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Buchreport Magazin 4/2020

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Bestsellerautorin Anne Jacobs: Ein Raum für mich allein<br />

51. Jahrgang • ISSN 1615-0724 • K 5446<br />

buchreport<br />

April <strong>2020</strong> 4<br />

magazin<br />

Zukunft im Blick:<br />

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wird <strong>2020</strong> erneut durch die Beauftragte der Bundesregierung für<br />

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Die Frist für die digitale Bewerbung endet am 3. Mai <strong>2020</strong>, die für<br />

die dazugehörigen Unterlagen in Papierform am 10. Mai <strong>2020</strong>.<br />

Partner:


Fotos: Brockhaus/NE; https://de.123rf.com/profile_bignai<br />

buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Im Blick: April<br />

Die großen Verlage<br />

Nach den großen Buchhandlungen im<br />

buchreport.magazin 3 steht in dieser Ausgabe<br />

der Überblick über „Die 100 größten<br />

Verlage“ an, in der nunmehr 31. Ausgabe.<br />

Auch sie zeigt auf Basis der 2019er-Umsätze<br />

das Bild einer stabilen, leicht gewachsenen<br />

Branche – als Ausgangslage für die<br />

Wilking, buchreport.kompakt<br />

großen Herausforderungen dieses Jahres.<br />

Auch unabhängig von den Belastungen durch die aktuelle Corona-<br />

Pandemie stehen die Publikumsverlage, die Wissenschafts- und<br />

Fachinformations-Anbieter sowie die Bildungsverlage vor jeweils<br />

unterschiedlichen, immanenten Veränderungen und Anpassungen<br />

ihrer Geschäftsmodelle, analysiert Chefredakteur Thomas Wilking<br />

ab S. 10. Die ausführliche Verlagsübersicht wird separat in einer<br />

120-seitigen buchreport.kompakt-Broschüre und in einem laufend<br />

aktualisierten Online-Portal veröffentlicht (s. Hinweis auf S. 14).<br />

Schwerpunkt: Bildung, Wissen<br />

„Einer Traditionsmarke wie Brockhaus eine neue<br />

Ausrichtung zu geben, ist grundsätzlich eine große<br />

Aufgabe“, erklärt Geschäftsführer Hubert Kjellberg,<br />

der den Oldie zum Digitalanbieter gemacht<br />

hat, im buchreport-Interview. Digitale Lehrmittel<br />

werden von den Verlagen aktuell verstärkt angeboten,<br />

um die zu Hause lernenden Schulkinder zu<br />

unterstützen. Die Coronakrise hat kurzfristig auch<br />

Kjellberg<br />

das Konzept des Bildungsschwerpunkts gelenkt,<br />

sodass Christina Reinke als verantwortliche Redakteurin noch kurzfristig<br />

den Run auf Lernhilfen und Beschäftigungstitel aufgegriffen hat.<br />

Spezial: Reise & Touristik<br />

Der Reisebuchmarkt hat sich stabil entwickelt,<br />

bevor er durch die aktuellen Ereignisse<br />

herb ausgebremst wurde. Im Segment<br />

müssen Verlage und Buchhändler derzeit<br />

auf Vorfreude und aufgestaute Reiselust<br />

setzen, die sich irgendwann wieder Bahn<br />

bricht. Die bereits zuvor gut nachgefragten<br />

Zukunft im Blick<br />

Bereiche – Bildbände, Reportagen und<br />

Outdoor – könnten den Lesern auch in dieser Phase des Nicht-<br />

Reisens eine gute Alternative bieten: für das Reisen im Kopf, Ins -<br />

pirationen für Urlaubspläne und mehr Bewegung in der nahen<br />

Natur. Mehr dazu in der Reise-Beilage, die Eva Killy betreut hat.<br />

Mehr<br />

als nur<br />

gute<br />

Ideen<br />

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Inhalt buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Das Vorsorge-Handbuch<br />

<br />

<br />

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5. Auflage <strong>2020</strong> | 200 Seiten<br />

ISBN 978-3-86336-130-3<br />

l 14,90 €<br />

18<br />

Analyse<br />

10 Die 100 größten Buchverlage<br />

Das Geschäft der größten Verlage ist 2019 im Schnitt leicht gewachsen.<br />

Die aktuellen Herausforderungen der Teilbranchen unterscheiden sich.<br />

Lernen | Wissen | Sprachen<br />

18 Selbstlern-Materialien sind jetzt stark gefragt<br />

Wegen der Coronakrise müssen Schulkinder zu Hause bleiben.<br />

Die Nachfrage nach Material fürs Selbstlernen ist stark angestiegen.<br />

Meine Immobilie verkaufen,<br />

verschenken oder vererben<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1. Auflage <strong>2020</strong> | 160 Seiten<br />

ISBN 978-3-86336-138-9<br />

l 16,90 €<br />

<br />

SIGLOCH Distribution <br />

<br />

22 Begleitender Berater statt strenger Richter<br />

Das Bibliographische Institut wächst seit einigen Jahren wieder.<br />

Die zentral stehende Marke Duden wird immer mehr im Auftritt erweitert.<br />

28 Digitales Comeback für eine Traditionsmarke<br />

Der Lexikon-Oldie Brockhaus stellt sich als Bildungsanbieter neu auf.<br />

Der Umbau wird nach schwedischem Vorbild durchgezogen.<br />

34 Das Grüne etwas lockerer, Klassisch-Wertiges in Gelb<br />

Die Pons-Mutter Klett hat den Langenscheidt Verlag übernommen.<br />

Jetzt gilt es, die Profile der grünen und der gelben Marke zu schärfen.<br />

36 Mit der »Mini-Didacta« Schüler sattelfest machen<br />

Lünebuch greift mit Lernhilfenmessen Schülern unter die Arme.<br />

Die Buchhandlung kooperiert bei dem Projekt mit mehreren Verlagen.<br />

40 Vom Sprachenlernen zum Beziehungsmanagement<br />

Die EU forciert seit Längerem neue Ansätze beim Sprachenlernen.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei, Sprache als soziales Handeln zu verstehen.<br />

42 Vorschläge für die Bildung<br />

Bildung betrifft jeden, aber nicht alle sind mit dem System zufrieden.<br />

Sachbücher zum Thema weisen verschiedene Wege für die Zukunft aus.<br />

Sie erhalten die Ratgeber auch<br />

über alle Barsortimente.


34<br />

44<br />

Rubriken<br />

44 Mein Schreibtisch: Anne Jacobs<br />

62 Rückblick: Vor 35, 30, 20 und 10 Jahren<br />

64 Auszeichnungen<br />

65 Termine<br />

65 Register<br />

66 Die buchreport-Channel<br />

66 Impressum<br />

Ausblick in den Mai<br />

■ Schwerpunkt<br />

G<br />

Genre-Literatur (Spannung, Fantasy, Romance)<br />

Der Markt für Genre-Romane wird von vielen Verlagen<br />

engagiert bespielt. Wie entwickeln sich die einzelnen<br />

Sparten und womit lässt sich aktuell punkten?<br />

Antworten im nächsten <strong>Magazin</strong>-Schwerpunkt.<br />

■ Spezial RWS<br />

Strategien des unabhängigen Fachbuchhandels, Entwicklungen<br />

im Datenschutz, Bedeutung der Gestaltung<br />

im Wirtschaftsbuch: Diese und mehr Themen<br />

im buchreport.spezial Recht, Wirtschaft, Steuern.<br />

Fotos: httpsde.123rf.comprofile_bialasiewicz.jpg; Pons; Fotostudio Marlies


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8<br />

buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

17. März: Alles ist anders<br />

Bund und Länder einigen sich auf ein weitreichendes Stilllegen<br />

des öffentlichen Lebens, um die Ausbreitung des neuartigen<br />

Coronavirus zu verlangsamen. In der Folge müssen in<br />

immer mehr Ländern auch Buchhandlungen auf unbestimmte<br />

Zeit ihre Ladenlokale schließen. Auf den Schock folgt das<br />

Anpacken, um das Geschäft am Laufen zu halten: Webshop<br />

bewerben, Lieferdienst organisieren, Buchtipps über soziale<br />

Netzwerke streuen ... Die Regierung organisiert unterdessen<br />

finanzielle Unterstützung.<br />

Foto: Kirsten Haarmann/kh-fotografie.com


uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Im Rückspiegel: März <strong>2020</strong><br />

