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buchreport.magazin 12/2019

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Storytelling: Wie Haufe Lexware seine Kunden inszeniert<br />

50. Jahrgang • ISSN 1615-0724 • K 5446<br />

<strong>buchreport</strong><br />

Dezember <strong>2019</strong> <strong>12</strong><br />

<strong>magazin</strong><br />

Wohlfühl-Filme<br />

für die kalten Tage<br />

NEU AUF DVD<br />

Überall im Handel erhältlich.


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Im Blick: Dezember<br />

Fotos: <strong>buchreport</strong>/NS; <strong>buchreport</strong>/TS; Buchhandlung Graff<br />

Verlegerischer Mut<br />

Als Kulturstaatsministerin Monika Grütters in diesem Herbst erstmals<br />

kleine Verlage mit dem Deutschen Verlagspreis auszeichnete,<br />

gab es neben fünfstelligen Geldprämien auch große Worte: Die<br />

Freiheit des Wortes brauche „verlegerischen Mut, Weltverständnis<br />

und Liebe zur Kultur – für die Kraft des besseren<br />

Arguments, für publizistische und literarische<br />

Vielfalt und für eine Lesekultur, die<br />

diesen Namen auch verdient“. Was dies im<br />

Alltag konkret bedeuten kann, haben die<br />

<strong>buchreport</strong>-Redakteure Nicole Stöcker, Rainer<br />

Uebelhöde und Anja Sieg bei den Hauptpreisträgern<br />

erkundet, die sich für unterschiedliche Themen engagie-<br />

Dreßen, König, Wenzel<br />

ren: für Kulinaria, für Lyrik oder wie das Leipziger Spector Books-Trio<br />

Markus Dreßen, Anne König und Jan Wenzel für Kunst und Design.<br />

Schwerpunkt: Comic & Manga<br />

Hellweg Jurgeit<br />

Im Buchhandel werden weniger<br />

Romane verkauft. Ein spezieller Bereich<br />

der Belletristik zeigt aber<br />

durchaus Dynamik: Comics &<br />

Manga legen weiter eindeutig zu –<br />

und das nicht nur wegen des neuen<br />

„Asterix“- Bandes. 20 Seiten<br />

widmet <strong>buchreport</strong> in dieser Ausgabe den Bildergeschichten. Die<br />

bringen besonders im Manga-Segment junge Leute in den Laden,<br />

wirbt Tokyopop-Geschäftsführerin Susanne Hellweg um mehr buchhändlerisches<br />

Engagement. Ältere Semester mit tieferen Taschen<br />

werden reichlich fündig bei Gesamtausgaben von Comic-Klassikern,<br />

wie Fachautor Martin Jurgeit u.a. an den Beispielen „Conan“ und<br />

„Blueberry“ ausführt. Schwerpunkt „Comic & Manga“ ab S. 24<br />

Schwerpunkt: Video<br />

Das Video-Geschäft wächst, wird aber digitaler.<br />

Der Markt der DVDs, in dem auch eine ganze<br />

Reihe von Buchhändlern aktiv ist, verzeichnet<br />

entsprechende Rückgänge. Ein ausgewähltes<br />

Video-Angebot sorgt aber für Profil und generiert<br />

weiterhin Zusatzumsätze, sagt beispielsweise<br />

Anke Aselmann, die mit Kino-Expertise<br />

Aselmann<br />

bei Graff (Braunschweig) das Bewegtbild-Programm gestaltet. Im<br />

Video-Schwerpunkt (ab S. 44) geht es auch um Literaturverfilmungen,<br />

die gemeinsam mit Büchern präsentiert werden können.<br />

Wir<br />

wünschen<br />

Ihnen<br />

wunderbare<br />

Festtage<br />

und ein<br />

erfolgreiches<br />

neues Jahr.<br />

www.ebuch.de


4 Inhalt <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

22<br />

14<br />

18 44<br />

Magazin<br />

8 Rückenstärkung für Independents<br />

Der Deutsche Verlagspreis soll die Vielfalt fördern.<br />

10 Stimme der Buchkultur<br />

Spector Books: Mit Kunst- und Design Akzente setzen<br />

14 Poesie als Lebensform<br />

Kookbooks: Wie Daniela Seel der Lyrik eine Bühne baut.<br />

18 Tour durch kulinarische Welten<br />

Hädecke : Kochbuchverlag mit besonderer Rezeptur.<br />

22 Der Geschichtenerzähler<br />

Emotionales Storytelling fällt vielen Verlagen schwer.<br />

Haufes Finanzsoftware-Sparte Lexware zeigt wie es geht.<br />

Video<br />

44 Netflix hat Appetit auf Geschichten<br />

Der Streaming-Anbieter sucht Stoffe für Verfilmungen.<br />

Verlage spielen als Stofflieferanten eine große Rolle.<br />

46 Punkten mit Besonderheiten<br />

Filme können den Umsatz weiterhin aufrunden.<br />

Anke Aselmann führt bei Graff die DVD-Regie.<br />

Sie schafft mit besonderen Themen Kaufanreize.<br />

48 Blockbuster mit literarischer Vorlage<br />

Zahlreiche Filme basieren auf erfolgreichen Büchern.<br />

Dem Buchhandel bieten sich dadurch Verkaufschancen.<br />

Comic & Manga<br />

24 Ein Gallier verstärkt den Trend<br />

Der Comic- und Manga-Markt legt weiter zur.<br />

Als Treiber wirkt auch der aktuelle „Asterix“-Band.<br />

26 Durchstarten und wachsen<br />

Tokyopop will nach der Restrukturierung wieder zulegen.<br />

Manga-Anbieter agieren auf einem schwierigen Markt.<br />

Geschäftsführerin Susanne Hellweg erklärt die Strategie.<br />

32 Fantastische Stoffe für Manga-Fans<br />

Für Leser japanischer Comics gibt es viel Nachschub.<br />

Reihen verbinden das Format mit packenden Stoffen.<br />

34 Sprung in die Riege der Superhelden<br />

Der Krieger Conan ist eine bekannte Fantasy-Figur.<br />

Im Comic hat er einen vielfachen Auftritt.<br />

36 Comic-Klassiker neu entdecken<br />

Egmont beschert „Blueberry“ eine Gesamtausgabe.<br />

Auch andere Comics werden kommen in diesem Format.<br />

40 Breite Bühnen für die Bildkunst<br />

Comic-Messen sind Magnete für das Publikum.<br />

Auch die Kinderbuchmesse Bologna will mitmischen.<br />

42 Schreibtisch: Cartoonist Ralph Ruthe


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

HÄDECKE<br />

34 26<br />

Rubriken<br />

55 Auszeichnungen<br />

56 Rückblick: Vor 45, 25, 35, 30 und 5 Jahren<br />

57 Termine<br />

57 Register<br />

58 Impressum<br />

58 Blick in die Kanäle: Die <strong>buchreport</strong>-Channel<br />

Ausblick in den Januar<br />

■ Schwerpunkt: Krimi & Thriller<br />

Vom Digitalthriller über True Crime-Titel bis zu Krimis<br />

in historischem Setting: Die Themenpalette bei<br />

der Spannungsliteratur ist breit. Der Schwerpunkt<br />

liefert einen Überblick über aktuelle Entwicklungen.<br />

■ spezial Jahresbestseller <strong>2019</strong><br />

Mit dem aktualisierten Verlagskompass leistet <strong>buchreport</strong><br />

Orientierungshilfe im Dschungel der Unternehmensverzweigungen.<br />

Fotos: <strong>buchreport</strong>/rue; Andreas Weise/www.factum-fotojournalismus.de; Haufe Lexware; Netflix; ©Marvel/Conan Properties International, <strong>buchreport</strong>/TS<br />

Loretta<br />

kocht echt italienisch<br />

Familienrezepte aus der Toskana<br />

von Loretta Petti, Julia Hildebrand<br />

und Ingolf Hatz<br />

240 Seiten, 205 Farbfotos,<br />

veredeltes Hardcover, Format 21 * 24,5 cm<br />

€ [D] 32,– · ISBN 978-3-7750-0777-1<br />

Mit Lust und Liebe<br />

genießen – seit 100 Jahren<br />

Bester Kochbuchverlag Europas <strong>2019</strong><br />

Deutscher Verlagspreis <strong>2019</strong><br />

Hauptpreisträger<br />

www.hädecke.de


6<br />

<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

15. November: Lesender Barde<br />

Auch Peter Maffay trägt beim 16. bundesweiten Vorlesetag vor.<br />

Der Musiker liest in Wolfsburg Geschichten aus der Welt seines<br />

Märchendrachens Tabaluga, auch wenn er dabei nicht alle<br />

Kinder in seinen Bann ziehen kann. Neben den medienträchtigen<br />

Vorlese-Einsätzen zahlreicher Prominenter beteiligen<br />

sich auch wieder traditionelle Leseförderer wie Buchhandlungen,<br />

Verlage und Bibliotheken. Insgesamt verzeichnet der Aktionstag<br />

650.000 Teilnehmer.<br />

Foto: Anja Weber


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Im Rückspiegel: November <strong>2019</strong><br />

1. November: Leichter Aufwärtstrend<br />

Nach zwei zähen Monaten mit dümpelnder Umsatzentwicklung im<br />

Gesamtmarkt und leichtem Minus im stationären Handel zeigt der<br />

Trend im deutschen Markt wieder leicht nach oben. Und: Anders als in<br />

den beiden Vorjahren geht der Handel nicht mit einem Rückstand ins<br />

Weihnachtsgeschäft.<br />

2. November: Feiernde Indies<br />

Mit über 750 beteiligten Sortimenten feiert die „Woche unabhängiger<br />

Buchhandlungen“ einen neuen Rekord. Die bundesweite Aktionswoche<br />

gibt den inhabergeführten Buchhandlungen die Möglichkeit, sich<br />

und ihre Stärken zu inszenieren – von Lesungen und anderen Veranstaltungen<br />

bis zur großflächigen Verkaufsförderung des „Lieblingsbuchs<br />

der Unabhängigen“.<br />

7. November: Niedrigere Steuer<br />

In Berlin erfolgt ein großer Schritt auf dem Weg zur ermäßigten Mehrwertsteuer<br />

für E-Books und andere digitale Verlagsprodukte: Der Bundestag<br />

beschließt die steuerliche Gleichbehandlung von Gedrucktem<br />

und Digitalem. Mit dabei sind neben E-Books und E-Papern auch Datenbanken,<br />

Apps und Websites, um deren Einbeziehung in die Steuerermäßigung<br />

bis zuletzt gerungen wurde.<br />

8. November: Gesammelte Argumente<br />

Aufrüsten für den Ernstfall: Der Börsenverein präsentiert zusammen<br />

mit Wissenschaftlern viele Daten, die den Nutzen und die Rechtmäßigkeit<br />

der Buchpreisbindung untermauern sollen. Die vorsorglich beauftragten<br />

Argumentationshilfen sollen zum Einsatz kommen, sollte<br />

die Buchpreisbindung in den Fokus der Europarichter rücken. Diese<br />

hatten 2016 in einem Signalwirkungsurteil die Arzneimittelpreisbindung<br />

kassiert – auch, weil überzeugende Gegenargumente fehlten.<br />

14. November: Einseitiger Jubel<br />

Chronologisch<br />

Der Bibliotheksdienstleister EKZ jubelt über den Erfolg seiner digitalen<br />

Ausleihe. Die Zahl der aktiven Onleihe-Nutzer wächst zweistellig<br />

und liegt mittlerweile bei über 1 Mio Nutzer. Die Verlagsbranche zeigt<br />

sich weniger begeistert und legt Ende des Monats eine Studie vor, die<br />

zeigt, dass die Onleihe den Verkauf beeinträchtigt und eher von Besserverdienenden<br />

genutzt wird.<br />

25. November: Erweiterter Nebenmarkt<br />

Jetzt ist es offiziell: Hugendubel übernimmt nach der Karstadt-Kaufhof-Fusion<br />

auch das Buchangebot in den Kaufhof-Filialen. Die neu<br />

entwickelten Ladenbaumodule sollen aber nicht nur in den Warenhäusern,<br />

sondern auch als Shop-in-Shop-Lösungen in Modehäusern und<br />

anderen Einzelhandelsläden zum Einsatz kommen. Hugendubel hat<br />

den „Nebenmarkt“ entsprechend sondiert.<br />

7


8<br />

<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

VERLAGE Der Deutsche Verlagspreis wurde <strong>2019</strong> erstmals verliehen.<br />

Geld und Gütesiegel sollen kleine Verlage entlasten und die Vielfalt fördern.<br />

Etwas Rückendeckung<br />

Erste Hauptpreisträger:<br />

Die Verlage Hädecke,<br />

Kookbooks und Spector<br />

Books sind auf der<br />

Frankfurter Buchmesse<br />

als „herausragende Verlage“<br />

mit dem Deutschen<br />

Verlagspreis <strong>2019</strong><br />

ausgezeichnet worden.<br />

Die Kleinverlage konnten<br />

sich auch über eine<br />

Finanzspritze von je<br />

60.000 Euro freuen.<br />

67 kleine und unabhängige Verlage konnten<br />

sich in diesem Jahr freuen: Sie sind<br />

Preisträger des erstmals vergebenen Deutschen<br />

Verlagspreises. Die Auszeichnung<br />

wurde nach Vorbild des Deutschen Buchhandlungspreises<br />

aufgesetzt, der bereits<br />

seit 2015 an inhabergeführte Buchhandlungen<br />

vergeben wird. Das Verlags-Äquivalent<br />

hatte Kulturstaatsministerin Monika<br />

Grütters (CDU) im vergangenen Jahr initiiert,<br />

nachdem unabhängige Verleger in einer<br />

„Düsseldorfer Erklärung“ mehr finanzielle<br />

Unterstützung für ihre Arbeit durch<br />

den Staat gefordert hatten.<br />

Weil die Konkurrenz durch andere<br />

Medien wächst und die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen schwieriger werden,<br />

stehen gerade kleine Verlage seit einigen<br />

Jahren unter zunehmendem Druck. In<br />

Zeiten bedrohlicher Konzentrationsentwicklung<br />

auf dem Buchmarkt sei der Preis<br />

daher auch als eine Rückendeckung zu verstehen,<br />

sagte Grütters bei der Preisverleihung<br />

auf der Frankfurter Buchmesse. Der<br />

Deutsche Verlagspreis soll „ein Zeichen<br />

für literarische Vielfalt setzen“ und die<br />

Arbeit der Verlage sichtbarer machen.<br />

Die ganze Programmpalette<br />

Vielfalt bedeutet auch Gießkannenprinzip<br />

bei der Preisvergabe: 60 Verlage erhielten<br />

für ihre „hervorragende gesamtverlegerische<br />

Tätigkeit“ ein Gütesiegel und jeweils<br />

15.000 Euro, die 3 Hauptpreisträger wurden<br />

als „herausragende Verlage“ mit einem<br />

Gütesiegel und Prämien in Höhe von jeweils<br />

60.000 Euro bedacht. Sie demonstrieren<br />

die breite Palette der Programme,<br />

wie die <strong>buchreport</strong>-Porträts auf den folgenden<br />

Seiten zeigen:<br />

■ Der Leipziger Verlag Spector Books ist<br />

auf Kunst- und Designbücher spezialisiert<br />

und auch international bekannt (s.S. 10).<br />

■ Der aus dem Netzwerk Kook hervorgegangene<br />

Berliner Verlag Kookbooks bereitet<br />

der Lyrik eine Plattform (s.S. 14).<br />

■ Der 1919 gegründete Hädecke Verlag aus<br />

Weil ist seit vier Generationen in Familienbesitz<br />

und publiziert Kochbücher (s.S. 18).<br />

Fürs Preisgeld bewerben konnten sich<br />

konzernunabhängige Verlage mit einem<br />

Jahresumsatz von unter 3 Mio Euro. Eine<br />

Jury um Literaturkritiker Denis Scheck hat<br />

aus 3<strong>12</strong> Bewerbern die Gewinner ausgewählt.<br />

Neben der verlegerischen Arbeit waren<br />

auch kulturelles und gesellschaftliches<br />

Engagement sowie innovative oder digitale<br />

Projekte als Kriterien vorgegeben. Ein undotiertes<br />

Gütesiegel erhielten zudem die<br />

Verlage Reclam, Schwaneberger, Wissenschaftliche<br />

Buchgesellschaft und Edition<br />

Michael Fischer, die mit ihrem Jahresumsatz<br />

über 3 Mio Euro pro Jahr liegen.<br />

Im Umfeld der Preisverleihung gab es<br />

auch Kritik an den Auswahlkriterien. Einige<br />

Verlage, die nicht mit einem Teil des<br />

Preisgelds bedacht wurden, fühlten sich<br />

benachteiligt und warfen Grüttersʼ Behörde<br />

unprofessionelle Patzer vor. Mehr:<br />

www.<strong>buchreport</strong>.de/go/verlagspreis<br />

Foto:<strong>buchreport</strong>/DZ


Neuerscheinungen Winter <strong>2019</strong><br />

Guido Möllering<br />

Vielfalt in Unternehmenskulturen<br />

Auf gute Zusammenarbeit trotz<br />

unterschiedlicher Wertvorstellungen?<br />

erscheint im Januar 2020<br />

68 Seiten, Broschur<br />

€ 18,– (D)<br />

ISBN 978-3-86793-881-5<br />

EBOOK<br />

Erscheint als E-Book (PDF)<br />

Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)<br />

Produktivität und<br />

inklusives Wachstum<br />

Wettbewerb, Investitionen und Innovationen<br />

für Wachstum und Teilhabe<br />

Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)<br />

Produktivität und<br />

inklusives Wachstum<br />

Wettbewerb, Investitionen und<br />

Innovationen für Wachstum und<br />

Teilhabe<br />

erscheint im Januar 2020<br />

336 Seiten, Broschur<br />

€ 35,– (D)<br />

ISBN 978-3-86793-894-5<br />

Kathrin Bock-Famulla, Anne Münchow,<br />

Jana Frings, Felicitas Kempf, Julia Schütz<br />

Länderreport Frühkindliche<br />

Bildungssysteme <strong>2019</strong><br />

Transparenz schaffen –<br />

Governance stärken<br />

erscheint im Februar 2020<br />

400 Seiten, Broschur<br />

€ 28,– (D)<br />

ISBN 978-3-86793-887-7<br />

EBOOK<br />

Erscheint als E-Book (PDF/EPUB)<br />

EBOOK<br />

Erscheint als E-Book (PDF)<br />

Susanne Ulrich<br />

Achtung (+) Toleranz<br />

Wege demokratischer<br />

Konfliktregelung<br />

Praxishandbuch für<br />

die politische Bildung<br />

5. Auflage <strong>2019</strong><br />

270 Seiten, Broschur<br />

Mit Praxisanleitung auf CD-ROM<br />

€ 25,– (D)<br />

ISBN 978-3-86793-899-0<br />

Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)<br />

Opernsänger mit Zukunft!<br />

Karriereaussichten für Nachwuchssänger im deutschen<br />

Kulturbetrieb – Analysen, Erfahrungen, Empfehlungen<br />

Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)<br />

Opernsänger mit Zukunft!<br />

Karriereaussichten für<br />

Nachwuchssänger im deutschen<br />

Kulturbetrieb –<br />

Analysen, Erfahrungen,<br />

Empfehlungen<br />

<strong>2019</strong>, 180 Seiten, Broschur<br />

€ 20,– (D)<br />

ISBN 978-3-86793-858-7<br />

EBOOK<br />

Erscheint als E-Book (PDF/EPUB)<br />

EBOOK<br />

Als E-Book erhältlich (PDF/EPUB)<br />

www.bertelsmann-stiftung.de/verlag


10<br />

<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

VERLAGE Spector Books bringt schön und klug gestaltete Bücher heraus.<br />

Der Verlag gewinnt regelmäßig Preise bei internationalen Wettbewerben.<br />

Das Zielpublikum der Kunst- und Designtitel ist auf der ganzen Welt zu Hause.<br />

Weit wahrgenommene<br />

Stimme der Buchkultur<br />

Spector Books<br />

Die Gesellschafter des<br />

Kunst- und Designverlags<br />

Markus Dreßen,<br />

Anne König, Jan Wenzel<br />

(v.l.) gründeten den<br />

Verlag 2001, um die<br />

Kunstzeitschrift<br />

„Spector Cut & Paste“<br />

herauszugeben. Buchprojekte<br />

wurden zunächst<br />

vor allem für andere<br />

Verlage umgesetzt,<br />

u.a für Hatje Cantz<br />

(z.B. Olaf Nicolai „Rewind/forward“,<br />

2003).<br />

Ab 2008 wurden kontinuierlich<br />

eigene Bücher<br />

herausgebracht. 20<strong>12</strong><br />

wurde der erste Mitarbeiter<br />

eingestellt und<br />

der Vertrieb professionalisiert.<br />

Heute arbeitet<br />

Spector Books weltweit<br />

mit 8 Vertriebspartnern<br />

in Europa, Amerika,<br />

Australien und Asien<br />

zusammen.<br />

Spector Books hat einen guten Lauf: Im vergangenen<br />

Jahr wurde der auf Kunst,<br />

Fotografie, Architektur, Design und Literatur<br />

spezialisierte Verlag mit dem ersten Sächsischen<br />

Verlagspreis (dotiert mit 10.000 Euro)<br />

ausgezeichnet, und auch beim jetzt erstmals<br />

vergebenen Deutschen Verlagspreis konnte<br />

das Leipziger Unternehmen einen der drei<br />

Spitzenplätze belegen.<br />

Die Jury hebt in ihrer Begründung den<br />

innovativen Umgang mit dem Medium<br />

Buch hervor: Die Publikationen würden<br />

selbst zur Bühne und zur Plattform des<br />

formalen und inhaltlichen Austauschs.<br />

Hinzu komme die internationale Ausstrahlung<br />

des Verlags.<br />

Jan Wenzel (47), einer der drei Verleger,<br />

erläutert inmitten des kreativen Chaos<br />

einer Leipziger Altbauwohnung, man habe<br />

„ein dezidiertes Interesse daran, immer<br />

wieder zu testen, was man mit dem Buch<br />

inhaltlich und gestalterisch machen kann“.<br />

Ausgangspunkt und Experimentierfeld für<br />

thematische und gestalterische Positionen<br />

war seit 2001 die Zeitschrift „Spector Cut &<br />

Paste“, die viermal erschienen ist. Man bewegte<br />

sich damit laut Wenzel im Aufbruchsgeist<br />

der Nullerjahre, als gerade viele<br />

kleinere auf Kunst und Design fokussierte<br />

Verlage aus dem Boden schossen und<br />

zunächst eine Parallelexistenz neben der<br />

Buchhandelsinfrastruktur im Internet und<br />

auf Messen führten.<br />

Das Trio der damals 30-Jährigen, das<br />

sich 2001 zur Verlagsgründung fand, verfügte<br />

über keinerlei Branchenerfahrung.<br />

Gleichwohl kamen wichtige Kompetenzen<br />

zusammen:<br />

■ Mit Markus Dreßen war ein an der Hochschule<br />

für Grafik und Buchkunst ausgebildeter<br />

Gestalter an Bord.<br />

■Anne König konnte als Journalistin ihre<br />

Produktions- und Texterfahrungen bei Zeitung<br />

und Radio einbringen.<br />

■Jan Wenzel, der auch als Fotograf arbeitet,<br />

hatte nach einem abgebrochenen Studium<br />

der Kunstgeschichte und Germanistik bereits<br />

an kleineren Publikationen mitgewirkt.<br />

Er und Dreßen hatten sich 1996 kennengelernt,<br />

als sie gemeinsam an einer Dokumentation<br />

zu einer Ausstellung der Leipziger Galerie<br />

für Zeitgenössische Kunst arbeiteten.<br />

Buch als Bühne<br />

Wenzel und König legen während des<br />

Gesprächs immer wieder Publikationen<br />

auf den Tisch, um darin blätternd zu<br />

demonstrieren: Das nur schön ausgestattete<br />

Buch ist nicht das vorrangige Ziel des<br />

Verlegens, vielmehr gehe es um die Frage,<br />

„wie man mit Büchern denken und bestimmte<br />

Inhalte klug umsetzen kann“.<br />

Ein aktuelles Beispiel ist der jüngst erschienene<br />

Schwerpunkttitel „Das Jahr<br />

1990 freilegen“: Leitend war hierbei die<br />

Idee, mit der Doppelseite als „Bühnenraum“<br />

zu arbeiten, auf dem sich verschiedene<br />

Perspektiven und Stimmen zu<br />

diesem Jahr verdichten und gegenseitig<br />

ergänzen. Indem „irritierende Momente“<br />

durch Brüche auf der Text- und Bildebene<br />

geschaffen werden, soll laut Wenzel auch<br />

eine einseitige historische Erzählung aufgebrochen<br />

werden. Dazu gehört, dass neben<br />

dokumentarischem Material essayistische<br />

Reflexionen und Geschichten etwa<br />

von Alexander Kluge, Durs Grünbein und<br />

Heike Geißler dazwischengeschaltet werden,<br />

die aus der Perspektive der Gegenwart<br />

auf das Jahr 1990 schauen, das neben der<br />

historischen Zäsur 1989 in der kollektiven<br />

Erinnerung noch „ein blinder Fleck“ sei. ▹<br />

Foto: Nicole Stöcker für <strong>buchreport</strong>


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

11


<strong>12</strong><br />

<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Bedürfnis nach besonderen<br />

