buchreport.magazin 12/2019
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Storytelling: Wie Haufe Lexware seine Kunden inszeniert<br />
50. Jahrgang • ISSN 1615-0724 • K 5446<br />
<strong>buchreport</strong><br />
Dezember <strong>2019</strong> <strong>12</strong><br />
<strong>magazin</strong><br />
Wohlfühl-Filme<br />
für die kalten Tage<br />
NEU AUF DVD<br />
Überall im Handel erhältlich.
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Im Blick: Dezember<br />
Fotos: <strong>buchreport</strong>/NS; <strong>buchreport</strong>/TS; Buchhandlung Graff<br />
Verlegerischer Mut<br />
Als Kulturstaatsministerin Monika Grütters in diesem Herbst erstmals<br />
kleine Verlage mit dem Deutschen Verlagspreis auszeichnete,<br />
gab es neben fünfstelligen Geldprämien auch große Worte: Die<br />
Freiheit des Wortes brauche „verlegerischen Mut, Weltverständnis<br />
und Liebe zur Kultur – für die Kraft des besseren<br />
Arguments, für publizistische und literarische<br />
Vielfalt und für eine Lesekultur, die<br />
diesen Namen auch verdient“. Was dies im<br />
Alltag konkret bedeuten kann, haben die<br />
<strong>buchreport</strong>-Redakteure Nicole Stöcker, Rainer<br />
Uebelhöde und Anja Sieg bei den Hauptpreisträgern<br />
erkundet, die sich für unterschiedliche Themen engagie-<br />
Dreßen, König, Wenzel<br />
ren: für Kulinaria, für Lyrik oder wie das Leipziger Spector Books-Trio<br />
Markus Dreßen, Anne König und Jan Wenzel für Kunst und Design.<br />
Schwerpunkt: Comic & Manga<br />
Hellweg Jurgeit<br />
Im Buchhandel werden weniger<br />
Romane verkauft. Ein spezieller Bereich<br />
der Belletristik zeigt aber<br />
durchaus Dynamik: Comics &<br />
Manga legen weiter eindeutig zu –<br />
und das nicht nur wegen des neuen<br />
„Asterix“- Bandes. 20 Seiten<br />
widmet <strong>buchreport</strong> in dieser Ausgabe den Bildergeschichten. Die<br />
bringen besonders im Manga-Segment junge Leute in den Laden,<br />
wirbt Tokyopop-Geschäftsführerin Susanne Hellweg um mehr buchhändlerisches<br />
Engagement. Ältere Semester mit tieferen Taschen<br />
werden reichlich fündig bei Gesamtausgaben von Comic-Klassikern,<br />
wie Fachautor Martin Jurgeit u.a. an den Beispielen „Conan“ und<br />
„Blueberry“ ausführt. Schwerpunkt „Comic & Manga“ ab S. 24<br />
Schwerpunkt: Video<br />
Das Video-Geschäft wächst, wird aber digitaler.<br />
Der Markt der DVDs, in dem auch eine ganze<br />
Reihe von Buchhändlern aktiv ist, verzeichnet<br />
entsprechende Rückgänge. Ein ausgewähltes<br />
Video-Angebot sorgt aber für Profil und generiert<br />
weiterhin Zusatzumsätze, sagt beispielsweise<br />
Anke Aselmann, die mit Kino-Expertise<br />
Aselmann<br />
bei Graff (Braunschweig) das Bewegtbild-Programm gestaltet. Im<br />
Video-Schwerpunkt (ab S. 44) geht es auch um Literaturverfilmungen,<br />
die gemeinsam mit Büchern präsentiert werden können.<br />
Wir<br />
wünschen<br />
Ihnen<br />
wunderbare<br />
Festtage<br />
und ein<br />
erfolgreiches<br />
neues Jahr.<br />
www.ebuch.de
4 Inhalt <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
22<br />
14<br />
18 44<br />
Magazin<br />
8 Rückenstärkung für Independents<br />
Der Deutsche Verlagspreis soll die Vielfalt fördern.<br />
10 Stimme der Buchkultur<br />
Spector Books: Mit Kunst- und Design Akzente setzen<br />
14 Poesie als Lebensform<br />
Kookbooks: Wie Daniela Seel der Lyrik eine Bühne baut.<br />
18 Tour durch kulinarische Welten<br />
Hädecke : Kochbuchverlag mit besonderer Rezeptur.<br />
22 Der Geschichtenerzähler<br />
Emotionales Storytelling fällt vielen Verlagen schwer.<br />
Haufes Finanzsoftware-Sparte Lexware zeigt wie es geht.<br />
Video<br />
44 Netflix hat Appetit auf Geschichten<br />
Der Streaming-Anbieter sucht Stoffe für Verfilmungen.<br />
Verlage spielen als Stofflieferanten eine große Rolle.<br />
46 Punkten mit Besonderheiten<br />
Filme können den Umsatz weiterhin aufrunden.<br />
Anke Aselmann führt bei Graff die DVD-Regie.<br />
Sie schafft mit besonderen Themen Kaufanreize.<br />
48 Blockbuster mit literarischer Vorlage<br />
Zahlreiche Filme basieren auf erfolgreichen Büchern.<br />
Dem Buchhandel bieten sich dadurch Verkaufschancen.<br />
Comic & Manga<br />
24 Ein Gallier verstärkt den Trend<br />
Der Comic- und Manga-Markt legt weiter zur.<br />
Als Treiber wirkt auch der aktuelle „Asterix“-Band.<br />
26 Durchstarten und wachsen<br />
Tokyopop will nach der Restrukturierung wieder zulegen.<br />
Manga-Anbieter agieren auf einem schwierigen Markt.<br />
Geschäftsführerin Susanne Hellweg erklärt die Strategie.<br />
32 Fantastische Stoffe für Manga-Fans<br />
Für Leser japanischer Comics gibt es viel Nachschub.<br />
Reihen verbinden das Format mit packenden Stoffen.<br />
34 Sprung in die Riege der Superhelden<br />
Der Krieger Conan ist eine bekannte Fantasy-Figur.<br />
Im Comic hat er einen vielfachen Auftritt.<br />
36 Comic-Klassiker neu entdecken<br />
Egmont beschert „Blueberry“ eine Gesamtausgabe.<br />
Auch andere Comics werden kommen in diesem Format.<br />
40 Breite Bühnen für die Bildkunst<br />
Comic-Messen sind Magnete für das Publikum.<br />
Auch die Kinderbuchmesse Bologna will mitmischen.<br />
42 Schreibtisch: Cartoonist Ralph Ruthe
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
HÄDECKE<br />
34 26<br />
Rubriken<br />
55 Auszeichnungen<br />
56 Rückblick: Vor 45, 25, 35, 30 und 5 Jahren<br />
57 Termine<br />
57 Register<br />
58 Impressum<br />
58 Blick in die Kanäle: Die <strong>buchreport</strong>-Channel<br />
Ausblick in den Januar<br />
■ Schwerpunkt: Krimi & Thriller<br />
Vom Digitalthriller über True Crime-Titel bis zu Krimis<br />
in historischem Setting: Die Themenpalette bei<br />
der Spannungsliteratur ist breit. Der Schwerpunkt<br />
liefert einen Überblick über aktuelle Entwicklungen.<br />
■ spezial Jahresbestseller <strong>2019</strong><br />
Mit dem aktualisierten Verlagskompass leistet <strong>buchreport</strong><br />
Orientierungshilfe im Dschungel der Unternehmensverzweigungen.<br />
Fotos: <strong>buchreport</strong>/rue; Andreas Weise/www.factum-fotojournalismus.de; Haufe Lexware; Netflix; ©Marvel/Conan Properties International, <strong>buchreport</strong>/TS<br />
Loretta<br />
kocht echt italienisch<br />
Familienrezepte aus der Toskana<br />
von Loretta Petti, Julia Hildebrand<br />
und Ingolf Hatz<br />
240 Seiten, 205 Farbfotos,<br />
veredeltes Hardcover, Format 21 * 24,5 cm<br />
€ [D] 32,– · ISBN 978-3-7750-0777-1<br />
Mit Lust und Liebe<br />
genießen – seit 100 Jahren<br />
Bester Kochbuchverlag Europas <strong>2019</strong><br />
Deutscher Verlagspreis <strong>2019</strong><br />
Hauptpreisträger<br />
www.hädecke.de
6<br />
<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
15. November: Lesender Barde<br />
Auch Peter Maffay trägt beim 16. bundesweiten Vorlesetag vor.<br />
Der Musiker liest in Wolfsburg Geschichten aus der Welt seines<br />
Märchendrachens Tabaluga, auch wenn er dabei nicht alle<br />
Kinder in seinen Bann ziehen kann. Neben den medienträchtigen<br />
Vorlese-Einsätzen zahlreicher Prominenter beteiligen<br />
sich auch wieder traditionelle Leseförderer wie Buchhandlungen,<br />
Verlage und Bibliotheken. Insgesamt verzeichnet der Aktionstag<br />
650.000 Teilnehmer.<br />
Foto: Anja Weber
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Im Rückspiegel: November <strong>2019</strong><br />
1. November: Leichter Aufwärtstrend<br />
Nach zwei zähen Monaten mit dümpelnder Umsatzentwicklung im<br />
Gesamtmarkt und leichtem Minus im stationären Handel zeigt der<br />
Trend im deutschen Markt wieder leicht nach oben. Und: Anders als in<br />
den beiden Vorjahren geht der Handel nicht mit einem Rückstand ins<br />
Weihnachtsgeschäft.<br />
2. November: Feiernde Indies<br />
Mit über 750 beteiligten Sortimenten feiert die „Woche unabhängiger<br />
Buchhandlungen“ einen neuen Rekord. Die bundesweite Aktionswoche<br />
gibt den inhabergeführten Buchhandlungen die Möglichkeit, sich<br />
und ihre Stärken zu inszenieren – von Lesungen und anderen Veranstaltungen<br />
bis zur großflächigen Verkaufsförderung des „Lieblingsbuchs<br />
der Unabhängigen“.<br />
7. November: Niedrigere Steuer<br />
In Berlin erfolgt ein großer Schritt auf dem Weg zur ermäßigten Mehrwertsteuer<br />
für E-Books und andere digitale Verlagsprodukte: Der Bundestag<br />
beschließt die steuerliche Gleichbehandlung von Gedrucktem<br />
und Digitalem. Mit dabei sind neben E-Books und E-Papern auch Datenbanken,<br />
Apps und Websites, um deren Einbeziehung in die Steuerermäßigung<br />
bis zuletzt gerungen wurde.<br />
8. November: Gesammelte Argumente<br />
Aufrüsten für den Ernstfall: Der Börsenverein präsentiert zusammen<br />
mit Wissenschaftlern viele Daten, die den Nutzen und die Rechtmäßigkeit<br />
der Buchpreisbindung untermauern sollen. Die vorsorglich beauftragten<br />
Argumentationshilfen sollen zum Einsatz kommen, sollte<br />
die Buchpreisbindung in den Fokus der Europarichter rücken. Diese<br />
hatten 2016 in einem Signalwirkungsurteil die Arzneimittelpreisbindung<br />
kassiert – auch, weil überzeugende Gegenargumente fehlten.<br />
14. November: Einseitiger Jubel<br />
Chronologisch<br />
Der Bibliotheksdienstleister EKZ jubelt über den Erfolg seiner digitalen<br />
Ausleihe. Die Zahl der aktiven Onleihe-Nutzer wächst zweistellig<br />
und liegt mittlerweile bei über 1 Mio Nutzer. Die Verlagsbranche zeigt<br />
sich weniger begeistert und legt Ende des Monats eine Studie vor, die<br />
zeigt, dass die Onleihe den Verkauf beeinträchtigt und eher von Besserverdienenden<br />
genutzt wird.<br />
25. November: Erweiterter Nebenmarkt<br />
Jetzt ist es offiziell: Hugendubel übernimmt nach der Karstadt-Kaufhof-Fusion<br />
auch das Buchangebot in den Kaufhof-Filialen. Die neu<br />
entwickelten Ladenbaumodule sollen aber nicht nur in den Warenhäusern,<br />
sondern auch als Shop-in-Shop-Lösungen in Modehäusern und<br />
anderen Einzelhandelsläden zum Einsatz kommen. Hugendubel hat<br />
den „Nebenmarkt“ entsprechend sondiert.<br />
7
8<br />
<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
VERLAGE Der Deutsche Verlagspreis wurde <strong>2019</strong> erstmals verliehen.<br />
Geld und Gütesiegel sollen kleine Verlage entlasten und die Vielfalt fördern.<br />
Etwas Rückendeckung<br />
Erste Hauptpreisträger:<br />
Die Verlage Hädecke,<br />
Kookbooks und Spector<br />
Books sind auf der<br />
Frankfurter Buchmesse<br />
als „herausragende Verlage“<br />
mit dem Deutschen<br />
Verlagspreis <strong>2019</strong><br />
ausgezeichnet worden.<br />
Die Kleinverlage konnten<br />
sich auch über eine<br />
Finanzspritze von je<br />
60.000 Euro freuen.<br />
67 kleine und unabhängige Verlage konnten<br />
sich in diesem Jahr freuen: Sie sind<br />
Preisträger des erstmals vergebenen Deutschen<br />
Verlagspreises. Die Auszeichnung<br />
wurde nach Vorbild des Deutschen Buchhandlungspreises<br />
aufgesetzt, der bereits<br />
seit 2015 an inhabergeführte Buchhandlungen<br />
vergeben wird. Das Verlags-Äquivalent<br />
hatte Kulturstaatsministerin Monika<br />
Grütters (CDU) im vergangenen Jahr initiiert,<br />
nachdem unabhängige Verleger in einer<br />
„Düsseldorfer Erklärung“ mehr finanzielle<br />
Unterstützung für ihre Arbeit durch<br />
den Staat gefordert hatten.<br />
Weil die Konkurrenz durch andere<br />
Medien wächst und die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen schwieriger werden,<br />
stehen gerade kleine Verlage seit einigen<br />
Jahren unter zunehmendem Druck. In<br />
Zeiten bedrohlicher Konzentrationsentwicklung<br />
auf dem Buchmarkt sei der Preis<br />
daher auch als eine Rückendeckung zu verstehen,<br />
sagte Grütters bei der Preisverleihung<br />
auf der Frankfurter Buchmesse. Der<br />
Deutsche Verlagspreis soll „ein Zeichen<br />
für literarische Vielfalt setzen“ und die<br />
Arbeit der Verlage sichtbarer machen.<br />
Die ganze Programmpalette<br />
Vielfalt bedeutet auch Gießkannenprinzip<br />
bei der Preisvergabe: 60 Verlage erhielten<br />
für ihre „hervorragende gesamtverlegerische<br />
Tätigkeit“ ein Gütesiegel und jeweils<br />
15.000 Euro, die 3 Hauptpreisträger wurden<br />
als „herausragende Verlage“ mit einem<br />
Gütesiegel und Prämien in Höhe von jeweils<br />
60.000 Euro bedacht. Sie demonstrieren<br />
die breite Palette der Programme,<br />
wie die <strong>buchreport</strong>-Porträts auf den folgenden<br />
Seiten zeigen:<br />
■ Der Leipziger Verlag Spector Books ist<br />
auf Kunst- und Designbücher spezialisiert<br />
und auch international bekannt (s.S. 10).<br />
■ Der aus dem Netzwerk Kook hervorgegangene<br />
Berliner Verlag Kookbooks bereitet<br />
der Lyrik eine Plattform (s.S. 14).<br />
■ Der 1919 gegründete Hädecke Verlag aus<br />
Weil ist seit vier Generationen in Familienbesitz<br />
und publiziert Kochbücher (s.S. 18).<br />
Fürs Preisgeld bewerben konnten sich<br />
konzernunabhängige Verlage mit einem<br />
Jahresumsatz von unter 3 Mio Euro. Eine<br />
Jury um Literaturkritiker Denis Scheck hat<br />
aus 3<strong>12</strong> Bewerbern die Gewinner ausgewählt.<br />
Neben der verlegerischen Arbeit waren<br />
auch kulturelles und gesellschaftliches<br />
Engagement sowie innovative oder digitale<br />
Projekte als Kriterien vorgegeben. Ein undotiertes<br />
Gütesiegel erhielten zudem die<br />
Verlage Reclam, Schwaneberger, Wissenschaftliche<br />
Buchgesellschaft und Edition<br />
Michael Fischer, die mit ihrem Jahresumsatz<br />
über 3 Mio Euro pro Jahr liegen.<br />
Im Umfeld der Preisverleihung gab es<br />
auch Kritik an den Auswahlkriterien. Einige<br />
Verlage, die nicht mit einem Teil des<br />
Preisgelds bedacht wurden, fühlten sich<br />
benachteiligt und warfen Grüttersʼ Behörde<br />
unprofessionelle Patzer vor. Mehr:<br />
www.<strong>buchreport</strong>.de/go/verlagspreis<br />
Foto:<strong>buchreport</strong>/DZ
Neuerscheinungen Winter <strong>2019</strong><br />
Guido Möllering<br />
Vielfalt in Unternehmenskulturen<br />
Auf gute Zusammenarbeit trotz<br />
unterschiedlicher Wertvorstellungen?<br />
erscheint im Januar 2020<br />
68 Seiten, Broschur<br />
€ 18,– (D)<br />
ISBN 978-3-86793-881-5<br />
EBOOK<br />
Erscheint als E-Book (PDF)<br />
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)<br />
Produktivität und<br />
inklusives Wachstum<br />
Wettbewerb, Investitionen und Innovationen<br />
für Wachstum und Teilhabe<br />
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)<br />
Produktivität und<br />
inklusives Wachstum<br />
Wettbewerb, Investitionen und<br />
Innovationen für Wachstum und<br />
Teilhabe<br />
erscheint im Januar 2020<br />
336 Seiten, Broschur<br />
€ 35,– (D)<br />
ISBN 978-3-86793-894-5<br />
Kathrin Bock-Famulla, Anne Münchow,<br />
Jana Frings, Felicitas Kempf, Julia Schütz<br />
Länderreport Frühkindliche<br />
Bildungssysteme <strong>2019</strong><br />
Transparenz schaffen –<br />
Governance stärken<br />
erscheint im Februar 2020<br />
400 Seiten, Broschur<br />
€ 28,– (D)<br />
ISBN 978-3-86793-887-7<br />
EBOOK<br />
Erscheint als E-Book (PDF/EPUB)<br />
EBOOK<br />
Erscheint als E-Book (PDF)<br />
Susanne Ulrich<br />
Achtung (+) Toleranz<br />
Wege demokratischer<br />
Konfliktregelung<br />
Praxishandbuch für<br />
die politische Bildung<br />
5. Auflage <strong>2019</strong><br />
270 Seiten, Broschur<br />
Mit Praxisanleitung auf CD-ROM<br />
€ 25,– (D)<br />
ISBN 978-3-86793-899-0<br />
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)<br />
Opernsänger mit Zukunft!<br />
Karriereaussichten für Nachwuchssänger im deutschen<br />
Kulturbetrieb – Analysen, Erfahrungen, Empfehlungen<br />
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)<br />
Opernsänger mit Zukunft!<br />
Karriereaussichten für<br />
Nachwuchssänger im deutschen<br />
Kulturbetrieb –<br />
Analysen, Erfahrungen,<br />
Empfehlungen<br />
<strong>2019</strong>, 180 Seiten, Broschur<br />
€ 20,– (D)<br />
ISBN 978-3-86793-858-7<br />
EBOOK<br />
Erscheint als E-Book (PDF/EPUB)<br />
EBOOK<br />
Als E-Book erhältlich (PDF/EPUB)<br />
www.bertelsmann-stiftung.de/verlag
10<br />
<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
VERLAGE Spector Books bringt schön und klug gestaltete Bücher heraus.<br />
Der Verlag gewinnt regelmäßig Preise bei internationalen Wettbewerben.<br />
Das Zielpublikum der Kunst- und Designtitel ist auf der ganzen Welt zu Hause.<br />
Weit wahrgenommene<br />
Stimme der Buchkultur<br />
Spector Books<br />
Die Gesellschafter des<br />
Kunst- und Designverlags<br />
Markus Dreßen,<br />
Anne König, Jan Wenzel<br />
(v.l.) gründeten den<br />
Verlag 2001, um die<br />
Kunstzeitschrift<br />
„Spector Cut & Paste“<br />
herauszugeben. Buchprojekte<br />
wurden zunächst<br />
vor allem für andere<br />
Verlage umgesetzt,<br />
u.a für Hatje Cantz<br />
(z.B. Olaf Nicolai „Rewind/forward“,<br />
2003).<br />
Ab 2008 wurden kontinuierlich<br />
eigene Bücher<br />
herausgebracht. 20<strong>12</strong><br />
wurde der erste Mitarbeiter<br />
eingestellt und<br />
der Vertrieb professionalisiert.<br />
Heute arbeitet<br />
Spector Books weltweit<br />
mit 8 Vertriebspartnern<br />
in Europa, Amerika,<br />
Australien und Asien<br />
zusammen.<br />
Spector Books hat einen guten Lauf: Im vergangenen<br />
Jahr wurde der auf Kunst,<br />
Fotografie, Architektur, Design und Literatur<br />
spezialisierte Verlag mit dem ersten Sächsischen<br />
Verlagspreis (dotiert mit 10.000 Euro)<br />
ausgezeichnet, und auch beim jetzt erstmals<br />
vergebenen Deutschen Verlagspreis konnte<br />
das Leipziger Unternehmen einen der drei<br />
Spitzenplätze belegen.<br />
Die Jury hebt in ihrer Begründung den<br />
innovativen Umgang mit dem Medium<br />
Buch hervor: Die Publikationen würden<br />
selbst zur Bühne und zur Plattform des<br />
formalen und inhaltlichen Austauschs.<br />
Hinzu komme die internationale Ausstrahlung<br />
des Verlags.<br />
Jan Wenzel (47), einer der drei Verleger,<br />
erläutert inmitten des kreativen Chaos<br />
einer Leipziger Altbauwohnung, man habe<br />
„ein dezidiertes Interesse daran, immer<br />
wieder zu testen, was man mit dem Buch<br />
inhaltlich und gestalterisch machen kann“.<br />
Ausgangspunkt und Experimentierfeld für<br />
thematische und gestalterische Positionen<br />
war seit 2001 die Zeitschrift „Spector Cut &<br />
Paste“, die viermal erschienen ist. Man bewegte<br />
sich damit laut Wenzel im Aufbruchsgeist<br />
der Nullerjahre, als gerade viele<br />
kleinere auf Kunst und Design fokussierte<br />
Verlage aus dem Boden schossen und<br />
zunächst eine Parallelexistenz neben der<br />
Buchhandelsinfrastruktur im Internet und<br />
auf Messen führten.<br />
Das Trio der damals 30-Jährigen, das<br />
sich 2001 zur Verlagsgründung fand, verfügte<br />
über keinerlei Branchenerfahrung.<br />
Gleichwohl kamen wichtige Kompetenzen<br />
zusammen:<br />
■ Mit Markus Dreßen war ein an der Hochschule<br />
für Grafik und Buchkunst ausgebildeter<br />
Gestalter an Bord.<br />
■Anne König konnte als Journalistin ihre<br />
Produktions- und Texterfahrungen bei Zeitung<br />
und Radio einbringen.<br />
■Jan Wenzel, der auch als Fotograf arbeitet,<br />
hatte nach einem abgebrochenen Studium<br />
der Kunstgeschichte und Germanistik bereits<br />
an kleineren Publikationen mitgewirkt.<br />
Er und Dreßen hatten sich 1996 kennengelernt,<br />
als sie gemeinsam an einer Dokumentation<br />
zu einer Ausstellung der Leipziger Galerie<br />
für Zeitgenössische Kunst arbeiteten.<br />
Buch als Bühne<br />
Wenzel und König legen während des<br />
Gesprächs immer wieder Publikationen<br />
auf den Tisch, um darin blätternd zu<br />
demonstrieren: Das nur schön ausgestattete<br />
Buch ist nicht das vorrangige Ziel des<br />
Verlegens, vielmehr gehe es um die Frage,<br />
„wie man mit Büchern denken und bestimmte<br />
Inhalte klug umsetzen kann“.<br />
Ein aktuelles Beispiel ist der jüngst erschienene<br />
Schwerpunkttitel „Das Jahr<br />
1990 freilegen“: Leitend war hierbei die<br />
Idee, mit der Doppelseite als „Bühnenraum“<br />
zu arbeiten, auf dem sich verschiedene<br />
Perspektiven und Stimmen zu<br />
diesem Jahr verdichten und gegenseitig<br />