1. März: Kleines Plus<br />

An die freundliche Buchhandelskonjunktur zum Jahresauftakt 2019<br />

kann die deutsche Branche in diesem Jahr noch nicht anknüpfen. Damals<br />

hatte die hohe Sachbuch-Nachfrage das Geschäft befeuert, und so<br />

liegt die Latte jetzt offenbar zu hoch. Auch das kleine Februar-Plus ist<br />

letztlich nur ein Kalendereffekt: Das Schaltjahr <strong>2020</strong> hat einen zusätzlichen<br />

Verkaufstag spendiert.<br />

2. März: Grünes Signal<br />

Immer mehr Verlage betonen ihre Nachhaltigkeitsziele. Die Holtzbrinck-Buchverlage<br />

etwa wirtschaften bereits seit 2014 klimaneutral.<br />

Der somit gar nicht so neue Befund wird jetzt <strong>2020</strong>, im Jahr 1 nach<br />

Greta, aktiviert: Auf allen Neuerscheinungen von Droemer Knaur, Kiepenheuer<br />

& Witsch, Rowohlt, Fischer und Argon befindet sich ab sofort<br />

ein grünes Signet, das auf die Klimaneutralität hinweist.<br />

3. März: Abgesagte Messen<br />

Die Coronakrise kommt in der Buchbranche an – zunächst in Form<br />

abgesagter Messen und anderer Branchentreffs. Die Leipziger Buchmesse<br />

wird Anfang März gecancelt. In den Tagen danach folgen u.a. die London<br />

Book Fair, die Bildungsmesse Didacta und das Lese festival Lit.Cologne.<br />

Auch die Kinderbuchmesse in Bologna, die ihre Tore zunächst nur<br />

einige Wochen später öffnen wollte, sagt final ab, nachdem die Lage – besonders<br />

in Norditalien – immer dramatischer wird.<br />

13. März: Verkaufte Großfläche<br />

Im Herbst endet der Ausflug der Fachbuchhandelskette Lehmanns in<br />

den großflächigen Allgemeinbuchhandel: Dann wird die Großfläche<br />

an Leipzigs Einkaufsboulevard Grimmaische Straße an Thalia | Mayersche<br />

übergeben. Das Großkunden- und Rechnungsgeschäft ist als Lehmanns’<br />

Kerngeschäft explizit nicht Teil der Übergabe.<br />

19. März: Improvisiertes Homeschooling<br />

Während viele Berufstätige ins Homeoffice ausweichen und als virtuelle<br />

Teams weiterarbeiten, wird in vielen zwangsgeschlossenen Schulen<br />

improvisiert: Eine Studie zeigt, dass aus dem milliardenschweren Digitalpakt<br />

Schule bisher nur überschaubare Beträge für die technische<br />

Aufrüstung zur Verfügung gestellt wurden.<br />

23. März: Gigantisches Paket<br />

Chronologisch<br />

KfW-Kredite, Milliarden-Bürgschaften, sofortige Finanzspritzen für<br />

Kleinstbetriebe und Selbstständige, Kurzarbeit, Änderungen im Mietrecht<br />

und bei Hartz IV sowie mehr Geld fürs Gesundheitssystem: Im Eilverfahren<br />

ebnet die Regierung den Weg für das größte Hilfspaket, das die<br />

Bundesrepublik je gesehen hat. Um in der Coronakrise Jobs und Firmen<br />

zu retten, will die Bundesregierung 156 Mrd Euro neue Schulden aufnehmen<br />

und alle Bereiche, namentlich auch den Buchhandel, unterstützen.<br />

9


y<br />

10 Die 100 größten Buchverlage buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

VERLAGE Das Geschäft der großen Buchverlage hat 2019 erneut leicht zugelegt.<br />

Die Fachinformation wächst schneller, der Publikumsmarkt hat sich stabilisiert.<br />

Zum 31. Mal hat buchreport das Ranking der größten Buchverlage erstellt.<br />

Bestandsaufnahme mit<br />

ungewisser Perspektive<br />

Tabelle 1 (rechte Seite):<br />

Die 100 größten Buchverlage<br />

auf einen Blick<br />

mit ihren Umsätzen<br />

2019 und 2018 sowie<br />

der prozentualen Veränderung<br />

zum Vorjahr.<br />

Soweit den Umsatzeinträgen<br />

geschätzte oder<br />

gerundete Werte zugrunde<br />

liegen, wurden<br />

auch die Prozentuie -<br />

rungen gerundet.<br />

Stabile Größenordnung:<br />

Tabelle 2 zeigt, welche<br />

Umsatzgröße über die<br />

Jahre jeweils auf aus -<br />

gewählten Rangplätzen<br />

erreicht wurde.<br />

Die größten deutschsprachigen Buch- und<br />

Fachinformationsver lage sind 2019 in der<br />

Summe um 1,8% gewachsen. Das zeigt das<br />

aktuelle Panorama der „100 größten Verlage“<br />

im Überblick auf der rechten Seite.<br />

Dieser Befund liegt in der üblichen Größenordnung<br />

dieser Erhebung von 1 bis 2%<br />

Wachstum in dieser reifen, und auch im<br />

Rahmen des digitalen Strukturwandels<br />

bisher recht stabilen Branche. buchreport<br />

hat sie zum mittlerweile 31. Mal in Form<br />

dieses umfassenden Rankings vermessen.<br />

Der Zeitpunkt dieser Momentaufnahme<br />

ist allerdings ein besonderer. Denn die<br />

Branche wird in diesem Frühjahr <strong>2020</strong><br />

2<br />

Größenordnung der Größten<br />

Die 100 größten Buchverlage:<br />

Umsatzgrößen ausgewählter Positionen im<br />

buchreport-Ranking 1989–2019<br />

Jahr<br />

2019<br />

2018<br />

2017<br />

2016<br />

2015<br />

2014<br />

2013<br />

2012<br />

2011<br />

2010<br />

2009<br />

...<br />

2000<br />

...<br />

1995<br />

...<br />

1989<br />

Rang: 1<br />

590<br />

576<br />

567<br />

533<br />

510<br />

472<br />

466<br />

476<br />

477<br />

482<br />

520<br />

597<br />

505<br />

876<br />

10<br />

161<br />

162<br />

162<br />

150<br />

149<br />

142<br />

139<br />

136<br />

138<br />

138<br />

166<br />

135<br />

83<br />

51<br />

25<br />

60<br />

60<br />

58<br />

61<br />

54<br />

56<br />

57<br />

57<br />

59<br />

60<br />

60<br />

61<br />

48<br />

36<br />

50<br />

32<br />

33<br />

33<br />

33<br />

32<br />

32<br />

30<br />

33<br />

33<br />

30<br />

33<br />

38<br />

28<br />

20<br />

100<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

7<br />

6<br />

6<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

9<br />

5<br />

Umsatz in Mio Euro (gerundete Werte)<br />

buchreport<br />

wie zahlreiche andere Industrien und Handelszweige<br />

massiv ausgebremst durch die<br />

radikalen Maßnahmen zur Bekämpfung<br />

der vom neuartigen Coronavirus ausgelösten<br />

Pandemie. Die im März erlassenen<br />

Restriktionen von unbestimmter Dauer<br />

werden in der gesamten Wirtschaft tiefe<br />

Spuren hinterlassen, ohne dass das Ausmaß<br />

der Auswirkungen auf die Buch- und<br />

Fachinformationsbranche annähernd abschätzbar<br />

ist. Die Folgen werden wohl<br />

unterschiedlich ausfallen – unternehmensindividuell<br />

und je nach Geschäftsfeld:<br />

■ Die Publikumsbuchverlage sind vor allem<br />

betroffen in der Sichtbarkeit ihrer Titel<br />

und Novitäten, die durch die Mitte März<br />

verfügten Schließungen des Einzelhandels<br />

stark eingeschränkt ist. In einigen Segmenten<br />

hängt zudem die Nachfrage vom<br />

Nutzwert in Zeiten eingeschränkter Aktivitäten<br />

ab (Ratgeber, Reiseinformation).<br />

■ Bei den Fachverlagen hängen die Perspektiven<br />

jeweils an der Entwicklung ihrer<br />

Zielgruppenbranche, einschließlich der<br />

Marketingbudgets etwa für Schaltungen in<br />

den Fachmedien.<br />

■ Bei Bildung und Wissenschaft dürfte<br />

zumindest im staatlich finanzierten Schulund<br />

Forschungsbereich die Grundlage<br />

gesichert sein. Hier liegen die größeren<br />

Unwägbarkeiten bei privat gekauften Lernmaterialien<br />

und bei wirtschaftsfinanzierter<br />

Forschung.<br />

Zu den mittelbaren Auswirkungen für<br />

die Branche könnte sich die in der Coronavirus-Krise<br />

intensiver gepflegte digitale<br />

Kommunikationskultur entwickeln – mit<br />

veränderten Arbeitsformen, gewissermaßen<br />

ein Corona-Katalysator, der die evolutionäre<br />

Digitalisierung stärker vorantreibt.<br />


uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Die 100 größten Buchverlage<br />

