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Bestsellerautorin Anne Jacobs: Ein Raum für mich allein<br />
51. Jahrgang • ISSN 1615-0724 • K 5446<br />
buchreport<br />
April <strong>2020</strong> 4<br />
magazin<br />
Zukunft im Blick:<br />
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wird <strong>2020</strong> erneut durch die Beauftragte der Bundesregierung für<br />
Kultur und Medien vergeben.<br />
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Die Frist für die digitale Bewerbung endet am 3. Mai <strong>2020</strong>, die für<br />
die dazugehörigen Unterlagen in Papierform am 10. Mai <strong>2020</strong>.<br />
Partner:
Fotos: Brockhaus/NE; https://de.123rf.com/profile_bignai<br />
buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Im Blick: April<br />
Die großen Verlage<br />
Nach den großen Buchhandlungen im<br />
buchreport.magazin 3 steht in dieser Ausgabe<br />
der Überblick über „Die 100 größten<br />
Verlage“ an, in der nunmehr 31. Ausgabe.<br />
Auch sie zeigt auf Basis der 2019er-Umsätze<br />
das Bild einer stabilen, leicht gewachsenen<br />
Branche – als Ausgangslage für die<br />
Wilking, buchreport.kompakt<br />
großen Herausforderungen dieses Jahres.<br />
Auch unabhängig von den Belastungen durch die aktuelle Corona-<br />
Pandemie stehen die Publikumsverlage, die Wissenschafts- und<br />
Fachinformations-Anbieter sowie die Bildungsverlage vor jeweils<br />
unterschiedlichen, immanenten Veränderungen und Anpassungen<br />
ihrer Geschäftsmodelle, analysiert Chefredakteur Thomas Wilking<br />
ab S. 10. Die ausführliche Verlagsübersicht wird separat in einer<br />
120-seitigen buchreport.kompakt-Broschüre und in einem laufend<br />
aktualisierten Online-Portal veröffentlicht (s. Hinweis auf S. 14).<br />
Schwerpunkt: Bildung, Wissen<br />
„Einer Traditionsmarke wie Brockhaus eine neue<br />
Ausrichtung zu geben, ist grundsätzlich eine große<br />
Aufgabe“, erklärt Geschäftsführer Hubert Kjellberg,<br />
der den Oldie zum Digitalanbieter gemacht<br />
hat, im buchreport-Interview. Digitale Lehrmittel<br />
werden von den Verlagen aktuell verstärkt angeboten,<br />
um die zu Hause lernenden Schulkinder zu<br />
unterstützen. Die Coronakrise hat kurzfristig auch<br />
Kjellberg<br />
das Konzept des Bildungsschwerpunkts gelenkt,<br />
sodass Christina Reinke als verantwortliche Redakteurin noch kurzfristig<br />
den Run auf Lernhilfen und Beschäftigungstitel aufgegriffen hat.<br />
Spezial: Reise & Touristik<br />
Der Reisebuchmarkt hat sich stabil entwickelt,<br />
bevor er durch die aktuellen Ereignisse<br />
herb ausgebremst wurde. Im Segment<br />
müssen Verlage und Buchhändler derzeit<br />
auf Vorfreude und aufgestaute Reiselust<br />
setzen, die sich irgendwann wieder Bahn<br />
bricht. Die bereits zuvor gut nachgefragten<br />
Zukunft im Blick<br />
Bereiche – Bildbände, Reportagen und<br />
Outdoor – könnten den Lesern auch in dieser Phase des Nicht-<br />
Reisens eine gute Alternative bieten: für das Reisen im Kopf, Ins -<br />
pirationen für Urlaubspläne und mehr Bewegung in der nahen<br />
Natur. Mehr dazu in der Reise-Beilage, die Eva Killy betreut hat.<br />
Mehr<br />
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Inhalt buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Das Vorsorge-Handbuch<br />
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5. Auflage <strong>2020</strong> | 200 Seiten<br />
ISBN 978-3-86336-130-3<br />
l 14,90 €<br />
18<br />
Analyse<br />
10 Die 100 größten Buchverlage<br />
Das Geschäft der größten Verlage ist 2019 im Schnitt leicht gewachsen.<br />
Die aktuellen Herausforderungen der Teilbranchen unterscheiden sich.<br />
Lernen | Wissen | Sprachen<br />
18 Selbstlern-Materialien sind jetzt stark gefragt<br />
Wegen der Coronakrise müssen Schulkinder zu Hause bleiben.<br />
Die Nachfrage nach Material fürs Selbstlernen ist stark angestiegen.<br />
Meine Immobilie verkaufen,<br />
verschenken oder vererben<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
1. Auflage <strong>2020</strong> | 160 Seiten<br />
ISBN 978-3-86336-138-9<br />
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<br />
SIGLOCH Distribution <br />
<br />
22 Begleitender Berater statt strenger Richter<br />
Das Bibliographische Institut wächst seit einigen Jahren wieder.<br />
Die zentral stehende Marke Duden wird immer mehr im Auftritt erweitert.<br />
28 Digitales Comeback für eine Traditionsmarke<br />
Der Lexikon-Oldie Brockhaus stellt sich als Bildungsanbieter neu auf.<br />
Der Umbau wird nach schwedischem Vorbild durchgezogen.<br />
34 Das Grüne etwas lockerer, Klassisch-Wertiges in Gelb<br />
Die Pons-Mutter Klett hat den Langenscheidt Verlag übernommen.<br />
Jetzt gilt es, die Profile der grünen und der gelben Marke zu schärfen.<br />
36 Mit der »Mini-Didacta« Schüler sattelfest machen<br />
Lünebuch greift mit Lernhilfenmessen Schülern unter die Arme.<br />
Die Buchhandlung kooperiert bei dem Projekt mit mehreren Verlagen.<br />
40 Vom Sprachenlernen zum Beziehungsmanagement<br />
Die EU forciert seit Längerem neue Ansätze beim Sprachenlernen.<br />
Im Mittelpunkt steht dabei, Sprache als soziales Handeln zu verstehen.<br />
42 Vorschläge für die Bildung<br />
Bildung betrifft jeden, aber nicht alle sind mit dem System zufrieden.<br />
Sachbücher zum Thema weisen verschiedene Wege für die Zukunft aus.<br />
Sie erhalten die Ratgeber auch<br />
über alle Barsortimente.
34<br />
44<br />
Rubriken<br />
44 Mein Schreibtisch: Anne Jacobs<br />
62 Rückblick: Vor 35, 30, 20 und 10 Jahren<br />
64 Auszeichnungen<br />
65 Termine<br />
65 Register<br />
66 Die buchreport-Channel<br />
66 Impressum<br />
Ausblick in den Mai<br />
■ Schwerpunkt<br />
G<br />
Genre-Literatur (Spannung, Fantasy, Romance)<br />
Der Markt für Genre-Romane wird von vielen Verlagen<br />
engagiert bespielt. Wie entwickeln sich die einzelnen<br />
Sparten und womit lässt sich aktuell punkten?<br />
Antworten im nächsten <strong>Magazin</strong>-Schwerpunkt.<br />
■ Spezial RWS<br />
Strategien des unabhängigen Fachbuchhandels, Entwicklungen<br />
im Datenschutz, Bedeutung der Gestaltung<br />
im Wirtschaftsbuch: Diese und mehr Themen<br />
im buchreport.spezial Recht, Wirtschaft, Steuern.<br />
Fotos: httpsde.123rf.comprofile_bialasiewicz.jpg; Pons; Fotostudio Marlies
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8<br />
buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
17. März: Alles ist anders<br />
Bund und Länder einigen sich auf ein weitreichendes Stilllegen<br />
des öffentlichen Lebens, um die Ausbreitung des neuartigen<br />
Coronavirus zu verlangsamen. In der Folge müssen in<br />
immer mehr Ländern auch Buchhandlungen auf unbestimmte<br />
Zeit ihre Ladenlokale schließen. Auf den Schock folgt das<br />
Anpacken, um das Geschäft am Laufen zu halten: Webshop<br />
bewerben, Lieferdienst organisieren, Buchtipps über soziale<br />
Netzwerke streuen ... Die Regierung organisiert unterdessen<br />
finanzielle Unterstützung.<br />
Foto: Kirsten Haarmann/kh-fotografie.com
uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Im Rückspiegel: März <strong>2020</strong><br />
1. März: Kleines Plus<br />
An die freundliche Buchhandelskonjunktur zum Jahresauftakt 2019<br />
kann die deutsche Branche in diesem Jahr noch nicht anknüpfen. Damals<br />
hatte die hohe Sachbuch-Nachfrage das Geschäft befeuert, und so<br />
liegt die Latte jetzt offenbar zu hoch. Auch das kleine Februar-Plus ist<br />
letztlich nur ein Kalendereffekt: Das Schaltjahr <strong>2020</strong> hat einen zusätzlichen<br />
Verkaufstag spendiert.<br />
2. März: Grünes Signal<br />
Immer mehr Verlage betonen ihre Nachhaltigkeitsziele. Die Holtzbrinck-Buchverlage<br />
etwa wirtschaften bereits seit 2014 klimaneutral.<br />
Der somit gar nicht so neue Befund wird jetzt <strong>2020</strong>, im Jahr 1 nach<br />
Greta, aktiviert: Auf allen Neuerscheinungen von Droemer Knaur, Kiepenheuer<br />
& Witsch, Rowohlt, Fischer und Argon befindet sich ab sofort<br />
ein grünes Signet, das auf die Klimaneutralität hinweist.<br />
3. März: Abgesagte Messen<br />
Die Coronakrise kommt in der Buchbranche an – zunächst in Form<br />
abgesagter Messen und anderer Branchentreffs. Die Leipziger Buchmesse<br />
wird Anfang März gecancelt. In den Tagen danach folgen u.a. die London<br />
Book Fair, die Bildungsmesse Didacta und das Lese festival Lit.Cologne.<br />
Auch die Kinderbuchmesse in Bologna, die ihre Tore zunächst nur<br />
einige Wochen später öffnen wollte, sagt final ab, nachdem die Lage – besonders<br />
in Norditalien – immer dramatischer wird.<br />
13. März: Verkaufte Großfläche<br />
Im Herbst endet der Ausflug der Fachbuchhandelskette Lehmanns in<br />
den großflächigen Allgemeinbuchhandel: Dann wird die Großfläche<br />
an Leipzigs Einkaufsboulevard Grimmaische Straße an Thalia | Mayersche<br />
übergeben. Das Großkunden- und Rechnungsgeschäft ist als Lehmanns’<br />
Kerngeschäft explizit nicht Teil der Übergabe.<br />
19. März: Improvisiertes Homeschooling<br />
Während viele Berufstätige ins Homeoffice ausweichen und als virtuelle<br />
Teams weiterarbeiten, wird in vielen zwangsgeschlossenen Schulen<br />
improvisiert: Eine Studie zeigt, dass aus dem milliardenschweren Digitalpakt<br />
Schule bisher nur überschaubare Beträge für die technische<br />
Aufrüstung zur Verfügung gestellt wurden.<br />
23. März: Gigantisches Paket<br />
Chronologisch<br />
KfW-Kredite, Milliarden-Bürgschaften, sofortige Finanzspritzen für<br />
Kleinstbetriebe und Selbstständige, Kurzarbeit, Änderungen im Mietrecht<br />
und bei Hartz IV sowie mehr Geld fürs Gesundheitssystem: Im Eilverfahren<br />
ebnet die Regierung den Weg für das größte Hilfspaket, das die<br />
Bundesrepublik je gesehen hat. Um in der Coronakrise Jobs und Firmen<br />
zu retten, will die Bundesregierung 156 Mrd Euro neue Schulden aufnehmen<br />
und alle Bereiche, namentlich auch den Buchhandel, unterstützen.<br />
9
y<br />
10 Die 100 größten Buchverlage buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
VERLAGE Das Geschäft der großen Buchverlage hat 2019 erneut leicht zugelegt.<br />
Die Fachinformation wächst schneller, der Publikumsmarkt hat sich stabilisiert.<br />
Zum 31. Mal hat buchreport das Ranking der größten Buchverlage erstellt.<br />
Bestandsaufnahme mit<br />
ungewisser Perspektive<br />
Tabelle 1 (rechte Seite):<br />
Die 100 größten Buchverlage<br />
auf einen Blick<br />
mit ihren Umsätzen<br />
2019 und 2018 sowie<br />
der prozentualen Veränderung<br />
zum Vorjahr.<br />
Soweit den Umsatzeinträgen<br />
geschätzte oder<br />
gerundete Werte zugrunde<br />
liegen, wurden<br />
auch die Prozentuie -<br />
rungen gerundet.<br />
Stabile Größenordnung:<br />
Tabelle 2 zeigt, welche<br />
Umsatzgröße über die<br />
Jahre jeweils auf aus -<br />
gewählten Rangplätzen<br />
erreicht wurde.<br />
Die größten deutschsprachigen Buch- und<br />
Fachinformationsver lage sind 2019 in der<br />
Summe um 1,8% gewachsen. Das zeigt das<br />
aktuelle Panorama der „100 größten Verlage“<br />
im Überblick auf der rechten Seite.<br />
Dieser Befund liegt in der üblichen Größenordnung<br />
dieser Erhebung von 1 bis 2%<br />
Wachstum in dieser reifen, und auch im<br />
Rahmen des digitalen Strukturwandels<br />
bisher recht stabilen Branche. buchreport<br />
hat sie zum mittlerweile 31. Mal in Form<br />
dieses umfassenden Rankings vermessen.<br />
Der Zeitpunkt dieser Momentaufnahme<br />
ist allerdings ein besonderer. Denn die<br />
Branche wird in diesem Frühjahr <strong>2020</strong><br />
2<br />
Größenordnung der Größten<br />
Die 100 größten Buchverlage:<br />
Umsatzgrößen ausgewählter Positionen im<br />
buchreport-Ranking 1989–2019<br />
Jahr<br />
2019<br />
2018<br />
2017<br />
2016<br />
2015<br />
2014<br />
2013<br />
2012<br />
2011<br />
2010<br />
2009<br />
...<br />
2000<br />
...<br />
1995<br />
...<br />
1989<br />
Rang: 1<br />
590<br />
576<br />
567<br />
533<br />
510<br />
472<br />
466<br />
476<br />
477<br />
482<br />
520<br />
597<br />
505<br />
876<br />
10<br />
161<br />
162<br />
162<br />
150<br />
149<br />
142<br />
139<br />
136<br />
138<br />
138<br />
166<br />
135<br />
83<br />
51<br />
25<br />
60<br />
60<br />
58<br />
61<br />
54<br />
56<br />
57<br />
57<br />
59<br />
60<br />
60<br />
61<br />
48<br />
36<br />
50<br />
32<br />
33<br />
33<br />
33<br />
32<br />
32<br />
30<br />
33<br />
33<br />
30<br />
33<br />
38<br />
28<br />
20<br />
100<br />
8<br />
8<br />
8<br />
8<br />
7<br />
6<br />
6<br />
7<br />
7<br />
7<br />
7<br />
7<br />
9<br />
5<br />
Umsatz in Mio Euro (gerundete Werte)<br />
buchreport<br />
wie zahlreiche andere Industrien und Handelszweige<br />
massiv ausgebremst durch die<br />
radikalen Maßnahmen zur Bekämpfung<br />
der vom neuartigen Coronavirus ausgelösten<br />
Pandemie. Die im März erlassenen<br />
Restriktionen von unbestimmter Dauer<br />
werden in der gesamten Wirtschaft tiefe<br />
Spuren hinterlassen, ohne dass das Ausmaß<br />
der Auswirkungen auf die Buch- und<br />
Fachinformationsbranche annähernd abschätzbar<br />
ist. Die Folgen werden wohl<br />
unterschiedlich ausfallen – unternehmensindividuell<br />
und je nach Geschäftsfeld:<br />
■ Die Publikumsbuchverlage sind vor allem<br />
betroffen in der Sichtbarkeit ihrer Titel<br />
und Novitäten, die durch die Mitte März<br />
verfügten Schließungen des Einzelhandels<br />
stark eingeschränkt ist. In einigen Segmenten<br />
hängt zudem die Nachfrage vom<br />
Nutzwert in Zeiten eingeschränkter Aktivitäten<br />
ab (Ratgeber, Reiseinformation).<br />
■ Bei den Fachverlagen hängen die Perspektiven<br />
jeweils an der Entwicklung ihrer<br />
Zielgruppenbranche, einschließlich der<br />
Marketingbudgets etwa für Schaltungen in<br />
den Fachmedien.<br />
■ Bei Bildung und Wissenschaft dürfte<br />
zumindest im staatlich finanzierten Schulund<br />
Forschungsbereich die Grundlage<br />
gesichert sein. Hier liegen die größeren<br />
Unwägbarkeiten bei privat gekauften Lernmaterialien<br />
und bei wirtschaftsfinanzierter<br />
Forschung.<br />
Zu den mittelbaren Auswirkungen für<br />
die Branche könnte sich die in der Coronavirus-Krise<br />
intensiver gepflegte digitale<br />
Kommunikationskultur entwickeln – mit<br />
veränderten Arbeitsformen, gewissermaßen<br />
ein Corona-Katalysator, der die evolutionäre<br />
Digitalisierung stärker vorantreibt.<br />
▹
uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Die 100 größten Buchverlage<br />
11<br />
1 Die 100 größten Verlage auf einen Blick<br />
Rang/Verlag<br />
1 Springer Nature Group<br />
2 Haufe*<br />
3 Klett Gruppe<br />
4 Random House<br />
5 Westermann Gruppe*<br />
6 Wolters Kluwer<br />
7 Cornelsen*<br />
8 C.H. Beck<br />
9 WEKA<br />
10 Thieme<br />
11 Wiley-VCH<br />
12 dfv Mediengruppe<br />
13 Rentrop<br />
14 Vogel Communications<br />
15 MairDumont<br />
16 Bastei Lübbe<br />
17 Beuth<br />
18 Carlsen<br />
19 Rowohlt<br />
20 DAV<br />
21 Fischer<br />
22 De Gruyter<br />
23 dtv<br />
24 Ravensburger*<br />
25 SWMH Fachinformation*<br />
26 Droemer Knaur<br />
27 Gräfe und Unzer<br />
28 Juris<br />
29 Landwirtschaftsverlag*<br />
30 Neumann-Gruppe<br />
31 Deutscher Ärzte-Verlag<br />
32 Hogrefe<br />
33 Avoxa<br />
34 VDE Verlag*<br />
35 Hanser<br />
36 Ullstein<br />
37 Franckh Mediengruppe<br />
38 NWB<br />
39 Delius Klasing<br />
40 Forum Media<br />
41 Piper<br />
42 GeraNova Bruckmann<br />
43 Münchner Verlagsgruppe<br />
44 Dr. Otto Schmidt<br />
45 Kohlhammer<br />
46 Suhrkamp<br />
47 Beltz Rübelmann<br />
48 Elsevier<br />
49 Athesia*<br />
50 Oetinger<br />
Umsatz 2019<br />
in Mio € ±% in Mio €<br />
590,1<br />
355<br />
330,0<br />
309,3<br />
300<br />
277,0<br />
250<br />
208,9<br />
198,6<br />
161,0<br />
138,8<br />
134,8<br />
126,0<br />
100,0<br />
99,8<br />
78,5<br />
78,4<br />
76,0<br />
70,4<br />
69,1<br />
68,1<br />
65,5<br />
63,6<br />
61<br />
60<br />
58,5<br />
55,5<br />
55,1<br />
55<br />
49,5<br />
48,5<br />
47,0<br />
46,3<br />
46<br />
44,2<br />
44,1<br />
42,0<br />
41,6<br />
40,7<br />
39,0<br />