ergänzen. Indem „irritierende Momente“<br />
durch Brüche auf der Text- und Bildebene<br />
geschaffen werden, soll laut Wenzel auch<br />
eine einseitige historische Erzählung aufgebrochen<br />
werden. Dazu gehört, dass neben<br />
dokumentarischem Material essayistische<br />
Reflexionen und Geschichten etwa<br />
von Alexander Kluge, Durs Grünbein und<br />
Heike Geißler dazwischengeschaltet werden,<br />
die aus der Perspektive der Gegenwart<br />
auf das Jahr 1990 schauen, das neben der<br />
historischen Zäsur 1989 in der kollektiven<br />
Erinnerung noch „ein blinder Fleck“ sei. ▹<br />
Foto: Nicole Stöcker für <strong>buchreport</strong>
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
11
<strong>12</strong><br />
<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Bedürfnis nach besonderen<br />
Büchern stillen:<br />
In den Verlagsräumen<br />
von Spector Books ist<br />
die Formatvielfalt des<br />
Programms in den Regalen<br />
zu besichtigen.<br />
Spector Books<br />
Internationale Buchkultur<br />
Dass Spector-Books-Bücher regelmäßig mit<br />
Designpreisen bedacht werden – in diesem<br />
Jahr u.a. von der Stiftung Buchkunst („Die<br />
schönsten deutschen Bücher“) sowie bei<br />
Wettbewerben in der Schweiz, in Österreich<br />
und in den Niederlanden –, ist für Wenzel<br />
auch eine Qualitätsevaluierung und ein Beweis<br />
dafür, „dass man hinsichtlich des Anspruchs,<br />
was Buchkultur heute ist, eine<br />
weltweit wahrgenommene Stimme ist“.<br />
Internationalität gehört dabei nicht nur<br />
zum Selbstverständnis des Verlags, „der<br />
den Austausch von Ideen und gestalterischen<br />
Ansätzen“ ermöglichen soll, sondern<br />
ist auch betriebswirtschaftliche Notwendigkeit.<br />
„In dem Feld, in dem wir uns<br />
bewegen, ist der deutsche Buchmarkt zu<br />
klein“, sagt Co-Gesellschafterin Anne König<br />
(48). Zwar werde etwa die Hälfte des<br />
Programms vorrangig für den deutschsprachigen<br />
Buchmarkt konzipiert. Die Auflagen<br />
zwischen 700 bis 4000 Exemplaren<br />
Spector Books OHG<br />
Harkortstraße 10, 04107 Leipzig<br />
Tel. 0341 | 26 45 10 <strong>12</strong><br />
www.spectorbooks.com<br />
Spector Books verlegt Bücher am Schnittpunkt von Kunst, Theorie<br />
und Design. Der Leipziger Verlag wurde 2018 mit dem ersten Sächsischen<br />
Verlagspreis (10.000 Euro), <strong>2019</strong> mit einem der Hauptpreise<br />
des Deutschen Verlagspreises (60.000 Euro) ausgezeichnet.<br />
Gesellschafter<br />
Umsatz<br />
Novitäten/Jahr<br />
Mitarbeiter<br />
Markus Dreßen, Anne König,<br />
Jan Wenzel<br />
500.000 €<br />
50<br />
8<br />
ließen sich jedoch nur kalkulieren, weil<br />
das Vertriebsnetzwerk seit 20<strong>12</strong> professionalisiert<br />
und internationalisiert wurde. Bis<br />
dahin hatte der Verlag seine Bücher noch<br />
selbst ausgeliefert.<br />
Neben Europa spielt die USA eine wichtige<br />
Rolle, einige Titel werden speziell für<br />
diesen Markt produziert. Spector Books<br />
hat aber auch Distributionspartner in Südkorea,<br />
wo sich ein finanzkräftiges Publikum<br />
– die Bücher kosten durchschnittlich<br />
zwischen 30 und 60 Euro – vor allem für<br />
Grafik und Design interessiert. Einmal im<br />
Jahr lädt der Verlag die internationalen<br />
Vertreter zu einem Austausch nach Leipzig<br />
ein: „Das ist der interessanteste Tag im<br />
Jahr, da die Distributeure aufgrund ihrer<br />
Größe den Markt ganz anders überblicken<br />
und Entwicklungen besser nachvollziehen<br />
können“, erzählt Wenzel.<br />
Die Texte auf der hauseigenen Website<br />
sind entsprechend der weltweit verstreuten<br />
Leserschaft sowohl auf Deutsch als auch<br />
auf Englisch verfasst. Darüber hinaus sind<br />
Veranstaltungen und die Pflege von Social-<br />
Media-Kanälen wie Facebook und Insta -<br />
gram Teil der Verlags-PR. Prinzipiell hält<br />
Wenzel die „kleine Form des Posts zeit -<br />
gemäßer als die Rezension“. Eine Besprechung<br />
in der Tageszeitung ist seiner Erfahrung<br />
nach heute kein Garant mehr für<br />
einen Bucherfolg.<br />
Trotz direkter Kommunikation wird nur<br />
ein kleiner Teil des Umsatzes über den<br />
Webshop des Verlags gemacht. „Wir wollen,<br />
dass sich unsere Vertriebspartner um<br />
unsere Bücher kümmern. Unsere Botschaft<br />
lautet deshalb: Geht in den Buchladen“,<br />
sagt Wenzel.<br />
Neue Finanzierungsmodelle finden<br />
Ein Großteil der Titel entsteht in Zusammenarbeit<br />
mit Kooperationspartnern wie<br />
Kulturinstitutionen, Galerien oder durch<br />
eine Förderung z.B. durch die Stiftung des<br />
Freistaats Sachsen. Einzelne, besonders<br />
aufwendige Buchprojekte, die in der Produktion<br />
50.000 bis 60.000 Euro kosten<br />
können, ließen sich nur durch eine Mischkalkulation<br />
stemmen. Die größte Herausforderung<br />
für die Zukunft sei, den Verlag<br />
mit heute acht Mitarbeitern weiter auf dem<br />
derzeitigen Niveau betreiben zu können.<br />
Weil die Bücher sich häufig über lange<br />
Zeiträume verkaufen, müsse man z.B. darüber<br />
nachdenken, „inwieweit man sich<br />
Fotos: Nicole Stöcker; Spector Books <strong>2019</strong>
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
13<br />
über eine Form der breit gestreuten Beteiligung<br />
ein Feld von Unterstützern schaffen<br />
kann, die diese Zeit überbrücken helfen“.<br />
Wie genau diese Finanzierung aussehen<br />
soll, lässt Wenzel aber offen.<br />
Auch das recht hohe Preisgeld ist vor<br />
diesem Hintergrund zwar eine Erleichterung,<br />
aber keine Erlösung. Es werde in die<br />
täglichen Prozesse eingespeist, ändere<br />
aber nichts an den Druckverhältnissen, in<br />
denen sich der Verlag bewege.<br />
Um die Nachfrage nach den teilweise<br />
sehr spezialisierten Büchern ist den Verlegern<br />
nicht bange. Der vergleichsweise junge,<br />
mit digitalen Medien vertraute Spector -<br />
Books-Käufer „erwartet mehr von diesem<br />
Medium, als einfach nur Textcontainer zu<br />
sein“. Zwar hat der Verlag schon ein paar<br />
Digitallizenzen vergeben. Selbst ins E-Book<br />
zu investieren, sei jedoch allenfalls denkbar,<br />
um Länder zu beliefern, die keine<br />
funktionierenden vertrieblichen Infrastrukturen<br />
besitzen wie z.B. in Afrika.<br />
Persönlicher Austausch auf allen Ebenen<br />
Unabdingbar für die Qualität der Bücher<br />
ist laut Wenzel die enge Zusammenarbeit<br />
mit Druckereien. Besonders intensiv ist<br />
der Verlag mit der DZA Druckerei in Altenburg<br />
verbandelt, die von der Druckvorstufe<br />
über den Druck bis zur Buchbindung<br />
alles aus einer Hand fertigt. Nicht nur sei<br />
man hier bereit, zu experimentieren und<br />
zu improvisieren, an jedem Punkt der Herstellung<br />
sei zudem ein „Nachjustieren mit<br />
überschaubarem Aufwand“ möglich. Der<br />
intensive und persönliche Austausch nicht<br />
nur auf der Herstellungs-, sondern auf allen<br />
Ebenen der Buchproduktion ist Wenzel<br />
zufolge unabdingbar, um sich nicht als<br />
Dienstleister, sondern als Partner wahrzunehmen.<br />
Aus diesem Grund ist für Spector<br />
Books das Kataloggeschäft, auf dem mittlerweile<br />
viele Kunstbuchverlage ihr Programm<br />
aufbauen, nur „punktuell“ interessant,<br />
wie aktuell zur Ausstellung „Carsten<br />
Nicolai – Parallax Symmetry“ im Düsseldorfer<br />
K21. „Wir wollen an den Projekten<br />
aktiv beteiligt sein und über die Umsetzung<br />
mitdiskutieren“, so Wenzel. Oft genug<br />
würden Verlage hier aber lediglich als<br />
Distributionsdienstleister der Museen<br />
begriffen. Auch sei die Produktionszeit bei<br />
diesem Format oft zu kurz, um gute<br />
Bücher zu machen.<br />
Die Verlagsphilosophie soll auch in einer<br />
Publikation manifest werden. Eine These<br />
in der „Ökologie des Verlegens“ (ET: März<br />
2020) wird sein, dass der Überproduktion<br />
nur begegnet werden kann, wenn mehr<br />
Zeit in das einzelne Buch investiert wird.<br />
Wenzel: „Es braucht eine grundsätzliche<br />
Neujustierung. Wenn wir Bücher machen,<br />
müssen wir sie so ausstatten, dass sie auch<br />
in 10, 20 Jahren noch ihre Leser finden.“<br />
In den Themenkomplex Nachhaltigkeit<br />
gehört nicht zuletzt die Förderung des<br />
Nachwuchses. Mitgesellschafter Markus<br />
Dreßen (48) ist Professor für Grafik-<br />
Design an der fußläufig gelegenen Hochschule<br />
für Grafik und Buchkunst. Dort<br />
rekrutiert er auch regelmäßig talentierte<br />
Studenten für ein Praktikum, in dessen<br />
Verlauf in der Regel ein ganzes Buchprojekt<br />
umgesetzt wird. Die weitere Laufbahn<br />
der Studenten wird laut Wenzel verfolgt,<br />
so- dass nicht selten auch bei weiteren<br />
Publikationen zusammengearbeitet wird.<br />
Neue Gestalter werden darüber hinaus<br />
u.a. auf dem Zusammentreffen unabhängiger<br />
Verlage „It’s a book“, das parallel zur<br />
Leipziger Buchmesse stattfindet, sowie auf<br />
den zahlreichen internationalen Buchmessen<br />
entdeckt. Und sie kommen natürlich<br />
auch selbst auf den Verlag zu, dessen Renommee<br />
durch den Deutschen Verlagspreis<br />
jetzt noch einmal dazugewonnen hat.<br />
Nicole Stöcker stoecker@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Vielfach ausgezeichnet<br />
Der Titel „Enghelab Street. A Revolution through Books: Iran 1979 –<br />
1983“ von Hannah Darabi ist in diesem Jahr nicht nur mit zwei internationalen<br />
Fotobuchpreisen, sondern auch von der Stiftung Buchkunst als<br />
eines der schönsten deutschen Bücher ausgezeichnet worden.
14<br />
<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
VERLAGE In der Verlagslandschaft ist Kookbooks ein kleiner Solitär.<br />
Verlegerin Daniela Seel betreibt Publizieren als künstlerische Praxis.<br />
Im Dauerspagat zwischen Leidenschaft und ökonomischen Zwängen.<br />
Ein Labor für Poesie<br />
als Lebensform<br />
Daniela Seel<br />
wurde am1974 in<br />
Frankfurt am Main geboren.<br />
2003 hat sie in<br />
Berlin mit dem Künstler<br />
und Grafiker Andreas<br />
Töpfer den Independent-Verlag<br />
Kookbooks<br />
gegründet. Für die<br />
dichterische Arbeit<br />
wurde Kookbooks in<br />
der Vergangenheit vielfach<br />
ausgezeichnet.<br />
Mehrere Titel wurden<br />
überdies von der Stiftung<br />
Buchkunst zu den<br />
schönsten Büchern<br />
des Jahres<br />
gewählt.<br />
Verlegen aus purer Leidenschaft für den<br />
Stoff: Mit ihrem Berliner Independent-Verlag<br />
Kookbooks bricht Daniela Seel (45) seit<br />
2003 Lanzen für die Lyrik der Gegenwart.<br />
Wirtschaftlich stets hart an der Grenze des<br />
Überlebens, aber immer wieder mit Auszeichnungen<br />
gewürdigt. Kurz nach dem<br />
Deutschen Verlagspreis gab es Ende November<br />
mit dem Förderpreis des Berliner<br />
Verlagspreises die nächste Anerkennung.<br />
„Diese Preise zeigen, dass glücklicherweise<br />
mittlerweile erkannt wird, welchen wertvollen<br />
Beitrag unabhängige Verlage zur<br />
Vielfalt in der Kulturlandschaft und zur<br />
Bibliodiversität leisten“, freut sich Seel.<br />
Gegründet hat sie Kookbooks – der<br />
Name geht auf den amerikanischen Slang-<br />
Ausdruck zurück, der einen Verrückten<br />
oder einen Exzentriker beschreibt – gemeinsam<br />
mit dem Künstler und Illustrator<br />
Andreas Töpfer, der heute die Grafik und<br />
einen Teil der Herstellung verantwortet.<br />
Was macht Kookbooks zu einem besonderen<br />
Verlag? „Ich nutze das Wort Verlag<br />
eigentlich ungern und sage lieber Dichterinnen<br />
und Dichter in Selbstverteidigung,<br />
wenn es darum geht, uns zu beschreiben.<br />
Es ist unsere Leidenschaft, etwas bereitzustellen,<br />
was sonst nur sehr wenig Platz bekommt.<br />
Wir wollen dem einen Raum öffnen,<br />
Kontexte schaffen und dadurch auch<br />
mehr Menschen für Lyrik und Sprache begeistern“,<br />
antwortet Seel, die auch selbst<br />
als Autorin aktiv ist. Bei Kookbooks und<br />
auch bei gleichgesinnten Streitern für die<br />
Poesie: Im Verlag Peter Engstler hat sie in<br />
diesem Jahr den Gedichtband „Auszug aus<br />
Eden“ vorgelegt.<br />
Wie kam es zu der Passion zur Poesie?<br />
„Ich habe mich schon früh dafür interessiert,<br />
obwohl sie mir in der Schule und<br />
auch an der Universität nie als lebendige<br />
Gattung vermittelt wurde“, blickt die gebürtige<br />
Frankfurterin zurück, die es in den<br />
90er-Jahren nach Berlin zog. „Dabei war<br />
die Lyrik nie tot. In den vergangenen 50<br />
Jahren sind wunderbare Sachen entstanden.<br />
Nicht nur im deutschsprachigen<br />
Raum, sondern auch international.“<br />
Publizieren an der Sättigungsgrenze<br />
„Neben zeitgenössischer Lyrik werden bei<br />
Kookbooks essayistische und hybride poetische<br />
Formen veröffentlich, die es auf<br />
dem Markt besonders schwer haben, ab<br />
und zu kommen auch außergewöhnliche<br />
Kinderbücher hinzu“, beschreibt die Verlegerin<br />
das Profil des Verlags, den sie auch<br />
als Labor für Poesie als Lebensform bezeichnet.<br />
Das aktuelle Programm wird u.a.<br />
mit Titel des norwegischen Dichters, Essayisten<br />
und Kritikers Arve Kleiva, der<br />
deutschen Lyrikerin Charlotte Warsen und<br />
der iranisch-schwedischen Poetin Athena<br />
Farrokhzad bestritten. „Wir machen im<br />
Augenblick rund 7 Bücher im Jahr. Kookbooks<br />
hat durch sein spezifisches Programm<br />
eine natürliche Sättigungsgrenze,<br />
weil der Buchhandel es nicht schafft, mehr<br />
als 10 Gedichtbände im Jahr wahrzunehmen“,<br />
sagt Seel.<br />
Wie kommt sie dabei über die Runden<br />
und sichert das Überleben des ambitionierten<br />
Projekts? „Ich bin breit aufgestellt“,<br />
sagt Seel. Dabei hält sie viele Bälle gleichzeitig<br />
in der Luft. Sie arbeitet als Autorin,<br />
Übersetzerin, Lektorin, Moderatorin und<br />
Jurorin. Überdies leitet sie Workshops, u.a.<br />
beim Treffen Junger Autorinnen und<br />
Autoren der Berliner Festspiele, das vom<br />
Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />
gefördert wird. Zu ihren Aktivi -<br />
Foto: <strong>buchreport</strong>/Rue
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
15
16<br />
<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Brückenschläge<br />
zwiscen den Künsten:<br />
Beim Festival Kook.<br />
Mono in Berlin wirkten<br />
auch Martina Hefter (l.)<br />
und Rike Scheffler mit.<br />
Die beiden Lyrikerinnen<br />
und Performerinnen<br />
sind rege Kookbooks-<br />
Autorinnen.<br />
Kookbooks<br />
Schlieperstr. 59, 13507 Berlin<br />
www.kookbooks.de<br />
täten gehört auch eine Lehrtätigkeit am Institut<br />
für Sprachkunst der Universität für<br />
angewandte Kunst Wien.<br />
2003 aus dem Künstler- und Künstlerinnennetzwerk (heute KOOK<br />
e.V.) heraus gegründeter Verlag mit Schwerpunkt Lyrik und hybride<br />
Texte.<br />
Geschäftsführung<br />
Umsatz<br />
Mitarbeiter<br />
Toptitel 2018/19<br />
Daniela Seel<br />
ca. 50.000 €<br />
2<br />
▪ F. Showghi: Wolkenflug spielt Zerreißprobe<br />
▪ M. Rinck: Alle Türen<br />
▪ M. Hefter: Es könnte auch schön werden<br />
Großes kulturelles Engagement<br />
„Bücher sind nur die Spitze des Eisbergs,<br />
Lyrik ist ja eine orale Form und deshalb<br />
spielen Veranstaltungen eine sehr große<br />
Rolle“, schildert Seel. Kookbooks bietet regelmäßig<br />
Lesungen und andere Veranstaltungsformate<br />
an. Dabei kommt auch der<br />
Verein Kook ins Spiel, bei dem sich neben<br />
Daniela Seel und Andreas Töpfer auch Autorinnen<br />
und Autoren des Verlags engagieren.<br />
Der Verein organisiert Symposien,<br />
Workshops, Festivals und Konferenzen.<br />
Die Events haben auch Laborcharakter.<br />
Musik, Tanz, bildende Kunst – spartenübergreifend<br />
wird hier auch experimentiert<br />
und es werden neue Darbietungsformen<br />
ausprobiert. Beispiele dafür liefern<br />
das Festival Kook.Mono für Formate zwischen<br />
Langgedicht, Performance und<br />
Sprechmonolog, das 2018 in Berlin stattfand<br />
und das von Seel kuratiert wurde und<br />
bei dem mehrere Kookbooks-Autorinnen<br />
und Autoren mitgewirkt haben. Oder das<br />
Symposium Dict zur Poesie und Politik<br />
von Mehrsprachigkeit, das 2016 stattfand.<br />
Regelmäßige institutionelle Partner<br />
sind u.a. das unabhängige Literaturhaus<br />
Lettrétage, das Tanzhaus Dock 11 und das<br />
Literarische Colloquium Berlin. Reflektiert<br />
werden auch aktuelle Themen, die im breiten<br />
öffentlichen Diskurs auf der Agenda<br />
stehen. Im Schulterschluss mit dem Deutschen<br />
Museum in München entstand 2016<br />
im Rahmen der Ausstellung „Willkommen<br />
im Anthropozän“ die Kookbooks-Anthologie<br />
„all dies hier, majestät, ist deins. Lyrik<br />
im Anthropozän“, die einen Überblick<br />
über die veränderten Schreibweisen im<br />
Bereich der Naturlyrik vor dem Hintergrund<br />
der Klimakrise gibt.<br />
Welche Zukunft hat die Poesie, berührt<br />
sie in irgendeiner Form die Generation der<br />
Digital Natives? „Unsere Veranstaltungen<br />
locken gerade auch ein jüngeres Publikum.<br />
Das Interesse an Sprache und wie<br />
man damit umgehen kann, ist groß“, sagt<br />
Seel. Und weil die meisten sozialen<br />
Medien mit Sprache operieren und es dabei<br />
auch einen spielerischen Umgang mit<br />
ihr gibt, würden auch wieder neue Zugänge<br />
zur Lyrik geschaffen: „Gerade Tweets<br />
können hoch poetisch sein. Verdichtung,<br />
Aphorismus – man muss sich Gedanken<br />
machen, wie bündele ich das, was ich sagen<br />
will. Auch das ist schließlich eine<br />
Form von Dichtkunst.“<br />
Rainer Uebelhöde uebelhoede@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Fotos: Mirko Lux
DAS BUCH, das Trump<br />
verhindern wollte<br />
Das erste Buch von einem Mitarbeiter der Trump-Administration<br />
»Es könnte Trump gefährlich werden«<br />
Miriam Khan, stern.de<br />
Erscheint<br />
am<br />
<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<strong>2019</strong><br />
Paperback mit Klappen<br />
ISBN 978-3-86995-097-6<br />
€ 20,00 [D]<br />
Auch als E-Book erhältlich<br />
Bitte bestellen Sie bei unseren Außendienstkolleg*innen oder Kundenservice unter: Tel.: 0 22 1 / 82 00 - 21 50 · Fax 0 22 1 / 82 00 - 31 50<br />
E-Mail: kundenservice@luebbe.de
18<br />
<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
VERLAGE Hädecke ist ein kleiner Kochbuchverlag mit 100-jähriger Tradition.<br />
Julia und Simone Graff führen die Traditionsmarke in der vierten Generation.<br />
Die Schwestern haben ein Faible für Kochbücher mit Lesebuch-Charakter.<br />
Kulinarische Welten<br />
in schöner Form<br />
Hädecke<br />
wird in vierter Generation<br />
von den Schwestern<br />
Julia Graff (gegenüberliegende<br />
S. l.,43)<br />
und Simone Graff (51)<br />
geführt.<br />
Walter<br />
Hädecke<br />
(Foto) hatte<br />
den Verlag<br />
1919 gegründet,<br />
um bibliophile<br />
Schätze<br />
herauszubringen.<br />
Doch weil<br />
die sich nicht so verkaufen<br />
ließen wie erhofft,<br />
sattelte der Jungverleger<br />
auf Kochbücher<br />
um. Der erste große<br />
Erfolg war 1921 das<br />
„Kiehnle Kochbuch“,<br />
das der Verlag bis heute<br />
im Programm hat.<br />
Im Impressum ist der<br />
78-Jährige Joachim<br />
Graff, ein Enkel des<br />
Gründers, weiterhin als<br />
Geschäftsführer ausgewiesen,<br />
doch die verlegerische<br />
Leitung haben<br />
2013 seine Töchter<br />
übernommen.<br />
Für Julia und Simone Graff ist <strong>2019</strong> ein ereignisreiches<br />
Jahr. Die 100 Veranstaltungsstunden,<br />
die sie dem Buchhandel zum<br />
100. Geburtstag von Hädecke geschenkt<br />
haben, haben die Schwestern zusätzlich<br />
zum Tagesgeschäft reichlich auf Trab gehalten<br />
(s.S. 21). Und dann hat der Verlag,<br />
den sie seit 6 Jahren gemeinsam führen,<br />
im Oktober beim erstmals vergebenen<br />
Deutschen Verlagspreis auch noch einen<br />
der drei Spitzenplätze belegt.<br />
Die mit 60.000 Euro dotierte Auszeichnung<br />
war ein ebenso überraschender wie<br />
willkommener warmer Regen für das Familienunternehmen<br />
in Weil der Stadt<br />
westlich von Stuttgart. „Für uns ist der<br />
Preis ein Segen“, sagt Julia Graff. „Nicht<br />
nur, weil wir besser planen können. Die<br />