11<br />

1 Die 100 größten Verlage auf einen Blick<br />

Rang/Verlag<br />

1 Springer Nature Group<br />

2 Haufe*<br />

3 Klett Gruppe<br />

4 Random House<br />

5 Westermann Gruppe*<br />

6 Wolters Kluwer<br />

7 Cornelsen*<br />

8 C.H. Beck<br />

9 WEKA<br />

10 Thieme<br />

11 Wiley-VCH<br />

12 dfv Mediengruppe<br />

13 Rentrop<br />

14 Vogel Communications<br />

15 MairDumont<br />

16 Bastei Lübbe<br />

17 Beuth<br />

18 Carlsen<br />

19 Rowohlt<br />

20 DAV<br />

21 Fischer<br />

22 De Gruyter<br />

23 dtv<br />

24 Ravensburger*<br />

25 SWMH Fachinformation*<br />

26 Droemer Knaur<br />

27 Gräfe und Unzer<br />

28 Juris<br />

29 Landwirtschaftsverlag*<br />

30 Neumann-Gruppe<br />

31 Deutscher Ärzte-Verlag<br />

32 Hogrefe<br />

33 Avoxa<br />

34 VDE Verlag*<br />

35 Hanser<br />

36 Ullstein<br />

37 Franckh Mediengruppe<br />

38 NWB<br />

39 Delius Klasing<br />

40 Forum Media<br />

41 Piper<br />

42 GeraNova Bruckmann<br />

43 Münchner Verlagsgruppe<br />

44 Dr. Otto Schmidt<br />

45 Kohlhammer<br />

46 Suhrkamp<br />

47 Beltz Rübelmann<br />

48 Elsevier<br />

49 Athesia*<br />

50 Oetinger<br />

Umsatz 2019<br />

in Mio € ±% in Mio €<br />

590,1<br />

355<br />

330,0<br />

309,3<br />

300<br />

277,0<br />

250<br />

208,9<br />

198,6<br />

161,0<br />

138,8<br />

134,8<br />

126,0<br />

100,0<br />

99,8<br />

78,5<br />

78,4<br />

76,0<br />

70,4<br />

69,1<br />

68,1<br />

65,5<br />

63,6<br />

61<br />

60<br />

58,5<br />

55,5<br />

55,1<br />

55<br />

49,5<br />

48,5<br />

47,0<br />

46,3<br />

46<br />

44,2<br />

44,1<br />

42,0<br />

41,6<br />

40,7<br />

39,0<br />

38,3<br />

37,0<br />

36,8<br />

36,5<br />

36,4<br />

35,6<br />

35,4<br />

34,5<br />

33<br />

32,2<br />

+2,4<br />

+10<br />

+3,7<br />

+5,6<br />

±0<br />

+3,4<br />

–2<br />

+2,1<br />

–1,2<br />

–0,9<br />

–0,4<br />

–3,4<br />

–7,4<br />

n.v.<br />

–5,0<br />

–6,5<br />

+5,4<br />

+7,5<br />

+5,1<br />

+0,9<br />

+1,3<br />

±0<br />

+5,6<br />

±0<br />

+3<br />

+1,0<br />

+1,1<br />

+7,6<br />

±0<br />

+1,2<br />

–6,9<br />

±0<br />

+2,4<br />

+1<br />

+1,8<br />

–4,3<br />

+16,7<br />

±0<br />

–3,8<br />

–2,3<br />

–4,5<br />

+1,4<br />

+4,5<br />

+7,7<br />

+13,7<br />

–2,5<br />

+4,1<br />

–1,4<br />

+2<br />

–5,0<br />

576,4<br />

324,1<br />

318,2<br />

293,0<br />

300<br />

268,0<br />

254,0<br />

204,7<br />

201,0<br />

162,4<br />

139,3<br />

139,6<br />

136,0<br />

88,5<br />

105,0<br />

84,0<br />

74,4<br />

70,7<br />

67,0<br />

68,5<br />

67,2<br />

65,5<br />

60,2<br />

61<br />

58,5<br />

57,9<br />

54,9<br />

51,2<br />

55<br />

48,9<br />

52,1<br />

47,0<br />

45,2<br />

45,5<br />

43,4<br />

46,1<br />

36,0<br />

41,6<br />

42,3<br />

39,9<br />

40,1<br />

36,5<br />

35,2<br />

33,9<br />

32,0<br />

36,5<br />

34,0<br />

35,0<br />

32,5<br />

33,9<br />

Umsatz 2018<br />

±%<br />

+1,6<br />

+8,7<br />

+1,7<br />

+0,2<br />

±0<br />

+2,3<br />

–1,9<br />

+4,1<br />

+3,6<br />

+0,2<br />

+1,2<br />

–0,4<br />

+3,0<br />

+1,1<br />

±0<br />

–11,4<br />

+0,8<br />

+5,4<br />

+2,4<br />

–3,2<br />

–6,8<br />

+4,0<br />

+2,7<br />

+7<br />

–4<br />

+2,1<br />

–5,3<br />

+5,1<br />

–1<br />

+8,2<br />

+1,2<br />

+10,6<br />

+1,1<br />

+5<br />

+0,5<br />

+10,6<br />

+10,8<br />

+1,0<br />

±0<br />

+4,5<br />

–5,2<br />

–2,7<br />

+32,3<br />

–2,9<br />

–5,9<br />

–3,4<br />

–3,4<br />

+2,9<br />

–4<br />

–1,2<br />

Rang/Verlag<br />

51 Hueber<br />

52 Egmont<br />

53 Boorberg<br />

54 Coppenrath<br />

Herder<br />

Schott Music<br />

57 Ulmer<br />

58 Pearson Deutschland<br />

59 Kiepenheuer & Witsch<br />

60 VEMAG*<br />

61 Diogenes<br />

62 Korsch*<br />

63 arsEdition<br />

64 Dorling Kindersley<br />

65 Rudolf Müller<br />

66 Stollfuß Medien<br />

67 Nomos<br />

68 Bamberger Verlagsgruppe<br />

69 HarperCollins Germany<br />

70 Edel<br />

71 Loewe<br />

72 Erich Schmidt*<br />

73 AT Verlag<br />

74 Thienemann-Esslinger<br />

75 W1-Media<br />

76 SCM Verlagsgruppe<br />

77 Europa-Lehrmittel*<br />

78 Aufbau<br />

79 MVB<br />

80 Hörbuch Hamburg<br />

81 Rheinwerk<br />

82 Mildenberger<br />

83 Walhalla<br />

84 Argon<br />

85 Bund-Verlag<br />

86 Taschen*<br />

87 Paul Pietsch Verlage<br />

88 EMF<br />

89 DuMont Buchverlag<br />

90 Handwerk und Technik<br />

91 teNeues<br />

92 Orell Füssli<br />

Groh<br />

94 Glöckler-Gruppe<br />

95 Emons<br />

96 Vandenhoeck & Ruprecht<br />

97 Reise Know-How<br />

98 Reclam<br />

99 Heel<br />

Hoffmann und Campe<br />

Umsatz 2019 Umsatz 2018<br />

in Mio € ±% in Mio € ±%<br />

32,0 –5,9 34,0 –10,5<br />

31,0 +107 15,0 n.v.<br />

30,3<br />

30,0<br />

30,0<br />

30,0<br />

28,9<br />

28,2<br />

28,1<br />

28<br />

27,7<br />

27<br />

26,7<br />

26,0<br />

25,5<br />

25,0<br />

21,5<br />

21,3<br />

20,7<br />

20,4<br />

19,3<br />

19<br />

17,6<br />

16,6<br />

16,1<br />

15,7<br />

15,5<br />

15,2<br />

14,9<br />

14,3<br />

13,2<br />

13,1<br />

12,5<br />

12,4<br />

12,0<br />

11,5<br />

11,2<br />

11,0<br />

10,0<br />

9,5<br />

9,4<br />

9,0<br />

9,0<br />

8,8<br />

8,4<br />

8,3<br />

7,8<br />

7,7<br />

7,5<br />

7,5<br />

+2,0<br />

+7,1<br />

±0<br />

±0<br />

–2,0<br />

+4,4<br />

–7,0<br />

±0<br />

+4,9<br />

+4<br />

+2,7<br />

+12,1<br />

–2,7<br />

±0<br />

±0<br />

+2,4<br />

–8,4<br />

+1,0<br />

+13,5<br />

±0<br />

–10,2<br />

+7,8<br />

+3,2<br />

±0<br />

+7<br />

–1,3<br />

–0,7<br />

+10,9<br />

+4,8<br />

+0,8<br />

±0<br />

+5,1<br />

–9,1<br />

+43,8<br />

±0<br />

+34,1<br />

–9,1<br />

–1,0<br />

–7,8<br />

±0<br />

–18,2<br />

+10,0<br />

–2,3<br />

–14,4<br />

–1,3<br />

+3<br />

+10<br />

–11,8<br />

29,7<br />

28,0<br />

30,0<br />

30,0<br />

29,5<br />

27,0<br />

30,2<br />

28<br />

26,4<br />

26<br />

26,0<br />

23,2<br />

26,2<br />

25,0<br />

21,5<br />

20,8<br />

22,6<br />

20,2<br />

17,0<br />

19<br />

19,6<br />

15,4<br />

15,6<br />

15,7<br />

14,5<br />

15,4<br />

15,0<br />

12,9<br />

12,6<br />

13,0<br />

12,5<br />

11,8<br />

13,2<br />

8<br />

11,2<br />

8,2<br />

11,0<br />

9,6<br />

10,2<br />

9,0<br />

11,0<br />

8,0<br />

8,6<br />

9,7<br />

7,9<br />

7,5<br />

6,8<br />

8,5<br />

–2,3<br />