Büchern stillen:<br />

In den Verlagsräumen<br />

von Spector Books ist<br />

die Formatvielfalt des<br />

Programms in den Regalen<br />

zu besichtigen.<br />

Spector Books<br />

Internationale Buchkultur<br />

Dass Spector-Books-Bücher regelmäßig mit<br />

Designpreisen bedacht werden – in diesem<br />

Jahr u.a. von der Stiftung Buchkunst („Die<br />

schönsten deutschen Bücher“) sowie bei<br />

Wettbewerben in der Schweiz, in Österreich<br />

und in den Niederlanden –, ist für Wenzel<br />

auch eine Qualitätsevaluierung und ein Beweis<br />

dafür, „dass man hinsichtlich des Anspruchs,<br />

was Buchkultur heute ist, eine<br />

weltweit wahrgenommene Stimme ist“.<br />

Internationalität gehört dabei nicht nur<br />

zum Selbstverständnis des Verlags, „der<br />

den Austausch von Ideen und gestalterischen<br />

Ansätzen“ ermöglichen soll, sondern<br />

ist auch betriebswirtschaftliche Notwendigkeit.<br />

„In dem Feld, in dem wir uns<br />

bewegen, ist der deutsche Buchmarkt zu<br />

klein“, sagt Co-Gesellschafterin Anne König<br />

(48). Zwar werde etwa die Hälfte des<br />

Programms vorrangig für den deutschsprachigen<br />

Buchmarkt konzipiert. Die Auflagen<br />

zwischen 700 bis 4000 Exemplaren<br />

Spector Books OHG<br />

Harkortstraße 10, 04107 Leipzig<br />

Tel. 0341 | 26 45 10 <strong>12</strong><br />

www.spectorbooks.com<br />

Spector Books verlegt Bücher am Schnittpunkt von Kunst, Theorie<br />

und Design. Der Leipziger Verlag wurde 2018 mit dem ersten Sächsischen<br />

Verlagspreis (10.000 Euro), <strong>2019</strong> mit einem der Hauptpreise<br />

des Deutschen Verlagspreises (60.000 Euro) ausgezeichnet.<br />

Gesellschafter<br />

Umsatz<br />

Novitäten/Jahr<br />

Mitarbeiter<br />

Markus Dreßen, Anne König,<br />

Jan Wenzel<br />

500.000 €<br />

50<br />

8<br />

ließen sich jedoch nur kalkulieren, weil<br />

das Vertriebsnetzwerk seit 20<strong>12</strong> professionalisiert<br />

und internationalisiert wurde. Bis<br />

dahin hatte der Verlag seine Bücher noch<br />

selbst ausgeliefert.<br />

Neben Europa spielt die USA eine wichtige<br />

Rolle, einige Titel werden speziell für<br />

diesen Markt produziert. Spector Books<br />

hat aber auch Distributionspartner in Südkorea,<br />

wo sich ein finanzkräftiges Publikum<br />

– die Bücher kosten durchschnittlich<br />

zwischen 30 und 60 Euro – vor allem für<br />

Grafik und Design interessiert. Einmal im<br />

Jahr lädt der Verlag die internationalen<br />

Vertreter zu einem Austausch nach Leipzig<br />

ein: „Das ist der interessanteste Tag im<br />

Jahr, da die Distributeure aufgrund ihrer<br />

Größe den Markt ganz anders überblicken<br />

und Entwicklungen besser nachvollziehen<br />

können“, erzählt Wenzel.<br />

Die Texte auf der hauseigenen Website<br />

sind entsprechend der weltweit verstreuten<br />

Leserschaft sowohl auf Deutsch als auch<br />

auf Englisch verfasst. Darüber hinaus sind<br />

Veranstaltungen und die Pflege von Social-<br />

Media-Kanälen wie Facebook und Insta -<br />

gram Teil der Verlags-PR. Prinzipiell hält<br />

Wenzel die „kleine Form des Posts zeit -<br />

gemäßer als die Rezension“. Eine Besprechung<br />

in der Tageszeitung ist seiner Erfahrung<br />

nach heute kein Garant mehr für<br />

einen Bucherfolg.<br />

Trotz direkter Kommunikation wird nur<br />

ein kleiner Teil des Umsatzes über den<br />

Webshop des Verlags gemacht. „Wir wollen,<br />

dass sich unsere Vertriebspartner um<br />

unsere Bücher kümmern. Unsere Botschaft<br />

lautet deshalb: Geht in den Buchladen“,<br />

sagt Wenzel.<br />

Neue Finanzierungsmodelle finden<br />

Ein Großteil der Titel entsteht in Zusammenarbeit<br />

mit Kooperationspartnern wie<br />

Kulturinstitutionen, Galerien oder durch<br />

eine Förderung z.B. durch die Stiftung des<br />

Freistaats Sachsen. Einzelne, besonders<br />

aufwendige Buchprojekte, die in der Produktion<br />

50.000 bis 60.000 Euro kosten<br />

können, ließen sich nur durch eine Mischkalkulation<br />

stemmen. Die größte Herausforderung<br />

für die Zukunft sei, den Verlag<br />

mit heute acht Mitarbeitern weiter auf dem<br />

derzeitigen Niveau betreiben zu können.<br />

Weil die Bücher sich häufig über lange<br />

Zeiträume verkaufen, müsse man z.B. darüber<br />

nachdenken, „inwieweit man sich<br />

Fotos: Nicole Stöcker; Spector Books <strong>2019</strong>


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

13<br />

über eine Form der breit gestreuten Beteiligung<br />

ein Feld von Unterstützern schaffen<br />

kann, die diese Zeit überbrücken helfen“.<br />

Wie genau diese Finanzierung aussehen<br />

soll, lässt Wenzel aber offen.<br />

Auch das recht hohe Preisgeld ist vor<br />

diesem Hintergrund zwar eine Erleichterung,<br />

aber keine Erlösung. Es werde in die<br />

täglichen Prozesse eingespeist, ändere<br />

aber nichts an den Druckverhältnissen, in<br />

denen sich der Verlag bewege.<br />

Um die Nachfrage nach den teilweise<br />

sehr spezialisierten Büchern ist den Verlegern<br />

nicht bange. Der vergleichsweise junge,<br />

mit digitalen Medien vertraute Spector -<br />

Books-Käufer „erwartet mehr von diesem<br />

Medium, als einfach nur Textcontainer zu<br />

sein“. Zwar hat der Verlag schon ein paar<br />

Digitallizenzen vergeben. Selbst ins E-Book<br />

zu investieren, sei jedoch allenfalls denkbar,<br />

um Länder zu beliefern, die keine<br />

funktionierenden vertrieblichen Infrastrukturen<br />

besitzen wie z.B. in Afrika.<br />

Persönlicher Austausch auf allen Ebenen<br />

Unabdingbar für die Qualität der Bücher<br />

ist laut Wenzel die enge Zusammenarbeit<br />

mit Druckereien. Besonders intensiv ist<br />

der Verlag mit der DZA Druckerei in Altenburg<br />

verbandelt, die von der Druckvorstufe<br />

über den Druck bis zur Buchbindung<br />

alles aus einer Hand fertigt. Nicht nur sei<br />

man hier bereit, zu experimentieren und<br />

zu improvisieren, an jedem Punkt der Herstellung<br />

sei zudem ein „Nachjustieren mit<br />

überschaubarem Aufwand“ möglich. Der<br />

intensive und persönliche Austausch nicht<br />

nur auf der Herstellungs-, sondern auf allen<br />

Ebenen der Buchproduktion ist Wenzel<br />

zufolge unabdingbar, um sich nicht als<br />

Dienstleister, sondern als Partner wahrzunehmen.<br />

Aus diesem Grund ist für Spector<br />

Books das Kataloggeschäft, auf dem mittlerweile<br />

viele Kunstbuchverlage ihr Programm<br />

aufbauen, nur „punktuell“ interessant,<br />

wie aktuell zur Ausstellung „Carsten<br />

Nicolai – Parallax Symmetry“ im Düsseldorfer<br />

K21. „Wir wollen an den Projekten<br />

aktiv beteiligt sein und über die Umsetzung<br />

mitdiskutieren“, so Wenzel. Oft genug<br />

würden Verlage hier aber lediglich als<br />

Distributionsdienstleister der Museen<br />

begriffen. Auch sei die Produktionszeit bei<br />

diesem Format oft zu kurz, um gute<br />

Bücher zu machen.<br />

Die Verlagsphilosophie soll auch in einer<br />

Publikation manifest werden. Eine These<br />

in der „Ökologie des Verlegens“ (ET: März<br />

2020) wird sein, dass der Überproduktion<br />

nur begegnet werden kann, wenn mehr<br />

Zeit in das einzelne Buch investiert wird.<br />

Wenzel: „Es braucht eine grundsätzliche<br />

Neujustierung. Wenn wir Bücher machen,<br />

müssen wir sie so ausstatten, dass sie auch<br />

in 10, 20 Jahren noch ihre Leser finden.“<br />

In den Themenkomplex Nachhaltigkeit<br />

gehört nicht zuletzt die Förderung des<br />

Nachwuchses. Mitgesellschafter Markus<br />

Dreßen (48) ist Professor für Grafik-<br />

Design an der fußläufig gelegenen Hochschule<br />

für Grafik und Buchkunst. Dort<br />

rekrutiert er auch regelmäßig talentierte<br />

Studenten für ein Praktikum, in dessen<br />

Verlauf in der Regel ein ganzes Buchprojekt<br />

umgesetzt wird. Die weitere Laufbahn<br />

der Studenten wird laut Wenzel verfolgt,<br />

so- dass nicht selten auch bei weiteren<br />

Publikationen zusammengearbeitet wird.<br />

Neue Gestalter werden darüber hinaus<br />

u.a. auf dem Zusammentreffen unabhängiger<br />

Verlage „It’s a book“, das parallel zur<br />

Leipziger Buchmesse stattfindet, sowie auf<br />

den zahlreichen internationalen Buchmessen<br />

entdeckt. Und sie kommen natürlich<br />

auch selbst auf den Verlag zu, dessen Renommee<br />

durch den Deutschen Verlagspreis<br />

jetzt noch einmal dazugewonnen hat.<br />

Nicole Stöcker stoecker@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Vielfach ausgezeichnet<br />

Der Titel „Enghelab Street. A Revolution through Books: Iran 1979 –<br />

1983“ von Hannah Darabi ist in diesem Jahr nicht nur mit zwei internationalen<br />

Fotobuchpreisen, sondern auch von der Stiftung Buchkunst als<br />

eines der schönsten deutschen Bücher ausgezeichnet worden.


14<br />

<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

VERLAGE In der Verlagslandschaft ist Kookbooks ein kleiner Solitär.<br />

Verlegerin Daniela Seel betreibt Publizieren als künstlerische Praxis.<br />

Im Dauerspagat zwischen Leidenschaft und ökonomischen Zwängen.<br />

Ein Labor für Poesie<br />

als Lebensform<br />

Daniela Seel<br />

wurde am1974 in<br />

Frankfurt am Main geboren.<br />

2003 hat sie in<br />

Berlin mit dem Künstler<br />

und Grafiker Andreas<br />

Töpfer den Independent-Verlag<br />

Kookbooks<br />

gegründet. Für die<br />

dichterische Arbeit<br />

wurde Kookbooks in<br />

der Vergangenheit vielfach<br />

ausgezeichnet.<br />

Mehrere Titel wurden<br />

überdies von der Stiftung<br />

Buchkunst zu den<br />

schönsten Büchern<br />

des Jahres<br />

gewählt.<br />

Verlegen aus purer Leidenschaft für den<br />

Stoff: Mit ihrem Berliner Independent-Verlag<br />

Kookbooks bricht Daniela Seel (45) seit<br />

2003 Lanzen für die Lyrik der Gegenwart.<br />

Wirtschaftlich stets hart an der Grenze des<br />

Überlebens, aber immer wieder mit Auszeichnungen<br />

gewürdigt. Kurz nach dem<br />

Deutschen Verlagspreis gab es Ende November<br />

mit dem Förderpreis des Berliner<br />

Verlagspreises die nächste Anerkennung.<br />

„Diese Preise zeigen, dass glücklicherweise<br />

mittlerweile erkannt wird, welchen wertvollen<br />

Beitrag unabhängige Verlage zur<br />

Vielfalt in der Kulturlandschaft und zur<br />

Bibliodiversität leisten“, freut sich Seel.<br />

Gegründet hat sie Kookbooks – der<br />

Name geht auf den amerikanischen Slang-<br />

Ausdruck zurück, der einen Verrückten<br />

oder einen Exzentriker beschreibt – gemeinsam<br />

mit dem Künstler und Illustrator<br />

Andreas Töpfer, der heute die Grafik und<br />

einen Teil der Herstellung verantwortet.<br />

Was macht Kookbooks zu einem besonderen<br />

Verlag? „Ich nutze das Wort Verlag<br />

eigentlich ungern und sage lieber Dichterinnen<br />

und Dichter in Selbstverteidigung,<br />

wenn es darum geht, uns zu beschreiben.<br />

Es ist unsere Leidenschaft, etwas bereitzustellen,<br />

was sonst nur sehr wenig Platz bekommt.<br />

Wir wollen dem einen Raum öffnen,<br />

Kontexte schaffen und dadurch auch<br />

mehr Menschen für Lyrik und Sprache begeistern“,<br />

antwortet Seel, die auch selbst<br />

als Autorin aktiv ist. Bei Kookbooks und<br />

auch bei gleichgesinnten Streitern für die<br />

Poesie: Im Verlag Peter Engstler hat sie in<br />

diesem Jahr den Gedichtband „Auszug aus<br />

Eden“ vorgelegt.<br />

Wie kam es zu der Passion zur Poesie?<br />

„Ich habe mich schon früh dafür interessiert,<br />

obwohl sie mir in der Schule und<br />

auch an der Universität nie als lebendige<br />

Gattung vermittelt wurde“, blickt die gebürtige<br />

Frankfurterin zurück, die es in den<br />

90er-Jahren nach Berlin zog. „Dabei war<br />

die Lyrik nie tot. In den vergangenen 50<br />

Jahren sind wunderbare Sachen entstanden.<br />

Nicht nur im deutschsprachigen<br />

Raum, sondern auch international.“<br />

Publizieren an der Sättigungsgrenze<br />

„Neben zeitgenössischer Lyrik werden bei<br />

Kookbooks essayistische und hybride poetische<br />

Formen veröffentlich, die es auf<br />

dem Markt besonders schwer haben, ab<br />

und zu kommen auch außergewöhnliche<br />

Kinderbücher hinzu“, beschreibt die Verlegerin<br />

das Profil des Verlags, den sie auch<br />

als Labor für Poesie als Lebensform bezeichnet.<br />

Das aktuelle Programm wird u.a.<br />

mit Titel des norwegischen Dichters, Essayisten<br />

und Kritikers Arve Kleiva, der<br />

deutschen Lyrikerin Charlotte Warsen und<br />

der iranisch-schwedischen Poetin Athena<br />

Farrokhzad bestritten. „Wir machen im<br />

Augenblick rund 7 Bücher im Jahr. Kookbooks<br />

hat durch sein spezifisches Programm<br />

eine natürliche Sättigungsgrenze,<br />

weil der Buchhandel es nicht schafft, mehr<br />

als 10 Gedichtbände im Jahr wahrzunehmen“,<br />

sagt Seel.<br />

Wie kommt sie dabei über die Runden<br />

und sichert das Überleben des ambitionierten<br />

Projekts? „Ich bin breit aufgestellt“,<br />

sagt Seel. Dabei hält sie viele Bälle gleichzeitig<br />

in der Luft. Sie arbeitet als Autorin,<br />

Übersetzerin, Lektorin, Moderatorin und<br />

Jurorin. Überdies leitet sie Workshops, u.a.<br />

beim Treffen Junger Autorinnen und<br />

Autoren der Berliner Festspiele, das vom<br />

Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />

gefördert wird. Zu ihren Aktivi -<br />

Foto: <strong>buchreport</strong>/Rue


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

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16<br />

<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Brückenschläge<br />

zwiscen den Künsten:<br />

Beim Festival Kook.<br />

Mono in Berlin wirkten<br />

auch Martina Hefter (l.)<br />

und Rike Scheffler mit.<br />

Die beiden Lyrikerinnen<br />

und Performerinnen<br />

sind rege Kookbooks-<br />

Autorinnen.<br />

Kookbooks<br />

Schlieperstr. 59, 13507 Berlin<br />

www.kookbooks.de<br />

täten gehört auch eine Lehrtätigkeit am Institut<br />

für Sprachkunst der Universität für<br />

angewandte Kunst Wien.<br />

2003 aus dem Künstler- und Künstlerinnennetzwerk (heute KOOK<br />

e.V.) heraus gegründeter Verlag mit Schwerpunkt Lyrik und hybride<br />

Texte.<br />

Geschäftsführung<br />

Umsatz<br />

Mitarbeiter<br />

Toptitel 2018/19<br />

Daniela Seel<br />

ca. 50.000 €<br />

2<br />

▪ F. Showghi: Wolkenflug spielt Zerreißprobe<br />

▪ M. Rinck: Alle Türen<br />

▪ M. Hefter: Es könnte auch schön werden<br />

Großes kulturelles Engagement<br />

„Bücher sind nur die Spitze des Eisbergs,<br />

Lyrik ist ja eine orale Form und deshalb<br />

spielen Veranstaltungen eine sehr große<br />

Rolle“, schildert Seel. Kookbooks bietet regelmäßig<br />

Lesungen und andere Veranstaltungsformate<br />

an. Dabei kommt auch der<br />

Verein Kook ins Spiel, bei dem sich neben<br />

Daniela Seel und Andreas Töpfer auch Autorinnen<br />

und Autoren des Verlags engagieren.<br />

Der Verein organisiert Symposien,<br />

Workshops, Festivals und Konferenzen.<br />

Die Events haben auch Laborcharakter.<br />

Musik, Tanz, bildende Kunst – spartenübergreifend<br />

wird hier auch experimentiert<br />

und es werden neue Darbietungsformen<br />

ausprobiert. Beispiele dafür liefern<br />

das Festival Kook.Mono für Formate zwischen<br />

Langgedicht, Performance und<br />

Sprechmonolog, das 2018 in Berlin stattfand<br />

und das von Seel kuratiert wurde und<br />

bei dem mehrere Kookbooks-Autorinnen<br />

und Autoren mitgewirkt haben. Oder das<br />

Symposium Dict zur Poesie und Politik<br />

von Mehrsprachigkeit, das 2016 stattfand.<br />

Regelmäßige institutionelle Partner<br />

sind u.a. das unabhängige Literaturhaus<br />

Lettrétage, das Tanzhaus Dock 11 und das<br />

Literarische Colloquium Berlin. Reflektiert<br />

werden auch aktuelle Themen, die im breiten<br />

öffentlichen Diskurs auf der Agenda<br />

stehen. Im Schulterschluss mit dem Deutschen<br />

Museum in München entstand 2016<br />

im Rahmen der Ausstellung „Willkommen<br />

im Anthropozän“ die Kookbooks-Anthologie<br />

„all dies hier, majestät, ist deins. Lyrik<br />

im Anthropozän“, die einen Überblick<br />

über die veränderten Schreibweisen im<br />

Bereich der Naturlyrik vor dem Hintergrund<br />

der Klimakrise gibt.<br />

Welche Zukunft hat die Poesie, berührt<br />

sie in irgendeiner Form die Generation der<br />

Digital Natives? „Unsere Veranstaltungen<br />

locken gerade auch ein jüngeres Publikum.<br />

Das Interesse an Sprache und wie<br />

man damit umgehen kann, ist groß“, sagt<br />

Seel. Und weil die meisten sozialen<br />

Medien mit Sprache operieren und es dabei<br />

auch einen spielerischen Umgang mit<br />

ihr gibt, würden auch wieder neue Zugänge<br />

zur Lyrik geschaffen: „Gerade Tweets<br />

können hoch poetisch sein. Verdichtung,<br />

Aphorismus – man muss sich Gedanken<br />

machen, wie bündele ich das, was ich sagen<br />

will. Auch das ist schließlich eine<br />

Form von Dichtkunst.“<br />

Rainer Uebelhöde uebelhoede@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Fotos: Mirko Lux


DAS BUCH, das Trump<br />

verhindern wollte<br />

Das erste Buch von einem Mitarbeiter der Trump-Administration<br />

»Es könnte Trump gefährlich werden«<br />

Miriam Khan, stern.de<br />

Erscheint<br />

am<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<strong>2019</strong><br />

Paperback mit Klappen<br />

ISBN 978-3-86995-097-6<br />

€ 20,00 [D]<br />

Auch als E-Book erhältlich<br />

Bitte bestellen Sie bei unseren Außendienstkolleg*innen oder Kundenservice unter: Tel.: 0 22 1 / 82 00 - 21 50 · Fax 0 22 1 / 82 00 - 31 50<br />

E-Mail: kundenservice@luebbe.de


18<br />

<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

VERLAGE Hädecke ist ein kleiner Kochbuchverlag mit 100-jähriger Tradition.<br />

Julia und Simone Graff führen die Traditionsmarke in der vierten Generation.<br />