38,3<br />
37,0<br />
36,8<br />
36,5<br />
36,4<br />
35,6<br />
35,4<br />
34,5<br />
33<br />
32,2<br />
+2,4<br />
+10<br />
+3,7<br />
+5,6<br />
±0<br />
+3,4<br />
–2<br />
+2,1<br />
–1,2<br />
–0,9<br />
–0,4<br />
–3,4<br />
–7,4<br />
n.v.<br />
–5,0<br />
–6,5<br />
+5,4<br />
+7,5<br />
+5,1<br />
+0,9<br />
+1,3<br />
±0<br />
+5,6<br />
±0<br />
+3<br />
+1,0<br />
+1,1<br />
+7,6<br />
±0<br />
+1,2<br />
–6,9<br />
±0<br />
+2,4<br />
+1<br />
+1,8<br />
–4,3<br />
+16,7<br />
±0<br />
–3,8<br />
–2,3<br />
–4,5<br />
+1,4<br />
+4,5<br />
+7,7<br />
+13,7<br />
–2,5<br />
+4,1<br />
–1,4<br />
+2<br />
–5,0<br />
576,4<br />
324,1<br />
318,2<br />
293,0<br />
300<br />
268,0<br />
254,0<br />
204,7<br />
201,0<br />
162,4<br />
139,3<br />
139,6<br />
136,0<br />
88,5<br />
105,0<br />
84,0<br />
74,4<br />
70,7<br />
67,0<br />
68,5<br />
67,2<br />
65,5<br />
60,2<br />
61<br />
58,5<br />
57,9<br />
54,9<br />
51,2<br />
55<br />
48,9<br />
52,1<br />
47,0<br />
45,2<br />
45,5<br />
43,4<br />
46,1<br />
36,0<br />
41,6<br />
42,3<br />
39,9<br />
40,1<br />
36,5<br />
35,2<br />
33,9<br />
32,0<br />
36,5<br />
34,0<br />
35,0<br />
32,5<br />
33,9<br />
Umsatz 2018<br />
±%<br />
+1,6<br />
+8,7<br />
+1,7<br />
+0,2<br />
±0<br />
+2,3<br />
–1,9<br />
+4,1<br />
+3,6<br />
+0,2<br />
+1,2<br />
–0,4<br />
+3,0<br />
+1,1<br />
±0<br />
–11,4<br />
+0,8<br />
+5,4<br />
+2,4<br />
–3,2<br />
–6,8<br />
+4,0<br />
+2,7<br />
+7<br />
–4<br />
+2,1<br />
–5,3<br />
+5,1<br />
–1<br />
+8,2<br />
+1,2<br />
+10,6<br />
+1,1<br />
+5<br />
+0,5<br />
+10,6<br />
+10,8<br />
+1,0<br />
±0<br />
+4,5<br />
–5,2<br />
–2,7<br />
+32,3<br />
–2,9<br />
–5,9<br />
–3,4<br />
–3,4<br />
+2,9<br />
–4<br />
–1,2<br />
Rang/Verlag<br />
51 Hueber<br />
52 Egmont<br />
53 Boorberg<br />
54 Coppenrath<br />
Herder<br />
Schott Music<br />
57 Ulmer<br />
58 Pearson Deutschland<br />
59 Kiepenheuer & Witsch<br />
60 VEMAG*<br />
61 Diogenes<br />
62 Korsch*<br />
63 arsEdition<br />
64 Dorling Kindersley<br />
65 Rudolf Müller<br />
66 Stollfuß Medien<br />
67 Nomos<br />
68 Bamberger Verlagsgruppe<br />
69 HarperCollins Germany<br />
70 Edel<br />
71 Loewe<br />
72 Erich Schmidt*<br />
73 AT Verlag<br />
74 Thienemann-Esslinger<br />
75 W1-Media<br />
76 SCM Verlagsgruppe<br />
77 Europa-Lehrmittel*<br />
78 Aufbau<br />
79 MVB<br />
80 Hörbuch Hamburg<br />
81 Rheinwerk<br />
82 Mildenberger<br />
83 Walhalla<br />
84 Argon<br />
85 Bund-Verlag<br />
86 Taschen*<br />
87 Paul Pietsch Verlage<br />
88 EMF<br />
89 DuMont Buchverlag<br />
90 Handwerk und Technik<br />
91 teNeues<br />
92 Orell Füssli<br />
Groh<br />
94 Glöckler-Gruppe<br />
95 Emons<br />
96 Vandenhoeck & Ruprecht<br />
97 Reise Know-How<br />
98 Reclam<br />
99 Heel<br />
Hoffmann und Campe<br />
Umsatz 2019 Umsatz 2018<br />
in Mio € ±% in Mio € ±%<br />
32,0 –5,9 34,0 –10,5<br />
31,0 +107 15,0 n.v.<br />
30,3<br />
30,0<br />
30,0<br />
30,0<br />
28,9<br />
28,2<br />
28,1<br />
28<br />
27,7<br />
27<br />
26,7<br />
26,0<br />
25,5<br />
25,0<br />
21,5<br />
21,3<br />
20,7<br />
20,4<br />
19,3<br />
19<br />
17,6<br />
16,6<br />
16,1<br />
15,7<br />
15,5<br />
15,2<br />
14,9<br />
14,3<br />
13,2<br />
13,1<br />
12,5<br />
12,4<br />
12,0<br />
11,5<br />
11,2<br />
11,0<br />
10,0<br />
9,5<br />
9,4<br />
9,0<br />
9,0<br />
8,8<br />
8,4<br />
8,3<br />
7,8<br />
7,7<br />
7,5<br />
7,5<br />
+2,0<br />
+7,1<br />
±0<br />
±0<br />
–2,0<br />
+4,4<br />
–7,0<br />
±0<br />
+4,9<br />
+4<br />
+2,7<br />
+12,1<br />
–2,7<br />
±0<br />
±0<br />
+2,4<br />
–8,4<br />
+1,0<br />
+13,5<br />
±0<br />
–10,2<br />
+7,8<br />
+3,2<br />
±0<br />
+7<br />
–1,3<br />
–0,7<br />
+10,9<br />
+4,8<br />
+0,8<br />
±0<br />
+5,1<br />
–9,1<br />
+43,8<br />
±0<br />
+34,1<br />
–9,1<br />
–1,0<br />
–7,8<br />
±0<br />
–18,2<br />
+10,0<br />
–2,3<br />
–14,4<br />
–1,3<br />
+3<br />
+10<br />
–11,8<br />
29,7<br />
28,0<br />
30,0<br />
30,0<br />
29,5<br />
27,0<br />
30,2<br />
28<br />
26,4<br />
26<br />
26,0<br />
23,2<br />
26,2<br />
25,0<br />
21,5<br />
20,8<br />
22,6<br />
20,2<br />
17,0<br />
19<br />
19,6<br />
15,4<br />
15,6<br />
15,7<br />
14,5<br />
15,4<br />
15,0<br />
12,9<br />
12,6<br />
13,0<br />
12,5<br />
11,8<br />
13,2<br />
8<br />
11,2<br />
8,2<br />
11,0<br />
9,6<br />
10,2<br />
9,0<br />
11,0<br />
8,0<br />
8,6<br />
9,7<br />
7,9<br />
7,5<br />
6,8<br />
8,5<br />
–2,3<br />
+1,8<br />
+7,9<br />
±0<br />
±0<br />
–7,8<br />
+8,2<br />
±0<br />
+1,1<br />
±0<br />
+2,8<br />
–6,8<br />
+4,4<br />
±0<br />
+2,4<br />
+26,1<br />
+1,3<br />
–16,2<br />
+1,8<br />
±0<br />
–6,2<br />
+11,6<br />
+17,3<br />
+4,0<br />
±0<br />
+6,9<br />
+2,0<br />
+30,3<br />
–7,4<br />
+1,6<br />
±0<br />
+4,4<br />
+24,5<br />
±0<br />
±0<br />
+6,5<br />
+22,2<br />
±0<br />
–8,1<br />
–10,0<br />
–5,2<br />
+1,3<br />
+3,0<br />
+6,6<br />
+1,3<br />
–19<br />
+5<br />
–32<br />
* geschätzt | n.v. = nicht vergleichbar
1<br />
12 Die 100 größten Buchverlage buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Barometer für die<br />
Publikumsverlage:<br />
In vielen Fällen erklärt<br />
sich das Umsatz-Auf<br />
und -Ab an der Entwicklung<br />
der Bestseller.<br />
Die erfolgreichsten Titel<br />
hat buchreport im Spezial<br />
„Jahresbestseller<br />
2019“ dokumentiert.<br />
buchreport.de/go/<br />
shop-spezial<br />
Ebenso gibt es aber auch Prognosen, dass<br />
Isolation und intensivere Digitalnutzung<br />
auch traditionelleren Kulturtechniken und<br />
Medien wieder mehr Aufmerksamkeit bescheren<br />
könnte ...<br />
So sind die „100 größten Verlage <strong>2020</strong>“<br />
eine Bestandsaufnahme mit ungewisser<br />
Perspektive auf einer andererseits ausgesprochen<br />
soliden Basis des vergleichsweise<br />
unauffälligen Jahres 2019.<br />
Digitaleinflüsse: Bildung und Fachinfo<br />
Auch im hier zugrunde liegenden „Regelbetrieb“<br />
des vergangenen Jahres gibt es<br />
Trends, Umbrüche und Veränderungen in<br />
den Geschäftsmodellen. Das hängt, wie in<br />
den vergangenen Jahren auch, mit der Digitalisierung<br />
zusammen und den daraus<br />
erwachsenden veränderten Angebotsformen<br />
und Geschäftsmodellen:<br />
■ Bildung: Bereits 2016 wurde von der Bundespolitik<br />
ein Digitalpakt zur technischen<br />
Aufrüstung der Schulen angekündigt,<br />
schließlich im Frühjahr 2019 das rechtliche<br />
3 Die 25 größten Fachverlage<br />
Rang/Unternehmen<br />
1 Springer Nature Group<br />
2 Haufe<br />
3 Wolters Kluwer Deutschland<br />
4 WEKA<br />
5 C.H. Beck 1)<br />
6 Thieme<br />
7 Wiley-VCH<br />
8 dfv Mediengruppe<br />
9 Rentrop<br />
10 Vogel Communications<br />
11 Beuth<br />
12 DAV<br />
13 De Gruyter<br />
14 SWMH-Fachinformation<br />
15 Juris<br />
16 Landwirtschaftsverlag 2)<br />
17 Deutscher Ärzte-Verlag<br />
18 Hogrefe<br />
19 Avoxa<br />
20 VDE Verlag<br />
21 NWB<br />
22 Forum Media<br />
23 Dr. Otto Schmidt<br />
24 Kohlhammer<br />
25 Elsevier<br />
1) ohne Umsätze der Literatur/Sachbuch-Sparte<br />
2) inkl. Umsätze mit Ratgebern<br />
* geschätzter Umsatz<br />
Umsatz 2019<br />
590,1 Mio €<br />
355 Mio € *<br />
277,0 Mio €<br />
198,6 Mio €<br />
189 Mio € *<br />
161,0 Mio €<br />
138,8 Mio €<br />
134,8 Mio €<br />
126,0 Mio €<br />
100,0 Mio €<br />
78,4 Mio €<br />
69,1 Mio €<br />
65,5 Mio €<br />
60 Mio € *<br />
55,1 Mio €<br />
53 Mio € *<br />
48,5 Mio €<br />
47,0 Mio €<br />
46,3 Mio €<br />
46 Mio € *<br />
41,6 Mio €<br />
39,0 Mio €<br />
36,5 Mio €<br />
36,4 Mio €<br />
34,5 Mio €<br />
zum Vorjahr<br />
+2,4%<br />
*<br />
+10 %<br />
+3,4%<br />
–1,2%<br />
*<br />
+3 %<br />
–0,9%<br />
–0,4%<br />
–3,4%<br />
–7,4%<br />
n.v.<br />
+5,4%<br />
+0,9%<br />
±0 %<br />
*<br />
+3 %<br />
+7,6%<br />
*<br />
±0 %<br />
–6,9%<br />
±0 %<br />
+2,4%<br />
*<br />
+1 %<br />
±0 %<br />
–2,3%<br />
+7,7%<br />
+13,7%<br />
–1,4%<br />
buchreport<br />
Hindernis abgeräumt, damit Bundesgeld in<br />
Länderhoheitsthemen fließen kann. Beim<br />
Einsatz der bereitgestellten Milliarden geht<br />
es aber nur langsam voran: Einer Umfrage<br />
des Hightech-Verbands Bitkom zufolge sind<br />
bis März <strong>2020</strong> nur überschaubare Beträge<br />
in den Schulen angekommen, um die technischen<br />
Voraussetzungen für einen stärkeren<br />
Einsatz digitaler Bildungsmedien neben<br />
Büchern und anderen papiernen Arbeitsmitteln<br />
zu schaffen. Es gibt auch noch keine<br />
Klarheit, wie die Geschäftsmodelle eines<br />
weitläufigeren Einsatzes digitaler Verlagsinhalte<br />
in Schulen aussehen könnten. Eine<br />
Ahnung, dass dies eine Herausforderung<br />
darstellt, bekommt man beim Blick in den<br />
Wissenschaftsmarkt, der mit der staatlichen<br />
Finanzierung und der Tendenz, Großlizenzen<br />
für viele Einrichtungen abzuschließen,<br />
manche Gemeinsamkeit aufweist.<br />
■Wissenschaft: Die Europäische Union<br />
und die staatlich finanzierte Forschung an<br />
Hochschulen und Fachinstitutionen betreiben<br />
bereits seit Längerem den Umbau der<br />
Wissenschaftspublizistik, bei der die Verlage<br />
nicht für (digitale) Produkte und Abonnements<br />
bezahlt werden, sondern für die<br />
Qualitätssicherung und die Organisation<br />
freier Verfügbarkeit (Open Access) der Forschungsergebnisse.<br />
Die ersten großen,<br />
zeitlich befristeten nationalen „Deals“ dieses<br />
Systemwechsels wurden in Deutschland<br />
zwischen der Wissenschaft und den<br />
Verlagen Wiley (Anfang 2019) und Springer<br />
Nature (Anfang <strong>2020</strong>) geschlossen. Die<br />
Abkommen befinden sich jetzt in der Erprobung<br />
und wirtschaftlichen Evaluierung.<br />
■ Fachinformation: Fachverlage ergänzen<br />
ihre in Zeitschriften, Loseblatt- und Buchform<br />
publizierten B2B-Informationen immer<br />
mehr durch komplexe, in Arbeitsprozesse<br />
integrierte Datenbereitstellungen<br />
und Dienstleistungen, oft verbunden mit<br />
Fortbildungsformaten. Es sind vernetzte,<br />
oft individualisierte Angebote, die mit klar<br />
definierten Verlagsprodukten nicht mehr<br />
viel gemein haben. Auch das Denken in<br />
Medienformaten tritt zurück. Angesichts<br />
dieser Weiterentwicklung verabschieden<br />
sich die Anbieter zum Teil demonstrativ<br />
vom Verlagsbegriff und sprechen eher von<br />
B2B-Wissens- und Kommunikationsdienstleistungen.<br />
Diese führen auch zu anderen,<br />
vernetzteren Kundenbeziehungen als im<br />
Verkauf von in sich geschlossenen Produkte<br />
oder abonnierten Fortsetzungen.
1<br />
buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
4 Die 25 größten Publikumsverlage<br />
Rang/Unternehmen (Konzernzugehörigkeit)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
25<br />
Random House<br />
Bastei Lübbe<br />
Carlsen<br />
Rowohlt (Holtzbrinck)<br />
Fischer (Holtzbrinck)<br />
dtv<br />
Ravensburger<br />
Droemer Knaur (Holtzbrinck)<br />
Ullstein (Bonnier)<br />
Franckh Mediengruppe<br />
Piper (Bonnier)<br />
Suhrkamp<br />
Oetinger<br />
Egmont<br />
Coppenrath<br />
Herder<br />
Kiepenheuer & Witsch (Holtzbrinck)<br />
VEMAG<br />
Diogenes<br />
arsEdition (Bonnier)<br />
HarperCollins Germany<br />
Loewe<br />
Hanser 1)<br />
C.H. Beck 1)<br />
Thienemann-Esslinger (Bonnier)<br />
Umsatz 2019<br />
309,3 Mio €<br />
78,5 Mio €<br />
76,0 Mio €<br />
70,4 Mio €<br />
68,1 Mio €<br />
63,6 Mio €<br />
61 Mio € *<br />
58,5 Mio €<br />
44,1 Mio €<br />
42,0 Mio €<br />
38,3 Mio €<br />
35,6 Mio €<br />
32,2 Mio €<br />
31,0 Mio €<br />
30,0 Mio €<br />
30,0 Mio €<br />
28,1 Mio €<br />
28 Mio € *<br />
27,7 Mio €<br />
26,7 Mio €<br />
20,7 Mio €<br />
19,3 Mio €<br />
19 Mio € *<br />
19 Mio € *<br />
16,6 Mio €<br />
Verlage mit Schwerpunkt Belletristik/Sachbuch inkl. Kinder- und Jugendbuch<br />
1) ohne Umsätze der Fachverlagssparte<br />
* geschätzter Umsatz<br />
Vertriebssorgen: Publikumsmarkt<br />
Der Publikumsmarkt fußt dagegen<br />
noch eindeutig auf dem Modell des<br />
Verkaufs einzelner, meist gedruckter<br />
Bücher über stationäre Buchhandlungen<br />
und Online-Shops.<br />
Die Erosion und Konzentration<br />
im Buchhandel (s. buchreport.ma -<br />
gazin 3/<strong>2020</strong> „Die größten Buchhandlungen“)<br />
bereitet den Verlagen<br />
aber zunehmend Sorgen, weil<br />
die Handels-Marktführer die Konditionenschrauben<br />
anziehen, ohne<br />
eine aus Sicht der Verlage für alle<br />
Segmente und Programme optimale<br />
Sichtbarkeit herzustellen. Die<br />
große Abhängigkeit vom Handel<br />
ist den Verlagen auch im Zuge der<br />
Coronavirus-Krise noch einmal<br />
überdeutlich geworden, als Buchläden<br />
nicht öffnen durften und Online-Marktführer<br />
Amazon Buchbestellungen<br />
zugunsten anderer Waren<br />
entpriorisierte. Die Publikumsverlage<br />
suchen deshalb seit Längerem<br />
auch einen direkteren Kontakt<br />
zum Endkunden, etwa durch den<br />
Aufbau von Genre- und Themen-<br />
Communitys.<br />
Bei aller Dominanz physischer<br />
Produkte erfahren auch die Publikumsverlage<br />
den digitalen Wandel,<br />
zuletzt vor allem im Hörbuchsegment.<br />
Downloads und Streaming<br />
überflügeln dort mittlerweile<br />
die physische Hörbuch-Distribution.<br />
Diese aus Verlagsperspektive<br />
im Prinzip neutrale Verschiebung<br />
der Distributionsformate ist<br />
aber auch herausfordernd, weil damit<br />
Geschäftsmodelle aus dem<br />
Musik- und Videobereich aufs Tapet<br />
kommen. Auch bei E-Books<br />
versuchen Plattformbetreiber Flat -<br />
rates zu etablieren. Für Verlage<br />
und Autoren bedeutet das weniger<br />
Erträge, wenn nicht zugleich der<br />
Markt deutlich erweitert wird. ▶<br />
zum Vorjahr<br />
+5,6%<br />
–6,5%<br />
+7,5%<br />
+5,1%<br />
+1,3%<br />
+5,6%<br />
*<br />
±0 %<br />
+1,0%<br />
–4,3%<br />
+16,7%<br />
–4,5%<br />
–2,5%<br />
–5,0%<br />
+107 %<br />
+7,1%<br />
±0 %<br />
–7,0%<br />
*<br />
±0 %<br />
+4,9%<br />
+2,7%<br />
–8,4%<br />
+13,5%<br />
*<br />
+5 %<br />
*<br />
+3 %<br />
+7,8%<br />
buchreport<br />
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14 Die 100 größten Buchverlage buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Umsatzkuchen:<br />
Die auf gut 6 Mrd Euro<br />
addierten Umsätze der<br />
„100 Größten“ lassen<br />
sich auf drei Verlags -<br />
typen verteilen. Bei der<br />
Tortengrafik wurde per<br />
Schätzung berücksichtigt,<br />
dass eine Reihe<br />
von Fach- und Bildungsverlagsgruppen<br />
auch Publikumsangebote<br />
im Programm haben.<br />
Die Fachinformationen<br />
belegen wie gehabt das<br />
größte Kuchenstück.<br />
Publikumsverlage<br />
31%<br />
Bildung/<br />
Sprachen<br />
16%<br />
Fachinformation/<br />
Wissenschaft<br />
53%<br />
Mittelständische Branche<br />
Das Ranking der 100 größten Verlage<br />
kommt 2019 auf einen addierten Umsatz<br />
von 6,24 Mrd Euro. Das heißt, dass die Unternehmen<br />
im Schnitt 62 Mio Euro umsetzen.<br />
Dies macht die unverändert mittelständische<br />
Struktur der deutschen Buchbranche<br />
deutlich. Auch die größten Branchenunternehmen<br />
sind im Vergleich zu<br />
anderen Industrien nicht wirklich groß:<br />
■ Nur 14 der gelisteten Unternehmen<br />
kommen überhaupt auf einen dreistelligen<br />
Millionen-Umsatz.<br />
■ Die 50-Mio-Euro-Schwelle wird bereits<br />
ab Platz 30 unterschritten, die 20 Mio ab<br />
Platz 70.<br />
■Am unteren Ende des Rankings gehören<br />
Verlage mit knapp 8 Mio Euro noch zu den<br />
„Größten“ – und der Börsenverein hat immerhin<br />
noch weit über 1000 weitere Verlage<br />
als zahlende Mitglieder, die also noch<br />
deutlich kleiner sind.<br />
Die Grobstruktur der Buchbranche hat<br />
sich damit selbst über die Jahrzehnte des<br />
buchreport-Rankings kaum verändert (s.<br />
auch Tabelle 2 auf S. 10 mit den Umsatzgrößenordnungsquerschnitten<br />
im Mehrjahresvergleich).<br />
Heftige Umsatzausschläge<br />
Die addierten 6,24 Mrd Euro der Top 100<br />
verweisen, wie bereits eingangs erwähnt,<br />
auf ein leichtes Wachstum der größten<br />
Verlage um durchschnittlich 1,8% gegenüber<br />
dem Vorjahr. Dies ist gerechnet auf<br />