+1,8<br />

+7,9<br />

±0<br />

±0<br />

–7,8<br />

+8,2<br />

±0<br />

+1,1<br />

±0<br />

+2,8<br />

–6,8<br />

+4,4<br />

±0<br />

+2,4<br />

+26,1<br />

+1,3<br />

–16,2<br />

+1,8<br />

±0<br />

–6,2<br />

+11,6<br />

+17,3<br />

+4,0<br />

±0<br />

+6,9<br />

+2,0<br />

+30,3<br />

–7,4<br />

+1,6<br />

±0<br />

+4,4<br />

+24,5<br />

±0<br />

±0<br />

+6,5<br />

+22,2<br />

±0<br />

–8,1<br />

–10,0<br />

–5,2<br />

+1,3<br />

+3,0<br />

+6,6<br />

+1,3<br />

–19<br />

+5<br />

–32<br />

* geschätzt | n.v. = nicht vergleichbar


1<br />

12 Die 100 größten Buchverlage buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Barometer für die<br />

Publikumsverlage:<br />

In vielen Fällen erklärt<br />

sich das Umsatz-Auf<br />

und -Ab an der Entwicklung<br />

der Bestseller.<br />

Die erfolgreichsten Titel<br />

hat buchreport im Spezial<br />

„Jahresbestseller<br />

2019“ dokumentiert.<br />

buchreport.de/go/<br />

shop-spezial<br />

Ebenso gibt es aber auch Prognosen, dass<br />

Isolation und intensivere Digitalnutzung<br />

auch traditionelleren Kulturtechniken und<br />

Medien wieder mehr Aufmerksamkeit bescheren<br />

könnte ...<br />

So sind die „100 größten Verlage <strong>2020</strong>“<br />

eine Bestandsaufnahme mit ungewisser<br />

Perspektive auf einer andererseits ausgesprochen<br />

soliden Basis des vergleichsweise<br />

unauffälligen Jahres 2019.<br />

Digitaleinflüsse: Bildung und Fachinfo<br />

Auch im hier zugrunde liegenden „Regelbetrieb“<br />

des vergangenen Jahres gibt es<br />

Trends, Umbrüche und Veränderungen in<br />

den Geschäftsmodellen. Das hängt, wie in<br />

den vergangenen Jahren auch, mit der Digitalisierung<br />

zusammen und den daraus<br />

erwachsenden veränderten Angebotsformen<br />

und Geschäftsmodellen:<br />

■ Bildung: Bereits 2016 wurde von der Bundespolitik<br />

ein Digitalpakt zur technischen<br />

Aufrüstung der Schulen angekündigt,<br />

schließlich im Frühjahr 2019 das rechtliche<br />

3 Die 25 größten Fachverlage<br />

Rang/Unternehmen<br />

1 Springer Nature Group<br />

2 Haufe<br />

3 Wolters Kluwer Deutschland<br />

4 WEKA<br />

5 C.H. Beck 1)<br />

6 Thieme<br />

7 Wiley-VCH<br />

8 dfv Mediengruppe<br />

9 Rentrop<br />

10 Vogel Communications<br />

11 Beuth<br />

12 DAV<br />

13 De Gruyter<br />

14 SWMH-Fachinformation<br />

15 Juris<br />

16 Landwirtschaftsverlag 2)<br />

17 Deutscher Ärzte-Verlag<br />

18 Hogrefe<br />

19 Avoxa<br />

20 VDE Verlag<br />

21 NWB<br />

22 Forum Media<br />

23 Dr. Otto Schmidt<br />

24 Kohlhammer<br />

25 Elsevier<br />

1) ohne Umsätze der Literatur/Sachbuch-Sparte<br />

2) inkl. Umsätze mit Ratgebern<br />

* geschätzter Umsatz<br />

Umsatz 2019<br />

590,1 Mio €<br />

355 Mio € *<br />

277,0 Mio €<br />

198,6 Mio €<br />

189 Mio € *<br />

161,0 Mio €<br />

138,8 Mio €<br />

134,8 Mio €<br />

126,0 Mio €<br />

100,0 Mio €<br />

78,4 Mio €<br />

69,1 Mio €<br />

65,5 Mio €<br />

60 Mio € *<br />

55,1 Mio €<br />

53 Mio € *<br />

48,5 Mio €<br />

47,0 Mio €<br />

46,3 Mio €<br />

46 Mio € *<br />

41,6 Mio €<br />

39,0 Mio €<br />

36,5 Mio €<br />

36,4 Mio €<br />

34,5 Mio €<br />

zum Vorjahr<br />

+2,4%<br />

*<br />

+10 %<br />

+3,4%<br />

–1,2%<br />

*<br />

+3 %<br />

–0,9%<br />

–0,4%<br />

–3,4%<br />

–7,4%<br />

n.v.<br />

+5,4%<br />

+0,9%<br />

±0 %<br />

*<br />

+3 %<br />

+7,6%<br />

*<br />

±0 %<br />

–6,9%<br />

±0 %<br />

+2,4%<br />

*<br />

+1 %<br />

±0 %<br />

–2,3%<br />

+7,7%<br />

+13,7%<br />

–1,4%<br />

buchreport<br />

Hindernis abgeräumt, damit Bundesgeld in<br />

Länderhoheitsthemen fließen kann. Beim<br />

Einsatz der bereitgestellten Milliarden geht<br />

es aber nur langsam voran: Einer Umfrage<br />

des Hightech-Verbands Bitkom zufolge sind<br />

bis März <strong>2020</strong> nur überschaubare Beträge<br />

in den Schulen angekommen, um die technischen<br />

Voraussetzungen für einen stärkeren<br />

Einsatz digitaler Bildungsmedien neben<br />

Büchern und anderen papiernen Arbeitsmitteln<br />

zu schaffen. Es gibt auch noch keine<br />

Klarheit, wie die Geschäftsmodelle eines<br />

weitläufigeren Einsatzes digitaler Verlagsinhalte<br />

in Schulen aussehen könnten. Eine<br />

Ahnung, dass dies eine Herausforderung<br />

darstellt, bekommt man beim Blick in den<br />

Wissenschaftsmarkt, der mit der staatlichen<br />

Finanzierung und der Tendenz, Großlizenzen<br />

für viele Einrichtungen abzuschließen,<br />

manche Gemeinsamkeit aufweist.<br />

■Wissenschaft: Die Europäische Union<br />

und die staatlich finanzierte Forschung an<br />

Hochschulen und Fachinstitutionen betreiben<br />

bereits seit Längerem den Umbau der<br />

Wissenschaftspublizistik, bei der die Verlage<br />

nicht für (digitale) Produkte und Abonnements<br />

bezahlt werden, sondern für die<br />

Qualitätssicherung und die Organisation<br />

freier Verfügbarkeit (Open Access) der Forschungsergebnisse.<br />

Die ersten großen,<br />

zeitlich befristeten nationalen „Deals“ dieses<br />

Systemwechsels wurden in Deutschland<br />

zwischen der Wissenschaft und den<br />

Verlagen Wiley (Anfang 2019) und Springer<br />

Nature (Anfang <strong>2020</strong>) geschlossen. Die<br />

Abkommen befinden sich jetzt in der Erprobung<br />

und wirtschaftlichen Evaluierung.<br />

■ Fachinformation: Fachverlage ergänzen<br />

ihre in Zeitschriften, Loseblatt- und Buchform<br />

publizierten B2B-Informationen immer<br />

mehr durch komplexe, in Arbeitsprozesse<br />

integrierte Datenbereitstellungen<br />

und Dienstleistungen, oft verbunden mit<br />

Fortbildungsformaten. Es sind vernetzte,<br />

oft individualisierte Angebote, die mit klar<br />

definierten Verlagsprodukten nicht mehr<br />

viel gemein haben. Auch das Denken in<br />

Medienformaten tritt zurück. Angesichts<br />

dieser Weiterentwicklung verabschieden<br />

sich die Anbieter zum Teil demonstrativ<br />

vom Verlagsbegriff und sprechen eher von<br />

B2B-Wissens- und Kommunikationsdienstleistungen.<br />

Diese führen auch zu anderen,<br />

vernetzteren Kundenbeziehungen als im<br />

Verkauf von in sich geschlossenen Produkte<br />

oder abonnierten Fortsetzungen.


1<br />

buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

4 Die 25 größten Publikumsverlage<br />

Rang/Unternehmen (Konzernzugehörigkeit)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