Die Schwestern haben ein Faible für Kochbücher mit Lesebuch-Charakter.<br />

Kulinarische Welten<br />

in schöner Form<br />

Hädecke<br />

wird in vierter Generation<br />

von den Schwestern<br />

Julia Graff (gegenüberliegende<br />

S. l.,43)<br />

und Simone Graff (51)<br />

geführt.<br />

Walter<br />

Hädecke<br />

(Foto) hatte<br />

den Verlag<br />

1919 gegründet,<br />

um bibliophile<br />

Schätze<br />

herauszubringen.<br />

Doch weil<br />

die sich nicht so verkaufen<br />

ließen wie erhofft,<br />

sattelte der Jungverleger<br />

auf Kochbücher<br />

um. Der erste große<br />

Erfolg war 1921 das<br />

„Kiehnle Kochbuch“,<br />

das der Verlag bis heute<br />

im Programm hat.<br />

Im Impressum ist der<br />

78-Jährige Joachim<br />

Graff, ein Enkel des<br />

Gründers, weiterhin als<br />

Geschäftsführer ausgewiesen,<br />

doch die verlegerische<br />

Leitung haben<br />

2013 seine Töchter<br />

übernommen.<br />

Für Julia und Simone Graff ist <strong>2019</strong> ein ereignisreiches<br />

Jahr. Die 100 Veranstaltungsstunden,<br />

die sie dem Buchhandel zum<br />

100. Geburtstag von Hädecke geschenkt<br />

haben, haben die Schwestern zusätzlich<br />

zum Tagesgeschäft reichlich auf Trab gehalten<br />

(s.S. 21). Und dann hat der Verlag,<br />

den sie seit 6 Jahren gemeinsam führen,<br />

im Oktober beim erstmals vergebenen<br />

Deutschen Verlagspreis auch noch einen<br />

der drei Spitzenplätze belegt.<br />

Die mit 60.000 Euro dotierte Auszeichnung<br />

war ein ebenso überraschender wie<br />

willkommener warmer Regen für das Familienunternehmen<br />

in Weil der Stadt<br />

westlich von Stuttgart. „Für uns ist der<br />

Preis ein Segen“, sagt Julia Graff. „Nicht<br />

nur, weil wir besser planen können. Die<br />

Sichtbarkeit nach außen, die er uns bringt,<br />

ist unbezahlbare Werbung. Wir spüren die<br />

Resonanz jeden Tag.“<br />

Turbulenzen können wehtun<br />

Bei einem Verlag, der 670.000 Euro<br />

(2018) umsetzt, ist das Preisgeld hochwillkommen,<br />

zumal es neben der volatilen<br />

Nachfrage nach den Verlagstiteln zuletzt<br />

genügend Turbulenzen und (branchenbekannte)<br />

Herausforderungen gab: Der<br />

Nachfragerückgang im Kochbuchmarkt,<br />

die Rückzahlungen an die Verwertungsgesellschaft<br />

Wort, aber auch die Insolvenz<br />

zuerst des Wiener Buchgroßhändlers Dr.<br />

Franz Hain im Sommer 2018 und dann<br />

von KNV Anfang dieses Jahres haben den<br />

Verlag nach Aussage der Schwestern<br />

„hart“ getroffen.<br />

Mit der Finanzspritze aus Berlin im Rücken,<br />

können „wir jetzt doch noch Buchprojekte<br />

realisieren, die wir in den letzten<br />

Monaten schweren Herzens schieben<br />

mussten“, freut sich Julia Graff. Profitieren<br />

soll von dem Preisgeld aber auch der<br />

Online-Auftritt des Verlags, für den sie „erheblichen<br />

Nachholbedarf“ einräumt.<br />

Ein neues Webangebot steht für 2020<br />

weit oben auf der Agenda. Weil die Homepage<br />

total veraltet war, ist der Verlagsauftritt<br />

aktuell als Übergangslösung und „suboptimal“<br />

unter das Dach des eigenen<br />

Online-Shops www.haedecke-shop.de geschlüpft.<br />

Auch „Mizzis Küchenblock“ soll<br />

dann wieder zu alter Stärke angeschoben<br />

werden. Der überwiegend von Julia Graff<br />

bestrittene Blog mit vielen Rezepten und<br />

Beiträgen hat(te) in der kulinarischen Szene<br />

seine Fans, liegt aber schon seit mehr<br />

als einem Jahr weitgehend auf Eis.<br />

Die ganze Welt im Kochtopf<br />

Die Jury hat ihre Entscheidung für Hädecke<br />

u.a. damit begründet, dass das Familienunternehmen<br />

eine „verlässliche Institution<br />

in der Kulinarik“ ist und für seine Inhalte<br />

„herausragend schöne und praktische<br />

Formen“ findet. „Bei Hädecke lässt<br />

sich erfahren, wie die Welt schmeckt“, ist<br />

der Satz, der den Schwestern besonders<br />

gut gefällt. Er steht für die verlegerische<br />

Philosophie der beiden begeisterten<br />

Hobbyköchinnen, die, wenn sie nicht im<br />

Verlag sind, mit Vorliebe neue Rezepte aus<br />

ihren Büchern nachkochen und austesten.<br />

Die kulinarische Vielfalt von Ländern<br />

und Regionen zwischen Buchdeckeln festzuhalten,<br />

ist bei Hädecke Tradition. Aktuelle<br />

Trendthemen wie beispielsweise die<br />

japanische und orientalische Küche hat der<br />

Verlag schon seit Jahren im Programm. Julia<br />

Graff selbstbewusst: „Wir laufen nicht<br />

Kochtrends hinterher, sondern wollen sie<br />

anstoßen.“<br />

▹<br />

Fotos: Hädecke Verlag; Andreas Weise/www.factum-fotojournalismus.de


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

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20<br />

<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Hädecke Verlag<br />

Kimiko Barbers Buch „Die Japanische Küche“<br />

ist 2015 bei Hädecke erschienen, liegt<br />

mittlerweile in der vierten Auflage vor und<br />

gilt unter Fans der japanischen Küche längst<br />

als Standardwerk. Obwohl inhaltlich viel spezifischer,<br />

hat auch „Miso“, der Schwerpunkttitel<br />

der Herbstaktion „Big in Japan“, das<br />

Zeug zum Longseller, glaubt Graff. Das erste,<br />

mehrfach ausgezeichnete Buch der Foodbloggerin<br />

Claudia Zaltenbach ist gerade in<br />

die zweite Auflage gegangen.<br />

„Miso“ ist typisch für viele Bücher von<br />

Hädecke, kein Kochbuch im herkömm -<br />

lichen Sinne, sondern eher ein Kompendium<br />

mit Lesebuch-Charakter, ein „Genussbuch“,<br />

wie es die Schwestern nennen. Neben<br />

Rezepten und der entsprechenden Warenkunde<br />

über das Würzmittel stehen gleichberechtigt<br />

informative Reiseberichte und Interviews<br />

mit Miso-Produzenten sowie Köchen.<br />

Eintauchen in kulinarische Welten<br />

„Ein gutes Kochbuch muss den Leser mitnehmen<br />

und dazu animieren, in die dargestellte<br />

kulinarische Welt einzutauchen.<br />

Dafür sind einladende, mitreißende Texte<br />

neben den Illustrationen ganz wichtig“,<br />

formuliert Julia Graff den verlegerischen<br />

Anspruch der Schwaben. „Mit diesem<br />

emotionalen Mehrwert, verbunden mit<br />

dem haptischen Erlebnis, grenzen wir uns<br />

letztlich auch gegenüber der Fülle von<br />

nicht kuratierten Inhalten im Internet ab.“<br />

Mit einem Team von fünf festangestellten<br />

Mitarbeitern bringen die Schwestern<br />

jährlich rund ein Dutzend Neuerscheinungen<br />

auf den Markt. Die Verantwortung für<br />

Hädecke Verlag GmbH & Co. KG<br />

Lukas-Moser-Weg 2, 7<strong>12</strong>63 Weil der Stadt<br />

Tel. 07033 | 138080<br />

www.haedecke-shop.de<br />

Hädecke ist ein Ratgeberverlag mit dem Programmschwerpunkt<br />

Essen und Trinken. Der 1919 von Walter Hädecke gegründete Verlag<br />

ist bis heute in Familienbesitz. Er wurde <strong>2019</strong> mit einem der Hauptpreise<br />

des neuen Deutschen Verlagspreises ausgezeichnet.<br />

Geschäftsleitung<br />

Umsatz<br />

Novitäten/Jahr<br />

Mitarbeiter<br />

Wichtige Programme/Reihen<br />

Vertriebskooperationen<br />

Simone Graff, Julia Graff<br />

670.000 € (2018)<br />

ca. <strong>12</strong><br />

6<br />

Genuss im Quadrat, Natur & Genuss<br />

Naturaviva, Fona, Eugea<br />

den Verlag haben sie (auch nach persön -<br />

lichen Neigungen) aufgeteilt:<br />

■ Simone Graff ist für Vertrieb, Lektorat<br />

und Einkauf zuständig.<br />

■ Julia Graff betreut die Bereiche Marketing,<br />

Gestaltung, Presse und Internet/<br />

Social Media.<br />

■ Um Programm und Lizenzgeschäft<br />

kümmern sich beide gemeinsam.<br />

Programmgestaltung als Drahtseilakt<br />

Gerade für einen Kleinverlag mit Titeln,<br />

für die eingängige Optik, Haptik und gute<br />

Illustrationen unverzichtbar sind, ist die<br />

Programmgestaltung ein „ständiger Drahtseilakt“<br />

zwischen Bauchgefühl und Wirtschaftlichkeit.<br />

Letzteres ist unumstritten<br />

entscheidendes Kriterium, doch manchmal<br />

siegt trotzdem der Bauch, sagt Simone<br />

Graff. „Es gibt einfach Bücher, die wir unbedingt<br />

im Programm haben wollen, auch<br />

wenn wir von vornherein wissen, dass sie<br />

sich bestenfalls bedingt rechnen werden.“<br />

Beispiele nennt Graff mit Rücksicht auf<br />

die Autoren nicht. Stattdessen verweist sie<br />

auf erfolgreiche Titel wie die bereits erwähnte<br />

„Japanische Küche“ oder Ghillie<br />

Basans 2014 erschienenes Buch „Tajine“,<br />

das nach 14 Auflagen kürzlich von einem<br />

erweiterten Nachfolger mit alten und neuen<br />

Rezepten abgelöst wurde.<br />

Als verlässlicher Umsatzbringer gilt die<br />

Reihe „Genuss im Quadrat“:<br />

■Von den mittlerweile 29 lieferbaren<br />

Titeln wurden seit 2016 mehr als 300.000<br />

Exemplare verkauft.<br />

■ Die Bücher im Format 19,5 x 19,8 cm<br />

kosten einheitlich <strong>12</strong>,95 Euro.<br />

■Auf Anfrage bietet Hädecke besondere<br />

Konditionen für Aktionspakete an.<br />

Wachsende Online-Schiene<br />

Wie die meisten kleinen Verlage ist auch<br />

Hädecke mit seiner Präsenz und Platzierung<br />

im Buchhandel als „nach wie vor<br />

wichtigstem Vertriebskanal“ nicht zufrieden.<br />

Dafür wächst die Online-Schiene.<br />

Amazon wird nicht direkt beliefert, aber<br />

der Anteil des Onliners am Barsortimentsumsatz<br />

ist „verdammt hoch“. Andere<br />

Online-Händler wie beispielsweise Manufactum<br />

spielen ebenfalls eine wachsende<br />

Rolle. Drei Hädecke-Titel listet „Das Warenhaus<br />

der guten Dinge“ aktuell.<br />

Und das Direktgeschäft? Im Verlag unterhält<br />

der Verlag ein kleines Lager, über


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

das in erster Linie Rezensionsexemplare,<br />

aber auch Buchbestellungen<br />

von Endkunden verschickt<br />

werden. Zwar spielt der<br />

Direktverkauf nach Aussage von<br />

Julia Graff keine große Rolle und<br />

der eigene Online-Shop steuere<br />

nur einen „verschwindend geringen<br />

Umsatzanteil“ bei, aber die<br />

direkte Zielgruppenansprache wird<br />

auf Messen und Veranstaltungen<br />

zunehmend intensiv betrieben.<br />

Gepflegt wird ebenfalls der<br />

Kontakt zu branchenfremden Einzelhändlern.<br />

„Gute Abnehmer“ für<br />

Hädeckes Bücher über die japanische<br />

Küche sind zum Beispiel zwei<br />

Japan-Shops in Düsseldorf, wo eine<br />

der größten japanischen Gemeinden<br />

in Europa zu Hause ist.<br />

Kooperationen jeder Art werdem<br />

gepflegt. Hädecke betreut vertrieblich<br />

die Programme der Verlage<br />

Naturaviva und Fona (Schweiz)<br />

sowie die Naturlernspiele von Eugea.<br />

Bei der Aktion „Wir können<br />

Genuss“ ihrer Auslieferung Bro-<br />

Com hat Hädecke 2018 erstmals<br />

gemeinsam mit Thorbecke und<br />

AT Aktionen für den Buchhandel<br />

angeboten.<br />

Experimente mit E-Only<br />

Gedruckte Bücher sind weiterhin<br />

Dreh- und Angelpunkt des Verlags,<br />

was aber nicht bedeutet, dass<br />

sich die Verlegerinnen der digitalen<br />

Entwicklung verschließen. Aktuell<br />

experimentieren sie mit einer<br />

neuen Reihe im E-Only-Format:<br />

■ „22x“ startet mit 11 Titeln, die<br />

nur als PDFs für die Nutzung auf<br />

dem Tablet angeboten werden.<br />

■Jedes E-Book enthält 22 Rezepte<br />

und 22 Bilder zu einem Thema.<br />

■Alle Titel kosten 3,99 Euro.<br />

■ Der Vertrieb läuft via Bookwire.<br />

■ Die Inhalte stammen aus diversen<br />

Backlisttiteln des Verlags.<br />

Mit dem neuen Ansatz will Hädecke<br />

vor allem jüngere Zielgruppen<br />

erschließen. Und verspricht<br />

sich wichtige Hinweise für die<br />

Marktforschung, denn in den<br />

E-Books wird unter anderem abgefragt,<br />

welche Themen sich die<br />

Leser künftig wünschen.<br />

Anja Sieg sieg@<strong>buchreport</strong>.de<br />

25. – 28. 1. 2020<br />

Frankfurt am Main<br />

The<br />

stationery<br />

trends.<br />

Praxis: Hädeckes 100 Stunden für den Buchhandel<br />

Statt ein großes Fest zum 100. Geburtstag auszurichten, hatten Julia und Simone<br />

Graff die Idee, dem Handel 100 Stunden ihrer Zeit für „Verlegerinnengespräche“<br />

in lockerer Atmosphäre mit Buchhändlern und Kunden zu schenken.<br />

▪ Zwischen April und November fanden quer durch Deutschland über 20 durchgehend<br />

gut besuchte Veranstaltungen statt (die Termine für die<br />

Monate Mai und September waren bereits im Januar ausgebucht).<br />

▪ Pro Veranstaltung waren zwei bis drei Stunden angesetzt, in denen die Schwestern<br />

über ihren Verlag, sein Programm und die Geschichte des Kochbuchs allgemein<br />

erzählten und dann gezielt das Gespräch mit den Gästen suchten.<br />

▪ Zusätzlich konnte jede Buchhandlung ein Schwerpunktthema passend zum<br />

Hädecke-Programm wählen.<br />

▪ Buch und Musik (Weil der Stadt) und die Bücherstube am Krohnstieg (Hamburg)<br />

haben ihre Veranstaltungen mit Live-Musik aufgepeppt. Die Schatzinsel<br />

(Solingen) hatte rund um den Hädecke-Auftritt ein Live-Hörspiel inszeniert.<br />

▪ Die Verpflegung der Gäste und die Werbung übernahmen die Buchhändler.<br />

▪ Für die Buchhandlungen hatte der Verlag Aktionspakete zu Sonderkonditionen<br />

samt Werbemitteln geschnürt (die auch von Sortimentern geordert werden<br />

konnten, die nicht bei der Tour mitgemacht haben).<br />

▪ Begleitet wurde die Aktion vom Verlag auf seinen Social-Media-Kanälen bei<br />

Facebook und Instagram mit dem Hashtag #haedeckeontour.<br />

Die beiden Verlegerinnen hatten die Events untereinander aufgeteilt und dabei<br />

8743 km zurückgelegt (davon ca. 4000 km mit der Bahn), allein die Fahrzeit lag<br />

bei über 100 Stunden. Das Fazit von Julia Graff: „Die Vorbereitung hat sehr viel<br />

Zeit in Anspruch genommen und wir haben die 100 Stunden übererfüllt, aber<br />

der direkte Kontakt zu den Endkunden und insbesondere das Gespräch mit den<br />

Buchhändlern hat den zeitlichen Aufwand auf jeden Fall gelohnt. “<br />

Starten Sie 2020 mit neuen<br />

Impulsen für Ihr Sortiment<br />

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22<br />

<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

MARKETING Ihre eigene Story, ihre Mission zu erzählen, fällt Verlagen schwer.<br />

Wie ein kundenzentrierter und emotionaler Storytelling-Ansatz aussehen kann,<br />

zeigt Haufes Finanzsoftware-Sparte Lexware: Schaut, das sind unsere Kunden!<br />

Die Geschichtenerzähler<br />

Storytelling:<br />

Beispielseiten aus der<br />

ersten Nummer des<br />

hochauflagig gestreuten<br />

Lexware-Heftes<br />

„Tell your Story“.<br />

Die nüchterne Geschichte geht etwa so: Wir<br />

bieten Software-Lösungen, Fachinforma -<br />

tion und Online-Services für die Steuerung<br />

und Verwaltung von Kleinunternehmen.<br />

Mit diesen Leistungen können Unternehmer<br />

nahezu ohne Vorkenntnisse sämtliche<br />

kaufmännische Aufgaben erfüllen: Buchhaltung,<br />

Warenwirtschaft, Lohn- und Reisekostenabrechnung,<br />

die Fehlzeitenverwaltung<br />

... Tatsächlich ist die Geschichte noch<br />

ein bisschen adjektivisch gewürzt: optimal,<br />

innovativ, benutzerfreundlich usw. Die typische<br />

Textsorte der Wir-über-uns-Bewerbung<br />

von Produkten und Diensten.<br />

Über der anderen Geschichte steht: „Leckermäulchen<br />

gehen bei uns gerne ins<br />

Netz“. In ihr ist von herzhaften Waffeln,<br />

von Patisserie-Kreationen mit Einflüssen<br />

aus der französischen Karibik die Rede, ein<br />

Blick ins Café Mohrentopf. Mit Fotos von<br />

den Café-Betreibern Alexandra und Aldo<br />

und ihren Leckereien. „Die Leidenschaft,<br />

die im Café Mohrentopf steckt, lässt sich<br />

nur persönlich erleben“, wird weitererzählt,<br />

um mit einer sanften Kurve zu<br />

schließen: „Die Lust darauf entsteht jedoch<br />

im Netz. Auch die Buchhaltung, Tischreservierungen<br />

und Kasse erledigen die Betreiber<br />

ausschließlich digital.“<br />

Das Café-Kurzporträt steht in einem<br />

16-Seiten-Heft, das weitere Ministorys erzählt<br />

– mit Manufactum-Charme: vom<br />

Messerschleifer Otmar Horl, von Hartmut<br />

Hack, der Skateboards fertigt („Für jedes<br />

einzelne greift er persönlich zur Fräse“),<br />

und vom Musiker Daniel Pellegrini, der<br />

ein traditionelles australisches Didgeridoo<br />

bläst und sein Geld mit einer Musikschule<br />

verdient und internationalen Auftritten.<br />

Eine digitale Buchhaltungssoftware hilft<br />

auf Reisen, das Geschäftliche zu ordnen.<br />

Absender der Geschichten ist das Freiburger<br />

Finanzsoftwarehaus Lexware, das,<br />

1993 vom Haufe Verlag übernommen, kräftig<br />

dazu beigetragen hat, dass aus dem Fachverlag<br />

die Haufe Group wurde, ein Unternehmen,<br />

das heute weit überwiegend digitale<br />

und webbasierte Services anbietet, Arbeitsplatzlösungen,<br />

Dienstleistungen sowie<br />

Aus- und Weiterbildung.<br />

Zielgruppe ohne Buchhaltungsaffinität<br />

Wie es nun kommt, dass Haufe Lexware<br />

über seine Angebote via Café-Haus und<br />

handgefertigte Skateboards erzählt? Da<br />

räuspert sich Jörg Frey: „Die Idee kam mir<br />

über Nacht.“ Diplomvolkswirt Frey ist 1992<br />

bei Lexware als Allrounder für Marketing<br />

und Kommunikation eingestiegen und<br />

heute als Geschäftsführer verantwortlich<br />

für das Geschäft mit Kleinbetrieben und<br />

Selbstständigen. Ein Markt mit Riesen -<br />

„Tell your Story“. 16-Seiten-Heft, das weitere Ministorys er- Selbstständigen. Ein Markt mit Riesen -<br />

Fotos: Haufe Lexware


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

23<br />

potenzial, aber einer Zielgruppe, die die<br />

Arme nicht weit ausbreitet, sich nicht mit<br />

Akribie der Verwaltung ihres Schaffens<br />

widmet und nicht am lautesten nach Digitalisierung<br />

und Cloudlösungen ruft: Gerade<br />

kleinere und mittlere Unternehmen, die<br />

vom Rationalisierungspotenzial besonders<br />

profitieren könnten, duckten sich beim<br />

Thema Digitalisierung gern weg, sagt Frey.<br />

Und deshalb stehen in dem von ihm in<br />

diesem Herbst in über 3 Mio Auflage<br />

gestreuten Heft „Tell your Story“ Geschichten<br />

über Kleinstunternehmen, in die relativ<br />

dezent eingestreut ist, dass Digitalisierung<br />

eine Chance ist und smarte Software-<br />

Lösungen helfen können, sich aufs Kerngeschäft<br />

zu konzentrieren. Konkrete Produkte<br />

und Leistungen werden nicht<br />

genannt, Lexware als potenzieller Problemlöser<br />

nur an zwei Stellen angedeutet.<br />

Unverdächtige Testimonials<br />

Es ist also erstens Storytelling-Marketing,<br />

bei der eine Marke erzählerisch mit Sinn<br />

verknüpft und vor allem emotional aufgeladen<br />

wird. Dafür wird zweitens konsequent<br />

die Kundenperspektive gewählt: „Nicht wir<br />

sprechen, sondern wir lassen sprechen“,<br />

sagt Marketingexperte Frey. Die Kunden<br />

treten dabei gar nicht als explizit empfehlende<br />

Testimonials auf, sondern es wird eine<br />

ausgesprochen idyllische, handwerklichkünstlerische<br />

Arbeitswelt inszeniert, deren<br />

Protagonisten ziemlich unverdächtig scheinen,<br />

begeisterte Buchhalter und Warenwirtschaftler<br />

zu sein. Oder, wie es Frey<br />

ausdrückt: „Wir geben unterschiedlichen<br />

Menschen und Charakteren, die ihre Leidenschaft<br />

zu ihrem Beruf gemacht<br />

haben, Raum, zu zeigen, wie sie mithilfe<br />

der digitalen Möglichkeiten erfolgreich ihre<br />

Zukunft gestalten. Wir schaffen authentische<br />

Vorbilder, die andere Menschen inspirieren<br />

und die Hemmungen vor dem Einstieg<br />

in die digitale Welt nehmen sollen.“<br />

»Viele spannende Bewerber«<br />

Über die Höhe des sechsstelligen Budgets<br />

allein für Druck und Beilage u.a. in „Welt“,<br />

„Zeit“ und „FAZ“ hält man sich bei Haufe<br />

Lexware bedeckt. Von dem großen Multiplikationsfaktor<br />

abgesehen, sei die Umsetzung<br />

der Über-Nacht-Idee auch ganz<br />

schlank gewesen, ohne externe Agentur<br />

mit einer internen Designexpertin. Die<br />

Themen und Protagonisten waren schnell<br />

im Freiburger Umfeld gefunden. Fürs<br />

Shooting wurde dann aber schon eine professionelle<br />

Fotografin verpflichtet.<br />

Der Titel „Tell your Story“ enthält die<br />

Aufforderung, sich zu melden. Die Perspektive<br />

für Kleinunternehmen, sich von<br />

Lexware inszenieren zu lassen, ist reizvoll.<br />

Für die zweite Ausgabe, die gerade vorbereitet<br />

wird, haben sich Frey zufolge „viele<br />

spannende Bewerber“ gemeldet, sodass<br />

nach der lokal geprägten Freiburger Startnummer<br />

sogar Storys mit internationalem<br />

Flair erzählt werden.<br />

Ob die Leser heute oder morgen ein Produkt<br />

aus dem Lexware-Sortiment kaufen<br />

werden, könne er natürlich nicht<br />

sagen, sagt Jörg Frey: „Das ist auch nicht das<br />

primäre Ziel dieser Kommunikation. Wir<br />

wollen unsere Zielgruppe inspirieren und<br />

die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

vor Augen führen.“ Man verstehe<br />

sich als „Begleiter“ in die digitale Welt. „Tell<br />

your Story“ sei eine Möglichkeit, dies<br />

authentisch und sympathisch zu verbreiten<br />

und das Vertrauen in die Marke zu stärken.<br />

Thomas Wilking wilking@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Kunden zeigen:<br />

Jörg Frey (59) ist als<br />

Geschäftsführer in der<br />

Haufe Group für den<br />

Markenbereich Lexware<br />

verantwortlich und auch<br />

für die Brand Communication.<br />

Motto der „Tell<br />

your Story“-Kampagne:<br />

„Nicht wir sprechen,<br />

sondern wir lassen<br />

sprechen.“<br />

Auflösung der Storys:<br />

Zwischen den Kundengeschichten<br />

werden auf<br />

einer Seite Kennzahlen<br />

und Leistungsportfolio<br />

eingeworfen (s. unten<br />

rechts).