Die 100 größten Buchverlage im Detail<br />
75 (74) W1-Media P<br />
W1-Media GmbH<br />
Semperstraße 24, 22303 Hamburg<br />
0400 | 6 07706600<br />
www.w1-media.de<br />
ww.w1-<br />
Auslieferung<br />
D: KNV<br />
Zeitfracht (tonpool, cda)<br />
A: Morawa (Medienlogistik Pichler)<br />
CH: AVA<br />
Digital: Bookwire<br />
Integrierte Programme/Tochtergesellschaften<br />
Atrium<br />
WooW<br />
Arctis<br />
Atrium<br />
▪ Atrium Verlag<br />
▪ WooW Books<br />
▪ Arctis<br />
▪ Atrium Kinderbuch<br />
▪ Arche Literatur Verlag<br />
▪ Arche Literatur Kalender<br />
▪ NordSüd Verlag<br />
▪ NorthSouth Books<br />
▪ HörCompany<br />
▪ Jumbo Neue Medien & Verlag (anteilig)<br />
Programm-Schwerpunkte<br />
▪ Kinderbuch<br />
▪ Jugendbuch<br />
▪ Kalender<br />
▪ Belletristik<br />
▪ Hörbuch für Kinder<br />
▪ Hörbuch für Jugendliche und Erwachsene<br />
▪ Vertriebsweg App<br />
Umsatzstärkste Titel 2019<br />
▪ Erich Kästner: Emil und die Detektive<br />
▪ Torben Kuhlmann: Edison<br />
▪ Oliver Jeffers: Hier sind wir<br />
▪ Hideo Yokoyama: 64<br />
▪ Torben Kuhlmann: Armstrong<br />
▪ Klaus-Peter Wolf: Nordseedetektive<br />
Geschäftsführung<br />
▪ Jan Weitendorf von Hacht<br />
(Atrium, Arche, Arctis, WooW Books)<br />
▪ Gabriele Swiderski (Jumbo/Goya Lit/Goya Libre)<br />
▪ Herwig Bitsche (NordSüd/NorthSouth)<br />
▪ Andrew Rushton (NordSüd/NorthSouth)<br />
▪ Angelika Schaack (HörCompany)<br />
Leitende<br />
19 (21) Rowohlt P<br />
Rowohlt Verlag GmbH<br />
Kirchenallee 19, 20099 Hamburg<br />
040 0 | 7 2720<br />
www.rowohlt.de<br />
ww.row<br />
Auslieferung<br />
HGV/Sigloch<br />
Integrierte Programme/Tochtergesellschaften<br />
Rowoh<br />
Rowoh<br />
Wund<br />
Kindle<br />
Rowoh<br />
Rowo<br />
Rowo<br />
Rowo<br />
Programm-Schwerpunkte<br />
▪ Ulrich Maske (VL Jumbo / Goya Lit / Goya Libre)<br />
▪ Andrea Groll (VL Atrium)<br />
▪ Frauke Schneider (VL Arche)<br />
▪ Knut Reinoss (VL Arctis)<br />
▪ Neele Bösche (PL WooW Books)<br />
▪ Katharina Diehl (PL Atrium Kinderbuch)<br />
Umsatz in Euro<br />
2019<br />
2018<br />
2017<br />
2016<br />
▪ Rowohlt Berlin Verlag (100% seit 1990)<br />
▪ Rowohlt Taschenbuch Verlag (100% seit 1982)<br />
▪ Wunderlich Verlag (seit 1984)<br />
▪ Kindler Verlag<br />
▪ Rowohlt Theater Verlag<br />
▪ Rowohlt Medienagentur<br />
▪ Rowohlt Polaris<br />
▪ Rowohlt Digitalbuch<br />
▪ Belletristik<br />
▪ Sachbuch<br />
▪ Kinder- und Jugendbuch<br />
▪ Taschenbuch<br />
Umsatzstärkster Titel 2019<br />
▪ Simon Beckett: Die ewigen Toten<br />
Geschäftsführung<br />
▪ Florian Illies<br />
(verlegerischer GF, bis 30. Juni <strong>2020</strong>)<br />
▪ Peter Kraus vom Cleff (kfm. GF)<br />
▪ Nicola Bartels (verleger. GF, ab 1. Juli <strong>2020</strong>)<br />
Anmerkungen<br />
▪ Der Umsatzanteil mit digitalen Produkten<br />
beträgt ca. 12%<br />
Die 100 größten<br />
Buchverlage <strong>2020</strong><br />
▪ Der Rowohlt Verlag ist im März 2019 von<br />
Reinbek nach Hamburg umgezogen<br />
Meldungen<br />
Gesamtumsatz<br />
2019<br />
Umsatz-Aufschlüsselung 2019 (2018)<br />
59,5 Mio<br />
1,0 Mio<br />
3,7 Mio<br />
21,3 Mio<br />
13,2 Mio<br />
1,3 Mio<br />
▪ Hardcover<br />
▪ E-Book<br />
▪ Taschenbuch<br />
▪ Hörbuch<br />
▪ Sonstige<br />
▪ Kalender<br />
Novitäten 2019 (2018)<br />
▪ Hörbücher<br />
Mitarbeiter 2019 (2018)<br />
Anmerkungen<br />
▪ Andrea Luck wird Marketingleiterin von Rowohlt<br />
https://www.buchreport.de/go/rowohlt-20-03/<br />
▪ Nicola Bartels wird Rowohlt-Verlegerin<br />
https://www.buchreport.de/go/rowohlt-20-02/<br />
▪ Florian Illies steigt als Verleger wieder aus<br />
https://www.buchreport.de/go/rowohlt-20-01/<br />
Konzernzugehörigkeit:<br />
Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck<br />
(Holtzbrinck Publishing Group)<br />
www. holtzbrinck.com/de<br />
16,1 Mio<br />
Umsatz in Euro<br />
2019<br />
2018<br />
2017<br />
2016<br />
Gesamtumsatz<br />
2019<br />
15,6 Mio<br />
13,3 Mio<br />
11,3 Mio<br />
16,1 Mio.<br />
496<br />
292<br />
▪ W1-Media wurde 2016 gegründet. Die Verlage<br />
Atrium, Arche und NordSüd wurden von der<br />
Verlagsgruppe Oetinger übernommen. Die<br />
Imprints sind Neugründungen.<br />
▪ Nicht integriert wurde die Nebelhorn GmbH<br />
mit den Tochtergesellschaften mobilApp und<br />
Schoolmedia im App-Entwicklungsbereich<br />
▪ Vertriebspartner ist die BW BücherWege<br />
Vertrieb GmbH<br />
Meldungen<br />
Jan Weitendorf stellt Arche und Atrium neu auf<br />
https://www.buchreport.de/go/w1-19-10/<br />
66<br />
+3,2%<br />
(67)<br />
(1)<br />
(3)<br />
(20)<br />
(7)<br />
(2)<br />
Umsatz-Aufschlüsselung 2019 (2018)<br />
26,0 Mio (31,2)<br />
35,5 Mio (27,7)<br />
8,9 Mio (8,1)<br />
▪ Hardcover<br />
▪ Taschenbuch<br />
▪ E-Book<br />
Novitäten 2019 (2018)<br />
▪ Taschenbuch<br />
▪ E-Book<br />
Mitarbeiter 2019 (2018)<br />
70,4 Mio<br />
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67,0 Mio<br />
65,4 Mio<br />
73,3 Mio<br />
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Die „100 größten Verlage <strong>2020</strong>“ sind in<br />
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▪ Programme / Imprints<br />
▪ Wichtige Umsatzträger<br />
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▪ Links zu buchreport-Meldungen<br />
Die Vermessung der Buchverlage gibt es in<br />
folgenden Formaten:<br />
▪ DIN-A5-Broschüre<br />
▪ E-Paper (nur online lesbar)<br />
▪ Jahreszugang Online,<br />
mit Kurzbeschreibung des Unternehmens<br />
und Link-Verweis auf buchreport-Artikel zum<br />
jeweiligen Verlag (wird laufend aktualisiert)<br />
buchreport.de/go/100-gr<br />
+49 (0) 711 / 995 982 - 20 info@ wir-machen-druck.de<br />
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uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
vergleichbarer Basis. Das heißt,<br />
dass Effekte durch die veränderte<br />
Zusammensetzung des Rankings<br />
bereinigt wurden. Zu den Regeln<br />
des Rankings und aktuellen Veränderungen<br />
in der Zusammensetzung<br />
s. den Kasten auf S. 16.<br />
Hinter dieser großen Stabilität<br />
mit nur einem kleinen durchschnittlichen<br />
Umsatzplus der „100<br />
größten Verlage“ steckt allerdings<br />
ein recht breites Spektrum un ter -<br />
schied licher Konjunkturen und<br />
auch heftigerer Ausschläge in der<br />
Entwicklung der Unternehmen.<br />
Das ist auch ablesbar an den Plusund<br />
Minus-Ausschlägen in der<br />
Gesamtübersicht auf S. 11.<br />
Grob kategorisiert zeigen sich<br />
folgende Entwicklungen:<br />
■ 41 der Verlage weisen Umsatzveränderungen<br />
in einer Größenordnung<br />
von 1 bis 5% aus – überwiegend<br />
nach oben.<br />
■ 37 der Top 100 haben signifikantere<br />
Abweichungen gegenüber<br />
Vorjahr von 5% oder auch deutlich<br />
mehr – etwa fast gleich viele nach<br />
oben wie nach unten.<br />
■ 22 der Top-100-Verlage bewegen<br />
sich auf Vorjahresniveau.<br />
Fachinformation mit 53%-Anteil<br />
Die Anbieter von Fachinformation<br />
und Wissenschaft machen knapp<br />
40% der Top-100-Verlage aus, kom -<br />
men aber auf 53% des Umsatzes (s.<br />
Tortengrafik auf der linken Seite).<br />
Heißt: Diese Unternehmen sind<br />
überdurchschnittlich groß. Das<br />
zeigt sich auch in ihrer Dominanz<br />
in der Spitzengruppe: 10 der 15<br />
größten Verlage sind der Fachinformation<br />
zuzurechnen. Der Hintergrund:<br />
In der Fachinformation entfalten<br />
Skaleneffekte eine größere<br />
Wirkung, weil beispielsweise IT-<br />
Entwicklungen breiter ausgerollt<br />
und international nutzbar gemacht<br />
werden können.<br />
Anders als in den Vorjahren haben<br />
die Fachinformationsanbieter<br />
2019 nur leicht unterdurchschnittlich<br />
um 1,2% zugelegt. Ein Grund<br />
dürften sinkende Einnahmen im<br />
Anzeigenmarketing sein.<br />
Die 3 Marktführer im Bereich der<br />
Bildungsmedien, Klett, Westermann<br />
und Cornelsen, gehören<br />
ebenfalls zu den größten der großen<br />
Verlage. 6 weitere Bildungsspezialisten<br />
sind im Gesamtranking<br />
vertreten. Sie haben im<br />
Schnitt um knapp 1% zugelegt.<br />
Publikumsverlage stabilisiert<br />
Die Publikumsverlage hatten sich<br />
in den vergangenen Jahren unterdurchschnittlich<br />
entwickelt. 2017<br />
hatten sie 1,3% weniger Umsatz<br />
gemeldet und 2018 nur ein kleines<br />
0,5%-Plus erwirtschaftet. 2019<br />
lag das durchschnittliche Wachstum<br />
jetzt dagegen sogar bei über<br />
2%. Das Plus korrespondiert mit<br />
der stärkeren Erholung im deutschen<br />
Buchhandelsmarkt, der<br />
2019 um 1,5% zugelegt hat.<br />
Im Publikumssegment mit seiner<br />
stärkeren Abhängigkeit vom<br />
Erfolg einzelner Bestsellertitel fällt<br />
das Auf und Ab der Unternehmenskonjunkturen<br />
stärker aus.<br />
Über die Hälfte der Publikumsverlage<br />
meldet Veränderungen von<br />
mehr als 5% gegenüber Vorjahr,<br />
diesmal mehrheitlich nach oben.<br />
Die Franckh-Gruppe (u.a. Kosmos),<br />
Egmont („Asterix“) und die<br />
Ratgeberverlage Dorling Kindersley<br />
und Edition Michael Fischer<br />
(EMF) haben zweistellig zugelegt.<br />
Konzerne dominieren<br />
Der Publikumsmarkt weist eine<br />
recht ordentliche Verlagsvielfalt<br />
auf, wird aber besonders geprägt<br />
durch Verlagskonzerne:<br />
■ Random House: Die Bertelsmann-Buchtochter<br />
Random House<br />
hat nach zwei schwächeren Jahren<br />
jetzt wieder mehr als 300 Mio Euro<br />
umgesetzt und ist damit auf Rang 4<br />
gerückt. Damit ist sie jetzt der einzige<br />
Publikumsverlag in der Spitzengruppe.<br />
Dazu haben Bestseller von<br />
Lucinda Riley („Die Sonnenschwester“),<br />
der „Ernährungskompass“<br />
von Bas Kast und die Michelle-Obama-Biografie<br />
viel beigetragen.<br />
Die anderen beiden größten<br />
Publikumsverlagsgruppen sind<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
Boox<br />
Verlag<br />
Mounteens<br />
Allzeit fallbereit<br />
Die langersehnten Sommerferien sind da! Die<br />
MounTeens freuen sich insbesondere auf die<br />
neue Sommerrodelbahn. Doch bereits am Eröffnungstag<br />
passiert ein Unfall, der einen Strudel<br />
von Ereignissen nach sich zieht. Bald stecken die<br />
vier Freunde mitten in einem kniffligen Fall rund<br />
um den russischen Investor Viktor Makarenko,<br />
der alle Hebel in Bewegung zu setzen scheint, um<br />
die Bergbahnen von Bad Lärchenberg aufzukaufen.<br />
Oder ist alles ganz anders? Zusammen mit<br />
einer Pfadfindergruppe, die sich im Sommerlager<br />
befindet, beginnen die MounTeens ihre Nachforschungen.<br />
Sie alle sind «Allzeit fallbereit».<br />
Band 3, ISBN 978-3-906037-56-1 (Hardcover)<br />
Ebenfalls erhältlich:<br />
Band 1, Berge Ski und falsche Spuren<br />
ISBN 978-3-906037-42-4 (2018)<br />
Band 2, Die Steinböcke sind los<br />
ISBN 978-3-906037-48-6 (2019)<br />
boox-verlag<br />
Dürrhalde 16<br />
CH-9107 Urnäsch<br />
www.boox-verlag.ch<br />
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16 Die 100 größten Buchverlage buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
dezentraler aufgestellt, weshalb ihre Verlage<br />
im Ranking „Die 100 Größten“ als eigenständigere<br />
publizistische und organisatorische<br />
Einheiten einzeln aufgeführt sind:<br />
■ Bonnier: Der deutsche Zweig der schwedischen<br />
Bonnier-Gruppe umfasst die Verlage<br />
Carlsen, Ullstein, Piper, Münchner Verlagsgruppe,<br />
ArsEdition, Thienemann-Esslinger<br />
und Hörbuch Hamburg. Er ist erneut<br />
gewachsen und kommt mit den 2019er<br />
Zahlen auf 252,8 Mio Euro (+2,6%).<br />
■ Holtzbrinck: Die Gruppe kommt mit ihren<br />
Belletristik- und Sachbuchverlagen Rowohlt,<br />
Fischer, Droemer Knaur, Kiepenheuer<br />
& Witsch, dem Hörbuch-Verlag Argon<br />
und dem Anfang 2018 zugekauften<br />
Geschenkbuchverlag Groh auf eine ähnliche<br />
Größenordnung mit insgesamt 246,5<br />
Mio Euro (+0,6%).<br />
Holtzbrinck ist größter Buchkonzern<br />
Die dezentral geführte Holtzbrinck-Gruppe<br />
ist allerdings insofern der größte deutsche<br />
Buchkonzern, als sie neben ihrem Publikumsbuchbereich<br />
seit 2015 auch Mehrheitsgesellschafter<br />
beim Wissenschaftsund<br />
Fachinformationsriesen Springer Nature<br />
ist, der das buchreport-Ranking seit<br />
Jahren anführt.<br />
Springer Nature Group, für 2019 mit<br />
590,1 Mio Euro im deutschsprachigen Raum<br />
ausgewiesen, und die Holtzbrinck-Publikumsverlage<br />
kommen zusammen auf 837<br />
Mio Euro Umsatz. Diese Perspektive ist dann<br />
eindeutig nicht mehr so mittelständisch.<br />
Thomas Wilking wilking@buchreport.de<br />
Dokumentation:<br />
Daniela Zielberg und Sabine Müchler<br />
Regeln für das Ranking »Die 100 größten Verlage«<br />
Die Daten für das buchreport-Ranking „Die 100 größten Verlage“<br />
werden durch eine Umfrage unter ca. 130 Unternehmen<br />
in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhoben.<br />
Befragt werden Verlage, die den Schwerpunkt ihrer Produktion<br />
auf Bücher (in diversen Formaten, auch Substituten) und<br />
Fachinformation legen, dort in der Regel in Fachzeitschriften/E-Journals,<br />
aber auch als Datenbankangebote einschließlich<br />
Lösungsanwendungen.<br />
Die Angaben beruhen auf Selbstauskunft der Verlage, ergänzt<br />
durch Recherchen der Redaktion. In einigen Fällen<br />
waren Schätzungen durch die Redaktion nicht zu vermeiden.<br />
Eine Reihe von Verlagsunternehmen sind im Ranking einzeln<br />
aufgeführt, auch wenn sie mit anderen genannten<br />
Verlagsgruppen durch Konzernstrukturen/Beteiligungen<br />
verbunden sind. Sie werden separat aufgeführt, wenn sie<br />
als eigenständige publizistische und organisatorische Einheiten<br />
agieren.<br />
Entscheidend für die Platzierung im Ranking sind die<br />
Nettoumsätze, die Verlage durch den Verkauf eigener<br />
Produkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz erzielen.<br />
Ausschlaggebend sind Umsätze, die die Verlage<br />
selbst durch Abgabe an Handelspartner erzielen, und<br />
zwar zum Verlagsabgabepreis sowie durch den Direktverkauf<br />
an Endkunden. Verlage, die exklusiv Sonderausgaben<br />
für ihre eigene Vertriebsschiene produzieren, wie etwa die<br />
Weltbild-Gruppe und Buchclubs, sind im Ranking nicht<br />
berücksichtigt.<br />
Eine ganze Reihe der im Ranking aufgeführten Unternehmen<br />
machen wesentliche Umsätze außerhalb des deutschsprachigen<br />
Raums bzw. außerhalb des verlegerischen<br />
Kerngeschäfts mit technischen Betrieben, mit Buchhandel,<br />
mit Beratungs- und Vertriebsdienstleistungen oder auch<br />
mit Nonbooks und Publikumszeitschriften. Bei der Berechnung<br />
der Medienumsätze, nach denen sich die Platzierung<br />
im Ranking richtet, werden diese Einnahmen, so weit möglich,<br />
nicht berücksichtigt.<br />
Seit 2006 werden bei der Berechnung der Medienumsätze<br />
im Ranking auch Seminare und andere Weiterbildungsangebote<br />
berücksichtigt, weil diese zum integrierten Angebot<br />
von (Fach-)Verlagen gehören. Bei den Bildungsverlagen<br />
spielen die umfassenden Fortbildungsangebote keine große<br />
Rolle mehr, weil sich die Verlage von diesen Angeboten<br />
getrennt oder sie herausgerechnet haben.<br />
Das Ranking bezieht sich auf das Kalenderjahr 2019, sofern<br />
nicht in Einzelfällen ein anderes Geschäftsjahr der<br />
Unternehmen angegeben ist.<br />
Die ausführliche Dokumentation erscheint in der separaten<br />
buchreport-Publikation „Die 100 größten Buchverlage“ als<br />
gedrucktes Heft, E-Paper und PDF.<br />
Veränderungen in der Zusammensetzung<br />
gegenüber dem Vorjahresranking<br />
Zwei Traditionsverlage sind im aktuellen Ranking nicht<br />
mehr vertreten:<br />
■ Der Sprachenverlag Langenscheidt ist eingestellt, seine<br />
Substanz ist bei Klett/Pons integriert worden.<br />
■ Der Architektur- und Lifestyle-Verlag Callwey, zuletzt mit<br />
8,6 Mio Euro Umsatz im Ranking, hat sich in zwei kleinere<br />
unabhängige Gesellschaften, einen populären und einen<br />
Fachverlag, entflochten.<br />
Neu in der Übersicht „100 größte Verlage“ sind der Bildungsverlag<br />
Mildenberger (Rang 82) sowie der Sach- und<br />
Ratgeberverlag Heel (Rang 100).