25<br />

Random House<br />

Bastei Lübbe<br />

Carlsen<br />

Rowohlt (Holtzbrinck)<br />

Fischer (Holtzbrinck)<br />

dtv<br />

Ravensburger<br />

Droemer Knaur (Holtzbrinck)<br />

Ullstein (Bonnier)<br />

Franckh Mediengruppe<br />

Piper (Bonnier)<br />

Suhrkamp<br />

Oetinger<br />

Egmont<br />

Coppenrath<br />

Herder<br />

Kiepenheuer & Witsch (Holtzbrinck)<br />

VEMAG<br />

Diogenes<br />

arsEdition (Bonnier)<br />

HarperCollins Germany<br />

Loewe<br />

Hanser 1)<br />

C.H. Beck 1)<br />

Thienemann-Esslinger (Bonnier)<br />

Umsatz 2019<br />

309,3 Mio €<br />

78,5 Mio €<br />

76,0 Mio €<br />

70,4 Mio €<br />

68,1 Mio €<br />

63,6 Mio €<br />

61 Mio € *<br />

58,5 Mio €<br />

44,1 Mio €<br />

42,0 Mio €<br />

38,3 Mio €<br />

35,6 Mio €<br />

32,2 Mio €<br />

31,0 Mio €<br />

30,0 Mio €<br />

30,0 Mio €<br />

28,1 Mio €<br />

28 Mio € *<br />

27,7 Mio €<br />

26,7 Mio €<br />

20,7 Mio €<br />

19,3 Mio €<br />

19 Mio € *<br />

19 Mio € *<br />

16,6 Mio €<br />

Verlage mit Schwerpunkt Belletristik/Sachbuch inkl. Kinder- und Jugendbuch<br />

1) ohne Umsätze der Fachverlagssparte<br />

* geschätzter Umsatz<br />

Vertriebssorgen: Publikumsmarkt<br />

Der Publikumsmarkt fußt dagegen<br />

noch eindeutig auf dem Modell des<br />

Verkaufs einzelner, meist gedruckter<br />

Bücher über stationäre Buchhandlungen<br />

und Online-Shops.<br />

Die Erosion und Konzentration<br />

im Buchhandel (s. buchreport.ma -<br />

gazin 3/<strong>2020</strong> „Die größten Buchhandlungen“)<br />

bereitet den Verlagen<br />

aber zunehmend Sorgen, weil<br />

die Handels-Marktführer die Konditionenschrauben<br />

anziehen, ohne<br />

eine aus Sicht der Verlage für alle<br />

Segmente und Programme optimale<br />

Sichtbarkeit herzustellen. Die<br />

große Abhängigkeit vom Handel<br />

ist den Verlagen auch im Zuge der<br />

Coronavirus-Krise noch einmal<br />

überdeutlich geworden, als Buchläden<br />

nicht öffnen durften und Online-Marktführer<br />

Amazon Buchbestellungen<br />

zugunsten anderer Waren<br />

entpriorisierte. Die Publikumsverlage<br />

suchen deshalb seit Längerem<br />

auch einen direkteren Kontakt<br />

zum Endkunden, etwa durch den<br />

Aufbau von Genre- und Themen-<br />

Communitys.<br />

Bei aller Dominanz physischer<br />

Produkte erfahren auch die Publikumsverlage<br />

den digitalen Wandel,<br />

zuletzt vor allem im Hörbuchsegment.<br />

Downloads und Streaming<br />

überflügeln dort mittlerweile<br />

die physische Hörbuch-Distribution.<br />

Diese aus Verlagsperspektive<br />

im Prinzip neutrale Verschiebung<br />

der Distributionsformate ist<br />

aber auch herausfordernd, weil damit<br />

Geschäftsmodelle aus dem<br />

Musik- und Videobereich aufs Tapet<br />

kommen. Auch bei E-Books<br />

versuchen Plattformbetreiber Flat -<br />

rates zu etablieren. Für Verlage<br />

und Autoren bedeutet das weniger<br />

Erträge, wenn nicht zugleich der<br />

Markt deutlich erweitert wird. ▶<br />

zum Vorjahr<br />

+5,6%<br />

–6,5%<br />

+7,5%<br />

+5,1%<br />

+1,3%<br />

+5,6%<br />

*<br />

±0 %<br />

+1,0%<br />

–4,3%<br />

+16,7%<br />

–4,5%<br />

–2,5%<br />

–5,0%<br />

+107 %<br />

+7,1%<br />

±0 %<br />

–7,0%<br />

*<br />

±0 %<br />

+4,9%<br />

+2,7%<br />

–8,4%<br />

+13,5%<br />

*<br />

+5 %<br />

*<br />

+3 %<br />

+7,8%<br />

buchreport<br />

Gesund &<br />

entspannt<br />

Patricia Görgl<br />

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facultas.at


14 Die 100 größten Buchverlage buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Umsatzkuchen:<br />

Die auf gut 6 Mrd Euro<br />

addierten Umsätze der<br />

„100 Größten“ lassen<br />

sich auf drei Verlags -<br />

typen verteilen. Bei der<br />

Tortengrafik wurde per<br />

Schätzung berücksichtigt,<br />

dass eine Reihe<br />

von Fach- und Bildungsverlagsgruppen<br />

auch Publikumsangebote<br />

im Programm haben.<br />

Die Fachinformationen<br />

belegen wie gehabt das<br />

größte Kuchenstück.<br />

Publikumsverlage<br />

31%<br />

Bildung/<br />

Sprachen<br />

16%<br />

Fachinformation/<br />

Wissenschaft<br />

53%<br />

Mittelständische Branche<br />

Das Ranking der 100 größten Verlage<br />

kommt 2019 auf einen addierten Umsatz<br />

von 6,24 Mrd Euro. Das heißt, dass die Unternehmen<br />

im Schnitt 62 Mio Euro umsetzen.<br />

Dies macht die unverändert mittelständische<br />

Struktur der deutschen Buchbranche<br />

deutlich. Auch die größten Branchenunternehmen<br />

sind im Vergleich zu<br />

anderen Industrien nicht wirklich groß:<br />

■ Nur 14 der gelisteten Unternehmen<br />

kommen überhaupt auf einen dreistelligen<br />

Millionen-Umsatz.<br />

■ Die 50-Mio-Euro-Schwelle wird bereits<br />

ab Platz 30 unterschritten, die 20 Mio ab<br />

Platz 70.<br />

■Am unteren Ende des Rankings gehören<br />

Verlage mit knapp 8 Mio Euro noch zu den<br />

„Größten“ – und der Börsenverein hat immerhin<br />

noch weit über 1000 weitere Verlage<br />

als zahlende Mitglieder, die also noch<br />

deutlich kleiner sind.<br />

Die Grobstruktur der Buchbranche hat<br />

sich damit selbst über die Jahrzehnte des<br />

buchreport-Rankings kaum verändert (s.<br />

auch Tabelle 2 auf S. 10 mit den Umsatzgrößenordnungsquerschnitten<br />