24 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Comic-&-Manga-Segment wächst<br />

»Asterix« verstärkt den Trend<br />

Ja, <strong>2019</strong> ist ein „Asterix-Jahr“.<br />

Damit ist frühzeitig gesichert,<br />

dass die Warenwirtschaftssysteme<br />

beim Thema Comic in<br />

dieser Saison wieder kräftig<br />

nach oben ausschlagen. In<br />

jüngster Zeit erscheinen die<br />

Bände im 2-Jahres-Rhythmus<br />

und geben entsprechend wechselnde<br />

Impulse.<br />

Der 38. Band „Die Tochter<br />

des Vercingetorix“ ist in den<br />

ersten Wochen nach dem Erstverkaufstag<br />

24. Oktober mit<br />

sechsstelligen Verkaufszahlen<br />

der gebundenen Ausgabe (<strong>12</strong><br />

Euro) wie erwartet gut abgeflossen.<br />

Auch die Nachfrage<br />

nach den älteren Bänden hat<br />

mit der neuen Folge im Buchhandel<br />

und Bahnhofsbuchhandel<br />

wieder spürbar angezogen<br />

und verstärkt den Sonderkonjunktur-Effekt.<br />

Nach den Erfahrungen<br />

früherer „Asterix-Jahre“<br />

darf allein der stationäre<br />

Buchhandel im 4. Quartal mit<br />

ca. 3 Mio Euro Extraumsatz<br />

rechnen.<br />

Aber auch ohne den Asterix-<br />

Bestsellereffekt haben Bildergeschichten<br />

im Buchhandel<br />

einen guten Lauf. Sie sind ein<br />

Wachstumsbereich in der ansonsten<br />

stagnierend-rückläufigen<br />

Belletristik:<br />

■Auch bis zum „Asterix<br />

38“-Erstverkaufstag lag das<br />

Comic/Manga-Segment laut<br />

Media-Control-Handelspanel<br />

bereits um 8% über Vorjahr,<br />

im stationären Buchhandel<br />

sogar um 11%.<br />

■Der Hauptzuwachs geht auf<br />

das Comic-/Graphic-Novel-<br />

Konto.<br />

■Aber auch die Umsätze mit<br />

den niedrigpreisigeren Manga<br />

haben im Jahresverlauf weiter<br />

angezogen.<br />

Bei der positiven Entwicklung<br />

spielen sowohl Absatz als<br />

auch höhere Preise eine Rolle.<br />

Der „Asterix“-Effekt:<br />

In diesem Herbst gab es wieder<br />

einen Extra-Aufschlag fürs Comic-<br />

Segment. Egmont spendierte bei<br />

Bedarf Aufsteller für die Präsentation<br />

des neuen „Asterix“-Bandes,<br />

in der auch ältere Ausgaben ihren<br />

Platz fanden.<br />

Kritikerempfehlung<br />

Top 10 der Comic-Bestenliste<br />

Eindrückliche Graphic Novels und hochwertige Comic-<br />

Ausgaben zeigt eine aktuelle Sichtung der Novitäten.<br />

Eine Jury aus 30 Kritikerinnen und Kritikern hat eine<br />

Bestenliste herausragender neuer Comic-Bände des<br />

4. Quartals <strong>2019</strong> zusammengestellt:<br />

■Posy Simmonds: Cassandra Darke (Reprodukt, 24 Euro)<br />

■Nick Drnaso: Sabrina (Aufbau/Blumenbar, 26 Euro)<br />

■Luz: Wir waren Charlie (Reprodukt, 29 Euro)<br />

■Tina Brenneisen: Das Licht, das Schatten leert<br />

(Edition Moderne, 29 Euro)<br />

■François Schuiten, Jaco Van Dormael, Thomas<br />

Gunzig: Blake & Mortimer Spezial 1: Der letzte<br />

Pharao (Carlsen, 19,99 Euro)<br />

■Émile Bravo: Spirou und Fantasio Spezial 28: Spirou<br />

oder: die Hoffnung – Teil 2 (Carlsen, 14 Euro)<br />

■Patrick Spät & Bea Davies: Der König der Vagabunden<br />

(Avant, 25 Euro)<br />

■Martin Ernstsen nach Knut Hamsun: Hunger<br />

(Avant, 30 Euro)<br />

■Marco Wiersch & Bernd Kissel: Freistaat Flaschenhals<br />

(Carlsen, 20 Euro)<br />

■ Jan Bachmann: Der Berg der nackten Wahrheiten<br />

(Edition Moderne, 24 Euro)<br />

<strong>buchreport</strong> ist Medienpartner der in jedem Quartal<br />

erhobenen Bestenliste: Ausführliche Informationen<br />

s. www.<strong>buchreport</strong>.de/go/comic-best<br />

Foto: <strong>buchreport</strong>/TW


26 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

MANGA Nach zwei Jahren der Restrukturierung will Tokyopop wieder wachsen.<br />

Der deutsche Manga-Anbieter muss sich in einem schwierigen Markt behaupten.<br />

Die neue Geschäftsführerin Susanne Hellweg über Strategie und Zukunftspläne.<br />

»Mangas bringen junge<br />

Kunden in den Laden«<br />

Experten für Manga:<br />

Susanne Hellweg, im<br />

August 2018 als Redaktionsleiterin<br />

zu Tokyopop<br />

gekommen, führt jetzt<br />

das Deutschland-<br />

Geschäft. Sie war zuvor<br />

in führenden Marketingpositionen<br />

bei Carlsen<br />

und National Geographic<br />

und hat eine eigene<br />

Agentur für Comic-<br />

Künstler gegründet. Mit<br />

im Bild der stellvertretende<br />

General-Manager<br />

Bartosz Plaksa (l.) und<br />

Marketingleiter Danny<br />

Achilles.<br />

Der Hamburger Manga-Verlag Tokyopop<br />

hat eine turbulente Zeit hinter sich: Nach<br />

dem überraschenden Abgang von Geschäftsführer<br />

Joachim Kaps im Herbst 2016<br />

musste sich das Unternehmen strategisch<br />

und personell neu aufstellen. Kaps hatte<br />

den deutschen Ableger des US-amerikanischen,<br />

international aktiven Manga-Anbieters<br />

seit der Gründung geleitet und erfolgreich<br />

am Markt positioniert.<br />

In den Jahren nach Kaps’ Ausscheiden<br />

hatte Tokyopop mit Umsatzrückgängen zu<br />

kämpfen. Doch jetzt will der Verlag mit<br />

einem erweiterten Management-Team die<br />

Zeichen wieder auf Wachstum stellen:<br />

Tokyopop-Gründer Stu Levy und Stefan<br />

Michalk, der das Deutschland-Geschäft interimistisch<br />

übernommen hatte, werden ab<br />

Januar 2020 gemeinsam den Ausbau physischer<br />

und digitaler Geschäftsfelder vorantreiben.<br />

Das Deutschland-Geschäft von<br />

Tokyopop verantwortet jetzt Susanne Hellweg,<br />

die im Interview über die schwierige<br />

Zeit der Restrukturierung und die Pläne für<br />

die Zukunft spricht.<br />

Wie ist die Situation am Manga-Markt in<br />

Deutschland?<br />

In den vergangenen Jahren gab es sehr<br />

starke Zuwächse. Diese Entwicklung ist<br />

jetzt zwar ausgebremst, aber der Markt ist<br />

insgesamt stabil. Allerdings bin ich der festen<br />

Überzeugung, dass in diesem Segment<br />

noch längst nicht alles ausgereizt ist.<br />

Warum hat Tokyopop gegen den Trend verloren?<br />

Foto: Till Spielmann


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Comic & Manga<br />

27<br />

Wir haben 2 Umbruchjahre hinter uns. Als<br />

Joachim Kaps, der den Verlag in Deutschland<br />

mit den Investitionen unseres Inhabers<br />

Stu Levy aufgebaut und groß gemacht<br />

hat, im Herbst 2016 das Unternehmen verließ,<br />

war dies ein Einschnitt. Damit verbunden<br />

waren einige personelle Veränderungen,<br />

viele Stellen waren eine Zeit lang unbesetzt.<br />

Es war eine große Unruhe im Verlag,<br />

was nicht nur auf dem deutschen<br />

Markt für Diskussion gesorgt hatte, sondern<br />

auch bei den japanischen Lizenzgebern.<br />

Denn diese Verlage haben natürlich<br />

eine hohe Verantwortung gegenüber ihren<br />

Künstlern und achten daher sehr genau darauf,<br />

was die deutschen Lizenznehmer machen.<br />

Von daher ist es für uns zunächst<br />

nicht einfach gewesen, die Programme<br />

nach unserer Vorstellung zu gestalten, weil<br />

wir erst einmal zeigen mussten, dass wir<br />

wieder gut aufgestellt sind.<br />

Bis 2017 ist Tokyopop laut Media-Control-<br />

Buchhandelspanel gewachsen, musste<br />

dann aber einen massiven Umsatzrückgang<br />

in der Größenordnung von 40% hin -<br />

nehmen ...<br />

Die Entwicklung im Buchhandel ist nur<br />

ein Teil des Bildes. Ein sehr wichtiger Bereich<br />

ist für uns der Comic-Fachhandel.<br />

Aber tatsächlich haben wir 5% Marktanteil<br />

verloren. Das hängt damit zusammen,<br />

dass unser Geschäft sehr stark novitätengetrieben<br />

ist, mit monatlich mehr als 20<br />

neuen Titeln. Wenn es dort hakt und neue<br />

Lizenzen fehlen, macht sich das natürlich<br />

sofort bemerkbar. Die Wettbewerber waren<br />

ja auch nicht müßig und haben ihre Bereiche<br />

ausgebaut. Auch Joachim Kaps mit seinem<br />

neuen Verlag Altraverse hat uns<br />

Marktanteile gekostet.<br />

Ab 2020 wollen Sie wieder wachsen. Aber<br />

sind die Zeiten der kräftigen Zuwächse im<br />

Manga-Markt nicht vorbei?<br />

Wir wollen in den Bereichen, in denen wir<br />

stark sind, einen Fokus setzen und vor allem<br />

durch neue Marketingmaßnahmen<br />

weiteres Wachstum generieren. Es gibt unter<br />

den deutschen Manga-Verlagen, die gut<br />

untereinander vernetzt sind, auch ein gemeinsames<br />

Interesse, dieses Segment zu<br />

stärken und auszubauen. Es gibt reichlich<br />

Reserven, denn nach wie vor gibt es großen<br />

Erklärungsbedarf bei Mangas, viele<br />

Menschen kennen das Spektrum dieses<br />

Segments nicht: Manga ist eben nicht nur<br />

Action, Fantasy oder Mädchenromantik,<br />

sondern hat eine riesige Bandbreite an belletristischen<br />

Themen, von Coming of Age<br />

bis zu unterschiedlichen literarischen Stilrichtungen.<br />

Das zu vermitteln, ist etwas,<br />

wo wir noch viel Branchenmarketing und<br />

Aufklärung leisten müssen, um die Vielfalt<br />

aufzuzeigen und dass es sich auch für<br />

den Händler lohnt, dafür Platz in seinem<br />

Sortiment freizuräumen.<br />

Sie haben sich auch zum Ziel gesetzt, sich<br />

mit „neuen digitalen und physischen Geschäftsfeldern<br />

breiter aufzustellen“. Beispiele?<br />

Natürlich hat auch unsere Fanpflege in der<br />

Umbruchphase etwas gelitten – und die<br />

Kommunikation mit der Zielgruppe ist im<br />

Manga-Bereich extrem wichtig. Digital<br />

sind wir aktuell der Vorreiter. Das wollen<br />

wir ausbauen, weil wir eine Zielgruppe haben,<br />

die sehr jung und digital sozialisiert<br />

ist. Ein konkretes Beispiel ist unser neu<br />

aufgesetzter Youtube-Kanal. Damit wollen<br />

»Es gibt unter den deutschen Manga-<br />

Verlagen, die gut untereinander<br />

vernetzt sind, auch ein gemeinsames<br />

Interesse, dieses Segment zu stärken<br />

und auszubauen.«<br />

wir mit Fans in Kontakt treten und ihnen<br />

verstärkt Erlebniswelten bieten. Denn nennenswert<br />

wachsen kann man vor allem im<br />

digitalen Bereich.<br />

Verliert das Buch als Trägermedium damit<br />

für die Manga-Zielgruppe an Bedeutung?<br />

Nein, denn in unserer Zielgruppe gibt es<br />

viele Sammler und das Manga-Geschäft<br />

basiert sehr stark auf Serialität. Digital ist<br />

eher ein zusätzliches Angebot, weil oftmals<br />

zwischen den Erscheinungsdaten der Folgebände<br />

längere Pausen liegen. Da kann<br />

der eine oder andere es kaum erwarten,<br />

dass die Geschichte weitergeht. Daher werden<br />

wir zukünftig dazu übergehen, auch<br />

etwas „chapter by chapter“ zu veröffentlichen<br />

und online zu stellen. Dann müssen<br />

die Fans ihre Serien nicht auf Englisch auf<br />

nichtautorisierten Internetseiten lesen,<br />

sondern bekommen den Service von uns.<br />

Trotzdem wollen sie am Ende auch das<br />

Buch im Regal stehen haben.<br />

Welche Rolle spielt dabei der stationäre<br />

Buchhandel als Vertriebsweg?<br />

Weiter auf Seite 30


30 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Nah an den Lesern sein:<br />

Um die Manga-Zielgruppe<br />

auf allen digitalen<br />

und sozialen Kanälen<br />

zu erreichen, hat<br />

Tokyopop im Juli in seinen<br />

Hamburger Verlagsräumen<br />

ein „You -<br />

tube-Studio“ in Betrieb<br />

genommen. Auf dem<br />

Foto: das Moderatoren-<br />

Team Benedict Reichelt,<br />

Steven Müller und<br />

Catherine Bazabas (v.l.).<br />

Glossar<br />

▪ Seinen: Kategorie<br />

von japanischen Comics<br />

und Trickfilmen,<br />

Manga und Anime, die<br />

sich an ein junges erwachsenes,<br />

vornehmlich<br />

männliches Publikum<br />

richten. Das weibliche<br />

Gegenstück dazu<br />

ist Josei.<br />

▪ Shōjo: Japanische<br />

Comics speziell für heranwachsende<br />

Mädchen<br />

im Alter von etwa<br />

6 bis 18 Jahren. Das<br />

männliche Pendant ist<br />

der Shōnen-Manga.<br />

Eine ganz wichtige, weil die Leser große<br />

Lust auf die haptischen Ausgaben haben.<br />

Außerdem orientieren sich Manga-Fans<br />

nicht nach einzelnen Verlagen, sondern<br />

nach Themen und Interessen. Im stationären<br />

Buchhandel haben die Leser alle wichtigen<br />

Anbieter präsent, hier können sie<br />

sich inspirieren lassen, was noch für sie in<br />

Frage kommt. Die Vielfalt des Segments ist<br />

vor allem im stationären Handel sichtbar.<br />

Und was macht die Warengruppe Manga<br />

für den Buchhandel attraktiv?<br />

Anders als der Branchentrend hat der<br />

Manga-Bereich keine Leser verloren, sondern<br />

im Gegenteil weitere dazugewonnen.<br />

Und Manga bringen eine Zielgruppe in<br />

den Laden, die jung ist und regelmäßig<br />

wiederkommt. Durch die Vielzahl der monatlich<br />

erscheinenden Novitäten erhält<br />

man einen Publikumsverkehr, den man so<br />

in anderen Bereichen nicht hat.<br />

Ist Manga ein Selbstläufer?<br />

Es gibt viele Titel, die Selbstläufer sind,<br />

weil es eine große Schnittmenge mit Anime<br />

und Computerspielen gibt. Aber der<br />

Buchhandel benötigt sicherlich Hilfestellung,<br />

welche Titel am besten zu platzieren<br />

sind und was sich genau hinter dem Genre<br />

verbirgt. Darum hat sich auch eine Arbeitsgruppe<br />

unter Manga-Verlagen gebildet, um<br />

das Sortiment in diesen Fragen zu unterstützen.<br />

Denn es ist völlig klar, dass der<br />

Handel es gar nicht abbilden kann, jeweils<br />

einen Experten für dieses Segment auszubilden.<br />

Die Fachleute sind diejenigen, die<br />

in den Laden kommen und die Sachen<br />

kaufen. Die Fans sind bestens informiert<br />

und sehr nah am japanischen Markt.<br />

Im stationären Buchhandel werden die<br />

Flächen kleiner und damit auch Präsentationsoptionen<br />

für eine wachsende Manga-<br />

Produktion mit der für das Genre wichtigen<br />

Backlist. Gewinnen vor diesem Hintergrund<br />

andere Vertriebswege für Sie an Relevanz?<br />

Ja, die verfügbare Verkaufsfläche schrumpft<br />

tendenziell und der Platz für Manga wird<br />

nicht größer. Auch dadurch, dass es mittlerweile<br />

mehr Anbieter geworden sind in<br />

diesem Segment, ist die Titelzahl von 80<br />

Novitäten auf etwa 100 bis <strong>12</strong>0 Novitäten<br />

im Monat gewachsen. Es wird also nicht<br />

einfacher. Umso mehr müssen wir dafür<br />

sorgen, dass im Buchhandel eine Nach -<br />

frage spürbar wird – durch Bindung der<br />

Fans und gezieltes Marketing. Der Handel<br />

muss spüren, dass es wichtig ist, diesen<br />

Platz zu erhalten und gegebenenfalls auch<br />

auszuweiten.<br />

Ist der stationäre Buchhandel zu defensiv<br />

beim Manga-Angebot?<br />

Gerade im mittelständischen, eigentümergeführten<br />

Buchhandel scheint es gewisse<br />

Berührungsängste gegenüber diesem Genre<br />

zu geben, die wir abbauen müssen. Es<br />

ist ein wenig so wie beim Comic, der vor<br />

30 Jahren noch ein schwieriges Image hatte<br />

und als nicht unbedingt lesenswert galt.<br />

Das änderte sich aber, als die Verlage dazu<br />

übergingen, Comic-Romane „Graphic Novels“<br />

zu nennen und mit einem neuen<br />

Marketing zu versehen. Das hat bewirkt,<br />

dass Comics als etwas Wertiges, als Bücher<br />

mit Coffee-Table-Anmutung wahrgenommen<br />

werden. Das gemeinsam mit dem<br />

Handel hinzubekommen, muss uns auch<br />

im Manga-Bereich für literarische Seinen-<br />

Titel gelingen.<br />

Braucht man dazu die klassischen Marktstrukturen?<br />

Joachim Kaps bezweifelt die<br />

Macht des Handels und setzt stattdessen<br />

auf ein konsequentes Endkundenmarketing.<br />

Die bessere Strategie?<br />

Das Direktkundengeschäft ist sehr wichtig,<br />

allein weil sich so ganz andere Margen<br />

erzielen lassen, als wenn man mit großem<br />

Rabatt an den Handel abgibt. Außerdem<br />

ist diese Vertriebsschiene wichtig, weil wir<br />

andere Zielgruppen erreichen und Manga<br />

im stationären Handel nicht überall zu<br />

bekommen sind. In kleineren Städten mit<br />

30.000 Einwohnern oder weniger wird es<br />

oft schwer, ein entsprechendes Angebot zu<br />

finden.<br />

Sie haben Manga-Leser als sehr onlineaffin<br />

und jung charakterisiert. Wie hat sich die Zielgruppe<br />

in den vergangenen Jahren verändert?<br />

Foto: Tokyopop


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Bei den Altersgruppen geht es mit etwa 10 Jahren<br />

los, der Schwerpunkt liegt zwischen 13 und<br />

20 Jahren. Es gibt aber auch Manga-Serien, die<br />

von Älteren gelesen werden.<br />

Den Manga-Trend gibt es seit etwa 20 Jahren.<br />

Bleiben viele Leser der ersten Stunde dran?<br />

60-plus ist zwar noch nicht nennenswert vertreten,<br />

aber es gibt viele um die 40, die auch mit<br />

dem Genre groß geworden sind und über Animes<br />

aus dem Fernsehen damit in Berührung<br />

kamen. Viele wachsen mit, aber irgendwann<br />

kommt der Punkt, an dem sie andere Sachen<br />

lesen. Es werden aber tatsächlich auch stärker<br />

Themen nachgefragt, die Erwachsene interessieren,<br />

etwa mit Themen aus dem Berufsleben. Wir<br />

bieten entsprechende Titel an. Sie tragen dazu<br />

bei, das Genre in ein neues Licht zu rücken –<br />

Manga sind eben nicht nur Romance und Action.<br />

Wir bekommen auch entsprechende Rückmeldungen,<br />

wenn sich gesellschaftliche Entwicklungen<br />

widerspiegeln: Es wird zum Beispiel<br />

das Frauenbild in Shōjo-Manga hinterfragt und<br />

wir bekommen dann die Nachfrage, ob es nicht<br />

mehr Content geben könne, bei dem die sonst<br />

eher zarten Protagonistinnen eine stärkere Persönlichkeit<br />

bekommen.<br />

Spielt für die Manga-Community auch der direkte<br />

Kontakt zu Künstlern und Autoren eine Rolle?<br />

Das ist ganz wichtig bei den deutschen Künstlern,<br />

und die sind in der Regel auch bereit, sich<br />

für ihre Zielgruppe einzusetzen und auf Messen<br />

zu gehen, Signierstunden zu geben und selbst<br />

über ihre eigenen Social-Media-Kanäle mit ihren<br />

Fans zu kommunizieren. Japanische Künstler<br />

und Autoren sind bei den Fans natürlich auch<br />

höchst beliebt, aber aufgrund ihrer Berühmtheit<br />

oft schwer nach Deutschland zu kriegen.<br />

Tokyopop hat im Manga-Bereich nach Carlsen<br />

den größten Marktanteil, aber der Wettbewerb um<br />

Lizenzen und Publikum wächst mit neuen Mitspielern<br />

wie Cross Cult mit dessen Imprint „manga<br />

cult“ und Altraverse. Wie grenzen Sie sich von<br />

den Wettbewerbern ab?<br />

Jeder der Verlage hat natürlich große Brands, die<br />

in verschiedenen Genres zu den Flaggschiffen<br />

zählen: Wir sind sehr stark im Shōjo-Bereich,<br />

weil wir auch eine sehr erfolgreiche Kampagne<br />

haben mit „I love Shōjo“. Außerdem sind wir<br />

führend in den Themengebieten „Girls Love“<br />

und „Boys Love“, die wir mit aufgebaut haben<br />

und die weiter bei uns im Fokus stehen. Aber<br />

auch die Titel, die eher etwas fürs Feuilleton<br />

wären und eher auf Erwachsene abzielen, wollen<br />

wir weiterverfolgen.<br />

Die Adaption des russischen<br />

Bestsellers »Metro 2033«<br />

Glukhovskys einzigartiger Mischung<br />

aus Survival-Horror, Bildungsroman<br />

und dystopischer Gesellschaftskritik<br />

als Graphic Novel-Serie.<br />

Graphic Novel Metro 2033 - Band 1|4<br />

23 x 32, Hardcover im Überformat<br />

64 Seiten, inklusive Bonusmaterial<br />

ISBN: 978-3-96219-4<strong>12</strong>-3<br />

€ 16,00 [D] € 16,40 [A]<br />

Text/Interview Till Spielmann<br />

Umfangreiche Infos zu unseren Serien<br />

inklusive Leseproben auf unserer Website


32 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

MANGA Fans japanischer Comics werden aktuell mit einigen Neustarts bedient.<br />

Die Reihen verbinden das Manga-Format mit packenden Fantasy-Stoffen.<br />

Fantastische Manga-Welten<br />

Altraverse-Neuedition:<br />

Mit „Fullmetal Alchemist“<br />

landete die<br />

japanische Zeichnerin<br />

Hiromu Arakawa mit<br />

ihrer ersten großen<br />

Manga-Serie gleich<br />

einen Hit: „Fullmetal<br />

Alchemist“ wurde<br />

mehrmals als Film und<br />

Anime-Fernsehserie<br />

sowie als Videospiel<br />

umgesetzt. Die Verkaufsmarke<br />

für die<br />

Mangaserie liegt aktuell<br />

bei 70 Mio Bänden.<br />

Diverse Spielarten der Phantastik sind im<br />

Manga traditionell stark vertreten. Gerade<br />

im Shōnen-Bereich, der sich vornehmlich<br />

an das jüngere männliche Publikum wendet,<br />

dürfen solche Elemente in kaum einer<br />

Serie fehlen.<br />

Doch in den aktuellen Manga-Programmen<br />

ist auffällig, dass eine Reihe von Serien<br />

starten, deren Inhalte vor allem ein etwas<br />

älteres Publikum anpeilen. Ein Indiz dafür<br />

ist, dass der Mix aus Klassikern und neuen<br />

Stoffen zumeist in größeren und umfangreicheren<br />

Formaten ausgeliefert wird, die<br />

auch mit einem höheren Verkaufspreis<br />

verbunden sind.<br />

Besonders sehnsüchtig dürfte auf die<br />

Neuedition von „Fullmetal Alchemist“ gewartet<br />

worden sein, die Altraverse als veredelte<br />

Metal-Edition mit Sammelbox und<br />

einer Reihe weiterer Extras auf den Markt<br />

bringt. Diese Serie um zwei Brüder, die<br />

sich der Alchemie verschreiben, um ihre<br />

tote Mutter wiederzubeleben, erschien ursprünglich<br />

von 2001 bis 2010 und gehört<br />

zu den erfolgreichsten Manga aller Zeiten.<br />

Noch gut zehn Jahre älter – aber immer<br />

noch nicht abgeschlossen! – ist die Dark-<br />

Fantasy-Serie „Berserk“ um den Söldner<br />

Guts. Die jetzt bei Panini gestartete „Ultimative<br />

Edition“ punktet mit der aufwendigen<br />

Restaurierung des Druckmaterials.<br />

Auf ein magieaffines, eher weibliches<br />

Publikum zielen weitere Reihen:<br />

■ Eine interessante Neuentdeckung ist<br />

„Magus of the Library“ bei Carlsen. Mit unglaublich<br />

detailliertem Artwork wird der<br />

Leser in eine Welt wie aus „1001 Nacht“<br />

entführt, in der es wortwörtlich um die<br />

Magie von Büchern geht.<br />

■ Sehr magisch ist auch die Welt, in die es<br />

das Mädchen Mika Kamiya in „Mika’s<br />

Magic Market“ (Egmont) verschlägt. Wie<br />

sie sich dort zurechtfindet, dürfte auch für<br />

jüngere Leserinnen interessant sein.<br />

■ Um ein Mädchen als Heldin geht es<br />

ebenfalls in „Somali und der Gott des Waldes“<br />

(Cross Cult), mit der die Leser in eine<br />

Welt eintauchen, in der fast alle Menschen<br />

verschwunden sind und das Zepter an<br />

Sagengestalten und andere fantastische<br />

Monster abgegeben haben.<br />

Schließlich ist noch eine weitere neue,<br />

etwas eigentümliche Serie zu entdecken,<br />

die nicht zuletzt zeigt, dass im japanischen<br />

Comic wirklich alles möglich ist. Es handelt<br />

sich um das Genre sogenannter „Fantasy-Gourmet-Manga“.<br />

Angelegt ist es wie<br />

ein Pen-&-Paper-Rollenspiel. Die Leser folgen<br />

in „Delicious in Dungeon“ (Egmont)<br />

einer Gruppe Abenteurer bei ihren Anstrengungen<br />

auf dem Weg zur nächsten<br />

Mahlzeit.<br />

Neue Manga mit viel Fantasy<br />

Autor<br />

Arakawa<br />

Gureishi<br />

Miura<br />

Izumi<br />

Kui<br />

Mochinchi/<br />

Yasuhiro Miyama<br />

Auswahl<br />

Titel<br />

Fullmetal Alchemist Metal Edition<br />

(bisher 1 Bd.)<br />

Somali und der Gott des Waldes<br />

(bisher 1 Bd.)<br />

Berserk: Ultimative Edition (bisher 3 Bd.)<br />

Magus of the Library (bisher 1 Bd.)<br />

Delicious in Dungeon (bisher 1 Bd.)<br />

Mika’s Magic Market (bisher 1 Bd.)<br />

Verlag<br />

Altraverse<br />

Cross Cult<br />

Panini<br />

Carlsen<br />

Egmont<br />

Egmont<br />

Euro<br />

25,00<br />

10,00<br />

je 19,00<br />

<strong>12</strong>,00<br />

7,50<br />

7,50<br />

ISBN (jeweils Band 1)<br />

978-3-96358-411-4<br />

978-3-964332-32-5<br />

978-3-74161-210-7<br />

978-3-551-73147-0<br />

9783-7704-5835-6<br />

9783-7704-5881-3<br />

Abb.: ©Hiromu Arakawa / SQUARE ENIX


34 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

COMIC Der unverwüstliche Held Conan wird in vielen Formaten neu präsentiert.<br />

