar T5 Samstagsnachmittags (13-17<br />

Uhr) und am folgenden Sonntagvormittag<br />

(9-13 Uhr).<br />

Danach wären dann die Weiterbildungsvoraussetzungen<br />

(Kurse + Supervision) für<br />

das DGH-Zertifi kat erfüllt.<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Prof. Dr. Dipl.-Psych. Walter Bongartz<br />

Klingenberger Institut für Klinische<br />

Hypnose<br />

Färberstraße 3a<br />

78467 Konstanz<br />

Tel.: 07531 6060350<br />

Fax: 07531 6060350<br />

E-Mail:<br />

Web:<br />

bongartz@hypnose-kikh.de<br />

www.hypnose-kikh.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

München<br />

Leiterin des Fort- und Weiterbildungszentrums<br />

München:<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes<br />

Kaiser Rekkas<br />

Curriculum <strong>2018</strong><br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> 13./14.10.<strong>2018</strong><br />

F1 (in München)<br />

>> 06. - 10.02.2019<br />

Ideomotorische Arbeit - die Kommunikation<br />

mit dem Unbewussten<br />

F2 - F4 als Block<br />

Therapiekurse<br />

>> 30./31.03.2019<br />

T1 - Depression, Angst, Schlafstörung<br />

(Seminarort München)<br />

>> 22. - 26.05.2019<br />

T2 - T4 - Kompetenz, Ichstärkung,<br />

Stressbewältigung, Burn out-Prophylaxe,<br />

Psychotrauma, Psychosomatik, Schmerz<br />

(Seminarort München oder Hessisch<br />

Lichtenau)<br />

Curriculum 2019<br />

Grundkurse<br />

>> G1 bis G3: 24. - 28.07.2019<br />

(Fünf-Tage-Kompaktbasis-Seminar in<br />

Hessisch Lichtenau)<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1 (in München)<br />

12./13.10.2019<br />

Ideomotorische Arbeit - die Kommunikation<br />

mit dem Unbewussten<br />

Sonderveranstaltungen in<br />

KAKOVATOS/Griechenland<br />

>> 02.-09.06.2019 - Ideomotorik -<br />

Dialog mit dem Unbewussten<br />

>> 22.-29.09.2019 - Körper-<br />

Seele-Heilung<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Dipl.-Psych. Dr. Agnes Kaiser Rekkas<br />

Chorherrstr. 4<br />

81667 München<br />

Tel.: 089 4484025<br />

Fax: 089 48999748<br />

E-Mail: Agnes.Kaiser.Rekkas@gmail.com<br />

Web:<br />

www.kaiser-rekkas.de<br />

Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Salzgitter<br />

Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums:<br />

Dr. med. dent. Christian Bittner<br />

Grundkurse<br />

>> G1 07./08.09.<strong>2018</strong><br />

>> G2 19./20.10.<strong>2018</strong><br />

>> G3 07./08.12.<strong>2018</strong><br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

>> F1 18./19.01.2019<br />

>> F2 08./09.02.2019<br />

>> F3 01./02.03.2019<br />

>> F4 29./30.03.2019<br />

Supervisionen<br />

>> Gruppensupervisionen fi nden immer<br />

am Tag vor den Therapiekursen statt<br />

(16:00 Uhr bis 20:00 Uhr)<br />

>> Kollegiale Supervision/Supervisions<br />

stammtisch:<br />

jeweils der zweite Dienstag im 3.<br />

Quartalsmonat<br />

>> Einzelsupervision:<br />

Termine nach Vereinbarung<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

DGH Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

Salzgitter<br />

Hinter dem Salze 10<br />

38259 Salzgitter<br />

Tel.: 05341 3988857<br />

Fax: 05341 3988858<br />

E-Mail:<br />

hypnose@zahn-sz.de<br />

Schneller ans Ziel<br />

DGH - Workshop<br />

„Blitzhypnose“ 2017<br />

bei Dr. med. Martina Wittels<br />

Autor: Zahnarzt Sebastian Knop<br />

Manchmal muss es einfach schnell gehen – auch in die<br />

Hypnose hinein. Die Ärztin und Schmerztherapeutin Dr.<br />

med. Martina Wittels hat auf der DGH-Tagung 2017 in einem<br />

Tagesworkshop gezeigt, wie es geht.<br />

Hier der Bericht dazu:<br />

Dienstagabend, 19.15 Uhr.<br />

Alle freuen sich auf den<br />

bevorstehenden Feierabend.<br />

Da spricht mich meine Praktikantin<br />

an:<br />

„Ich habe richtig Angst vor<br />

dem Einschlafen, weil ich im<br />

Moment so stark mit den Zähnen<br />

knirsche. Was kann ich da<br />

nur machen?“<br />

Im Stillen denke ich, dass ich<br />

ihr mit Hypnose helfen könnte,<br />

mit der metaphorischen<br />

Geschichte vom „Schlaf des<br />

Müllers“. Aber um diese Zeit?<br />

Allein die Induktion der Hypnose<br />

kostet mich wertvolle Feierabendzeit.<br />

Doch dann fällt mir<br />

der Workshop „Blitzhypnose“<br />

von Martina Wittels ein, den ich<br />

beim DGH-Kongress 2017 besucht<br />

habe.<br />

Warum nicht mal etwas ausprobieren?<br />

Kurzweiliger Workshop mit<br />

vielen Übungen<br />

Um für solche Situationen gewappnet<br />

zu sein, hatte ich bei der<br />

Anmeldung zum DGH-Kongress<br />

2017 diesen Workshop gebucht.<br />

Zu oft entstehen in der Zahnarztpraxis<br />

– aber vermutlich nicht nur<br />

dort - Situationen, in denen Hypnose<br />

weiterhelfen könnte, die Zeit<br />

aber fehlt. Und so fand ich mich<br />

am Samstagmorgen im Lippe-Institut<br />

ein, in dem ich einen Workshop<br />

erleben durfte, den die Referentin<br />

locker, kurzweilig und mit<br />

vielen Übungen gestaltete.<br />

Martina Wittels ging dabei nicht<br />

nur unverkrampft mit den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern<br />

um, sondern auch mit der Show-<br />

Hypnose, deren Protagonisten<br />

zahlreiche Videos ins Netz stellen,<br />

die sie als Experten für Blitzhypnose<br />

ausweisen. Unverkrampft,<br />

aber nicht unkritisch, denn die<br />

Gefahr bei der Show-Hypnose<br />

bestehe darin, so Wittels, dass<br />

bei Retraumatisierungen, die<br />

Menschen gelegentlich bei Massentrancen<br />

erleiden, die Situation<br />

nicht aufgefangen, sondern übergangen<br />

werde.<br />

Verschiedene Techniken<br />

Inhaltlich lernten wir eine ganze<br />

Reihe von Blitzhypnose-Induktionen<br />

kennen, von denen die eine<br />

oder andere aus der Show-Hypnose<br />

kommt. Bei der Technik der<br />

Fingermagnete und der Handmagnete<br />

wird der Patient bei der<br />

Berührung seiner Finger bzw.<br />

seiner Hände aufgefordert, in<br />

Trance zu gehen. Derlei direktive<br />

Methoden sind mir persönlich<br />

eher ungewohnt, insofern war mir<br />

die Drei-Worte-Induktion, die ich<br />

schon vor ein paar Jahren gelernt<br />

hatte und regelmäßig anwende,<br />

vertrauter.<br />

Dabei erinnert sich der Patient<br />

an ein schönes Erlebnis und die<br />

Trance wird durch drei Worte, die<br />

er mit diesem Erlebnis verbindet,<br />

nicht nur induziert, sondern während<br />

der gesamten Trancedauer<br />

aufrechterhalten.<br />

Diese Methode eignet sich bestens<br />

zur Begleitung von Zahnbehandlungen,<br />

allerdings fällt mir<br />

immer wieder auf, dass ich dabei<br />

automatisch mein eigenes Arbeitstempo<br />

reduziere. Nach mehreren<br />

anderen Blitzhypnose-Induktionen<br />

(darunter „Handshake“,<br />

dazu später mehr, sowie „Arm<br />

Pull“, „Arm Drop“ und „Fenster<br />

im Kopf“) gab es schließlich als<br />

„Sahnehäubchen“ eine Turboinduktion<br />

zur Einleitung einer hypnotischen<br />

Anästhesie, die wir alle<br />

üben durften.<br />

Dave Elman<br />

Besonders angetan hatte es mir<br />

jedoch die Technik nach Dave Elman.<br />

Durch eine strukturierte Gliederung<br />

in körperliche und geistige<br />

Entspannung sowie eine raffinierte<br />

Form der Fraktionierung gelingt<br />

>>


42 Schneller ans Ziel – Blitzhypnose<br />

Projekttage 2019<br />

743<br />

es, den Patienten immer tiefer in<br />

Trance zu bringen.<br />

Fraktionierung bei Dave Elman:<br />

Zunächst wird der Lidschluss mit<br />

folgenden Worten getestet, „Je<br />

mehr du versuchen wirst, deine<br />

Augenlider zu öffnen, desto mehr<br />

wirst du feststellen, dass sie geschlossen<br />

bleiben.“<br />

Etwas später sollen dann die Augen<br />

kurz geöffnet werden: „Und<br />

wenn du sie dann zum zweiten<br />

Mal schließt, wirst du zweimal so<br />

tief entspannen.“ Mit der kurzzeitigen<br />

Störung des Entspannungszustandes<br />

hat der Patient<br />

ein umso stärkeres Bedürfnis, in<br />

den Trancezustand zurückzukehren,<br />

wodurch die Trance verstärkt<br />

wird. In diesem Fall handelt es<br />

sich nicht nur um eine Fraktionierung,<br />

sondern man findet auch<br />

Elemente einer Konfusion („die<br />

Augenlider werden geschlossen<br />

bleiben“ gegenüber „gleich, wenn<br />

ich es sage, wirst du deine Augen<br />

öffnen“).<br />

Die Konfusionstechnik hilft Patienten,<br />

die sich zu viele Gedanken<br />

darüber machen, ob sie alles richtig<br />

machen und ob Hypnose bei<br />

ihnen funktioniert.<br />

Ich habe folglich die Dave- Elman-Technik<br />

bei einer Patientin<br />

angewendet, die unter Kontrollzwängen<br />

leidet und daher<br />

Schwierigkeiten hat, sich auf eine<br />

Trance einzulassen und konnte<br />

feststellen, dass es ihr mit dieser<br />

Technik deutlich besser gelang.<br />

Die Dave-Elman-Technik ist für<br />

mich zwar im engeren Sinn keine<br />

Blitzhypnose, ich finde sie sogar<br />

relativ aufwändig und ohne Skript<br />

würde ich mich da noch nicht heranwagen.<br />

Wenn man aber bedenkt,<br />

dass man ziemlich tiefe<br />

Trancen in einer sehr überschaubaren<br />

Zeit induzieren kann, ist die<br />

Technik durchaus der Blitzhypnose<br />

zuzurechnen.<br />

Handshake-Induktion<br />

Zurück zu meiner Praktikantin.<br />

Mit Hilfe der Handshake-Induktion<br />

gelingt es mir, die gesamte<br />

Sitzung, einschließlich<br />

metaphorischer Geschichte, Verankerung<br />

und Ausleitung auf eine<br />

Zeitspanne von 15 bis 20 Minuten<br />

zu reduzieren.<br />

Ich kombiniere die Handshake-Induktion<br />

von Martina Wittels mit<br />

der Handshake-Technik, die ich<br />

vor Jahren bei Stefan Junker gelernt<br />

hatte. So stelle ich der Patienten<br />

zunächst drei Fragen (etwa:<br />

„Sind Sie damit einverstanden,<br />

dass wir das Problem mit Hypnose<br />

angehen?“, „Sind Sie bereit,<br />

sich auf meine Worte einzulassen?“,<br />

„Wollen Sie die Wirkung<br />

auch mit nach Hause nehmen?“).<br />

Nach jeder Frage sage ich: „Hand<br />

drauf?“. Dann reiche ich der Patientin<br />

die Hand, die daraufhin<br />

einschlägt. Nach der dritten Frage<br />

tu ich nur so, als wollte ich der Patientin<br />

meine rechte Hand geben,<br />

ergreife das rechte Handgelenk<br />

der Patientin jedoch mit meiner<br />

linken Hand und drehe ihre Hand<br />

vor ihr Gesicht mit den Worten:<br />

„Schauen Sie sich genau die Linien<br />

auf Ihrer Hand an.“<br />

Ich nähere die Hand ihrem Gesicht<br />

an, lasse sie kataleptisch<br />

werden und fahre fort mit den<br />

Worten: „Sobald die Hand Ihre<br />

Stirn berührt, schließen Sie die<br />

Augen und fallen in eine Trance.“<br />

Bei der Berührung mit der Stirn,<br />

senke ich den Kopf der Patientin<br />

nach unten, die Induktion ist vollendet.<br />

Nachtrag<br />

Unmittelbar nach der Sitzung war<br />

meine Praktikantin erstaunt über<br />

die Wirkung der Trance, mit der<br />

sie bisher keinerlei Erfahrung hatte.<br />

In der Folgezeit sagte sie auf<br />

Nachfrage, dass ihr die Hypnose<br />

geholfen habe.<br />

Fairerweise muss an dieser Stelle<br />

allerdings die Frage erlaubt sein,<br />

ob sie überhaupt eine andere Antwort<br />

hätte geben können. Außerdem<br />

kann auch der Placebo-Effekt<br />

eine Rolle gespielt haben.<br />

Der Workshop „Blitzhypnose“ hat<br />

jedenfalls mein hypnotisches Repertoire<br />

spürbar bereichert und<br />

das umfangreiche Skript bietet<br />

darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

mir die eine oder andere Technik<br />

ins Gedächtnis zu rufen.<br />

Dass ich manche Methoden<br />

schon kannte, sehe ich nicht als<br />

Nachteil an. Vielmehr boten die<br />

vielen Übungsmöglichkeiten die<br />

Chance, verschiedene Techniken<br />

auszuprobieren, wieder ins Leben<br />

zu rufen und zu vertiefen.