im Mehrjahresvergleich).<br />

Heftige Umsatzausschläge<br />

Die addierten 6,24 Mrd Euro der Top 100<br />

verweisen, wie bereits eingangs erwähnt,<br />

auf ein leichtes Wachstum der größten<br />

Verlage um durchschnittlich 1,8% gegenüber<br />

dem Vorjahr. Dies ist gerechnet auf<br />

Die 100 größten Buchverlage im Detail<br />

75 (74) W1-Media P<br />

W1-Media GmbH<br />

Semperstraße 24, 22303 Hamburg<br />

0400 | 6 07706600<br />

www.w1-media.de<br />

ww.w1-<br />

Auslieferung<br />

D: KNV<br />

Zeitfracht (tonpool, cda)<br />

A: Morawa (Medienlogistik Pichler)<br />

CH: AVA<br />

Digital: Bookwire<br />

Integrierte Programme/Tochtergesellschaften<br />

Atrium<br />

WooW<br />

Arctis<br />

Atrium<br />

▪ Atrium Verlag<br />

▪ WooW Books<br />

▪ Arctis<br />

▪ Atrium Kinderbuch<br />

▪ Arche Literatur Verlag<br />

▪ Arche Literatur Kalender<br />

▪ NordSüd Verlag<br />

▪ NorthSouth Books<br />

▪ HörCompany<br />

▪ Jumbo Neue Medien & Verlag (anteilig)<br />

Programm-Schwerpunkte<br />

▪ Kinderbuch<br />

▪ Jugendbuch<br />

▪ Kalender<br />

▪ Belletristik<br />

▪ Hörbuch für Kinder<br />

▪ Hörbuch für Jugendliche und Erwachsene<br />

▪ Vertriebsweg App<br />

Umsatzstärkste Titel 2019<br />

▪ Erich Kästner: Emil und die Detektive<br />

▪ Torben Kuhlmann: Edison<br />

▪ Oliver Jeffers: Hier sind wir<br />

▪ Hideo Yokoyama: 64<br />

▪ Torben Kuhlmann: Armstrong<br />

▪ Klaus-Peter Wolf: Nordseedetektive<br />

Geschäftsführung<br />

▪ Jan Weitendorf von Hacht<br />

(Atrium, Arche, Arctis, WooW Books)<br />

▪ Gabriele Swiderski (Jumbo/Goya Lit/Goya Libre)<br />

▪ Herwig Bitsche (NordSüd/NorthSouth)<br />

▪ Andrew Rushton (NordSüd/NorthSouth)<br />

▪ Angelika Schaack (HörCompany)<br />

Leitende<br />

19 (21) Rowohlt P<br />

Rowohlt Verlag GmbH<br />

Kirchenallee 19, 20099 Hamburg<br />

040 0 | 7 2720<br />

www.rowohlt.de<br />

ww.row<br />

Auslieferung<br />

HGV/Sigloch<br />

Integrierte Programme/Tochtergesellschaften<br />

Rowoh<br />

Rowoh<br />

Wund<br />

Kindle<br />

Rowoh<br />

Rowo<br />

Rowo<br />

Rowo<br />

Programm-Schwerpunkte<br />

▪ Ulrich Maske (VL Jumbo / Goya Lit / Goya Libre)<br />

▪ Andrea Groll (VL Atrium)<br />

▪ Frauke Schneider (VL Arche)<br />

▪ Knut Reinoss (VL Arctis)<br />

▪ Neele Bösche (PL WooW Books)<br />

▪ Katharina Diehl (PL Atrium Kinderbuch)<br />

Umsatz in Euro<br />

2019<br />

2018<br />

2017<br />

2016<br />

▪ Rowohlt Berlin Verlag (100% seit 1990)<br />

▪ Rowohlt Taschenbuch Verlag (100% seit 1982)<br />

▪ Wunderlich Verlag (seit 1984)<br />

▪ Kindler Verlag<br />

▪ Rowohlt Theater Verlag<br />

▪ Rowohlt Medienagentur<br />

▪ Rowohlt Polaris<br />

▪ Rowohlt Digitalbuch<br />

▪ Belletristik<br />

▪ Sachbuch<br />

▪ Kinder- und Jugendbuch<br />

▪ Taschenbuch<br />

Umsatzstärkster Titel 2019<br />

▪ Simon Beckett: Die ewigen Toten<br />

Geschäftsführung<br />

▪ Florian Illies<br />

(verlegerischer GF, bis 30. Juni <strong>2020</strong>)<br />

▪ Peter Kraus vom Cleff (kfm. GF)<br />

▪ Nicola Bartels (verleger. GF, ab 1. Juli <strong>2020</strong>)<br />

Anmerkungen<br />

▪ Der Umsatzanteil mit digitalen Produkten<br />

beträgt ca. 12%<br />

Die 100 größten<br />

Buchverlage <strong>2020</strong><br />

▪ Der Rowohlt Verlag ist im März 2019 von<br />

Reinbek nach Hamburg umgezogen<br />

Meldungen<br />

Gesamtumsatz<br />

2019<br />

Umsatz-Aufschlüsselung 2019 (2018)<br />

59,5 Mio<br />

1,0 Mio<br />

3,7 Mio<br />

21,3 Mio<br />

13,2 Mio<br />

1,3 Mio<br />

▪ Hardcover<br />

▪ E-Book<br />

▪ Taschenbuch<br />

▪ Hörbuch<br />

▪ Sonstige<br />

▪ Kalender<br />

Novitäten 2019 (2018)<br />

▪ Hörbücher<br />

Mitarbeiter 2019 (2018)<br />

Anmerkungen<br />

▪ Andrea Luck wird Marketingleiterin von Rowohlt<br />

https://www.buchreport.de/go/rowohlt-20-03/<br />

▪ Nicola Bartels wird Rowohlt-Verlegerin<br />

https://www.buchreport.de/go/rowohlt-20-02/<br />

▪ Florian Illies steigt als Verleger wieder aus<br />

https://www.buchreport.de/go/rowohlt-20-01/<br />

Konzernzugehörigkeit:<br />

Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck<br />

(Holtzbrinck Publishing Group)<br />

www. holtzbrinck.com/de<br />

16,1 Mio<br />

Umsatz in Euro<br />

2019<br />

2018<br />

2017<br />

2016<br />

Gesamtumsatz<br />

2019<br />

15,6 Mio<br />

13,3 Mio<br />

11,3 Mio<br />

16,1 Mio.<br />

496<br />

292<br />

▪ W1-Media wurde 2016 gegründet. Die Verlage<br />

Atrium, Arche und NordSüd wurden von der<br />

Verlagsgruppe Oetinger übernommen. Die<br />

Imprints sind Neugründungen.<br />

▪ Nicht integriert wurde die Nebelhorn GmbH<br />

mit den Tochtergesellschaften mobilApp und<br />

Schoolmedia im App-Entwicklungsbereich<br />

▪ Vertriebspartner ist die BW BücherWege<br />

Vertrieb GmbH<br />

Meldungen<br />

Jan Weitendorf stellt Arche und Atrium neu auf<br />

https://www.buchreport.de/go/w1-19-10/<br />

66<br />

+3,2%<br />

(67)<br />

(1)<br />

(3)<br />

(20)<br />

(7)<br />

(2)<br />

Umsatz-Aufschlüsselung 2019 (2018)<br />

26,0 Mio (31,2)<br />

35,5 Mio (27,7)<br />

8,9 Mio (8,1)<br />

▪ Hardcover<br />

▪ Taschenbuch<br />

▪ E-Book<br />

Novitäten 2019 (2018)<br />

▪ Taschenbuch<br />

▪ E-Book<br />

Mitarbeiter 2019 (2018)<br />