Er erobert seinen Platz bei Marvel zurück, wo er sogar auf die Avengers trifft.<br />

In einer französischen Albenserie präsentiert er sich prachtvoll im Großformat.<br />

Conan wird auch Superheld<br />

Kämpfer Conan:<br />

„Er ist das Musterbeispiel<br />

eines Barbaren:<br />

groß, überproportional<br />

stark, kämpferisch,<br />

geradlinig und kein ausgesprochener<br />

Denker,<br />

ein Mann fürs Grobe,<br />

der, obwohl keineswegs<br />

dumm, so doch meist<br />

die Tat der Planung vorzieht.“<br />

(Wikipedia)<br />

Der cimmerische Krieger<br />

Conan, der aus der<br />

Wildnis des Nordens<br />

kam, um in den zivilisierten<br />

Königreichen<br />

des Hyborischen Zeitalters<br />

erst Reichtümer<br />

und dann sogar die Königswürde<br />

zu erkämpfen,<br />

ist eine der erfolgreichsten<br />

Romanfiguren<br />

des Fantasy-Genres.<br />

1932 von dem Texaner<br />

Robert E. Howard<br />

für billig gedruckte<br />

Romanhefte erschaffen,<br />

erlebte Conan –<br />

lange nach dem frühen Tod seines Schöpfers<br />

– in den 1960ern eine Wiederbelebung<br />

in Taschenbuch-Ausgaben. Deren<br />

großer Erfolg rief auch den Marvel Verlag<br />

auf den Plan, der seit 1970 sehr erfolgreiche<br />

Comic-Adaptionen unter dem Titel<br />

„Conan der Barbar“ veröffentlichte.<br />

In diesen prägte der Texter Roy Thomas<br />

im kongenialen Zusammenspiel mit den<br />

Zeichnern Barry Winsor-Smith und vor<br />

allem John Buscema das bis heute präsente<br />

Bild von Conan, das später auch das Kino in<br />

seinen Verfilmungen mit Arnold Schwarzenegger<br />

übernahm.<br />

Diese klassischen Marvel-Comics, die von<br />

1970 bis 2000 erschienen, werden jetzt<br />

von Panini in der voluminösen Reihe „Conan<br />

der Barbar Classic Collection“ erstmals<br />

für Deutschland komplett im Originalformat<br />

neu aufgelegt. Und das mit großem<br />

Erfolg, denn der Startband war im<br />

Frühjahr trotz des stolzen Preises von 99<br />

Euro sofort ausverkauft und musste nachgedruckt<br />

werden.<br />

Neue Marvel-Comics mit dem Barbaren<br />

Nachdem sich Marvel über viele Jahre ganz<br />

auf die Inszenierung seiner Superhelden-<br />

Serien konzentriert hat, erweitert er seit einigen<br />

Jahren wieder die inhaltliche Bandbreite<br />

seines Programms. Nach dem Rückerwerb<br />

der Comic-Rechte an „Star Wars“<br />

besitzt Marvel deshalb jetzt auch wieder jene<br />

für Conan.<br />

Die Auswertung erfolgt in Amerika<br />

über gleich mehrere Heftserien, die Panini<br />

für den deutschen Markt als Paperback-<br />

Reihen aufbereitet:<br />

■ Die Hauptserie „Conan der Barbar“ trägt<br />

wieder den Traditionstitel, der seinerzeit<br />

für die erste Conan-Serie von Marvel<br />

geschaffen wurde. Szenarist Jason Aaron<br />

erzählt mit wechselnden Zeichnern Abenteuer,<br />

die sich inhaltlich relativ eng an die<br />

Vorlage von Howard anlehnen.<br />

Conan in vielen Facetten<br />

Titel<br />

Age of Conan (bisher 1 Bd.)<br />

Conan der Barbar Classic Collection (bisher 2 Bde.)<br />

Conan der Barbar (bisher 1 Bd.)<br />

Conan der Cimmerier (bisher 5 Bde.)<br />

Conan – Die Original-Erzählungen (6 Bde.)<br />

Conan – Die Original-Erzählungen (6 Bde.)<br />

Savage Sword of Conan (bisher 1 Bd.)<br />

Savage Avengers (bisher 1 Bd.)<br />

Verlag<br />

Panini<br />

Panini<br />

Panini<br />

Splitter<br />

Festa<br />

Festa<br />

Panini<br />

Panini<br />

Format<br />

Paperback<br />

HC-Album<br />

Paperback<br />

HC-Album<br />

HC-Buch<br />

Paperback<br />

Paperback<br />

Paperback<br />

Euro<br />

13,99<br />

99,00<br />

16,99<br />

15,80 –18,00<br />

24,00<br />

14,95<br />

15,99<br />

16,99<br />

ISBN<br />

978-3-74161-380-7<br />

(Bd. 1) 978-3-74161-166-7<br />

978-3-74161-378-4<br />

(Bd. 1) 978-3-96219-202-0<br />

(Bd. 1) 978-3-86552-389-1<br />

(Bd. 1) 978-3-86552-387-7<br />

978-3-74161-381-4<br />

978-3-74161-377-7<br />

Abb.: ©Marvel/Conan Properties International


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Comic & Manga<br />

35<br />

■ Im Startband von „Savage Sword of<br />

Conan“ präsentiert das Team Gerry Duggan/Ron<br />

Garney eine komplette Saga, in<br />

der Conan unter Sklavenhändler fällt. Auch<br />

weitere Bände dieser Reihe dürften in sich<br />

abgeschlossene Zyklen enthalten.<br />

■ Die Reihe „Age of Conan“ dagegen wirft<br />

ihr Augenmerk auf die zahlreichen Nebenfiguren<br />

im Conan-Kosmos. Im ersten Band<br />

wird eine Geschichte mit Bêlit erzählt, der<br />

Piratenkönigin von der Schwarzen Küste.<br />

Reichlich gewöhnungsbedürftig könnte<br />

es aber für viele nicht nur ältere Fans sein,<br />

dass Marvel Conan zusätzlich auch direkt in<br />

sein Superhelden-Universum zwangsadoptiert.<br />

Nach ersten Crossover-Auftritten bei<br />

den Avengers erhält Conan sogar sein eigenes<br />

Superhelden-Team, nämlich die Savage<br />

Avengers. Dort agiert er jetzt Seite an Seite<br />

mit den bekannten Marvel-Helden Wolverine,<br />

Venom, Elektra und dem Punisher.<br />

Klassische Geschichten wiederentdecken<br />

Wem das alles zu wild und abgefahren vorkommt,<br />

der kann seit gut einem Jahr zu<br />

einer hochwertigen Albenserie greifen.<br />

Konzipiert wurde diese auf Deutsch vom<br />

Bielefelder Splitter Verlag herausgegebene<br />

Reihe in Frankreich von Glénat.<br />

Von „Conan der Cimmerier“ sollen insgesamt<br />

16 Bände erscheinen, in denen<br />

wechselnde Teams jeweils eine der klassischen<br />

Geschichten von Robert Howard für<br />

das frankobelgische Albenformat adaptieren.<br />

Wie gut das in den bisherigen Bänden<br />

gelingt, spricht nicht nur für die beteiligten<br />

Künstler, die zu den derzeit arriviertesten<br />

ihrer Zunft zählen, sondern auch für die<br />

zeitlose Qualität der Vorlage.<br />

Davon kann man sich inzwischen auch<br />

in einer originalgetreuen Neuedition der<br />

Erzählungen von Howard in 6 Bänden<br />

überzeugen, die der Leipziger Verlag Festa<br />

herausgebracht hat. Illustriert wurde die<br />

Ausgabe von dem bekannten amerikanischen<br />

Comic-Künstler Mark Schultz. Auch<br />

für die Illustration der weiteren Werke von<br />

Howard wie „Solomon Kane“ und „Kull<br />

von Atlantis“, die ebenfalls bei Festa<br />

erscheinen, wurde mit Timo Wuerz ein<br />

Comic-Künstler engagiert.<br />

Martin Jurgeit jurgeit@<strong>buchreport</strong>.de<br />

DER MANGAHIT IM FRÜHJAHR AUCH AUF<br />

SCHON<br />

ERHÄLTLICH!<br />

Band 1+2 im Set ET 5.<strong>12</strong>.<br />

UMFANGREICHES POS-MATERIAL ERHÄLTLICH<br />

ET 6.2.<br />

BEASTARS©2017 Paru Itagaki(AKITASHOTEN)


36 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

COMIC Egmont bringt die »Blueberry«-Serie in einer neuen Gesamtausgabe.<br />

Auch andere franko-belgische Comics erfahren eine wertige Neuedition.<br />

Das Gesamtausgaben-Format darf als besonders buchhandelstauglich gelten.<br />

Klassiker neu entdecken<br />

Reitet in edler Gesamtausgaben-Ausstattung:<br />

Der trink- und spielfreudige<br />

US-Army-Leutnant<br />

Blueberry erlebt seine<br />

Abenteuer während der<br />

Indianerkriege. Gestartet<br />

wurde die Serie in<br />

den 1960er-Jahren in<br />

Albenform durch den<br />

französischen Verlag<br />

Dargaud. Egmont hat<br />

jetzt den 1. Band einer<br />

neuen Gesamtausgabe<br />

herausgebracht.<br />

In den 70er- und 80er-Jahren kannte ihn<br />

wohl jeder comiclesende Junge – den Offizier<br />

der US-Kavallerie Mike Steve Blueberry.<br />

Die französische Western-Serie „Leutnant<br />

Blueberry“ von Jean-Michel Charlier und<br />

Jean Giraud alias Mœbius eroberte sich<br />

über den Abdruck im Magazin „Zack“ und<br />

dann mit der Kiosk-Albenreihe „Die großen<br />

Edel-Western“ auch in Deutschland ein<br />

Massenpublikum. Jetzt hat Egmont gerade<br />

eine Neuedition der Gesamtausgabe begonnen,<br />

auch als Beitrag zum 30-jährigen<br />

Bestehen der Egmont Comic Collection.<br />

Verlage nutzen das Format der Gesamtausgabe<br />

ganz gezielt, um Comics (wieder)<br />

lieferbar zu machen, die sich als Einzelalben<br />

nicht rechnen würden. Aktuelle Beispiele:<br />

■ Neuedition des harten Westerns „Bouncer“<br />

bei Schreiber & Leser<br />

■ Komplettausgabe der Serie „Mit Mantel<br />

und Degen“ (Finix), in der vermenschlichte<br />

Tierfiguren im klassizistischen Venedig<br />

Abenteuer erleben<br />

■ Die Gesamtausgabe von „Die Katze des<br />

Rabbiners“ (Avant), in der Joann Sfar die<br />

vergangene Welt des sephardischen Judentums<br />

in Nordafrika wieder aufleben lässt.<br />

Größere Leseportionen sind gefragt<br />

Die Gesamtausgaben passen gut in eine<br />

Zeit, in der auch Albenleser immer öfter<br />

nach größeren Leseportionen verlangen,<br />

wie sie die Graphic Novels oder die Superhelden-Sammelbände<br />

auch bei den Comics<br />

etabliert haben. Sich für viele Monate<br />

oder gar Jahre immer wieder aufs Neue<br />

mit nur rund 50 Seiten Lesenachschub zu<br />

begnügen, ist – insbesondere wenn die<br />

Storybogen auch noch in Fortsetzungen<br />

angelegt sind – in unserer digitalen Streaming-Zeit<br />

wohl nicht mehr angezeigt.<br />

Da war die Einführung der Gesamtausgaben<br />

tatsächlich eine bahnbrechende Innovation,<br />

die auch über die Gewinnung<br />

neuer Leserschichten maßgeblich das<br />

Überleben einer franko-belgischen Albenvielfalt<br />

jenseits von „Asterix“ und „Tim<br />

und Struppi“ sichergestellt hat.<br />

»Blueberry« bewies Formattauglichkeit<br />

Mit der „Blueberry Collector’s Edition“, die<br />

jetzt die großteils bereits vergriffenen und<br />

oft schon zu Sammlerpreisen gehandelten<br />

„Blueberry Chroniken“ ersetzt, könnte das<br />

Segment neuen Schwung beim Kampf um<br />

die Regalmeter im Sortimentsbuchhandel<br />

bekommen. Es wäre nicht das erste Mal,<br />

dass „Blueberry“ türöffnend wirkt.<br />

Ganz besondere Bedeutung erlangte die<br />

Serie Anfang der Nullerjahre, als der franko-belgische<br />

Albenmarkt in Deutschland<br />

in einer existenziellen Krise steckte. Die<br />

seit den 1990ern stark aufgeblähten<br />

Albenprogramme hatten mit zunehmender<br />

B-Ware Leser verloren und der Trend<br />

ging stärker zu den amerikanischen Superhelden<br />

sowie den japanischen Mangas.<br />

Dass der franko-belgische Albenmarkt<br />

nicht gänzlich aus dem Buchhandel verschwand,<br />

war tatsächlich dem Gesamtausgaben-Format<br />

zu verdanken. Die von der<br />

Egmont-Tochter Horizont veröffentlichten,<br />

bibliophil ausgestatteten Gesamtausgaben<br />

von Erfolgsserien wie „Asterix“ und „Lucky<br />

Luke“ waren allerdings zunächst nur für<br />

Direkt-Abos unter Ausschluss des Handels<br />

vorgesehen. Eine Kooperation mit den Egmont-Häusern<br />

in Skandinavien ermöglichte<br />

es dann ab 2003, mit „Lucky Luke“ erstmals<br />

eine solche Ausgabe für den Buchhandel<br />

aufzulegen. Wenig später folgten „Die Blueberry<br />

Chroniken“, die für die Durchsetzung<br />

letztlich entscheidend waren. Denn „Blueberry“<br />

zeigte, dass sich das Format der<br />

Gesamtausgabe auch für Stoffe jenseits der<br />

großen Humor-Klassiker gut einsetzen ließ.<br />

Ein neues Format mit Mehrwert<br />

Im Gegensatz zu den zuvor im Handel dominanten<br />

Softcover-Alben, die Carlsen mit<br />

Abb.: Dargaud


38 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

seinen bekannten „Tim und Struppi“-Bänden<br />

etabliert hat, setzen die Gesamtausgaben<br />

auf eine strickt chronologische Veröffentlichung<br />

gleich mehrerer Geschichten<br />

in einem Band und durchgehend auch auf<br />

eine hochwertige Hardcover-Ausstattung.<br />

Zudem enthalten die Gesamtausgaben<br />

redaktionelle Strecken, die auf die Editionsgeschichte<br />

der Comic-Serien und deren<br />

historische Hintergründe eingehen. Zusammen<br />

mit seltenem Bildmaterial ergibt<br />

sich so ein Mehrwert, der selbst jene Leser<br />

noch einmal zu den Gesamtausgaben greifen<br />

lässt, die die Serien bereits als Einzelalben<br />

im Regal stehen haben.<br />

Dieses Format macht inzwischen auch<br />

in Frankreich und Belgien selbst Schule,<br />

wo etwa der Dupuis-Verlag mit seinen „Patrimoine“-Ausgaben<br />

in der Qualität der<br />

Aufbereitung Standards setzt. Diese Bände<br />

entsprechen durchaus historisch-kritischen<br />

Ausgaben von Belletristikwerken,<br />

begeistern gleichwohl oder gerade deshalb<br />

eine breite Comic-Leserschaft. Auch auf<br />

Deutsch zählen Übernahmen dieser Dupuis-Gesamtausgaben<br />

von Serien wie „Die<br />

Schlümpfe“ (bei Splitter/Toonfish) oder<br />

„Buck Danny“ (bei Salleck Publications) zu<br />

den Highlights vieler Comic-Sammlungen.<br />

Besonders dominant sind auf dem deutschen<br />

Markt aber weiterhin Gesamtaus -<br />

gaben von Serien, die Leser in ihrer Jugend<br />

in den 70er-Jahren im „Zack“-Magazin<br />

kennengelernt haben, wie etwa die Abenteuer-Serien<br />

„Andy Morgan“ (Carlsen) oder<br />

„Tony Stark“. Bei Letzterer hat der Verlag<br />

Kult Comics sogar selbst in die Aufbereitung<br />

des Druckmaterials investiert – so<br />

attraktiv erscheint das Material nur aufgrund<br />

des Siegels „Zack-Serie“.<br />

Das zeigt sich auch bei den Aktivitäten<br />

des Splitter Verlags. Mit der Fliegerserie<br />

„Dan Cooper“ und dem Krimi „Rick Master“<br />

wagt sich Splitter sogar an besonders<br />

umfangreiche Serien aus dem „Zack“-<br />

Magazin, die selbst als Gesamtausgaben<br />

noch Dutzende Bände zu füllen vermögen.<br />

Martin Jurgeit jurgeit@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Aktuell erscheinende Gesamtausgaben (Auswahl)<br />