Lсн<br />
Lн fü<br />
Deutsch - Englisch<br />
Französisch - Spanisch<br />
Нch<br />
S∋h<br />
Team Reader<br />
Spannende Reader auf verschiedenen<br />
Niveaus inkl. Hörbuchversion in der<br />
Klett-Augmented-App.<br />
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Lesen auf verschiedenen Niveaus:<br />
einer Figur folgen - das ganze<br />
Buch anhören! Inkl. Hörbuch<br />
in der Klett-Augmented-App<br />
A2 - 55 S. inkl. Klett Augmented<br />
ISBN 978-3-12-560202-1<br />
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260 S. ISBN 978-3-12-666101-0<br />
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Selbstlernen und Bastelvorlagen<br />
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48 S. ISBN 978-3-12-666211-6<br />
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Mehr Infos zur Klett-Augmented-App<br />
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18 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
LERNHILFEN Wegen der Coronakrise müssen Schulkinder zu Hause bleiben.<br />
Die Nachfrage nach Material fürs Selbstlernen und Üben ist stark angestiegen.<br />
Die Bildungsverlage haben vor allem digital auf die neue Situation reagiert.<br />
Selbstlern-Materialien<br />
sind jetzt stark gefragt<br />
Mit Unterstützung:<br />
Eltern üben in diesen<br />
Tagen mit ihren Kindern<br />
den Schulstoff.<br />
Dieser Freitag der 13. war nicht nur für<br />
abergläubische Menschen ein besonderer<br />
Tag. Am 13. März ordnete aufgrund der<br />
Ausbreitung des Coronavirus ein Bundesland<br />
nach dem anderen Kita- und Schulschließungen<br />
für die darauffolgenden Wochen<br />
bis mindestens zum Ende der Osterferien<br />
an. Die Kindergartenkinder wollen<br />
jetzt sinnvoll beschäftigt werden, die Schülerinnen<br />
und Schüler sollen in der unterrichtsfreien<br />
Zeit ohnehin weiterlernen.<br />
Eine Herausforderung, bei der viele Eltern<br />
auf Unterstützung durch Lernhilfen<br />
setzen. Sie haben die Tage nach den angekündigten<br />
Schulschließungen genutzt, um<br />
in Buchhandlungen nach gedruckten Helfern<br />
für ihre Kinder zu suchen. Die Liste<br />
auf der rechten Seite zeigt, was in diesen<br />
Tagen besonders gefragt ist:<br />
■ Es sind Materialien für die Vor- und<br />
Grundschule. Die Liste wird angeführt von<br />
den beiden Hauschka-Titeln „Kindergartenblock.<br />
Das kann ich schon!“ und „Vorschulblock.<br />
Logisches Denken rätseln und<br />
knobeln“.<br />
■ Für die Schulkinder wurden hauptsächlich<br />
Lernhilfen in den Fächern Sprache<br />
und Rechnen eingekauft.<br />
■ Stark vertreten ist der auf den offenen<br />
Grundschulunterricht spezialisierte Jandorfverlag.<br />
Mit dessen lehrwerkunabhängiger<br />
Leseheft-Reihe „Lies mal“ können sich<br />
Kinder nach Verlagsangaben eigenaktiv und<br />
selbst gesteuert Lesefertigkeiten aneignen.<br />
Foto: httpsde.123rf.comprofile/bialasiewicz
uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Lernen | Wissen | Sprachen<br />
19<br />
Digitale Materialien<br />
Neben dem Verkauf der gedruckten Materialien<br />
stellen die Bildungsverlage in der<br />
aktuellen Situation auch verstärkt digitale<br />
Materialien zur Verfügung:<br />
■ Cornelsen unterstützt das Lernen zu<br />
Hause von der 1. Klasse bis zur Berufsschule<br />
u.a. mit Lernvideos, interaktiven<br />
Übungen und Lern-Apps. Eine eigens eingerichtete<br />
Website, die täglich erweitert<br />
wird, dient als erste Anlaufstelle. Dort stehen<br />
zwei Monate kostenlos Erklärvideos,<br />
Übungen und Klassenarbeiten des Nachhilfeportals<br />
Duden Learnattack zur Verfügung.<br />
Außerdem gibt es u.a. kostenlose<br />
Zugänge zur Leseplattform Leseo. Temporär<br />
werden Schulbücher als E-Book und<br />
interaktive Übungsmaterialien zur Verfügung<br />
gestellt. Der Verlag verweist außerdem<br />
auf die zum Schulbuch passenden<br />
gedruckten Arbeits- oder Ferienhefte.<br />
■Westermann kommuniziert seine Website<br />
schuledaheim.de, auf der zahlreiche<br />
Materialien gesammelt werden, auf allen<br />
Kanälen. Besonders nachgefragt sei das Leseförderportal<br />
Antolin.<br />
■ Mildenberger hat nach Bekanntgabe der<br />
Schulschließungen zügig Gratis-Down loads<br />
mit Notfallpaketen für Mathematik und<br />
Deutsch zusammengestellt. Der Zugang<br />
für die Online-Lernplattform „Mathetiger“<br />
wurde freigegeben. Außerdem wurde den<br />
Lehrkräften das Recht eingeräumt, unbegrenzt<br />
aus den Lehrwerken zu kopieren<br />
und scannen.<br />
■ Der Hauschka Verlag hat die Kommunikation<br />
mit den stationären Händlern intensiviert.<br />
Aufgrund der eigenen Auslieferung<br />
ist der Verlag von Barsortimenten und externen<br />
Auslieferungen unabhängig.<br />
■ Ernst Klett Sprachen verzeichnet eine gestiegene<br />
Nachfrage nach digitalen Ausgaben<br />
und Zusatzmaterialien und engagiert<br />
sich in den Bereichen Online-Seminare,<br />
Webinare sowie Videos und Tutorials. Eine<br />
Website wird zunehmend gefüllt. Den<br />
Schülern werden Selbstlernmaterialien an<br />
die Hand gegeben. Im Fokus steht das<br />
Training für die Oberstufe vor allem in den<br />
Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch<br />
und Deutsch, bei dem Bücher u.a. mit<br />
multimedialen Inhalten in der Klett-Augmented-App<br />
angereichert werden.<br />
■ Der Stark Verlag unterstützt die stationären<br />
Händler bei der Vermarktung der<br />
Lernhilfen in ihren jeweiligen Webshops<br />
mit Toptitelpräsentationen oder Werbebannern.<br />
Außerdem versammelt eine<br />
Website kostenlos alle Online-Lernhilfen.<br />
Christina Reinke reinke@buchreport.de<br />
Nachgefragte Lernhilfen<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
10.<br />
11.<br />
12.<br />
13.<br />
14.<br />
15.<br />
16.<br />
17.<br />
18.<br />
19.<br />
20.<br />
Autor<br />
Maier<br />
Bayerl<br />
Wachendorf/Debbrecht<br />
Wachendorf/Debbrecht<br />
Wachendorf/Debbrecht<br />
Barnhusen u.a.<br />
Wachendorf/Debbrecht<br />
Maier<br />
Wachendorf<br />
Wachendorf/Debbrecht<br />
Bayerl<br />
Maier<br />
Auras u.a.<br />
Spiecker<br />
Bayerl<br />
Keller/Pfaff<br />
Maier<br />
Sternbaum<br />
Wachendorf<br />
Quelle: Media Control Handelspanel; Momentaufnahme 12. bis 18. März <strong>2020</strong><br />
Titel<br />
Kindergartenblock. Das kann ich schon! (ab 4 J., A5-Block)<br />
Vorschulblock. Logisches Denken, rätseln u. knobeln (ab 5 J., A5-Block)<br />
Lies mal 3. Das Heft mit der Robbe<br />
Das Übungsheft Mathematik 1<br />
Lies mal 4. Das Heft mit dem Kraken<br />
Lies mal. Hefte 3 und 4 (Paket)<br />
Lustige Mal- und Denkspiele<br />
Lies mal 5. Das Heft mit dem Erdmännchen<br />
Rätselblock (ab 5 J., A5-Block)<br />
Rechtschreiben 2<br />
Lies mal 6. Das Heft mit dem Löwen<br />
Kindergartenblock. Verbinden, vergleichen ... (ab 4 J., A5-Block)<br />
Vorschulblock. Zahlen und Mengen (ab 5 J., A5-Block)<br />
Zahlenfuchs 1<br />
Rätselblock (ab 7 J., A5-Block)<br />
Vorschulblock. Fit zum Schuleintritt (ab 5 J., A5-Block)<br />
Das Übungsheft Mathematik 2<br />
Vorschulblock. Schneiden, kleben, basteln (ab 5 J., A5-Block)<br />
Mein kunterbuntes Ausschneide-Buch<br />
Lies mal 7. Das Heft mit der Eule<br />
Verlag<br />
Hauschka<br />
Hauschka<br />
Jandorf<br />
Mildenberger<br />
Jandorf<br />
Jandorf<br />
Arena<br />
Jandorf<br />
Hauschka<br />
Jandorf<br />
Jandorf<br />
Hauschka<br />
Hauschka<br />
Jandorf<br />
Hauschka<br />
Hauschka<br />
Mildenberger<br />
Hauschka<br />
Bassermann<br />
Jandorf<br />
Euro<br />
5,90<br />
5,90<br />
3,30<br />
5,99<br />
3,30<br />
5,50<br />
3,99<br />
3,30<br />
5,90<br />
6,90<br />
3,30<br />
5,90<br />
5,90<br />
3,90<br />
5,90<br />
5,90<br />
5,99<br />
5,90<br />
5,00<br />
3,30
Kommentar zur DIN 5008:<strong>2020</strong><br />
Mit Fragen und Antworten zu den<br />
Schreib- und Gestaltungsregeln<br />
von Siegfried Mathea und Gundula Schulz<br />
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22 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
VERLAGE Das Bibliographische Institut wächst seit einigen Jahren wieder.<br />
Die zentral stehende Marke Duden wurde seit 2016 im Auftritt erweitert.<br />
Perspektivisch wird der Ausbau digitaler Sprachangebote vorangetrieben.<br />
Begleitender Berater<br />
statt strenger Richter<br />
Besuch in Berlin:<br />
In den Redaktionsräumen<br />
des Bibliographischen<br />
Instituts sprachen<br />
die beiden Geschäfsführer<br />
Georg<br />
Müller-Loeffelholz (l.)<br />
und Olaf Carstens über<br />
die aktuellen Entwicklungen<br />
bei Duden.<br />
Konsolidierung nach Krisenmanagement:<br />
Beim Bibliographischen Institut zeigt die<br />
Entwicklung nach der Übernahme durch<br />
Cornelsen 2009 und dem Umzug von<br />
Mannheim nach Berlin 2013 – verbunden<br />
mit der Kündigung der Mehrzahl der Mitarbeiter<br />
– wieder nach oben:<br />
■ Der Verlag steht nach heftigen Einschnitten<br />
in das Portfolio heute im Wesentlichen<br />
für die Marke Duden. Bei den<br />
noch aktiven Traditionsmarken Meyers sowie<br />
Artemis & Winkler gibt es keine Novitäten,<br />
nur einen Abverkauf der Backlist<br />
bzw. Neuauflagen der Atlanten (Meyers).<br />
■ Das Printprogramm stützt sich auf die<br />
Säulen Wörterbuch (rund 40% Umsatzanteil),<br />
das innerhalb der letzten zwei Jahre<br />
aufgebaute Sachbuch- und Ratgeberprogramm<br />
(ca. 30%) sowie den Nachmittagsmarkt<br />
(ca. 30%).<br />
■ Die „massive Erhöhung“ der Mitarbeiterzahl<br />
auf heute 55 verdankt sich vor allem<br />
den Investitionen in digitale Sprachtechnologien,<br />
wie Geschäftsführer Oliver Carstens<br />
im Interview ausführt. Das Vorzeigeprodukt<br />
Duden Mentor ist im Mai 2019<br />
online gegangen.<br />
Der Neustart nach 2013 hat laut Unternehmenssprecherin<br />
Nicole Weiffen auch<br />
dazu geführt, „sich intensiver mit den<br />
Kernwerten und dem Anliegen der Marke<br />
Duden zu beschäftigen, was in einen Marken-Change<br />
mündete, der Ende 2016<br />
begonnen wurde. Zentral stehen dabei<br />
zwei Überlegungen:<br />
■ Kernthema deutsche Sprache: Die Produkte<br />
und die Kommunikation rund um<br />
die Basis „werden mit höchster Qualität,<br />
Seriosität und Kompetenz besetzt“, um das<br />
Vertrauen in das Angebot zu wahren.<br />
■Ausbau der Marke: Weitere Qualitätsmerkmale<br />
wie Leidenschaft für das Thema<br />
Sprache, Leichtigkeit in Bezug auf Lernen,<br />
Partner auf Augenhöhe, Kreativität und<br />
Inspiration sollen den Markenkern ergänzen.<br />
Dies äußert sich Weiffen zufolge zum
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24 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Vater der deutschen<br />
Rechtschreibung:<br />
1880 erschien im Bibliographischen<br />
Institut der<br />
erste, sogenannte „Urduden“<br />
unter dem Titel<br />
„Vollständiges Orthographisches<br />
Wörterbuch<br />
der deutschen Sprache“.<br />
Konrad Duden<br />
(Foto: Büste in den Verlagsräumen)<br />
schuf damit<br />
die Grundlage für<br />
eine einheitliche deutsche<br />
Rechtschreibung.<br />
einen in einem etwas lockerer gehandhabten<br />
Social-Media-Auftritt, zum anderen in<br />
dem erweiterten Printprogramm mit u.a.<br />
spielerischem Lernen, Kommunikationsund<br />
Elternratgebern sowie dem Sachbuch.<br />
Wie die Marke Duden sich derzeit positioniert<br />
und auf welche Strategien das Unternehmen<br />
in Zukunft setzt, erläutern die<br />
beiden Geschäftsführer Olaf Carstens und<br />
Georg Müller-Loeffelholz im Interview.<br />
Der Markt für deutschsprachige Wörterbücher<br />
– das Kerngeschäft von Duden –<br />
schrumpft kontinuierlich. Macht Ihnen das<br />
Angst?<br />
Carstens: Natürlich gibt es einen Rückgang<br />
in diesem Bereich, er ist aber weniger<br />
dramatisch als es auf den ersten Blick<br />
aussieht. Innerhalb unserer klassischen<br />
Zwölferreihe der deutschsprachigen Wörterbücher<br />
gibt es zwar Schwankungen,<br />
aber unsere Kernwerke – die deutsche<br />
Rechtschreibung, die Grammatik, das<br />
Fremd- sowie das Synonymwörterbuch –<br />
sind seit Jahren stabil im Verkauf. So haben<br />
wir beispielsweise den Rechtschreibduden<br />
2019 mehr verkauft als im Jahr davor.<br />
Wie ist das zu erklären?<br />
Carstens: Wir stellen fest, dass das Interesse<br />
an der deutschen Sprache enorm zugenommen<br />
hat. Als von der AfD das Wort<br />
„völkisch“ verwendet wurde, kam es zu<br />
großen Diskussionen in der Öffentlichkeit.<br />
Prompt gingen auch auf unserer Website<br />
duden.de die Zugriffe hoch, um den<br />
Ursprung und die Nutzung des Wortes<br />
nachzuschlagen. Daran sieht man, dass<br />
Sprache Debatten befördert und ein sehr<br />
sensibles, emotionales Thema ist. Gerade<br />
im Social-Media-Bereich, wo wir eine der<br />
Verlagsmarken mit der größten Reichweite<br />
sind, hat das aber auch eine Kehrseite. Die<br />
Bibliographisches Institut<br />
Mecklenburgische Straße 53, 14197 Berlin<br />
Tel. 030 | 8978582-30, kundenservice@duden.de<br />
Geschäftsführer Olaf Carstens, Georg Müller-Loeffelholz<br />
Verlage<br />
Duden, Meyers, Artemis & Winkler<br />
Mitarbeiter 55<br />
Programmbereiche Wörterbücher/Nachschlagewerke, Sachbücher,<br />
Ratgeber, Nachmittagsmarkt, digitale Services<br />
Lieferbare Titel 750<br />
Redaktion muss sich viel häufiger Diskussionen<br />
um einzelne Begriffe stellen, als<br />
das früher der Fall war. Manche davon sind<br />
fruchtbar, für die sind wir dankbar, manche<br />
sind aber auch schlichtweg Ansichts -<br />
sache und die müssen wir einfach zur<br />
Kenntnis nehmen.<br />
Das spricht dafür, dass die Marke Duden<br />
heute vor allem online transportiert wird …<br />
Carstens: Wir können natürlich nicht messen,<br />
wie viele Menschen täglich und wie<br />
oft in den gedruckten Duden schauen.<br />
Während unserer letzten Duden-1-Kampagne<br />
2017 haben wir versucht, die Reichweite<br />
zu messen und kamen in den Bereichen<br />
Print und öffentliche Medien auf 1 Mrd,<br />
was sehr hoch ist. In der täglichen Nutzung<br />
ist der Online-Zugriff auf unserer<br />
Website sicher der stärkste Bereich, hier<br />
kommen wir auf 12 Mio Unique User pro<br />
Monat, davon 1,2 Mio aus dem Ausland.<br />
Also wird der gedruckte Duden weiter gekauft,<br />
die Nutzung tendiert aber deutlich<br />
Richtung online?<br />
Carstens: Wir sehen unterschiedliche Nutzungsszenarien:<br />
Es gibt Nutzer, die nur in<br />
das gedruckte Werk schauen, und das sind<br />
nicht nur die Älteren, wir haben aber auch<br />
Nutzer, die sich nur online informieren.<br />
Und dann gibt es noch das hybride Szenario,<br />
bei dem neben der Online-Nutzung auch<br />
der gedruckte Duden auf dem Schreibtisch<br />
steht, um ein tieferes Verständnis zu bekommen.<br />
Die Zielgruppen ergeben dabei ein<br />
weit gefächertes Spektrum, das vom Schüler<br />
über den Studenten bis hin zum Lehrer und<br />
Wissenschaftler reicht. Unser Geschäftsmodell<br />
ist letztlich die deutsche Sprache, das<br />
Angebot ist medienunabhängig.<br />
Trotzdem sind Sie auf Erlöse angewiesen.<br />
Warum ist es so schwierig, ein Geschäftsmodell<br />
für das Internet zu entwickeln?<br />
Müller-Loeffelholz: Es ist dann schwierig,<br />
wenn man eins zu eins versucht, Print im<br />
Internet abzubilden. Andere Branchen wie<br />
die Zeitschriften- oder die Musikbranche<br />
haben vorgemacht, dass das nicht so gut<br />
funktioniert. Man muss also überlegen, was<br />
die Kernwerte sind, die das Produkt ausmachen<br />
– in unserem Fall das Dudenkorpus<br />
mit über 5,5 Mrd Wortformen und das Wissen<br />
über die Sprache – und wie man diese<br />
in den digitalen Kontext übertragen kann.<br />
Ist das bei Duden Mentor gelungen?<br />
Müller-Loeffelholz: Ja, die Nachfrage ent -<br />
wickelt sich sehr positiv. Am Anfang war<br />
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STARK Lernhilfen<br />
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26 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Olaf Carstens<br />
Geboren 1959. Nach dem Studium von Geschichte, Sozialwissenschaften<br />
und Pädagogik war Carstens in der Geschäftsleitung u.a. von<br />
E gmont und Herder. Seit 2015 ist er Geschäftsführer des Bibliographischen<br />
Instituts (Duden). Zusätzlich leitet er das Ressort Fachverlag &<br />
International innerhalb der Cornelsen Gruppe und verantwortet u.a. als<br />
Verwaltungsratspräsident der Cornelsen Schweiz AG das Auslands -<br />
geschäft. In seinem Verantwortungsbereich liegen außerdem digitale<br />
Initiativen zum Erlernen und Anwenden von Sprachen.<br />
das Wachstum etwas langsamer, aber über<br />
die letzten Monate ist es kontinuierlich<br />
nach oben gegangen. Wir können hier gegenüber<br />
anderen Anbietern punkten, weil<br />
wir eine bessere Qualität haben und das<br />
Vertrauen in unsere Marke sehr groß ist.<br />
Was zeichnet Duden Mentor gegenüber<br />
den Wettbewerbern aus?<br />
Müller-Loeffelholz: Die Korrektursoftware<br />
arbeitet nicht nur nach dem Schema richtig<br />
oder falsch, sondern geht darüber hinaus,<br />
indem die Nutzer besser ausdrücken können,<br />
was sie wollen. Die Basistechnologie,<br />
in die wir viele Ressourcen investiert<br />
haben, ist dabei nur der Nukleus,<br />
auf den wir weiter aufbauen wollen.<br />
Neben der Online-Variante<br />
haben wir bereits diverse Plug-ins<br />
für Browser und Textverarbeitungsprogramme<br />
veröffentlicht,<br />
demnächst erscheint auch eine<br />
entsprechende Anwendung für<br />
Word. Unternehmen können<br />
Duden Mentor zudem als Schnittstelle<br />
in Redaktionssysteme einbauen und damit<br />
ihre Prozesse optimieren.<br />
Sie erschließen also mit dem Produkt auch<br />
neue Zielgruppen?<br />
Müller-Loeffelholz: Unsere Zielgruppen<br />
sind – wie beim gedruckten Produkt auch<br />
– Menschen, die viel mit Sprache zu tun<br />
haben und Sicherheit bei deren Anwendung<br />
suchen. Da gibt es Überschneidungen<br />
mit Duden Mentor, aber auch neue<br />
Nutzerszenarien. So können wir in Zukunft<br />
unter anderem das Thema Personalisierung<br />
abbilden. Unternehmen haben<br />
damit z.B. die Möglichkeit, die Corporate<br />
Language in ihren Texten und Auftritten<br />
anzuwenden. Mit BoD haben wir gerade<br />
eine Kooperation geschlossen, die es demnächst<br />
Selfpublishern ermöglicht, ihre Texte<br />
mit Duden Mentor zu überprüfen.<br />
Wie stark haben Sie personell aufgerüstet,<br />
um diese Technologien voranzutreiben?<br />
Carstens: Durch den Aufbau der neuen<br />
Kompetenzen im technologischen Bereich<br />
haben wir die Mitarbeiterzahl seit 2014<br />