Sichtbarkeit nach außen, die er uns bringt,<br />
ist unbezahlbare Werbung. Wir spüren die<br />
Resonanz jeden Tag.“<br />
Turbulenzen können wehtun<br />
Bei einem Verlag, der 670.000 Euro<br />
(2018) umsetzt, ist das Preisgeld hochwillkommen,<br />
zumal es neben der volatilen<br />
Nachfrage nach den Verlagstiteln zuletzt<br />
genügend Turbulenzen und (branchenbekannte)<br />
Herausforderungen gab: Der<br />
Nachfragerückgang im Kochbuchmarkt,<br />
die Rückzahlungen an die Verwertungsgesellschaft<br />
Wort, aber auch die Insolvenz<br />
zuerst des Wiener Buchgroßhändlers Dr.<br />
Franz Hain im Sommer 2018 und dann<br />
von KNV Anfang dieses Jahres haben den<br />
Verlag nach Aussage der Schwestern<br />
„hart“ getroffen.<br />
Mit der Finanzspritze aus Berlin im Rücken,<br />
können „wir jetzt doch noch Buchprojekte<br />
realisieren, die wir in den letzten<br />
Monaten schweren Herzens schieben<br />
mussten“, freut sich Julia Graff. Profitieren<br />
soll von dem Preisgeld aber auch der<br />
Online-Auftritt des Verlags, für den sie „erheblichen<br />
Nachholbedarf“ einräumt.<br />
Ein neues Webangebot steht für 2020<br />
weit oben auf der Agenda. Weil die Homepage<br />
total veraltet war, ist der Verlagsauftritt<br />
aktuell als Übergangslösung und „suboptimal“<br />
unter das Dach des eigenen<br />
Online-Shops www.haedecke-shop.de geschlüpft.<br />
Auch „Mizzis Küchenblock“ soll<br />
dann wieder zu alter Stärke angeschoben<br />
werden. Der überwiegend von Julia Graff<br />
bestrittene Blog mit vielen Rezepten und<br />
Beiträgen hat(te) in der kulinarischen Szene<br />
seine Fans, liegt aber schon seit mehr<br />
als einem Jahr weitgehend auf Eis.<br />
Die ganze Welt im Kochtopf<br />
Die Jury hat ihre Entscheidung für Hädecke<br />
u.a. damit begründet, dass das Familienunternehmen<br />
eine „verlässliche Institution<br />
in der Kulinarik“ ist und für seine Inhalte<br />
„herausragend schöne und praktische<br />
Formen“ findet. „Bei Hädecke lässt<br />
sich erfahren, wie die Welt schmeckt“, ist<br />
der Satz, der den Schwestern besonders<br />
gut gefällt. Er steht für die verlegerische<br />
Philosophie der beiden begeisterten<br />
Hobbyköchinnen, die, wenn sie nicht im<br />
Verlag sind, mit Vorliebe neue Rezepte aus<br />
ihren Büchern nachkochen und austesten.<br />
Die kulinarische Vielfalt von Ländern<br />
und Regionen zwischen Buchdeckeln festzuhalten,<br />
ist bei Hädecke Tradition. Aktuelle<br />
Trendthemen wie beispielsweise die<br />
japanische und orientalische Küche hat der<br />
Verlag schon seit Jahren im Programm. Julia<br />
Graff selbstbewusst: „Wir laufen nicht<br />
Kochtrends hinterher, sondern wollen sie<br />
anstoßen.“<br />
▹<br />
Fotos: Hädecke Verlag; Andreas Weise/www.factum-fotojournalismus.de
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
19
20<br />
<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Hädecke Verlag<br />
Kimiko Barbers Buch „Die Japanische Küche“<br />
ist 2015 bei Hädecke erschienen, liegt<br />
mittlerweile in der vierten Auflage vor und<br />
gilt unter Fans der japanischen Küche längst<br />
als Standardwerk. Obwohl inhaltlich viel spezifischer,<br />
hat auch „Miso“, der Schwerpunkttitel<br />
der Herbstaktion „Big in Japan“, das<br />
Zeug zum Longseller, glaubt Graff. Das erste,<br />
mehrfach ausgezeichnete Buch der Foodbloggerin<br />
Claudia Zaltenbach ist gerade in<br />
die zweite Auflage gegangen.<br />
„Miso“ ist typisch für viele Bücher von<br />
Hädecke, kein Kochbuch im herkömm -<br />
lichen Sinne, sondern eher ein Kompendium<br />
mit Lesebuch-Charakter, ein „Genussbuch“,<br />
wie es die Schwestern nennen. Neben<br />
Rezepten und der entsprechenden Warenkunde<br />
über das Würzmittel stehen gleichberechtigt<br />
informative Reiseberichte und Interviews<br />
mit Miso-Produzenten sowie Köchen.<br />
Eintauchen in kulinarische Welten<br />
„Ein gutes Kochbuch muss den Leser mitnehmen<br />
und dazu animieren, in die dargestellte<br />
kulinarische Welt einzutauchen.<br />
Dafür sind einladende, mitreißende Texte<br />
neben den Illustrationen ganz wichtig“,<br />
formuliert Julia Graff den verlegerischen<br />
Anspruch der Schwaben. „Mit diesem<br />
emotionalen Mehrwert, verbunden mit<br />
dem haptischen Erlebnis, grenzen wir uns<br />
letztlich auch gegenüber der Fülle von<br />
nicht kuratierten Inhalten im Internet ab.“<br />
Mit einem Team von fünf festangestellten<br />
Mitarbeitern bringen die Schwestern<br />
jährlich rund ein Dutzend Neuerscheinungen<br />
auf den Markt. Die Verantwortung für<br />
Hädecke Verlag GmbH & Co. KG<br />
Lukas-Moser-Weg 2, 7<strong>12</strong>63 Weil der Stadt<br />
Tel. 07033 | 138080<br />
www.haedecke-shop.de<br />
Hädecke ist ein Ratgeberverlag mit dem Programmschwerpunkt<br />
Essen und Trinken. Der 1919 von Walter Hädecke gegründete Verlag<br />
ist bis heute in Familienbesitz. Er wurde <strong>2019</strong> mit einem der Hauptpreise<br />
des neuen Deutschen Verlagspreises ausgezeichnet.<br />
Geschäftsleitung<br />
Umsatz<br />
Novitäten/Jahr<br />
Mitarbeiter<br />
Wichtige Programme/Reihen<br />
Vertriebskooperationen<br />
Simone Graff, Julia Graff<br />
670.000 € (2018)<br />
ca. <strong>12</strong><br />
6<br />
Genuss im Quadrat, Natur & Genuss<br />
Naturaviva, Fona, Eugea<br />
den Verlag haben sie (auch nach persön -<br />
lichen Neigungen) aufgeteilt:<br />
■ Simone Graff ist für Vertrieb, Lektorat<br />
und Einkauf zuständig.<br />
■ Julia Graff betreut die Bereiche Marketing,<br />
Gestaltung, Presse und Internet/<br />
Social Media.<br />
■ Um Programm und Lizenzgeschäft<br />
kümmern sich beide gemeinsam.<br />
Programmgestaltung als Drahtseilakt<br />
Gerade für einen Kleinverlag mit Titeln,<br />
für die eingängige Optik, Haptik und gute<br />
Illustrationen unverzichtbar sind, ist die<br />
Programmgestaltung ein „ständiger Drahtseilakt“<br />
zwischen Bauchgefühl und Wirtschaftlichkeit.<br />
Letzteres ist unumstritten<br />
entscheidendes Kriterium, doch manchmal<br />
siegt trotzdem der Bauch, sagt Simone<br />
Graff. „Es gibt einfach Bücher, die wir unbedingt<br />
im Programm haben wollen, auch<br />
wenn wir von vornherein wissen, dass sie<br />
sich bestenfalls bedingt rechnen werden.“<br />
Beispiele nennt Graff mit Rücksicht auf<br />
die Autoren nicht. Stattdessen verweist sie<br />
auf erfolgreiche Titel wie die bereits erwähnte<br />
„Japanische Küche“ oder Ghillie<br />
Basans 2014 erschienenes Buch „Tajine“,<br />
das nach 14 Auflagen kürzlich von einem<br />
erweiterten Nachfolger mit alten und neuen<br />
Rezepten abgelöst wurde.<br />
Als verlässlicher Umsatzbringer gilt die<br />
Reihe „Genuss im Quadrat“:<br />
■Von den mittlerweile 29 lieferbaren<br />
Titeln wurden seit 2016 mehr als 300.000<br />
Exemplare verkauft.<br />
■ Die Bücher im Format 19,5 x 19,8 cm<br />
kosten einheitlich <strong>12</strong>,95 Euro.<br />
■Auf Anfrage bietet Hädecke besondere<br />
Konditionen für Aktionspakete an.<br />
Wachsende Online-Schiene<br />
Wie die meisten kleinen Verlage ist auch<br />
Hädecke mit seiner Präsenz und Platzierung<br />
im Buchhandel als „nach wie vor<br />
wichtigstem Vertriebskanal“ nicht zufrieden.<br />
Dafür wächst die Online-Schiene.<br />
Amazon wird nicht direkt beliefert, aber<br />
der Anteil des Onliners am Barsortimentsumsatz<br />
ist „verdammt hoch“. Andere<br />
Online-Händler wie beispielsweise Manufactum<br />
spielen ebenfalls eine wachsende<br />
Rolle. Drei Hädecke-Titel listet „Das Warenhaus<br />
der guten Dinge“ aktuell.<br />
Und das Direktgeschäft? Im Verlag unterhält<br />
der Verlag ein kleines Lager, über
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
das in erster Linie Rezensionsexemplare,<br />
aber auch Buchbestellungen<br />
von Endkunden verschickt<br />
werden. Zwar spielt der<br />
Direktverkauf nach Aussage von<br />
Julia Graff keine große Rolle und<br />
der eigene Online-Shop steuere<br />
nur einen „verschwindend geringen<br />
Umsatzanteil“ bei, aber die<br />
direkte Zielgruppenansprache wird<br />
auf Messen und Veranstaltungen<br />
zunehmend intensiv betrieben.<br />
Gepflegt wird ebenfalls der<br />
Kontakt zu branchenfremden Einzelhändlern.<br />
„Gute Abnehmer“ für<br />
Hädeckes Bücher über die japanische<br />
Küche sind zum Beispiel zwei<br />
Japan-Shops in Düsseldorf, wo eine<br />
der größten japanischen Gemeinden<br />
in Europa zu Hause ist.<br />
Kooperationen jeder Art werdem<br />
gepflegt. Hädecke betreut vertrieblich<br />
die Programme der Verlage<br />
Naturaviva und Fona (Schweiz)<br />
sowie die Naturlernspiele von Eugea.<br />
Bei der Aktion „Wir können<br />
Genuss“ ihrer Auslieferung Bro-<br />
Com hat Hädecke 2018 erstmals<br />
gemeinsam mit Thorbecke und<br />
AT Aktionen für den Buchhandel<br />
angeboten.<br />
Experimente mit E-Only<br />
Gedruckte Bücher sind weiterhin<br />
Dreh- und Angelpunkt des Verlags,<br />
was aber nicht bedeutet, dass<br />
sich die Verlegerinnen der digitalen<br />
Entwicklung verschließen. Aktuell<br />
experimentieren sie mit einer<br />
neuen Reihe im E-Only-Format:<br />
■ „22x“ startet mit 11 Titeln, die<br />
nur als PDFs für die Nutzung auf<br />
dem Tablet angeboten werden.<br />
■Jedes E-Book enthält 22 Rezepte<br />
und 22 Bilder zu einem Thema.<br />
■Alle Titel kosten 3,99 Euro.<br />
■ Der Vertrieb läuft via Bookwire.<br />
■ Die Inhalte stammen aus diversen<br />
Backlisttiteln des Verlags.<br />
Mit dem neuen Ansatz will Hädecke<br />
vor allem jüngere Zielgruppen<br />
erschließen. Und verspricht<br />
sich wichtige Hinweise für die<br />
Marktforschung, denn in den<br />
E-Books wird unter anderem abgefragt,<br />
welche Themen sich die<br />
Leser künftig wünschen.<br />
Anja Sieg sieg@<strong>buchreport</strong>.de<br />
25. – 28. 1. 2020<br />
Frankfurt am Main<br />
The<br />
stationery<br />
trends.<br />
Praxis: Hädeckes 100 Stunden für den Buchhandel<br />
Statt ein großes Fest zum 100. Geburtstag auszurichten, hatten Julia und Simone<br />
Graff die Idee, dem Handel 100 Stunden ihrer Zeit für „Verlegerinnengespräche“<br />
in lockerer Atmosphäre mit Buchhändlern und Kunden zu schenken.<br />
▪ Zwischen April und November fanden quer durch Deutschland über 20 durchgehend<br />
gut besuchte Veranstaltungen statt (die Termine für die<br />
Monate Mai und September waren bereits im Januar ausgebucht).<br />
▪ Pro Veranstaltung waren zwei bis drei Stunden angesetzt, in denen die Schwestern<br />
über ihren Verlag, sein Programm und die Geschichte des Kochbuchs allgemein<br />
erzählten und dann gezielt das Gespräch mit den Gästen suchten.<br />
▪ Zusätzlich konnte jede Buchhandlung ein Schwerpunktthema passend zum<br />
Hädecke-Programm wählen.<br />
▪ Buch und Musik (Weil der Stadt) und die Bücherstube am Krohnstieg (Hamburg)<br />
haben ihre Veranstaltungen mit Live-Musik aufgepeppt. Die Schatzinsel<br />
(Solingen) hatte rund um den Hädecke-Auftritt ein Live-Hörspiel inszeniert.<br />
▪ Die Verpflegung der Gäste und die Werbung übernahmen die Buchhändler.<br />
▪ Für die Buchhandlungen hatte der Verlag Aktionspakete zu Sonderkonditionen<br />
samt Werbemitteln geschnürt (die auch von Sortimentern geordert werden<br />
konnten, die nicht bei der Tour mitgemacht haben).<br />
▪ Begleitet wurde die Aktion vom Verlag auf seinen Social-Media-Kanälen bei<br />
Facebook und Instagram mit dem Hashtag #haedeckeontour.<br />
Die beiden Verlegerinnen hatten die Events untereinander aufgeteilt und dabei<br />
8743 km zurückgelegt (davon ca. 4000 km mit der Bahn), allein die Fahrzeit lag<br />
bei über 100 Stunden. Das Fazit von Julia Graff: „Die Vorbereitung hat sehr viel<br />
Zeit in Anspruch genommen und wir haben die 100 Stunden übererfüllt, aber<br />
der direkte Kontakt zu den Endkunden und insbesondere das Gespräch mit den<br />
Buchhändlern hat den zeitlichen Aufwand auf jeden Fall gelohnt. “<br />
Starten Sie 2020 mit neuen<br />
Impulsen für Ihr Sortiment<br />
Erleben Sie auf der Paperworld eine beeindruckende<br />
Produktvielfalt sowie zukunftsweisende<br />
Trends für den privaten Papier- und<br />
Schreibwarenbedarf: Hier dreht sich alles<br />
um die wegweisenden Farben, Formen und<br />
Materialien der kommenden Saison. Sichern<br />
Sie sich mit einem Ticket Ihren Zugang zu<br />
Europas führender Geschäfts- und Dialogplattform<br />
der Branche. Netz werken Sie mit<br />
relevanten Key-Playern und setzen Sie zukünftig<br />
neue Maßstäbe mit Ihrer Sortimentsgestaltung.<br />
Jetzt Ticket sichern!<br />
paperworld.messefrankfurt.com
22<br />
<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
MARKETING Ihre eigene Story, ihre Mission zu erzählen, fällt Verlagen schwer.<br />
Wie ein kundenzentrierter und emotionaler Storytelling-Ansatz aussehen kann,<br />
zeigt Haufes Finanzsoftware-Sparte Lexware: Schaut, das sind unsere Kunden!<br />
Die Geschichtenerzähler<br />
Storytelling:<br />
Beispielseiten aus der<br />
ersten Nummer des<br />
hochauflagig gestreuten<br />
Lexware-Heftes<br />
„Tell your Story“.<br />
Die nüchterne Geschichte geht etwa so: Wir<br />
bieten Software-Lösungen, Fachinforma -<br />
tion und Online-Services für die Steuerung<br />
und Verwaltung von Kleinunternehmen.<br />
Mit diesen Leistungen können Unternehmer<br />
nahezu ohne Vorkenntnisse sämtliche<br />
kaufmännische Aufgaben erfüllen: Buchhaltung,<br />
Warenwirtschaft, Lohn- und Reisekostenabrechnung,<br />
die Fehlzeitenverwaltung<br />
... Tatsächlich ist die Geschichte noch<br />
ein bisschen adjektivisch gewürzt: optimal,<br />
innovativ, benutzerfreundlich usw. Die typische<br />
Textsorte der Wir-über-uns-Bewerbung<br />
von Produkten und Diensten.<br />
Über der anderen Geschichte steht: „Leckermäulchen<br />
gehen bei uns gerne ins<br />
Netz“. In ihr ist von herzhaften Waffeln,<br />
von Patisserie-Kreationen mit Einflüssen<br />
aus der französischen Karibik die Rede, ein<br />
Blick ins Café Mohrentopf. Mit Fotos von<br />
den Café-Betreibern Alexandra und Aldo<br />
und ihren Leckereien. „Die Leidenschaft,<br />
die im Café Mohrentopf steckt, lässt sich<br />
nur persönlich erleben“, wird weitererzählt,<br />
um mit einer sanften Kurve zu<br />
schließen: „Die Lust darauf entsteht jedoch<br />
im Netz. Auch die Buchhaltung, Tischreservierungen<br />
und Kasse erledigen die Betreiber<br />
ausschließlich digital.“<br />
Das Café-Kurzporträt steht in einem<br />
16-Seiten-Heft, das weitere Ministorys erzählt<br />
– mit Manufactum-Charme: vom<br />
Messerschleifer Otmar Horl, von Hartmut<br />
Hack, der Skateboards fertigt („Für jedes<br />
einzelne greift er persönlich zur Fräse“),<br />
und vom Musiker Daniel Pellegrini, der<br />
ein traditionelles australisches Didgeridoo<br />
bläst und sein Geld mit einer Musikschule<br />
verdient und internationalen Auftritten.<br />
Eine digitale Buchhaltungssoftware hilft<br />
auf Reisen, das Geschäftliche zu ordnen.<br />
Absender der Geschichten ist das Freiburger<br />
Finanzsoftwarehaus Lexware, das,<br />
1993 vom Haufe Verlag übernommen, kräftig<br />
dazu beigetragen hat, dass aus dem Fachverlag<br />
die Haufe Group wurde, ein Unternehmen,<br />
das heute weit überwiegend digitale<br />
und webbasierte Services anbietet, Arbeitsplatzlösungen,<br />
Dienstleistungen sowie<br />
Aus- und Weiterbildung.<br />
Zielgruppe ohne Buchhaltungsaffinität<br />
Wie es nun kommt, dass Haufe Lexware<br />
über seine Angebote via Café-Haus und<br />
handgefertigte Skateboards erzählt? Da<br />
räuspert sich Jörg Frey: „Die Idee kam mir<br />
über Nacht.“ Diplomvolkswirt Frey ist 1992<br />
bei Lexware als Allrounder für Marketing<br />
und Kommunikation eingestiegen und<br />
heute als Geschäftsführer verantwortlich<br />
für das Geschäft mit Kleinbetrieben und<br />
Selbstständigen. Ein Markt mit Riesen -<br />
„Tell your Story“. 16-Seiten-Heft, das weitere Ministorys er- Selbstständigen. Ein Markt mit Riesen -<br />
Fotos: Haufe Lexware
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
23<br />
potenzial, aber einer Zielgruppe, die die<br />
Arme nicht weit ausbreitet, sich nicht mit<br />
Akribie der Verwaltung ihres Schaffens<br />
widmet und nicht am lautesten nach Digitalisierung<br />
und Cloudlösungen ruft: Gerade<br />
kleinere und mittlere Unternehmen, die<br />
vom Rationalisierungspotenzial besonders<br />
profitieren könnten, duckten sich beim<br />
Thema Digitalisierung gern weg, sagt Frey.<br />
Und deshalb stehen in dem von ihm in<br />
diesem Herbst in über 3 Mio Auflage<br />
gestreuten Heft „Tell your Story“ Geschichten<br />
über Kleinstunternehmen, in die relativ<br />
dezent eingestreut ist, dass Digitalisierung<br />
eine Chance ist und smarte Software-<br />
Lösungen helfen können, sich aufs Kerngeschäft<br />
zu konzentrieren. Konkrete Produkte<br />
und Leistungen werden nicht<br />
genannt, Lexware als potenzieller Problemlöser<br />
nur an zwei Stellen angedeutet.<br />
Unverdächtige Testimonials<br />
Es ist also erstens Storytelling-Marketing,<br />
bei der eine Marke erzählerisch mit Sinn<br />
verknüpft und vor allem emotional aufgeladen<br />
wird. Dafür wird zweitens konsequent<br />
die Kundenperspektive gewählt: „Nicht wir<br />
sprechen, sondern wir lassen sprechen“,<br />
sagt Marketingexperte Frey. Die Kunden<br />
treten dabei gar nicht als explizit empfehlende<br />
Testimonials auf, sondern es wird eine<br />
ausgesprochen idyllische, handwerklichkünstlerische<br />
Arbeitswelt inszeniert, deren<br />
Protagonisten ziemlich unverdächtig scheinen,<br />
begeisterte Buchhalter und Warenwirtschaftler<br />
zu sein. Oder, wie es Frey<br />
ausdrückt: „Wir geben unterschiedlichen<br />
Menschen und Charakteren, die ihre Leidenschaft<br />
zu ihrem Beruf gemacht<br />
haben, Raum, zu zeigen, wie sie mithilfe<br />
der digitalen Möglichkeiten erfolgreich ihre<br />
Zukunft gestalten. Wir schaffen authentische<br />
Vorbilder, die andere Menschen inspirieren<br />
und die Hemmungen vor dem Einstieg<br />
in die digitale Welt nehmen sollen.“<br />
»Viele spannende Bewerber«<br />
Über die Höhe des sechsstelligen Budgets<br />
allein für Druck und Beilage u.a. in „Welt“,<br />
„Zeit“ und „FAZ“ hält man sich bei Haufe<br />
Lexware bedeckt. Von dem großen Multiplikationsfaktor<br />
abgesehen, sei die Umsetzung<br />
der Über-Nacht-Idee auch ganz<br />
schlank gewesen, ohne externe Agentur<br />
mit einer internen Designexpertin. Die<br />
Themen und Protagonisten waren schnell<br />
im Freiburger Umfeld gefunden. Fürs<br />
Shooting wurde dann aber schon eine professionelle<br />
Fotografin verpflichtet.<br />
Der Titel „Tell your Story“ enthält die<br />
Aufforderung, sich zu melden. Die Perspektive<br />
für Kleinunternehmen, sich von<br />
Lexware inszenieren zu lassen, ist reizvoll.<br />
Für die zweite Ausgabe, die gerade vorbereitet<br />
wird, haben sich Frey zufolge „viele<br />
spannende Bewerber“ gemeldet, sodass<br />
nach der lokal geprägten Freiburger Startnummer<br />
sogar Storys mit internationalem<br />
Flair erzählt werden.<br />
Ob die Leser heute oder morgen ein Produkt<br />
aus dem Lexware-Sortiment kaufen<br />
werden, könne er natürlich nicht<br />
sagen, sagt Jörg Frey: „Das ist auch nicht das<br />
primäre Ziel dieser Kommunikation. Wir<br />
wollen unsere Zielgruppe inspirieren und<br />
die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung<br />
vor Augen führen.“ Man verstehe<br />
sich als „Begleiter“ in die digitale Welt. „Tell<br />
your Story“ sei eine Möglichkeit, dies<br />
authentisch und sympathisch zu verbreiten<br />
und das Vertrauen in die Marke zu stärken.<br />
Thomas Wilking wilking@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Kunden zeigen:<br />
Jörg Frey (59) ist als<br />
Geschäftsführer in der<br />
Haufe Group für den<br />
Markenbereich Lexware<br />
verantwortlich und auch<br />
für die Brand Communication.<br />
Motto der „Tell<br />
your Story“-Kampagne:<br />
„Nicht wir sprechen,<br />
sondern wir lassen<br />
sprechen.“<br />
Auflösung der Storys:<br />
Zwischen den Kundengeschichten<br />
werden auf<br />
einer Seite Kennzahlen<br />
und Leistungsportfolio<br />
eingeworfen (s. unten<br />
rechts).