Comic-Klassiker<br />

Asterix Gesamtausgabe<br />

Asterix präsentiert ... 1)<br />

Lucky Luke<br />

Tim und Struppi<br />

Spirou und Fantasio<br />

Die Blake-und-Mortimer-Bibliothek<br />

Alix Gesamtausgabe<br />

Zack-Serien<br />

Blueberry Collector’s Edition<br />

Andy Morgan Gesamtausgabe<br />

Tony Stark Integral<br />

Tunga Integral<br />

Dan Cooper Gesamtausgabe<br />

Rick Master Gesamtausgabe<br />

Dupuis-Patrimoine-Ausgaben<br />

Die Schlümpfe Kompaktausgabe<br />

Buck Danny Gesamtausgabe<br />

Sophie Gesamtausgabe<br />

Harry+Platte Gesamtausgabe<br />

Die Biber-Patrouille Gesamtausgabe<br />

Weitere Gesamtausgaben (Auswahl)<br />

Mit Mantel und Degen<br />

Jackie Kottwitz Gesamtausgabe<br />

Mac Coy Gesamtausgabe<br />

Die Katze des Rabbiners<br />

Bouncer Gesamtausgabe<br />

Auswahl 1) Frühwerke von Goscinny/Uderzo<br />

Genre<br />

Humor<br />

Humor<br />

Humor<br />

Humor<br />

Humor<br />

Abenteuer<br />

Abenteuer<br />

Western<br />

Abenteuer<br />

Abenteuer<br />

Urzeit<br />

Flieger<br />

Krimi<br />

Humor<br />

Flieger<br />

Humor<br />

Humor<br />

Abenteuer<br />

Abenteuer<br />

Krimi<br />

Western<br />

Graphic Novel<br />

Western<br />

2) Preis der Gesamtausgabe<br />

Bände<br />

bisher 14<br />

bisher 4<br />

bisher 28<br />

8 (Schuber)<br />

bisher 11<br />

bisher 2<br />

bisher 6<br />

bisher 1<br />

5<br />

2<br />

5<br />

13<br />

bisher 15<br />

bisher 3<br />

bisher 14<br />

bisher 4<br />

bisher 3<br />

bisher 3<br />

bisher 4<br />

bisher 8<br />

bisher 3<br />

bisher 3<br />

bisher 2<br />

Verlag<br />

Egmont<br />

Egmont<br />

Egmont<br />

Carlsen<br />

Carlsen<br />

Carlsen<br />

Egmont<br />

Egmont<br />

Carlsen<br />

Kult Comics<br />

Kult Comics<br />

Splitter<br />

Splitter<br />

Splitter<br />

Salleck<br />

Salleck<br />

Salleck<br />

Salleck<br />

Finix<br />

Finix<br />

Avant<br />

Avant<br />

Schreiber & Leser<br />

Euro je Band<br />

36,00<br />

25,00–35,00<br />

25,00–30,00<br />

<strong>12</strong>8,00 2)<br />

30,00–32,90<br />

30,00<br />

35,00–39,00<br />

39,00<br />

29,99–35,00<br />

29,95<br />

29,95<br />

29,80–34,00<br />

29,80–34,00<br />

39,95<br />

29,90<br />

29,90–39,90<br />

29,90–39,90<br />

29,90<br />

22,80–26,80<br />

29,80<br />

39,95<br />

29,95<br />

29,80–37,80<br />

ISBN des 1. Bandes<br />

978-3-7704-4025-2<br />

978-3-7704-3776-4<br />

978-3-7704-2133-6<br />

978-3-551-71470-1<br />

978-3-551-71621-7<br />

978-3-551-02874-7<br />

978-3-7704-3943-0<br />

978-3-7704-4082-5<br />

978-3-551-71834-1<br />

978-3-9817960-0-1<br />

978-3-946722-35-9<br />

978-3-95839-342-4<br />

978-3-95839-577-0<br />

978-3-95839-961-7<br />

978-3-89908-380-4<br />

978-3-89908-608-9<br />

978-3-89908-623-2<br />

978-3-89908-642-3<br />

978-3-95839-961-7<br />

978-3-94<strong>12</strong>36-78-3<br />

978-3-945034-58-3<br />

978-3-945034-01-9<br />

978-3-946337-87-4


40 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

MESSEN Comic, Manga und Graphic Novel sind ein Wachstumsmarkt.<br />

Zahlreiche Veranstaltungen sind ein Anziehungspunkt fürs Publikum.<br />

Als Fachmesse bringt sich jetzt die Kinderbuchmesse Bologna ins Spiel.<br />

Ein Platz für Comics:<br />

Bilder sind die Klammer<br />

Auch die traditionsreiche Kinderbuchmesse<br />

in Bologna hat erkannt, dass Comic und<br />

Manga ein expandierendes Marktsegment<br />

sind. Vor allem gibt es allerlei Querbezüge<br />

und Anknüpfungspunkte zu den Hauptzielgruppen<br />

Kinderbuchverlage und Illustratoren<br />

der international aufgestellten<br />

Fachmesse:<br />

■ Einige Verlage haben die diversen Spielarten<br />

des Comics bereits in ihren Verlagsprogrammen,<br />

und sei es nur in Form von<br />

Einzeltiteln.<br />

■ Im jungen Zielpublikum gibt es noch<br />

immer große Schnittmengen und Übergänge<br />

vom illustrierten Bilder- und Kinderbuch<br />

zu Comic-Bildfolgen.<br />

■Viele Zeichner sind in beiden Bereichen<br />

engagiert.<br />

So könnten sich, lautet die Überlegung der<br />

Bologneser Messestrategen, Comics ganz<br />

geschmeidig in die ebenfalls lebhafte und<br />

gedeihende Kinderbuch-Szenerie ein -<br />

fügen. Und so wird zur Messe 2020 (30.<br />

März bis 2. April) eine „Comics Corner“<br />

eingerichtet. Die „Ecke“ deutet an, dass die<br />

Integration ohne große Welle erfolgen soll,<br />

auch wenn es einen eigenen Cocktail-Empfang<br />

und Fachveranstaltungen geben wird.<br />

Vitrinen als Entree<br />

Ansprechen will Bologna sowohl Verlage,<br />

die bereits auf der Kinderbuchmesse präsent<br />

sind, als auch ganz neue Aussteller,<br />

die Comic, Manga und Graphic Novel im<br />

Programm führen. Man räumt hierfür<br />

(noch) nicht ganze Hallenbereiche frei, die<br />

Foto: fotominopoli


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Comic & Manga<br />

41<br />

für Comic-Verlagsstände reserviert werden.<br />

Stattdessen soll es in der „Comics<br />

Corner“ Vitrinen geben, in denen sich die<br />

Verlage mit ihren Programmen präsentieren,<br />

ergänzt um digitale Kataloge zum „virtuellen<br />

Blättern“.<br />

Kostengünstiger Einstieg<br />

Die Messe will den Verlagen so ein möglichst<br />

niedrigschwelliges Angebot für den<br />

Einstieg in die „Comics Corner“ machen.<br />

Insbesondere soll großer Personalaufwand<br />

vermieden werden, wie ihn ein (zusätz -<br />

licher) Stand verursachen würde. Offenbar<br />

hat man aus den Schwierigkeiten gelernt,<br />

die in der Vergangenheit die Frankfurter<br />

Buchmesse mit ihrem inzwischen aufgegebenen<br />

Comic-Zentrum hatte.<br />

Auch eine Reihe anderer Ideen für die<br />

neue „Comics Corner“ in Bologna erinnern<br />

frappierend an Frankfurts frühere<br />

Comic-Aktivitäten:<br />

■ das „Authors Café“ für die persönliche<br />

Kontaktpflege<br />

■ die neu eingerichtete, in drei Altersgruppen<br />

vergebene Comic-Kategorie im Rahmen<br />

der Kinderbuchpreise BolognaRagazzi<br />

Award, für die gerade eine internationale<br />

Fachjury zusammengestellt wird<br />

■ die angekündigten Gesprächsrunden zu<br />

speziellen Comic-Aspekten.<br />

Frankfurt hat einen schweren Stand<br />

Die Bologna-Offensive erfolgt just zu dem<br />

Zeitpunkt, an dem die Frankfurter Buchmesse<br />

mit dem Rückzug von Comic-Verlagen<br />

zu kämpfen hat: Egmont, Avant, Reproduct<br />

und Edition Moderne waren in diesem<br />

Jahr nicht mehr mit Ständen vertreten.<br />

Die Buchmesse hatte darauf mit einem<br />

kurzfristig anberaumten Gespräch in<br />

Frankfurt mit betroffenen Verlagsvertretern<br />

reagiert. Die Runde am ersten Messetag<br />

war klein, aber durchaus repräsentativ<br />

und brachte die Probleme auf den Punkt,<br />

wenn es darum geht, die Kunstform Comic<br />

in all ihren Facetten und vor allem die unterschiedlichen<br />

Ansprüche der potenziellen<br />

Aussteller unter einen Hut zu bringen.<br />

Das ist keine kleine Herausforderung:<br />

■ Internationalen Ausstellern aus nicht<br />

deutschsprachigen Ländern geht es ausschließlich<br />

darum, Geschäftsbeziehungen<br />

zu knüpfen, weswegen ihnen ein eigenes<br />

Comic-Zentrum zur Selbstdarstellung nur<br />

wenig bringen würde.<br />

■ Genau dieses Comic-Zentrum wünscht<br />

sich dagegen der schweizerische Kleinverleger<br />

David Boller von Virtual Graphics zurück,<br />

da ihm gerade der Kontakt zu den<br />

Lesern sehr wichtig war, für die an den Publikumstagen<br />

die Comic-Welt in Halle 3 einer<br />

der interessantesten Anlaufpunkte war.<br />

■Auch für Klaus Schikowski, Programmchef<br />

von Carlsen Comics, hat das Ende des<br />

Comic-Zentrums eine Lücke hinterlassen.<br />

Durchaus neidisch schaut er auf die immer<br />

noch vorhandenen Aktivitäten der Frankfurter<br />

Buchmesse in Richtung Manga.<br />

■ Genau diese kritisierte Cécile Béran vom<br />

Berliner Manga-Verlag Kazé. Sie wolle „keine<br />

zweite Manga-Comic-Con“ wie auf der<br />

Leipziger Buchmesse, sondern einen „richtigen“<br />

Messeauftritt für ihr Segment, mit dem<br />

vor allem der Handel angesprochen wird.<br />

Mit klarem Messezuschnitt punkten<br />

Hendrik Hellige, neu verantwortlich bei<br />

der Frankfurter Buchmesse für die Comic-<br />

Verlage, ist also nicht zu beneiden für seinen<br />

Job, diese auseinanderstrebenden<br />

Ansprüche der Aussteller in einem Konzept<br />

unter einen Hut zu bringen. So ist<br />

nicht auszuschließen, dass Frankfurt das<br />

Segment Comic endgültig an Leipzig und<br />

Bologna verliert, die mit einem klaren Profil<br />

ihrer Messezuschnitte punkten.<br />

Die Leipziger Buchmesse mit ihrem<br />

konsequenten Auftritt als Publikumsmesse<br />

macht sie attraktiv für deutschsprachige<br />

Verlage, wenn es um die Präsentation des<br />

Programms für eine breite Öffentlichkeit<br />

geht. Das haben nicht nur die Manga-Verlage<br />

in der Manga-Comic-Con-Halle erkannt:<br />

Auch die Superhelden- und Alben-Verlage<br />

sind längst gut vertreten und für die Häuser<br />

mit Graphic Novels ist Leipzig über die Jahre<br />

immer wichtiger geworden.<br />

Gleichzeitig entwickelt sich die Kinderbuchmesse<br />

Bologna immer stärker zu dem<br />

Ort, an dem auch internationale Comic-<br />

Lizenzen gehandelt werden – angefeuert<br />

durch die neue „Comics Corner“. Gerade<br />

für kleinere Verlage könnte Bologna mit<br />

seinem kostengünstigen Ausstellerkonzept<br />

sehr interessant werden. Mit ihren<br />

Eigenproduktionen im Graphic-Novel-Segment<br />

haben etwa auch die deutschsprachigen<br />

Verlage eine Reihe von interessanten<br />

Titeln im Programm, die sie immer häufiger<br />

international lizenzieren.<br />

Martin Jurgeit jurgeit@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Buchmesse Bologna:<br />

In jedem Frühjahr trifft<br />

sich seit fast 60 Jahren<br />

die internationale<br />

Kinderbuch-Verlagsbranche<br />

in den Hallen<br />

der Bologna Fiere.<br />

2020 richtet die Messe<br />

erstmals einen Schwerpunkt<br />

Comics ein,<br />

der sich in die ohnehin<br />

schon in Bologna<br />

ausgeprägte Welt der<br />

Illustrationen einfügt.<br />

Das Foto zeigt die<br />

Illustratorenausstellung<br />

der vergangenen<br />

Buchmesse <strong>2019</strong>.


42 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong>


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Comic & Manga<br />

43<br />

Ralph Ruthe Bielefeld<br />

Espresso im Fan-Shop<br />

Foto: privat<br />

Mein Arbeitszimmer verdient diese Bezeichnung<br />

eigentlich nicht. Passender wäre „bewohnbarer Fan-<br />

Shop“. Denn es ist ein Raum, in dem ich umgeben bin<br />

von Büchern, Plüschfiguren, Tassen und Hausschlappen<br />

mit meinen Figuren drauf. Der Raum ist hell,<br />

gemütlich und ein bisschen wuselig (was ich mag).<br />

Mittendrin befindet sich mein Schreibtisch, gegenüber<br />

davon ein Sofa. Längere Texte schreibe ich dort<br />

(liegend), kürzere am Schreibtisch. Ehrlich gesagt ist<br />

das aber alles gar nicht so wichtig, denn ich liebe Tapetenwechsel<br />

und kann überall schreiben. Sehr gern setze<br />

ich mich mit meinem Laptop und Noise-Cancelling-<br />

Kopfhörern in mein Lieblingscafé. Schreiben wird nie<br />

schlechter durch einen doppelten Espresso und ein<br />

warmes Croissant.<br />

Früher, als Single, habe ich sehr viel nachts gearbeitet.<br />

Seit ich verheiratet bin und wir Zwillinge haben,<br />

arbeite ich vor allem am Tag und strukturiere mich besser<br />

– anders könnte ich meinen Output nicht halten.<br />

Nach dem Aufstehen bringe ich meiner Frau einen Kaffee<br />

ans Bett (Hallo Schatz – du weißt, dass es wahr ist),<br />

setze mich gegen 7:30 Uhr an den Schreibtisch und beantworte<br />

E-Mails. Danach beginnt mein eigentlicher Arbeitstag<br />

entweder mit Zeichnen (neue Cartoons und<br />

Elemente für meine Videos) oder Schreiben.<br />

„Schreiben“ hat bei mir drei Bedeutungen:<br />

1. Ich texte neue Cartoons (Ein-Bild-Witze), wobei<br />

ich tatsächlich meist mit einem Dialog beginne, der<br />

sich auf zwei Sprechblasen verteilt.<br />

2. Ich schreibe redaktionelle Texte für meine Facebook-Seite.<br />

Begonnen hat das vor vier Jahren mit<br />

einem langen (nicht illustrierten) Post über meine Ansichten<br />

dazu, wie man Menschen behandeln sollte, die<br />

in dieses Land kommen, weil sie in ihrer Heimat nicht<br />

bleiben können. Seitdem äußere ich mich immer wieder<br />

schriftlich auf meinen Social-MediaKanälen über<br />

alles Mögliche: die Klimakrise, Vegetarismus oder darüber,<br />

wie meine Clips entstehen.<br />

3. Ich entwickle Drehbücher für meine animierten<br />

Videos (im Schnitt zwischen 5 und 15 Seiten lang) oder,<br />

wie jetzt gerade, für meinen Kinofilm (rund 100 Seiten).<br />

Mein Arbeitszimmer darf jederzeit betreten werden<br />

und deshalb kommt meine Frau auch ohne zu klopfen<br />

herein. Ich freue mich fast immer über den Besuch.<br />

Wenn ich aber mal grade an einem Dialog feile oder<br />

mich dramaturgisch in die Ecke geschrieben habe,<br />

sieht sie mir das sofort an und kommt lieber später<br />

noch mal wieder. Meine Kinder sind noch ein bisschen<br />

zu klein, um das zu erkennen und stürmen in den<br />

Raum, wie es ihnen gefällt. Vielleicht wissen sie es<br />

auch ganz genau, es ist ihnen einfach nur egal, was der<br />

Alte will. Von Montag bis Freitag komme ich pro Tag<br />

im Schnitt auf 9 Stunden Arbeit, wovon 2 bis 3 Stunden<br />

schreiben sind – länger hält meine Konzentration<br />

nicht. Den Rest der Zeit mache ich andere Dinge<br />

(Zeichnen, Sprachaufnahmen). Am Wochenende<br />

arbeite ich insgesamt noch mal ca. 9 Stunden.<br />

Ich grübele auch gern während langer Autofahrten<br />

an neuen Ideen, die spreche ich dann in mein Handy.<br />

Ein Notizbuch habe ich nicht, mir genügen lose Blätter<br />

oder ein geöffnetes Word-Dokument.<br />

Inspiration kann alles sein – egal ob aufgeschnappte<br />

Gesprächsfetzen, ein Zeitungsartikel oder ein Film,<br />

den ich gesehen habe. Geschichten ausdenken und<br />

lustige Situationen zu schreiben und zu zeichnen ist<br />

einfach, was ich seit über 30 Jahren mache. Ein bestimmtes<br />

Ritual oder Ähnliches ist dafür nicht nötig.<br />

Gut, wie gesagt – der doppelte Espresso kann nicht<br />

schaden.<br />

Ralph Ruthe<br />

Mehr als 1,2 Mio Facebook-Nutzer haben bei Ralph<br />

Ruthe den Gefällt-mir-Button geklickt. Fast täglich veröffentlicht<br />

er auf der Plattform Cartoons, Videos oder persönliche<br />

Mitteilungen, in denen er sich zu gesellschaftspolitischen<br />

Themen positioniert. Mit seiner Multimedia-<br />

Show geht der gebürtige Bielefelder regelmäßig auf Tour.<br />

Bei Lappan erscheinen seine Cartoons als Buchreihen<br />

(Serie „Shit happens!“) und Kalender. Ein abendfüllender<br />

Kinofilm rund um das Ruthe-Universum ist für den<br />

Herbst 2022 anvisiert.<br />

Bestseller (Auswahl)<br />

Titel<br />

bester Platz<br />

Oh Gott (8/<strong>2019</strong>) 5<br />

Im Urlaub (2/<strong>2019</strong>) 3<br />

L äu ft ! ( 8/ 2 01 8 ) 4<br />

Best of Shit Happens! (8/2017) 2<br />

Flossen (4/2017) 10<br />

Frohes Fest! (9/2016) 3<br />

Kein Stress! (11/2016) 6<br />

Kenn ich von Facebook (9/2016) 2<br />

Halt die Fresse, Ingo! (3/2016) 9<br />

Themenbestseller Cartoons; Quelle: <strong>buchreport</strong>


44 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

VERLAGE Zahlreiche Netflix-Filme und -Serien basieren auf Büchern.<br />

Der Streaming-Anbieter setzt darauf, dass Verlage auf Geschichten verweisen.<br />

Kelly Luegenbiehl entscheidet, welche davon international umgesetzt werden.<br />

Gute Geschichten<br />

fürs Streaming gesucht<br />

Nach Buchvorlage:<br />

Am 1. November ver -<br />

öffentlichte Netflix die<br />

6-teilige Serie „Wir sind<br />

die Welle“ (Szenenfoto),<br />

eine freie Adaption von<br />

Morton Rhues Klassiker<br />

„Die Welle“ (1981). Wie<br />

bereits beim Kinofilm<br />

„Die Welle“(2008) spielt<br />

die Handlung in<br />

Deutschland. Produziert<br />

wurde die Netflix-Serie<br />

von Dennis Gansel, der<br />

bereits beim Film Regie<br />

geführt und das Drehbuch<br />

geschrieben hatte.<br />

Wie eng die Beziehung zwischen dem<br />

Streaming-Anbieter Netflix und der Buchwelt<br />

sein kann, ist in diesem Herbst einmal<br />

mehr deutlich geworden: Im November<br />

startete unter dem Titel „Wir sind die Welle“<br />

eine Neuadaption von Morton Rhues<br />

„Die Welle“ und ab 6. Dezember wird „Virgin<br />

River“, basierend auf den Romanen von<br />

Robyn Carr, ausgestrahlt. Weitere internationale<br />

Buchadaptionen sind angekündigt:<br />

■ „Tyll“ von Daniel Kehlmann<br />

■ „Folk med ångest“ des Schweden Fredrik<br />

Backman<br />

■ „Die vierzig Geheimnisse der Liebe“ von<br />

Elif Shafak (Türkei).<br />

Für die internationalen Originalproduktionen<br />

von Netflix zeichnet Kelly Luegenbiehl,<br />

US-Amerikanerin mit deutschen<br />

Wurzeln, verantwortlich. Mit ihrem Team<br />

macht sie sich weltweit auf die Suche nach<br />

den Geschichten, die sich am besten für eine<br />

Verfilmung eignen, und lässt sich dabei<br />

von verschiedensten Quellen inspirieren:<br />

Neben der Erstellung von originären Inhalten<br />

basieren Netflix-Serien und -Filme auf<br />

Podcasts, Comics und Büchern.<br />

„Wir sind auf der Suche nach Geschichten,<br />

die jeden ansprechen. Es ist unser<br />

Ziel, dass alle zu jeder Tageszeit Netflix<br />

einschalten können und es wird eine Geschichte<br />

angeboten, die sie sich ansehen<br />

möchten.“ Dabei kommt es neben der Story<br />

aufgrund des von Netflix häufig genutzten<br />

Serienformats auch besonders auf die<br />

Fotos: Netflix/Bernd Spauke; Netflix


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Video<br />

45<br />

Charaktere an, denn: „Der Zuschauer<br />

muss sie Folge für Folge in seinem Zuhause<br />

willkommen heißen wollen.“<br />

Ein präferiertes Genre gibt es bei Netflix<br />

nicht, die produzierten Filme und Serien<br />

decken ein breites Spektrum ab. Zuletzt<br />

hätten sowohl Serien für junge Erwachsene<br />

wie „Élite“ aus Spanien und „The Rain“<br />

aus Dänemark Erfolg gehabt als auch die<br />

deutsche Science-Fiction-Serie „Dark“ und<br />

klassische Romance-Storys wie „Las Chicas<br />

del Cable“ (deutscher Titel: „Die Telefonistinnen“)<br />

aus Spanien, die alle ein internationales<br />

Publikum gefunden hätten. „Solange<br />

die Leute neugierig sind und sich begeistern<br />

lassen, werden wir weiterhin versuchen,<br />

mit neuen Genres zu experimentieren“,<br />

so Luegenbiehl.<br />

Viele Gemeinsamkeiten<br />

Die Produzentin, die aus einem Professoren-Haushalt<br />

stammt, in dem niemand das<br />

Haus ohne Buch verlassen hat, war als<br />

Kind eine selbst ernannte Leseratte. Das<br />

hat zu ihrer heutigen Tätigkeit geführt, die<br />

weiterhin Möglichkeiten biete, „großartige<br />

Geschichten zu lesen und zu finden“. Luegenbiehl<br />

hat festgestellt, dass es viele Gemeinsamkeiten<br />

gibt in der Art und Weise,<br />

wie Menschen sowohl eine Netflix-Serie<br />

schauen als auch ein Buch konsumieren.<br />

Im besten Fall handelt es sich um eine Geschichte,<br />

die man nicht weglegen kann, bei<br />

der man das nächste Kapitel beenden, das<br />

übernächste beginnen und bis zum Ende<br />

kommen will: „Das Gefühl, das man bekommt,<br />

wenn man sich eine tolle Netflix-<br />

Serie ansieht oder ein tolles Buch liest, ist<br />

in beiden Fällen ähnlich.“<br />

Kein Wunder also, dass Verlage und Autoren<br />

als Lieferanten für verfilmbare Stoffe<br />

eine große Rolle im Netflix-Universum<br />

einnehmen. „Wir betrachten die Verlage<br />

und Autoren als Partner, weil wir nicht in<br />

jedem Land vor Ort sein und jedes Buch lesen<br />

können“, erklärt Luegenbiehl. „Wir<br />

wünschen uns, dass Verlagsmitarbeiter<br />

uns sagen: Hier sind Ideen und Geschichten,<br />

die etwas mit dem Publikum und der<br />

Vorstellungskraft der Menschen machen<br />

und die großen Nachhall gefunden haben.“<br />

Der Streaming-Anbieter verbindet große<br />

Hoffnungen mit den Empfehlungen der<br />

Verlage, um die nächste große Idee auf eine<br />

innovative Art umzusetzen. Dabei muss<br />

es sich nicht unbedingt um Titel handeln,<br />

die weit oben auf der Bestsellerliste platziert<br />

waren. Das prädestiniere sie nicht für<br />

eine Filmadaption. Es gehe vielmehr darum,<br />

ob eine Geschichte und ihre Charaktere<br />

eine mehrteilige Serie stützen können<br />

oder nicht.<br />

Von lokal zu global<br />

Anders als die großen Hollywood-Blockbuster,<br />

die von Kalifornien aus für eine<br />

Distribution in die ganze Welt produziert<br />

werden, blickt Netflix zunächst auf den lokalen<br />

Markt und akzentuiert das Lokalkolrit.<br />

Sind die vor Ort gedrehten Filme und<br />

Serien in ihren Ländern erfolgreich, finden<br />

auch diese Produktionen schließlich<br />

häufig den Weg in die weite Welt. „Das<br />

Publikum hat schnell Geschichten schätzen<br />

gelernt, die außerhalb ihres Landes<br />

entstanden sind und in einer anderen<br />

Sprache gedreht wurden. Dabei spielt die<br />

Authentizität eine große Rolle“, hat die<br />

Produzentin festgestellt: „Wir suchen nach<br />

Besonderheiten, mit denen wir sicherstellen,<br />

dass wir in erster Linie das lokale<br />

Publikum ansprechen. Anschließend werden<br />

die Geschichten auch den globalen Zuschauern<br />

nähergebracht.“<br />

Dafür versucht Netflix, mögliche<br />

Zugangsbarrieren zu beseitigen, damit der<br />

Zuschauer die Wahl hat, was er wann sehen<br />

will, in welcher Sprache, untertitelt oder<br />

synchronisiert: „Man kann eine Geschichte<br />

aus jedem Land der Welt ansehen und einen<br />

Freund, der in einem anderen Land<br />

lebt, anrufen und ihn bitten, sich die gleiche<br />

Geschichte anzusehen. Diese Art der<br />

Wahlfreiheit für die Verbraucher ist einer<br />

der Vorteile von Netflix.“ In diesem Zusammenhang<br />

spielt ebenfalls eine Rolle, dass<br />

der Streaming-Anbieter alle Originalproduktionen<br />

weltweit zeitgleich veröffentlicht.<br />

Christina Reinke reinke@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Netflix-Serien mit Buchvorlagen<br />

■ „Orange ist the New Black“ (Vorlage: Piper Kerman)<br />

■ „Tote Mädchen lügen nicht“ (Vorlage: Jay Asher)<br />

■ „House of Cards“ (Vorlage: Michael Dobbs)<br />

■ „Alias Grace“ (Vorlage: Margaret Atwood)<br />

■ „Mindhunter“ (Vorlage: John E. Douglas)<br />

■ „Anne with an E“ (Vorlage: Lucy Maud)<br />

■ „Shadowhunters“ (Vorlage: Cassandra Clare)<br />

■ „The Last Kingdom“ (Vorlage: Bernard Cornwell)<br />

Auswahl<br />

Die Welt im Blick:<br />

Kelly Luegenbiehl ist für<br />

die internationalen Originalproduktionen<br />

des<br />

Streaming-Anbieters<br />

Netflix verantwortlich.<br />

Auf der diesjährigen<br />

Frankfurter Buchmesse<br />

wurde Luegenbiehl in<br />

einem gemeinsamen<br />

Interview der internationalen<br />

Branchenzeitschriften<br />

„Livres Hebdo“<br />

(Frankreich), <strong>buchreport</strong>,<br />

„Publishers Weekly“<br />

(USA), Publish -<br />

News (Brasilien) und<br />

Bookdao (China) vorgestellt,<br />

moderiert von<br />

Rüdiger Wischenbart.


46 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

HANDEL Das Zusatzsortiment Film wird durch Netflix und Co. stark bedrängt.<br />

Buchhandlungen wollen mit speziellen Angeboten Kaufanreize schaffen.<br />

Graff setzt auf besondere Themen und präsentiert Filme auch als Mitnahmeartikel.<br />