massiv erhöht. Wir freuen uns sehr über<br />
unsere neuen ambitionierten und technologieaffinen<br />
Kolleginnen und Kollegen, die<br />
gemeinsam mit der Redaktion digitale<br />
Innovationen vorantreiben. Mittlerweile<br />
haben wir ein komplettes Team, das in<br />
engem Austausch mit der Redaktion steht,<br />
da beide Abteilungen auf unseren Dudenkorpus<br />
zurückgreifen.<br />
Was sind mögliche Zukunftsszenarien?<br />
Müller-Loeffelholz: Sprachassistenten wie<br />
Alexa spielen eine zunehmend wichtige<br />
Rolle, aber auch andere Modelle, die ebenfalls<br />
trainiert werden müssen. Wir besitzen<br />
wiederum die Daten dafür, dass diese<br />
Modelle funktionieren. Beim Thema<br />
künstliche Intelligenz können wir also ein<br />
Vorreiter sein mit der Sprachkompetenz,<br />
die wir über Jahrzehnte aufgebaut haben,<br />
und mit dem Technologiewissen, das wir<br />
weiter professionalisieren. In einem größeren<br />
Kontext ist das auch für unseren<br />
Mutterkonzern Cornelsen interessant,<br />
denn auch an den Schulen entwickelt sich<br />
das Sprachenlernen weiter.<br />
Können diese Produkte langfristig die Printrückgänge<br />
kompensieren?<br />
Carstens: Genauso wie Sprache dynamisch<br />
ist, ist das mediale Nutzungsverhalten<br />
dynamisch. Am Ende des Tages ist es egal,<br />
wie unsere Angebote genutzt werden. Wir
uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Lernen | Wissen | Sprachen<br />
27<br />
stellen ein komplettes Set zur Verfügung<br />
und der Nutzer entscheidet über die Art<br />
der Anwendung. Primär ist immer noch<br />
der Druckbereich, aber der Online-Bereich<br />
ist stark wachsend, mit neuen Geschäftsmodellen<br />
und Zielgruppen.<br />
Werden im Buchprogramm arrondierende<br />
Produkte wie Rätselblöcke oder Sachbücher –<br />
derzeit immerhin mit einem Umsatzanteil von<br />
ca. 60% – weiter an Bedeutung gewinnen?<br />
Carstens: Der Nachmittagsmarkt ist ein stabiler<br />
Bereich, entstanden aus der Überlegung<br />
eines spielerischen Herangehens an<br />
die deutsche Sprache als Ergänzung zum<br />
eher trockenen Nachschlagewerk. Damit<br />
erreichen wir vor allem Eltern, die ihren<br />
Kindern einen anderen Zugang zum Thema<br />
Sprache bieten wollen. Hervorzuheben<br />
ist auch unser Angebot im Sprach-Infotainment<br />
mit Titeln wie „Hand aufs Herz“,<br />
ein Buch zu Redensarten und den Geschichten<br />
dahinter, das die Gruppe der<br />
Sprachliebhaber sehr zu schätzen weiß.<br />
Mit unserem relativ jungen Sachbuch -<br />
programm wollen wir darüber hinaus zu<br />
gesellschaftlichen Debatten beitragen.<br />
Lässt sich die Marke denn glaubwürdig auf<br />
Sachbücher übertragen?<br />
Carstens: Die Sachbücher sind durchaus<br />
Teil der verlegerischen Tradition, da Duden<br />
auch immer für das Thema Bildung<br />
und Allgemeinbildung stand. Sprache bedeutet<br />
ja mehr als nur richtig schreiben<br />
bzw. sprechen, sie ist ein Stück Kulturgut<br />
und hat gesellschaftliche Relevanz. Aber<br />
natürlich waren viele skeptisch, als wir gestartet<br />
sind. Nicht alles funktioniert, es gibt<br />
jedoch etliche Titel wie z.B. Ali Can „Mehr<br />
als eine Heimat“, die in den Medien breit<br />
diskutiert werden. Zu unserem Frühjahrs-<br />
Spitzentitel „Die Vertrauensfrage“ von<br />
Jutta Allmendinger gab es bereits einen<br />
Vorabdruck in der „FAS“ und es gibt etliche<br />
Anfragen weiterer Feuilletons.<br />
Wie überzeugen Sie die Buchhändler, die<br />
Duden-Titel zu den Sachbüchern zu stellen?<br />
Carstens: Dazu braucht es Ausdauer. Und wir<br />
mussten bei der Gestaltung neue Wege<br />
gehen, da sich gezeigt hat, dass viele Buchhändler<br />
die Sachbuchtitel ins Wörterbuch-<br />
Regal gestellt haben. Wir bringen die Bücher<br />
weiter unter der Marke Duden, aber nicht<br />
mehr in der recht strengen Form, die viele<br />
qua Gewohnheit mit den Wörter büchern<br />
verbinden. Stattdessen entwickeln wir dafür<br />
Cover, die nicht so eine Schwere haben, und<br />
als Verlagsnamen nutzen wir „Dudenverlag“<br />
in einem dezenten Schriftzug.<br />
Wie wollen Sie die Marke perspektivisch für<br />
künftige Generationen attraktiv halten?<br />
Carstens: Wir haben vor zweieinhalb Jahren<br />
einen Marken-Change eingeleitet. Unseren<br />
alten Claim – „Wenn Duden, dann<br />
richtig“ – haben wir ersetzt durch „Sprache<br />
sagt alles“. Wir wollen uns nicht als Richter<br />
hinstellen, der von oben herab<br />
über richtig und falsch urteilt,<br />
sondern als Begleiter,<br />
der den Nutzer in<br />
seinen Anwendungsszenarien<br />
bestmöglich<br />
unterstützt. Unser digitales<br />
Angebot heißt<br />
deshalb auch Duden<br />
Mentor, der Rat gebend<br />
zur Seite steht.<br />
Text | Interview Nicole Stöcker<br />
Georg Müller-Loeffelholz<br />
Geboren 1973. Der studierte Betriebswirt hat unter anderem bei der<br />
Funke Mediengruppe und bei Axel Springer die Strategie und das Produktmanagement<br />
im Bereich Digital TV vorangetrieben. Seit September<br />
2019 verstärkt er als Chief Product Officer (CPO) die Geschäftsführung<br />
des Bibliographischen Instituts und ist insbesondere für das digitale<br />
Produktmanagement verantwortlich.
28 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
VERLAGE Lexikon-Oldie Brockhaus stellt sich als Bildungsanbieter neu auf.<br />
Den Umbau zieht CEO Hubert Kjellberg nach schwedischem Vorbild durch.<br />
Naturwissenschaftliche Lehrbücher durchlaufen gerade den Zulassungsprozess.<br />
Digitales Comeback<br />
für eine Traditionsmarke<br />
Digitaler Unterricht:<br />
Die Online-Schulbücher<br />
von Brockhaus sollen<br />
den Schülerinnen und<br />
Schülern Wissen nicht<br />
nur kompetent ver -<br />
mitteln, sondern auch<br />
Interesse und Spaß am<br />
Thema wecken.<br />
Lexikonanbieter Brockhaus gehörte beim<br />
Vormarsch der freien Online-Wissensangebote<br />
von Wikipedia und Co. zunächst zu<br />
den Verlierern der Digitalisierung. Doch<br />
für den Münchner Verlag hat sich das Blatt<br />
gewendet: Er feiert ein Comeback als digitaler<br />
Anbieter mit dem Schwerpunkt Bildung.<br />
Die Übernahme durch den schwedischen<br />
Verlag NE Nationalencyklopedin<br />
(Malmö) vor fünf Jahren macht es möglich.<br />
Unter der Firmierung Brockhaus/NE<br />
zieht das Unternehmen zielstrebig den<br />
Wandel vom Wissens- zum Bildungsanbieter<br />
durch. Und stellt sich als schultauglicher<br />
Bildungsanbieter neu auf – mit einem<br />
Konzept, das gezielt digital angelegt ist:<br />
■ Bibliotheken, Institutionen und Unternehmen<br />
unterstützt Brockhaus mit verschiedenen<br />
digitalen Nachschlagewerken.<br />
■ Privatkunden können Online-Lexika und<br />
Online-Kurse als individuelle Wissensund<br />
Lernpakete im Abonnement bestellen.<br />
■ Für Schulen wird ein völlig neuer Programmbereich<br />
mit eigenen digitalen Lehrwerken<br />
angeboten, der durch verschiedene<br />
Nachschlagewerke sowie ein E-Learning-<br />
Schülertraining ergänzt wird.<br />
Ambitionierter Paradigmenwechsel<br />
Der neue Auftritt mit dem Wissens-Portfolio<br />
der Traditionsmarke für einen breiten<br />
Abnehmerkreis und lehrplanabgestimmten<br />
Werken für die Schulen wird in München<br />
von einem 18 Mitarbeiter umfassenden<br />
Team aus Forschung, Pädagogik und<br />
Schule vorangetrieben. Doch ein ambitionierter<br />
Paradigmenwechsel wie dieser<br />
braucht seine Zeit, betont Geschäftsführer<br />
Hubert Kjellberg (s. dazu auch das Interview<br />
auf S. 30).<br />
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30 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
»Für die digitale Bildung fehlt<br />
eine ganzheitliche Strategie«<br />
Hubert Kjellberg im Interview über Brockhaus<br />
und die Tücken des deutschen Bildungsmarkts<br />
Wie ist für einen schwedischen Digital -<br />
verleger die Lernkurve im deutschen Bildungsmarkt?<br />
Sie ist deutlich steiler als erwartet und hält<br />
immer noch Überraschungen bereit. Viele<br />
Deutsche, besonders die ältere Generation,<br />
verbindet mit dem Namen Brockhaus weiterhin<br />
die dicken Wälzer, die jahrzehntelang<br />
im Bücherschrank standen. Das zu ändern<br />
erfordert hartnäckige Überzeugungsarbeit,<br />
die nicht von heute auf morgen funktioniert,<br />
sondern einige Jahre dauert. Einer Traditionsmarke<br />
wie Brockhaus eine neue Ausrichtung<br />
zu geben, ist grundsätzlich eine große Aufgabe, sehr oft gleichzeitig<br />
ein Segen und ein Fluch. Aber die Digitalisierung und Modernisierung<br />
des Unterrichts, die sich in Schweden und anderen skandinavischen<br />
Ländern schon länger bewährt, ist unwiderruflich auch in<br />
Deutschland angekommen. Selbst wenn das deutsche Bildungssystem<br />
eine große Herausforderung für jeden ist, der sich darin einarbeiten<br />
muss.<br />
Inwiefern?<br />
Deutsche Kinder sind sehr digitalaffin, aber es fehlt häufig an der<br />
geeigneten lokalen Infrastruktur, ohne die ein digitales Bildungsangebot<br />
in Schulen nur bedingt funktioniert. Der Digitalpakt der<br />
Bundesregierung ist im Prinzip eine tolle Sache. Es wurde und<br />
wird auch viel Geld in die Hardware investiert, doch ohne Content<br />
ergibt das alles keinen Sinn. Behörden denken zu kurz, wenn<br />
sie meinen, mit der Lieferung der Hardware sei ihr Job getan, um<br />
die Inhalte sollen sich doch bitte die Lehrer kümmern. Es fehlt<br />
eine ganzheitliche Strategie, die für ganz Deutschland gilt und<br />
eben auch Inhalte entsprechend berücksichtigt und umsetzt.<br />
Kultur und Bildung sind in Deutschland aber Ländersache, daran<br />
werden Sie kaum rütteln können.<br />
Ich will die Bildungshoheit der Bundesländer gar nicht in Frage<br />
stellen, aber unsere Arbeit macht sie nicht leichter. Statt eines<br />
zentralen Log-ins, der den Zugriff auf schulische Inhalte viel<br />
leichter machen würde, müssen wir Verhandlungen mit 16 Bundesländern<br />
über die Zulassung von digitalen Lehrwerken führen.<br />
Das ist ein zeitaufwendiger und arbeitsintensiver Prozess. Immerhin<br />
haben wir mit der Zulassung in Nordrhein-Westfalen und<br />
Baden-Württemberg einen wichtigen Schritt nach vorn getan. In<br />
Hessen und Rheinland-Pfalz warten wir gerade auf grünes Licht.<br />
Wie haben Sie in Schweden den Umbau der NE Nationalencyklopedien<br />
in ein nationales Bildungsangebot gestemmt?<br />
Mit sehr viel Geduld. Es war ein langwieriger Prozess, denn die<br />
Voraussetzungen waren damals in Schweden ähnlich wie in<br />
Deutschland. Deshalb bin ich auch fest davon überzeugt, dass<br />
wir mit Brockhaus auf dem richtigen Weg sind.<br />
Die Fragen stellte Anja Sieg<br />
Mit der Zwischenbilanz ist der Schwede<br />
aber durchaus zufrieden: Brockhaus hat –<br />
mit steigender Tendenz – Verträge mit<br />
ca. 150 wissenschaftlichen und rund 1100<br />
öffentlichen Bibliotheken sowie rund<br />
2000 Schulen unter Dach und Fach.<br />
Dem schulischen Bildungsangebot widmet<br />
Kjellberg besonderes Augenmerk.<br />
„Digitale Unterrichtsmaterialien sind kein<br />
Selbstzweck, sondern können einen wichtigen<br />
Beitrag für die Modernisierung der<br />
Schulen leisten“, sagt er. Entscheidend<br />
dafür ist, digitale Lehrwerke „als das zu<br />
sehen, was sie sind, nämlich flexible<br />
Lernbegleiter, die sich an den Anforderungen<br />
von Lehrkräften und Lernenden orientieren“.<br />
Wenn sie komplexe Inhalte dann<br />
auch noch so vermitteln, dass sie den<br />
Schülern tatsächlich auch Spaß machen,<br />
„haben wir unsere Hausaufgaben gut<br />
gemacht“.<br />
Erfahrung mit neuen Anzügen<br />
Der 48-Jährige weiß, wie man einem nicht<br />
mehr zeitgemäßen Enzyklopädie-Modell<br />
einen neuen Anzug mit langfristiger Haltbarkeitsdauer<br />
verpasst. In Schweden hat er<br />
NE nach mehreren verlustreichen Jahren<br />
erfolgreich in ein digitales Bildungsangebot<br />
umgebaut.<br />
Das Mutterunternehmen der Marke<br />
Brockhaus begleitet den digitalen Unterricht<br />
in mittlerweile rund 75% aller schwedischen<br />
Schulen mit einer Vielzahl von<br />
digitalen Lehrmitteln und Lernressourcen.<br />
Kjellberg: „Das führt dazu, dass Lehrkräfte<br />
viel Zeit in der Vor- und Nachbereitung des<br />
Unterrichts sparen, die sie nutzen können,<br />
um intensiver auf die individuellen Bedürfnisse<br />
der Schüler einzugehen.“<br />
Dass der deutsche Bildungsmarkt anders<br />
– und vor allem dezentral – struk -<br />
turiert ist als die Bildungslandschaft in<br />
Schweden, schreckt Kjellberg nicht. Auch<br />
nicht, dass Brockhaus hierzulande nicht<br />
nur gegen über Jahre hinweg etablierte Bildungsverlage<br />
antritt, sondern auch gegen<br />
seinen eigenen Ruf als enzyklopädischer<br />
Dinosaurier. „Herausforderungen sind dazu<br />
da, dass man sie anpackt. In Schweden<br />
war die Situation nicht anders, heute kennen<br />
die jüngeren Lehrer NE eigentlich nur<br />
noch als digitalen Anbieter.“<br />
Die digitalen Lehrwerke von Brockhaus<br />
werden nicht auf Basis einer gedruckten<br />
Schulbuchvorlage entwickelt. Der Verlag
Ausbildungspark Verlag<br />
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Die Bewerbung zur Ausbildung<br />
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Ausbildungspark Verlag | Bettinastraße 69 | 63067 Offenbach am Main | Tel.: +49 (69) 40 56 49 73 | Fax: +49 (69) 43 05 86 02 | kontakt@ausbildungspark.com
32 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
wirbt damit, dass es sich ausschließlich<br />
um Online-Lösungen handelt, die Inhalte<br />
und Technologie für eine neue Lernerfahrung<br />
innovativ verbinden und damit eine<br />
individuelle Kursgestaltung ermöglichen:<br />
■ Die Online-Schulbücher sind modular<br />
aufgebaut und durch ständige Aktualisierungen<br />
immer auf dem laufenden Stand.<br />
■ Zur Ausstattung gehören vielfältige multimediale<br />
Elemente und Animationen.<br />
■ Einzelne Medien wie Videos, Simulation<br />
und interaktive Übungen können je nach<br />
Bedarf ausgewählt werden.<br />
■ Sie sind zudem mit Brockhaus’ Online-<br />
Nachschlagewerken vernetzt, sodass Begriffsdefinitionen<br />
und vertiefendes Lexikonwissen<br />
über die gleiche Plattform mit<br />
einem Mausklick abrufbar sind.<br />
■ Lehrer und Schüler können von jedem<br />
Endgerät auf Lerninhalte zugreifen.<br />
Die Online-Schulbücher von Brockhaus<br />
haben das Zulassungsschaulaufen in den<br />
Bundesländern teils bereits abgeschlossen,<br />
teils laufen die Gespräche noch. Es ist ein<br />
langwieriger Prozess, der in München ungeduldig<br />
verfolgt wird, den Kjellberg aber<br />
nicht beeinflussen kann. Eigentlich ist er<br />
mit dem deutschen Bildungssystem durchaus<br />
zufrieden, aber manchmal wünscht er<br />
sich doch schwedische Verhältnisse, „denn<br />
dort war der Prozess deutlicher einfacher“.<br />
Seinen Schulbucheinstieg bereitet Brockhaus<br />
in mehreren Stufen vor:<br />
■ Den Anfang machen die Naturwissenschaften<br />
für die gymnasialen Jahrgangsstufen<br />
7 und 8, die danach aufsteigenden<br />
Jahrgänge 9 und 10 befinden sich bereits<br />
in Vorbereitung.<br />
■ Nach dem aktuellen Stand sind in Rheinland-Pfalz<br />
die Lehrwerke für Biologie, Chemie<br />
und Physik zugelassen, in Nordrhein-<br />
Westfalen Biologie und Chemie (Physik ist<br />
noch im Zulassungsverfahren); in Baden-<br />
Württemberg läuft für Chemie die letzte<br />
Zulassungsrunde, Physik soll zeitnah folgen<br />
und Biologie im nächsten Jahr.<br />
■Als nächster Fächerschwerpunkt stehen<br />
die Gesellschaftswissenschaften mit Geschichte,<br />
Politik/Wirtschaft und Geografie<br />
zum Schuljahr 2021/22 an.<br />
■ Sprachen sind ebenfalls für das nächste<br />
Jahr angedacht; eine Entscheidung wurde<br />
aber noch nicht getroffen, weil vorher die<br />
Nachfrage aus den Schulen abgewartet<br />
werden soll.<br />
Anja Sieg sieg@buchreport.de<br />
McGraw-Hill setzt auf digitale Lernsysteme<br />
Die Bildungsverlage rüsten mit Hochdruck ihre digitalen<br />
Angebote auf. Das ist nicht nur in Deutschland so, sondern<br />
weltweit. In den USA als dem weltweit größten<br />
Bildungsmarkt setzt neben Pearson vor<br />
allem McGraw-Hill Education Akzente im<br />
E-Learning. Das New Yorker Unternehmen<br />
(Jahresumsatz 2019: 1,6 Mrd Dollar) hat früher<br />
als viele andere Bildungsspezialisten damit<br />
begonnen, sein Geschäftsmodell von<br />
Print auf digitale Inhalte und technologiegestüzte<br />
Lernlösungen umzustellen.<br />
Schon seit 2009 sind alle Lernprogramme<br />
bis zur Hochschulreife auch digital erhältlich. In den letzten<br />
Jahren hat die amerikanische Schulbuch- und Bildungsverlagsgruppe<br />
unter dem Dach von McGraw-Hill Higher<br />
Education zudem ein breites Angebot digitaler Lernsysteme<br />
versammelt, das in schulischen Oberstufen und Hochschulen<br />
immer mehr Verwendung finden. Zu den wichtigsten<br />
digitalen Plattformen gehören McGraw-Hill Connect,<br />
Learn Smart und SmartBook. Daten werden nur selektiv<br />
herausgegeben, aber Connect z.B. hatte laut Verlag im vergangenen<br />
Jahr 4,2 Mio Nutzer, ein Plus von 8% gegenüber<br />
2018.<br />
Alle Plattformen von McGraw-Hill sind so ausgelegt, dass<br />
sie adaptiv und personalisiert auf die Lernbedürfnisse und<br />
den Arbeitsstil jeden einzelnen Nutzers eingehen und so<br />
maßgeschneiderte Lernerlebnisse liefern:<br />
■ Wenn Schüler/Studenten die elektronischen<br />
Texte lesen und die gestellten Aufgaben lösen,<br />
werden ihre Daten, solange sie eingeloggt<br />
sind, sowohl an die begleitenden Lehrkräfte als<br />
auch an den Verlag weitergeleitet.<br />
■ Tut sich ein Schüler mit einer Aufgabe<br />
schwer, sieht sein Tutor das sofort oder zumindest<br />
sehr schnell und sorgt dafür, dass<br />
McGraw-Hill zusätzliche Informationen beispielsweise<br />
als Textkasten oder Video liefert<br />
und dann je nach Ergebnis weitere Aufgaben vorschlägt.<br />
McGraw-Hill hat angekündigt, seine digitalen Lernangebote<br />
weiterhin kräftig auszubauen. Allerdings ist noch unklar,<br />
wie sich die geplante Fusion des Bildungskonzerns<br />
mit dem Mitbewerber Cengage zum weltweit zweitgrößten<br />
Bildungsriesen hinter Marktführer Pearson programma -<br />
tisch auswirkt. Unklar ist, wo die beiden Partner künftig<br />
ihre digitalen Schwerpunkte setzen werden. Ein Fragezeichen<br />
hängt auch noch darüber, wann der im Mai 2019<br />
angekündigte und in den USA weiterhin höchst umstrittene<br />
Zusammenschluss überhaupt rechtswirksam wird.<br />
Angepeilt war ursprünglich Ende März, mittlerweile ist<br />
frühestens von Juni die Rede.