24 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Comic-&-Manga-Segment wächst<br />
»Asterix« verstärkt den Trend<br />
Ja, <strong>2019</strong> ist ein „Asterix-Jahr“.<br />
Damit ist frühzeitig gesichert,<br />
dass die Warenwirtschaftssysteme<br />
beim Thema Comic in<br />
dieser Saison wieder kräftig<br />
nach oben ausschlagen. In<br />
jüngster Zeit erscheinen die<br />
Bände im 2-Jahres-Rhythmus<br />
und geben entsprechend wechselnde<br />
Impulse.<br />
Der 38. Band „Die Tochter<br />
des Vercingetorix“ ist in den<br />
ersten Wochen nach dem Erstverkaufstag<br />
24. Oktober mit<br />
sechsstelligen Verkaufszahlen<br />
der gebundenen Ausgabe (<strong>12</strong><br />
Euro) wie erwartet gut abgeflossen.<br />
Auch die Nachfrage<br />
nach den älteren Bänden hat<br />
mit der neuen Folge im Buchhandel<br />
und Bahnhofsbuchhandel<br />
wieder spürbar angezogen<br />
und verstärkt den Sonderkonjunktur-Effekt.<br />
Nach den Erfahrungen<br />
früherer „Asterix-Jahre“<br />
darf allein der stationäre<br />
Buchhandel im 4. Quartal mit<br />
ca. 3 Mio Euro Extraumsatz<br />
rechnen.<br />
Aber auch ohne den Asterix-<br />
Bestsellereffekt haben Bildergeschichten<br />
im Buchhandel<br />
einen guten Lauf. Sie sind ein<br />
Wachstumsbereich in der ansonsten<br />
stagnierend-rückläufigen<br />
Belletristik:<br />
■Auch bis zum „Asterix<br />
38“-Erstverkaufstag lag das<br />
Comic/Manga-Segment laut<br />
Media-Control-Handelspanel<br />
bereits um 8% über Vorjahr,<br />
im stationären Buchhandel<br />
sogar um 11%.<br />
■Der Hauptzuwachs geht auf<br />
das Comic-/Graphic-Novel-<br />
Konto.<br />
■Aber auch die Umsätze mit<br />
den niedrigpreisigeren Manga<br />
haben im Jahresverlauf weiter<br />
angezogen.<br />
Bei der positiven Entwicklung<br />
spielen sowohl Absatz als<br />
auch höhere Preise eine Rolle.<br />
Der „Asterix“-Effekt:<br />
In diesem Herbst gab es wieder<br />
einen Extra-Aufschlag fürs Comic-<br />
Segment. Egmont spendierte bei<br />
Bedarf Aufsteller für die Präsentation<br />
des neuen „Asterix“-Bandes,<br />
in der auch ältere Ausgaben ihren<br />
Platz fanden.<br />
Kritikerempfehlung<br />
Top 10 der Comic-Bestenliste<br />
Eindrückliche Graphic Novels und hochwertige Comic-<br />
Ausgaben zeigt eine aktuelle Sichtung der Novitäten.<br />
Eine Jury aus 30 Kritikerinnen und Kritikern hat eine<br />
Bestenliste herausragender neuer Comic-Bände des<br />
4. Quartals <strong>2019</strong> zusammengestellt:<br />
■Posy Simmonds: Cassandra Darke (Reprodukt, 24 Euro)<br />
■Nick Drnaso: Sabrina (Aufbau/Blumenbar, 26 Euro)<br />
■Luz: Wir waren Charlie (Reprodukt, 29 Euro)<br />
■Tina Brenneisen: Das Licht, das Schatten leert<br />
(Edition Moderne, 29 Euro)<br />
■François Schuiten, Jaco Van Dormael, Thomas<br />
Gunzig: Blake & Mortimer Spezial 1: Der letzte<br />
Pharao (Carlsen, 19,99 Euro)<br />
■Émile Bravo: Spirou und Fantasio Spezial 28: Spirou<br />
oder: die Hoffnung – Teil 2 (Carlsen, 14 Euro)<br />
■Patrick Spät & Bea Davies: Der König der Vagabunden<br />
(Avant, 25 Euro)<br />
■Martin Ernstsen nach Knut Hamsun: Hunger<br />
(Avant, 30 Euro)<br />
■Marco Wiersch & Bernd Kissel: Freistaat Flaschenhals<br />
(Carlsen, 20 Euro)<br />
■ Jan Bachmann: Der Berg der nackten Wahrheiten<br />
(Edition Moderne, 24 Euro)<br />
<strong>buchreport</strong> ist Medienpartner der in jedem Quartal<br />
erhobenen Bestenliste: Ausführliche Informationen<br />
s. www.<strong>buchreport</strong>.de/go/comic-best<br />
Foto: <strong>buchreport</strong>/TW
26 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
MANGA Nach zwei Jahren der Restrukturierung will Tokyopop wieder wachsen.<br />
Der deutsche Manga-Anbieter muss sich in einem schwierigen Markt behaupten.<br />
Die neue Geschäftsführerin Susanne Hellweg über Strategie und Zukunftspläne.<br />
»Mangas bringen junge<br />
Kunden in den Laden«<br />
Experten für Manga:<br />
Susanne Hellweg, im<br />
August 2018 als Redaktionsleiterin<br />
zu Tokyopop<br />
gekommen, führt jetzt<br />
das Deutschland-<br />
Geschäft. Sie war zuvor<br />
in führenden Marketingpositionen<br />
bei Carlsen<br />
und National Geographic<br />
und hat eine eigene<br />
Agentur für Comic-<br />
Künstler gegründet. Mit<br />
im Bild der stellvertretende<br />
General-Manager<br />
Bartosz Plaksa (l.) und<br />
Marketingleiter Danny<br />
Achilles.<br />
Der Hamburger Manga-Verlag Tokyopop<br />
hat eine turbulente Zeit hinter sich: Nach<br />
dem überraschenden Abgang von Geschäftsführer<br />
Joachim Kaps im Herbst 2016<br />
musste sich das Unternehmen strategisch<br />
und personell neu aufstellen. Kaps hatte<br />
den deutschen Ableger des US-amerikanischen,<br />
international aktiven Manga-Anbieters<br />
seit der Gründung geleitet und erfolgreich<br />
am Markt positioniert.<br />
In den Jahren nach Kaps’ Ausscheiden<br />
hatte Tokyopop mit Umsatzrückgängen zu<br />
kämpfen. Doch jetzt will der Verlag mit<br />
einem erweiterten Management-Team die<br />
Zeichen wieder auf Wachstum stellen:<br />
Tokyopop-Gründer Stu Levy und Stefan<br />
Michalk, der das Deutschland-Geschäft interimistisch<br />
übernommen hatte, werden ab<br />
Januar 2020 gemeinsam den Ausbau physischer<br />
und digitaler Geschäftsfelder vorantreiben.<br />
Das Deutschland-Geschäft von<br />
Tokyopop verantwortet jetzt Susanne Hellweg,<br />
die im Interview über die schwierige<br />
Zeit der Restrukturierung und die Pläne für<br />
die Zukunft spricht.<br />
Wie ist die Situation am Manga-Markt in<br />
Deutschland?<br />
In den vergangenen Jahren gab es sehr<br />
starke Zuwächse. Diese Entwicklung ist<br />
jetzt zwar ausgebremst, aber der Markt ist<br />
insgesamt stabil. Allerdings bin ich der festen<br />
Überzeugung, dass in diesem Segment<br />
noch längst nicht alles ausgereizt ist.<br />
Warum hat Tokyopop gegen den Trend verloren?<br />
Foto: Till Spielmann
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Comic & Manga<br />
27<br />
Wir haben 2 Umbruchjahre hinter uns. Als<br />
Joachim Kaps, der den Verlag in Deutschland<br />
mit den Investitionen unseres Inhabers<br />
Stu Levy aufgebaut und groß gemacht<br />
hat, im Herbst 2016 das Unternehmen verließ,<br />
war dies ein Einschnitt. Damit verbunden<br />
waren einige personelle Veränderungen,<br />
viele Stellen waren eine Zeit lang unbesetzt.<br />
Es war eine große Unruhe im Verlag,<br />
was nicht nur auf dem deutschen<br />
Markt für Diskussion gesorgt hatte, sondern<br />
auch bei den japanischen Lizenzgebern.<br />
Denn diese Verlage haben natürlich<br />
eine hohe Verantwortung gegenüber ihren<br />
Künstlern und achten daher sehr genau darauf,<br />
was die deutschen Lizenznehmer machen.<br />
Von daher ist es für uns zunächst<br />
nicht einfach gewesen, die Programme<br />
nach unserer Vorstellung zu gestalten, weil<br />
wir erst einmal zeigen mussten, dass wir<br />
wieder gut aufgestellt sind.<br />
Bis 2017 ist Tokyopop laut Media-Control-<br />
Buchhandelspanel gewachsen, musste<br />
dann aber einen massiven Umsatzrückgang<br />
in der Größenordnung von 40% hin -<br />
nehmen ...<br />
Die Entwicklung im Buchhandel ist nur<br />
ein Teil des Bildes. Ein sehr wichtiger Bereich<br />
ist für uns der Comic-Fachhandel.<br />
Aber tatsächlich haben wir 5% Marktanteil<br />
verloren. Das hängt damit zusammen,<br />
dass unser Geschäft sehr stark novitätengetrieben<br />
ist, mit monatlich mehr als 20<br />
neuen Titeln. Wenn es dort hakt und neue<br />
Lizenzen fehlen, macht sich das natürlich<br />
sofort bemerkbar. Die Wettbewerber waren<br />
ja auch nicht müßig und haben ihre Bereiche<br />
ausgebaut. Auch Joachim Kaps mit seinem<br />
neuen Verlag Altraverse hat uns<br />
Marktanteile gekostet.<br />
Ab 2020 wollen Sie wieder wachsen. Aber<br />
sind die Zeiten der kräftigen Zuwächse im<br />
Manga-Markt nicht vorbei?<br />
Wir wollen in den Bereichen, in denen wir<br />
stark sind, einen Fokus setzen und vor allem<br />
durch neue Marketingmaßnahmen<br />
weiteres Wachstum generieren. Es gibt unter<br />
den deutschen Manga-Verlagen, die gut<br />
untereinander vernetzt sind, auch ein gemeinsames<br />
Interesse, dieses Segment zu<br />
stärken und auszubauen. Es gibt reichlich<br />
Reserven, denn nach wie vor gibt es großen<br />
Erklärungsbedarf bei Mangas, viele<br />
Menschen kennen das Spektrum dieses<br />
Segments nicht: Manga ist eben nicht nur<br />
Action, Fantasy oder Mädchenromantik,<br />
sondern hat eine riesige Bandbreite an belletristischen<br />
Themen, von Coming of Age<br />
bis zu unterschiedlichen literarischen Stilrichtungen.<br />
Das zu vermitteln, ist etwas,<br />
wo wir noch viel Branchenmarketing und<br />
Aufklärung leisten müssen, um die Vielfalt<br />
aufzuzeigen und dass es sich auch für<br />
den Händler lohnt, dafür Platz in seinem<br />
Sortiment freizuräumen.<br />
Sie haben sich auch zum Ziel gesetzt, sich<br />
mit „neuen digitalen und physischen Geschäftsfeldern<br />
breiter aufzustellen“. Beispiele?<br />
Natürlich hat auch unsere Fanpflege in der<br />
Umbruchphase etwas gelitten – und die<br />
Kommunikation mit der Zielgruppe ist im<br />
Manga-Bereich extrem wichtig. Digital<br />
sind wir aktuell der Vorreiter. Das wollen<br />
wir ausbauen, weil wir eine Zielgruppe haben,<br />
die sehr jung und digital sozialisiert<br />
ist. Ein konkretes Beispiel ist unser neu<br />
aufgesetzter Youtube-Kanal. Damit wollen<br />
»Es gibt unter den deutschen Manga-<br />
Verlagen, die gut untereinander<br />
vernetzt sind, auch ein gemeinsames<br />
Interesse, dieses Segment zu stärken<br />
und auszubauen.«<br />
wir mit Fans in Kontakt treten und ihnen<br />
verstärkt Erlebniswelten bieten. Denn nennenswert<br />
wachsen kann man vor allem im<br />
digitalen Bereich.<br />
Verliert das Buch als Trägermedium damit<br />
für die Manga-Zielgruppe an Bedeutung?<br />
Nein, denn in unserer Zielgruppe gibt es<br />
viele Sammler und das Manga-Geschäft<br />
basiert sehr stark auf Serialität. Digital ist<br />
eher ein zusätzliches Angebot, weil oftmals<br />
zwischen den Erscheinungsdaten der Folgebände<br />
längere Pausen liegen. Da kann<br />
der eine oder andere es kaum erwarten,<br />
dass die Geschichte weitergeht. Daher werden<br />
wir zukünftig dazu übergehen, auch<br />
etwas „chapter by chapter“ zu veröffentlichen<br />
und online zu stellen. Dann müssen<br />
die Fans ihre Serien nicht auf Englisch auf<br />
nichtautorisierten Internetseiten lesen,<br />
sondern bekommen den Service von uns.<br />
Trotzdem wollen sie am Ende auch das<br />
Buch im Regal stehen haben.<br />
Welche Rolle spielt dabei der stationäre<br />
Buchhandel als Vertriebsweg?<br />
Weiter auf Seite 30
30 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Nah an den Lesern sein:<br />
Um die Manga-Zielgruppe<br />
auf allen digitalen<br />
und sozialen Kanälen<br />
zu erreichen, hat<br />
Tokyopop im Juli in seinen<br />
Hamburger Verlagsräumen<br />
ein „You -<br />
tube-Studio“ in Betrieb<br />
genommen. Auf dem<br />
Foto: das Moderatoren-<br />
Team Benedict Reichelt,<br />
Steven Müller und<br />
Catherine Bazabas (v.l.).<br />
Glossar<br />
▪ Seinen: Kategorie<br />
von japanischen Comics<br />
und Trickfilmen,<br />
Manga und Anime, die<br />
sich an ein junges erwachsenes,<br />
vornehmlich<br />
männliches Publikum<br />
richten. Das weibliche<br />
Gegenstück dazu<br />
ist Josei.<br />
▪ Shōjo: Japanische<br />
Comics speziell für heranwachsende<br />
Mädchen<br />
im Alter von etwa<br />
6 bis 18 Jahren. Das<br />
männliche Pendant ist<br />
der Shōnen-Manga.<br />
Eine ganz wichtige, weil die Leser große<br />
Lust auf die haptischen Ausgaben haben.<br />
Außerdem orientieren sich Manga-Fans<br />
nicht nach einzelnen Verlagen, sondern<br />
nach Themen und Interessen. Im stationären<br />
Buchhandel haben die Leser alle wichtigen<br />
Anbieter präsent, hier können sie<br />
sich inspirieren lassen, was noch für sie in<br />
Frage kommt. Die Vielfalt des Segments ist<br />
vor allem im stationären Handel sichtbar.<br />
Und was macht die Warengruppe Manga<br />
für den Buchhandel attraktiv?<br />
Anders als der Branchentrend hat der<br />
Manga-Bereich keine Leser verloren, sondern<br />
im Gegenteil weitere dazugewonnen.<br />
Und Manga bringen eine Zielgruppe in<br />
den Laden, die jung ist und regelmäßig<br />
wiederkommt. Durch die Vielzahl der monatlich<br />
erscheinenden Novitäten erhält<br />
man einen Publikumsverkehr, den man so<br />
in anderen Bereichen nicht hat.<br />
Ist Manga ein Selbstläufer?<br />
Es gibt viele Titel, die Selbstläufer sind,<br />
weil es eine große Schnittmenge mit Anime<br />
und Computerspielen gibt. Aber der<br />
Buchhandel benötigt sicherlich Hilfestellung,<br />
welche Titel am besten zu platzieren<br />
sind und was sich genau hinter dem Genre<br />
verbirgt. Darum hat sich auch eine Arbeitsgruppe<br />
unter Manga-Verlagen gebildet, um<br />
das Sortiment in diesen Fragen zu unterstützen.<br />
Denn es ist völlig klar, dass der<br />
Handel es gar nicht abbilden kann, jeweils<br />
einen Experten für dieses Segment auszubilden.<br />
Die Fachleute sind diejenigen, die<br />
in den Laden kommen und die Sachen<br />
kaufen. Die Fans sind bestens informiert<br />
und sehr nah am japanischen Markt.<br />
Im stationären Buchhandel werden die<br />
Flächen kleiner und damit auch Präsentationsoptionen<br />
für eine wachsende Manga-<br />
Produktion mit der für das Genre wichtigen<br />
Backlist. Gewinnen vor diesem Hintergrund<br />
andere Vertriebswege für Sie an Relevanz?<br />
Ja, die verfügbare Verkaufsfläche schrumpft<br />
tendenziell und der Platz für Manga wird<br />
nicht größer. Auch dadurch, dass es mittlerweile<br />
mehr Anbieter geworden sind in<br />
diesem Segment, ist die Titelzahl von 80<br />
Novitäten auf etwa 100 bis <strong>12</strong>0 Novitäten<br />
im Monat gewachsen. Es wird also nicht<br />
einfacher. Umso mehr müssen wir dafür<br />
sorgen, dass im Buchhandel eine Nach -<br />
frage spürbar wird – durch Bindung der<br />
Fans und gezieltes Marketing. Der Handel<br />
muss spüren, dass es wichtig ist, diesen<br />
Platz zu erhalten und gegebenenfalls auch<br />
auszuweiten.<br />
Ist der stationäre Buchhandel zu defensiv<br />
beim Manga-Angebot?<br />
Gerade im mittelständischen, eigentümergeführten<br />
Buchhandel scheint es gewisse<br />
Berührungsängste gegenüber diesem Genre<br />
zu geben, die wir abbauen müssen. Es<br />
ist ein wenig so wie beim Comic, der vor<br />
30 Jahren noch ein schwieriges Image hatte<br />
und als nicht unbedingt lesenswert galt.<br />
Das änderte sich aber, als die Verlage dazu<br />
übergingen, Comic-Romane „Graphic Novels“<br />
zu nennen und mit einem neuen<br />
Marketing zu versehen. Das hat bewirkt,<br />
dass Comics als etwas Wertiges, als Bücher<br />
mit Coffee-Table-Anmutung wahrgenommen<br />
werden. Das gemeinsam mit dem<br />
Handel hinzubekommen, muss uns auch<br />
im Manga-Bereich für literarische Seinen-<br />
Titel gelingen.<br />
Braucht man dazu die klassischen Marktstrukturen?<br />
Joachim Kaps bezweifelt die<br />
Macht des Handels und setzt stattdessen<br />
auf ein konsequentes Endkundenmarketing.<br />
Die bessere Strategie?<br />
Das Direktkundengeschäft ist sehr wichtig,<br />
allein weil sich so ganz andere Margen<br />
erzielen lassen, als wenn man mit großem<br />
Rabatt an den Handel abgibt. Außerdem<br />
ist diese Vertriebsschiene wichtig, weil wir<br />
andere Zielgruppen erreichen und Manga<br />
im stationären Handel nicht überall zu<br />
bekommen sind. In kleineren Städten mit<br />
30.000 Einwohnern oder weniger wird es<br />
oft schwer, ein entsprechendes Angebot zu<br />
finden.<br />
Sie haben Manga-Leser als sehr onlineaffin<br />
und jung charakterisiert. Wie hat sich die Zielgruppe<br />
in den vergangenen Jahren verändert?<br />
Foto: Tokyopop
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Bei den Altersgruppen geht es mit etwa 10 Jahren<br />
los, der Schwerpunkt liegt zwischen 13 und<br />
20 Jahren. Es gibt aber auch Manga-Serien, die<br />
von Älteren gelesen werden.<br />
Den Manga-Trend gibt es seit etwa 20 Jahren.<br />
Bleiben viele Leser der ersten Stunde dran?<br />
60-plus ist zwar noch nicht nennenswert vertreten,<br />
aber es gibt viele um die 40, die auch mit<br />
dem Genre groß geworden sind und über Animes<br />
aus dem Fernsehen damit in Berührung<br />
kamen. Viele wachsen mit, aber irgendwann<br />
kommt der Punkt, an dem sie andere Sachen<br />
lesen. Es werden aber tatsächlich auch stärker<br />
Themen nachgefragt, die Erwachsene interessieren,<br />
etwa mit Themen aus dem Berufsleben. Wir<br />
bieten entsprechende Titel an. Sie tragen dazu<br />
bei, das Genre in ein neues Licht zu rücken –<br />
Manga sind eben nicht nur Romance und Action.<br />
Wir bekommen auch entsprechende Rückmeldungen,<br />
wenn sich gesellschaftliche Entwicklungen<br />
widerspiegeln: Es wird zum Beispiel<br />
das Frauenbild in Shōjo-Manga hinterfragt und<br />
wir bekommen dann die Nachfrage, ob es nicht<br />
mehr Content geben könne, bei dem die sonst<br />
eher zarten Protagonistinnen eine stärkere Persönlichkeit<br />
bekommen.<br />
Spielt für die Manga-Community auch der direkte<br />
Kontakt zu Künstlern und Autoren eine Rolle?<br />
Das ist ganz wichtig bei den deutschen Künstlern,<br />
und die sind in der Regel auch bereit, sich<br />
für ihre Zielgruppe einzusetzen und auf Messen<br />
zu gehen, Signierstunden zu geben und selbst<br />
über ihre eigenen Social-Media-Kanäle mit ihren<br />
Fans zu kommunizieren. Japanische Künstler<br />
und Autoren sind bei den Fans natürlich auch<br />
höchst beliebt, aber aufgrund ihrer Berühmtheit<br />
oft schwer nach Deutschland zu kriegen.<br />
Tokyopop hat im Manga-Bereich nach Carlsen<br />
den größten Marktanteil, aber der Wettbewerb um<br />
Lizenzen und Publikum wächst mit neuen Mitspielern<br />
wie Cross Cult mit dessen Imprint „manga<br />
cult“ und Altraverse. Wie grenzen Sie sich von<br />
den Wettbewerbern ab?<br />
Jeder der Verlage hat natürlich große Brands, die<br />
in verschiedenen Genres zu den Flaggschiffen<br />
zählen: Wir sind sehr stark im Shōjo-Bereich,<br />
weil wir auch eine sehr erfolgreiche Kampagne<br />
haben mit „I love Shōjo“. Außerdem sind wir<br />
führend in den Themengebieten „Girls Love“<br />
und „Boys Love“, die wir mit aufgebaut haben<br />
und die weiter bei uns im Fokus stehen. Aber<br />
auch die Titel, die eher etwas fürs Feuilleton<br />
wären und eher auf Erwachsene abzielen, wollen<br />
wir weiterverfolgen.<br />
Die Adaption des russischen<br />
Bestsellers »Metro 2033«<br />
Glukhovskys einzigartiger Mischung<br />
aus Survival-Horror, Bildungsroman<br />
und dystopischer Gesellschaftskritik<br />
als Graphic Novel-Serie.<br />
Graphic Novel Metro 2033 - Band 1|4<br />
23 x 32, Hardcover im Überformat<br />
64 Seiten, inklusive Bonusmaterial<br />
ISBN: 978-3-96219-4<strong>12</strong>-3<br />
€ 16,00 [D] € 16,40 [A]<br />
Text/Interview Till Spielmann<br />
Umfangreiche Infos zu unseren Serien<br />
inklusive Leseproben auf unserer Website
32 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
MANGA Fans japanischer Comics werden aktuell mit einigen Neustarts bedient.<br />
Die Reihen verbinden das Manga-Format mit packenden Fantasy-Stoffen.<br />
Fantastische Manga-Welten<br />
Altraverse-Neuedition:<br />
Mit „Fullmetal Alchemist“<br />
landete die<br />
japanische Zeichnerin<br />
Hiromu Arakawa mit<br />
ihrer ersten großen<br />
Manga-Serie gleich<br />
einen Hit: „Fullmetal<br />
Alchemist“ wurde<br />
mehrmals als Film und<br />
Anime-Fernsehserie<br />
sowie als Videospiel<br />
umgesetzt. Die Verkaufsmarke<br />
für die<br />
Mangaserie liegt aktuell<br />
bei 70 Mio Bänden.<br />
Diverse Spielarten der Phantastik sind im<br />
Manga traditionell stark vertreten. Gerade<br />
im Shōnen-Bereich, der sich vornehmlich<br />
an das jüngere männliche Publikum wendet,<br />
dürfen solche Elemente in kaum einer<br />
Serie fehlen.<br />
Doch in den aktuellen Manga-Programmen<br />
ist auffällig, dass eine Reihe von Serien<br />
starten, deren Inhalte vor allem ein etwas<br />
älteres Publikum anpeilen. Ein Indiz dafür<br />
ist, dass der Mix aus Klassikern und neuen<br />
Stoffen zumeist in größeren und umfangreicheren<br />
Formaten ausgeliefert wird, die<br />
auch mit einem höheren Verkaufspreis<br />
verbunden sind.<br />
Besonders sehnsüchtig dürfte auf die<br />
Neuedition von „Fullmetal Alchemist“ gewartet<br />
worden sein, die Altraverse als veredelte<br />
Metal-Edition mit Sammelbox und<br />
einer Reihe weiterer Extras auf den Markt<br />
bringt. Diese Serie um zwei Brüder, die<br />
sich der Alchemie verschreiben, um ihre<br />
tote Mutter wiederzubeleben, erschien ursprünglich<br />
von 2001 bis 2010 und gehört<br />
zu den erfolgreichsten Manga aller Zeiten.<br />
Noch gut zehn Jahre älter – aber immer<br />
noch nicht abgeschlossen! – ist die Dark-<br />
Fantasy-Serie „Berserk“ um den Söldner<br />
Guts. Die jetzt bei Panini gestartete „Ultimative<br />
Edition“ punktet mit der aufwendigen<br />
Restaurierung des Druckmaterials.<br />
Auf ein magieaffines, eher weibliches<br />
Publikum zielen weitere Reihen:<br />
■ Eine interessante Neuentdeckung ist<br />
„Magus of the Library“ bei Carlsen. Mit unglaublich<br />
detailliertem Artwork wird der<br />
Leser in eine Welt wie aus „1001 Nacht“<br />
entführt, in der es wortwörtlich um die<br />
Magie von Büchern geht.<br />
■ Sehr magisch ist auch die Welt, in die es<br />
das Mädchen Mika Kamiya in „Mika’s<br />
Magic Market“ (Egmont) verschlägt. Wie<br />
sie sich dort zurechtfindet, dürfte auch für<br />
jüngere Leserinnen interessant sein.<br />
■ Um ein Mädchen als Heldin geht es<br />
ebenfalls in „Somali und der Gott des Waldes“<br />
(Cross Cult), mit der die Leser in eine<br />
Welt eintauchen, in der fast alle Menschen<br />
verschwunden sind und das Zepter an<br />
Sagengestalten und andere fantastische<br />
Monster abgegeben haben.<br />
Schließlich ist noch eine weitere neue,<br />
etwas eigentümliche Serie zu entdecken,<br />
die nicht zuletzt zeigt, dass im japanischen<br />
Comic wirklich alles möglich ist. Es handelt<br />
sich um das Genre sogenannter „Fantasy-Gourmet-Manga“.<br />
Angelegt ist es wie<br />
ein Pen-&-Paper-Rollenspiel. Die Leser folgen<br />
in „Delicious in Dungeon“ (Egmont)<br />
einer Gruppe Abenteurer bei ihren Anstrengungen<br />
auf dem Weg zur nächsten<br />
Mahlzeit.<br />
Neue Manga mit viel Fantasy<br />
Autor<br />
Arakawa<br />
Gureishi<br />
Miura<br />
Izumi<br />
Kui<br />
Mochinchi/<br />
Yasuhiro Miyama<br />
Auswahl<br />
Titel<br />
Fullmetal Alchemist Metal Edition<br />
(bisher 1 Bd.)<br />
Somali und der Gott des Waldes<br />
(bisher 1 Bd.)<br />
Berserk: Ultimative Edition (bisher 3 Bd.)<br />
Magus of the Library (bisher 1 Bd.)<br />
Delicious in Dungeon (bisher 1 Bd.)<br />
Mika’s Magic Market (bisher 1 Bd.)<br />
Verlag<br />
Altraverse<br />
Cross Cult<br />
Panini<br />
Carlsen<br />
Egmont<br />
Egmont<br />
Euro<br />
25,00<br />
10,00<br />
je 19,00<br />
<strong>12</strong>,00<br />
7,50<br />
7,50<br />
ISBN (jeweils Band 1)<br />
978-3-96358-411-4<br />
978-3-964332-32-5<br />
978-3-74161-210-7<br />
978-3-551-73147-0<br />
9783-7704-5835-6<br />
9783-7704-5881-3<br />
Abb.: ©Hiromu Arakawa / SQUARE ENIX
34 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
COMIC Der unverwüstliche Held Conan wird in vielen Formaten neu präsentiert.<br />