44 Differenzielle Kinästhetik und evozierte Synästhesie<br />

Differenzielle Kinästhetik und evozierte Synästhesie<br />

745<br />

Induktion in tiefer Trance<br />

durch differenzielle<br />

Kinästhetik und evozierte<br />

Synästhesie<br />

Autor: Dr. Michael Weh<br />

Kann mithilfe von bilateral unterschiedlichen Vorstellungen körperlicher Empfindungen<br />

und in Hypnose hervorgerufenen synästhetischen Wahrnehmungen Trance vertieft und das<br />

Tranceerleben intensiviert werden? Die folgende Einzelstudie untersucht dieses Phänomen.<br />

Einleitung<br />

Untersucht wurde die Methode,<br />

Probanden durch die Anwendung<br />

differenzieller Kinästhetik schneller<br />

in tiefere Trancestadien zu führen,<br />

um als Hypnotherapeut effektiver<br />

arbeiten zu können. Zum<br />

einen bringt eine Zeitersparnis bei<br />

der Induktion und Vertiefung ganz<br />

praktische Vorteile, zum anderen<br />

könnten tiefere Trancestadien<br />

sowohl in der klinischen als auch<br />

der experimentellen Hypnose von<br />

Vorteil sein. Nach Kenntnis des<br />

Autors wurde differenzielle Kinästhetik<br />

(ein Begriffsvorschlag des<br />

Autors) bisher in der Literatur<br />

noch nicht speziell beschrieben<br />

oder untersucht. Dieser Fallbericht<br />

einer Patientin soll einen wissenschaftlichen<br />

Impuls für weitere<br />

Forschung geben.<br />

Der Autor experimentierte mit<br />

weiteren Probanden zu diesem<br />

Thema. Dieser Fall wird hier exemplarisch<br />

als typisch vorgestellt.<br />

Der Autor<br />

Dr. Michael Weh<br />

Definition:<br />

Unter „differenzieller Kinästhetik“<br />

werden in diesem Artikel Suggestionen<br />

verstanden, die den Probanden<br />

anleiten, taktile Wahrnehmungen<br />

in Trance zu erfahren, die<br />

bilateral unterschiedlich ausfallen.<br />

Es werden also für jeweils den<br />

rechten und linken Fuß (oder die<br />

Hände) deutlich differenzierte<br />

Suggestionen erteilt, um die Konzentration<br />

stark und fokussiert zu<br />

verstärken, mit der Absicht, die<br />

Trance schnell zu vertiefen.<br />

Fallbeschreibung und Methode<br />

Die Probandin wies bisher noch<br />

keine Hypnoseerfahrung auf und<br />

war anamnestisch nicht synästhetisch.<br />

Sie wurde weitgehend standardisiert<br />

in Einzelsitzung durch Induktion,<br />

Vertiefung, Arbeitsphase und<br />

Termination mit posthypnotischen<br />

Anweisungen geleitet:<br />

Dr. Michael Weh<br />

Ablauf der Hypnosesitzung<br />

Induktion und erste Vertiefung<br />

(knapp 10 Minuten)<br />

Die wache und neugierige Patientin<br />

erfuhr eine klassisch-direkte,<br />

forcierte Hypnoseinduktion nach<br />

U. Jovanovicz mit Fixation auf ein<br />

Pendel, die ca. 2 Minuten dauerte,<br />

bis der Augenschluss auftrat.<br />

Daraufhin folgte eine Vertiefung<br />

bei geschlossenen Augen, in der<br />

die Probandin etwa 5 Minuten<br />

wiedererlebte, wie sie in ihrer Vergangenheit<br />

bereits Schwierigkeiten<br />

überwunden hatte (Induktion<br />

mit Regression nach M. Erickson),<br />

bis deutliche Trancezeichen wie<br />

mimische Atonie, reduzierter allgemeiner<br />

Muskeltonus, blasse<br />

Hautfarbe, REM und vertiefte<br />

Atmung zu erkennen waren. Anschließend<br />

wurde die Patientin innerhalb<br />

von 1 - 2 Minuten von der<br />

äußeren visuellen Wahrnehmung<br />

(Imagination einer Trauminsel) zur<br />

inneren kinästhetischen geführt.<br />

Durch Anheben der Finger der lin-<br />

Hat eine eigene Meditationsschule in Würzburg und ist Autor mehrerer psychologisch-spiritueller<br />

Bücher. Er hat an der Zahnärztekammer gelehrt, ist Motivationstrainer und Hypnotherapeut,<br />

behandelt Menschen mit Ängsten und Schmerzen und gibt Interviews über Hypnose im<br />

Radio und TV.<br />

ken Hand und der gesamten Hand<br />

im Gelenk um wenige Zentimeter<br />

wurde nun eine deutliche Katalepsie<br />

festgestellt. Die Einleitungsund<br />

Vertiefungsphase war damit<br />

abgeschlossen.<br />

Differenzielle Kinästhetik<br />

(3 Minuten)<br />

In der folgenden Arbeitsphase<br />

wurde der Probandin nun ganz<br />

gezielt differenzielle Kinästhetik<br />

suggeriert: Sie wurde angewiesen,<br />

mit nackten Füßen im weichen,<br />

warmen Sand einer Trauminsel zu<br />

gehen und diesen deutlich unter<br />

den Fußsohlen und zwischen den<br />

Zehen zu fühlen. Nach 30 Sekunden<br />

sollte der rechte Fuß von Wellen<br />

des Meeres berührt werden,<br />

sodass hier die kinästhetischen<br />

Sensationen von Kälte, Wasser<br />

und nassem Sand erfolgen sollten.<br />

Die Unterschiede in der Kinästhetik<br />

beider Füße wurden ca.<br />

1 Minute lang betont und vertieft.<br />

Daraufhin sollte die Probandin mit<br />

der linken Hand einen herabhängenden<br />

Palmwedel berühren und<br />

dessen raue Oberfläche deutlich<br />

fühlen. Die rechte ausgestreckte<br />

Hand sollte lediglich den weichen<br />

warmen Wind zwischen den gespreizten<br />

Fingern fühlen. Auch<br />

dieser Unterschied wurde ca. eine<br />

Minute lang betont.<br />

Test auf negative Halluzination<br />

(1-2 Minuten)<br />

Nun erfolgte ein Test auf negative<br />

Halluzination, um die Trancetiefe<br />

einschätzen zu können. Der<br />

Autor suggerierte, er begegnete<br />

der Probandin in Trance auf der<br />

Trauminsel als Person und strecke<br />

ihr eine leere Hand entgegen.<br />

Dann wurde sie aufgefordert, die<br />

Augen für 5 Sekunden tatsächlich<br />

zu öffnen. Der Autor streckte<br />

ihr real seine Hand entgegen, in<br />

der sich eine Brille befand, die sie<br />

aber als leer wahrnehmen sollte<br />

(„Du siehst meine leere Hand vor<br />

deinen Augen!“). Danach sollte die<br />

Probandin weiter auf der Trauminsel<br />

weilen.<br />

Evozieren von Synästhetik<br />

(5 Minuten)<br />

Nachfolgend suggerierte der Autor<br />

3 verschiedene Geräusche<br />

(Schrei einer Möwe, Meeresrauschen,<br />

Schiffssirene) und diese<br />

sollten jeweils in charakteristischen,<br />

unterschiedlichen Farben<br />

wahrgenommen werden, die die<br />

Probandin frei wählen durfte. Danach<br />

wurden 2 verschiedene Berührungen<br />

der Handflächen mit<br />

Objekten (Muschel, Baumrinde)<br />

suggeriert, die jeweils gleichzeitig<br />

als gustatorische Sensationen<br />

empfunden werden sollten. Mit<br />

der indirekten Suggestion „Es<br />

wird interessant sein, zu beobachten,<br />

ob und wie lange diese<br />

erweiterten Sinneswahrnehmungen<br />

auch in den nächsten Tagen<br />

auftreten werden: Geräusche, die<br />

du als Farben sehen kannst, und<br />

Berührungen, die du gleichzeitig<br />

schmecken kannst!“ endete die<br />

experimentelle Phase. Diese Phase<br />

nahm etwa 5 Minuten in Anspruch.<br />

Posthypnotische Suggestionen,<br />

Nachruhe (10 Minuten)<br />

Eine Standardtermination beendete<br />

die Sitzung. Weiterhin wurden<br />

durch Seeding und indirekte<br />

Suggestionen Amnesie provoziert<br />

ebenso wie interne Lernprozesse<br />

durch direkte posthypnotische<br />

Anweisungen in Aussicht gestellt.<br />

Im Anschluss an die Nachruhe<br />

wurde die Probandin gezielt abgelenkt,<br />

um eine Amnesie zu erzielen.<br />

Trancetiefe<br />

Ergebnisse<br />

Die Trance erschien nach Muskelund<br />

Hauttonus, Atmung, Hautfarbe,<br />

Augenbewegungen, Mimik,<br />

Katalepsie, Auftreten von Amnesie<br />

und Halluzinationen als tief<br />

bis sehr tief. Allerdings zeigte die<br />

Probandin kein positives Ergebnis<br />

auf den Test zur negativen Halluzination;<br />

sie erinnerte sich daran, in<br />

der visualisierten Hand des Autors<br />

im Tranceerleben eine Brille gesehen<br />

zu haben. An das Öffnen der<br />

Augen während der Hypnosesitzung<br />

erinnerte sie sich nicht. Die<br />

Patientin zeigte eine weitgehende<br />

Amnesie für das Tranceerleben<br />

und gab eine geschätzte Zeitdauer<br />

der Sitzung von 3 Minuten an<br />

(Timedistortion).<br />

Differentielle Kinästhetik<br />

Die Probandin erinnerte sich auf<br />

gezieltes Nachfragen hin an die<br />

differenziellen Suggestionen zur<br />

Kinästhetik, die sie in Trance problemlos<br />

nachvollziehen konnte.<br />

Synästhesie<br />

An das Erleben der Synästhesie<br />

(z. B. Geräusche als Farben) erinnerte<br />

sich die Patientin nur bruchstückhaft.<br />

Sie zeigte an den Folgetagen<br />

(5 Tage später telefonisch<br />

abgefragt) keine persistierenden<br />

synästhetischen Fähigkeiten, trotz<br />

gelenkter Aufmerksamkeit auf<br />

dieses Phänomen, obwohl persistierende<br />

Synästhesie in Trance<br />

als posthypnotischer Auftrag gegeben<br />

worden war.<br />

Diskussion<br />

Die Absicht hinter dieser Fallstudie<br />

war, nicht nur eine tiefere<br />

Trance zu erzielen, sondern die<br />

Trancevertiefung auch zu beschleunigen.<br />

Beides erscheint<br />

mit der Methode der Suggestion<br />

differenzieller Kinästhetik und der<br />

Synästhesie erreichbar. Als Ursache<br />

dafür vermutet der Autor die<br />

hohe Konzentration und intensive<br />

Evokation von Imagination, die<br />

durch die komplizierten und vielseitigen<br />

Suggestionen erzielt werden<br />

konnte.


46 Interview mit Dr. Stan Lifschitz<br />

Interview mit Dr. Stan Lifschitz<br />

747<br />

Interview<br />

mit Dr. Stan Lifschitz<br />

„<br />

Was hat Sie dazu motiviert,<br />

Hynose<br />

in Ihrer Therapie einzusetzen?<br />

„<br />

M<br />

eine Arbeit mit Hypnose begann<br />

mit der Realisation einer<br />

Kindheitsfantasie.<br />

Daraus wurde der Zauberteppich,<br />

der mir verschiedene Wege bewusst<br />

zu sein zugänglich machte.<br />

Hypnose wurde mein Portal,<br />

mit dem ich meine eigenen alternativen<br />

Heilungspraktiken über<br />

kulturelle, ökonomische und geographische<br />

Grenzen hinweg erforschen<br />

konnte.<br />

Wie gut ist die Anwendung von<br />

Hypnose in Südafrika akzeptiert?<br />

Genau wie in Deutschland ist die<br />

Anwendung durch professionelle<br />

Mediziner gut institutionalisiert.<br />

Die Ausübung ist überwacht und<br />

exklusiv. Wenn wir aber unseren<br />

Fokus und unser Verständnis von<br />

Hypnose erweitern und Rituale<br />

und Heilungszeremonien mit einschließen,<br />

könnten wir behaupten,<br />

dass Hypnose in S ü d a f r i k a<br />

sehr breit eingesetzt wird und vielen<br />

Menschen bekannt ist.<br />

Die ZCC Kirche, die sich der Heilung<br />

verschrieben hat, hat im südlichen<br />

Afrika über 5 Millionen Mitglieder<br />

und unsere eingeborenen<br />

Heiler sind sehr versiert in Heilungstechniken.<br />

Allerdings würden<br />

die Vielen, die während solcher<br />

Heilungen Tranceerlebnisse<br />

haben, dies niemals als „Hypnose“<br />

bezeichnen.<br />

Gab es etwas, was Sie in den<br />

letzten Jahren in Ihrem Beruf<br />

besonders beeindruckt hat?<br />

Nachdem ich als Mitglied unserer<br />

Profession immer älter werde,<br />

habe ich in den letzten Jahren<br />

meine Arbeitsweise immer mehr<br />

verändert.<br />

Ich bin speziell an der Erstellung<br />

eines eigenen Vokabulars oder<br />

Lexikons interessiert, das ausdrückt<br />

und zeigt, was ich tue. In<br />

diesem Prozess hat sich meine<br />

Perspektive vom Kopf zu den<br />

Händen verschoben und damit<br />

ging einher, dass ich die expressiven<br />

Künste als Arten und Orte der<br />

Heilung schätzen lernte.<br />

Es ist erstaunlich, wie bei diesen<br />

Übungen Trance entsteht und zu<br />

einem Gefäß der Imagination wird,<br />

einem Zauberkessel der Heilung<br />

oder einem geheiligten Ort.<br />

Wie sollte sich ein guter<br />

Therapeut verhalten?<br />

Nun, jede Antwort auf diese Frage<br />

sollte für mich einen ethischen<br />

Aspekt beinhalten. Ich versuche,<br />

ein „guter“ Therapeut zu sein, indem<br />

ich mich an eine selbstaufgestellte<br />

ethische Regel halte, die<br />

besagt:<br />

Die Heilung sollte auch für den<br />

Heiler sein. Die Balance zwischen<br />

den Menschen mit denen ich arbeite<br />

und mir selbst zu finden, ist<br />

eine immerwährende Herausforderung.<br />

Ich schwanke zwischen<br />

gut und böse - außer Balance.<br />

Für mich stellt der „gute“ Therapeut<br />

sich selbst und denen, mit<br />

denen er arbeitet, diese Frage in<br />

seinem Berufsleben oft.<br />

Was erwarten Sie sich<br />

von Ihrem Workshop?<br />

Dass die Teilnehmer mit mir zusammen<br />

einen sicheren Ort erschaffen<br />

können, an dem jeder<br />

einen Platz findet, um sich tief mit<br />

der Gruppe verbunden zu fühlen,<br />

die sich bilden wird.


48<br />

Quantum-Mind-Hypothese<br />

Quantum-Mind-Hypothese<br />

49<br />

Quantum-Mind Hypothese:<br />

wie das Bewusstsein aus dem<br />

„versteckten Beobachter“ der<br />

Hypnotherapie entsteht.<br />

Autor: Gary Bruno Schmid, Ph. D.<br />

Kann man das Bewusstsein quantenphysikalisch erklären? Seinen Ursprung ergründen?<br />

Und wo treffen wir es als Hypnotherapeuten an? Der erste Teil der folgenden wissenschaftlichen<br />

Überlegungen ist unter dem gleichen Titel in den Suggestionen 2017 erschienen.<br />

Der vorliegende Artikel ist gekürzt.<br />

Der volle Artikel, sowie Literatur und Fußnoten können beim Autor angefordert werden: gbschmid@mac.com<br />