70,4 Mio<br />

<br />

<br />

Ideen in ihrer<br />

67,0 Mio<br />

65,4 Mio<br />

73,3 Mio<br />

70,4 Mio<br />

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282<br />

370<br />

(532)<br />

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Die „100 größten Verlage <strong>2020</strong>“ sind in<br />

einem 124-Seiten-buchreport.kompakt<br />

zusammengefasst:<br />

▪ Kennzahlen mit Umsatzentwicklung<br />

über mehrere Jahre<br />

▪ Inhaltliche Schwerpunkte<br />

▪ Programme / Imprints<br />

▪ Wichtige Umsatzträger<br />

▪ Firmierung und Geschäftsführung<br />

▪ Links zu buchreport-Meldungen<br />

Die Vermessung der Buchverlage gibt es in<br />

folgenden Formaten:<br />

▪ DIN-A5-Broschüre<br />

▪ E-Paper (nur online lesbar)<br />

▪ Jahreszugang Online,<br />

mit Kurzbeschreibung des Unternehmens<br />

und Link-Verweis auf buchreport-Artikel zum<br />

jeweiligen Verlag (wird laufend aktualisiert)<br />

buchreport.de/go/100-gr<br />

+49 (0) 711 / 995 982 - 20 info@ wir-machen-druck.de<br />

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uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

vergleichbarer Basis. Das heißt,<br />

dass Effekte durch die veränderte<br />

Zusammensetzung des Rankings<br />

bereinigt wurden. Zu den Regeln<br />

des Rankings und aktuellen Veränderungen<br />

in der Zusammensetzung<br />

s. den Kasten auf S. 16.<br />

Hinter dieser großen Stabilität<br />

mit nur einem kleinen durchschnittlichen<br />

Umsatzplus der „100<br />

größten Verlage“ steckt allerdings<br />

ein recht breites Spektrum un ter -<br />

schied licher Konjunkturen und<br />

auch heftigerer Ausschläge in der<br />

Entwicklung der Unternehmen.<br />

Das ist auch ablesbar an den Plusund<br />

Minus-Ausschlägen in der<br />

Gesamtübersicht auf S. 11.<br />

Grob kategorisiert zeigen sich<br />

folgende Entwicklungen:<br />

■ 41 der Verlage weisen Umsatzveränderungen<br />

in einer Größenordnung<br />

von 1 bis 5% aus – überwiegend<br />

nach oben.<br />

■ 37 der Top 100 haben signifikantere<br />

Abweichungen gegenüber<br />

Vorjahr von 5% oder auch deutlich<br />

mehr – etwa fast gleich viele nach<br />

oben wie nach unten.<br />

■ 22 der Top-100-Verlage bewegen<br />

sich auf Vorjahresniveau.<br />

Fachinformation mit 53%-Anteil<br />

Die Anbieter von Fachinformation<br />

und Wissenschaft machen knapp<br />

40% der Top-100-Verlage aus, kom -<br />

men aber auf 53% des Umsatzes (s.<br />

Tortengrafik auf der linken Seite).<br />

Heißt: Diese Unternehmen sind<br />

überdurchschnittlich groß. Das<br />

zeigt sich auch in ihrer Dominanz<br />

in der Spitzengruppe: 10 der 15<br />

größten Verlage sind der Fachinformation<br />

zuzurechnen. Der Hintergrund:<br />

In der Fachinformation entfalten<br />

Skaleneffekte eine größere<br />

Wirkung, weil beispielsweise IT-<br />

Entwicklungen breiter ausgerollt<br />

und international nutzbar gemacht<br />

werden können.<br />

Anders als in den Vorjahren haben<br />

die Fachinformationsanbieter<br />

2019 nur leicht unterdurchschnittlich<br />

um 1,2% zugelegt. Ein Grund<br />

dürften sinkende Einnahmen im<br />

Anzeigenmarketing sein.<br />

Die 3 Marktführer im Bereich der<br />

Bildungsmedien, Klett, Westermann<br />

und Cornelsen, gehören<br />

ebenfalls zu den größten der großen<br />

Verlage. 6 weitere Bildungsspezialisten<br />

sind im Gesamtranking<br />

vertreten. Sie haben im<br />

Schnitt um knapp 1% zugelegt.<br />

Publikumsverlage stabilisiert<br />

Die Publikumsverlage hatten sich<br />

in den vergangenen Jahren unterdurchschnittlich<br />

entwickelt. 2017<br />

hatten sie 1,3% weniger Umsatz<br />

gemeldet und 2018 nur ein kleines<br />

0,5%-Plus erwirtschaftet. 2019<br />

lag das durchschnittliche Wachstum<br />

jetzt dagegen sogar bei über<br />

2%. Das Plus korrespondiert mit<br />

der stärkeren Erholung im deutschen<br />

Buchhandelsmarkt, der<br />

2019 um 1,5% zugelegt hat.<br />

Im Publikumssegment mit seiner<br />

stärkeren Abhängigkeit vom<br />

Erfolg einzelner Bestsellertitel fällt<br />

das Auf und Ab der Unternehmenskonjunkturen<br />

stärker aus.<br />

Über die Hälfte der Publikumsverlage<br />

meldet Veränderungen von<br />

mehr als 5% gegenüber Vorjahr,<br />

diesmal mehrheitlich nach oben.<br />

Die Franckh-Gruppe (u.a. Kosmos),<br />

Egmont („Asterix“) und die<br />

Ratgeberverlage Dorling Kindersley<br />

und Edition Michael Fischer<br />

(EMF) haben zweistellig zugelegt.<br />

Konzerne dominieren<br />

Der Publikumsmarkt weist eine<br />

recht ordentliche Verlagsvielfalt<br />

auf, wird aber besonders geprägt<br />

durch Verlagskonzerne:<br />

■ Random House: Die Bertelsmann-Buchtochter<br />

Random House<br />

hat nach zwei schwächeren Jahren<br />

jetzt wieder mehr als 300 Mio Euro<br />

umgesetzt und ist damit auf Rang 4<br />

gerückt. Damit ist sie jetzt der einzige<br />

Publikumsverlag in der Spitzengruppe.<br />

Dazu haben Bestseller von<br />

Lucinda Riley („Die Sonnenschwester“),<br />

der „Ernährungskompass“<br />

von Bas Kast und die Michelle-Obama-Biografie<br />

viel beigetragen.<br />

Die anderen beiden größten<br />

Publikumsverlagsgruppen sind<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