Er erobert seinen Platz bei Marvel zurück, wo er sogar auf die Avengers trifft.<br />
In einer französischen Albenserie präsentiert er sich prachtvoll im Großformat.<br />
Conan wird auch Superheld<br />
Kämpfer Conan:<br />
„Er ist das Musterbeispiel<br />
eines Barbaren:<br />
groß, überproportional<br />
stark, kämpferisch,<br />
geradlinig und kein ausgesprochener<br />
Denker,<br />
ein Mann fürs Grobe,<br />
der, obwohl keineswegs<br />
dumm, so doch meist<br />
die Tat der Planung vorzieht.“<br />
(Wikipedia)<br />
Der cimmerische Krieger<br />
Conan, der aus der<br />
Wildnis des Nordens<br />
kam, um in den zivilisierten<br />
Königreichen<br />
des Hyborischen Zeitalters<br />
erst Reichtümer<br />
und dann sogar die Königswürde<br />
zu erkämpfen,<br />
ist eine der erfolgreichsten<br />
Romanfiguren<br />
des Fantasy-Genres.<br />
1932 von dem Texaner<br />
Robert E. Howard<br />
für billig gedruckte<br />
Romanhefte erschaffen,<br />
erlebte Conan –<br />
lange nach dem frühen Tod seines Schöpfers<br />
– in den 1960ern eine Wiederbelebung<br />
in Taschenbuch-Ausgaben. Deren<br />
großer Erfolg rief auch den Marvel Verlag<br />
auf den Plan, der seit 1970 sehr erfolgreiche<br />
Comic-Adaptionen unter dem Titel<br />
„Conan der Barbar“ veröffentlichte.<br />
In diesen prägte der Texter Roy Thomas<br />
im kongenialen Zusammenspiel mit den<br />
Zeichnern Barry Winsor-Smith und vor<br />
allem John Buscema das bis heute präsente<br />
Bild von Conan, das später auch das Kino in<br />
seinen Verfilmungen mit Arnold Schwarzenegger<br />
übernahm.<br />
Diese klassischen Marvel-Comics, die von<br />
1970 bis 2000 erschienen, werden jetzt<br />
von Panini in der voluminösen Reihe „Conan<br />
der Barbar Classic Collection“ erstmals<br />
für Deutschland komplett im Originalformat<br />
neu aufgelegt. Und das mit großem<br />
Erfolg, denn der Startband war im<br />
Frühjahr trotz des stolzen Preises von 99<br />
Euro sofort ausverkauft und musste nachgedruckt<br />
werden.<br />
Neue Marvel-Comics mit dem Barbaren<br />
Nachdem sich Marvel über viele Jahre ganz<br />
auf die Inszenierung seiner Superhelden-<br />
Serien konzentriert hat, erweitert er seit einigen<br />
Jahren wieder die inhaltliche Bandbreite<br />
seines Programms. Nach dem Rückerwerb<br />
der Comic-Rechte an „Star Wars“<br />
besitzt Marvel deshalb jetzt auch wieder jene<br />
für Conan.<br />
Die Auswertung erfolgt in Amerika<br />
über gleich mehrere Heftserien, die Panini<br />
für den deutschen Markt als Paperback-<br />
Reihen aufbereitet:<br />
■ Die Hauptserie „Conan der Barbar“ trägt<br />
wieder den Traditionstitel, der seinerzeit<br />
für die erste Conan-Serie von Marvel<br />
geschaffen wurde. Szenarist Jason Aaron<br />
erzählt mit wechselnden Zeichnern Abenteuer,<br />
die sich inhaltlich relativ eng an die<br />
Vorlage von Howard anlehnen.<br />
Conan in vielen Facetten<br />
Titel<br />
Age of Conan (bisher 1 Bd.)<br />
Conan der Barbar Classic Collection (bisher 2 Bde.)<br />
Conan der Barbar (bisher 1 Bd.)<br />
Conan der Cimmerier (bisher 5 Bde.)<br />
Conan – Die Original-Erzählungen (6 Bde.)<br />
Conan – Die Original-Erzählungen (6 Bde.)<br />
Savage Sword of Conan (bisher 1 Bd.)<br />
Savage Avengers (bisher 1 Bd.)<br />
Verlag<br />
Panini<br />
Panini<br />
Panini<br />
Splitter<br />
Festa<br />
Festa<br />
Panini<br />
Panini<br />
Format<br />
Paperback<br />
HC-Album<br />
Paperback<br />
HC-Album<br />
HC-Buch<br />
Paperback<br />
Paperback<br />
Paperback<br />
Euro<br />
13,99<br />
99,00<br />
16,99<br />
15,80 –18,00<br />
24,00<br />
14,95<br />
15,99<br />
16,99<br />
ISBN<br />
978-3-74161-380-7<br />
(Bd. 1) 978-3-74161-166-7<br />
978-3-74161-378-4<br />
(Bd. 1) 978-3-96219-202-0<br />
(Bd. 1) 978-3-86552-389-1<br />
(Bd. 1) 978-3-86552-387-7<br />
978-3-74161-381-4<br />
978-3-74161-377-7<br />
Abb.: ©Marvel/Conan Properties International
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Comic & Manga<br />
35<br />
■ Im Startband von „Savage Sword of<br />
Conan“ präsentiert das Team Gerry Duggan/Ron<br />
Garney eine komplette Saga, in<br />
der Conan unter Sklavenhändler fällt. Auch<br />
weitere Bände dieser Reihe dürften in sich<br />
abgeschlossene Zyklen enthalten.<br />
■ Die Reihe „Age of Conan“ dagegen wirft<br />
ihr Augenmerk auf die zahlreichen Nebenfiguren<br />
im Conan-Kosmos. Im ersten Band<br />
wird eine Geschichte mit Bêlit erzählt, der<br />
Piratenkönigin von der Schwarzen Küste.<br />
Reichlich gewöhnungsbedürftig könnte<br />
es aber für viele nicht nur ältere Fans sein,<br />
dass Marvel Conan zusätzlich auch direkt in<br />
sein Superhelden-Universum zwangsadoptiert.<br />
Nach ersten Crossover-Auftritten bei<br />
den Avengers erhält Conan sogar sein eigenes<br />
Superhelden-Team, nämlich die Savage<br />
Avengers. Dort agiert er jetzt Seite an Seite<br />
mit den bekannten Marvel-Helden Wolverine,<br />
Venom, Elektra und dem Punisher.<br />
Klassische Geschichten wiederentdecken<br />
Wem das alles zu wild und abgefahren vorkommt,<br />
der kann seit gut einem Jahr zu<br />
einer hochwertigen Albenserie greifen.<br />
Konzipiert wurde diese auf Deutsch vom<br />
Bielefelder Splitter Verlag herausgegebene<br />
Reihe in Frankreich von Glénat.<br />
Von „Conan der Cimmerier“ sollen insgesamt<br />
16 Bände erscheinen, in denen<br />
wechselnde Teams jeweils eine der klassischen<br />
Geschichten von Robert Howard für<br />
das frankobelgische Albenformat adaptieren.<br />
Wie gut das in den bisherigen Bänden<br />
gelingt, spricht nicht nur für die beteiligten<br />
Künstler, die zu den derzeit arriviertesten<br />
ihrer Zunft zählen, sondern auch für die<br />
zeitlose Qualität der Vorlage.<br />
Davon kann man sich inzwischen auch<br />
in einer originalgetreuen Neuedition der<br />
Erzählungen von Howard in 6 Bänden<br />
überzeugen, die der Leipziger Verlag Festa<br />
herausgebracht hat. Illustriert wurde die<br />
Ausgabe von dem bekannten amerikanischen<br />
Comic-Künstler Mark Schultz. Auch<br />
für die Illustration der weiteren Werke von<br />
Howard wie „Solomon Kane“ und „Kull<br />
von Atlantis“, die ebenfalls bei Festa<br />
erscheinen, wurde mit Timo Wuerz ein<br />
Comic-Künstler engagiert.<br />
Martin Jurgeit jurgeit@<strong>buchreport</strong>.de<br />
DER MANGAHIT IM FRÜHJAHR AUCH AUF<br />
SCHON<br />
ERHÄLTLICH!<br />
Band 1+2 im Set ET 5.<strong>12</strong>.<br />
UMFANGREICHES POS-MATERIAL ERHÄLTLICH<br />
ET 6.2.<br />
BEASTARS©2017 Paru Itagaki(AKITASHOTEN)
36 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
COMIC Egmont bringt die »Blueberry«-Serie in einer neuen Gesamtausgabe.<br />
Auch andere franko-belgische Comics erfahren eine wertige Neuedition.<br />
Das Gesamtausgaben-Format darf als besonders buchhandelstauglich gelten.<br />
Klassiker neu entdecken<br />
Reitet in edler Gesamtausgaben-Ausstattung:<br />
Der trink- und spielfreudige<br />
US-Army-Leutnant<br />
Blueberry erlebt seine<br />
Abenteuer während der<br />
Indianerkriege. Gestartet<br />
wurde die Serie in<br />
den 1960er-Jahren in<br />
Albenform durch den<br />
französischen Verlag<br />
Dargaud. Egmont hat<br />
jetzt den 1. Band einer<br />
neuen Gesamtausgabe<br />
herausgebracht.<br />
In den 70er- und 80er-Jahren kannte ihn<br />
wohl jeder comiclesende Junge – den Offizier<br />
der US-Kavallerie Mike Steve Blueberry.<br />
Die französische Western-Serie „Leutnant<br />
Blueberry“ von Jean-Michel Charlier und<br />
Jean Giraud alias Mœbius eroberte sich<br />
über den Abdruck im Magazin „Zack“ und<br />
dann mit der Kiosk-Albenreihe „Die großen<br />
Edel-Western“ auch in Deutschland ein<br />
Massenpublikum. Jetzt hat Egmont gerade<br />
eine Neuedition der Gesamtausgabe begonnen,<br />
auch als Beitrag zum 30-jährigen<br />
Bestehen der Egmont Comic Collection.<br />
Verlage nutzen das Format der Gesamtausgabe<br />
ganz gezielt, um Comics (wieder)<br />
lieferbar zu machen, die sich als Einzelalben<br />
nicht rechnen würden. Aktuelle Beispiele:<br />
■ Neuedition des harten Westerns „Bouncer“<br />
bei Schreiber & Leser<br />
■ Komplettausgabe der Serie „Mit Mantel<br />
und Degen“ (Finix), in der vermenschlichte<br />
Tierfiguren im klassizistischen Venedig<br />
Abenteuer erleben<br />
■ Die Gesamtausgabe von „Die Katze des<br />
Rabbiners“ (Avant), in der Joann Sfar die<br />
vergangene Welt des sephardischen Judentums<br />
in Nordafrika wieder aufleben lässt.<br />
Größere Leseportionen sind gefragt<br />
Die Gesamtausgaben passen gut in eine<br />
Zeit, in der auch Albenleser immer öfter<br />
nach größeren Leseportionen verlangen,<br />
wie sie die Graphic Novels oder die Superhelden-Sammelbände<br />
auch bei den Comics<br />
etabliert haben. Sich für viele Monate<br />
oder gar Jahre immer wieder aufs Neue<br />
mit nur rund 50 Seiten Lesenachschub zu<br />
begnügen, ist – insbesondere wenn die<br />
Storybogen auch noch in Fortsetzungen<br />
angelegt sind – in unserer digitalen Streaming-Zeit<br />
wohl nicht mehr angezeigt.<br />
Da war die Einführung der Gesamtausgaben<br />
tatsächlich eine bahnbrechende Innovation,<br />
die auch über die Gewinnung<br />
neuer Leserschichten maßgeblich das<br />
Überleben einer franko-belgischen Albenvielfalt<br />
jenseits von „Asterix“ und „Tim<br />
und Struppi“ sichergestellt hat.<br />
»Blueberry« bewies Formattauglichkeit<br />
Mit der „Blueberry Collector’s Edition“, die<br />
jetzt die großteils bereits vergriffenen und<br />
oft schon zu Sammlerpreisen gehandelten<br />
„Blueberry Chroniken“ ersetzt, könnte das<br />
Segment neuen Schwung beim Kampf um<br />
die Regalmeter im Sortimentsbuchhandel<br />
bekommen. Es wäre nicht das erste Mal,<br />
dass „Blueberry“ türöffnend wirkt.<br />
Ganz besondere Bedeutung erlangte die<br />
Serie Anfang der Nullerjahre, als der franko-belgische<br />
Albenmarkt in Deutschland<br />
in einer existenziellen Krise steckte. Die<br />
seit den 1990ern stark aufgeblähten<br />
Albenprogramme hatten mit zunehmender<br />
B-Ware Leser verloren und der Trend<br />
ging stärker zu den amerikanischen Superhelden<br />
sowie den japanischen Mangas.<br />
Dass der franko-belgische Albenmarkt<br />
nicht gänzlich aus dem Buchhandel verschwand,<br />
war tatsächlich dem Gesamtausgaben-Format<br />
zu verdanken. Die von der<br />
Egmont-Tochter Horizont veröffentlichten,<br />
bibliophil ausgestatteten Gesamtausgaben<br />
von Erfolgsserien wie „Asterix“ und „Lucky<br />
Luke“ waren allerdings zunächst nur für<br />
Direkt-Abos unter Ausschluss des Handels<br />
vorgesehen. Eine Kooperation mit den Egmont-Häusern<br />
in Skandinavien ermöglichte<br />
es dann ab 2003, mit „Lucky Luke“ erstmals<br />
eine solche Ausgabe für den Buchhandel<br />
aufzulegen. Wenig später folgten „Die Blueberry<br />
Chroniken“, die für die Durchsetzung<br />
letztlich entscheidend waren. Denn „Blueberry“<br />
zeigte, dass sich das Format der<br />
Gesamtausgabe auch für Stoffe jenseits der<br />
großen Humor-Klassiker gut einsetzen ließ.<br />
Ein neues Format mit Mehrwert<br />
Im Gegensatz zu den zuvor im Handel dominanten<br />
Softcover-Alben, die Carlsen mit<br />
Abb.: Dargaud
38 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
seinen bekannten „Tim und Struppi“-Bänden<br />
etabliert hat, setzen die Gesamtausgaben<br />
auf eine strickt chronologische Veröffentlichung<br />
gleich mehrerer Geschichten<br />
in einem Band und durchgehend auch auf<br />
eine hochwertige Hardcover-Ausstattung.<br />
Zudem enthalten die Gesamtausgaben<br />
redaktionelle Strecken, die auf die Editionsgeschichte<br />
der Comic-Serien und deren<br />
historische Hintergründe eingehen. Zusammen<br />
mit seltenem Bildmaterial ergibt<br />
sich so ein Mehrwert, der selbst jene Leser<br />
noch einmal zu den Gesamtausgaben greifen<br />
lässt, die die Serien bereits als Einzelalben<br />
im Regal stehen haben.<br />
Dieses Format macht inzwischen auch<br />
in Frankreich und Belgien selbst Schule,<br />
wo etwa der Dupuis-Verlag mit seinen „Patrimoine“-Ausgaben<br />
in der Qualität der<br />
Aufbereitung Standards setzt. Diese Bände<br />
entsprechen durchaus historisch-kritischen<br />
Ausgaben von Belletristikwerken,<br />
begeistern gleichwohl oder gerade deshalb<br />
eine breite Comic-Leserschaft. Auch auf<br />
Deutsch zählen Übernahmen dieser Dupuis-Gesamtausgaben<br />
von Serien wie „Die<br />
Schlümpfe“ (bei Splitter/Toonfish) oder<br />
„Buck Danny“ (bei Salleck Publications) zu<br />
den Highlights vieler Comic-Sammlungen.<br />
Besonders dominant sind auf dem deutschen<br />
Markt aber weiterhin Gesamtaus -<br />
gaben von Serien, die Leser in ihrer Jugend<br />
in den 70er-Jahren im „Zack“-Magazin<br />
kennengelernt haben, wie etwa die Abenteuer-Serien<br />
„Andy Morgan“ (Carlsen) oder<br />
„Tony Stark“. Bei Letzterer hat der Verlag<br />
Kult Comics sogar selbst in die Aufbereitung<br />
des Druckmaterials investiert – so<br />
attraktiv erscheint das Material nur aufgrund<br />
des Siegels „Zack-Serie“.<br />
Das zeigt sich auch bei den Aktivitäten<br />
des Splitter Verlags. Mit der Fliegerserie<br />
„Dan Cooper“ und dem Krimi „Rick Master“<br />
wagt sich Splitter sogar an besonders<br />
umfangreiche Serien aus dem „Zack“-<br />
Magazin, die selbst als Gesamtausgaben<br />
noch Dutzende Bände zu füllen vermögen.<br />
Martin Jurgeit jurgeit@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Aktuell erscheinende Gesamtausgaben (Auswahl)<br />
Comic-Klassiker<br />
Asterix Gesamtausgabe<br />
Asterix präsentiert ... 1)<br />
Lucky Luke<br />
Tim und Struppi<br />
Spirou und Fantasio<br />
Die Blake-und-Mortimer-Bibliothek<br />
Alix Gesamtausgabe<br />
Zack-Serien<br />
Blueberry Collector’s Edition<br />
Andy Morgan Gesamtausgabe<br />
Tony Stark Integral<br />
Tunga Integral<br />
Dan Cooper Gesamtausgabe<br />
Rick Master Gesamtausgabe<br />
Dupuis-Patrimoine-Ausgaben<br />
Die Schlümpfe Kompaktausgabe<br />
Buck Danny Gesamtausgabe<br />
Sophie Gesamtausgabe<br />
Harry+Platte Gesamtausgabe<br />
Die Biber-Patrouille Gesamtausgabe<br />
Weitere Gesamtausgaben (Auswahl)<br />
Mit Mantel und Degen<br />
Jackie Kottwitz Gesamtausgabe<br />
Mac Coy Gesamtausgabe<br />
Die Katze des Rabbiners<br />
Bouncer Gesamtausgabe<br />
Auswahl 1) Frühwerke von Goscinny/Uderzo<br />
Genre<br />
Humor<br />
Humor<br />
Humor<br />
Humor<br />
Humor<br />
Abenteuer<br />
Abenteuer<br />
Western<br />
Abenteuer<br />
Abenteuer<br />
Urzeit<br />
Flieger<br />
Krimi<br />
Humor<br />
Flieger<br />
Humor<br />
Humor<br />
Abenteuer<br />
Abenteuer<br />
Krimi<br />
Western<br />
Graphic Novel<br />
Western<br />
2) Preis der Gesamtausgabe<br />
Bände<br />
bisher 14<br />
bisher 4<br />
bisher 28<br />
8 (Schuber)<br />
bisher 11<br />
bisher 2<br />
bisher 6<br />
bisher 1<br />
5<br />
2<br />
5<br />
13<br />
bisher 15<br />
bisher 3<br />
bisher 14<br />
bisher 4<br />
bisher 3<br />
bisher 3<br />
bisher 4<br />
bisher 8<br />
bisher 3<br />
bisher 3<br />
bisher 2<br />
Verlag<br />
Egmont<br />
Egmont<br />
Egmont<br />
Carlsen<br />
Carlsen<br />
Carlsen<br />
Egmont<br />
Egmont<br />
Carlsen<br />
Kult Comics<br />
Kult Comics<br />
Splitter<br />
Splitter<br />
Splitter<br />
Salleck<br />
Salleck<br />
Salleck<br />
Salleck<br />
Finix<br />
Finix<br />
Avant<br />
Avant<br />
Schreiber & Leser<br />
Euro je Band<br />
36,00<br />
25,00–35,00<br />
25,00–30,00<br />
<strong>12</strong>8,00 2)<br />
30,00–32,90<br />
30,00<br />
35,00–39,00<br />
39,00<br />
29,99–35,00<br />
29,95<br />
29,95<br />
29,80–34,00<br />
29,80–34,00<br />
39,95<br />
29,90<br />
29,90–39,90<br />
29,90–39,90<br />
29,90<br />
22,80–26,80<br />
29,80<br />
39,95<br />
29,95<br />
29,80–37,80<br />
ISBN des 1. Bandes<br />
978-3-7704-4025-2<br />
978-3-7704-3776-4<br />
978-3-7704-2133-6<br />
978-3-551-71470-1<br />
978-3-551-71621-7<br />
978-3-551-02874-7<br />
978-3-7704-3943-0<br />
978-3-7704-4082-5<br />
978-3-551-71834-1<br />
978-3-9817960-0-1<br />
978-3-946722-35-9<br />
978-3-95839-342-4<br />
978-3-95839-577-0<br />
978-3-95839-961-7<br />
978-3-89908-380-4<br />
978-3-89908-608-9<br />
978-3-89908-623-2<br />
978-3-89908-642-3<br />
978-3-95839-961-7<br />
978-3-94<strong>12</strong>36-78-3<br />
978-3-945034-58-3<br />
978-3-945034-01-9<br />
978-3-946337-87-4
40 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
MESSEN Comic, Manga und Graphic Novel sind ein Wachstumsmarkt.<br />
Zahlreiche Veranstaltungen sind ein Anziehungspunkt fürs Publikum.<br />
Als Fachmesse bringt sich jetzt die Kinderbuchmesse Bologna ins Spiel.<br />
Ein Platz für Comics:<br />
Bilder sind die Klammer<br />
Auch die traditionsreiche Kinderbuchmesse<br />
in Bologna hat erkannt, dass Comic und<br />
Manga ein expandierendes Marktsegment<br />
sind. Vor allem gibt es allerlei Querbezüge<br />
und Anknüpfungspunkte zu den Hauptzielgruppen<br />
Kinderbuchverlage und Illustratoren<br />
der international aufgestellten<br />
Fachmesse:<br />
■ Einige Verlage haben die diversen Spielarten<br />
des Comics bereits in ihren Verlagsprogrammen,<br />
und sei es nur in Form von<br />
Einzeltiteln.<br />
■ Im jungen Zielpublikum gibt es noch<br />
immer große Schnittmengen und Übergänge<br />
vom illustrierten Bilder- und Kinderbuch<br />
zu Comic-Bildfolgen.<br />
■Viele Zeichner sind in beiden Bereichen<br />
engagiert.<br />
So könnten sich, lautet die Überlegung der<br />
Bologneser Messestrategen, Comics ganz<br />
geschmeidig in die ebenfalls lebhafte und<br />
gedeihende Kinderbuch-Szenerie ein -<br />
fügen. Und so wird zur Messe 2020 (30.<br />
März bis 2. April) eine „Comics Corner“<br />
eingerichtet. Die „Ecke“ deutet an, dass die<br />
Integration ohne große Welle erfolgen soll,<br />
auch wenn es einen eigenen Cocktail-Empfang<br />
und Fachveranstaltungen geben wird.<br />
Vitrinen als Entree<br />
Ansprechen will Bologna sowohl Verlage,<br />
die bereits auf der Kinderbuchmesse präsent<br />
sind, als auch ganz neue Aussteller,<br />
die Comic, Manga und Graphic Novel im<br />
Programm führen. Man räumt hierfür<br />
(noch) nicht ganze Hallenbereiche frei, die<br />
Foto: fotominopoli
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Comic & Manga<br />
41<br />
für Comic-Verlagsstände reserviert werden.<br />
Stattdessen soll es in der „Comics<br />
Corner“ Vitrinen geben, in denen sich die<br />
Verlage mit ihren Programmen präsentieren,<br />
ergänzt um digitale Kataloge zum „virtuellen<br />
Blättern“.<br />
Kostengünstiger Einstieg<br />
Die Messe will den Verlagen so ein möglichst<br />
niedrigschwelliges Angebot für den<br />
Einstieg in die „Comics Corner“ machen.<br />
Insbesondere soll großer Personalaufwand<br />
vermieden werden, wie ihn ein (zusätz -<br />
licher) Stand verursachen würde. Offenbar<br />
hat man aus den Schwierigkeiten gelernt,<br />
die in der Vergangenheit die Frankfurter<br />
Buchmesse mit ihrem inzwischen aufgegebenen<br />
Comic-Zentrum hatte.<br />
Auch eine Reihe anderer Ideen für die<br />
neue „Comics Corner“ in Bologna erinnern<br />
frappierend an Frankfurts frühere<br />
Comic-Aktivitäten:<br />
■ das „Authors Café“ für die persönliche<br />
Kontaktpflege<br />
■ die neu eingerichtete, in drei Altersgruppen<br />
vergebene Comic-Kategorie im Rahmen<br />
der Kinderbuchpreise BolognaRagazzi<br />
Award, für die gerade eine internationale<br />
Fachjury zusammengestellt wird<br />
■ die angekündigten Gesprächsrunden zu<br />
speziellen Comic-Aspekten.<br />
Frankfurt hat einen schweren Stand<br />
Die Bologna-Offensive erfolgt just zu dem<br />
Zeitpunkt, an dem die Frankfurter Buchmesse<br />
mit dem Rückzug von Comic-Verlagen<br />
zu kämpfen hat: Egmont, Avant, Reproduct<br />
und Edition Moderne waren in diesem<br />
Jahr nicht mehr mit Ständen vertreten.<br />
Die Buchmesse hatte darauf mit einem<br />
kurzfristig anberaumten Gespräch in<br />
Frankfurt mit betroffenen Verlagsvertretern<br />
reagiert. Die Runde am ersten Messetag<br />
war klein, aber durchaus repräsentativ<br />
und brachte die Probleme auf den Punkt,<br />
wenn es darum geht, die Kunstform Comic<br />
in all ihren Facetten und vor allem die unterschiedlichen<br />
Ansprüche der potenziellen<br />
Aussteller unter einen Hut zu bringen.<br />
Das ist keine kleine Herausforderung:<br />
■ Internationalen Ausstellern aus nicht<br />
deutschsprachigen Ländern geht es ausschließlich<br />
darum, Geschäftsbeziehungen<br />
zu knüpfen, weswegen ihnen ein eigenes<br />
Comic-Zentrum zur Selbstdarstellung nur<br />
wenig bringen würde.<br />
■ Genau dieses Comic-Zentrum wünscht<br />
sich dagegen der schweizerische Kleinverleger<br />
David Boller von Virtual Graphics zurück,<br />
da ihm gerade der Kontakt zu den<br />
Lesern sehr wichtig war, für die an den Publikumstagen<br />
die Comic-Welt in Halle 3 einer<br />
der interessantesten Anlaufpunkte war.<br />
■Auch für Klaus Schikowski, Programmchef<br />
von Carlsen Comics, hat das Ende des<br />
Comic-Zentrums eine Lücke hinterlassen.<br />
Durchaus neidisch schaut er auf die immer<br />
noch vorhandenen Aktivitäten der Frankfurter<br />
Buchmesse in Richtung Manga.<br />
■ Genau diese kritisierte Cécile Béran vom<br />
Berliner Manga-Verlag Kazé. Sie wolle „keine<br />
zweite Manga-Comic-Con“ wie auf der<br />
Leipziger Buchmesse, sondern einen „richtigen“<br />
Messeauftritt für ihr Segment, mit dem<br />
vor allem der Handel angesprochen wird.<br />
Mit klarem Messezuschnitt punkten<br />
Hendrik Hellige, neu verantwortlich bei<br />
der Frankfurter Buchmesse für die Comic-<br />
Verlage, ist also nicht zu beneiden für seinen<br />
Job, diese auseinanderstrebenden<br />
Ansprüche der Aussteller in einem Konzept<br />
unter einen Hut zu bringen. So ist<br />
nicht auszuschließen, dass Frankfurt das<br />
Segment Comic endgültig an Leipzig und<br />
Bologna verliert, die mit einem klaren Profil<br />
ihrer Messezuschnitte punkten.<br />
Die Leipziger Buchmesse mit ihrem<br />
konsequenten Auftritt als Publikumsmesse<br />
macht sie attraktiv für deutschsprachige<br />
Verlage, wenn es um die Präsentation des<br />
Programms für eine breite Öffentlichkeit<br />
geht. Das haben nicht nur die Manga-Verlage<br />
in der Manga-Comic-Con-Halle erkannt:<br />
Auch die Superhelden- und Alben-Verlage<br />
sind längst gut vertreten und für die Häuser<br />
mit Graphic Novels ist Leipzig über die Jahre<br />
immer wichtiger geworden.<br />
Gleichzeitig entwickelt sich die Kinderbuchmesse<br />
Bologna immer stärker zu dem<br />
Ort, an dem auch internationale Comic-<br />
Lizenzen gehandelt werden – angefeuert<br />
durch die neue „Comics Corner“. Gerade<br />
für kleinere Verlage könnte Bologna mit<br />
seinem kostengünstigen Ausstellerkonzept<br />
sehr interessant werden. Mit ihren<br />
Eigenproduktionen im Graphic-Novel-Segment<br />
haben etwa auch die deutschsprachigen<br />
Verlage eine Reihe von interessanten<br />
Titeln im Programm, die sie immer häufiger<br />
international lizenzieren.<br />
Martin Jurgeit jurgeit@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Buchmesse Bologna:<br />
In jedem Frühjahr trifft<br />
sich seit fast 60 Jahren<br />
die internationale<br />
Kinderbuch-Verlagsbranche<br />
in den Hallen<br />
der Bologna Fiere.<br />
2020 richtet die Messe<br />
erstmals einen Schwerpunkt<br />
Comics ein,<br />
der sich in die ohnehin<br />
schon in Bologna<br />
ausgeprägte Welt der<br />
Illustrationen einfügt.<br />
Das Foto zeigt die<br />
Illustratorenausstellung<br />
der vergangenen<br />
Buchmesse <strong>2019</strong>.