B ewusstsein<br />

Das Bewusstsein entspringt<br />

dem zirkulären Zusammenspiel<br />

komplexer Entscheidungprozesse<br />

im lebenden Organismus, die man<br />

auch als verkörperte Intelligenz<br />

verstehen kann.<br />

Bewusstsein ist eine dem gesamten<br />

Organismus inhärente Eigenschaft<br />

und kann nicht ausschließlich<br />

im Gehirn lokalisiert werden.<br />

Mithilfe des verkörperten Bewusstseins<br />

kann die Verarbeitung<br />

von Informationen im lebenden<br />

Organismus heilen wie auch krank<br />

machen oder gar töten (Schmid<br />

2009, 2010).<br />

Einige Repräsentanzen und Prozesse<br />

der Informationsübertragung<br />

und -verarbeitung in und<br />

zwischen Mind-Body-Systemen<br />

können verstanden werden als<br />

Selbstheilungskräfte, mit denen<br />

der menschliche Organismus zwischen<br />

sich und körperfremden<br />

Agenzien differenziert, den eigenen<br />

Gesundheitszustand kontrolliert<br />

und reguliert. So können wir<br />

von einem «Ich» ausgehen, das<br />

sowohl eine psychische wie auch<br />

eine somatische Seite hat. Salopp<br />

gesagt: Das Ich ist der erste innere<br />

Beobachter, dem das eigene<br />

Verhalten bewusst ist.<br />

Das Selbst ist sodann der innerste<br />

(„versteckte“) Beobachter – siehe<br />

Teil I -, sozusagen der Homunculus,<br />

der aus dem asymptotischen<br />

Bewusstsein einer unendlichen,<br />

konvergierenden Regression von<br />

versteckten, inneren Ich-Beobachtern<br />

hervorgeht, dem Ich völlig<br />

unbewusst.<br />

In Analogie zu selbstorganisierenden<br />

dynamischen Prozessen<br />

ist das Selbst so etwas wie das<br />

Fraktalbild auf dem Bildschirm einer<br />

Videokamera, das sich selbst<br />

durch das Kamera-Auge beobachtet<br />

und somit aus der unendlich<br />

konvergierenden Rekursivität<br />

der Selbstbeobachtung (Droste-Effekt)<br />

emergiert. Verschiedene<br />

Modelle verwenden Konzepte der<br />

Signalübertragung innerhalb und<br />

zwischen bio-logischen Zellen,<br />

um etwas konkreter mit dem Begriff<br />

«Bewusstsein» umzugehen.<br />

Es ist nun hilfreich zu überlegen,<br />

ob und inwiefern die Signalübertragung<br />

in den Nerven eher nach<br />

klassischen oder evtl. doch nach<br />

quantenphysikalischen Regeln<br />

abläuft.<br />

Quantum-Mind?<br />

In der Quantenphysik muss bei<br />

jeder Beobachtung/Messung<br />

eines Objekts die Existenz eines<br />

Bewusstseins samt einer Messapparatur<br />

angenommen werden,<br />

die irgendwo als eine Art Erkenntnisfenster<br />

zwischen dem Subjekt<br />

und dem Objekt vorhanden ist.<br />

Diese merkwürdige Tatsache wurde<br />

zuerst von Johann von Neumann<br />

(1903-1957) bewiesen und<br />

besagt, dass man die Welt immer<br />

in drei Teile teilen muss: Der Beobachter<br />

(Subjekt), das beobachtete<br />

Ding (Objekt) und das Messgerät<br />

(Erkenntnisfenster). Diese Messapparatur<br />

ruft prinzipiell aus jeder<br />

Messung/ Beobachtung eines<br />

Objekts einen charakteristischen<br />

Satz von Antworten auf eine Reihe<br />

von Ja-Nein-Fragen seitens<br />

des Subjekts hervor, d. h. binäre<br />

Entscheidungen, sog. «Bits». Der<br />

Begriff «Information» analog dem<br />

Begriff «Erkenntnis» macht aber<br />

keinen Sinn, ohne dass es auch<br />

ein Subjekt bzw. einen Erkennenden<br />

gibt, dem die Information bewusst<br />

ist, sowie auch ein Objekt,<br />

das vom Subjekt bzw. vom Erkennenden<br />

erkannt wird. Ähnlich wie<br />

es keine Energie ohne Energieträger<br />

gibt (Schmid 1981, 1982,<br />

1984, 1986), gibt es kein Bit ohne<br />

ein „It“ bzw. einen stofflichen Informationsträger.<br />

Information ist die Zweieinigkeit<br />

von „It“ und „Bit“<br />

John Archibald Wheeler (1911-<br />

2008) betrachtete Information als<br />

den fundamentalsten Begriff in<br />

der Physik und erhob diese Haltung<br />

zu einer Art Doktrin, nach der<br />

die physische Welt ihren Ursprung<br />

letztendlich in der Information<br />

habe (Wheeler 1990).<br />

Da Information in der Einheit «Bit»<br />

gemessen wird, und das englische<br />

Wort „it“ für eine beliebige<br />

Sache, ein „es“ steht, fasste er<br />

diese Idee mit dem Idiom/Spruch<br />

„it from bit“ zusammen. Ich möchte<br />

seine Idee ergänzen und diese<br />

Erweiterung so formulieren: „Information<br />

ist die Zweieinigkeit von<br />

‚It’ und ‚Bit’.“<br />

Im Fall einer Münze kann man philosophieren,<br />

wo entlang der Kante<br />

man die Trennfläche zwischen<br />

dem Teil, den man «Kopf» nennt,<br />

von dem Teil, den man «Zahl»<br />

nennt, definieren möchte – siehe<br />

Teil I. Da aber jede Münze eine<br />

Zweieinigkeit vom «Kopf» und<br />

«Zahl» ist, muss man irgendwo<br />

diese Trennfläche ziehen. Genauso<br />

ist es mit der Information:<br />

Umfasst sie mehr „It“ als „Bit“<br />

(=Geist sei ein Epiphänomen der<br />

Materie) oder mehr „Bit“ als „It“<br />

(=Materie sei ein Epiphänomen<br />

des Geists)? «Zweieinigkeit» in<br />

der Quantenphysik umfasst nicht<br />

nur die «Teilchen-Welle-Zweieinigkeit»,<br />

sondern auch die «Subjekt-Objekt-Zweieinigkeit».<br />

Ich verstehe Geist und Materie<br />

bzw. Subjekt und Objekt als eine<br />

Zweieinigkeit, die wir Bewusstsein<br />

nennen. In diesem Sinne möchte<br />

ich meinen Lesern ein selbstgebasteltes<br />

Quanten-Kōan anbieten:<br />

„Ähnlich wie das Huhn die Erfindung<br />

des Eis ist, um sich selbst zu<br />

reproduzieren, ist das Subjekt die<br />

Erfindung des Objekts, um sich<br />

seiner selbst bewusst zu sein.“<br />

Was auch immer Bewusstsein ist,<br />

es muss eine physikalische Wirkung<br />

auf neuronale Prozesse haben.<br />

Da mein Wunsch, meinen Arm zu<br />

heben, offensichtlich materielle<br />

Konsequenzen hat, können wir<br />

annehmen, dass das Bewusstsein<br />

kein reines Epiphänomen ist.<br />

Ferner muss der Beobachter irgendwie<br />

sich selbst beobachten.<br />

Hier muss zwangsläufig auf der<br />

Basis der Quantenphysik ein (versteckter)<br />

Beobachter ins Spiel<br />

kommen.<br />

Die Frage ist nun: „Inwiefern kann<br />

gezeigt werden, dass die Signalübertragung<br />

im menschlichen<br />

Organismus mithilfe quantenphysikalischer<br />

Wechselwirkungen<br />

verstanden werden kann?“<br />

Zweieinigkeit<br />

Eine Menge von drei korrelativen<br />

Begriffen, wobei jeder Begriff alleine<br />

Bedingung für die Existenz der<br />

anderen zwei Begriffen ist, nennt<br />

man «Zweieinigkeit». Der Begriff<br />

«Erkenntnis» bedingt die Existenz<br />

eines «Erkennenden» wie auch einem<br />

«Erkannten» usw. In diesem<br />

Sinne ermöglicht das Bewusstsein<br />

eine Art Koevolution des Erkennenden<br />

mit dem Erkannten<br />

und umgekehrt. Die grundlegende<br />

Frage im Kontext der Signalübertragung<br />

im Gehirn ist, ob sich die<br />

Ionen, die an der Bildung der im<br />

ersten Teil erwähnten Spikes beteiligt<br />

sind, innerhalb der engen<br />

parenchymischen Dimensionen<br />

eines Axons, einer Synapse oder<br />

eines Mikrotubulus eher quantenphysikalisch<br />

oder eher klassisch<br />

verhalten. Um die Frage „Inwiefern<br />

sind quantenphysikalische<br />

Prozesse an der Signalübertragung<br />

im menschlichen Gehirn<br />

beteiligt?“ zu beantworten, müssen<br />

wir uns eingehend mit der<br />

Idee der de Broglie Wellenlänge<br />

befassen.<br />

de Broglie Wellenlänge<br />

Materie in Bewegung kann sich<br />

einzeln oder als Gruppe sowohl<br />

als Teilchen wie auch als Welle<br />

verhalten. Der Physiker Louis<br />

de Broglie (1892-1987) hat einen<br />

physikalischen Zusammenhang<br />

zwischen der wellenartigen und<br />

der teilchenartigen Natur eines<br />

sich bewegenden materiellen Objekts<br />

postuliert und zur Schätzung<br />

der Wellenartigkeit eines Teilchens<br />

- die sog. de Broglie-Wellenlänge<br />

λdeB des Teilchens - definiert.<br />

Um besser verstehen zu können,<br />

inwiefern die mögliche Wellenartigkeit<br />

jedes Teilchens eine Rolle<br />

bei der Entstehung des Bewusstseins<br />

spielt, ist es hilfreich die<br />

chemischen Prozesse im Gehirn<br />

genauer anzuschauen. Der Quantum-Mind-Hypothese<br />

geht es dabei<br />

um die Eigenschaften (v. a.<br />

Masse und Größe) und das Verhalten<br />

(v. a. Geschwindigkeit) der<br />

maßgebend an der Signalübertragung<br />

im Gehirn beteiligten Ionen<br />

und die Dimensionen der Kanäle,<br />

in denen diese Ionen übertragen<br />

werden.<br />

Signalübertragung im<br />

Nervensystem<br />

Der Mensch empfängt Signale<br />

aus der Umwelt (Schlüsselbegriff:<br />

Bits), die er als Information für<br />

sich sinnvoll deutet (Schlüsselbegriff:<br />

Qualia) und nutzt, aber es<br />

ist völlig schleierhaft, wie das genau<br />

funktioniert (Schlüsselbegriff:<br />

Hard Problem).<br />

Die Signalleitung im Gehirn erfolgt<br />

innerhalb der Neurone durch die<br />

Fortpflanzung von Spannungsänderungen<br />

in Form von Aktionspotenzialen,<br />

den sogenannten<br />

Spikes. Spikes sind alle gleich<br />

beschaffen: Ihre Eigenschaften<br />

>>


50 Quantum-Mind-Hypothese<br />

Quantum-Mind-Hypothese<br />

751<br />

verraten nicht, wie die Reize, die<br />

sie ausgelöst haben, gestaltet<br />

sind. Erst die Aufnahme der Signale,<br />

ihre räumliche Verteilung, die<br />

Kombination verschiedener Signale<br />

und ihre Einbettung in vorhandene<br />

Strukturen bilden den<br />

neuronalen Code, auf dem sensorische<br />

Wahrnehmungen basieren,<br />

sodass sie irgendwie verstanden,<br />

eingeordnet und benutzt werden<br />

können (Schlüsselbegriff: verkörperte<br />

Intelligenz).<br />

Es bleibt die Frage, wie das subjektive<br />

Verständnis (Qualia) eines<br />

neuronalen Signals genau zustande<br />

kommt und ob quantenphysikalische<br />

Prozesse an der<br />

Funktionsweise des Gehirns beteiligt<br />

sind und wenn ja, wie und<br />

in welchem Ausmaß? Die Verteilung<br />

der Spikes nach Durchlaufen<br />

eines Axons kann Eigenschaften<br />

aufweisen, die nur quantenphysikalisch<br />

erklärbar sind, wenn die<br />

parenchymischen Dimensionen<br />

eines Axons, einer Synapse oder<br />

eines Mikrotubulus für die an der<br />

Depolarisation beteiligten Ionen<br />

genügend klein sind.<br />

Die geschätzten Quanteneffektgrößen<br />

der Ionen, die an der Bildung<br />

und Fortpflanzung der obengenannten<br />

Spikes beteiligt sind,<br />

zeigen, dass mindestens ein Teil<br />

der Informationsverarbeitung in<br />

den Nervenleitungen auf quantenphysikalischen<br />

Prozessen basiert<br />

(Schmid 2016).<br />

Denkprozesse können also teilweise<br />

auf Quanteneffekte zurückgeführt<br />

werden, falls der<br />

Ort eines versteckten Beobachters<br />

anatomisch lokalisiert werden<br />

kann. Die Frage ist nun: wo<br />

steckt der versteckte Beobachter<br />

im menschlichen Organismus?<br />

Quantum-Mind Hypothese zur<br />

Entstehung des Bewusstseins:<br />

Das psychogene In vivo(?)<br />

Doppelspalt-Experiment<br />

Wenn ein Axon einen Impuls<br />

durchgibt, wird er über die Axonterminale<br />

aufgeteilt und weitergeleitet.<br />

Jedes durch das Axon<br />

geleitete Bit präsynaptischer Information<br />

(Nervenimpulse), muss<br />

sich für eine von mehreren, verzweigten<br />

Nervenendigungen des<br />

Axons “entscheiden”, bevor es in<br />

die Synapse austritt und sich wieder<br />

“entscheidet”, durch welche<br />

Synapse und in welchen der vielen<br />

Dendriten des nächsten Neurons<br />

es eintreten wird. Ich frage<br />

mich, nach welchen phänomenologischen<br />

Prinzipien diese Verteilungen<br />

bestimmt werden?<br />

Es ist umstritten, ob das Gehirn<br />

Quantenrechnungen direkt unterstützt.<br />

Damit diese auftreten,<br />

muss ein System von der thermodynamischen<br />

Umgebung zeitweise<br />

isoliert werden, da sonst Wechselwirkungen<br />

mit der Umwelt<br />

Quantensuperpositionen sofort in<br />

klassische Zustände überführen.<br />

Wie könnte das Gehirn dies ermöglichen?<br />

Die Quantum-Mind Hypothese<br />

Folgende Hypothese habe ich zur<br />

Entstehung des Bewusstseins im<br />

menschlichen Organismus postuliert<br />

(Schmid 2015c):<br />

“Der versteckte Beobachter, der<br />

sich […] im Informationsverarbeitungsnetzwerk<br />

des Organismus<br />

verbirgt, initiiert und erhält das<br />

Bewusstsein durch die Regulierung<br />

eines dynamischen Gleichgewichts<br />

zwischen Interferenz […]<br />

und Dekohärenz [...] während der<br />

[…] Übertragung von […] Signalen<br />

aufrecht.”<br />

Die «Quantum-Mind Hypothese»<br />

bietet eine anatomische Grundlage<br />

für<br />

• Interferenz oder Nicht-Interferenz<br />

zu evozieren, d. h. das<br />

wellenartige oder teilchenartige<br />

Verhalten der Signalübertragung<br />

über In vivo Quantendoppelspalt-Phänomenen,<br />

die in dynamisch interaktiven<br />

physikalischen Strukturen («it»)<br />

des Organismus stattfinden;<br />

• die Dekohärenz der Quantenwellenfunktion<br />

Ψ des Gehirns<br />

für ausreichend lange Zeiträume<br />

zu verhindern, d. h. die<br />

Kohärenz für eine ausreichend<br />

lange Zeit aufrechtzuerhalten<br />

und<br />

• ein dynamisches Gleichgewicht<br />

zwischen Interferenz (I)<br />

und Dekohärenz (II) während<br />

Übertragung von dichotomen<br />

(«bit») Signalen zu regulieren.<br />

Laut dieser Hypothese ist der<br />

Zusammenbruch von Quantenüberlagerungszuständen<br />

mit dem<br />

Auftreten eines sich selbst wahrnehmenden<br />

Bewusstseins verbunden.<br />

Ein Signal interferiert entweder<br />

mit sich selbst oder wird<br />

“gezwungen”, sich für den einen<br />

oder den anderen von mehreren<br />

möglichen Signalkanälen zu<br />

“entscheiden”:<br />

• innerhalb des Axons vor der<br />

Verzweigung in die Axon-<br />

Terminals und<br />

• innerhalb der Synapse<br />

zwischen den Axon-Terminals<br />

und den Dendriten des<br />

nächsten Neurons und<br />

• innerhalb des Zellkörpers des<br />

nächsten Neurons<br />

jenseits seiner Dendriten.<br />

Einerseits könnte ein durch das<br />

Axon vermittelter, intraneuronaler<br />

Impuls sich entscheiden, nur<br />

an einer Nervenendung und danach<br />

in der Synapse nur an einem<br />

Dendriten-Terminal des nächsten<br />

Neurons anzukommen; andererseits<br />

könnte der Impuls sich diese<br />

„Entscheidung“ irgendwie über<br />

das ihm vorliegende Nervenendungs-<br />

bzw. Dendriten-Areal verteilen<br />

(ganz zu schweigen von der<br />

interneuralen Konnektivität solcher<br />

Impulse im ganzen Gehirn).<br />

Solch ein Signal manifestiert sich<br />

entweder als “Teilchen” oder als<br />

“Welle”, abhängig davon, ob und<br />

wie ein (versteckter) Beobachter<br />

diesen Prozess begleiten kann.<br />