»Wir agieren in einer<br />

Zeit des Übergangs«<br />

Im Reigen der Zusatzsortimente spielen<br />

Filme im stationären Buchhandel weiterhin<br />

eine Rolle, obwohl das Geschäft durch<br />

die digitalen Distributionswege auch in<br />

diesem Vertriebskanal aufgemischt wird.<br />

Bei Graff in Braunschweig gehören DVDs<br />

weiterhin zum Angebot. Betreut wird die<br />

Abteilung von Anke Aselmann, seit fast 25<br />

Jahren bei dem Solisten (Umsatz 2018:<br />

13,8 Mio Euro) an Bord. Wie hält sie die<br />

Kunden bei der Stange? Aselmann setzt<br />

auf ein ausgewähltes Programm, bei der<br />

Zusammenstellung wird die Treffsicherheit<br />

durch eine starke persönliche Affinität<br />

zum Thema erhöht.<br />

Als großer Filmfan sitzt die Buchhändlerin<br />

regelmäßig im Kino, zuletzt auch beim<br />

Braunschweig International Film Festival,<br />

bei dem seit 1987 jährlich Kurz- und Langfilme<br />

aller Genres gezeigt werden. Im Interview<br />

beleuchtet sie die Herausforderungen<br />

und gibt Tipps für den Verkauf.<br />

Fast alle Filme lassen sich streamen oder<br />

aus dem Web herunterladen. Welche Kunden<br />

greifen bei Graff zu Filmen?<br />

Die Zielgruppe ist ein gemischtes Publikum<br />

im mittleren Alter, das nicht mit der<br />

Möglichkeit des Streamens groß geworden<br />

ist, obwohl es auch in dieser Gruppe<br />

sicherlich Verlagerungen gibt. Filme sind<br />

ein kleiner Teilbereich in unserem Sortiment.<br />

Aber er läuft bislang noch auf einem<br />

stabilen Niveau.<br />

Welche Rolle spielen buchaffine Stoffe?<br />

Natürlich liegt es nahe, Literaturverfilmungen<br />

anzubieten. So hat das Filmgeschäft<br />

in Buchhandlungen angefangen<br />

und sie werden auch immer noch nachgefragt.<br />

Um Literaturverfilmungen lassen<br />

sich Klassiker und anspruchsvolle Filme<br />

Fotos: Graff


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Video<br />

47<br />

aus dem Autorenkino gruppieren. Blockbuster,<br />

die man in den großen Märkten stapelweise<br />

bekommt, werden von den Käufern<br />

eher ignoriert. Es gibt aber auch andere<br />

Kategorien, die besonders gut laufen.<br />

Und hier können wir uns ebenfalls mit<br />

einem ausgewählten Sortiment als kompetenter<br />

Spezialist profilieren.<br />

Was läuft noch besonders gut?<br />

Das sind einmal Dokumentarfilme. Wir<br />

haben hier in der Nähe ein Programmkino,<br />

das diesen Sektor ausgesprochen<br />

pflegt. Filme, die dort laufen, werden dann<br />

auch bei uns entsprechend nachgefragt.<br />

Ein großer Renner war zum Beispiel vor<br />

einiger Zeit ein Dokumentarfilm über das<br />

Leben der Opernsängern Maria Callas. In<br />

diesem Herbst war „Das Salz der Erde“<br />

über Leben und Werk des brasilianischen<br />

Fotografen Sebastião Salgado stark angesagt,<br />

der mit dem Friedenspreis des Deutschen<br />

Buchhandels ausgezeichnet wurde.<br />

Wir verkaufen auch viele Filme, die Gesellschaftsthemen<br />

aufgreifen, Zukunftsvisionen<br />

entwerfen oder bestimmte Fragestellungen<br />

behandeln, die den Bereich „Nachhaltig<br />

Leben“ betreffen.<br />

Wie schaffen Sie Kaufanreize?<br />

Die Stammkunden wissen, dass es bei<br />

Graff ein Filmsortiment gibt, aber wir signalisieren<br />

es auch nach draußen. Dafür bespielen<br />

wir möglichst durchgehend ein<br />

Schaufenster mit dem Thema Film. Bei<br />

der Werbung arbeiten wir auch mit den<br />

Kinos vor Ort zusammen, von denen wir<br />

Kinoplakate bekommen. Wenn ein Film<br />

auf DVD erscheint, dekorieren wir mit diesen<br />

Plakaten das Fenster. Im Augenblick<br />

ist das „Der Junge muss mal an die frische<br />

Luft“, die Verfilmung der Autobiografie<br />

von Hape Kerkeling. Im Schaufenster präsentieren<br />

wir neben der DVD dann weitere<br />

Filme, die dazu passen. In diesem Fall sind<br />

das Geschichten von Menschen, die ebenfalls<br />

keine leichte Kindheit hatten.<br />

Und auf der Fläche?<br />

In der Abteilung halten wir auf rund 15 Regalmetern<br />

rund 600 Filme bereit. Es gibt<br />

bei Graff noch zwei weitere Orte, an denen<br />

wir Filme auslegen: Aktuelle Filme haben<br />

auch an der Kasse einen Stammplatz. Und<br />

wir sehen, dass sie durchaus auch als Mitnahmeartikel<br />

funktionieren, obwohl sie<br />

nicht kleinpreisig sind. Bei neuen Filmen<br />

liegt der Preis ja in der Regel zwischen 10<br />

und 14,99 Euro. Die Theke am Abholfach<br />

ist eine weitere Möglichkeit, Filme lohnend<br />

als Spontankaufartikel zu platzieren<br />

Stichwort Preise: Die großen Medienmärkte<br />

können ihren Kunden ganz andere Angebote<br />

machen …<br />

Ich kann den nächsten Mediamarkt sehen,<br />

wenn ich aus dem Fenster schaue. Es<br />

macht mir aber keine Bange und man bekommt<br />

es in den Griff, indem man dem<br />

Publikum eben ein völlig anderes Sortiment<br />

anbietet. Natürlich kommt es zuweilen<br />

auch zu Überschneidungen, aber die<br />

Kunden wissen, was sie hier erwarten können<br />

und dass es hier eben keine Dumpingpreise<br />

gibt.<br />

Und wird reibungslos akzeptiert?<br />

An dieser Stelle hat sich viel verändert. Vor<br />

Jahren waren Preisdiskussionen mit Kunden<br />

beinahe an der Tagesordnung, die<br />

Möglichkeit des Vergleichs im Internet war<br />

damals noch relativ neu. Inzwischen wissen<br />

sie, dass sie hier in der Buchhandlung<br />

ein besonderes Angebot vorfinden und bei<br />

diesen Filmen auch mit einem anderen<br />

Preis rechnen müssen. Dafür bieten wir<br />

ihnen eben aber auch eine Auswahl an, die<br />

sich vom Mainstream unterscheidet.<br />

Welche Bezugsquellen nutzen Sie für den<br />

Einkauf?<br />

Die großen Barsortimente bieten immer<br />

noch Filme an, aber mit eher schlechten<br />

Rabatten. Wir ordern auch bei dem Großhändler<br />

MMV, der etwas bessere Konditionen<br />

bietet. Er bietet ein sehr gut aufgestelltes<br />

Filmsortiment.<br />

Die Digital Natives sind die Kunden von<br />

morgen. Hat das Zusatzsortiment Film im<br />

Buchhandel langfristig eine Perspektive?<br />

Ich denke, wir agieren mit diesem Zusatzsortiment<br />

in einer Zeit des Übergangs und<br />

es kann sein, dass es in einigen Jahren keine<br />

Filmabteilungen in Buchhandlungen<br />

mehr geben wird. Wenn ich mit unseren<br />

Auszubildenden über Filme rede, dann<br />

sprechen wir natürlich auch über Netflix<br />

und Co. und die sich verändernde Mediennutzung.<br />

Aber wir haben auch junge Kunden,<br />

die in unserem Angebot stöbern und<br />

es gibt in unserer Stadtbibliothek weiterhin<br />

ein Riesensortiment an DVDs, das offenbar<br />

genutzt wird. Und: Ich bin hier umzingelt<br />

von Hörbüchern. Die schon vor<br />

Jahren geäußerten Prognosen, dass dieses<br />

Medium zu Grabe getragen wird, haben<br />

sich immer noch nicht bewahrheitet.<br />

Text/Interview: Rainer Uebelhöde<br />

Interaktiv: xxx<br />

Regie bei Graff:<br />

Anke Aselmann (Foto l.)<br />

betreut die Filmabteilung<br />

von Graff in Braunschweig.<br />

Auf dem Foto<br />

präsentiert sie das Programmheft<br />

des Braunschweig<br />

International<br />

Filmfestivals, bei dem<br />

sie nach neuen Produktionen<br />

Ausschau hält.<br />

Für das Zusatzsortiment<br />

wirbt Graff auch mit<br />

einem Schaufenster<br />

(Foto o.).


48 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

LITERATURVERFILMUNGEN Die Filmbranche sucht permanent neue Stoffe.<br />

Fündig werden sie im Buchbereich: Viele Filme haben eine literarische Vorlage.<br />

Für den Buchhandel ergeben sich dadurch vielfältige Verkaufsmöglichkeiten.<br />

Die Palette reicht von<br />

Blockbuster bis Arthouse<br />

Finale in Serie und Film:<br />

Im Dezember kommt<br />

die finale Staffel der<br />

auf George R. R. Martins<br />

Romanreihe „Das Lied<br />

von Eis und Feuer“<br />

basierenden HBO-Serie<br />

„Game of Thrones“<br />

auf DVD/Blu-ray in<br />

den Handel (Foto r.).<br />

Im Januar folgt „ES Kapitel<br />

2“, der Abschluss der<br />

Verfilmung von Stephen<br />

Kings Klassiker aus den<br />

80er-Jahren (l.). King<br />

zählte <strong>2019</strong> zu den wohl<br />

am meisten verfilmten<br />

Autoren mit 3 Adaptionen<br />

seiner Bücher<br />

fürs Kino und einer<br />

Produktion für Netflix.<br />

Literaturverfilmungen machen traditionell<br />

im DVD-Geschäft des stationären Buchhandels<br />

den mit Abstand größten Teil aus,<br />

wie ein Blick auf die DVD-Bestsellerlisten<br />

des SPIEGEL in den Sparten Spielfilme sowie<br />

TV & Hobby zeigen: In den vergangenen<br />

6 Monaten dieses Jahres haben durchschnittlich<br />

knapp die Hälfte der Filme eine<br />

direkte literarische Vorlage. Weil auch umgekehrt<br />

Filme nicht selten Anlass für eine<br />

Buchverwertung geben, ist der Anteil der<br />

Produktionen mit Buchbezug sogar noch<br />

deutlich höher.<br />

Das aktuelle DVD-Ranking für Dezember<br />

zeigt exemplarisch, wie sehr sich hier<br />

Buchhandelsthemen widerspiegeln: Bei<br />

den Spielfilmen liegt die Verfilmung des<br />

Bestsellers von Hape Kerkeling auf Platz 1<br />

(„Der Junge muss an die frische Luft“), im<br />

Bereich TV & Hobby führt die Dokumentation<br />

von Wim Wenders über den Fotografen<br />

Sebastião Salgado, der mit mit dem<br />

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels<br />

ausgezeichnet wurde („Das Salz der Erde“).<br />

Damit bietet sich dem stationären Sortiment<br />

die Möglichkeit, Film und Buchtitel<br />

gebündelt zu präsentieren. Auch bei den<br />

kommenden DVD-Neuheiten (s.S. 50) gibt<br />

es wieder zahlreiche Verkaufsimpulse, wobei<br />

das Spektrum von Arthouse-Produktionen<br />

über Kinderfilme und Comic-Adaptionen<br />

bis zum Blockbuster-Kino reicht.<br />

Aussichtsreiche Titel fürs Weihnachtsgeschäft<br />

sind u.a. Geschenktitel wie die<br />

Realfilm-Neuauflage des Disney-Klassikers<br />

„Der König der Löwen“ sowie die finale<br />

Staffel von George R. R. Martins Fantasy-Saga<br />

„Game of Thrones“, gefolgt von<br />

Bestsellerverfilmungen wie Stephen Kings<br />

„ES Kapitel 2“ und Rita Falks „Leberkäsjunkie“<br />

im Januar 2020.<br />

▹<br />

Till Spielnann spielmann@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Fotos: picture alliance; Everett Collection/PictureLux


Über 170.000<br />

verkaufte DVDs!<br />

und mehr als 270.000 Kinobesucher<br />

in D/A /CH.<br />

Einer der meistgesehenen<br />

Special-Interest-Filme!<br />

Seit mehr als<br />

470 Wochen<br />

in den TOP 10!<br />

Mit über 270.000 verkauften<br />

DVDs der absolute Longund<br />

Bestseller!<br />

What the Bleep do we (k)now!?<br />

UVP: EUR 11,95<br />

Bestell-Nr: 6401885<br />

EAN: 4042564018851<br />

The Secret<br />

UVP: EUR 19,95<br />

Bestell-Nr: 6401885<br />

EAN: 4042564018851


50 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

DVD-Novitäten mit Buchbezug<br />

Filmtitel (Produktionsjahr)<br />

Burning (2018)<br />

Pets 2 (<strong>2019</strong>)<br />

Der Fall Collini (<strong>2019</strong>)<br />

X-Men: Dark Phoenix (<strong>2019</strong>)<br />

Drei Schritte zu dir (<strong>2019</strong>)<br />

Spider-Man: Far From Home (<strong>2019</strong>)<br />

Bailey. Ein Hund kehrt zurück (<strong>2019</strong>)<br />

TKKG (<strong>2019</strong>)<br />

The Silence (<strong>2019</strong>)<br />

Der Klavierspieler vom<br />

Gare du Nord (2018)<br />

Von Bienen und Blumen (2018)<br />

Wie ich lernte, bei mir selbst Kind<br />

zu sein (<strong>2019</strong>)<br />

The Walking Dead. Staffel 9 (<strong>2019</strong>)<br />

Geheimnis eines Lebens (<strong>2019</strong>)<br />

Der König der Löwen (<strong>2019</strong>)<br />

Playmobil (<strong>2019</strong>)<br />

A Toy Story: Alles hört<br />

auf kein Kommando (<strong>2019</strong>)<br />

Game of Thrones. Staffel 8 (<strong>2019</strong>)<br />

The Handmaid‘s Tale. Staffel 3 (2018)<br />

Verachtung (<strong>2019</strong>)<br />

Tolkien (<strong>2019</strong>)<br />

Britt-Marie war hier (<strong>2019</strong>)<br />

Angry Birds 2 (<strong>2019</strong>)<br />

Downton Abbey. Der Film (<strong>2019</strong>)<br />

Die Wurzeln des Glücks (<strong>2019</strong>)<br />

ES Kapitel 2 (<strong>2019</strong>)<br />

Leberkäsjunkie (<strong>2019</strong>)<br />

Benjamin Blümchen (2018)<br />

Die drei !!! (<strong>2019</strong>)<br />

Paranza. Der Clan der Kinder (<strong>2019</strong>)<br />

Das Kapital im 21. Jahrhundert (<strong>2019</strong>)<br />

Shaun das Schaf. Ufo-Alarm (<strong>2019</strong>)<br />

Maleficent (<strong>2019</strong>)<br />

Dunkel, fast Nacht (<strong>2019</strong>)<br />

Über Grenzen (<strong>2019</strong>)<br />

Kleiner Aladin und der Zauberteppich<br />

(2018)<br />

Mein Lotta-Leben. Alles Bingo<br />

mit Flamingo! (<strong>2019</strong>)<br />

Das Wunder von Marseille (<strong>2019</strong>)<br />

Joker (<strong>2019</strong>)<br />

Get Lucky (<strong>2019</strong>)<br />

Gut gegen Nordwind (<strong>2019</strong>)<br />

M.C. Escher (<strong>2019</strong>)<br />

Fritzi (<strong>2019</strong>)<br />

Doctor Sleeps Erwachen (<strong>2019</strong>)<br />

Dem Horizont so nah (<strong>2019</strong>)<br />

But Beautiful (<strong>2019</strong>)<br />

Bayala (<strong>2019</strong>)<br />

Die Addams Family (<strong>2019</strong>)<br />

Auswahl<br />

Vorlage/ Buch zum Film: Autor (Verlag)<br />

Erzählung „Scheunenabbrennen“ von Murakami<br />

in Band „Der Elefant verschwindet“ (btb)<br />

Titel bei Carlsen und Friendz<br />

Ferdinand von Schirach (Piper, btb)<br />

Comics bei Panini<br />

Rachael Lippincott (dtv)<br />

Comics bei Panini<br />

W. Bruce Cameron (Heyne)<br />

Buch zum Film bei Kosmos<br />

Tim Lebbon (Buchheim)<br />

Gabriel Katz (S. Fischer)<br />

L. Randl „Der Große Garten“ (Matthes & Seitz)<br />

Andre Heller (S. Fischer)<br />

Comics bei Cross Cult, Romane bei Heyne<br />

Jennie Rooney (Goldmann)<br />

Roman zum Film bei Ravensburger<br />

Buch zum Film bei Schneiderbuch<br />

Buch zum Film bei Nelson<br />

George R.R. Martin (Penhaligon)<br />

Margaret Atwood (Piper)<br />

Jussi Adler-Olsen (dtv)<br />

John Garth (Klett-Cotta)<br />

Fredrik Backman (S. Fischer)<br />

Buch zum Film bei Oetinger<br />

Begleitbücher u.a. Edel, Knesebeck und DK<br />

Amanda Sthers (Luchterhand)<br />

Stephen King (Heyne)<br />

Rita Falk (dtv)<br />

Diverse Titel zum Film bei ArsEdition<br />

Sina Flammang (Kosmos)<br />

Roberto Saviano (dtv)<br />

Thomas Piketty (C.H. Beck)<br />

Buch zum Film bei Edel<br />

Hörbuch zum Film beim Hörverlag<br />

Joanna Bator (Suhrkamp)<br />

Margot Flügel-Anhalt (Dumont)<br />

Ole Lund Kirkegaard (Woow Books)<br />

Alice Pantermüller (Arena)<br />

Sophie Le Callennec (Heyne)<br />

div. Titel bei Panini<br />

Ann-Marlene Henning (Goldmann)<br />

Daniel Glattauer (Goldmann)<br />

div. Titel bei Taschen<br />

Hanna Schott (Klett Kinderbuch)<br />

Stephen King (Heyne)<br />

Jessica Koch (Rowohlt)<br />

E. Wagenhofer/ S. Kriechbaum (Kunstmann)<br />

Buch zum Film bei Schneiderbuch<br />

Buch zum Film bei Dragonfly<br />

Studio/DVD-Vertrieb<br />

Capelight Pictures<br />

Universal<br />

Constantin<br />

Twentieth Century Fox<br />

Universal<br />

Sony Pictures<br />

Constantin<br />

Warner<br />

Constantin<br />

EuroVideo<br />

Eksystent Distribution<br />

EuroVideo<br />

Universal<br />

Universal<br />

Walt Disney<br />

Concorde<br />

Walt Disney<br />

Warner<br />

MGM<br />

Warner<br />

Twentieth Century Fox<br />

Prokino/EuroVideo<br />

Sony Pictures<br />

Universal<br />

Studiocanal<br />

Warner<br />

EuroVideo<br />

Kiddinx<br />

Constantin<br />

Prokino/ EuroVideo<br />

Studiocanal<br />

Studiocanal<br />

Walt Disney<br />

EuroVideo<br />

Busch Media<br />

Justbridge/ Rough Trade<br />

Universum<br />

Universum<br />

Warner Home Video<br />

Universum<br />

Sony Pictures<br />

MFA+ Cinema<br />

Universum<br />

Warner Home Video<br />

Studiocanal<br />

Pandora Film<br />

Universum<br />

Universal<br />

ET<br />

10/<strong>2019</strong><br />

10/<strong>2019</strong><br />

10/<strong>2019</strong><br />

10/<strong>2019</strong><br />

10/<strong>2019</strong><br />

11/<strong>2019</strong><br />

11/<strong>2019</strong><br />

11/<strong>2019</strong><br />

11/<strong>2019</strong><br />

11/<strong>2019</strong><br />

11/<strong>2019</strong><br />

11/<strong>2019</strong><br />

11/<strong>2019</strong><br />

11/<strong>2019</strong><br />

11/<strong>2019</strong><br />

<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />

<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />

<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />

<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />

<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />

<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />

<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />

1/2020<br />

1/2020<br />

1/2020<br />

1/2020<br />

1/2020<br />

1/2020<br />

1/2020<br />

1/2020<br />

2/2020<br />

2/2020<br />

2/2020<br />

2/2020<br />

2/2020<br />

2/2020<br />

3/2020<br />

3/2020<br />

3/2020<br />

3/2020<br />

4/2020<br />

4/2020<br />

4/2020<br />

4/2020<br />

4/2020<br />

5/2020<br />

5/2020<br />

6/2020


52 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Anzeigen<br />

Studio Hamburg Enterprises GmbH<br />

Jenfelder Allee 80, 22089 Hamburg<br />

Tel. 040/66884703, E-Mail: info@studio-hamburg-enterprises.de<br />

www.studio-hamburg-enterprises.de<br />

Kon t ak t<br />

Vertrieb<br />

Sandra Moritz<br />

s.moritz@studio-hamburg.de<br />

Au s l ie f eru n g<br />

Deutschland<br />

Nordkurier Logistik<br />

Österreich<br />

Hoanzl Vertriebs GmbH<br />

Presse/Presse<br />

Inga Twisselmann<br />

Tel. 040/66884703<br />

i.twisselmann@studio-hamburg.de<br />

Schweiz<br />

Der unglaubliche Hulk –<br />

Limitierte Monsterbox<br />

(Die komplette Serie)<br />

Nov., 16 Blu-ray, 4<strong>12</strong>0 Min., ab <strong>12</strong> Jahren,<br />

89,00 €, EAN 40529<strong>12</strong>973091<br />

Der fantastische Serienklassiker mit Lou<br />

Ferrigno – erstmals komplett in High<br />

Definition auf 16 Blu-rays. Auf 2000<br />

Stück limitierte und durchnummerierte<br />

Monsterbox. Basierend auf den Marvel<br />

Comics von Stan Lee und Jack Kirby.<br />

Der Anfang von etwas – Nach der<br />

gleichnamigen Erzählung von<br />

Friedrich Lenz<br />

Nov., 1 DVD, 90 Min., ab <strong>12</strong> Jahren, <strong>12</strong>,95 €,<br />

EAN 40529<strong>12</strong>973244<br />

Anne Hoppe, die als Meteorologin im<br />

Seewetteramt Hamburg arbeitet, trauert<br />

seit einem Jahr um ihren Mann Harry.<br />

Dieser kam am Neujahrsmorgen beim<br />

Untergang eines Containerschiffs ums<br />

Leben. Seine Leiche wurde allerdings<br />

nicht gefunden. Bei einer Gedenkfeier<br />

glaubt Anne, ihren für tot erklärten Mann unter den Gästen zu<br />

erkennen.<br />

Projekt Antarktis:<br />

Die Reise unseres Lebens<br />

Ber. ersch., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />

97 Min., ohne Altersbeschränkung, 14,95 €,<br />

EAN 40529<strong>12</strong>973091<br />

In dem fesselnden Dokumentarfilm reisen<br />

die Freunde Tim, Michael und Dennis<br />

in die Antarktis und wollen heraus -<br />

zufinden, ob man auch die entferntesten<br />

Ziele erreichen kann, wenn man es nur<br />

doll genug will. Mit zehn Kisten voller<br />

Equipment machen sie sich auf den<br />

14000 km weiten Weg in die Antarktis:<br />

auf die Reise ihres Lebens.<br />

Club der einsamen Herzen<br />

Nov., 1 DVD, 87 Min., ohne Altersbeschränkung,<br />

<strong>12</strong>,95 €, EAN 40529<strong>12</strong>973336<br />

Hannelore Elsner, Uschi Glas und Jutta<br />

Speidel spielen drei Freundinnen, die<br />

sich jahrzehntelang aus den Augen verloren<br />

hatten. Gemeinsam ein Tanzcafé zu<br />

eröffnen, gibt dem zerstrittenen Trio<br />

neue Energie und den Glauben an die<br />

Liebe zurück. Charmante Tragikomödie<br />

mit viel Herz.<br />

Reiss aus – Zwei Menschen.<br />

Zwei Jahre. Ein Traum<br />

Ber. ersch., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />

<strong>12</strong>0 Min., ohne Altersbeschränkung, 14,95 €,<br />

EAN 40529<strong>12</strong>973114<br />

Ein halbes Jahr Auszeit wollen sich Ulli<br />

und Lena nehmen und von Hamburg<br />

nach Südafrika fahren. Dort kommen sie<br />

nie an. Stattdessen rollen sie in ihrem<br />

alten Land Rover Terés und dem knapp<br />

40 Jahre alten Dachzelt, das sie von Ullis<br />

Patentante geschenkt bekommen haben,<br />

knapp zwei Jahre durch Westafrika.<br />

Der Sportpenner<br />

Nov., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />

90 Min., ab <strong>12</strong> Jahren, <strong>12</strong>,95 €,<br />

EAN 40529<strong>12</strong>973503<br />

Charlie Meinhart (Oliver Korittke) landet<br />

bei seiner alkoholgeschwängerten Suche<br />

nach Glück von der Börse auf die Bank in<br />

einem Berliner Park. Als es ihn in das paradiesische<br />

und sportaffine Biarritz im<br />

Südwesten Frankreichs verschlägt, fängt<br />

er plötzlich selbst an, Sport zu treiben.<br />

Anderswo. Allein in Afrika<br />

Ber. ersch., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />

90 Min., ab <strong>12</strong> Jahren, 14,95 €,<br />

EAN 40529<strong>12</strong>972988<br />

Plötzlich getrennt von seinen zwei Weggefährten,<br />

wagt sich Anselm allein in die<br />

südafrikanische Kalahari-Wüste – auf<br />

dem Fahrrad. Tritt für Tritt entwickelt<br />

sich sein atemberaubender Weg durch<br />

den afrikanischen Kontinent, stets hautnah<br />

an den Menschen und der Natur.<br />

15.000 km, 414 Tage und 15 Länder.