34 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
VERLAGE Die Pons-Mutter Klett hat den Langenscheidt Verlag übernommen.<br />
Nach gut einem Jahr ist die Integration des Verlagsprogramms abgeschlossen.<br />
Jetzt gilt es, die Profile der grünen und der gelben Marke zu schärfen.<br />
Das Grüne etwas lockerer,<br />
Klassisch-Wertiges in Gelb<br />
lung freizugeben, weil es sich letztlich um<br />
„Bagatellmärkte“ mit nur geringen Umsätzen<br />
handelte. „Darüber hinaus ist ein<br />
hoher Wettbewerbsdruck durch digitale<br />
Angebote feststellbar. Viele Verbraucher<br />
nutzen inzwischen vorrangig das Internet,<br />
um Wörter zu suchen oder Sprachen zu<br />
lernen“, begründeten die Kartellwächter.<br />
Grüne Marke:<br />
Gabriele Schmidt ist<br />
seit 2009 Geschäfts -<br />
führerin von Pons.<br />
Gut ein Jahr ist es her, dass der zur Klett-<br />
Gruppe gehörende Wörterbuch- und<br />
Sprachlehrbuchverlag Pons mit der Übernahme<br />
der Substanz des langjährigen Wettbewerbers<br />
Langenscheidt für Aufsehen gesorgt<br />
hat. Bis in die großen Tageszeitungen<br />
haben es die Verlage mit der Vereinigung<br />
geschafft, trotz eines relativ geringeren Umsatzvolumens<br />
im Vergleich zu den Großkonzernen,<br />
über die sonst auf den Wirtschaftsseiten<br />
berichtet wird. Das „Handelsblatt“<br />
schrieb gar von der „Hochzeit zweier<br />
Giganten der Branche“. Besonders der 1856<br />
gegründete Langenscheidt Verlag ist in den<br />
meisten Haushalten ein eingeführter Name,<br />
der dem finalen Ausverkauf (s. Kasten)<br />
die höchste Aufmerksamkeit sicherte.<br />
Zwar kamen die Unternehmen zusammen<br />
auf hohe (teilweise deutlich über<br />
40%) Marktanteile sowohl bei gedruckten<br />
Wörterbüchern als auch bei den gedruckten<br />
Sprachkurs-Produkten, dennoch nickte<br />
das Bundeskartellamt die Übernahme ab,<br />
weil die „Giganten“ auf kleiner Bühne agieren.<br />
Der Zusammenschluss sei trotz anschließender<br />
marktbeherrschender Stel-<br />
Unterschiedliche Zielgruppen<br />
Die Klett-Mutter Pons übernahm das Langenscheidt-Programm<br />
aus Fremdsprachen-<br />
Wörterbüchern, Reise-Sprachführern und<br />
(digitalen) Selbstlernprodukten für Sprachen<br />
sowie die erst 2017 zur Bündelung der<br />
digitalen Aktivitäten ausgegründete Gesellschaft<br />
Langenscheidt Digital. Die Langenscheidt-Unternehmenshüllen<br />
blieben bei<br />
dem Deal außen vor. Der jahrelange Wettbewerb<br />
zwischen den beiden prägenden Marken<br />
ist damit zu Ende gegangen.<br />
Während in der Vergangenheit Langenscheidt<br />
bei den Sprachkursen stark war,<br />
waren Grammatiken eher eine Pons-<br />
Domäne. Mittlerweile ist die Integration<br />
des Programms abgeschlossen und die<br />
Positionierung der gelben und grünen<br />
Marken auf dem Markt für unterschied -<br />
liche Zielgruppen herausgearbeitet:<br />
■ Unter der Marke Pons sollen eher unkonventionelle<br />
Formate entwickelt werden<br />
wie in der Vergangenheit die Titel aus dem<br />
Bereich „Visuelles Lernen“, in dem Pons<br />
u.a. mit seinen Bildwörterbüchern Marktführer<br />
ist.<br />
■ Pons-Produkte werden einfacher ausgestattet,<br />
in einem „lockeren“ Design.<br />
■ Bei Langenscheidt stehen bewährte<br />
Sprachlernmethoden und Bücher im<br />
„klassischen und strukturierten Design“<br />
im Vordergrund. Als Beispiel werden Uni-<br />
Foto: Pons
uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
versal-Wörterbücher, Sprachkurse<br />
und Sprachreiseführer genannt.<br />
■ Bei der gelben L-Marke wird auf<br />
eine wertigere Ausstattung gesetzt.<br />
Um die Programme besser aufeinander<br />
abzustimmen, werden<br />
Produkte beider Marken von einer<br />
Redaktion entwickelt. Deren Auf -<br />
gabe ist es auch, die Programme<br />
aufeinander abzustimmen und ähnliche<br />
Titel beider Marken zu überarbeiten.<br />
„Es wird noch eine längere<br />
Zeit in Anspruch nehmen, die vorhandenen<br />
Produkte konzeptionell<br />
so zu positionieren, dass jede Reihe<br />
der beiden Marken differenziert<br />
und nach außen und innen ein -<br />
deutig erkennbar ist und die jeweils<br />
unterschiedlichen Interessen der<br />
Zielgruppen anspricht“, erklärt<br />
Pons-Geschäftsführerin Gabriele<br />
Schmidt. „Reihen überlappen sich,<br />
was per se nicht schlimm ist, wenn<br />
es eine klare Positionierung gibt.“<br />
Neben der Redaktion kommen<br />
auch Herstellung, Marketing und<br />
Vertrieb aus einer Hand. Der Verlag<br />
will die Möglichkeit nutzen, Buchhandlungen<br />
einen individuellen<br />
grün-gelben Sortimentsmix mit Titeln<br />
für verschiedene Kunden- und<br />
Lerngruppen zusammenzustellen.<br />
Am Puls der Zeit<br />
In dem durch die Digitalisierung<br />
unter Druck stehenden Bildungsmarkt<br />
sind die Segmente von unterschiedlich<br />
starken Rückgängen<br />
betroffen. „Generell kann man sagen:<br />
Je größer und umfangreicher<br />
die gedruckten Wörterbücher sind,<br />
desto höher sind die Rückgänge,<br />
weil sie für eine digitale Nutzung<br />
prädestiniert sind“, hat Gabriele<br />
Schmidt festgestellt. Nachfrage sei<br />
allerdings weiterhin vorhanden,<br />
der Markt nach wie vor stattlich.<br />
Von Umsatzrückgängen wenig<br />
betroffen sei hingegen das Segment<br />
Sprachenlernen, „denn es<br />
gibt eine Zielgruppe, die für neuartige<br />
Konzepte offen ist. Für die<br />
müssen wir am Puls der Zeit bleiben<br />
und Ideen generieren, wie<br />
man Menschen für das Thema<br />
Sprache begeistern kann.“<br />
Digitale Erweiterungen spielen<br />
bei Pons bereits schon seit Jahren<br />
eine Rolle, um die Lerner auf verschiedenen<br />
Wegen abholen zu<br />
können. Viele gedruckte Titel werden<br />
mit einem Download, einer<br />
App oder Online-Anwendung angereichert.<br />
Christina Reinke reinke@buchreport.de<br />
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Die neue Reihe ab 11 Jahren<br />
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Komplexe Zusammenhänge – einfach<br />
und unterhaltsam erklärt<br />
Langenscheidts Ausverkauf<br />
Als Langenscheidt 2006 sein 150-jähriges Bestehen feierte, verwies der<br />
familiengeführte Verlag auf seine großen Marken und einen stolzen Gruppen-Umsatz<br />
von 255 Mio Euro, verteilt auf 3 Säulen:<br />
■ Fremdsprachen (vor allem Wörterbücher)<br />
■Reise (USA-Kartografie, „Polyglott“ und „APA“-Reiseführer)<br />
■Wissen/deutsche Sprache („Brockhaus“, „Duden“).<br />
Weil alle drei Säulen unter zunehmendem Digitalisierungsdruck gerieten,<br />
vor allem die Wissenssparte (u.a. durch Wikipedia), erfolgte ein schrittweiser<br />
Ausverkauf der Langenscheidt-Familiengesellschaft:<br />
■ Brockhaus an Bertelsmann (2009)<br />
■Bibliographisches Institut/Duden, Kalenderverlag KV&H an Cornelsen (2009)<br />
■ US-Straßenkarten an Universal Map (2010)<br />
■ Thüringer Verlagsauslieferung an Rhenus (2010)<br />
■ Polyglott an Ganske (2011)<br />
■ Erwachsenenbildung/Schule an Klett (2012)<br />
■ Sprachen/Wörterbücher an Günther (2013).<br />
Günther sah 2019 schließlich keine Zukunftsperspektive für die Fortführung<br />
des Betriebs, der nach buchreport-Schätzung nur noch<br />
ca. 11 Mio Euro umsetzte, verkaufte die Substanzen an Wettbewerber Klett/<br />
Pons und schloss den Verlag.<br />
ISBN 978-3-7886-7693-3<br />
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36 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
LERNHILFEN Lünebuch greift mit Lernhilfenmessen Schülern unter die Arme.<br />
Die Buchhandlung kooperiert bei dem Projekt mit mehreren Verlagen.<br />
Das Veranstaltungsformat lockt nicht nur die Lernenden ins Geschäft.<br />
Mit der »Mini-Didacta«<br />
Schüler sattelfest machen<br />
Blickfang bei Lünebuch:<br />
Während der Lernhilfenmesse<br />
„Clever & Plietsch“<br />
im Februar präsentierte<br />
Martina Mark auch<br />
Bücher für Leseanfänger.<br />
Spätestens wenn die Noten schwächeln, suchen<br />
Schüler und Eltern Hilfe: Lünebuch in<br />
Lüneburg profiliert sich auch für diesen Fall<br />
mit einem besonderen Veranstaltungsformat.<br />
In der Phase um die Vergabe der Zwischenzeugnisse<br />
bietet die Buchhandlung seit<br />
4 Jahren die Lernhilfenmesse „Clever &<br />
Plietsch“ an. In diesem Jahr lockte sie über<br />
drei Wochen im Februar in das Geschäft.<br />
Etabliert hat die „Mini-Didacta“ mit erweitertem<br />
Begleitprogramm Martina Mark. Sie gehört<br />
seit 20 Jahren zum Lünebuch-Team und<br />
ist dort auch als Sortimentsmanagerin für<br />
Lernhilfen aktiv.<br />
„In dem Segment, das in vielen Buchhandlungen<br />
immer noch nur ein Nischendasein<br />
führt, steckt ein großes Potenzial“,<br />
sagt Mark. Und verweist dabei auf zwei<br />
Foto: Lünebuch
In Vielfalt lernen – miteinander und voneinander<br />
Susanne Ulrich,<br />
mit Übungen von Andreas Schröer,<br />
Kirsten Nazarkiewicz<br />
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Fotobox für die politische Bildung<br />
erscheint im März<br />
63 Fotokarten mit Begleitbuch<br />
in handlicher Box<br />
€ 30,– (D)<br />
ISBN 978-3-86793-814-3<br />
Benedikt Sturzenhecker, Thomas Glaw, Moritz Schwerthelm<br />
Gesellschaftliches Engagement<br />
von Benachteiligten fördern –<br />
Band 3<br />
Kooperativ in der Kommune demokratisches Engagement<br />
von Kindern und Jugendlichen ermöglichen<br />
Benedikt Sturzenhecker,<br />
Thomas Glaw, Moritz Schwerthelm<br />
Gesellschaftliches Engagement<br />
von Benachteiligten fördern –<br />
Band 3<br />
Kooperativ in der Kommune demokratisches<br />
Engagement von Kindern<br />
und Jugendlichen ermöglichen<br />
erscheint im April<br />
ca. 400 Seiten, Broschur<br />
ca. € 25,– (D)<br />
ISBN 978-3-86793-904-1<br />
René Märtin, Julia Tegeler<br />
Wertebildung im Jugendfußball –<br />
Ein Handbuch für Trainer<br />
TeamUp! – Werte gemeinsam leben<br />
René Märtin, Julia Tegeler<br />
Wertebildung im Jugendfußball –<br />
Ein Handbuch für Trainer<br />
TeamUp! – Werte gemeinsam leben<br />
erscheint im Mai<br />
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am Centrum für angewandte Politikforschung (Hrsg.)<br />
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Institute der Anti-Defamation League, New York,<br />
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am Centrum für angewandte<br />
Politikforschung (Hrsg.)<br />
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Anti-Defamation League, New York,<br />
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38 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
»Jedes Schuljahr bietet neue Chancen«<br />
Susanne Hepperle berät bei Stark den Buchhandel beim Verkauf. Tipps von der Expertin.<br />
■Wie viel Regalplatz steht für die Präsentation von<br />
Lernhilfen in der Buchhandlung zur Verfügung? Wie<br />
viel Platz ist für Aktionen auf der Fläche vorhanden,<br />
die zu jahreszeitlich wechselnden Schwerpunkten<br />
durchgeführt werden können?<br />
Susanne Hepperle<br />
Sortimentserweiterung mit Perspektive: „Weil die<br />
Zahl der Schüler weiter steigt und die Anforderungen<br />
im Bildungssystem wachsen, sind Lernhilfen ein Segment<br />
mit großem Umsatzpotenzial. Jedes Schuljahr<br />
bietet neue Chancen“, sagt Susanne Hepperle, seit<br />
2001 beim Stark Verlag tätig und dort als Sales Managerin<br />
auch für die Sortimentsberatung im Buchhandel<br />
verantwortlich. Was sind die Rahmenbedingungen für<br />
einen erfolgreichen Einstieg? Welche Faktoren sind<br />
für die Präsentation von Lernhilfen wichtig? Hier zentrale<br />
Tipps der Expertin im Überblick.<br />
Wie ist das Umfeld?<br />
„Am Anfang steht die gründliche Analyse des Marktumfelds<br />
und der eigenen Ressourcen“, schildert Hepperle<br />
und nennt dafür folgende zentrale Fragen, die<br />
Sortimenter vor dem Einstieg beantworten sollten:<br />
■Wie groß ist das Einzugsgebiet der Buchhandlung<br />
und wie viele Schulen beziehungsweise Schultypen<br />
gibt es in der Umgebung, auf die ein Lernhilfen-Sortiment<br />
zugeschnitten werden könnte?<br />
■Wie entwickeln sich die Bildungspläne? Wird zum<br />
Beispiel auch im Bundesland der Buchhandlung von<br />
G8 auf G9 umgestellt und kann darauf mit entsprechenden<br />
Lernhilfetiteln reagiert werden?<br />
■Wie entwickeln sich die Schülerzahlen im Einzugsgebiet,<br />
wie groß ist die Zielgruppe, mit der kalkuliert<br />
werden kann?<br />
■Welche Angebote für Schüler pflegen eventuell vorhandene<br />
Wettbewerber vor Ort?<br />
Schuljahr taktet das Sortiment<br />
Hepperle: „Ist der Entschluss zum Einstieg gefallen,<br />
kann es an die konkrete Gestaltung des Sortiments gehen.<br />
Dabei ist die Ausrichtung am Schuljahr mit den<br />
jahreszeitlich wechselnden Themen wichtig.“ Ein<br />
Blick in den Kalender und auf Anlässe, auf die mit einem<br />
passgenau getimten Lernhilfenangebot reagiert<br />
werden sollte:<br />
■Schulanfang (Juli bis September): Themen für Sortimentsschwerpunkte<br />
sind der Wechsel an weiterführende<br />
Schulen, die ersten Tests nach den Ferien, aber<br />
auch Prüfungen für das neue Schuljahr.<br />
■Elternsprechtage (Oktober bis Dezember): Im Verlauf<br />
des Schuljahres werden zu diesem Zeitpunkt<br />
eventuell erste Lücken sichtbar, die Schüler und Eltern<br />
nach Lernhilfen greifen lassen. Aber auch die Vorbereitung<br />
auf Klassenarbeiten beziehungsweise Facharbeiten<br />
und Referate kann Nachfrage erzeugen.<br />
■Zwischenzeugnis (Februar bis Mai): In dieser Phase<br />
geht es darum, Defizite auszugleichen und aufgedeckte<br />
Wissenslücken zu schließen. Hepperle: „Spätestens<br />
wenn die Versetzung gefährdet ist, wird intensiv nach<br />
Lernhilfen gesucht.“<br />
■Auf dem Schirm haben sollten Buchhändler auch die<br />
Phase der Abiturprüfungen (Januar bis April), die zu<br />
einem erhöhten Lerndruck führt.<br />
Entscheidend für den Erfolg im Geschäft mit Lernhilfen<br />
ist neben dem passenden Titelangebot die Präsentation.<br />
Hepperle: „Zu den angesagten Zeitpunkten<br />
sollte im Schaufenster klar gezeigt werden, dass sich<br />
die Buchhandlung als Partner in Schulfragen positioniert.<br />
Aber auch auf der Website und im Online-Shop<br />
der Buchhandlung lässt sich das Thema ausspielen.“<br />
Der Lernhilfenbereich sollte in der Buchhandlung gut<br />
sichtbar sein. „Man kann auch mit diesem Thema<br />
Thementische kreieren und Blickfänge schaffen. Und<br />
es zieht Kunden ins Geschäft, die neben den Hilfen<br />
für den Unterricht auch oft Zusatzkäufe tätigen“,<br />
wirbt die Sales-Managerin von Stark.<br />
Ausführliche Informationen zum Thema liefert die<br />
für Buchhändler kostenlose buchreport-Webinarreihe<br />
„Lernhilfen erfolgreich einkaufen, präsentieren und<br />
verkaufen“ in Kooperation mit dem Stark Verlag. Link:<br />
https://www.buchreport.de/news/webinar-lernhilfenbuchhandel/<br />
Foto: Stark Verlag
uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
zentrale Faktoren, die auch perspektivisch<br />
für Chancen beim<br />
Umsatz stehen:<br />
■Wachsende Zielgruppe: Die<br />
Schülerzahlen steigen. 2017/18<br />
drückten nach Angaben des statistischen<br />
Bundesamtes 8,35 Mio<br />
Kinder und Jugendliche die Schulbank,<br />
im Zeitraum 2018/19 kletterte<br />
die Zahl auf 19,94 Mio.<br />
■ Druck im Bildungssystem: „Die<br />
Lehrkräfte, aber auch die Eltern<br />
und Schüler sind stärker gefordert.<br />
Individuelle Betreuung wird<br />
perspektivisch noch wichtiger werden,<br />
also braucht man zusätzliches<br />
Material, das über die Schulbücher<br />
hinausgeht. Das wird die<br />
Nachfrage nach Lernhilfen steigern“,<br />
konstatiert Mark.<br />
Infoangebot kommt an<br />
Lünebuch hat das früh erkannt<br />
und mit den Lernhilfemessen reagiert.<br />
„Die Veranstaltung ist mittlerweile<br />
an den Schulen vor Ort<br />
bekannt, und neben Schülern und<br />
Eltern kommen auch Lehrer in die<br />
Buchhandlung, um sich über die<br />
Angebote der Verlage zu informieren“,<br />
schildert Mark. Wie zieht Lünebuch<br />
die Minimessen auf? Details<br />
zu dem Projekt, mit dem sich<br />
die Buchhandlung als Partner für<br />
den Schulerfolg positioniert:<br />
■ Für die Minimesse werden in<br />
der Buchhandlung 70 qm als Ausstellungsfläche<br />
bestückt. Während<br />
des Jahres präsentiert Lünebuch<br />
Lernhilfen auf 7 Regalmetern, hinzu<br />
kommen einige Tische.<br />
■ Lünebuch kooperiert bei „Clever<br />
& Plietsch“ mit mehreren Verlagen,<br />
die während der Messe Titel<br />
aus ihren jeweiligen Programmen<br />
präsentieren. In diesem Jahr waren<br />
das Bibliographische Institut,<br />
Klett, Cornelsen, Westermann,<br />
Schroedel, Hueber, der Verlag an<br />
der Ruhr, Hauschka, Loewe und<br />
der Stark Verlag beteiligt.<br />
■ Einen Schwerpunkt bildete in<br />
diesem Jahr das Thema „English<br />
for Fun“, wobei auch Grundschulkinder<br />
angesprochen wurden. Für<br />
diese Zielgruppe sorgte u.a. Loewe<br />
mit seinen zweisprachigen Büchern<br />
für das passende Angebot.<br />
Bei diesem Schwerpunkt war auch<br />
die Umbreit-Tochter Petersen<br />