So lässt sich vermuten, dass der<br />

aus der Hypnotherapie wohlbekannte<br />

versteckte Beobachter<br />

letztendlich an jeder Verzweigung<br />

in den astrozytären Rezeptoren<br />

versteckt ist.<br />

So wie die Synapsen die Neuroplastizität<br />

des Gehirns und somit<br />

das Lernen wesentlich mitbestimmen,<br />

könnten die Nervenendungen<br />

von jedem einzelnen Axon,<br />

die Synapsen zwischen diesen<br />

Nervenendungen und den Dendriten<br />

des nächsten Neurons das<br />

Bewusstsein ermöglichen.<br />

Zusammengefasst lässt sich<br />

meine Quantum-Mind<br />

Hypothese wie folgt formulieren:<br />

“Durch ein quantenphysikalisches<br />

Zusammenspiel von komplexen<br />

dichotomen Entscheidungsprozessen<br />

taucht das Bewusstsein<br />

asymptotisch aus einer rekursiv<br />

konvergierenden Reihe von «versteckten<br />

Beobachtern» innerhalb<br />

der physikalischen Struktur des<br />

Organismus auf, währenddem<br />

dieser gleichzeitig zum bewussten<br />

Erleben erweckt wird.”<br />

Der aus der Hypnotherapie bekannte<br />

versteckte Beobachter<br />

wäre also letztendlich in den gliären<br />

(astrozytären) Rezeptoren versteckt,<br />

wodurch die empirische<br />

Tatsache erklärt werden könnte,<br />

dass die Selbstbeobachtung die<br />

Selbstheilung (und den psychogenen<br />

Tod) beeinflussen kann.<br />

Ausklang<br />

Wie ich gezeigt habe (Schmid<br />

2016), ist nachvollziehbar, dass<br />

ein Teil unseres Denkens sich<br />

auf Quanteneffekte zurückführen<br />

lässt.<br />

Was können wir daraus ableiten?<br />

Könnte es sein, dass eine vorwiegend<br />

quanten-physikalische Verarbeitung<br />

der Botenstoffe kaum<br />

zu erwarten wäre, da wir uns ansonsten<br />

subjektiv vorwiegend in<br />

einer Quantenwelt statt in einer<br />

klassischen Welt erleben würden,<br />

was uns in psychologischen<br />

Widerspruch zu unserem alltäglichen<br />

Erleben führen würde?<br />

Man kann zum Beispiel anhand<br />

der Glia-Entwicklung im Gehirn<br />

des Kleinkinds bis zum Alter von<br />

circa 18 Monaten argumentieren,<br />

dass die Quantenwelt die subjektive<br />

Welt des Kleinkinds ist<br />

(Schmid 2015a).<br />

Das Erlangen von Bewusstsein ist<br />

ein Prozess in der psychophysiologischen<br />

Entwicklung des Kleinkinds<br />

und konkret-operationell<br />

feststellbar.<br />

Im Sinne eines wissenschaftlich-spekulativen<br />

Erklärungsversuchs<br />

nehme ich an, dass die<br />

Quantenphysik die Basis des Bewusstseins<br />

sein muss, also notwendig<br />

für die Entstehung des<br />

Bewusstseins ist. Veränderungen<br />

der anatomischen Verhältnisse<br />

auf mikroskopischer Ebene würden<br />

eine Veränderung der „Dosis<br />

Quantenphysik“ nach sich ziehen<br />

und das Bewusstsein beeinflussen.<br />

Bewusstsein jenseits des<br />

menschlichen Körpers?<br />

Bisher gibt es keine allgemein akzeptierte<br />

Definition von Bewusstsein.<br />

Ist es die Fähigkeit, über sich<br />

selbst nachzudenken und innere<br />

Symbole für die eigene Existenz<br />

zu finden? Es ist genauso wenig<br />

ein Ding, wie die Farbe blau ein<br />

Ding ist.<br />

Es ist ein besonderer, selbstreferentieller<br />

Zustand des Körper-Geists.<br />

Könnte das Bewusstsein die<br />

Begrenzung auf das Gehirn oder<br />

den Körper überschreiten?<br />

Die Hypothese, inwiefern das<br />

im Sinne einer Art Quanten-verschränkung<br />

des Bewusstseins<br />

geschehen könnte, ist gewagt,<br />

doch berechtigt. Noch spekulativer<br />

scheinen die Behauptungen<br />

zur Aufnahmefähigkeit des Wassers<br />

für Informationen, dargestellt<br />

in unterschiedlichen Kristallbildungen,<br />

die suggerieren, Wasser<br />

könne Träger von “Bewusstsein”<br />

sein.<br />

Sicher aber ist “Bewusstsein” ein<br />

viel umfassenderer Begriff als unsere<br />

anthropozentrische Vorstellung<br />

davon.


52<br />

Literaturübersicht Wissenschaft<br />

Literaturübersicht Wissenschaft<br />

753<br />

Literaturübersicht<br />

Wissenschaft<br />

Auch im letzten Jahr wurde auf<br />

dem Gebiet der Hypnose wieder<br />

eifrig geforscht. Größtenteils sind<br />

aber inzwischen die Fragestellungen<br />

zu speziell geworden, um für<br />

unsere Leser von allgemeinem Interesse<br />

zu sein. Das zeigt natürlich<br />

andererseits, dass es schon<br />

längst nicht mehr nur darum<br />

geht zu untersuchen, ob Hypnose<br />

überhaupt funktioniert, sondern<br />

jetzt rücken Mechanismen und<br />

Zusammenhänge auf molekularer<br />

Ebene in den Fokus. Beispiele<br />

dafür sind die drei anschließend<br />

Zinaida I. Storozheva, Anna V. Kirenskaya, Mikhail N. Gordeev, Maria E. Kovaleva & Vladimir Yu<br />

Novototsky-Vlasov (<strong>2018</strong>) COMT Genotype and Sensory and Sensorimotor Gating in High and<br />

Low Hypnotizable Subjects, International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis,<br />

66:1, 83-105<br />

Abstract<br />

zitierten Arbeiten. Hier zeigt<br />

sich, dass unterschiedliche Ausprägungen<br />

der Hypnotisierbarkeit<br />

mit Variationen der Katechol-O-Methyltransferase<br />

(COMT)<br />

und damit dem dopaminergen<br />

System bzw. der Ausprägung der<br />

Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin,<br />

Dopamin) oder auch<br />

den Polymorphismen der Opioid-Rezeptoren<br />

korreliert sind. Das<br />

könnte letztlich bedeuten, dass<br />

Hypnotisierbarkeit auch eine genetisch-molekulare<br />

Komponente<br />

haben könnte. Das Thema ist<br />

auch für mich persönlich sehr interessant,<br />

weil ich vor 35 Jahren<br />

über die Nachweismöglichkeiten<br />

von Katecholaminen promoviert<br />

habe und damals noch niemand<br />

im Traum an solche möglichen<br />

Auswirkungen gedacht hat.<br />

We investigated the association between hypnotizability, COMT polymorphism, P50 suppression<br />

ratio, and prepulse inhibition of acoustic startle response (ASR) in 21 high (HH) and 19 low (LH)<br />

hypnotizable subjects. The frequency of Met/Met carriers of COMT polymorphysm was higher in<br />

HH than in LH group (33.3% versus 10.6%, p = .049).<br />

Increased ASR amplitude and latency and decreased prepulse inhibition at 120 ms lead interval<br />

were found in the HH compared to the LH group. The effect of COMT genotype on prepulse<br />

inhibition was observed in LH group only. No between-group differences in P50 measures were<br />

found. The obtained results suppose the participation of dopamine system in mechanisms of<br />

hypnotizability and different allocation of attentional resources in HH and LH subjects.<br />

E. R. Katonai, Anna Szekely, A. Vereczkei, Maria Sasvari-Szekely, Éva I. Bányai & Katalin Varga<br />

(2017) Dopaminergic and Serotonergic Genotypes and the Subjective Experiences of<br />

Hypnosis, International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 65:4, 379-397<br />

Abstract<br />

Hypnotizability is related to the Val158 Met polymorphism of the COMT gene. The authors’ aim<br />

was to find associations between candidate genes and subjective dimensions of hypnosis; 136<br />

subjects participated in hypnosis and noninvasive DNA sampling. The phenomenological<br />

dimensions were tapped by the Archaic Involvement Measure (AIM), the Phenomenology of<br />

Consciousness Inventory (PCI), and the Dyadic Interactional Harmony Questionnaire (DIH).<br />

The main results were that the “Need of dependence” subscale of AIM was associated with the<br />

COMT genotypes. The GG subgroup showed higher scores, whereas AA had below average scores<br />

on the majority of the subjective measures. An association between the 5-HTTLPR polymorphism<br />

and the intimacy scores on the DIH was also evident. The effects are discussed in the<br />

social–psychobiological model of hypnosis.<br />

Silvano Presciuttini, Michele Curcio, Rosalia Sciarrino, Fabrizio Scatena, Mark P. Jensen &<br />

Enrica L. Santarcangelo (<strong>2018</strong>) Polymorphism of Opioid Receptors μ1 in Highly Hypnotizable<br />

Subjects, International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 66:1, 106-118<br />

Abstract<br />

The possible cooperation between hypnotizability-related and placebo mechanisms in pain<br />

modulation has not been consistently assessed. Here, we investigate possible genetic bases for<br />

such cooperation. The OPRM1 gene, which encodes the μ1 opioid receptor—the primary site of<br />

action for endogenous and exogenous opioids—is polymorphic in the general population for the<br />

missense mutation Asn40Asp (A118G, rs1799971).<br />

The minor allele 118G results in decreased levels of OPRM1 mRNA and protein.<br />

As a consequence, G carriers are less responsive to opioids.<br />

The aim of the study was to investigate whether hypnotizability is associated with the presence of<br />

the OPRM1 polymorphism. Forty-three high and 60 low hypnotizable individuals, as well as 162<br />

controls, were genotyped for the A118G polymorphism of OPRM1.<br />

The frequency of the G allele was significantly higher in highs compared to both lows and controls.<br />

Findings suggest that an inefficient opioid system may be a distinctive characteristic of highs and<br />

that hypnotic assessment may predict lower responsiveness to opioids.<br />

>>


54<br />

Literaturübersicht Wissenschaft<br />

Nachruf Dieter Gerd Hoff<br />

755<br />

Anschließend eine klinische Studie, die ein weiteres Mal die Wirksamkeit von Selbsthypnose<br />

bei chronischen Schmerzen, hier bei Kindern, aufzeigt.<br />

Honorine Delivet, Sophie Dugue, Alexis Ferrari, Silvia Postone & Souhayl Dahmani (<strong>2018</strong>)<br />

Efficacy of Self-hypnosis on Quality of Life For Children with Chronic Pain Syndrome,<br />

International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 66:1, 43-55<br />

Abstract<br />

The aim of this study was to assess the efficacy of self-hypnosis in a therapeutic education program<br />

(TEP) for the management of chronic pain in 26 children aged 7 to 17 years.<br />

Outcomes of the study were a total or a partial (at least 1) achievement of the therapeutic goals<br />

(pain, quality of sleeping, schooling, and functional activity). Sixteen patients decreased their pain<br />

intensity, 10 reached all of their therapeutic goals, and 9 reached them partially.<br />

Self-hypnosis was the only component of the TEP associated with these improvements.<br />

The current study supports the efficacy of self-hypnosis in our TEP program for chronic pain<br />

management in children.<br />

Dieter Gerd Hoff<br />

Dipl.-Psych. und<br />

Psychologischer Psychotherapeut<br />

Besonders gut gefällt mir die nachfolgende Arbeit: das Video ist frei verfügbar und wirklich<br />

schön gemacht. Hier würde ich mir eine breite Akzeptanz und Anwendung wünschen.<br />

Der Aufwand ist überschaubar und der Effekt scheint wirklich gut zu sein.<br />

Zahi Arnon, Hosari Hanan & Jorge Mogilner (<strong>2018</strong>) THE EFFECT OF A HYPNOTIC-BASED<br />

ANIMATED VIDEO ON STRESS AND PAIN REDUCTION IN PEDIATRIC SURGERY,<br />

International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 66:2, 123-133<br />

Abstract<br />

Die Autoren haben unter Zuhilfenahme hypnosuggestiver Techniken ein Video entwickelt, das bei<br />

Kindern Stress und Schmerz bei chirurgischen Eingriffen signifikant vermindert.<br />

Dem Kind wird gezeigt, wie es sich auf einem fliegenden Teppich an einen Wohlfühlort<br />

zurückziehen kann. Das ist vor allem interessant, weil der Effekt sehr rasch eintritt<br />

(das Video dauert 6 Minuten) und in der aktuellen Situation kein Hypnosekundiger vor Ort<br />

sein muss.<br />

https://www.dropbox.com/s/8chpumfsb6jh4z9/English%20version.mp4?dl=0<br />

Peter Dünninger


56 Neue Mitglieder der DGH<br />

Neue Mitglieder der DGH<br />

757<br />

Neue Mitglieder der DGH<br />

Herzlich willkommen in der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V.!<br />

Titel Vorname Name Ort<br />

Titel Vorname Name Ort<br />

Dipl.-Psych.<br />

lic. phil., Psychologische<br />

Psychotherapeutin<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

B.Sc. Psychologie<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych., MSc.<br />

Dr.<br />

Ärztin<br />

Dipl.-Psych.<br />

B.Sc. Psychologie<br />

Dipl.-Psych.<br />

Ärztin<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

KJP<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Prof. Dr. med.<br />

Dipl.-Soz.-Päd., KJP<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Arzt<br />

Dipl.-Psych.<br />

Carmen Lavinia<br />

Isabel<br />

Diana<br />

Pia<br />

Jasmin Liane<br />

Stefanie<br />

Klaus<br />

Cora<br />

Kerstin<br />

Wolfgang<br />

Daniela<br />

Brigitte<br />

Andreas<br />

Alexander<br />

Elisabeth<br />

Barbara<br />

Mario<br />

Barbara<br />

Maria<br />

Heike<br />

Norbert<br />

Julija<br />

Rolf<br />

Merle<br />

Irmgard<br />

Thomas<br />

Susann<br />

Heike<br />

Simone<br />

Yvonne<br />

Michaela Maria<br />

Silke<br />

Brigitte<br />

David<br />

Sigrid<br />

René<br />

Heike<br />

Peter<br />

Werner<br />

Christian<br />

Carolin<br />

Alireza<br />

Baglej<br />

Barb<br />

Baust<br />

Becker<br />

Becker<br />

Benecke<br />

Besser-Siegmund<br />

Cohausz-Terfloth<br />

Dau<br />

Desombre<br />

Diekmann<br />

Dörner<br />

Eckel<br />

Erdmann<br />

Fegert<br />

Friedrich-Grossl<br />

Gareus<br />

Geiger<br />

Geiger<br />

Gelse<br />

Gileles<br />

Hauser<br />

Haverkamp<br />

Heimann<br />

Henkel<br />

Herzog<br />

Heymann<br />

Hickl<br />

Hoffmann<br />

Hölker<br />

Holste<br />

Hornstein<br />

Karmeli<br />

Kempter<br />

Klöpper<br />

Knehans<br />

Kranl<br />

Kraus<br />

Kreß<br />

Kuhlen<br />

München<br />

Basel<br />

Ritterhude<br />

Bergisch Gladbach<br />

Lampertheim<br />

Bonn<br />

Dessau<br />

Hamburg<br />

Telgte<br />

Siegburg<br />

Osnabrück<br />

Köln<br />

Weil am Rhein<br />

Erfurt<br />

Lahr<br />

Niefern-Öschelbronn<br />

Stuttgart<br />

Forchheim<br />

Surwold<br />

Bretten<br />

Bodelshausen<br />

Osnabrück<br />

Freiburg<br />

Wulfsen<br />

Frankfurt<br />

Marburg<br />

Lüdingworth<br />

Essen<br />

Dresden<br />

Frankfurt am Main<br />

Münster<br />

Marl<br />

Steinfurt<br />

Frankfurt<br />

Gailingen<br />

Bad Nauheim<br />

Dissen<br />

Tegernsee<br />

Steinhagen<br />

Dresden<br />

Ostenfelde<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Ärztin<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Ärztin<br />

Dipl.-Päd., KJP<br />

Dipl.-Psych.<br />

Ärztin<br />

Dipl.-Psych.<br />

M.Sc. Psychologie<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

lic. phil., Psychologischer<br />

Psychotherapeut<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych. Dr. phil.<br />