SCHICKSALSJAHRE<br />

EINER STADT<br />

EINE CHRONIK DER SUPERLATIVE<br />

40 X 90 MINUTEN, JAHR FÜR JAHR ERZÄHLT,<br />

VON 1961, VOM JAHR DES MAUERBAUS<br />

BIS ZUM NEUEN JAHRTAUSEND 1999,<br />

ZEHN JAHRE NACH DEM MAUERFALL.<br />

SCHICKSALSJAHRE<br />

EINER STADT<br />

ALLE JAHRE<br />

AUCH ALS<br />

EINZEL-DVD FÜR<br />

8,99 €<br />

ERHÄLTLICH MIT<br />

GESCHENKBANDEROLE<br />

„DAS WAR DEIN<br />

JAHR“!<br />

1981<br />

1 9 9 9<br />

1 9 9 8<br />

1 9 9 7<br />

1 9 9 6<br />

1 9 9 5<br />

1 9 9 4<br />

1 9 9 3<br />

1 9 9 2<br />

1 9 9 1<br />

1 9 9 0<br />

1 9 8 9<br />

STAFFEL 3<br />

1980 BIS 1989<br />

MIT KATRIN SASS<br />

69,99 €<br />

1 9 8 8<br />

1 9 8 7<br />

1 9 8 6<br />

1 9 8 5<br />

1 9 8 4<br />

1 9 8 3<br />

1 9 8 2<br />

1 9 8 1<br />

1 9 8 0<br />

1 9 7 9<br />

1 9 7 8<br />

1 9 7 7<br />

1 9 7 6<br />

STAFFEL 2<br />

1970 BIS 1979<br />

MIT KATJA RIEMANN<br />

69,99 €<br />

1 9 7 5<br />

1 9 7 4<br />

1 9 7 3<br />

STAFFEL 1<br />

1961 BIS 1969<br />

MIT KATHARINA THALBACH<br />

64,99 €<br />

1 9 7 2<br />

1 9 7 1<br />

1 9 7 0<br />

1 9 6 9<br />

1 9 6 8<br />

1 9 6 7<br />

1 9 6 6<br />

1 9 6 5<br />

1 9 6 4<br />

1 9 6 3<br />

1 9 6 2<br />

1 9 6 1<br />

Bestellhotline: 01805 21 71 11<br />

(14 ct./min dt. Festnetz u. max 42 ct./min mobil)<br />

www.rbb-online-shop.de


54 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Anzeigen<br />

Polarwölfe –<br />

Überleben in Kanadas Arktis<br />

Ber. ersch., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />

90 Min. (2 x 45 Min.), Infoprogramm,<br />

14,95 €, EAN 40529<strong>12</strong>973015<br />

Im äußersten Norden Kanadas liegt eine<br />

der unwirtlichsten Regionen der Erde:<br />

Ellesmere Island. Knapp 800 km vom<br />

Nordpol entfernt, ist die Insel die Heimat<br />

von Polarwölfen. Der Film folgt dem Eureka-Rudel,<br />

zeigt den Kampf der Tiere<br />

ums Überleben und ihren enormen Einsatz<br />

bei der Aufzucht der<br />

Welpen.<br />

Die Regeln von Floor. Staffel 1<br />

Nov., 1 DVD, 150 Min. (15 x 10), ab 6 Jahren,<br />

<strong>12</strong>,95 €, EAN 40529<strong>12</strong>973343<br />

Die 10-jährige Floor hat es nicht leicht.<br />

Da wären zum einen ihr unausstehlicher<br />

älterer Bruder, ihre Eltern, die jeden vermeintlichen<br />

Trend mitmachen müssen,<br />

oder ihr mürrischer Nachbar, der die<br />

Familie nicht ausstehen kann. Ob<br />

Schwimmunterricht, Jungs oder das erste<br />

Haustier: Zwischen Wunsch und<br />

Wirklichkeit, so lernt Floor schnell, liegen<br />

manchmal Welten. Eine beliebte<br />

Serie für die ganze Familie, die auf den erfolgreichen Büchern<br />

der niederländischen Autorin Marjon Hoffmans basiert.<br />

Die Toten vom Bodensee:<br />

Die Meerjungfrau<br />

Ber. ersch., 1 DVD, 96 Min., ohne Alters -<br />

beschränkung, 14,95 €, EAN 40529<strong>12</strong>973411<br />

Eine tote Meerjungfrau, Sybille Baumgartner,<br />

erschlagen im seichten Ufergewässer<br />

des Bodensees, stellt Micha Oberländer<br />

und Hannah Zeiler vor eine neue<br />

Herausforderung. 9. Teil der erfolg -<br />

reichen Krimireihe Die Toten vom<br />

Bodensee.<br />

Schuld nach Ferdinand von Schirach.<br />

Staffel 3<br />

Nov., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />

180 Min., ab <strong>12</strong> Jahren, 14,95 €,<br />

EAN 40529<strong>12</strong>973077<br />

In den neuen Folgen nach Kurzgeschichten<br />

von Ferdinand von Schirach spielt<br />

Moritz Bleibtreu den Anwalt Friedrich<br />

Kronberg, der seine Mandanten verteidigt,<br />

indem er die Rechtslage zu deren<br />

Gunsten auslegt.<br />

Ohnsorg-Theater Klassiker:<br />

Cowboys, Quiddjes und Matrosen<br />

Ber. ersch., 1 DVD, 96 Min., ohne Altersbeschränkung,<br />

14,95 €, EAN 40529<strong>12</strong>971585<br />

Ein echter, geborener, salzwassergetaufter<br />

und platt sprechender Küstenbewohner<br />

bezeichnet jeden, der nicht seinesgleichen<br />

ist, als Quiddje. In solchem<br />

Milieu aus Lokalpatriotismus und Hafenflair<br />

spielt der Schwank. Erstmals auf<br />

DVD: Weitere Veröffentlichung eines<br />

Stückes aus dem beliebten Ohnsorg-<br />

Theater.<br />

Ein Sommer an der Algarve<br />

Nov., 1 DVD, 90 Min., ab 6 Jahren, <strong>12</strong>,95 €,<br />

EAN 40529<strong>12</strong>973251<br />

Meeresbiologin Dr. Julika Bergmann hat<br />

ihren Job und ihre Beziehung in<br />

Deutschland gekündigt. Denn ihr<br />

Freund Ansgar hat sie auch beruflich<br />

hintergangen und sich ihre Forschungsergebnisse<br />

angeeignet. Nun hofft Juli,<br />

sich für ein paar Wochen bei ihrer Freundin<br />

Natalie an der Algarve ausruhen zu<br />

können. In Portugal angekommen, kann<br />

sie ihre beruflichen Ambitionen allerdings<br />

dennoch nicht ruhen lassen …<br />

Schwerpunkte in <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> 2020<br />

Sachbuch, Frühjahr<br />

ET: 31.01.<br />

City 21: Zukunft des Handels<br />

ET: 29.02.<br />

Lernen/Wissen/Sprachen<br />

ET: 28.03.<br />

Genre-Literatur<br />

ET: 02.05.<br />

Influencer<br />

ET: 30.05.<br />

Buchhandlungs-Services<br />

ET: 30.05.<br />

Kunst- & Bildbände<br />

ET: 27.06.<br />

Sachbuch, Herbst<br />

ET: 29.08.<br />

50 Jahre <strong>buchreport</strong><br />

ET: 26.09.<br />

Film + Game<br />

ET: 31.10.<br />

Fachbuch<br />

ET: 28.11.<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Janine Mandrela, Tel. 0231-9056-<strong>12</strong>1,<br />

mandrela@<strong>buchreport</strong>.de


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

55<br />

Nationale Auszeichnungen<br />

Preis Preisträger Verlag Verleihung<br />

Bayerischer Buchpreis (je 10.000 Euro)<br />

Belletristik „Der vergessliche Riese“ David Wagner Rowohlt<br />

Sachbuch „Furcht u. Freiheit. Für einen anderen Liberalismus“ Jan-Werner Müller<br />

Suhrkamp<br />

Berliner Verlagspreis<br />

Hauptpreis (35.000 Euro)<br />

Förderpreis (je 15.000 Euro)<br />

Berenberg, Verbrecher Verlag<br />

Edition Fototapeta, Kookbooks<br />

Buxtehuder Bulle (5000 Euro)<br />

für ihr Debüt „Jetzt ist alles, was wir haben“ Amy Giles cbj<br />

Chamisso-Publikationsstipendium der Friedrich-Baur-Stiftung<br />

für sein Werk Hussein bin Hamza Edition Converso<br />

Comicbuchpreis Berthold Leibinger Stiftung (20.000 Euro)<br />

für „Sibylla“<br />

Max Baitinger<br />

NDR Kultur Sachbuchpreis (15.000 Euro)<br />

für „Im Unterland. Eine Entdeckungsreise in die Welt unter...“ Robert Macfarlane Penguin<br />

Opus Primum Förderpreis (10.000 Euro)<br />

für „Technikfolgenabschätzung des CRISPR/Cas-Systems“ Annika Hardt De Gruyter<br />

ber. verliehen<br />

ber. verliehen<br />

ber. verliehen<br />

ber- verliehen<br />

k.A.<br />

ber. verliehen<br />

Newpipertalent-Award (1000 Euro)<br />

ber. verliehen<br />

für ihren Text „Aquarius – Herz über Kopf durch die Zeit“ Marina Neumeier Piper Wundervoll (FJ 2020)<br />

Saarländischer Kinder- und Jugendbuchpreis (2500 Euro)<br />

Für ihr Debüt „Der Welten-Express“ Anca Sturm Carlsen<br />

Wortmeldungen-Förderpreis (insges.15.000 Euro)<br />

für ihre kritischen Kurztexte<br />

Katherina Braschel<br />

Luca Manuel Kieser<br />

Jana Krüger<br />

ber. verliehen<br />

ber. verliehen<br />

Antiquaria-Preis für Buchkultur (10.000 Euro)<br />

23. Januar<br />

für seine Verbindung von Dichtung und Grafik Christoph Meckel div. Ludwigsburg<br />

Internationaler Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz (20.000 Euro)<br />

3. April<br />

für das langjährige literarische und publizistische Schaffen S. Drakulic, R. Swartz Zsolnay Chemnitz<br />

Bücher herzustellen ist unsere Berufung<br />

der Bücher produzieren<br />

wir mit grüner Energie<br />

unserer Produktion<br />

gehen nach DE, AT,<br />

CH, FR, UK, NL, SE, ...<br />

Mio. Bücher stellen<br />

wir jährlich her<br />

Mio. Euro<br />

Jahresumsatz<br />

€<br />

Vielen<br />

Dank für Ihre<br />

Gunst und wir<br />

wünschen Ihnen<br />

ein erfolgreiches<br />

Jahr 2020!<br />

Zertifikate<br />

20<br />

FINIDR, s. r. o. | Lípová 1965 | 737 01 Český Těšín | Tschechische Republik<br />

Tel.: +420 558 772 264 oder +420 777 795 117 | E-mail: druckerei@finidr.de www.FINIDR.de


56 Rückblick <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Vor 40<br />

Jahren<br />

Hugendubel eröffnet<br />

Filiale am Marienplatz.<br />

Sechs Wochen nach der Hugendubel-Neueröffnung<br />

am Münchner<br />

Marienplatz im Dezember 1979<br />

zieht Heiner Hugendubel eine erste<br />

Bilanz: Der Start sei besser als<br />

erwartet, das Buchkaufhaus werde<br />

von den Kunden gut angenommen<br />

und die Umsätze lägen über den<br />

Erwartungen. Hugendubel Marienplatz<br />

wird sich in den folgenden<br />

Jahren zur umsatzstärksten deutschen<br />

Buchhandlung entwickeln.<br />

Anfang 2016 muss Hugendubel<br />

die letztlich unübersichtliche und in<br />

die Jahre gekommene Vorzeige-<br />

Filiale für modernen Großbuchhandel<br />

schließen, weil der Vermieter<br />

das Gebäude neu formatiert. Letztlich<br />

kann Hugendubel die Buchhandlung<br />

doch auf kleinerer Fläche<br />

und ohne Verkauf im Erdgeschoss<br />

neu eröffnen. Ähnlich wie damals<br />

der Vater sprechen auch Nina und<br />

Maximilian Hugendubel von übertroffenen<br />

Erwartungen.<br />

Vor 30<br />

Jahren<br />

Aldi Nord verkauft<br />

Billigbücher.<br />

„Es verändert den Buchmarkt<br />

nicht, ist aber chronistisch festzuhalten“,<br />

kommentiert <strong>buchreport</strong><br />

1989 die Nachricht, dass der Discounter<br />

Aldi zum erneuten Mal<br />

Bücher zum Kampfpreis in seinen<br />

rund 1000 Filialen anbietet – diesmal<br />

eine aus 4 Titeln bestehende<br />

Buchstaffel für je 5,75 DM.<br />

Heiner Hugendubel war 1979 zufrieden mit der Neueröffnung am Marienplatz.<br />

Auch <strong>2019</strong> ist Aldi wieder aktiv –<br />

mit Taschenbüchern bekannter<br />

Bestsellerautoren, allerdings zum<br />

regulären Preis. Bei vielen stationären<br />

Buchhändlern kommt die Aktion<br />

im Weihnachtsgeschäft wie<br />

schon im Vorjahr nicht gut an.<br />

Vor 20<br />

Jahren<br />

Buchkette Libro auf<br />

Expansionskurs.<br />

Zum Jahresende 1999 drückt der<br />

österreichische Buchfilialist Libro<br />

aufs Tempo und sorgt mit seinen<br />

Expansionsaktivitäten wöchentlich<br />

für neue Schlagzeilen: Anfang des<br />

Monats eröffnet das Unternehmen<br />

seine 6. Filiale im bayerischen<br />

Straubing. Nur zwei Wochen später<br />

legt der Buch-, Papier- und Musikspezialist<br />

weitere Expansionspläne<br />

in Deutschland offen: Libro will<br />

vom Club Bertelsmann dessen deutsche<br />

Filialkette Boulevard übernehmen.<br />

Es geht um 11 der 14 Filialen,<br />

die 1998 zusammen 14 Mio Euro<br />

Umsatz gemacht haben. Nicht nur<br />

die an der Wiener Börse notierte<br />

Libro-Aktie befindet sich im Höhenflug,<br />

sondern auch der Libro-Vorstandsvorsitzende<br />

André Rettberg,<br />

der vom österreichischen Nachrichten<strong>magazin</strong><br />

„News“ zum „Manager<br />

des Jahres 1999“ gewählt wird.<br />

Der Boulevard-Deal ist ein Jahr<br />

später perfekt, doch dann folgt der<br />

Sinkflug: 2001 muss Libro Insolvenz<br />

anmelden. 180 der 260-Libro<br />

Filialen gehen an den Investor Josef<br />

Taus. Der ehemals gefeierte Manager<br />

Rettberg wird 2006 wegen Verschleierung<br />

seines Privatvermögens<br />

vor Gläubigern verurteilt.<br />

Das waren Bestseller<br />

Vor 30<br />

Jahren<br />

Eugen Drewermann<br />

»Kleriker«<br />

Eugen Drewermanns Analyse der klerikalen<br />

Kirche erscheint im Dezember<br />

1989 und erreicht auf Anhieb Rang <strong>12</strong><br />

der SPIEGEL-Bestsellerliste Sachbuch –<br />

trotz eines vergleichsweise hohen Verkaufspreises<br />

von 88 DM. Drewermann<br />

analysiert in „Kleriker. Psychogramm<br />

eines Ideals“ psychische Strukturen des Ordensstandes.<br />

Kirchenleute würden an einem inneren Widerspruch<br />

scheitern, so sein Fazit. Das Buch des Theologen, dem die<br />

katholische Kirche 1991 die Lehrerlaubnis entzieht, ist<br />

<strong>2019</strong> mit einem aktuellen Vorwort bei der Verlagsgemeinschaft<br />

Topos plus (Kevelaer) neu aufgelegt worden.<br />

Vor 20<br />

Jahren<br />

Joschka Fischer »Mein<br />

langer Lauf zu mir selbst«<br />

40 kg in nur einem Jahr und Platz 10 auf<br />

der „Spiegel“-Bestsellerliste nach nur einer<br />

Woche, das sind die beiden Erfolgsmarken<br />

von Außenminister Joschka Fischer,<br />

als er 1999 sein Buch „Mein langer<br />

Lauf zu mir selbst“ vorstellt. Das<br />

Buch ist weniger eine Anleitung zum<br />

Abnehmen als vielmehr ein Plädoyer für<br />

das bewusste Umstellen des Lebenswandels. Fischer<br />

schildert seinen Weg vom beleibten Politiker zum Marathon-Läufer.<br />

Zwanzig Jahre später hat sich einiges verändert:<br />

Von der Politik hat Fischer längst Abschied genommen<br />

– und auch wieder um einige Kleidergrößen zugelegt.<br />

Foto: <strong>buchreport</strong>-Archiv


uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

Termine | Register<br />

57<br />

<strong>2019</strong><br />

Dezember<br />

■Moscow non/fiction<br />

Moskau (Russland)<br />

www.fil.com.mx 4.–8.<strong>12</strong>.<br />

German Comic Con<br />

Dortmund<br />

www.germancomiccon.com/de/dortmund/ 7.–8.<strong>12</strong>.<br />

E-Book-Konferenz<br />

München<br />

www.e-book-konferenz.de 10.<strong>12</strong>.<br />

Comiket (Comic Market)<br />

Tokio (Japan)<br />

www.comiket.co.jp/index_e.html 28.–31.<strong>12</strong><br />

Trendset Winter<br />

5.–7. Januar 2020<br />

www.trendset.de<br />

■New Delhi World Book Fair<br />

Neu Delhi (Indien)<br />

www.newdelhiworldbookfair.gov.in 4.1.–<strong>12</strong>.1<br />

Nordstil Winter<br />

Hamburg<br />

www.nordstil.messefrankfurt.com/hamburg.de 11.1.–13.1.<br />

Antiquariatsmesse<br />

Stuttgart<br />

http://www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de 24.1.–26.1.<br />

Spielwarenmesse<br />

Nürnberg<br />

www.spielwarenmesse.de 30.1.–3.2.<br />

Februar<br />

■Feria Internacional del Libro de La Habana<br />

Havanna (Kuba)<br />

www.filcuba.cult.cu 6.–16.2.<br />

EpicCon (Manga, Cosplay, Japan)<br />

Münster<br />

https://epiccon.de/ 8.–9.2.<br />

■Taipei International Book Exhibition<br />

Taipeh (Taiwan)<br />

www.tibe.org.tw/en 4.–9.2.<br />

■Vilnius Book Fair<br />

Vilnius (Litauen)<br />

http://vilniausknygumuge.lt 20.–23.2.<br />

Foto: Trendset<br />

2020<br />

Januar<br />

Trendset Winter<br />

München<br />

www.trendset.de 5.1.–7.1.<br />

März<br />

SXSW Conference & Festivals<br />

Austin (USA)<br />

www.sxsw.com 13.–22.3.<br />

Lit.Cologne<br />

Köln<br />

www.litcologne.de 10.–21.3.<br />

■London Book Fair<br />

London (Großbritannien)<br />

www.londonbookfair.co.uk 10.–<strong>12</strong>.3.<br />

Creativa<br />

Dortmund<br />

www.messe-creativa.de 18.–22.3.<br />

■ Buchmesse mit deutschem Gemeinschaftsstand<br />

REGISTER<br />

Personen<br />

Unternehmen/Organisationen<br />

Aaron, Jason 34<br />

Achilles, Danny 26<br />

Aselmann, Anke 46<br />

Bazabas, Catherine 26<br />

Berndt, Christian 58<br />

Boller, David 40<br />

Buscema, John 34<br />

Béran, Cécile 40<br />

Charlier, Jean-Michel 36<br />

Darabi, Hannah 13<br />

Drewermann, Eugen 56<br />

Dreßen, Markus 10<br />

Duggan, Gerry 34<br />

Falk, Rita 48<br />

Fischer, Joschka 56<br />

Frey, Jörg 22<br />

Garney, Ron 34<br />

Geißler, Heike 10<br />

Giraud, Jean 36<br />

Grünbein, Durs 10<br />

Grütters, Monika 8<br />

Hellige, Hendrik 40<br />

Hellweg, Susanne 26<br />

Howard, Robert E. 34<br />

Hugendubel, Heiner 56<br />

Hugendubel, Nina 56<br />

Kaps, Joachim 26<br />

Kerkeling, Hape 48<br />

King, Stephen 48<br />

Kluge, Alexander 10<br />

König, Anne 10<br />

Levy, Stu 26<br />

Luegenbiehl, Kelly 44<br />

Martin, George R.R. 48<br />

Michalk, Stefan 26<br />

Müller, Steven 26<br />

Nickel, Susanne 58<br />

Plaksa, Bartosz 26<br />

Reichelt, Benedict 26<br />

Reinhardt, Martina 58<br />

Rettberg, André 56<br />

Salgado, Sebastião 48<br />

Schikowski, Klaus 40<br />

Schwarzenegger, Arnold 34<br />

Seel, Daniela 14<br />

Taus, Josef 56<br />

Thomas, Roy 34<br />

Wenders, Wim 48<br />

Wenzel, Jan 10<br />

Werner, Dorothee 58<br />

Winsor-Smith, Barry 34<br />

Wuerz, Timo 34<br />

Aldi Nord 56<br />

Altraverse 26<br />

Avant 40<br />

Boulevard 56<br />

Carlsen 26<br />

Carlsen Comics 40<br />

Club Bertelsmann 56<br />

Cross Cult 26<br />

Deutscher Verlagspreis 8<br />

Disney 48<br />

DZA Druckerei 10<br />

Edition Moderne 40<br />

Egmont 36, 40<br />

Festa Verlag 34<br />

Frankfurter Buchmesse 40<br />

Graff 46<br />

Haufe Group 22<br />

HBO 48<br />

Hugendubel 56<br />

Hädecke 8<br />

Kazé 40<br />

Kinderbuchmesse Bologna 40<br />

knk 58<br />

Kookbooks 8, 14<br />

Lexware 22<br />

Libro 56<br />

Marvel 34<br />

National Geographic 26<br />

Netflix 44<br />

Panini 34<br />

Reproduct 40<br />

Spector Books 8, 10<br />

Splitter Verlag 34<br />

Stiftung Buchkunst 13<br />

Tokyopop 26<br />

Topos plus (Kevelaer) 56


58<br />

<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />

WEITER GEHT’S AUF DEN KANÄLEN Hintergrund, Analysen, Referenzen ...<br />

Personal<br />

Mit dem Persona-Konzept können Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels<br />

geeignete Bewerber gezielt und zielgruppengerecht ansprechen. Die Personalberater<br />

und -entwickler Susanne Nickel und Christian Berndt zeigen Schritt<br />

für Schritt, wie das aus dem Marketing bekannte Persona-Konzept im Recruiting<br />

zielführend eingesetzt werden kann.<br />

▪ Mehr im HR-Channel: www.<strong>buchreport</strong>.de/hr<br />

IT | Digital<br />

Jahrzehntelang wurden im Mittelstand alle wichtigen Aufgaben mit Microsoft<br />

Office abgewickelt. Inzwischen gibt es zahlreiche digitale Werkzeuge für Spezialaufgaben,<br />

doch nicht immer werden die Möglichkeiten zielführend ausgeschöpft.<br />

Dorothee Werner von knk analysiert, wie Verlage beim Einsatz digitaler<br />

Tools aufgestellt sind und warum Excel nicht immer die beste Lösung ist.<br />

▪ Mehr im IT-Channel: www.<strong>buchreport</strong>.de/IT<br />

Produktion & Prozesse<br />

Es knistert, es riecht, es reflektiert oder schluckt das Licht. Papier fühlt sich samtig<br />

an, auch mal rau oder fast schon spiegelglatt. Papier prägt den Charakter eines<br />

Buches. Martina Reinhardt, Chefin vom Dienst beim Deutschen Drucker,<br />

erklärt das Einmaleins der Papiersensorik.<br />

▪ Mehr im Channel Produktion & Prozesse:<br />

www.<strong>buchreport</strong>.de/produktion-prozesse<br />

Fotos: pixabay (2); knk Gruppe<br />

<strong>buchreport</strong> Impressum<br />

Chefredakteur<br />

■ Dr. Thomas Wilking, Telefon 0231/9056-200<br />

wilking@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Redaktion<br />

■ Rainer Uebelhöde (stv. Chefredakteur)<br />

Telefon 0231/9056-202, uebelhoede@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Eva Killy, Telefon 0231/9056-2<strong>12</strong><br />

killy@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Lucy Mindnich, Telefon 0231/9056-100<br />

mindnich@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Christina Reinke, Telefon 0231/9056-208<br />

reinke@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Lena Scherer, Telefon 0231/9056-233<br />

scherer@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Till Spielmann, Telefon 0231/9056-203<br />

spielmann@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Lisa Maria Starke, Telefon 0231/9056-209<br />

starke@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Daniela Zielberg, Telefon 0231/9056-201<br />

zielberg@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Korrespondenz-Büros<br />

■ Internationale Märkte: Anja Sieg<br />

Tel. +49(0)4945-915494, sieg@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Österreich: Dr. Rüdiger Wischenbart<br />

Tel. +43(0)650-6615601, wien@<strong>buchreport</strong>.at<br />

■ Schweiz: Urs Heinz Aerni (Zürich)<br />

Tel. +41(0)76-4545279, aerni@<strong>buchreport</strong>.ch<br />

Ständige Mitarbeit<br />

■ Nicole Stöcker, stoecker@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />

Martin Jurgeit<br />

Produktion<br />

■ Sabine Müchler, Telefon 0231/9056-137,<br />

muechler@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Tanja Nüse-Balzer, Telefon 0231/9056-150,<br />

nuese@<strong>buchreport</strong>.de<br />

Anzeigenmarketing<br />

■ Christoph Ostermann (Leitung)<br />

Telefon 0231/9056-172, ostermann@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Gerhard Wehling (Anzeigenobjektleitung <strong>buchreport</strong>)<br />

Telefon 0231/9056-<strong>12</strong>2, wehling@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Janine Mandrela, Telefon 0231-9056-<strong>12</strong>1,<br />

mandrela@<strong>buchreport</strong>.de<br />

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■ Christian Wiemhöfer, Telefon 0231-9056-190,<br />

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Es gilt Anzeigenpreisliste 45 vom 1.1.<strong>2019</strong><br />

Vertriebsmarketing<br />

■ Ute Gloger-Köhring (Leitung)<br />

Telefon 0231-9056-103, gloger@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Annette Kowski, Telefon 0231/9056-105<br />

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sowie die Bestsellerplakate (Kündigungsfrist: 6 Wochen<br />

zum Quartalsende). Bei Nichterscheinen ohne<br />

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■ Abonnementpreis pro Quartal: 133,75 Euro<br />

(zzgl. Versand/Mwst.)<br />

■ Ausbildungs-Abonnement innerhalb Deutschlands<br />

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Verlag<br />

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GmbH & Co. KG, Königswall 21, 44137 Dortmund<br />

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■ Jan Kerbusk, Telefon 0231/9056-<strong>12</strong>3,<br />

kerbusk@<strong>buchreport</strong>.de<br />

■ Manuel Wessinghage<br />

Druck und Anlieferung von Einheftern/Beilagen<br />

Lensing Druck GmbH & Co. KG<br />

Feldbachacker 16, 44149 Dortmund<br />

Copyright und Nachdruck<br />

Copyright für den gesamten Inhalt, sofern nicht anders<br />

angegeben, bei der Harenberg Kommunikation<br />

Verlags- und Medien GmbH & Co. KG.<br />

Nachdruck nur mit Genehmigung.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand: Dortmund


Und der Mensch<br />

sah, dass es noch<br />

nicht gut war<br />

groothuis.de Foto: Esther Horvath<br />

Erstmals in ihrer Geschichte besitzt die Menschheit<br />

das Handwerkszeug, um den eigenen Genpool zu<br />

verändern. Welche Möglichkeiten die Gentechnik<br />

bietet und welche Verantwortung daraus erwächst,<br />

diskutiert der amerikanische Autor und Technologie-<br />

Experte Jamie Metzl.<br />

Erscheint am<br />

13. Januar 2020!<br />

424 Seiten<br />

Klappenbroschur<br />

€ 24,– (D) | € 24,70 (A) | CHF 34,80<br />

ISBN 9 978-3-89684-276-3<br />

Auch als E-Book lieferbar.<br />

Bestellungen über Brockhaus Kommission<br />

Telefon +49 · 71 54 · 13 27 0 oder bei allen Barsortimenten<br />

www.edition-koerber.de

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