Buchimport mit im Boot.<br />
■ Um interessierten Eltern die Möglichkeit<br />
zu verschaffen, sich ungestört<br />
mit den ausgestellten Lernhilfe-Angeboten<br />
zu beschäftigen, wurde<br />
an mehreren Terminen in der<br />
Buchhandlung eine Betreuung für<br />
Kinder ab 5 Jahren offeriert.<br />
■ Für die flächendeckende Werbung<br />
vor Ort hat die Buchhandlung<br />
einen mehrseitigen Veranstaltungsflyer<br />
produziert und unter<br />
die Lüneburger gebracht. Als<br />
Multiplikator ist auch die Lokalpresse<br />
mit im Boot. Sie berichtete<br />
nicht nur zum Auftakt über die<br />
Messe, sondern nahm das flankierende<br />
Veranstaltungsprogramm<br />
in den täglich veröffentlichten Terminkalender<br />
auf.<br />
■Zum Begleitprogramm gehören<br />
auch Veranstaltungen für die Leseförderung.<br />
In diesem Jahr wurden<br />
in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule<br />
Lesungen in einfacher<br />
Sprache angeboten. Unter dem Titel<br />
„Vorlesen stärkt Groß und Klein“<br />
gab es an einem Abend überdies<br />
eine Bilderbuchpräsentation in Kooperation<br />
mit den Verlagen ArsEdition,<br />
Carl Hanser und Prestel.<br />
■ In das Netzwerk eingebunden<br />
wurde auch die Polizei. Sie stellte<br />
Schülern an einem Tag in der<br />
Buchhandlung ihr Ausbildungsangebot<br />
vor.<br />
Wie hoch ist der Aufwand, wie<br />
ist die Kosten-Nutzen-Relation?<br />
„Man muss sich natürlich mit<br />
dem Segment auseinandersetzen,<br />
aber ich hatte schon immer ein Interesse<br />
an Bildungsthemen“, sagt<br />
Mark, die nach ihrem Studium der<br />
Slawistik, Philosophie und Geschichte<br />
zunächst überlegt hatte,<br />
in die Erwachsenenbildung zu gehen.<br />
Für Lünebuch rechne sich<br />
der Aufwand in mehrfacher Hinsicht.<br />
Mark: „Die Ausstellung ist<br />
auch ein Frequenzbringer, von<br />
dem alle Abteilungen profitieren.“<br />
Rainer Uebelhöde uebelhoede@buchreport.de<br />
S U P - G U I D E<br />
15 SUP-SPOTS<br />
+ Einkehr-Tipps<br />
Ostseeküste &<br />
Holstein<br />
Thomas Kettler<br />
die besten<br />
SUP<br />
Hamburg<br />
& UMland<br />
Björn Nehrhoff Von Holderberg<br />
G U<br />
I D E<br />
+<br />
Hamburg<br />
& Umland<br />
Verlagsauslieferungen<br />
Verlag<br />
die besten<br />
Einkehr-<br />
Tipps<br />
Bayerisches<br />
Alpenvorland<br />
16,90<br />
Euro [D]<br />
Deutschland: PROLIT<br />
Schweiz: AVA Verlagsvertretungen AG<br />
Österreich: freytag & berndt und Artaria KG
40 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
SPRACHEN Die EU forciert seit Längerem neue Ansätze beim Sprachenlernen.<br />
Im Mittelpunkt steht dabei, Sprache als soziales Handeln zu verstehen.<br />
Klett hat jetzt den Begleitband zum europäischen Referenzrahmen veröffentlicht.<br />
Vom Sprachenlernen zum<br />
Beziehungsmanagement<br />
Das Erlernen fremder Sprachen weist weit<br />
über Grammatik und Vokabeln hinaus: Das<br />
hat 2001 der „Gemeinsame europäische<br />
Referenzrahmen für Sprachen“ (GeR) des<br />
EU-Ministerrats systematisch aufbereitet<br />
und empfehlend forciert. Bekannt sind die<br />
dort europaweit definierten und für anerkannte<br />
Sprachzertifikate wichtigen Kompetenzniveaus<br />
von A1 bis C2, mittlerweile<br />
noch um eine Vorstufe erweitert. Der Referenzrahmen<br />
macht auch Lehrpläne vergleichbar<br />
und formuliert, was als Kommunizieren<br />
in fremder Sprache anzustreben<br />
ist, auch differenziert nach beruflichen und<br />
sozialen Anforderungen.<br />
„Ein revolutionäres Werk“, sagt Sebastian<br />
Weber, der im Ernst Klett Sprachen Verlag<br />
die Redaktion für Deutsch als Zweitund<br />
Fremdsprache (DaZ/DaF) leitet. Die<br />
EU hat das GeR-Konzept mittlerweile präzisiert,<br />
Lücken geschlossen und Anforderungen<br />
aktualisiert. Mit großem Aufwand<br />
und unter Beteiligung von mehr als 1000<br />
Sprachexperten ist ein GeR-„Companion“<br />
entstanden, der jetzt von Klett als „Begleitband“<br />
auf Deutsch herausgebracht wird.<br />
Kooperationspartner ist das Goethe-Institut,<br />
das weltweit den Deutsch-Spracherwerb<br />
fördert, selbst Sprachkurse veranstaltet<br />
und zuletzt u.a. gemeldet hat, dass<br />
13.400 Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache<br />
an seinen Fortbildungs- und Qualifizierungsprogrammen<br />
teilgenommen<br />
haben. Lehrer und Lehrerinnen sowie<br />
Gestalter von Lehrplänen und Materialien<br />
sind die Hauptzielgruppe des GeR.<br />
Mediation als zentrale Kompetenz<br />
Bei den Verfeinerungen und Ergänzungen<br />
des „Begleitbands“ ist Mediation der am<br />
meisten beachtete Begriff, der hier über<br />
das landläufige Verständnis der juristischen<br />
oder psychologischen Konfliktvermittlung<br />
hinausweist, wie Sebastian Weber<br />
im nebenstehenden Interview erläutert: Es<br />
geht beispielsweise auch darum, zwischen<br />
Teilnehmern unterschiedlicher Sprachen<br />
und Kulturen zu vermitteln oder auch<br />
internationale Teams moderieren zu können.<br />
Mediation ist ausdifferenziert in:<br />
■ Einen Text sprachmitteln: u.a. Daten,<br />
Schaubilder erklären, Notizen anfertigen,<br />
einen Text übersetzen<br />
■ Konzepte vermitteln: Gruppenarbeit anleiten<br />
und in einer Gruppe kooperieren<br />
■ Kommunikation vermitteln: u.a. in heiklen<br />
Situationen moderieren<br />
■ Strategien/Konzepte erläutern<br />
■ Strategien zur Textvereinfachung nutzen.<br />
Zielführende Kommunikationsstrategien<br />
Dabei rückt zwangsläufig das klassische<br />
Sprachlernziel in den Hintergrund, so nahe<br />
wie möglich an die Fertigkeiten eines<br />
Muttersprachlers heranzukommen. Kommunikationskompetenz<br />
gilt jetzt wichtiger<br />
als die linguistische Korrektheit. Es geht in<br />
dem fortgeschriebenen GeR viel stärker<br />
darum, Menschen in die Lage zu versetzen,<br />
über sprachliche und kulturelle<br />
Unterschiede hinweg Beziehungen zuein -<br />
ander aufzubauen und zu managen sowie<br />
zielführende Kommunikationsstrategien<br />
zu verfolgen. Statt wie in der Vergangenheit<br />
z.B. in Englischkursen die britische<br />
oder amerikanische Diskussionskultur zu<br />
vermitteln, müsse heute berücksichtigt<br />
werden, dass viele Verhandlungen auf Englisch<br />
geführt und Konferenzen auf Englisch<br />
von Menschen abgehalten werden, die keine<br />
Muttersprachler sind.<br />
Thomas Wilking wilking@buchreport.de
uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Lernen | Wissen | Sprachen<br />
41<br />
»Viel mehr als der treffende Ausdruck«<br />
Wie sich die Anforderungen ans Fremdsprachenlernen weiter ausdifferenzieren<br />
Sebastian Weber (Foto) hat Germanistik<br />
studiert und arbeitet seit 1993<br />
in verschiedenen Positionen in der<br />
Klett Gruppe. Seit 2016 ist er Redaktionsleiter<br />
im Bereich Deutsch als<br />
Zweit- und Fremdsprache.<br />
Foto: Ernst Klett Sprachen<br />
Deutsch als Fremdsprache ist durch<br />
die Flüchtlingszuwanderung stark<br />
ins öffentliche Bewusstsein gerückt.<br />
Wie entwickelt sich der Markt?<br />
Die Flüchtlingszuwanderung hat<br />
für eine besondere Nachfrage und<br />
Aufmerksamkeit gesorgt, aber der<br />
Bedarf für Deutsch als Fremdsprache<br />
ist sehr viel breiter gestreut,<br />
beispielsweise auch durch Binnenmigration<br />
in Europa. Die Herausforderung<br />
besteht darin, dass wir<br />
uns auf sehr unterschiedliche Zielgruppen<br />
einstellen müssen. Das<br />
Spektrum reicht von Menschen<br />
mit vergleichbarer Schulbildung<br />
bis zu solchen, die keine Alphabetisierung<br />
erfahren haben, zumindest<br />
nicht in unserem Schriftsystem.<br />
Diese Heterogenität ist bei der Entwicklung<br />
von Materialien zu beachten<br />
und für die Unterrichtenden<br />
eine Riesenherausforderung.<br />
Welche Rolle spielt der europäische<br />
Referenzrahmen für Sprachen? Was<br />
sehen Sie als seine Hauptleistung?<br />
Er forciert in vielen Facetten einen<br />
handlungsorientierten und differenzierten<br />
Spracherwerb. Sprache wird<br />
im kulturellen Rahmen gesehen und<br />
als umfassende Kommunikation verstanden.<br />
Und natürlich hat er mit<br />
den Niveaubeschreibungen erstmals<br />
eine transparente Systematisierung<br />
von Spracherwerbsstufen geleistet.<br />
Die sprachliche Grundverständigung<br />
in einer Fremdsprache steht<br />
nicht mehr im Vordergrund?<br />
Sie gehört dazu, aber die bloße<br />
Übersetzung und funktionale Nutzung<br />
der Sprache wird im Alltag<br />
immer mehr automatisiert. Das<br />
funktioniert schon sehr gut und es<br />
gibt auf diesem Feld riesige Entwicklungsfortschritte.<br />
Den Fremdsprachenunterricht<br />
aber wird auch<br />
stark prägen, was darüber hinausgeht.<br />
Dafür braucht es interkulturelles<br />
Wissen und ein Verständnis<br />
für Metaebenen.<br />
Es ist dabei viel von Mediation die<br />
Rede. Was heißt das in diesem Zusammenhang?<br />
Mediation ist der meistgehypte Begriff.<br />
Er weist hier über das land -<br />
läufige Verständnis der juristischen<br />
oder psychologischen Konfliktvermittlung<br />
hinaus. Es geht heute weniger<br />
darum, in der gelernten Sprache<br />
mit einem Muttersprachler gut<br />
zu kommunizieren, sondern um<br />
Sprachmittlung im weitesten Sinne,<br />
auch zwischen Teilnehmern unterschiedlicher<br />
Sprachen zu vermitteln,<br />
weil zum Beispiel wichtig wird,<br />
in einem internationalen Team arbeiten<br />
und moderieren zu können.<br />
Stichwort „plurikulturelle Kompetenz“…<br />
Verstehen, dass es nicht nur um<br />
den treffenden sprachlichen Ausdruck<br />
geht, sondern dass Sprache<br />
in unterschiedlichen Kontexten<br />
stattfindet. Ein einfaches Beispiel<br />
sind Begrüßungsrituale: Küsschen,<br />
Händeschütteln oder Verbeugen.<br />
Das Fremdsprachenlernen wird<br />
erweitert auf eine übergreifende<br />
kommunikative Kompetenz. Es<br />
geht darum, eine Sensibilität für<br />
die Unterschiede der Herkunftund<br />
der Zielsprache zu entwickeln.<br />
Welche Spuren hinterlässt die digitale<br />
Kommunikation?<br />
Auch die gehört zum handlungsorientierten<br />
Spracherwerb. Sie<br />
stand im Referenzrahmen 2001<br />
noch nicht im Fokus, aber jetzt im<br />
Begleitband: Wie schreibe ich einen<br />
Blog, wie nutze ich Messenger-<br />
Dienste, was ist bei Mails zu beachten.<br />
Die Regeln dieser Textsorten<br />
müssen vermittelt werden.<br />
Welche Rolle spielen neben allgemein-kultureller<br />
Kommunikationskompetenz<br />
konkrete Handlungs -<br />
situationen?<br />
Es gibt für viele berufliche Anforderungen<br />
spezielle Angebote, beispielsweise<br />
in der Pflege, wo Menschen<br />
in unser Gesundheitssystem<br />
integriert werden mit großen Anforderungen<br />
an sprachliche und berufliche<br />
Kompetenz. Ein anderes Beispiel:<br />
Wir arbeiten gerade an einem<br />
Lehrwerk für Studierende. Diese<br />
recht große Zielgruppe braucht nicht<br />
nur allgemeine Sprachkenntnisse,<br />
sondern muss auch in ihrer Studierfähigkeit<br />
gestützt werden: wie man<br />
in einer Vorlesung Notizen macht,<br />
Themen in einer Präsentation auf -<br />
bereitet, eine Hausarbeit schreibt.<br />
Solche spezifische Verarbeitung von<br />
Sprache muss in einem Sprachlehrwerk<br />
heute vermittelt werden.
42 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
VERLAGE Bildung betrifft jeden, aber nicht alle sind mit dem System zufrieden.<br />
Sachbücher zum Thema weisen verschiedene Wege für die Zukunft aus.<br />
Vorschläge für die Bildung<br />
Nachgefragt:<br />
Gerald Hüther hat mit<br />
seinen Ko-Autoren Marcell<br />
Heinrich und Mitch<br />
Senf einen Sachbuch-<br />
Bestseller gelandet.<br />
Das aktuelle Schulsystem weißt Lücken<br />
auf und hat noch Luft nach oben, so die<br />
Meinung der Autoren, die in diesem Frühjahr<br />
Sachbücher zum Thema Bildung vorlegen.<br />
Uneins sind sie sich jedoch darin,<br />
wie der Weg zu einer besseren Bildung gelingt.<br />
Beispiele:<br />
■ Die seit gut einem Jahr die Gesellschaft<br />
bewegende Klimainitiative Fridays for Future<br />
hat Olaf-Axel Burow inspiriert. In „Future<br />
Fridays. Warum wir das Schulfach Zukunft<br />
brauchen“ (Beltz) plädiert er dafür,<br />
die Debatte und das Thema Klimaschutz<br />
in die Lehrpläne aufzunehmen. Durch das<br />
neue Fach sollen Schüler lernen, die Gestalter<br />
ihrer Zukunft zu werden.<br />
■ Bestsellerautor Gerald Hüther und seine<br />
Ko-Autoren Marcell Heinrich und Mitch<br />
Senf haben mit ihrem Titel „#Education<br />
For Future“ einen Nerv getroffen. In dem<br />
bei Goldmann veröffentlichten Titel fordern<br />
sie die Zivilgesellschaft auf, die Bildung<br />
nicht allein den Bildungseinrichtungen<br />
zu überlassen. Das Sachbuch ist nach<br />
Erscheinen auf Platz 32 ins Hardcover-<br />
Ranking des SPIEGEL eingestiegen.<br />
■ Harald Lesch und Ursula Forstner haben<br />
sich mit ihren Ideen „Wie Bildung gelingt“<br />
(wbg Theiss) ebenfalls bereits auf der Bestsellerliste<br />
platzieren können (in der ersten<br />
Woche auf Rang 26).<br />
■Auch die Digitalisierung wird diskutiert.<br />
Wie können digitale Medien in den Schulalltag<br />
integriert werden? Und ist es überhaupt<br />
nötig, dies zu tun? In „Der gesteuerte<br />
Mensch?“ (Evangelische Verlagsanstalt) beschäftigt<br />
sich Gottfried Böhme mit diesen<br />
Fragen und kritisiert den Digitalpakt Schule,<br />
mit dem 5 Mrd Euro für die Digitalisierung<br />
von Schulen bereitgestellt werden.<br />
Während die meisten Titel Zukunftsszenarien<br />
entwerfen, blickt Roland Girtler<br />
zurück: In einer Neuauflage von „Die alte<br />
Klosterschule“ (Böhlau Wien) beschäftigt<br />
er sich mit der Klostererziehung, einem<br />
Relikt des Mittelalters, das bis in die 70er-<br />
Jahre fortgeführt wurde.<br />
Rika Kulschewski kulschewski@buchreport.de<br />
Sachbücher zum Thema Bildung<br />
Autor<br />
Böhme<br />
Burow<br />
Dederichs<br />
El-Mafaalani<br />
Girtler<br />
Hüther u.a.<br />
Koch, Brodkorb<br />
Jung<br />
Largo<br />
Lesch/Forstner<br />
Roß<br />
Rottke-Fielsch u.a.<br />
Rudolph/Leinemann<br />
Schregenberger u.a.<br />
Schreiber<br />
Wiesinger<br />
Auswahl<br />
Titel<br />
Der gesteuerte Mensch?<br />
Future Fridays. Warum wir das Schulfach Zukunft brauchen<br />
Der Sturz der Eule<br />
Mythos Bildung<br />
Die alte Klosterschule<br />
#Education For Future<br />
Der Abitur Betrug<br />
Let's Rock Education<br />
Wer bestimmt den Lernerfolg<br />
Wie Bildung gelingt<br />
Bildung. Eine Anleitung<br />
Mittendrin Friedrich-List-Gymnasium<br />
Wahnsinn Schule<br />
GymiZyte<br />
Kinder des Koran<br />
Machtkampf im Ministerium<br />
Verlag<br />
Ev. Verlagsanstalt<br />
Beltz<br />
Bonifatius<br />
Kiepenh. & Witsch<br />
Böhlau Wien<br />
Goldmann<br />
Zu Klampen Verlag<br />
Droemer<br />
Piper<br />
wbg Theiss<br />
Rowohlt<br />
Oertel u. Spörer<br />
Rowohlt Berlin<br />
NZZ Libro<br />
Ullstein<br />
Edition QVV<br />
Euro<br />
15,00<br />
16,95<br />
16,00<br />
20,00<br />
23,00<br />
22,00<br />
16,00<br />
20,00<br />
10,00<br />
20,00<br />
22,00<br />
19,95<br />
22,00<br />
34,00<br />
10,99<br />
22,00<br />
ET<br />
3/<strong>2020</strong><br />
3/<strong>2020</strong><br />
4/<strong>2020</strong><br />
2/<strong>2020</strong><br />
2/<strong>2020</strong><br />
2/<strong>2020</strong><br />
3/<strong>2020</strong><br />
3/<strong>2020</strong><br />
6/<strong>2020</strong><br />
2/<strong>2020</strong><br />
1/<strong>2020</strong><br />
3/<strong>2020</strong><br />
5/<strong>2020</strong><br />
5/<strong>2020</strong><br />
4/<strong>2020</strong><br />
1/<strong>2020</strong><br />
Foto: privat
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44 Mein Schreibtisch buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Anne Jacobs Im Taunus<br />
Ein Raum für mich allein<br />
Der Schreibtisch, an dem ich arbeite, gehörte meinem<br />
Vater. Ein mächtiges Möbelstück aus Eichenholz, im<br />
Stil des „Danziger Barock“ und Teil eines „Herren -<br />
zimmers“, von dem heute außer dem Schreibtisch nur<br />
noch ein Schrank, ein Sessel und die Standuhr übrig<br />
geblieben sind. Nach dem Tod meiner Eltern erbte<br />
ich die Möbel und ich spürte schon damals, dass dieser<br />
Schreibtisch meine Bestimmung ist. Allerdings war es<br />
noch ein weiter Weg, bis ich meinen Platz dort erobert<br />
hatte.<br />
Alte Möbel sind in einem modernen Einfamilienhaus<br />
nicht immer praktisch. Der Schreibtisch landete<br />
im Arbeitszimmer, das dem arbeitenden Ehemann vorbehalten<br />
war. Ich, die nach beendeter Lehrerausbildung<br />
keine Anstellung erhalten hatte, war für Haushalt und<br />
Kinder zuständig und jobbte nebenbei in einer Buch-
uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
45<br />
Fotos: privat; Fotostudio Marlies<br />
handlung. Meine ersten Geschichten schrieb ich mit<br />
Bleistift und Radiergummi am Küchentisch – es war ein<br />
Roman für meine Kinder mit dem schönen Titel „Lena,<br />
die kleine Wasserfrau“. Jeden Tag schrieb ich ein Kapitel,<br />
das ich ihnen am Abend vorlas. Irgendwann riss der<br />