Dr. med.<br />

Mag. phil.<br />

Arzt<br />

Arzt<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Päd., KJP<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

M.Sc. Psychologie<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Zahnarzt<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Heilpäd., KJP<br />

MOM<br />

Volker<br />

Peter<br />

Ulrike<br />

Franka<br />

Günter<br />

Gerlinde<br />

Beate<br />

Werner<br />

Nicole<br />

Frauke<br />

Franz<br />

Kilian<br />

Winfried<br />

Arne<br />

Claudia<br />

Karolina<br />

Simon<br />

Suzana<br />

Merit<br />

Kerstin<br />

Kathrin<br />

Ida<br />

Lucia<br />

Manuel<br />

Swen<br />

Lisa<br />

Maria<br />

Miriam<br />

Gabriela<br />

Petra<br />

Claudia<br />

Nicole<br />

Evelyne<br />

Sylvia<br />

Christiane<br />

Knut<br />

Meike<br />

Barbara<br />

Edith<br />

Rainer<br />

Lötsch<br />

Marks<br />

Mehling<br />

Mehnert<br />

Meng<br />

Messmer<br />

Meyer<br />

Müller<br />

Müller-Bütow<br />

Nees<br />

Neugebauer<br />

Nolte<br />

Oelker<br />

Oppelt<br />

Plitzko<br />

Pluta-Karamyan<br />

Räber<br />

Ravlic<br />

Reinhard<br />

Reinhardt<br />

Riebel<br />

Rissling<br />

Rizzo<br />

Schäfer<br />

Schommen<br />

Seidelmann<br />

Sellentin<br />

Stock<br />

Syrbe<br />

Veser<br />

von Voigt<br />

Wagner<br />

Weinheimer<br />

Weise<br />

Werling<br />

Wernitz<br />

Wessling<br />

Zeyen<br />

Zielenbach<br />

Zimmermann<br />

Kempten<br />

Hettstadt<br />

Berlin<br />

Dresden<br />

Mainz<br />

Kirchheim<br />

Essen<br />

Ubstadt-Weiher<br />

Leipzig<br />

Berlin<br />

München<br />

Burgdorf<br />

Meschede<br />

Gronau<br />

Essen<br />

Zürich<br />

Hermikon<br />

Worms<br />

Leimen<br />

Wetter<br />

Mainz<br />

Romanshorn<br />

Ainring<br />

Bonn<br />

Mönchengladbach<br />

Frankfurt a.M.<br />

Geisenfeld<br />

Ulm<br />

Bünde<br />

Solingen<br />

Geisenheim<br />

Schondorf a. Ammersee<br />

Lünen<br />

Langebrück<br />

Wiesloch<br />

Köln<br />

Wentorf bei Hamburg<br />

Biel<br />

Duisburg<br />

Aldingen


58 Neue DGH- Zertifikatsinhaber<br />

Rezensionen & Neuerscheinungen<br />

759<br />

Neue Zertifikatsinhaber<br />

Herzlichen Glückwunsch zum Erhalt des DGH-Zertifikats!<br />

Rezensionen & Neuerscheinungen:<br />

Autoren: Dr. med. dent. Peter Dünninger // Dipl.-Psych. Anke Precht // Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser Rekkas<br />

Titel Vorname Name Ort<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Arzt<br />

Dr. rer. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych., MSc.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Päd., KJP<br />

Dipl.-Psych. Dr. phil.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Prof. Dr. med.<br />

Dipl.-Soz.-Päd., Dipl.-Päd.,<br />

KJP<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Mag., KJP<br />

Lic. phil. et theol., Psychologischer<br />

Psychotherapeut<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Päd., KJP<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych. Dr. phil.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Päd., KJP<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Ärztin<br />

Dr. med.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dipl.-Psych.<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Dr. med.<br />

Annette<br />

Anton<br />

Anne<br />

Andrea<br />

Johannes<br />

Elke<br />

Fernando-Mathias<br />

Britta<br />

Ulrich<br />

Kerstin<br />

Wolfgang<br />

Ingeborg<br />

Sina<br />

Dirk<br />

Birgit<br />

Ute<br />

Karin<br />

Ursula<br />

Rolf<br />

Gabriele<br />

Brigitte<br />

Birgit<br />

Gabriele<br />

Cyrill<br />

Matthias<br />

René<br />

Andreas<br />

Beate<br />

Gabriele<br />

Annette<br />

Nidal<br />

Ellen<br />

Frieda<br />

Walter<br />

Anne<br />

Daniela<br />

Isabel Maria<br />

Katharina<br />

Jutta<br />

Suzana<br />

Antje<br />

Oliver<br />

Barbara<br />

Aschmann<br />

Baur-Benner<br />

Becher<br />

Bender-Nickel<br />

Bernarding<br />

Blank Kauschinger<br />

Bollmann<br />

Buchhold<br />

Busch<br />

Cohausz-Terfloth<br />

Dau<br />

Eick-Prinz<br />

Eilers<br />

Frenzel<br />

Funke<br />

Grottker-Wiener<br />

Gudat<br />

Hanspach-Dahl<br />

Hauser<br />

Hildebrand<br />

Jahnke<br />

Jakobs<br />

Jelencsics<br />

Kälin<br />

Kauschke<br />

Klöpper<br />

Kroll<br />

Kuhn<br />

Matern<br />

Merkens<br />

Moughrabi<br />

Orbke<br />

Popp<br />

Quast<br />

Schag<br />

Schneider<br />

Spelz<br />

Taffertshofer<br />

Teuber<br />

Trivakovic-Thiel<br />

Ulmer<br />

Zafiris<br />

Zeyen<br />

Berlin<br />

Breisach<br />

Berlin<br />

Taunusstein<br />

Berlin<br />

Niedernhall<br />

Stuttgart<br />

Greifswald<br />

Weilrod<br />

Telgte<br />

Siegburg<br />

Wolfhagen<br />

Bonn<br />

Beetzendorf<br />

Augsburg<br />

Hamburg<br />

Castrop-Rauxel<br />

Offenbach<br />

Freiburg<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Bad Salzuflen<br />