42 Comic & Manga <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong>
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Comic & Manga<br />
43<br />
Ralph Ruthe Bielefeld<br />
Espresso im Fan-Shop<br />
Foto: privat<br />
Mein Arbeitszimmer verdient diese Bezeichnung<br />
eigentlich nicht. Passender wäre „bewohnbarer Fan-<br />
Shop“. Denn es ist ein Raum, in dem ich umgeben bin<br />
von Büchern, Plüschfiguren, Tassen und Hausschlappen<br />
mit meinen Figuren drauf. Der Raum ist hell,<br />
gemütlich und ein bisschen wuselig (was ich mag).<br />
Mittendrin befindet sich mein Schreibtisch, gegenüber<br />
davon ein Sofa. Längere Texte schreibe ich dort<br />
(liegend), kürzere am Schreibtisch. Ehrlich gesagt ist<br />
das aber alles gar nicht so wichtig, denn ich liebe Tapetenwechsel<br />
und kann überall schreiben. Sehr gern setze<br />
ich mich mit meinem Laptop und Noise-Cancelling-<br />
Kopfhörern in mein Lieblingscafé. Schreiben wird nie<br />
schlechter durch einen doppelten Espresso und ein<br />
warmes Croissant.<br />
Früher, als Single, habe ich sehr viel nachts gearbeitet.<br />
Seit ich verheiratet bin und wir Zwillinge haben,<br />
arbeite ich vor allem am Tag und strukturiere mich besser<br />
– anders könnte ich meinen Output nicht halten.<br />
Nach dem Aufstehen bringe ich meiner Frau einen Kaffee<br />
ans Bett (Hallo Schatz – du weißt, dass es wahr ist),<br />
setze mich gegen 7:30 Uhr an den Schreibtisch und beantworte<br />
E-Mails. Danach beginnt mein eigentlicher Arbeitstag<br />
entweder mit Zeichnen (neue Cartoons und<br />
Elemente für meine Videos) oder Schreiben.<br />
„Schreiben“ hat bei mir drei Bedeutungen:<br />
1. Ich texte neue Cartoons (Ein-Bild-Witze), wobei<br />
ich tatsächlich meist mit einem Dialog beginne, der<br />
sich auf zwei Sprechblasen verteilt.<br />
2. Ich schreibe redaktionelle Texte für meine Facebook-Seite.<br />
Begonnen hat das vor vier Jahren mit<br />
einem langen (nicht illustrierten) Post über meine Ansichten<br />
dazu, wie man Menschen behandeln sollte, die<br />
in dieses Land kommen, weil sie in ihrer Heimat nicht<br />
bleiben können. Seitdem äußere ich mich immer wieder<br />
schriftlich auf meinen Social-MediaKanälen über<br />
alles Mögliche: die Klimakrise, Vegetarismus oder darüber,<br />
wie meine Clips entstehen.<br />
3. Ich entwickle Drehbücher für meine animierten<br />
Videos (im Schnitt zwischen 5 und 15 Seiten lang) oder,<br />
wie jetzt gerade, für meinen Kinofilm (rund 100 Seiten).<br />
Mein Arbeitszimmer darf jederzeit betreten werden<br />
und deshalb kommt meine Frau auch ohne zu klopfen<br />
herein. Ich freue mich fast immer über den Besuch.<br />
Wenn ich aber mal grade an einem Dialog feile oder<br />
mich dramaturgisch in die Ecke geschrieben habe,<br />
sieht sie mir das sofort an und kommt lieber später<br />
noch mal wieder. Meine Kinder sind noch ein bisschen<br />
zu klein, um das zu erkennen und stürmen in den<br />
Raum, wie es ihnen gefällt. Vielleicht wissen sie es<br />
auch ganz genau, es ist ihnen einfach nur egal, was der<br />
Alte will. Von Montag bis Freitag komme ich pro Tag<br />
im Schnitt auf 9 Stunden Arbeit, wovon 2 bis 3 Stunden<br />
schreiben sind – länger hält meine Konzentration<br />
nicht. Den Rest der Zeit mache ich andere Dinge<br />
(Zeichnen, Sprachaufnahmen). Am Wochenende<br />
arbeite ich insgesamt noch mal ca. 9 Stunden.<br />
Ich grübele auch gern während langer Autofahrten<br />
an neuen Ideen, die spreche ich dann in mein Handy.<br />
Ein Notizbuch habe ich nicht, mir genügen lose Blätter<br />
oder ein geöffnetes Word-Dokument.<br />
Inspiration kann alles sein – egal ob aufgeschnappte<br />
Gesprächsfetzen, ein Zeitungsartikel oder ein Film,<br />
den ich gesehen habe. Geschichten ausdenken und<br />
lustige Situationen zu schreiben und zu zeichnen ist<br />
einfach, was ich seit über 30 Jahren mache. Ein bestimmtes<br />
Ritual oder Ähnliches ist dafür nicht nötig.<br />
Gut, wie gesagt – der doppelte Espresso kann nicht<br />
schaden.<br />
Ralph Ruthe<br />
Mehr als 1,2 Mio Facebook-Nutzer haben bei Ralph<br />
Ruthe den Gefällt-mir-Button geklickt. Fast täglich veröffentlicht<br />
er auf der Plattform Cartoons, Videos oder persönliche<br />
Mitteilungen, in denen er sich zu gesellschaftspolitischen<br />
Themen positioniert. Mit seiner Multimedia-<br />
Show geht der gebürtige Bielefelder regelmäßig auf Tour.<br />
Bei Lappan erscheinen seine Cartoons als Buchreihen<br />
(Serie „Shit happens!“) und Kalender. Ein abendfüllender<br />
Kinofilm rund um das Ruthe-Universum ist für den<br />
Herbst 2022 anvisiert.<br />
Bestseller (Auswahl)<br />
Titel<br />
bester Platz<br />
Oh Gott (8/<strong>2019</strong>) 5<br />
Im Urlaub (2/<strong>2019</strong>) 3<br />
L äu ft ! ( 8/ 2 01 8 ) 4<br />
Best of Shit Happens! (8/2017) 2<br />
Flossen (4/2017) 10<br />
Frohes Fest! (9/2016) 3<br />
Kein Stress! (11/2016) 6<br />
Kenn ich von Facebook (9/2016) 2<br />
Halt die Fresse, Ingo! (3/2016) 9<br />
Themenbestseller Cartoons; Quelle: <strong>buchreport</strong>
44 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
VERLAGE Zahlreiche Netflix-Filme und -Serien basieren auf Büchern.<br />
Der Streaming-Anbieter setzt darauf, dass Verlage auf Geschichten verweisen.<br />
Kelly Luegenbiehl entscheidet, welche davon international umgesetzt werden.<br />
Gute Geschichten<br />
fürs Streaming gesucht<br />
Nach Buchvorlage:<br />
Am 1. November ver -<br />
öffentlichte Netflix die<br />
6-teilige Serie „Wir sind<br />
die Welle“ (Szenenfoto),<br />
eine freie Adaption von<br />
Morton Rhues Klassiker<br />
„Die Welle“ (1981). Wie<br />
bereits beim Kinofilm<br />
„Die Welle“(2008) spielt<br />
die Handlung in<br />
Deutschland. Produziert<br />
wurde die Netflix-Serie<br />
von Dennis Gansel, der<br />
bereits beim Film Regie<br />
geführt und das Drehbuch<br />
geschrieben hatte.<br />
Wie eng die Beziehung zwischen dem<br />
Streaming-Anbieter Netflix und der Buchwelt<br />
sein kann, ist in diesem Herbst einmal<br />
mehr deutlich geworden: Im November<br />
startete unter dem Titel „Wir sind die Welle“<br />
eine Neuadaption von Morton Rhues<br />
„Die Welle“ und ab 6. Dezember wird „Virgin<br />
River“, basierend auf den Romanen von<br />
Robyn Carr, ausgestrahlt. Weitere internationale<br />
Buchadaptionen sind angekündigt:<br />
■ „Tyll“ von Daniel Kehlmann<br />
■ „Folk med ångest“ des Schweden Fredrik<br />
Backman<br />
■ „Die vierzig Geheimnisse der Liebe“ von<br />
Elif Shafak (Türkei).<br />
Für die internationalen Originalproduktionen<br />
von Netflix zeichnet Kelly Luegenbiehl,<br />
US-Amerikanerin mit deutschen<br />
Wurzeln, verantwortlich. Mit ihrem Team<br />
macht sie sich weltweit auf die Suche nach<br />
den Geschichten, die sich am besten für eine<br />
Verfilmung eignen, und lässt sich dabei<br />
von verschiedensten Quellen inspirieren:<br />
Neben der Erstellung von originären Inhalten<br />
basieren Netflix-Serien und -Filme auf<br />
Podcasts, Comics und Büchern.<br />
„Wir sind auf der Suche nach Geschichten,<br />
die jeden ansprechen. Es ist unser<br />
Ziel, dass alle zu jeder Tageszeit Netflix<br />
einschalten können und es wird eine Geschichte<br />
angeboten, die sie sich ansehen<br />
möchten.“ Dabei kommt es neben der Story<br />
aufgrund des von Netflix häufig genutzten<br />
Serienformats auch besonders auf die<br />
Fotos: Netflix/Bernd Spauke; Netflix
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Video<br />
45<br />
Charaktere an, denn: „Der Zuschauer<br />
muss sie Folge für Folge in seinem Zuhause<br />
willkommen heißen wollen.“<br />
Ein präferiertes Genre gibt es bei Netflix<br />
nicht, die produzierten Filme und Serien<br />
decken ein breites Spektrum ab. Zuletzt<br />
hätten sowohl Serien für junge Erwachsene<br />
wie „Élite“ aus Spanien und „The Rain“<br />
aus Dänemark Erfolg gehabt als auch die<br />
deutsche Science-Fiction-Serie „Dark“ und<br />
klassische Romance-Storys wie „Las Chicas<br />
del Cable“ (deutscher Titel: „Die Telefonistinnen“)<br />
aus Spanien, die alle ein internationales<br />
Publikum gefunden hätten. „Solange<br />
die Leute neugierig sind und sich begeistern<br />
lassen, werden wir weiterhin versuchen,<br />
mit neuen Genres zu experimentieren“,<br />
so Luegenbiehl.<br />
Viele Gemeinsamkeiten<br />
Die Produzentin, die aus einem Professoren-Haushalt<br />
stammt, in dem niemand das<br />
Haus ohne Buch verlassen hat, war als<br />
Kind eine selbst ernannte Leseratte. Das<br />
hat zu ihrer heutigen Tätigkeit geführt, die<br />
weiterhin Möglichkeiten biete, „großartige<br />
Geschichten zu lesen und zu finden“. Luegenbiehl<br />
hat festgestellt, dass es viele Gemeinsamkeiten<br />
gibt in der Art und Weise,<br />
wie Menschen sowohl eine Netflix-Serie<br />
schauen als auch ein Buch konsumieren.<br />
Im besten Fall handelt es sich um eine Geschichte,<br />
die man nicht weglegen kann, bei<br />
der man das nächste Kapitel beenden, das<br />
übernächste beginnen und bis zum Ende<br />
kommen will: „Das Gefühl, das man bekommt,<br />
wenn man sich eine tolle Netflix-<br />
Serie ansieht oder ein tolles Buch liest, ist<br />
in beiden Fällen ähnlich.“<br />
Kein Wunder also, dass Verlage und Autoren<br />
als Lieferanten für verfilmbare Stoffe<br />
eine große Rolle im Netflix-Universum<br />
einnehmen. „Wir betrachten die Verlage<br />
und Autoren als Partner, weil wir nicht in<br />
jedem Land vor Ort sein und jedes Buch lesen<br />
können“, erklärt Luegenbiehl. „Wir<br />
wünschen uns, dass Verlagsmitarbeiter<br />
uns sagen: Hier sind Ideen und Geschichten,<br />
die etwas mit dem Publikum und der<br />
Vorstellungskraft der Menschen machen<br />
und die großen Nachhall gefunden haben.“<br />
Der Streaming-Anbieter verbindet große<br />
Hoffnungen mit den Empfehlungen der<br />
Verlage, um die nächste große Idee auf eine<br />
innovative Art umzusetzen. Dabei muss<br />
es sich nicht unbedingt um Titel handeln,<br />
die weit oben auf der Bestsellerliste platziert<br />
waren. Das prädestiniere sie nicht für<br />
eine Filmadaption. Es gehe vielmehr darum,<br />
ob eine Geschichte und ihre Charaktere<br />
eine mehrteilige Serie stützen können<br />
oder nicht.<br />
Von lokal zu global<br />
Anders als die großen Hollywood-Blockbuster,<br />
die von Kalifornien aus für eine<br />
Distribution in die ganze Welt produziert<br />
werden, blickt Netflix zunächst auf den lokalen<br />
Markt und akzentuiert das Lokalkolrit.<br />
Sind die vor Ort gedrehten Filme und<br />
Serien in ihren Ländern erfolgreich, finden<br />
auch diese Produktionen schließlich<br />
häufig den Weg in die weite Welt. „Das<br />
Publikum hat schnell Geschichten schätzen<br />
gelernt, die außerhalb ihres Landes<br />
entstanden sind und in einer anderen<br />
Sprache gedreht wurden. Dabei spielt die<br />
Authentizität eine große Rolle“, hat die<br />
Produzentin festgestellt: „Wir suchen nach<br />
Besonderheiten, mit denen wir sicherstellen,<br />
dass wir in erster Linie das lokale<br />
Publikum ansprechen. Anschließend werden<br />
die Geschichten auch den globalen Zuschauern<br />
nähergebracht.“<br />
Dafür versucht Netflix, mögliche<br />
Zugangsbarrieren zu beseitigen, damit der<br />
Zuschauer die Wahl hat, was er wann sehen<br />
will, in welcher Sprache, untertitelt oder<br />
synchronisiert: „Man kann eine Geschichte<br />
aus jedem Land der Welt ansehen und einen<br />
Freund, der in einem anderen Land<br />
lebt, anrufen und ihn bitten, sich die gleiche<br />
Geschichte anzusehen. Diese Art der<br />
Wahlfreiheit für die Verbraucher ist einer<br />
der Vorteile von Netflix.“ In diesem Zusammenhang<br />
spielt ebenfalls eine Rolle, dass<br />
der Streaming-Anbieter alle Originalproduktionen<br />
weltweit zeitgleich veröffentlicht.<br />
Christina Reinke reinke@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Netflix-Serien mit Buchvorlagen<br />
■ „Orange ist the New Black“ (Vorlage: Piper Kerman)<br />
■ „Tote Mädchen lügen nicht“ (Vorlage: Jay Asher)<br />
■ „House of Cards“ (Vorlage: Michael Dobbs)<br />
■ „Alias Grace“ (Vorlage: Margaret Atwood)<br />
■ „Mindhunter“ (Vorlage: John E. Douglas)<br />
■ „Anne with an E“ (Vorlage: Lucy Maud)<br />
■ „Shadowhunters“ (Vorlage: Cassandra Clare)<br />
■ „The Last Kingdom“ (Vorlage: Bernard Cornwell)<br />
Auswahl<br />
Die Welt im Blick:<br />
Kelly Luegenbiehl ist für<br />
die internationalen Originalproduktionen<br />
des<br />
Streaming-Anbieters<br />
Netflix verantwortlich.<br />
Auf der diesjährigen<br />
Frankfurter Buchmesse<br />
wurde Luegenbiehl in<br />
einem gemeinsamen<br />
Interview der internationalen<br />
Branchenzeitschriften<br />
„Livres Hebdo“<br />
(Frankreich), <strong>buchreport</strong>,<br />
„Publishers Weekly“<br />
(USA), Publish -<br />
News (Brasilien) und<br />
Bookdao (China) vorgestellt,<br />
moderiert von<br />
Rüdiger Wischenbart.
46 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
HANDEL Das Zusatzsortiment Film wird durch Netflix und Co. stark bedrängt.<br />
Buchhandlungen wollen mit speziellen Angeboten Kaufanreize schaffen.<br />
Graff setzt auf besondere Themen und präsentiert Filme auch als Mitnahmeartikel.<br />
»Wir agieren in einer<br />
Zeit des Übergangs«<br />
Im Reigen der Zusatzsortimente spielen<br />
Filme im stationären Buchhandel weiterhin<br />
eine Rolle, obwohl das Geschäft durch<br />
die digitalen Distributionswege auch in<br />
diesem Vertriebskanal aufgemischt wird.<br />
Bei Graff in Braunschweig gehören DVDs<br />
weiterhin zum Angebot. Betreut wird die<br />
Abteilung von Anke Aselmann, seit fast 25<br />
Jahren bei dem Solisten (Umsatz 2018:<br />
13,8 Mio Euro) an Bord. Wie hält sie die<br />
Kunden bei der Stange? Aselmann setzt<br />
auf ein ausgewähltes Programm, bei der<br />
Zusammenstellung wird die Treffsicherheit<br />
durch eine starke persönliche Affinität<br />
zum Thema erhöht.<br />
Als großer Filmfan sitzt die Buchhändlerin<br />
regelmäßig im Kino, zuletzt auch beim<br />
Braunschweig International Film Festival,<br />
bei dem seit 1987 jährlich Kurz- und Langfilme<br />
aller Genres gezeigt werden. Im Interview<br />
beleuchtet sie die Herausforderungen<br />
und gibt Tipps für den Verkauf.<br />
Fast alle Filme lassen sich streamen oder<br />
aus dem Web herunterladen. Welche Kunden<br />
greifen bei Graff zu Filmen?<br />
Die Zielgruppe ist ein gemischtes Publikum<br />
im mittleren Alter, das nicht mit der<br />
Möglichkeit des Streamens groß geworden<br />
ist, obwohl es auch in dieser Gruppe<br />
sicherlich Verlagerungen gibt. Filme sind<br />
ein kleiner Teilbereich in unserem Sortiment.<br />
Aber er läuft bislang noch auf einem<br />
stabilen Niveau.<br />
Welche Rolle spielen buchaffine Stoffe?<br />
Natürlich liegt es nahe, Literaturverfilmungen<br />
anzubieten. So hat das Filmgeschäft<br />
in Buchhandlungen angefangen<br />
und sie werden auch immer noch nachgefragt.<br />
Um Literaturverfilmungen lassen<br />
sich Klassiker und anspruchsvolle Filme<br />
Fotos: Graff
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Video<br />
47<br />
aus dem Autorenkino gruppieren. Blockbuster,<br />
die man in den großen Märkten stapelweise<br />
bekommt, werden von den Käufern<br />
eher ignoriert. Es gibt aber auch andere<br />
Kategorien, die besonders gut laufen.<br />
Und hier können wir uns ebenfalls mit<br />
einem ausgewählten Sortiment als kompetenter<br />
Spezialist profilieren.<br />
Was läuft noch besonders gut?<br />
Das sind einmal Dokumentarfilme. Wir<br />
haben hier in der Nähe ein Programmkino,<br />
das diesen Sektor ausgesprochen<br />
pflegt. Filme, die dort laufen, werden dann<br />
auch bei uns entsprechend nachgefragt.<br />
Ein großer Renner war zum Beispiel vor<br />
einiger Zeit ein Dokumentarfilm über das<br />
Leben der Opernsängern Maria Callas. In<br />
diesem Herbst war „Das Salz der Erde“<br />
über Leben und Werk des brasilianischen<br />
Fotografen Sebastião Salgado stark angesagt,<br />
der mit dem Friedenspreis des Deutschen<br />
Buchhandels ausgezeichnet wurde.<br />
Wir verkaufen auch viele Filme, die Gesellschaftsthemen<br />
aufgreifen, Zukunftsvisionen<br />
entwerfen oder bestimmte Fragestellungen<br />
behandeln, die den Bereich „Nachhaltig<br />
Leben“ betreffen.<br />
Wie schaffen Sie Kaufanreize?<br />
Die Stammkunden wissen, dass es bei<br />
Graff ein Filmsortiment gibt, aber wir signalisieren<br />
es auch nach draußen. Dafür bespielen<br />
wir möglichst durchgehend ein<br />
Schaufenster mit dem Thema Film. Bei<br />
der Werbung arbeiten wir auch mit den<br />
Kinos vor Ort zusammen, von denen wir<br />
Kinoplakate bekommen. Wenn ein Film<br />
auf DVD erscheint, dekorieren wir mit diesen<br />
Plakaten das Fenster. Im Augenblick<br />
ist das „Der Junge muss mal an die frische<br />
Luft“, die Verfilmung der Autobiografie<br />
von Hape Kerkeling. Im Schaufenster präsentieren<br />
wir neben der DVD dann weitere<br />
Filme, die dazu passen. In diesem Fall sind<br />
das Geschichten von Menschen, die ebenfalls<br />
keine leichte Kindheit hatten.<br />
Und auf der Fläche?<br />
In der Abteilung halten wir auf rund 15 Regalmetern<br />
rund 600 Filme bereit. Es gibt<br />
bei Graff noch zwei weitere Orte, an denen<br />
wir Filme auslegen: Aktuelle Filme haben<br />
auch an der Kasse einen Stammplatz. Und<br />
wir sehen, dass sie durchaus auch als Mitnahmeartikel<br />
funktionieren, obwohl sie<br />
nicht kleinpreisig sind. Bei neuen Filmen<br />
liegt der Preis ja in der Regel zwischen 10<br />
und 14,99 Euro. Die Theke am Abholfach<br />
ist eine weitere Möglichkeit, Filme lohnend<br />
als Spontankaufartikel zu platzieren<br />
Stichwort Preise: Die großen Medienmärkte<br />
können ihren Kunden ganz andere Angebote<br />
machen …<br />
Ich kann den nächsten Mediamarkt sehen,<br />
wenn ich aus dem Fenster schaue. Es<br />
macht mir aber keine Bange und man bekommt<br />
es in den Griff, indem man dem<br />
Publikum eben ein völlig anderes Sortiment<br />
anbietet. Natürlich kommt es zuweilen<br />
auch zu Überschneidungen, aber die<br />
Kunden wissen, was sie hier erwarten können<br />
und dass es hier eben keine Dumpingpreise<br />
gibt.<br />
Und wird reibungslos akzeptiert?<br />
An dieser Stelle hat sich viel verändert. Vor<br />
Jahren waren Preisdiskussionen mit Kunden<br />
beinahe an der Tagesordnung, die<br />
Möglichkeit des Vergleichs im Internet war<br />
damals noch relativ neu. Inzwischen wissen<br />
sie, dass sie hier in der Buchhandlung<br />
ein besonderes Angebot vorfinden und bei<br />
diesen Filmen auch mit einem anderen<br />
Preis rechnen müssen. Dafür bieten wir<br />
ihnen eben aber auch eine Auswahl an, die<br />
sich vom Mainstream unterscheidet.<br />
Welche Bezugsquellen nutzen Sie für den<br />
Einkauf?<br />
Die großen Barsortimente bieten immer<br />
noch Filme an, aber mit eher schlechten<br />
Rabatten. Wir ordern auch bei dem Großhändler<br />
MMV, der etwas bessere Konditionen<br />
bietet. Er bietet ein sehr gut aufgestelltes<br />
Filmsortiment.<br />
Die Digital Natives sind die Kunden von<br />
morgen. Hat das Zusatzsortiment Film im<br />
Buchhandel langfristig eine Perspektive?<br />
Ich denke, wir agieren mit diesem Zusatzsortiment<br />
in einer Zeit des Übergangs und<br />
es kann sein, dass es in einigen Jahren keine<br />
Filmabteilungen in Buchhandlungen<br />
mehr geben wird. Wenn ich mit unseren<br />
Auszubildenden über Filme rede, dann<br />
sprechen wir natürlich auch über Netflix<br />
und Co. und die sich verändernde Mediennutzung.<br />
Aber wir haben auch junge Kunden,<br />
die in unserem Angebot stöbern und<br />
es gibt in unserer Stadtbibliothek weiterhin<br />
ein Riesensortiment an DVDs, das offenbar<br />
genutzt wird. Und: Ich bin hier umzingelt<br />
von Hörbüchern. Die schon vor<br />
Jahren geäußerten Prognosen, dass dieses<br />
Medium zu Grabe getragen wird, haben<br />
sich immer noch nicht bewahrheitet.<br />
Text/Interview: Rainer Uebelhöde<br />
Interaktiv: xxx<br />
Regie bei Graff:<br />
Anke Aselmann (Foto l.)<br />
betreut die Filmabteilung<br />
von Graff in Braunschweig.<br />
Auf dem Foto<br />
präsentiert sie das Programmheft<br />
des Braunschweig<br />
International<br />
Filmfestivals, bei dem<br />
sie nach neuen Produktionen<br />
Ausschau hält.<br />
Für das Zusatzsortiment<br />
wirbt Graff auch mit<br />
einem Schaufenster<br />
(Foto o.).