Faden – die Geschichte wurde nie beendet und liegt<br />
heute noch irgendwo im Kellerarchiv. Zwei Dinge waren<br />
mir dabei jedoch klar geworden: Erstens: Ich will<br />
schreiben! Zweitens: Dazu brauche ich ein Refugium!<br />
Der Küchentisch war zu diesem Zweck ungeeignet,<br />
weil Zentrum des Familienlebens. Das Schlafzimmer<br />
zu eng. Das Wohnzimmer zu laut. Der Keller zu kalt.<br />
Was tun? Mein Mann lud mich ein, das Arbeitszimmer<br />
mit ihm zu teilen. Ich saß ihm also gegenüber am großen<br />
Schreibtisch, hörte zu, wie er telefonierte, Termine<br />
machte, Absprachen traf und spürte, wie sich die<br />
Geschichte in meinem Kopf Stück für Stück in ihre Bestandteile<br />
auflöste.<br />
Seltsamerweise stört mich Unordnung überhaupt<br />
nicht beim Schreiben. Wenn ich eine Idee habe, sehe<br />
ich die Dinge um mich herum nicht mehr, ich lebe in<br />
einer eigenen Welt. Geräusche aber reißen mich unweigerlich<br />
aus diesem selbst erschaffenen Kosmos heraus.<br />
Gespräche, der Fernseher, Musik, Baustellenlärm,<br />
Hundegekläff, Kindergeschrei – alles Geschichtenkiller.<br />
Ich brauche absolute Ruhe.<br />
Am besten ein Zimmer für mich allein.<br />
Ein zweites Arbeitszimmer ist in einem normalen<br />
Einfamilienhaus kaum zu finden. Ich teilte ein Stück<br />
des Flurs im Obergeschoss per Vorhang ab, verwandelte<br />
einen Kleiderschrank in ein Bücherregal mit<br />
Schreibplatte und versuchte zu arbeiten. Fiasko. Selbst<br />
ein dicker Vorhang hielt nicht das Geräusch des Fernsehers<br />
aus dem Erdgeschoss ab, außerdem musste jeder,<br />
der das Bad benutzen wollte, durch meine Vorhangecke<br />
laufen. Von meinem ersten selbst verdienten<br />
Geld richtete ich mir einen Arbeitsraum im Keller ein<br />
– aber ohne Tageslicht bei künstlicher Beleuchtung<br />
fühlte ich mich unwohl. Da machte mein Sohn den genialen<br />
Vorschlag, die Räume zu tauschen. Ich bezog<br />
sein Kinderzimmer – er siedelte in den Keller über, wo<br />
er ungestört seine E-Gitarre malträtieren konnte. Wie<br />
wundervoll: ein Zimmer mit Fenster und einer Tür, die<br />
ich hinter mir zumachen konnte! Dort entstanden<br />
mein erster Roman und viele Kurzgeschichten, auch<br />
zwei Theaterstücke.<br />
Inzwischen teile ich das Haus mit meiner Tochter<br />
und kann mir ein geräumiges Arbeitszimmer leisten.<br />
Der Schreibtisch meines Vaters ist der Mittelpunkt des<br />
Raums – ich sitze täglich daran und ich weiß, dass er<br />
eine besondere Magie ausstrahlt. Mein Vater schrieb<br />
daran ein Theaterstück, das zum „Renner der Saison“<br />
wurde – meine Romane, die dort entstanden sind, wurden<br />
zu Bestsellern. Wer immer diesen geheimnisvollen,<br />
wunderbaren Schreibtisch nach mir besitzen wird<br />
– er wird ihm Glück bringen, da bin ich ganz sicher.<br />
Anne Jacobs<br />
Vor ihrem Durchbruch als Autorin studierte Anne Jacobs<br />
Musik und Sprachen für das Lehramt und arbeitete im<br />
Buchhandel. Nach vorsichtigen Schreibversuchen veröffentlichte<br />
die Ehefrau und Mutter zweier Kinder Gedichte<br />
und Kurzgeschichten, später Romane. Bei Blanvalet sind<br />
ihre Bestseller-Erfolge mit der „Tuchvilla“-Saga um eine<br />
Industriellendynastie und die „Gutshaus“-Reihe erschienen.<br />
Unter dem Namen Leah Bach veröffentlicht Jacobs<br />
Liebes- und Selbstverwirklichungsdramen in einem Afrika-<br />
Setting, wovon Band 3 („Insel der tausend Sterne“) im<br />
August erscheint. Für die Erzählung der Familie Melzer<br />
aus der „Tuchvilla“ diente ihr persönlicher Hintergrund<br />
als Vorbild: Der Großvater besaß eine Fabrik in Kassel, die<br />
zwar bald wieder verkauft werden musste, doch zuvor hatte<br />
er eine Villa errichten lassen, die auch heute noch steht.<br />
An dem von Anne Jacobs geerbten Schreibtisch hatte ihr<br />
Vater Kurt Sellnick als Theaterautor gearbeitet.<br />
Bestseller<br />
Titel<br />
bester Platz<br />
Das Gutshaus. Zeit des Aufbruchs (12/2019) 11<br />
Sanfter Mond über Usambara (6/2019) 18<br />
Der Himmel über dem Kilimandscharo (4/2019) 20<br />
Das Gutshaus. Stürmische Zeiten (12/2018) 4<br />
Das Gutshaus. Glanzvolle Zeiten (11/2017) 3<br />
Das Erbe der Tuchvilla (12/2016) 3<br />
Die Töchter der Tuchvilla (11/2015) 6<br />
Die Tuchvilla (12/2014) 1<br />
SPIEGEL-Bestsellerlisten Taschenbuch<br />
Quelle: buchreport
46 Rückblick buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Vor 35<br />
Jahren<br />
Erstes Wunderlich-<br />
Programm bei Rowohlt.<br />
Ein Jahr nachdem der Rainer Wunderlich<br />
Verlag von der Holtzbrinck-<br />
Gruppe gekauft und Rowohlt zugeordnet<br />
wurde, kündigen die Hamburger<br />
im April 1985 ein erstes Programm<br />
unter der neuen Ägide für<br />
den Herbst an. Die neue Marschrichtung<br />
nach zweijähriger Pause:<br />
Leichte Unterhaltung und populäres<br />
Sachbuch. Juristisch ein Bestandteil<br />
von Rowohlt, soll Wunderlich programmatisch<br />
eigenständig agieren.<br />
In den vergangenen Jahren wurden<br />
bei Wunderlich eine ganze Reihe<br />
von Bestsellern veröffentlicht, darunter<br />
Titel von Jojo Moyes, Ildikó<br />
von Kürthy, Simon Beckett, Jiliane<br />
Hoffman sowie dem Duo Hjorth<br />
und Rosenfeldt.<br />
Vor 30<br />
Jahren<br />
Grundmann verspe -<br />
kuliert sich in Berlin.<br />
Protest mit Polizei: Im April 2000 steht beim Schulbuchverlag Westermann alles still.<br />
Der Bonner Marktführer Thomas<br />
Grundmann (Bouvier-Kette) will<br />
1990 der erste Westbuchhändler<br />
sein, der nach der Wende in Ostberlin<br />
Fuß fasst: Er kauft sich in das<br />
Dachunternehmen des Ostberliner<br />
Volksbuchhandels ein, aus der die<br />
Kette BBN Buchhandels-GmbH mit<br />
13 Filialen wird. Anhaltende Strukturprobleme<br />
im Ostteil der Stadt<br />
zwingen Grundmann, das verlustreiche<br />
Engagement Ende 1992 wieder<br />
zu beenden. Auch im Westen<br />
hat Grundmann mit seinen Expansionen<br />
keinen Erfolg und wird immer<br />
wieder als Übernahmekandidat<br />
gehandelt. 2004 übernimmt Thalia.<br />
Vor 20<br />
Jahren<br />
Westermann<br />
wird bestreikt.<br />
Drei Tage lang steht im April 2000<br />
beim Braunschweiger Schulbuchverlag<br />
Westermann alles still: Nach<br />
Jahren schlechter Stimmung entlädt<br />
sich die Auseinandersetzung<br />
um einen zweieinhalb Jahre zuvor<br />
geschlossenen Haustarifvertrag zwischen<br />
dem Verlag, 200 Mitarbeiter<br />
treten in den Streik. Für einen begrenzten<br />
Zeitraum waren Überstunden<br />
ohne Lohnausgleich vereinbart<br />
worden; zum Jahresende<br />
lief der Vertrag aus, Versuche des<br />
Betriebsrats, zur alten Wochenarbeitszeit<br />
zurückzukehren, blieben<br />
erfolglos. Nach einem letzten Ultimatum<br />
der Arbeitnehmer einigen<br />
sich die Parteien schließlich: Rückkehr<br />
zur 35-Stunden-Woche bei<br />
Kürzung von Zuschlägen.<br />
Vor 10<br />
Jahren<br />
Borders vertagt<br />
die Insolvenz.<br />
Der Fortbestand des zweitgrößten<br />
US-Buchhändlers scheint 2010<br />
zunächst gesichert: Die Banken<br />
h aben Borders mit einem Sofortkredit<br />
von 90 Mio Dollar und einer<br />
um 700 Mio Dollar erweiterten<br />
Kreditlinie vor der Insolvenz<br />
bewahrt. Doch es ist nur eine Rettung<br />
auf Zeit: Im Sommer 2011<br />
muss der Filialist die Geschäfts -<br />
auflösung und Zerschlagung vor<br />
Gericht beantragen, nachdem die<br />
Suche nach einem Investor gescheitert<br />
ist. Es folgt die Liquida -<br />
tion. Zu besten Zeiten hatte der<br />
Filialist mehr als 2 Mrd Dollar umgesetzt.<br />
10.700 Mitarbeiter betrieben<br />
400 Flächen.<br />
Das waren Bestseller<br />
Vor 35 Ernst Jünger »Eine<br />
Jahren gefährliche Begegnung«<br />
1985 platziert sich der damals 90-jäh<br />
-<br />
rige Literat Ernst Jünger auf der SPIE-<br />
GEL-Bestsellerliste – mit einem Kriminalroman.<br />
„Eine gefährliche Begegnung“<br />
schafft es im April von<br />
0 auf Rang 10 des Belletristik-Rankings,<br />
kann sich aber nicht lange<br />
oben halten. Schauplatz des bei Klett-<br />
Cotta erschienenen Bands ist das Pa-<br />
ris des späten 19. Jahrhunderts, die<br />
Handlung dreht sich um den Mord an einer Schauspielerin.<br />
Im von Tagebüchern, Essays und Erzählungen geprägten<br />
Gesamtwerk Jüngers fällt der Krimi allerdings heraus.<br />
Vor 25<br />
Jahren<br />
Michail Gorbatschow<br />
»Erinnerungen«<br />
Er gilt als Wegbereiter der friedlichen<br />
Revolution im Ostblock, die 1989 das<br />
Ende des Kommunismus nach sich<br />
zog. Genau zehn Jahre nach seiner<br />
Wahl ins Moskauer ̈Führungsgremium<br />
und vier Jahre nach seinem ̈Rücktritt<br />
als Präsident der Sowjetunion<br />
legt Michail Gorbatschow 1995 seine<br />
Erinnerungen vor, die in deutscher Übersetzung bei Siedler<br />
erscheinen und sich sofort auf Platz 10 in der SPIEGEL-<br />
Bestsellerliste platzieren. Gorbatschow schildert darin seine<br />
Kindheit im Kaukasus und seinen Weg vom Jurastudenten<br />
zum ersten Mann im Staate.<br />
Foto: buchreport-Archiv
Ein Bildband über die Seele.<br />
Körper und Geist des Menschen sind Teil der<br />
Natur. Das Gefühl dafür ist uns über die Jahrhunderte<br />
verloren gegangen.<br />
Klaus Plab macht bewusst, wie frühe Erfahrungen<br />
unser Leben beeinflussen. Das lässt<br />
uns fühlen und erkennen. Jahreszeiten sind<br />
ihm Metapher für die Entwicklung von Psyche<br />
und Seele.<br />
Werden und Vergehen in der Natur des Bayerischen<br />
Waldes bauen den Augen eine Brücke<br />
für den Blick in des Menschen Seele.<br />
Klaus Plab<br />
Des Menschen<br />
Seele<br />
80 Seiten, Hardcover<br />
978-3-947171-17-0<br />
Format: 22,5 x 20 cm<br />
D 19,80 € (A 20,39 €)<br />
edition Lichtland, Stadtplatz 6, 94078 Freyung, Tel. 08551/9139790 oder 08554/943606<br />
Fax 08551/6404, info@lichtland.eu, www.lichtland.eu
48 Auszeichnungen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
Nationale Auszeichnungen<br />
Preis Preisträger Verlag Verleihung<br />
Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik (5000 Euro)<br />
für den Literaturwissenschaftler und -kritiker<br />
Christian Metz<br />
verschoben<br />
Deutscher Gartenbuchpreis <strong>2020</strong><br />
ber. verliehen<br />
Bester Bildband: „Leidenschaft für Schönheit“ Janos Stekovics Verlag Janos Stekovics<br />
Bester Gartenreiseführer: „Blütenreise“ Christa Klus-Neufanger BusseSeewald<br />
Bester Ratgeber: „Blütenreich“ Katrin Lugerbauer blv<br />
Bestes Garten- oder Pflanzenporträt: „Die Walnuss“ Jonas Frei at<br />
Bestes Buch über Gartengeschichte: „Gartenkunst für Kinder“ Inken Formann<br />
VDG<br />
Bestes Buch zur Gartenlyrik oder -prosa: „Überall ist Garten“ Eva Rosenkranz, Ulrike Peters Oekom<br />
Bestes Gartenbuch für Kinder: „Der Duft der Rose“ Barbara Nasel Stadelmann<br />
Bestes Gartenkochbuch: „Garden. Ein Kochbuch“<br />
Thorsten Südfels, Adam Koor ZS<br />
European Garden Book Award: „Beth Chatto. Mein Leben für...“ Catherine Horwood Ulmer<br />
Bester Gartenblog: „Der kleine Horrorgarten“<br />
Anja Klein, Andreas Lauermann<br />
Bester Einsteiger-Ratgeber: „Das grüne Wunder“ Ina Sperl GU<br />
Stihl Sonderpreis: „Die Walnuss“ Jonas Frei at<br />
European Garden Photo Book Award: „Flora. Wunderwelt der...“ Jamie Ambrose et al. DK<br />
Leserpreis Mein schöner Garten: „Können Igel Schwimmen...?“ Helen Bostock, Sophie Colins LV.Buch<br />
Bester Gartenreiseblog: „Von Reisen und Gärten“<br />
Daniela David<br />
Tiere im Garten: „Tiere pflanzen“ Ulrike Aufderheide Pala<br />
Preis der Leipziger Buchmesse (insges. 60.000 Euro)<br />
Belletristik<br />
für seinen Roman „Stern 111“ Lutz Seiler Suhrkamp<br />
Sachbuch/Essayistik<br />
für „Krebs fühlen. Eine Emotionsgeschichte ...“ Bettina Hitzer Klett-Cotta<br />
Übersetzung<br />
für die Übersetzung von „Oreo“ Pieke Biermann dtv<br />
Jean-Améry-Preis für europäische Essayistik (15.000 Euro)<br />
für sein essayistisches Werk Ivan Krastev Klett-Cotta<br />
ber. verliehen<br />
4. Mai<br />
Das Politische Buch <strong>2020</strong> (10.000 Euro)<br />
13. Mai<br />
für „Deutschland rechts außen“ Matthias Quent Piper Berlin<br />
Düsseldorfer Literaturpreis (20.000 Euro)<br />
27. Mai<br />
für ihren Roman „Brüder“ Jackie Thomae Hanser Berlin Düsseldorf<br />
REGISTER<br />
Personen<br />
Böhme, Gottfried 42<br />
Burow, Olaf-Axel 42<br />
Carstens, Oliver 22<br />
Forstner, Ursula 42<br />
Girtler, Roland 42<br />
Heinrich, Marcell 42<br />
Hepperle, Susanne 38<br />
Hüther, Gerald 42<br />
Jacobs, Anne 44<br />
Kjellberg, Hubert 3, 28<br />
Lesch, Harald 42<br />
Mark, Martina 36<br />
Müller-Loeffelholz, Georg 22<br />
Schmidt, Gabriele 34<br />
Senf, Mitch 42<br />
Weber, Sebastian 40, 41<br />
Weiffen, Nicole 22<br />
Unternehmen/Organisationen<br />
Argon 10<br />
Beltz 42<br />
Bibliographische Institut 36<br />
Bitkom 10<br />
Blanvalet 45<br />
Böhlau Wien 42<br />
Bonnier 10<br />
Brockhaus / NE 28<br />
Carlsen 10<br />
Cengage 32<br />
Cornelsen 18, 22, 36<br />
Droemer Knaur 10<br />
Duden 22<br />
Duden Learnattack 18<br />
Ernst Klett Sprachen 18, 40<br />
Evangelische Verlagsanstalt 42<br />
Fischer 10<br />
Goldmann 42<br />
Groh 10<br />
Hauschka 18, 36<br />
Hörbuch Hamburg 10<br />
Holtzbrinck 10<br />
Hueber 36<br />
Jandorfverlag 18<br />
Kiepenheuer & Witsch 10<br />
Klett 34, 36, 41<br />
Langenscheidt 34<br />
Loewe 36<br />
Lünebuch 36<br />
McGraw-Hill 32<br />
Mildenberger 18<br />
Münchner Verlagsgruppe 10<br />
NE Nationalencyklopedin 28<br />
Pearson 32<br />
Petersen Buchimport 36<br />
Piper 10<br />
Pons 34<br />
Random House 10<br />
Rowohlt 10<br />
Schroedel 36<br />
Springer Nature Group 10<br />
Stark Verlag 18, 36, 38<br />
Thienemann-Esslinger 10<br />
Ullstein 10<br />
Umbreit 36<br />
Verlag an der Ruhr 36<br />
wbg Theiss 42<br />
Westermann 18, 36
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50<br />
buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />
WEITER GEHT’S AUF DEN KANÄLEN Hintergrund, Analysen, Referenzen ...<br />
Personal<br />
Viele Branchenunternehmen sind aufgrund der Coronakrise auf das Homeoffice<br />
umgestiegen. Dieser plötzliche Change-Prozess ist mit Herausforderungen<br />
verbunden. In einer Serie zum Thema beantworten Berater, wie diese bewältigt<br />
werden können. Den Anfang macht Ralf Biesemeier, Geschäftsführer des Digitaldienstleisters<br />
Readbox. Für ihn ist die Art der Führung erfolgsentscheidend.<br />
▪ Mehr im HR-Channel: www.buchreport.de/hr<br />
IT | Digital<br />
Ohne die Reichweite aus dem Internet geht heute auch für Verlage fast nichts<br />
mehr. Gleichzeitig sind die großen digitalen Plattformen scharfe Wettbe -<br />
werber. Auf der Basis verlässlicher Statistiken gibt Corporate-Publishing-Experte<br />
Christian Buggisch im IT-Channel von buchreport.de einen Überblick<br />
über die Nutzerzahlen der wichtigsten Dienste im Jahr <strong>2020</strong> in Deutschland.<br />
▪ Mehr im IT-Channel: www.buchreport.de/IT<br />
Produktion & Prozesse<br />
Immer auf der Spur des Neuen: So sehen Verlage sich selbst am liebsten.<br />
Sobald es aber um Neuerungen in ihrer Aufstellung im Markt geht, ist ihre<br />
Innovationskraft oft erschöpft. Das kann an grundlegend falschen Ideen<br />
über Innovation liegen. Ingrid Gerstbach räumt mit den Mythen auf.<br />
▪ Mehr im Channel Produktion & Prozesse:<br />
www.buchreport.de/produktion-prozesse<br />
Fotos: buchreport/TS; pixabay; Budiono Nguyen<br />
buchreport Impressum<br />
Chefredakteur<br />
■ Dr. Thomas Wilking, Telefon 0231/9056-200<br />
wilking@buchreport.de<br />
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■ Rainer Uebelhöde (stv. Chefredakteur)<br />
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■ Till Spielmann, Telefon 0231/9056-203<br />
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■ Internationale Märkte: Anja Sieg<br />
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Ständige Mitarbeit<br />
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Mitarbeit an dieser Ausgabe<br />
Rika Kulschewski<br />
Produktion<br />
■ Sabine Müchler, Telefon 0231/9056-137,<br />
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■ Tanja Nüse-Balzer, Telefon 0231/9056-150,<br />
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Anzeigenmarketing<br />
■ Christoph Ostermann (Leitung)<br />
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mandrela@buchreport.de<br />
■ Klaus Pähler, Telefon 0231-9056-210,<br />
paehler@buchreport.de<br />
■ Christian Wiemhöfer, Telefon 0231-9056-190,<br />
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Es gilt Anzeigenpreisliste 46 vom 1.1.<strong>2020</strong><br />
Vertriebsmarketing<br />
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■ Annette Kowski, Telefon 0231/9056-105<br />
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■ Manuel Wessinghage<br />
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LAURA SOPHIE: never give up | EVT: 30.04.<strong>2020</strong><br />
ISBN: 978-3-96096-127-7 | 9,90€<br />
SELINA MOUR: No Limit | EVT: 30.04.<strong>2020</strong><br />
ISBN: 978-3-96096-128-4 | 9,90€