Weyerbusch<br />

Eggendorf<br />

Zürich<br />

Chemnitz<br />

Bad Nauheim<br />

Karlsruhe<br />

Niederkassel<br />

Augsburg<br />

Karlsruhe<br />

London/UK<br />

Bielefeld<br />

Nordhorn<br />

Trier<br />

Stuttgart<br />

Feldatal<br />

Kleve<br />

Ebersberg<br />

Dortmund<br />

Bad Pyrmont<br />

Karlsruhe<br />

Düsseldorf<br />

Biel<br />

Michael E. Harrer:<br />

>> Hypnose und Achtsamkeit –<br />

Zwei Schwestern auf dem<br />

Tandem, Carl Auer, Heidelberg,<br />

<strong>2018</strong>.<br />

Michael Harrer verknüpft in diesem<br />

Buch zwei auf den ersten<br />

Blick ziemlich gegensätzliche Methoden.<br />

Auf der einen Seite die<br />

uralte Technik der Hypnose, die<br />

auf Neudeutsch top-down durch<br />

Suggestionen unwillkürliche, unbewusste<br />

Veränderungen initiieren<br />

will, auf der anderen Seite die<br />

ebenfalls alte, im Buddhismus begründete<br />

Achtsamkeitslehre, die<br />

sozusagen bottom-up durch Beobachtung,<br />

Akzeptanz und Bewusstwerdung<br />

die Einstellung zu<br />

bestehenden Problemen verändern<br />

will.<br />

Er zeigt sehr sachkundig und beeindruckend<br />

mit Literaturzitaten<br />

untermalt auf, dass die beiden<br />

prinzipiell so unterschiedlichen<br />

Herangehensweisen sich eigentlich<br />

ideal ergänzen und kombinieren<br />

lassen. Die Grundprinzipien<br />

und Wirkungsweisen werden bis<br />

ins Einzelne geschildert und auf<br />

ihre gegenseitige Kompatibilität<br />

geprüft. Das wird durch einzelne<br />

Anwendungsbeispiele und Beschreibung<br />

geeigneter Synergieeffekte<br />

bei zahlreichen Krankheitsbildern<br />

wirkungsvoll untermalt.<br />

Das Buch ist sicher keine leichte<br />

Kost für den psychotherapeutischen<br />

Anfänger. Für den, der sich<br />

in einer der beiden Therapieformen<br />

aber schon etwas auskennt,<br />

bietet es einen hervorragenden<br />

Einblick in die jeweils andere<br />

Technik und zusätzlich neue Erkenntnisse<br />

über die vermeintlich<br />

schon vertraute eigene Methode<br />

aus neuen Blickwinkeln. Gerade<br />

durch die sehr profunde Ausarbeitung<br />

und detaillierte Beschreibung<br />

der Einsatzmöglichkeiten einer<br />

Kombination von Hypnose und<br />

Achtsamkeit bei den unterschiedlichsten<br />

Problemfeldern kann es<br />

dem Leser helfen, sein eigenes<br />

Therapiespektrum zu erweitern.<br />

Im besten Sinne ein „Fachbuch“<br />

mit dem Zeug zum Klassiker. > Das Praxisbuch der hypnotherapeutischen<br />

Raucherentwöhnung:<br />

66 Interventionen für Freiatmer,<br />

Carl Auer, Heidelberg, <strong>2018</strong>.<br />

Dr. Cornelie Schweizers zweites<br />

Buch zum Thema Raucherentwöhnung<br />

ergänzt das bereits<br />

2009 erschienene „Vom blauen<br />

Dunst zum frischen Wind“ um<br />

die Anleitung zur Raucherentwöhnung<br />

im Einzelsetting mit 66<br />

konkreten hypnotherapeutischen<br />

Interventionsvorschlägen. Das<br />

Buch ist hervorragend strukturiert,<br />

was dem Leser ermöglicht, auch<br />

punktuell auf Techniken zuzugreifen,<br />

ohne das Buch vorab komplett<br />

gelesen zu haben.<br />

Die einzelnen Kapitel ermöglich<br />

einen schnellen, praktischen<br />

Überblick:<br />

Technik, benötigte Zeit dafür, Indikationen<br />

und Kontraindikationen<br />

sowie praktische Tipps (so zum<br />

Beispiel empfiehlt die Autorin,<br />

bei Klienten, die Autogenes Training<br />

anwenden, auf die Handlevitation<br />

zu verzichten), dann folgt<br />

eine Tranceanleitung im Wortlaut,<br />

ein Hinweis auf mögliche Fragen<br />

und Hürden und Antworten darauf<br />

sowie in manchen Kapiteln Fallbeispiele.<br />

Die zeigen auf, wie die<br />

Technik auch bei anderen Indikationen<br />

genutzt werden kann.<br />

Von Anfang an: Schweizer gibt<br />

hilfreiche Informationen zur Zielgruppe,<br />

ebenfalls zum Setting<br />

und den Unterschieden zwischen<br />

Gruppen- und Einzelsetting wie<br />

auch realistischen Erwartungen<br />

hinsichtlich des Erfolgs, untermauert<br />

mit Zahlen aus verschiedenen<br />

Studien. Der hypnotische<br />

Ansatz wird ergänzt durch viele<br />

Tipps für Klienten. Das Buch befähigt<br />

auch Anfänger in der hypnotherapeutischen<br />

Raucherentwöhnung,<br />

ideenreich und individuell<br />

zu arbeiten und sich vom reich<br />

gedeckten Tisch der Vorschläge<br />

zu bedienen.<br />

Erfahrenere Kollegen werden ihren<br />

Ideenschatz erweitern.<br />

Nur welche der vielen Möglichkeiten<br />

auswählen?<br />

Manche stehen für sich, andere<br />

sind kurz und kombinierbar. Zum<br />

Glück sind sie im Inhaltsverzeichnis<br />

unter verschiedenen Rubriken<br />

eingeteilt, die aber schon eine gewisse<br />

Erfahrung in den Etappen<br />

der Entwöhnungsarbeit voraussetzen.<br />

Die Hypnoseanleitungen<br />

lesen sich wunderbar geschmeidig<br />

und sind ein Wunschbrunnen<br />

nicht nur für rauch-entwöhnende<br />

Hypnotherapeuten.<br />

Besonders schön: Verschiedene<br />

Vorschläge zur Trance-Vertiefung,<br />

nutzbar für verschiedene Typen<br />

von Klienten. Zum Buch werden<br />

außerdem 66 Karten, so genannte<br />

Spickzettel, geliefert, auf denen<br />

einige zentrale Punkte der jeweiligen<br />

Intervention zusammengefasst<br />

werden. Um die zu nutzen,<br />

>>


60 Rezensionen & Neuerscheinungen<br />

Rezensionen & Neuerscheinungen // Forum: Medienpräsenz der DGH<br />

761<br />

muss man sich aber vorher intensiv<br />

ins Kapitel und den Kontext<br />

eingearbeitet haben.<br />

Fazit: Ein hilfreiches Werk für alle,<br />

die mit abstinenzwilligen Rauchern<br />

arbeiten, wie auch für Kollegen,<br />

die in fachmännisch formulierten<br />

Hypnoseanleitungen schmökern<br />

möchten, um ihr Improvisationsreservoir<br />

zu befüllen. > Hypnose und Hypnotherapie:<br />

Manual für Praxis, Fortbildung<br />

und Lehre, Carl Auer <strong>2018</strong>.<br />

Die Inhalte des Grundkursmoduls<br />

lehren Basiskenntnisse zu Theorie<br />

und Praxis der Hypnose. Die Vielfalt<br />

an wörtlich wiedergegebenen<br />

hypnotischen Interventionen kann<br />

sofort in die tägliche Arbeit integriert<br />

werden. 21 Trainingseinheiten<br />

bieten detaillierte Anleitung, um<br />

einzelne Methoden – wie Rapport,<br />

hypnotische Kommunikation, tiefe<br />

Trance, Sprache, Suggestion und<br />

Suggestibilität sowie die Tiefenwirkung<br />

hypnotischer Vorgänge<br />

– intensiv zu üben und dabei die<br />

gewünschten Phänomene sowohl<br />

hervorzurufen als auch‚ am eigenen<br />

Leib‘ und‚ in der eigenen Seele‘<br />

zu erfahren.<br />

Ein Kapitel rückt den Therapeuten<br />

selbst in den Fokus – als Modell<br />

für Selbstfürsorge, Selbstmanagement,<br />

Selbstschutz, Entwicklung<br />

und Freude am Sein. Darüber<br />

hinaus wird der professionelle<br />

Umgang mit hypnosetypischen<br />

schwierigen Situationen erklärt.<br />

Im Aufbaumodul werden komplexe<br />

und hochdifferenzierte Hypnoseinterventionen<br />

ausführlich didaktisch<br />

aufbereitet: Ideomotorik,<br />

Arbeit mit Symptomtrancen und<br />

pathologisch veränderten Ichzuständen,<br />

die diffizile ‚psychologische‘<br />

Kommunikation mit Ich-Instanzen<br />

und Veränderung auf tiefer<br />

unbewusster Ebene. Hypnotherapeutische<br />

Phantasiereisen versetzen<br />

an wundervolle Orte mit<br />

geheimnisvollen Vorgängen, von<br />

denen der Reisende gereift und<br />

gestärkt zurückkehrt. Weil die Erfolge<br />

der Hypnotherapie letztlich<br />

auf der Initiative und Kooperation<br />

des Patienten beruhen, wird<br />

mit Blick auf Selbstwirksamkeit<br />

die Selbsthypnose mit speziellen<br />

Techniken in der Ich-Form dargestellt.<br />

Hypnoseanleitungen speziell für<br />

Gruppen tragen dem Vorteil der<br />

stimulierenden Konkurrenz im<br />

positiv aufgeladenen Gruppenflair<br />

Rechnung, vorzugsweise in<br />

Form von besonders geeigneten<br />

Trancereisen.<br />

Ein reichhaltiges und ausgeklügeltes<br />

Supervisionsprogramm<br />

hinterfragt und optimiert die Hypnoseanwendung<br />

und ihre Effekte.<br />

Vielseitige Fragestellungen zu allen<br />

Facetten der Therapie – z. B. in<br />

Bezug auf Setting, Zielsetzungen,<br />

Ideen, Flow – ermöglichen Reflexion<br />

und lehrreiche Erkenntnisse<br />

sowohl im Selbststudium als auch<br />

im Seminarkontext.<br />

Das reichhaltige Praxismodul<br />

demonstriert auf fundierte Weise<br />

die Anwendung der Hypnose in<br />

den verschiedenen psychotherapeutischen<br />

und medizinischen<br />

Einsatzgebieten – von Allergie bis<br />

Zwangsstörung. Nach einer theoretischen<br />

Einführung werden jeweils<br />

bewährte Hypnosetechniken<br />

und -anleitungen exemplarisch<br />

dargestellt, immer verbunden mit<br />

der Ermunterung zur Gestaltung<br />

eigener Texte.<br />

Das Kapitel zur Hypnose mit Kindern<br />

und Jugendlichen zeichnet<br />

ein Bild von der belebenden,<br />

phantasievollen, entlastenden<br />

und erfolgreichen Arbeit mit jungen<br />

Menschen.<br />

Der Abschnitt zum Hypnocoaching<br />

versammelt klare, zielgerichtete<br />

Techniken zur Performance<br />

und Leistungssteigerung u. a. bei<br />

Prüfungen, künstlerischen Darbietung<br />

und im Leistungssport. Der<br />

Hypnose in der Zahnmedizin ist<br />

ein eigenes Kapitel gewidmet. > Hypnose wirkt!<br />

Springer 2016<br />

Dipl.-Psych. Dr. rer. biol. hum.<br />

Agnes Kaiser Rekkas<br />

So plakativ der Titel wirkt, so überzeugt<br />

ist der Autor offensichtlich<br />

von seinem Thema, der Hypnose<br />

in allen ihren therapeutischen<br />

Ausprägungen. Dieser Enthusiasmus<br />

überträgt sich auch auf den<br />

Leser. Das Buch versteht sich als<br />

Ratgeber für interessierte Laien<br />

und Übersichtswerk für Therapeuten<br />

am Anfang einer Hypnose-/Hypnotherapieausbildung.<br />

Nach einer kurzen Einleitung zum<br />

Wesen der Hypnose, einem Abriss<br />

der Geschichte und allgemeinen<br />

Hypnosetechniken (Nutzung<br />

von Resourcen, Reframing, posthypnotische<br />

Suggestionen) folgt<br />

eine ziemlich weitgefächerte Aufzählung<br />

von Krankheitsbildern,<br />

bei denen Hypnose bzw. Hypnotherapie<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Eigene Kapitel sind der Zahnbehandlung<br />

und der Hypnose bei<br />

Kindern und Jugendlichen sowie<br />

der Selbsthypnose gewidmet. Die<br />

Schilderung der einzelnen Krankheitsbilder<br />

ist relativ knapp gehalten,<br />

allerdings gibt es zu jeder<br />

Indikation Fallbeispiele und auch<br />

Musterinterventionen, die zum Teil<br />

recht ausführlich sind.<br />

Insgesamt erfüllt das Buch recht<br />

genau seinen Anspruch: wer sich<br />

als Laie oder angehender Hypnoseanwender<br />

informieren will, was<br />

Hypnose ist und kann, wird recht<br />

breit informiert.<br />

Die einführenden Kapitel befinden<br />

sich in etwa auf Hypnosegrundkursniveau<br />

und sind sehr verständlich<br />

gehalten. Dass bei der<br />

Breite des Gebotenen und dem<br />

Umfang des Werkes die einzelnen<br />

Anwendungen nicht in die Tiefe<br />

besprochen werden können, ist<br />

verständlich.<br />

Sehr schön für angehende Hypnoseanwender<br />

sind die jeweiligen<br />

Beispielinterventionen, von denen<br />

man sich sicher einige Formulierungen<br />

abschauen kann.<br />

Für die avisierte Zielgruppe ist das<br />

Buch auf jeden Fall zu empfehlen,<br />

aber auch für erfahrenere Therapeuten<br />

könnte es als Handreichung<br />

für ihre Patienten/Klienten<br />

hilfreich sein, es kann sicher manches<br />

Aufklärungsgespräch über<br />

Prinzipien und Wirkungsweisen<br />

der Hypnose ergänzen.


62<br />

Kongress- Bonbon<br />

Einladung Mitgliederversammlung<br />

763<br />

7<br />

Unser Kongress-Bonbon:<br />

100 € Gratifikation!<br />

Einladung<br />

zur Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft<br />

für Hypnose und Hypnotherapie e.V.<br />

Am: Freitag, 16.11.<strong>2018</strong><br />

Viele von uns haben KollegInnen oder Freunden schon von der DGH-Jahrestagung in Bad Lippspringe<br />

vorgeschwärmt – und auch schon einige überzeugt, die Tagung selbst zu besuchen.<br />

Wer einen neuen Besucher mitbringt, also jemanden, der den Kongress dieses Jahr zum ersten<br />

Mal besucht und noch nicht bei der DGH als Interessent oder Mitglied geführt ist, hilft der DGH<br />

bei ihrem Auftrag – und erhält als Dankeschön 100 €. Ausgenommen sind nur die Referenten.<br />

Ansprechpartner ist die Geschäftsstelle unter dgh-geschaeftsstelle@t-online.de<br />

Tagesordnung<br />

Im:<br />

Um:<br />

Best Western Premier Park Hotel<br />

am Kaiser-Karls-Park<br />

Peter-Hartmann-Allee 4<br />

33175 Bad Lippspringe<br />

20.30 Uhr<br />

Kongress-Gewinnspiel:<br />

auch dieses Jahr wieder!<br />

Dipl.-Psych. Claudia Pohler-Ricken<br />

Psychologische<br />

Psychotherapeutin,<br />

Witten<br />

„<br />

Der Hoch-Schwarzwald, dunkle Wälder, romantische Schluchten,<br />

saftige Wiesen über und über mit Löwenzahn bedeckt, so<br />

steht es im Prospekt und genau so haben wir es angetroffen.<br />

Als eine der glücklichen Gewinnerinnen, die beim letzten Jahreskongress<br />

der DGH in Bad Lippspringe bei der Schätzaufgabe<br />

einen der begehrten Preise ergattert hat, möchte ich der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie meinen<br />

herzlichsten Dank für die sehr willkommene Unterbrechung meines<br />

Praxisalltags aussprechen.<br />

Mein Mann und ich konnten dadurch ein verlängertes Wochenende<br />

im Hotel Landgut Sternen im Höllental in Breitnau verbringen.<br />

Unser wunderschönes Zimmer lag im historischen Goethehaus,<br />

und die Lage des Hotels war ideal für eine Fahrradtour zum<br />

„<br />

Titisee und einen Abstecher nach Freiburg.<br />

Wir haben das alles sehr genossen!<br />

TOP 1<br />

TOP 2<br />

TOP 3<br />

TOP 4<br />

TOP 5<br />

TOP 6<br />

TOP 7<br />

Feststellung der<br />

ordnungsgemäßen<br />

Einberufung<br />

Wahl des<br />

Versammlungsleiters<br />

Wahl des Protokollanten<br />

Beschluss der<br />

Tagesordnung<br />

Verabschiedung des<br />

Protokolls der letzten MV<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Aussprache zum Bericht<br />

des Vorstandes<br />

TOP 8<br />

TOP 9<br />

TOP 10<br />

TOP 11<br />

TOP 12<br />

TOP 13<br />

Bericht der Kassenprüfer<br />

Aussprache zum Bericht<br />

der Kassenprüfer<br />

Bericht des<br />

Datenschutzbeauftragten<br />

Aussprache zum Bericht<br />

des Datenschutzbeauftragten<br />

Entlastung des<br />

Vorstandes<br />

Verschiedenes<br />

So klingt es, wenn eine Kongress-Teilnehmerin von ihrem Gewinn berichtet.<br />

Was es dieses Jahr zu gewinnen gibt, ist noch ein Geheimnis. Gelüftet wird es beim DGH-Fest am 17. November.


64 Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

Protokoll der Mitgliederversammlung 765<br />

Mitgliederversammlung der deutschen Gesellschaft<br />

für Hypnose und Hypnotherapie e.V.<br />

Am 17.11.2017 im Best Western Premier Parkhotel, Peter-Hartmann-Allee 4,<br />

33175 Bad Lippspringe.<br />

Beginn: 20:30 Uhr<br />

Tagesordnung:<br />

>> Top 1: Feststellung der<br />

ordnungsgemäßen<br />

Einberufung<br />

>> Top 2: Wahl des Versammlungsleiters<br />

>> Top 3: Wahl des Protokollanten<br />

>> Top 4: Beschluss der<br />

Tagesordnung<br />

>> Top 5: Verabschiedung des<br />

Protokolls der<br />

letzten Mitgliederversammlung<br />

>> Top 6: Bericht des<br />

Vorstandes<br />

>> Top 7: Aussprache<br />

zum Bericht des<br />

Vorstandes<br />

>> Top 8: Bericht der<br />

Kassenprüfer<br />

>> Top 9: Aussprache zum<br />

Bericht der<br />

Kassenprüfer<br />

>> Top 10: Bericht des<br />

Datenschutzbeauftragten<br />

>> Top 11: Aussprache<br />

zum Bericht des<br />

Datenschutzbeauftragten<br />

>> Top 12: Entlastung des<br />

Vorstandes<br />

>> Top 13: Verschiedenes<br />

>> Top 1:<br />

Feststellung der ordnungsgemäßen<br />

Einberufung<br />

Der Präsident der DGH, Herr Dr.<br />

Klaus Hönig, eröffnet die Mitgliederversammlung<br />

um 20:30 Uhr und<br />

stellt deren ordnungsgemäße und<br />

fristgerechte Einberufung mit den<br />

„Suggestionen <strong>Ausgabe</strong> 2017“ fest.<br />

>> Top 2:<br />

Wahl des Versammlungsleiters<br />

Herr Dr. Hönig schlägt vor, Herrn<br />

Sebastian Knop zum Versammlungsleiter<br />

zu wählen. Herr Knop ist im<br />

Falle der Wahl bereit, das Amt anzunehmen.<br />

Er wird einstimmig ohne<br />

Gegenstimme zum Versammlungsleiter<br />

gewählt. Herr Knop nimmt die<br />

Wahl an.<br />

>> Top 3:<br />

Wahl des Protokollanten<br />

Herr Dr. Hönig schlägt vor, Herrn Dr.<br />

Christian Bernd Hüsken zum<br />

Protokollanten zu wählen. Herr Dr.<br />

Christian Bernd Hüsken ist im Falle<br />

seiner Wahl bereit, das Amt anzunehmen.<br />

Herr Dr. Christian Bernd Hüsken<br />

wird einstimmig zum Protokollanten<br />

gewählt. Herr Dr. Christian Bernd<br />

Hüsken nimmt die Wahl an.<br />

>> Top 4:<br />

Beschluss der Tagesordnung<br />

Die Tagesordnung wird wie vorgelegt<br />

einstimmig ohne Gegenstimmen oder<br />

Enthaltungen beschlossen.<br />

>> Top 5:<br />

Verabschiedung des Protokolls der<br />

letzten Mitgliederversammlung<br />

Schriftliche oder mündliche<br />

Einwendungen gegen das Protokoll<br />

der letzten Mitgliederversammlung<br />

vom 20.11.2016 in Bad Lippspringe<br />

liegen nicht vor.<br />

Der Versammlungsleiter stellt die<br />

Ordnungsgemäßheit des Protokolls –<br />

wie publiziert in Suggestionen 2017 –<br />

fest. Die Versammlung beschließt das<br />

Protokoll einstimmig ohne Gegenstimmen<br />

oder Enthaltungen.<br />

>> Top 6:<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Herr Dr. Hönig berichtet von der Arbeit<br />