48 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
LITERATURVERFILMUNGEN Die Filmbranche sucht permanent neue Stoffe.<br />
Fündig werden sie im Buchbereich: Viele Filme haben eine literarische Vorlage.<br />
Für den Buchhandel ergeben sich dadurch vielfältige Verkaufsmöglichkeiten.<br />
Die Palette reicht von<br />
Blockbuster bis Arthouse<br />
Finale in Serie und Film:<br />
Im Dezember kommt<br />
die finale Staffel der<br />
auf George R. R. Martins<br />
Romanreihe „Das Lied<br />
von Eis und Feuer“<br />
basierenden HBO-Serie<br />
„Game of Thrones“<br />
auf DVD/Blu-ray in<br />
den Handel (Foto r.).<br />
Im Januar folgt „ES Kapitel<br />
2“, der Abschluss der<br />
Verfilmung von Stephen<br />
Kings Klassiker aus den<br />
80er-Jahren (l.). King<br />
zählte <strong>2019</strong> zu den wohl<br />
am meisten verfilmten<br />
Autoren mit 3 Adaptionen<br />
seiner Bücher<br />
fürs Kino und einer<br />
Produktion für Netflix.<br />
Literaturverfilmungen machen traditionell<br />
im DVD-Geschäft des stationären Buchhandels<br />
den mit Abstand größten Teil aus,<br />
wie ein Blick auf die DVD-Bestsellerlisten<br />
des SPIEGEL in den Sparten Spielfilme sowie<br />
TV & Hobby zeigen: In den vergangenen<br />
6 Monaten dieses Jahres haben durchschnittlich<br />
knapp die Hälfte der Filme eine<br />
direkte literarische Vorlage. Weil auch umgekehrt<br />
Filme nicht selten Anlass für eine<br />
Buchverwertung geben, ist der Anteil der<br />
Produktionen mit Buchbezug sogar noch<br />
deutlich höher.<br />
Das aktuelle DVD-Ranking für Dezember<br />
zeigt exemplarisch, wie sehr sich hier<br />
Buchhandelsthemen widerspiegeln: Bei<br />
den Spielfilmen liegt die Verfilmung des<br />
Bestsellers von Hape Kerkeling auf Platz 1<br />
(„Der Junge muss an die frische Luft“), im<br />
Bereich TV & Hobby führt die Dokumentation<br />
von Wim Wenders über den Fotografen<br />
Sebastião Salgado, der mit mit dem<br />
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels<br />
ausgezeichnet wurde („Das Salz der Erde“).<br />
Damit bietet sich dem stationären Sortiment<br />
die Möglichkeit, Film und Buchtitel<br />
gebündelt zu präsentieren. Auch bei den<br />
kommenden DVD-Neuheiten (s.S. 50) gibt<br />
es wieder zahlreiche Verkaufsimpulse, wobei<br />
das Spektrum von Arthouse-Produktionen<br />
über Kinderfilme und Comic-Adaptionen<br />
bis zum Blockbuster-Kino reicht.<br />
Aussichtsreiche Titel fürs Weihnachtsgeschäft<br />
sind u.a. Geschenktitel wie die<br />
Realfilm-Neuauflage des Disney-Klassikers<br />
„Der König der Löwen“ sowie die finale<br />
Staffel von George R. R. Martins Fantasy-Saga<br />
„Game of Thrones“, gefolgt von<br />
Bestsellerverfilmungen wie Stephen Kings<br />
„ES Kapitel 2“ und Rita Falks „Leberkäsjunkie“<br />
im Januar 2020.<br />
▹<br />
Till Spielnann spielmann@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Fotos: picture alliance; Everett Collection/PictureLux
Über 170.000<br />
verkaufte DVDs!<br />
und mehr als 270.000 Kinobesucher<br />
in D/A /CH.<br />
Einer der meistgesehenen<br />
Special-Interest-Filme!<br />
Seit mehr als<br />
470 Wochen<br />
in den TOP 10!<br />
Mit über 270.000 verkauften<br />
DVDs der absolute Longund<br />
Bestseller!<br />
What the Bleep do we (k)now!?<br />
UVP: EUR 11,95<br />
Bestell-Nr: 6401885<br />
EAN: 4042564018851<br />
The Secret<br />
UVP: EUR 19,95<br />
Bestell-Nr: 6401885<br />
EAN: 4042564018851
50 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
DVD-Novitäten mit Buchbezug<br />
Filmtitel (Produktionsjahr)<br />
Burning (2018)<br />
Pets 2 (<strong>2019</strong>)<br />
Der Fall Collini (<strong>2019</strong>)<br />
X-Men: Dark Phoenix (<strong>2019</strong>)<br />
Drei Schritte zu dir (<strong>2019</strong>)<br />
Spider-Man: Far From Home (<strong>2019</strong>)<br />
Bailey. Ein Hund kehrt zurück (<strong>2019</strong>)<br />
TKKG (<strong>2019</strong>)<br />
The Silence (<strong>2019</strong>)<br />
Der Klavierspieler vom<br />
Gare du Nord (2018)<br />
Von Bienen und Blumen (2018)<br />
Wie ich lernte, bei mir selbst Kind<br />
zu sein (<strong>2019</strong>)<br />
The Walking Dead. Staffel 9 (<strong>2019</strong>)<br />
Geheimnis eines Lebens (<strong>2019</strong>)<br />
Der König der Löwen (<strong>2019</strong>)<br />
Playmobil (<strong>2019</strong>)<br />
A Toy Story: Alles hört<br />
auf kein Kommando (<strong>2019</strong>)<br />
Game of Thrones. Staffel 8 (<strong>2019</strong>)<br />
The Handmaid‘s Tale. Staffel 3 (2018)<br />
Verachtung (<strong>2019</strong>)<br />
Tolkien (<strong>2019</strong>)<br />
Britt-Marie war hier (<strong>2019</strong>)<br />
Angry Birds 2 (<strong>2019</strong>)<br />
Downton Abbey. Der Film (<strong>2019</strong>)<br />
Die Wurzeln des Glücks (<strong>2019</strong>)<br />
ES Kapitel 2 (<strong>2019</strong>)<br />
Leberkäsjunkie (<strong>2019</strong>)<br />
Benjamin Blümchen (2018)<br />
Die drei !!! (<strong>2019</strong>)<br />
Paranza. Der Clan der Kinder (<strong>2019</strong>)<br />
Das Kapital im 21. Jahrhundert (<strong>2019</strong>)<br />
Shaun das Schaf. Ufo-Alarm (<strong>2019</strong>)<br />
Maleficent (<strong>2019</strong>)<br />
Dunkel, fast Nacht (<strong>2019</strong>)<br />
Über Grenzen (<strong>2019</strong>)<br />
Kleiner Aladin und der Zauberteppich<br />
(2018)<br />
Mein Lotta-Leben. Alles Bingo<br />
mit Flamingo! (<strong>2019</strong>)<br />
Das Wunder von Marseille (<strong>2019</strong>)<br />
Joker (<strong>2019</strong>)<br />
Get Lucky (<strong>2019</strong>)<br />
Gut gegen Nordwind (<strong>2019</strong>)<br />
M.C. Escher (<strong>2019</strong>)<br />
Fritzi (<strong>2019</strong>)<br />
Doctor Sleeps Erwachen (<strong>2019</strong>)<br />
Dem Horizont so nah (<strong>2019</strong>)<br />
But Beautiful (<strong>2019</strong>)<br />
Bayala (<strong>2019</strong>)<br />
Die Addams Family (<strong>2019</strong>)<br />
Auswahl<br />
Vorlage/ Buch zum Film: Autor (Verlag)<br />
Erzählung „Scheunenabbrennen“ von Murakami<br />
in Band „Der Elefant verschwindet“ (btb)<br />
Titel bei Carlsen und Friendz<br />
Ferdinand von Schirach (Piper, btb)<br />
Comics bei Panini<br />
Rachael Lippincott (dtv)<br />
Comics bei Panini<br />
W. Bruce Cameron (Heyne)<br />
Buch zum Film bei Kosmos<br />
Tim Lebbon (Buchheim)<br />
Gabriel Katz (S. Fischer)<br />
L. Randl „Der Große Garten“ (Matthes & Seitz)<br />
Andre Heller (S. Fischer)<br />
Comics bei Cross Cult, Romane bei Heyne<br />
Jennie Rooney (Goldmann)<br />
Roman zum Film bei Ravensburger<br />
Buch zum Film bei Schneiderbuch<br />
Buch zum Film bei Nelson<br />
George R.R. Martin (Penhaligon)<br />
Margaret Atwood (Piper)<br />
Jussi Adler-Olsen (dtv)<br />
John Garth (Klett-Cotta)<br />
Fredrik Backman (S. Fischer)<br />
Buch zum Film bei Oetinger<br />
Begleitbücher u.a. Edel, Knesebeck und DK<br />
Amanda Sthers (Luchterhand)<br />
Stephen King (Heyne)<br />
Rita Falk (dtv)<br />
Diverse Titel zum Film bei ArsEdition<br />
Sina Flammang (Kosmos)<br />
Roberto Saviano (dtv)<br />
Thomas Piketty (C.H. Beck)<br />
Buch zum Film bei Edel<br />
Hörbuch zum Film beim Hörverlag<br />
Joanna Bator (Suhrkamp)<br />
Margot Flügel-Anhalt (Dumont)<br />
Ole Lund Kirkegaard (Woow Books)<br />
Alice Pantermüller (Arena)<br />
Sophie Le Callennec (Heyne)<br />
div. Titel bei Panini<br />
Ann-Marlene Henning (Goldmann)<br />
Daniel Glattauer (Goldmann)<br />
div. Titel bei Taschen<br />
Hanna Schott (Klett Kinderbuch)<br />
Stephen King (Heyne)<br />
Jessica Koch (Rowohlt)<br />
E. Wagenhofer/ S. Kriechbaum (Kunstmann)<br />
Buch zum Film bei Schneiderbuch<br />
Buch zum Film bei Dragonfly<br />
Studio/DVD-Vertrieb<br />
Capelight Pictures<br />
Universal<br />
Constantin<br />
Twentieth Century Fox<br />
Universal<br />
Sony Pictures<br />
Constantin<br />
Warner<br />
Constantin<br />
EuroVideo<br />
Eksystent Distribution<br />
EuroVideo<br />
Universal<br />
Universal<br />
Walt Disney<br />
Concorde<br />
Walt Disney<br />
Warner<br />
MGM<br />
Warner<br />
Twentieth Century Fox<br />
Prokino/EuroVideo<br />
Sony Pictures<br />
Universal<br />
Studiocanal<br />
Warner<br />
EuroVideo<br />
Kiddinx<br />
Constantin<br />
Prokino/ EuroVideo<br />
Studiocanal<br />
Studiocanal<br />
Walt Disney<br />
EuroVideo<br />
Busch Media<br />
Justbridge/ Rough Trade<br />
Universum<br />
Universum<br />
Warner Home Video<br />
Universum<br />
Sony Pictures<br />
MFA+ Cinema<br />
Universum<br />
Warner Home Video<br />
Studiocanal<br />
Pandora Film<br />
Universum<br />
Universal<br />
ET<br />
10/<strong>2019</strong><br />
10/<strong>2019</strong><br />
10/<strong>2019</strong><br />
10/<strong>2019</strong><br />
10/<strong>2019</strong><br />
11/<strong>2019</strong><br />
11/<strong>2019</strong><br />
11/<strong>2019</strong><br />
11/<strong>2019</strong><br />
11/<strong>2019</strong><br />
11/<strong>2019</strong><br />
11/<strong>2019</strong><br />
11/<strong>2019</strong><br />
11/<strong>2019</strong><br />
11/<strong>2019</strong><br />
<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />
<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />
<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />
<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />
<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />
<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />
<strong>12</strong>/<strong>2019</strong><br />
1/2020<br />
1/2020<br />
1/2020<br />
1/2020<br />
1/2020<br />
1/2020<br />
1/2020<br />
1/2020<br />
2/2020<br />
2/2020<br />
2/2020<br />
2/2020<br />
2/2020<br />
2/2020<br />
3/2020<br />
3/2020<br />
3/2020<br />
3/2020<br />
4/2020<br />
4/2020<br />
4/2020<br />
4/2020<br />
4/2020<br />
5/2020<br />
5/2020<br />
6/2020
52 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Anzeigen<br />
Studio Hamburg Enterprises GmbH<br />
Jenfelder Allee 80, 22089 Hamburg<br />
Tel. 040/66884703, E-Mail: info@studio-hamburg-enterprises.de<br />
www.studio-hamburg-enterprises.de<br />
Kon t ak t<br />
Vertrieb<br />
Sandra Moritz<br />
s.moritz@studio-hamburg.de<br />
Au s l ie f eru n g<br />
Deutschland<br />
Nordkurier Logistik<br />
Österreich<br />
Hoanzl Vertriebs GmbH<br />
Presse/Presse<br />
Inga Twisselmann<br />
Tel. 040/66884703<br />
i.twisselmann@studio-hamburg.de<br />
Schweiz<br />
Der unglaubliche Hulk –<br />
Limitierte Monsterbox<br />
(Die komplette Serie)<br />
Nov., 16 Blu-ray, 4<strong>12</strong>0 Min., ab <strong>12</strong> Jahren,<br />
89,00 €, EAN 40529<strong>12</strong>973091<br />
Der fantastische Serienklassiker mit Lou<br />
Ferrigno – erstmals komplett in High<br />
Definition auf 16 Blu-rays. Auf 2000<br />
Stück limitierte und durchnummerierte<br />
Monsterbox. Basierend auf den Marvel<br />
Comics von Stan Lee und Jack Kirby.<br />
Der Anfang von etwas – Nach der<br />
gleichnamigen Erzählung von<br />
Friedrich Lenz<br />
Nov., 1 DVD, 90 Min., ab <strong>12</strong> Jahren, <strong>12</strong>,95 €,<br />
EAN 40529<strong>12</strong>973244<br />
Anne Hoppe, die als Meteorologin im<br />
Seewetteramt Hamburg arbeitet, trauert<br />
seit einem Jahr um ihren Mann Harry.<br />
Dieser kam am Neujahrsmorgen beim<br />
Untergang eines Containerschiffs ums<br />
Leben. Seine Leiche wurde allerdings<br />
nicht gefunden. Bei einer Gedenkfeier<br />
glaubt Anne, ihren für tot erklärten Mann unter den Gästen zu<br />
erkennen.<br />
Projekt Antarktis:<br />
Die Reise unseres Lebens<br />
Ber. ersch., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />
97 Min., ohne Altersbeschränkung, 14,95 €,<br />
EAN 40529<strong>12</strong>973091<br />
In dem fesselnden Dokumentarfilm reisen<br />
die Freunde Tim, Michael und Dennis<br />
in die Antarktis und wollen heraus -<br />
zufinden, ob man auch die entferntesten<br />
Ziele erreichen kann, wenn man es nur<br />
doll genug will. Mit zehn Kisten voller<br />
Equipment machen sie sich auf den<br />
14000 km weiten Weg in die Antarktis:<br />
auf die Reise ihres Lebens.<br />
Club der einsamen Herzen<br />
Nov., 1 DVD, 87 Min., ohne Altersbeschränkung,<br />
<strong>12</strong>,95 €, EAN 40529<strong>12</strong>973336<br />
Hannelore Elsner, Uschi Glas und Jutta<br />
Speidel spielen drei Freundinnen, die<br />
sich jahrzehntelang aus den Augen verloren<br />
hatten. Gemeinsam ein Tanzcafé zu<br />
eröffnen, gibt dem zerstrittenen Trio<br />
neue Energie und den Glauben an die<br />
Liebe zurück. Charmante Tragikomödie<br />
mit viel Herz.<br />
Reiss aus – Zwei Menschen.<br />
Zwei Jahre. Ein Traum<br />
Ber. ersch., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />
<strong>12</strong>0 Min., ohne Altersbeschränkung, 14,95 €,<br />
EAN 40529<strong>12</strong>973114<br />
Ein halbes Jahr Auszeit wollen sich Ulli<br />
und Lena nehmen und von Hamburg<br />
nach Südafrika fahren. Dort kommen sie<br />
nie an. Stattdessen rollen sie in ihrem<br />
alten Land Rover Terés und dem knapp<br />
40 Jahre alten Dachzelt, das sie von Ullis<br />
Patentante geschenkt bekommen haben,<br />
knapp zwei Jahre durch Westafrika.<br />
Der Sportpenner<br />
Nov., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />
90 Min., ab <strong>12</strong> Jahren, <strong>12</strong>,95 €,<br />
EAN 40529<strong>12</strong>973503<br />
Charlie Meinhart (Oliver Korittke) landet<br />
bei seiner alkoholgeschwängerten Suche<br />
nach Glück von der Börse auf die Bank in<br />
einem Berliner Park. Als es ihn in das paradiesische<br />
und sportaffine Biarritz im<br />
Südwesten Frankreichs verschlägt, fängt<br />
er plötzlich selbst an, Sport zu treiben.<br />
Anderswo. Allein in Afrika<br />
Ber. ersch., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />
90 Min., ab <strong>12</strong> Jahren, 14,95 €,<br />
EAN 40529<strong>12</strong>972988<br />
Plötzlich getrennt von seinen zwei Weggefährten,<br />
wagt sich Anselm allein in die<br />
südafrikanische Kalahari-Wüste – auf<br />
dem Fahrrad. Tritt für Tritt entwickelt<br />
sich sein atemberaubender Weg durch<br />
den afrikanischen Kontinent, stets hautnah<br />
an den Menschen und der Natur.<br />
15.000 km, 414 Tage und 15 Länder.