des Vorstandes im vergangenen<br />

Jahr. Er berichtet insbesondere davon,<br />

dass im Rahmen der Projekttage<br />

eine Veranstaltung zum Thema<br />

„Trauma“ in Bad Lippspringe mit ausgesprochen<br />

positiver Resonanz stattgefunden<br />

hat. Er äußert seine Freude<br />

darüber, dass für diese Veranstaltung<br />

namhafte Referenten wie z. B.<br />

Prof. Kapfhammer gewonnen werden<br />

konnten. Er berichtet weiterhin über<br />

die Außendarstellung der DGH. So ist<br />

u. a. mit Herrn Precht ein neues Profil<br />

für die Außendarstellung der Gesellschaft<br />

erarbeitet worden. Ein Ansatz<br />

ist, dass verstärkt Kontakte genutzt<br />

werden sollen, die einzelne Mitglieder<br />

zu Universitäten, Verbänden und<br />

sonstigen Einrichtungen haben, um<br />

so zu erreichen, dass die DGH an diesen<br />

Einrichtungen präsenter ist.<br />

Die Vizepräsidentin der Gesellschaft,<br />

Frau Dr. Helga Hüsken-Janßen, berichtet<br />

von der Arbeit der Geschäftsstelle<br />

im vergangenen Jahr.<br />

Sie berichtet, dass sich im Rahmen<br />

des diesjährigen Kongresses ca. 50<br />

Teilnehmer mehr angemeldet haben<br />

als im vergangenen Jahr. Im Vorstand<br />

bestand Einigkeit darüber, dass sich<br />

die Tagungsstätten in Bad Lippspringe<br />

bewährt haben und dass – sofern<br />

die Teilnehmerzahl nicht signifikant<br />

weiter steigt – Bad Lippspringe eine<br />

perfekte Lokalisation ist, um den<br />

Kongress durchzuführen.<br />

Bewährt haben sich insbesondere<br />

gute Kontakte zur Stadt, zur Verwaltung<br />

der Gemeinde unter Einschluss<br />

des Bürgermeisters und auch zu dem<br />

Tagungshotel und seiner Leitung. Sie<br />

berichtet weiter, dass zunehmend<br />

mehr Ärzte in die DGH eintreten.<br />

Der Anteil von Ärzten im Verhältnis<br />

zu Zahnärzten und psychologischen<br />

Psychotherapeuten ist signifikant<br />

gestiegen. Sie berichtet von 68 Neueintritten<br />

im vergangenen Jahr im<br />

Verhältnis zu ca. 30 Kündigungen.<br />

Insoweit ergibt sich eine durchaus<br />

positive Bilanz.<br />

Anhand eines Charts wird die Mitgliederentwicklung<br />

in den vergangenen<br />

Jahren in Augenschein genommen.<br />

Auffällig ist, dass es im Jahre 2015<br />

zu deutlich mehr Kündigungen gekommen<br />

ist als im letzten Jahr bzw.<br />

in den Jahren zuvor. Auf Nachfrage<br />

erläutert die Vizepräsidentin, dass im<br />

Jahre 2015 die Umstellung auf das<br />

IBAN Einzugsverfahren durchgeführt<br />

worden ist. Dies hat wohl bei den<br />

Kolleginnen und Kollegen, die ihre<br />

Mitgliedschaft nicht allzu aktiv gehandhabt<br />

haben, zu der Überlegung<br />

geführt, die Mitgliedschaft nunmehr<br />

zu beenden. Berichtet wird weiter<br />

von dem Projekt „neue Homepage“.<br />

Anhand des Recherchetools Google<br />

Analytics konnte festgestellt werden,<br />

dass es einen äußerst hohen Zugriff<br />

auf die Therapeutenliste gibt.<br />

Bedauerlicherweise ist indes eine<br />

recht kurze Verweildauer auf den einzelnen<br />

anderen Seiten zu verzeichnen.<br />

Insoweit soll das Ziel sein, die<br />

Verweildauer einzelner Besucher auf<br />

der Homepage auf den Seiten deutlich<br />

zu steigern durch interessantere<br />

Gestaltung bzw. sollten die notwendigen<br />

Informationen komprimierter dargestellt<br />

werden. Hier soll auch eine<br />

Effizienzsteigerung in Bezug auf die<br />

Öffentlichkeitsarbeit, die durch die<br />

Homepage verkörpert wird, erfolgen.<br />

Die Vizepräsidentin berichtet weiter<br />

von den positiven Erfahrungen mit<br />

der Summerschool Bonn im vergangenen<br />

Jahr. Ursprünglich war angedacht,<br />

ein Angebot für Studentinnen<br />

und Studenten zu schaffen, um sie<br />

schon früh für die Hypnose und Hypnotherapie<br />

zu interessieren.<br />

De facto war es indes so, dass der<br />

Anteil von Studenten bei dieser Summerschool<br />

nur 15 % betrug. Die restlichen<br />

Teilnehmer waren ärztlich bzw.<br />

psychologisch bereits tätige Kolleginnen<br />

und Kollegen.<br />

Sie berichtet davon, dass ein hoher<br />

Prozentsatz der in Rede stehenden<br />

Personen auf Folgeveranstaltungen<br />

erneut gegrüßt werden konnten. Diesen<br />

beziffert sie mit 45 %. Insoweit<br />

konnte die Summerschool gewissermaßen<br />

als Schnupperveranstaltung<br />

verstanden werden, die ein signifikantes<br />

Tool zur Steigerung der Attraktivität<br />

der Angebote der DGH in<br />

den in Rede stehenden Berufskreisen<br />

darstellt.<br />

Insofern ist es als signifikantes Nebenprodukt<br />

zu bezeichnen, dass<br />

ähnlich wie bei den Projekttagen eine<br />

deutlich gestiegene Anzahl von Kollegen<br />

„von außen“ erstmalig mit DGH<br />

respektive mit der Hypnotherapie als<br />

solcher in Kontakt treten. Diesen Anteil<br />

beziffert sie mit ca. 1/3. Sie berichtet<br />

weiter, dass im Jahre <strong>2018</strong> die<br />

Summerschool erneut an der Charité<br />

in Berlin stattfinden wird. Unter Beteiligung<br />

von Herrn Dr. Michael Teut<br />

ist es gelungen, hier wiederum Räumlichkeiten<br />

anzumieten.<br />

Es schließt sich ein Bericht über berufspolitische<br />

Aktivitäten im Jahre<br />

>>


66 Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

767<br />

2017 an. Die KBV hatte wohl intendiert,<br />

die Abrechnungsziffer 35120<br />

Hypnose nicht mehr zeitgleich mit<br />

verhaltenstherapeutischen Maßnahmen<br />

abrechenbar zu stellen.<br />

Hierin wurde der latente Versuch vermutet,<br />

hypnotherapeutische Verfahren<br />

aus dem regulären Versorgungssystem<br />

zu verdrängen.<br />

Durch unterstützende Mitwirkung des<br />

DPtV ist es gelungen, dass die ursprünglich<br />

geplante Maßnahme rückgängig<br />

gemacht wurde.<br />

Indes sei es zwingend erforderlich,<br />

gegen Abrechnungen für das zweite<br />

Quartal 2017 Widerspruch einzulegen,<br />

da nach Rücksprache mit einigen<br />

KVen nicht davon auszugehen<br />

sei, dass eine Nachvergütung automatisch<br />

geschähe.<br />

Frau Dr. Hüsken-Janßen berichtet<br />

auch von berufspolitischen Aktivitäten<br />

zur Abrechenbarkeit von Hypnose<br />

im Rahmen der Tiefenpsychologie.<br />

Es konnte erreicht werden, dass<br />

der Unterausschuss Psychotherapie<br />

beim GBA sich mit diesem Thema<br />

im Frühjahr beschäftigen wird. Sie<br />

berichtet weiter von einer Studie zur<br />

Wirksamkeit von Hypnotherapie zur<br />

Stressbewältigung, die derzeit an der<br />

Charité Berlin von Frau Silvia Fisch,<br />

Münster, und Herrn. Dr. Teut, Berlin,<br />

durchgeführt wird. Herr Dr. Teut stellt<br />

dieses Projekt kurz vor. Er berichtet,<br />

dass auf der Internetdomain betterplace.org<br />

eine Aktion zum Crowdfunding<br />

gestartet worden ist. Es werden<br />

noch ca. 7.000,00 € zur Finanzierung<br />

der Studie benötigt. Intendiert ist<br />

auch die Schaffung standardisierter<br />

Zugänge. Herr Dr. Hönig, berichtet<br />

weiter von einer Studie zur Wirksamkeit<br />

von Hypnotherapie im Bereich<br />

der Onkologie. Er berichtet ebenfalls<br />

davon, dass auch für das kommende<br />

Jahr beabsichtigt ist, einen Wissenschaftspreis<br />

zu vergeben, der mit<br />

5.500,00 € dotiert ist.<br />

Die Vizepräsidentin der DGH, Frau Dr.<br />

Kaiser Rekkas, berichtet von ihrer Tätigkeit<br />

im Vorstand.<br />

Sie berichtet insbesondere, dass sie<br />

nunmehr einen neuen Grafiker zur<br />

Erstellung des Plakats für das Programm<br />

zum Jahreskongress gefunden<br />

habe. Sie berichtet weitergehend<br />

von ihrer Tätigkeit als Herausgeberin<br />

am sogenannten Hypnosemanual,<br />

das als Werk von drei Bänden als Loseblattsammlung<br />

einseitig bedruckt<br />

erscheinen soll. Frau Dr. med. Nikola<br />

Aufmkolk berichtet von ihrer Tätigkeit<br />

als verantwortliche Redakteurin der<br />

Mitgliederzeitschrift „Suggestionen“.<br />

Sie hat diese Tätigkeit zusammen mit<br />

Dr. Dünninger, Münchberg, durchgeführt.<br />

Nach Übernahme dieser Tätigkeit<br />

durch Frau Anke Precht, Offenburg,<br />

wird sie sich in der Zukunft<br />

intensiver um berufspolitische Fragen<br />

kümmern.<br />

>> Top 7:<br />

Aussprache zum Bericht des<br />

Vorstandes<br />

Gefragt wird, wie hoch die Anzahl der<br />

Teilnehmer ist, die für die Stress-Studie<br />

an der Charité benötigt werden.<br />

Hier wird die Zahl von 90-120 Personen<br />

genannt. Nach den ersten Voruntersuchungen<br />

ist zu erwarten, dass<br />

die Ergebnisse der Studie ein ausgesprochener<br />

Erfolg werden.<br />

>> Top 8:<br />

Bericht der Kassenprüfer<br />

Die Kassenprüfer stellen das Ergebnis<br />

der Kassenprüfung vor. Die Kassenprüfung<br />

hat keinerlei Unstimmigkeiten<br />

ergeben. Der anliegende Bericht<br />

der Kassenprüfer ist Bestandteil dieses<br />

Protokolls.<br />

Die Kassenprüfer empfehlen die Entlastung<br />

des Vorstands. Sie erläutern,<br />

welche Rechtsfolgen mit der Entlastung<br />

des Vorstandes von Rechts wegen<br />

verknüpft sind, dass insbesondere<br />

die persönliche zivilrechtliche<br />

Verantwortlichkeit der Mitglieder des<br />

Vorstands im Regelfall dann entfällt,<br />

wenn bzw. soweit diesen die Entlastung<br />

erteilt wurde.<br />

>> Top 9:<br />

Aussprache zum Bericht der<br />

Kassenprüfer<br />

entfällt.<br />

>> Top 10:<br />

Bericht des Datenschutzbeauftragten<br />

Der anliegende Datenschutzbericht des Datenschutzbeauftragten Dr. Peter Dünninger ist Bestandteil dieses Protokolls.<br />

>> Top 11:<br />

Aussprache zum Bericht des Datenschutzbeauftragten<br />

Es wird gefragt, ob Unstimmigkeiten in Bezug auf die Datensicherheit aufgetreten seien. Namentlich ob die Computer<br />

ordnungsgemäß mit einer Firewall versehen seien. Der Datenschutzbeauftragte berichtet, ihm seien insoweit keine<br />

negativen Vorkommnisse bekannt.<br />

>> Top 12:<br />

Entlastung des Vorstandes<br />

Die Versammlung beschließt die Entlastung des Vorstands bei Stimmenenthaltung der Mitglieder des Vorstands<br />

einstimmig.<br />

>> Top 13:<br />

Verschiedenes<br />

Keine Rückmeldung<br />

Dieser ist im vergangenen Jahr an<br />

Frau Marie Worseck mit einer Studie<br />

zum Thema: „Die Vermessung<br />

der Hypnose im Schmerzexperiment:<br />

Physiologische Reaktionen unter<br />

hypnotischen Analgesiesuggestionen<br />

im Kaltwassertest“ vergeben worden.<br />

Der Vorstand freue sich über diesbezügliche<br />

Anträge zur Förderung von<br />

Forschungsvorhaben zum Thema<br />

Hypnose aus den Mitgliederreihen.<br />

Der Versammlungsleiter schließt die Versammlung um 22.30 Uhr.


68 Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

769<br />

Kassenbuchprüfung für das Jahr<br />

2016 bei der deutschen<br />

Gesellschaft für Hypnose (DGH)<br />

Bericht des<br />

Datenschutzbeauftragten 2017<br />

An:<br />

• die DGH- Mitgliederversammlung<br />

in Bad Lippspringe<br />

• den Vorstand der DGH<br />

• die Geschäftsstelle der DGH in<br />

Coesfeld<br />

Vorbemerkung:<br />

Die Kassenbuchprüfung für das<br />

Geschäftsjahr 2016 wurde am<br />

16.11.2017 im Park Hotel in Bad<br />

Lippspringe durchgeführt.<br />

Anwesend waren der Schatzmeister<br />

Herr Dr. Christoph Müller und die<br />

Kassenprüfer Herr Dipl.-Psych.<br />

Thomas Seiffert und Herr Dipl.-Psych.<br />

Andreas Kruse.<br />

ZUR PRÜFUNG:<br />

Die Prüfung für das Kalenderjahr<br />

2016 fand am 16.11.2017 von 11.00<br />

bis 13.00 Uhr im Park Hotel in Bad<br />

Lippspringe statt. Zur Kassenprüfung<br />

standen alle erforderlichen Belege<br />

und Kontoauszüge für das Jahr<br />

2016 zur Prüfung zur Verfügung. Wir<br />

danken dem Schatzmeister für seine<br />

Unterstützung und seine bereitwillige<br />

Auskunftserteilung. Die Buchführung<br />

entspricht den Erfordernissen eines<br />

Einnahme/<strong>Ausgabe</strong>nachweises und<br />

ermittelt den Einnahmenüberschuss<br />

des Jahres 2016. Die Buchführung für<br />

2016 wurde mit Hilfe von DATEV im<br />

Steuerbüro Rubel und Kothe erstellt.<br />

Auf die Führung eines Kassenbuches<br />

konnte aufgrund der EDV verzichtet<br />

werden. Es waren Ausdrucke aller<br />

mittels EDV durchgeführter Buchungen<br />

sowie Buchungsübersichten<br />

(Journal) vorhanden. Bei der Kassenprüfung<br />

konnte festgestellt werden,<br />

dass die Buchungsunterlagen der<br />

DGH wiederum vorbildlich geführt<br />

worden sind und keinen Anlass zur<br />

Beanstandung gaben. Von einer optimalen<br />

Haushaltsführung kann gesprochen<br />

werden.<br />

ZUR EINZELPRÜFUNG:<br />

Die Prüfung der Handkasse entfällt,<br />

da bei der DGH keine geführt wird.<br />

Bei der Prüfung der Buchungsunterlagen<br />

und des Journals konnte festgestellt<br />

werden, dass diese zum<br />

Jahresabschluss (31.12.2016) rechnerisch<br />

korrekt waren. Es waren keine<br />

Saldendifferenzen vorhanden.<br />

Überprüft wurde folgendes:<br />

• Kontrolle der Salden<br />

• Kontrolle sämtlicher<br />

Einzelbelege<br />

• Reisekostenabrechnungen<br />

und Auslagenerstattungen<br />

auf Korrektheit<br />

• Kostenstruktur der DGH<br />

• Überprüfung der Buchungen<br />

bei Abweichung der Salden<br />

der Gegenkonten von mehr<br />

als 1000 € zum Vorjahr<br />

Bei der <strong>Ausgabe</strong>nkontrolle der DGH<br />

wurde festgestellt, dass die Kostenstruktur<br />

der DGH grundsätzlich im<br />

Vergleich zum Vorjahr beibehalten<br />

worden ist.<br />

Empfehlung der Kassenprüfer:<br />

Keine.<br />

Es kann von einer soliden Haushaltsführung<br />

der DGH gesprochen werden.<br />

Nach der Prüfung der Buchführung,<br />

der Einsicht der Belege, Bankauszüge<br />

und sonstigen Buchungsunterlagen<br />

wird die Ordnungsmäßigkeit der<br />

Rechnungslegung bestätigt.<br />

Empfehlung zur Entlastung des Vorstandes<br />

für das Kalenderjahr 2016:<br />

Die Entlastung des Vorstandes durch<br />

die Mitgliederversammlung der DGH<br />

bewirkt die Freistellung des Vorstandes<br />

von allen Ansprüchen, die bei<br />

sorgfältiger Prüfung aller Unterlagen<br />

erkennbar waren. Die Überprüfung<br />

hat für das Jahr 2016 keine Mängel<br />

ergeben. Daher empfehlen wir der<br />

Mitgliederversammlung der DGH,<br />

dem Vorstand der DGH für das Jahr<br />

2016 Entlastung zu erteilen.


70 Geburtstagsgrüße für Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen Geburtstagsgrüße für Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen 771<br />