SCHICKSALSJAHRE<br />
EINER STADT<br />
EINE CHRONIK DER SUPERLATIVE<br />
40 X 90 MINUTEN, JAHR FÜR JAHR ERZÄHLT,<br />
VON 1961, VOM JAHR DES MAUERBAUS<br />
BIS ZUM NEUEN JAHRTAUSEND 1999,<br />
ZEHN JAHRE NACH DEM MAUERFALL.<br />
SCHICKSALSJAHRE<br />
EINER STADT<br />
ALLE JAHRE<br />
AUCH ALS<br />
EINZEL-DVD FÜR<br />
8,99 €<br />
ERHÄLTLICH MIT<br />
GESCHENKBANDEROLE<br />
„DAS WAR DEIN<br />
JAHR“!<br />
1981<br />
1 9 9 9<br />
1 9 9 8<br />
1 9 9 7<br />
1 9 9 6<br />
1 9 9 5<br />
1 9 9 4<br />
1 9 9 3<br />
1 9 9 2<br />
1 9 9 1<br />
1 9 9 0<br />
1 9 8 9<br />
STAFFEL 3<br />
1980 BIS 1989<br />
MIT KATRIN SASS<br />
69,99 €<br />
1 9 8 8<br />
1 9 8 7<br />
1 9 8 6<br />
1 9 8 5<br />
1 9 8 4<br />
1 9 8 3<br />
1 9 8 2<br />
1 9 8 1<br />
1 9 8 0<br />
1 9 7 9<br />
1 9 7 8<br />
1 9 7 7<br />
1 9 7 6<br />
STAFFEL 2<br />
1970 BIS 1979<br />
MIT KATJA RIEMANN<br />
69,99 €<br />
1 9 7 5<br />
1 9 7 4<br />
1 9 7 3<br />
STAFFEL 1<br />
1961 BIS 1969<br />
MIT KATHARINA THALBACH<br />
64,99 €<br />
1 9 7 2<br />
1 9 7 1<br />
1 9 7 0<br />
1 9 6 9<br />
1 9 6 8<br />
1 9 6 7<br />
1 9 6 6<br />
1 9 6 5<br />
1 9 6 4<br />
1 9 6 3<br />
1 9 6 2<br />
1 9 6 1<br />
Bestellhotline: 01805 21 71 11<br />
(14 ct./min dt. Festnetz u. max 42 ct./min mobil)<br />
www.rbb-online-shop.de
54 Video <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Anzeigen<br />
Polarwölfe –<br />
Überleben in Kanadas Arktis<br />
Ber. ersch., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />
90 Min. (2 x 45 Min.), Infoprogramm,<br />
14,95 €, EAN 40529<strong>12</strong>973015<br />
Im äußersten Norden Kanadas liegt eine<br />
der unwirtlichsten Regionen der Erde:<br />
Ellesmere Island. Knapp 800 km vom<br />
Nordpol entfernt, ist die Insel die Heimat<br />
von Polarwölfen. Der Film folgt dem Eureka-Rudel,<br />
zeigt den Kampf der Tiere<br />
ums Überleben und ihren enormen Einsatz<br />
bei der Aufzucht der<br />
Welpen.<br />
Die Regeln von Floor. Staffel 1<br />
Nov., 1 DVD, 150 Min. (15 x 10), ab 6 Jahren,<br />
<strong>12</strong>,95 €, EAN 40529<strong>12</strong>973343<br />
Die 10-jährige Floor hat es nicht leicht.<br />
Da wären zum einen ihr unausstehlicher<br />
älterer Bruder, ihre Eltern, die jeden vermeintlichen<br />
Trend mitmachen müssen,<br />
oder ihr mürrischer Nachbar, der die<br />
Familie nicht ausstehen kann. Ob<br />
Schwimmunterricht, Jungs oder das erste<br />
Haustier: Zwischen Wunsch und<br />
Wirklichkeit, so lernt Floor schnell, liegen<br />
manchmal Welten. Eine beliebte<br />
Serie für die ganze Familie, die auf den erfolgreichen Büchern<br />
der niederländischen Autorin Marjon Hoffmans basiert.<br />
Die Toten vom Bodensee:<br />
Die Meerjungfrau<br />
Ber. ersch., 1 DVD, 96 Min., ohne Alters -<br />
beschränkung, 14,95 €, EAN 40529<strong>12</strong>973411<br />
Eine tote Meerjungfrau, Sybille Baumgartner,<br />
erschlagen im seichten Ufergewässer<br />
des Bodensees, stellt Micha Oberländer<br />
und Hannah Zeiler vor eine neue<br />
Herausforderung. 9. Teil der erfolg -<br />
reichen Krimireihe Die Toten vom<br />
Bodensee.<br />
Schuld nach Ferdinand von Schirach.<br />
Staffel 3<br />
Nov., 1 DVD, auch auf Blu-ray erhältlich,<br />
180 Min., ab <strong>12</strong> Jahren, 14,95 €,<br />
EAN 40529<strong>12</strong>973077<br />
In den neuen Folgen nach Kurzgeschichten<br />
von Ferdinand von Schirach spielt<br />
Moritz Bleibtreu den Anwalt Friedrich<br />
Kronberg, der seine Mandanten verteidigt,<br />
indem er die Rechtslage zu deren<br />
Gunsten auslegt.<br />
Ohnsorg-Theater Klassiker:<br />
Cowboys, Quiddjes und Matrosen<br />
Ber. ersch., 1 DVD, 96 Min., ohne Altersbeschränkung,<br />
14,95 €, EAN 40529<strong>12</strong>971585<br />
Ein echter, geborener, salzwassergetaufter<br />
und platt sprechender Küstenbewohner<br />
bezeichnet jeden, der nicht seinesgleichen<br />
ist, als Quiddje. In solchem<br />
Milieu aus Lokalpatriotismus und Hafenflair<br />
spielt der Schwank. Erstmals auf<br />
DVD: Weitere Veröffentlichung eines<br />
Stückes aus dem beliebten Ohnsorg-<br />
Theater.<br />
Ein Sommer an der Algarve<br />
Nov., 1 DVD, 90 Min., ab 6 Jahren, <strong>12</strong>,95 €,<br />
EAN 40529<strong>12</strong>973251<br />
Meeresbiologin Dr. Julika Bergmann hat<br />
ihren Job und ihre Beziehung in<br />
Deutschland gekündigt. Denn ihr<br />
Freund Ansgar hat sie auch beruflich<br />
hintergangen und sich ihre Forschungsergebnisse<br />
angeeignet. Nun hofft Juli,<br />
sich für ein paar Wochen bei ihrer Freundin<br />
Natalie an der Algarve ausruhen zu<br />
können. In Portugal angekommen, kann<br />
sie ihre beruflichen Ambitionen allerdings<br />
dennoch nicht ruhen lassen …<br />
Schwerpunkte in <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> 2020<br />
Sachbuch, Frühjahr<br />
ET: 31.01.<br />
City 21: Zukunft des Handels<br />
ET: 29.02.<br />
Lernen/Wissen/Sprachen<br />
ET: 28.03.<br />
Genre-Literatur<br />
ET: 02.05.<br />
Influencer<br />
ET: 30.05.<br />
Buchhandlungs-Services<br />
ET: 30.05.<br />
Kunst- & Bildbände<br />
ET: 27.06.<br />
Sachbuch, Herbst<br />
ET: 29.08.<br />
50 Jahre <strong>buchreport</strong><br />
ET: 26.09.<br />
Film + Game<br />
ET: 31.10.<br />
Fachbuch<br />
ET: 28.11.<br />
Ihre Ansprechpartnerin:<br />
Janine Mandrela, Tel. 0231-9056-<strong>12</strong>1,<br />
mandrela@<strong>buchreport</strong>.de
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
55<br />
Nationale Auszeichnungen<br />
Preis Preisträger Verlag Verleihung<br />
Bayerischer Buchpreis (je 10.000 Euro)<br />
Belletristik „Der vergessliche Riese“ David Wagner Rowohlt<br />
Sachbuch „Furcht u. Freiheit. Für einen anderen Liberalismus“ Jan-Werner Müller<br />
Suhrkamp<br />
Berliner Verlagspreis<br />
Hauptpreis (35.000 Euro)<br />
Förderpreis (je 15.000 Euro)<br />
Berenberg, Verbrecher Verlag<br />
Edition Fototapeta, Kookbooks<br />
Buxtehuder Bulle (5000 Euro)<br />
für ihr Debüt „Jetzt ist alles, was wir haben“ Amy Giles cbj<br />
Chamisso-Publikationsstipendium der Friedrich-Baur-Stiftung<br />
für sein Werk Hussein bin Hamza Edition Converso<br />
Comicbuchpreis Berthold Leibinger Stiftung (20.000 Euro)<br />
für „Sibylla“<br />
Max Baitinger<br />
NDR Kultur Sachbuchpreis (15.000 Euro)<br />
für „Im Unterland. Eine Entdeckungsreise in die Welt unter...“ Robert Macfarlane Penguin<br />
Opus Primum Förderpreis (10.000 Euro)<br />
für „Technikfolgenabschätzung des CRISPR/Cas-Systems“ Annika Hardt De Gruyter<br />
ber. verliehen<br />
ber. verliehen<br />
ber. verliehen<br />
ber- verliehen<br />
k.A.<br />
ber. verliehen<br />
Newpipertalent-Award (1000 Euro)<br />
ber. verliehen<br />
für ihren Text „Aquarius – Herz über Kopf durch die Zeit“ Marina Neumeier Piper Wundervoll (FJ 2020)<br />
Saarländischer Kinder- und Jugendbuchpreis (2500 Euro)<br />
Für ihr Debüt „Der Welten-Express“ Anca Sturm Carlsen<br />
Wortmeldungen-Förderpreis (insges.15.000 Euro)<br />
für ihre kritischen Kurztexte<br />
Katherina Braschel<br />
Luca Manuel Kieser<br />
Jana Krüger<br />
ber. verliehen<br />
ber. verliehen<br />
Antiquaria-Preis für Buchkultur (10.000 Euro)<br />
23. Januar<br />
für seine Verbindung von Dichtung und Grafik Christoph Meckel div. Ludwigsburg<br />
Internationaler Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz (20.000 Euro)<br />
3. April<br />
für das langjährige literarische und publizistische Schaffen S. Drakulic, R. Swartz Zsolnay Chemnitz<br />
Bücher herzustellen ist unsere Berufung<br />
der Bücher produzieren<br />
wir mit grüner Energie<br />
unserer Produktion<br />
gehen nach DE, AT,<br />
CH, FR, UK, NL, SE, ...<br />
Mio. Bücher stellen<br />
wir jährlich her<br />
Mio. Euro<br />
Jahresumsatz<br />
€<br />
Vielen<br />
Dank für Ihre<br />
Gunst und wir<br />
wünschen Ihnen<br />
ein erfolgreiches<br />
Jahr 2020!<br />
Zertifikate<br />
20<br />
FINIDR, s. r. o. | Lípová 1965 | 737 01 Český Těšín | Tschechische Republik<br />
Tel.: +420 558 772 264 oder +420 777 795 117 | E-mail: druckerei@finidr.de www.FINIDR.de
56 Rückblick <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Vor 40<br />
Jahren<br />
Hugendubel eröffnet<br />
Filiale am Marienplatz.<br />
Sechs Wochen nach der Hugendubel-Neueröffnung<br />
am Münchner<br />
Marienplatz im Dezember 1979<br />
zieht Heiner Hugendubel eine erste<br />
Bilanz: Der Start sei besser als<br />
erwartet, das Buchkaufhaus werde<br />
von den Kunden gut angenommen<br />
und die Umsätze lägen über den<br />
Erwartungen. Hugendubel Marienplatz<br />
wird sich in den folgenden<br />
Jahren zur umsatzstärksten deutschen<br />
Buchhandlung entwickeln.<br />
Anfang 2016 muss Hugendubel<br />
die letztlich unübersichtliche und in<br />
die Jahre gekommene Vorzeige-<br />
Filiale für modernen Großbuchhandel<br />
schließen, weil der Vermieter<br />
das Gebäude neu formatiert. Letztlich<br />
kann Hugendubel die Buchhandlung<br />
doch auf kleinerer Fläche<br />
und ohne Verkauf im Erdgeschoss<br />
neu eröffnen. Ähnlich wie damals<br />
der Vater sprechen auch Nina und<br />
Maximilian Hugendubel von übertroffenen<br />
Erwartungen.<br />
Vor 30<br />
Jahren<br />
Aldi Nord verkauft<br />
Billigbücher.<br />
„Es verändert den Buchmarkt<br />
nicht, ist aber chronistisch festzuhalten“,<br />
kommentiert <strong>buchreport</strong><br />
1989 die Nachricht, dass der Discounter<br />
Aldi zum erneuten Mal<br />
Bücher zum Kampfpreis in seinen<br />
rund 1000 Filialen anbietet – diesmal<br />
eine aus 4 Titeln bestehende<br />
Buchstaffel für je 5,75 DM.<br />
Heiner Hugendubel war 1979 zufrieden mit der Neueröffnung am Marienplatz.<br />
Auch <strong>2019</strong> ist Aldi wieder aktiv –<br />
mit Taschenbüchern bekannter<br />
Bestsellerautoren, allerdings zum<br />
regulären Preis. Bei vielen stationären<br />
Buchhändlern kommt die Aktion<br />
im Weihnachtsgeschäft wie<br />
schon im Vorjahr nicht gut an.<br />
Vor 20<br />
Jahren<br />
Buchkette Libro auf<br />
Expansionskurs.<br />
Zum Jahresende 1999 drückt der<br />
österreichische Buchfilialist Libro<br />
aufs Tempo und sorgt mit seinen<br />
Expansionsaktivitäten wöchentlich<br />
für neue Schlagzeilen: Anfang des<br />
Monats eröffnet das Unternehmen<br />
seine 6. Filiale im bayerischen<br />
Straubing. Nur zwei Wochen später<br />
legt der Buch-, Papier- und Musikspezialist<br />
weitere Expansionspläne<br />
in Deutschland offen: Libro will<br />
vom Club Bertelsmann dessen deutsche<br />
Filialkette Boulevard übernehmen.<br />
Es geht um 11 der 14 Filialen,<br />
die 1998 zusammen 14 Mio Euro<br />
Umsatz gemacht haben. Nicht nur<br />
die an der Wiener Börse notierte<br />
Libro-Aktie befindet sich im Höhenflug,<br />
sondern auch der Libro-Vorstandsvorsitzende<br />
André Rettberg,<br />
der vom österreichischen Nachrichten<strong>magazin</strong><br />
„News“ zum „Manager<br />
des Jahres 1999“ gewählt wird.<br />
Der Boulevard-Deal ist ein Jahr<br />
später perfekt, doch dann folgt der<br />
Sinkflug: 2001 muss Libro Insolvenz<br />
anmelden. 180 der 260-Libro<br />
Filialen gehen an den Investor Josef<br />
Taus. Der ehemals gefeierte Manager<br />
Rettberg wird 2006 wegen Verschleierung<br />
seines Privatvermögens<br />
vor Gläubigern verurteilt.<br />
Das waren Bestseller<br />
Vor 30<br />
Jahren<br />
Eugen Drewermann<br />
»Kleriker«<br />
Eugen Drewermanns Analyse der klerikalen<br />
Kirche erscheint im Dezember<br />
1989 und erreicht auf Anhieb Rang <strong>12</strong><br />
der SPIEGEL-Bestsellerliste Sachbuch –<br />
trotz eines vergleichsweise hohen Verkaufspreises<br />
von 88 DM. Drewermann<br />
analysiert in „Kleriker. Psychogramm<br />
eines Ideals“ psychische Strukturen des Ordensstandes.<br />
Kirchenleute würden an einem inneren Widerspruch<br />
scheitern, so sein Fazit. Das Buch des Theologen, dem die<br />
katholische Kirche 1991 die Lehrerlaubnis entzieht, ist<br />
<strong>2019</strong> mit einem aktuellen Vorwort bei der Verlagsgemeinschaft<br />
Topos plus (Kevelaer) neu aufgelegt worden.<br />
Vor 20<br />
Jahren<br />
Joschka Fischer »Mein<br />
langer Lauf zu mir selbst«<br />
40 kg in nur einem Jahr und Platz 10 auf<br />
der „Spiegel“-Bestsellerliste nach nur einer<br />
Woche, das sind die beiden Erfolgsmarken<br />
von Außenminister Joschka Fischer,<br />
als er 1999 sein Buch „Mein langer<br />
Lauf zu mir selbst“ vorstellt. Das<br />
Buch ist weniger eine Anleitung zum<br />
Abnehmen als vielmehr ein Plädoyer für<br />
das bewusste Umstellen des Lebenswandels. Fischer<br />
schildert seinen Weg vom beleibten Politiker zum Marathon-Läufer.<br />
Zwanzig Jahre später hat sich einiges verändert:<br />
Von der Politik hat Fischer längst Abschied genommen<br />
– und auch wieder um einige Kleidergrößen zugelegt.<br />
Foto: <strong>buchreport</strong>-Archiv
uchreport.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
Termine | Register<br />
57<br />
<strong>2019</strong><br />
Dezember<br />
■Moscow non/fiction<br />
Moskau (Russland)<br />
www.fil.com.mx 4.–8.<strong>12</strong>.<br />
German Comic Con<br />
Dortmund<br />
www.germancomiccon.com/de/dortmund/ 7.–8.<strong>12</strong>.<br />
E-Book-Konferenz<br />
München<br />
www.e-book-konferenz.de 10.<strong>12</strong>.<br />
Comiket (Comic Market)<br />
Tokio (Japan)<br />
www.comiket.co.jp/index_e.html 28.–31.<strong>12</strong><br />
Trendset Winter<br />
5.–7. Januar 2020<br />
www.trendset.de<br />
■New Delhi World Book Fair<br />
Neu Delhi (Indien)<br />
www.newdelhiworldbookfair.gov.in 4.1.–<strong>12</strong>.1<br />
Nordstil Winter<br />
Hamburg<br />
www.nordstil.messefrankfurt.com/hamburg.de 11.1.–13.1.<br />
Antiquariatsmesse<br />
Stuttgart<br />
http://www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de 24.1.–26.1.<br />
Spielwarenmesse<br />
Nürnberg<br />
www.spielwarenmesse.de 30.1.–3.2.<br />
Februar<br />
■Feria Internacional del Libro de La Habana<br />
Havanna (Kuba)<br />
www.filcuba.cult.cu 6.–16.2.<br />
EpicCon (Manga, Cosplay, Japan)<br />
Münster<br />
https://epiccon.de/ 8.–9.2.<br />
■Taipei International Book Exhibition<br />
Taipeh (Taiwan)<br />
www.tibe.org.tw/en 4.–9.2.<br />
■Vilnius Book Fair<br />
Vilnius (Litauen)<br />
http://vilniausknygumuge.lt 20.–23.2.<br />
Foto: Trendset<br />
2020<br />
Januar<br />
Trendset Winter<br />
München<br />
www.trendset.de 5.1.–7.1.<br />
März<br />
SXSW Conference & Festivals<br />
Austin (USA)<br />
www.sxsw.com 13.–22.3.<br />
Lit.Cologne<br />
Köln<br />
www.litcologne.de 10.–21.3.<br />
■London Book Fair<br />
London (Großbritannien)<br />
www.londonbookfair.co.uk 10.–<strong>12</strong>.3.<br />
Creativa<br />
Dortmund<br />
www.messe-creativa.de 18.–22.3.<br />
■ Buchmesse mit deutschem Gemeinschaftsstand<br />
REGISTER<br />
Personen<br />
Unternehmen/Organisationen<br />
Aaron, Jason 34<br />
Achilles, Danny 26<br />
Aselmann, Anke 46<br />
Bazabas, Catherine 26<br />
Berndt, Christian 58<br />
Boller, David 40<br />
Buscema, John 34<br />
Béran, Cécile 40<br />
Charlier, Jean-Michel 36<br />
Darabi, Hannah 13<br />
Drewermann, Eugen 56<br />
Dreßen, Markus 10<br />
Duggan, Gerry 34<br />
Falk, Rita 48<br />
Fischer, Joschka 56<br />
Frey, Jörg 22<br />
Garney, Ron 34<br />
Geißler, Heike 10<br />
Giraud, Jean 36<br />
Grünbein, Durs 10<br />
Grütters, Monika 8<br />
Hellige, Hendrik 40<br />
Hellweg, Susanne 26<br />
Howard, Robert E. 34<br />
Hugendubel, Heiner 56<br />
Hugendubel, Nina 56<br />
Kaps, Joachim 26<br />
Kerkeling, Hape 48<br />
King, Stephen 48<br />
Kluge, Alexander 10<br />
König, Anne 10<br />
Levy, Stu 26<br />
Luegenbiehl, Kelly 44<br />
Martin, George R.R. 48<br />
Michalk, Stefan 26<br />
Müller, Steven 26<br />
Nickel, Susanne 58<br />
Plaksa, Bartosz 26<br />
Reichelt, Benedict 26<br />
Reinhardt, Martina 58<br />
Rettberg, André 56<br />
Salgado, Sebastião 48<br />
Schikowski, Klaus 40<br />
Schwarzenegger, Arnold 34<br />
Seel, Daniela 14<br />
Taus, Josef 56<br />
Thomas, Roy 34<br />
Wenders, Wim 48<br />
Wenzel, Jan 10<br />
Werner, Dorothee 58<br />
Winsor-Smith, Barry 34<br />
Wuerz, Timo 34<br />
Aldi Nord 56<br />
Altraverse 26<br />
Avant 40<br />
Boulevard 56<br />
Carlsen 26<br />
Carlsen Comics 40<br />
Club Bertelsmann 56<br />
Cross Cult 26<br />
Deutscher Verlagspreis 8<br />
Disney 48<br />
DZA Druckerei 10<br />
Edition Moderne 40<br />
Egmont 36, 40<br />
Festa Verlag 34<br />
Frankfurter Buchmesse 40<br />
Graff 46<br />
Haufe Group 22<br />
HBO 48<br />
Hugendubel 56<br />
Hädecke 8<br />
Kazé 40<br />
Kinderbuchmesse Bologna 40<br />
knk 58<br />
Kookbooks 8, 14<br />
Lexware 22<br />
Libro 56<br />
Marvel 34<br />
National Geographic 26<br />
Netflix 44<br />
Panini 34<br />
Reproduct 40<br />
Spector Books 8, 10<br />
Splitter Verlag 34<br />
Stiftung Buchkunst 13<br />
Tokyopop 26<br />
Topos plus (Kevelaer) 56
58<br />
<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> Dezember <strong>2019</strong><br />
WEITER GEHT’S AUF DEN KANÄLEN Hintergrund, Analysen, Referenzen ...<br />
Personal<br />
Mit dem Persona-Konzept können Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels<br />
geeignete Bewerber gezielt und zielgruppengerecht ansprechen. Die Personalberater<br />
und -entwickler Susanne Nickel und Christian Berndt zeigen Schritt<br />
für Schritt, wie das aus dem Marketing bekannte Persona-Konzept im Recruiting<br />
zielführend eingesetzt werden kann.<br />
▪ Mehr im HR-Channel: www.<strong>buchreport</strong>.de/hr<br />
IT | Digital<br />
Jahrzehntelang wurden im Mittelstand alle wichtigen Aufgaben mit Microsoft<br />
Office abgewickelt. Inzwischen gibt es zahlreiche digitale Werkzeuge für Spezialaufgaben,<br />
doch nicht immer werden die Möglichkeiten zielführend ausgeschöpft.<br />
Dorothee Werner von knk analysiert, wie Verlage beim Einsatz digitaler<br />
Tools aufgestellt sind und warum Excel nicht immer die beste Lösung ist.<br />
▪ Mehr im IT-Channel: www.<strong>buchreport</strong>.de/IT<br />
Produktion & Prozesse<br />
Es knistert, es riecht, es reflektiert oder schluckt das Licht. Papier fühlt sich samtig<br />
an, auch mal rau oder fast schon spiegelglatt. Papier prägt den Charakter eines<br />
Buches. Martina Reinhardt, Chefin vom Dienst beim Deutschen Drucker,<br />
erklärt das Einmaleins der Papiersensorik.<br />
▪ Mehr im Channel Produktion & Prozesse:<br />
www.<strong>buchreport</strong>.de/produktion-prozesse<br />
Fotos: pixabay (2); knk Gruppe<br />
<strong>buchreport</strong> Impressum<br />
Chefredakteur<br />
■ Dr. Thomas Wilking, Telefon 0231/9056-200<br />
wilking@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Redaktion<br />
■ Rainer Uebelhöde (stv. Chefredakteur)<br />
Telefon 0231/9056-202, uebelhoede@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Eva Killy, Telefon 0231/9056-2<strong>12</strong><br />
killy@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Lucy Mindnich, Telefon 0231/9056-100<br />
mindnich@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Christina Reinke, Telefon 0231/9056-208<br />
reinke@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Lena Scherer, Telefon 0231/9056-233<br />
scherer@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Till Spielmann, Telefon 0231/9056-203<br />
spielmann@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Lisa Maria Starke, Telefon 0231/9056-209<br />
starke@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Daniela Zielberg, Telefon 0231/9056-201<br />
zielberg@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Korrespondenz-Büros<br />
■ Internationale Märkte: Anja Sieg<br />
Tel. +49(0)4945-915494, sieg@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Österreich: Dr. Rüdiger Wischenbart<br />
Tel. +43(0)650-6615601, wien@<strong>buchreport</strong>.at<br />
■ Schweiz: Urs Heinz Aerni (Zürich)<br />
Tel. +41(0)76-4545279, aerni@<strong>buchreport</strong>.ch<br />
Ständige Mitarbeit<br />
■ Nicole Stöcker, stoecker@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />
Martin Jurgeit<br />
Produktion<br />
■ Sabine Müchler, Telefon 0231/9056-137,<br />
muechler@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Tanja Nüse-Balzer, Telefon 0231/9056-150,<br />
nuese@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Anzeigenmarketing<br />
■ Christoph Ostermann (Leitung)<br />
Telefon 0231/9056-172, ostermann@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Gerhard Wehling (Anzeigenobjektleitung <strong>buchreport</strong>)<br />
Telefon 0231/9056-<strong>12</strong>2, wehling@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Janine Mandrela, Telefon 0231-9056-<strong>12</strong>1,<br />
mandrela@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Klaus Pähler, Telefon 0231-9056-210,<br />
paehler@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Christian Wiemhöfer, Telefon 0231-9056-190,<br />
wiemhoefer@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste 45 vom 1.1.<strong>2019</strong><br />
Vertriebsmarketing<br />
■ Ute Gloger-Köhring (Leitung)<br />
Telefon 0231-9056-103, gloger@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Annette Kowski, Telefon 0231/9056-105<br />
kowski@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Dagmar Miska, Telefon 0231/9056-104<br />
miska@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Kai Rohde, Telefon 0231/9056-106<br />
rohde@<strong>buchreport</strong>.de<br />
Fax Vertriebsmarketing: Fax 0231/9056-1<strong>12</strong><br />
Abonnements und Einzelpreise<br />
Das <strong>buchreport</strong>-Abonnement umfasst <strong>buchreport</strong>.ex<br />
press, <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> inkl. <strong>buchreport</strong>.spezial<br />
sowie die Bestsellerplakate (Kündigungsfrist: 6 Wochen<br />
zum Quartalsende). Bei Nichterscheinen ohne<br />
Verschulden des Verlags kein Ersatz.<br />
■ Abonnementpreis pro Quartal: 133,75 Euro<br />
(zzgl. Versand/Mwst.)<br />
■ Ausbildungs-Abonnement innerhalb Deutschlands<br />
pro Jahr: 165,00 Euro (zzgl. Versand/MwSt.)<br />
■ Abonnement <strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> pro Jahr:<br />
169,00 Euro (zzgl. Versand/MwSt.)<br />
■ Einzelpreise (jeweils zzgl. Versand/MwSt.):<br />
<strong>buchreport</strong>.<strong>magazin</strong> pro Ausgabe: 19,90 Euro<br />
Weitere Angebote unter www.<strong>buchreport</strong>.de/shop<br />
Verlag<br />
Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien<br />
GmbH & Co. KG, Königswall 21, 44137 Dortmund<br />
Geschäftsführung<br />
■ Jan Kerbusk, Telefon 0231/9056-<strong>12</strong>3,<br />
kerbusk@<strong>buchreport</strong>.de<br />
■ Manuel Wessinghage<br />
Druck und Anlieferung von Einheftern/Beilagen<br />
Lensing Druck GmbH & Co. KG<br />
Feldbachacker 16, 44149 Dortmund<br />
Copyright und Nachdruck<br />
Copyright für den gesamten Inhalt, sofern nicht anders<br />
angegeben, bei der Harenberg Kommunikation<br />
Verlags- und Medien GmbH & Co. KG.<br />
Nachdruck nur mit Genehmigung.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand: Dortmund
Und der Mensch<br />
sah, dass es noch<br />
nicht gut war<br />
groothuis.de Foto: Esther Horvath<br />
Erstmals in ihrer Geschichte besitzt die Menschheit<br />
das Handwerkszeug, um den eigenen Genpool zu<br />
verändern. Welche Möglichkeiten die Gentechnik<br />
bietet und welche Verantwortung daraus erwächst,<br />
diskutiert der amerikanische Autor und Technologie-<br />
Experte Jamie Metzl.<br />
Erscheint am<br />
13. Januar 2020!<br />
424 Seiten<br />
Klappenbroschur<br />
€ 24,– (D) | € 24,70 (A) | CHF 34,80<br />
ISBN 9 978-3-89684-276-3<br />
Auch als E-Book lieferbar.<br />
Bestellungen über Brockhaus Kommission<br />
Telefon +49 · 71 54 · 13 27 0 oder bei allen Barsortimenten<br />
www.edition-koerber.de