Geburtstagsgrüße<br />

für Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen<br />

aber auf eine angenehme Weise...<br />

und so ähnlich sollte es später<br />

noch vielen anderen gehen (z.B.<br />

defensiven Chefs von Psychotherapeutenkammern,<br />

einladungsresistenten<br />

Celebritäten, Workshopleitern<br />

etc.). Nur, so richtig<br />

klar ist mir das Geheimnis ihres<br />

Vorgehens bis heute noch nicht.<br />

Helga, die gute Seele der DGH,<br />

feiert einen runden Geburtstag in<br />

diesem Jahr – für uns ein willkommener<br />

Anlass, ihr von Herzen alles<br />

erdenklich Gute zu wünschen,<br />

viel Glück und viel Segen!<br />

Dabei möchten wir außerdem die<br />

Gelegenheit nutzen, ihr Dank zu<br />

sagen für ihr vielfältiges wertvolles<br />

Wirken zum Wohle der DGH<br />

und ihren unermüdlichen Einsatz<br />

in vielen Bereichen, der Hypnose<br />

und Hypnotherapie zu hochqualifizierter<br />

Anwendung und<br />

gesellschaftlicher Akzeptanz zu<br />

verhelfen. Ja, dass dies Herzensanliegen<br />

von Helga sind, wird jeder<br />

unmittelbar spüren, der sie<br />

als Dozentin und Supervisorin in<br />

ihrem Weiterbildungsinstitut der<br />

DGH oder in ihrer Funktion als<br />

Geschäftsführerin der DGH oder<br />

auf dem Jahreskongress der DGH<br />

erlebt.<br />

Doch der Reihe nach: Bereits als<br />

Mädchen, als Helga auf dem täglichen<br />

Schulweg in Coesfeld die<br />

Daruper Straße entlang ging, kam<br />

von Prof. Dr. Walter<br />

Bongartz<br />

sie Tag für Tag an einer schönen<br />

Villa mit Erkertürmchen und einer<br />

Hecke um einen verheißungsvollen<br />

Garten vorbei.<br />

Und intuitiv spürte Helga die<br />

Neugier in sich und den großen<br />

Wunsch, doch einmal durch die<br />

Gartentüre in den Garten schauen<br />

zu dürfen. Da musste doch etwas<br />

Wunderbares zu finden sein!<br />

Und wie das manchmal so ist mit<br />

intuitiven Wünschen, die über<br />

Jahre Gestalt annehmen dürfen<br />

– als rund 50 Jahre später diese<br />

Immobilie zum Verkauf angeboten<br />

wurde, nutzte Helga ihr bis dahin<br />

schon sehr gut entwickeltes hypnotherapeutisches<br />

Geschick und<br />

erwarb das repräsentative Haus,<br />

das seit 2010 die Geschäftsstelle<br />

der DGH und auch das Weiterbildungsinstitut<br />

der DGH Coesfeld<br />

unter seinem Dach beherbergt.<br />

und Dipl.-Psych.<br />

Silvia Fisch<br />

Den Weg zur DGH fand Helga bereits<br />

in den 1980er Jahren kurz<br />

nach der Gründung der Fachgesellschaft<br />

und engagiert sich seit<br />

1989 seit nunmehr fast 30 Jahren<br />

im Vorstand. Aus dieser Zeit<br />

erinnere ich mich (WB) an eine<br />

Episode von einem der frühen<br />

DGH-Feste, als die DGH-Feste<br />

noch klein waren, aber schon<br />

die fröhliche Ausgelassenheit<br />

der späteren und heutigen Feste<br />

kannten. Auf einem solchen Fest<br />

bahnt sich Helga mit meiner Frau<br />

Bärbel einen Weg durch den Trubel<br />

zu mir und ruft mir ins Ohr,<br />

dass es möglich sei, einen ausgewachsenen<br />

Mann plus Stuhl mit<br />

nur vier Fingern hochzuheben.<br />

Das schien mir eine unseriöse Behauptung<br />

zu sein, gegen die ich<br />

protestierte und die ich schon<br />

garnicht an mir ausprobieren lassen<br />

wollte. Und schon saß ich auf<br />

dem Stuhl, ohne genau zu wissen,<br />

wie ich dahin gekommen war und<br />

wurde von den Zeigefingern Helgas<br />

und meiner Frau zu meinem<br />

ungläubigen Staunen und mit viel<br />

Gelächter angehoben und begann<br />

nach oben zu schweben. Ich verlor<br />

den Boden unter den Füßen,<br />

war sozusagen in Helgas Händen,<br />

Parallel war Helga auch über die<br />

DGH hinaus berufspolitisch aktiv.<br />

Die Kontakte, die sie dadurch<br />

und insbesondere durch die Legislaturperioden,<br />

in denen sie im<br />

Vorstand der jungen Psychotherapeutenkammer<br />

NRW Anfang<br />

der 2000er Jahre mitwirkte, sind<br />

für die DGH, aber auch für alle mit<br />

Hypnose arbeitenden Psychotherapeuten<br />

und Ärzte Gold wert.<br />

Dies zeigte sich nicht nur in jüngerer<br />

Vergangenheit, als im Rahmen<br />

der neuen Psychotherapierichtlinien<br />

2017 plötzlich die Abrechnung<br />

der Hypnoseziffer aus dem<br />

EBM verschwand und Helga innerhalb<br />

kürzester Zeit die richtigen<br />

Menschen an den richtigen<br />

Stellen mobilisierte, um eine Korrektur<br />

dieser misslichen Entscheidung<br />

zu erreichen.<br />

Bei ihrem Wirken in der und für<br />

die DGH entwickelten sich Kontakte<br />

zu internationalen Experten,<br />

die aus sehr verschiedenen Zusammenhängen<br />

heraus zur Weiterentwicklung<br />

und Vermittlung<br />

hypnotherapeutischen Wissens<br />

beitragen. Dazu gehören Jeff Zeig,<br />

Michael Yapko, Marc Jensen, Brian<br />

Alman, Maggy Philipps, Betty<br />

Erickson, Woltemade Hartman …<br />

Nicht zuletzt durch Helgas authentische<br />

Herzlichkeit, Begeisterung<br />

und Wertschätzung wurden<br />

aus diesen Kontakten wertvolle<br />

persönliche Beziehungen, von<br />

denen die DGH als Fachgesellschaft<br />

profitiert, weil sie immer<br />

wieder solche Koryphäen auf<br />

ihrem Jahreskongress begrüßen<br />

darf. Da kann es schon das eine<br />

oder andere Mal zu sogenannten<br />

„Serviettenverträgen“ kommen,<br />

wenn abends beim Rotwein schon<br />

einmal ein Workshop für den übernächsten<br />

Kongress vereinbart<br />

wird. Neben diesen renommierten<br />

Fachleuten aus einem wissenschaftlichen<br />

Kontext sind es auch<br />

die Vertreter einer traditionell-intuitiven,<br />

aus schamanischem Wissen<br />

schöpfende Größen, die Helga<br />

persönlich und auch die DGH<br />

mit ihren Beiträgen bereichern. So<br />

saß Helga eines Abends während<br />

eines Kongresses mit einer Gruppe<br />

von Kollegen noch lange mit<br />

Galsan Tschinag, dem Schamanen<br />

aus der Mongolei, zusammen<br />

und erzählte von ihrem Dilemma,<br />

sich zwischen ihren Aufgabenbereichen<br />

Psychotherapeutische<br />

Praxis, Weiterbildungsinstitut und<br />

Geschäftsführung der DGH entscheiden<br />

zu müssen.<br />

Was nützt alles rationale Abwägen,<br />

wenn Galsan seine Knöchelchen<br />

zur Hand hat? Genau einmal<br />

darf man die vier Knöchelchen<br />

werfen, von denen die verschiedenen<br />

Seiten Tiere darstellen,<br />

deren Bedeutung jeweils auf eine<br />

bestimmte Weise zu interpretieren<br />

Für Dipl.-Psych. Dr.<br />

Helga Hüsken-Janßen<br />

ist. So warf Helga die Knöchelchen,<br />

die als ein „Schaf“ und drei<br />

„Ziegen“ landeten. Was bedeutete<br />

das?<br />

Das war für den Schamanen eindeutig:<br />

Das Schaf symbolisiere<br />

Helga, die drei Ziegen seien<br />

Herausforderungen, denen man<br />

sich stellen müsse. Also war es<br />

klar:<br />

Helgas Aufgabe sei es, alle drei<br />

Bereiche Praxis, Institut und Geschäftsführung<br />

zu meistern.<br />

Das konnte ja nicht sein, auch so<br />

ein Orakel kann sich irren, fand<br />

Helga. „Galsan, bitte, lass mich<br />

noch mal werfen, ich muss mich<br />

doch zwischen den Bereichen<br />

entscheiden, alle drei gehen wirklich<br />

nicht!“ Normalerweise werfen<br />

Schamanen die Knöchelchen natürlich<br />

nur ein einziges Mal, aber<br />

selbst Galsan kann Helga keinen<br />

Wunsch abschlagen.<br />

Nachdem auch andere in der<br />

Runde die Knöchelchen mit ganz<br />

unterschiedlichen Ergebnissen<br />

geworfen hatten, noch ein Wurf<br />

von Helga – und o Wunder, diesmal<br />

lagen die drei Knöchelchen >>


72 Geburtstagsgrüße für Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen Geburtstagsgrüße für Dipl.-Psych. Dr. Helga Hüsken-Janßen 773<br />

auf den Seiten „Schaf“, „Ziege“,<br />

„Ziege“, „Ziege“! Jeder normale<br />

Mensch hätte nun eingesehen,<br />

dass nach zwei Würfen, in denen<br />

das statistisch ziemlich unwahrscheinliche<br />

Ereignis genau gleicher<br />

Symbole eintritt, das Orakel<br />

eindeutig gesprochen hat. Helga<br />

aber gab noch keine Ruhe.<br />

Als sich die Runde der Kollegen<br />

schon aufgelöst hatte und Helga<br />

noch bei einem letzten Glas Wein<br />

mit Galsan Tschinag und wenigen<br />

Vertrauten zusammensaß, redete<br />

sie weiter auf ihn ein. Für Galsan<br />

war die Sache klar: „Einmal werden<br />

die Knöchelchen geworfen,<br />

das ist das Orakel! Ich weiß nicht,<br />

wie ich dich habe schon zweimal<br />

die Knöchelchen werfen lassen<br />

können! Ein drittes Mal - auf gar<br />

keinen Fall!“ Wer Helga kennt,<br />

wird erahnen können, wie es ihr<br />

gelang, Galsan vom Gegenteil zu<br />

überzeugen.<br />

Also warf Helga noch einmal die<br />

vier Knöchelchen und sie landeten<br />

als „Schaf“, „Ziege“, „Ziege“,„Ziege“!<br />

Damit war besiegelt,<br />

dass die Lösung wohl doch nicht<br />

im Entscheiden zwischen den drei<br />

Bereichen zu finden war, sondern<br />

in einer Kombination aus allen drei<br />

Bereichen. Zum Glück für alle die,<br />

die so in all diesen Kontexten von<br />

Helgas immenser Fachkompetenz,<br />

engagierter Entschiedenheit<br />

und ihrer Herzenswärme profitieren<br />

dürfen!<br />

Helgas ganz persönliches fachliches<br />

Spezialgebiet – sozusagen<br />

„ihr Baby“ – mit dem sie 2003 promovierte,<br />

ist die Geburtsvorbereitung<br />

mit Hypnose. Mit der ihr bekannten<br />

Sorgfalt und Genauigkeit<br />

entwickelte sie aufbauend auf der<br />

Hypnoreflexogenen Methode von<br />

Paul Schauble in enger Kooperation<br />

mit ihm die Hypnomentale<br />

Geburtsvorbereitung.<br />

Ihre Wirksamkeit belegte sie mit<br />

einer groß angelegten multizentrischen<br />

Studie, woran auch einige<br />

Kolleginnen und Kollegen aus der<br />

DGH als in der Methode geschulte<br />

Hypnotherapeuten mitwirkten.<br />

Seitdem dürften schon etliche<br />

Kinder dank ihrer entspannten und<br />

optimal auf die Geburt vorbereiteten<br />

Mütter einen besonders guten<br />

Start ins Leben gehabt haben!<br />

Ihr unvorstellbar umfangreiches<br />

Wirken für den Jahreskongress,<br />

das weit mehr als ein Jahr vor dem<br />

jeweiligen Ereignis beginnt und<br />

neben dem Zusammenstellen des<br />

abwechslungsreichen und fachlich<br />

interessanten Programms,<br />

dem Gewinnen hochkarätiger<br />

internationaler Referenten und<br />

darauf abgestimmter und gleichzeitig<br />

unterhaltsamer Rahmenprogramm-Acts<br />

viele, viele Details<br />

vom Erstellen der Kongressmappen<br />

über das Erdenken der Begrüßungsgeschenkchen<br />

auch die<br />

geschmackvolle Tischdeko und<br />

das Bekleben der Strohhalme<br />

in dem Begrüßungsaperitif des<br />

DGH-Festes (!) beinhaltet, muss<br />

hier gar nicht mit so vielen Worten<br />

beschrieben werden.<br />

Denn wer schon einmal den<br />

DGH-Kongress besucht hat, wird<br />

wissen, dass diese ganz besondere<br />

Atmosphäre dort, in der man<br />

sich ganz persönlich herzlichst<br />

willkommen und gewürdigt fühlt,<br />

wesentlich durch Helgas unnachahmliche<br />

Art und Weise entstanden<br />

und geprägt ist.<br />

Liebe Helga,<br />

wir gratulieren Dir zu Deinem<br />

Geburtstag, wünschen Dir von<br />

Herzen alles Gute und uns allen<br />

weiterhin viel gemeinsame schöne,<br />

bereichernde, fröhliche und<br />

erfolgreiche Zeit mit Dir!<br />

Prof. Dr. Walter Bongartz und<br />

Dipl.-Psych. Silvia Fisch<br />

Helga is a force of nature.<br />

She is a tireless contributor who<br />

has permanently influenced the<br />

development of hypnotherapy<br />

in German-speaking countries<br />

through the marvelous conferences<br />

she has organized.<br />

I am honored that she has invited<br />

me to speak multiple times at<br />

DGH conferences.<br />

As a conference organizer, I know<br />

the time and effort that is involved.<br />

Helga does a spectacular job.<br />

I am a better person for knowing<br />

Helga. She is dear to me as a<br />

friend and esteemed colleague.<br />

Happy Birthday Helga!<br />

Much love,<br />

Jeffrey K. Zeig, Ph.D.<br />

The Milton H Erickson<br />

Foundation.<br />

von Jeffrey K. Zeig,<br />

Ph.D.<br />

Dear, dear Helga,<br />

Happy birthday! We are thinking of you on this special birthday, sending our love and best wishes.<br />

It’s hard to believe we have been friends and colleagues for almost 20 years now. How time flies!<br />

We have always appreciated your kindness and generosity, as well as the many ways you have<br />

contributed to our field through your dedication to the DGH.<br />

You have been amazing in all you have done, and we know there is still much more we can expect<br />

from you. You are creative, passionate, and so open in sharing your innate gifts We enjoy every visit<br />

with you and always look forward to the next one, wherever in the world it might be.<br />

Come visit us in San Diego, perhaps? We hope it will be soon!<br />

Have a wonderful birthday celebration, know that you are in our hearts, and take good care.<br />

With great affection,<br />

Diane and Michael Yapko<br />

von Diane and Michael<br />

Yapko


74 Vorschau Kongresstermine<br />

Vorschau Kongresstermine<br />

15.-19.11.<strong>2018</strong><br />

Jahreskongress der DGH –<br />

Impulse in Trance<br />

Bad Lippspringe<br />

www.dgh-hypnose.de<br />

03.-04.05.2019<br />

Projekttage Hypnose zur<br />

Stärkung der<br />

Immunkompetenz<br />

Bad Lippspringe, Park<br />

Hotel<br />

www.dgh-hypnose.de<br />

14.-18.11.2019<br />

Jahreskongress der DGH –<br />

Schmerz, lass nach!<br />

Bad Lippspringe<br />

www.dgh-hypnose.de<br />

Vorwärtskommen!<br />

Hypnose und Hypnotherapie bei Carl-Auer<br />

04.-08.12.<strong>2018</strong><br />

Brief Therapy Conference der<br />

Milton Erickson Foundation<br />

San Francisco, USA<br />

www.brieftherapyconference.com<br />

03.-05-05.2019<br />

Jubiläum 30 Jahre MEGA<br />

Österreich<br />

www.hypno-mega.at<br />

26.-29.08.2020<br />

ESH XV. Congress<br />

Basel<br />

www.esh-hypnosis.eu<br />

NEU <strong>2018</strong><br />

NEU <strong>2018</strong><br />

21.-27.02.2019<br />

Ego-State-World-Conference<br />

Namibia<br />

www.meisa.co.za<br />

29.08.-01.09.2019<br />

Jahrestagung der DGZH<br />

Berlin<br />

www.hypnose-kongress-berlin.de<br />

304 Seiten, Kt, 2017 172 Seiten, Kt, 2017 204 Seiten, Kt, <strong>2018</strong><br />

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978-3-8497-0177-2<br />

auch als eBook erhältlich<br />

€ (D)19,95/€ (A)20,60<br />

978-3-8497-0198-7<br />

auch als eBook erhältlich<br />

€ (D)24,95/€ (A)25,70<br />

978-3-8497-0239-7<br />

auch als eBook erhältlich<br />

240 Seiten, Kt, <strong>2018</strong><br />

€ (D)29,95/€ (A)30,80<br />

978-3-8497-0240-3<br />

auch als eBook erhältlich<br />

21.24.03.2019<br />

Jahrestagung der MEG – gender,<br />

sex und identität, Hypnotherapie<br />

und Vielfalt<br />

Bad Kissingen<br />

www.tagung.de<br />

15.-19.10.2019<br />

First Asian Congress of<br />

Hypnosis<br />

Mashad (Iran)<br />

www.cong-asianhypnosis2019.mums.ac.ir/en/<br />

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ca. 256 Seiten, Kt, <strong>2018</strong><br />

ca. € (D)29,95/€ (A)30,80<br />

978-3-8497-0244-1<br />

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125 Seiten, Kt, <strong>2018</strong><br />

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126 Seiten, Kt, <strong>2018</strong><br />

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Tel. 0 25 41 - 88 07 60 l Fax 0 25 41 - 7 00 08<br />

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