Boox<br />

Verlag<br />

Mounteens<br />

Allzeit fallbereit<br />

Die langersehnten Sommerferien sind da! Die<br />

MounTeens freuen sich insbesondere auf die<br />

neue Sommerrodelbahn. Doch bereits am Eröffnungstag<br />

passiert ein Unfall, der einen Strudel<br />

von Ereignissen nach sich zieht. Bald stecken die<br />

vier Freunde mitten in einem kniffligen Fall rund<br />

um den russischen Investor Viktor Makarenko,<br />

der alle Hebel in Bewegung zu setzen scheint, um<br />

die Bergbahnen von Bad Lärchenberg aufzukaufen.<br />

Oder ist alles ganz anders? Zusammen mit<br />

einer Pfadfindergruppe, die sich im Sommerlager<br />

befindet, beginnen die MounTeens ihre Nachforschungen.<br />

Sie alle sind «Allzeit fallbereit».<br />

Band 3, ISBN 978-3-906037-56-1 (Hardcover)<br />

Ebenfalls erhältlich:<br />

Band 1, Berge Ski und falsche Spuren<br />

ISBN 978-3-906037-42-4 (2018)<br />

Band 2, Die Steinböcke sind los<br />

ISBN 978-3-906037-48-6 (2019)<br />

boox-verlag<br />

Dürrhalde 16<br />

CH-9107 Urnäsch<br />

www.boox-verlag.ch<br />

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+41(0)79 645 83 90


16 Die 100 größten Buchverlage buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

dezentraler aufgestellt, weshalb ihre Verlage<br />

im Ranking „Die 100 Größten“ als eigenständigere<br />

publizistische und organisatorische<br />

Einheiten einzeln aufgeführt sind:<br />

■ Bonnier: Der deutsche Zweig der schwedischen<br />

Bonnier-Gruppe umfasst die Verlage<br />

Carlsen, Ullstein, Piper, Münchner Verlagsgruppe,<br />

ArsEdition, Thienemann-Esslinger<br />

und Hörbuch Hamburg. Er ist erneut<br />

gewachsen und kommt mit den 2019er<br />

Zahlen auf 252,8 Mio Euro (+2,6%).<br />

■ Holtzbrinck: Die Gruppe kommt mit ihren<br />

Belletristik- und Sachbuchverlagen Rowohlt,<br />

Fischer, Droemer Knaur, Kiepenheuer<br />

& Witsch, dem Hörbuch-Verlag Argon<br />

und dem Anfang 2018 zugekauften<br />

Geschenkbuchverlag Groh auf eine ähnliche<br />

Größenordnung mit insgesamt 246,5<br />

Mio Euro (+0,6%).<br />

Holtzbrinck ist größter Buchkonzern<br />

Die dezentral geführte Holtzbrinck-Gruppe<br />

ist allerdings insofern der größte deutsche<br />

Buchkonzern, als sie neben ihrem Publikumsbuchbereich<br />

seit 2015 auch Mehrheitsgesellschafter<br />

beim Wissenschaftsund<br />

Fachinformationsriesen Springer Nature<br />

ist, der das buchreport-Ranking seit<br />

Jahren anführt.<br />

Springer Nature Group, für 2019 mit<br />

590,1 Mio Euro im deutschsprachigen Raum<br />

ausgewiesen, und die Holtzbrinck-Publikumsverlage<br />

kommen zusammen auf 837<br />

Mio Euro Umsatz. Diese Perspektive ist dann<br />

eindeutig nicht mehr so mittelständisch.<br />

Thomas Wilking wilking@buchreport.de<br />

Dokumentation:<br />

Daniela Zielberg und Sabine Müchler<br />

Regeln für das Ranking »Die 100 größten Verlage«<br />

Die Daten für das buchreport-Ranking „Die 100 größten Verlage“<br />

werden durch eine Umfrage unter ca. 130 Unternehmen<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhoben.<br />

Befragt werden Verlage, die den Schwerpunkt ihrer Produktion<br />

auf Bücher (in diversen Formaten, auch Substituten) und<br />

Fachinformation legen, dort in der Regel in Fachzeitschriften/E-Journals,<br />

aber auch als Datenbankangebote einschließlich<br />

Lösungsanwendungen.<br />

Die Angaben beruhen auf Selbstauskunft der Verlage, ergänzt<br />

durch Recherchen der Redaktion. In einigen Fällen<br />

waren Schätzungen durch die Redaktion nicht zu vermeiden.<br />

Eine Reihe von Verlagsunternehmen sind im Ranking einzeln<br />

aufgeführt, auch wenn sie mit anderen genannten<br />

Verlagsgruppen durch Konzernstrukturen/Beteiligungen<br />

verbunden sind. Sie werden separat aufgeführt, wenn sie<br />

als eigenständige publizistische und organisatorische Einheiten<br />

agieren.<br />

Entscheidend für die Platzierung im Ranking sind die<br />

Nettoumsätze, die Verlage durch den Verkauf eigener<br />

Produkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz erzielen.<br />

Ausschlaggebend sind Umsätze, die die Verlage<br />

selbst durch Abgabe an Handelspartner erzielen, und<br />

zwar zum Verlagsabgabepreis sowie durch den Direktverkauf<br />

an Endkunden. Verlage, die exklusiv Sonderausgaben<br />

für ihre eigene Vertriebsschiene produzieren, wie etwa die<br />

Weltbild-Gruppe und Buchclubs, sind im Ranking nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Eine ganze Reihe der im Ranking aufgeführten Unternehmen<br />

machen wesentliche Umsätze außerhalb des deutschsprachigen<br />

Raums bzw. außerhalb des verlegerischen<br />

Kerngeschäfts mit technischen Betrieben, mit Buchhandel,<br />

mit Beratungs- und Vertriebsdienstleistungen oder auch<br />

mit Nonbooks und Publikumszeitschriften. Bei der Berechnung<br />

der Medienumsätze, nach denen sich die Platzierung<br />

im Ranking richtet, werden diese Einnahmen, so weit möglich,<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Seit 2006 werden bei der Berechnung der Medienumsätze<br />

im Ranking auch Seminare und andere Weiterbildungsangebote<br />

berücksichtigt, weil diese zum integrierten Angebot<br />

von (Fach-)Verlagen gehören. Bei den Bildungsverlagen<br />

spielen die umfassenden Fortbildungsangebote keine große<br />

Rolle mehr, weil sich die Verlage von diesen Angeboten<br />

getrennt oder sie herausgerechnet haben.<br />

Das Ranking bezieht sich auf das Kalenderjahr 2019, sofern<br />

nicht in Einzelfällen ein anderes Geschäftsjahr der<br />

Unternehmen angegeben ist.<br />

Die ausführliche Dokumentation erscheint in der separaten<br />

buchreport-Publikation „Die 100 größten Buchverlage“ als<br />

gedrucktes Heft, E-Paper und PDF.<br />

Veränderungen in der Zusammensetzung<br />

gegenüber dem Vorjahresranking<br />

Zwei Traditionsverlage sind im aktuellen Ranking nicht<br />

mehr vertreten:<br />

■ Der Sprachenverlag Langenscheidt ist eingestellt, seine<br />

Substanz ist bei Klett/Pons integriert worden.<br />

■ Der Architektur- und Lifestyle-Verlag Callwey, zuletzt mit<br />

8,6 Mio Euro Umsatz im Ranking, hat sich in zwei kleinere<br />

unabhängige Gesellschaften, einen populären und einen<br />

Fachverlag, entflochten.<br />

Neu in der Übersicht „100 größte Verlage“ sind der Bildungsverlag<br />

Mildenberger (Rang 82) sowie der Sach- und<br />

Ratgeberverlag Heel (Rang 100).


Lсн<br />

Lн fü<br />

Deutsch - Englisch<br />

Französisch - Spanisch<br />

Нch<br />

S∋h<br />

Team Reader<br />

Spannende Reader auf verschiedenen<br />

Niveaus inkl. Hörbuchversion in der<br />

Klett-Augmented-App.<br />

Eine Figur aussuchen -<br />

das ganze Buch anhören!<br />

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Lesen auf verschiedenen Niveaus:<br />

einer Figur folgen - das ganze<br />

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Ernst Klett Sprachen Verlag<br />

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Lese- und Sprachtraining<br />

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Niveaus in der Grundschule.<br />

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– ergänzt um Übungen und Rätsel.<br />

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Sachtexte / literarische Texte lesen<br />

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Selbstlernen und Bastelvorlagen<br />

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48 S. ISBN 978-3-12-666211-6<br />

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zösch<br />

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Lese- und Hörverstehen<br />

sowie Hörtexten online<br />

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18 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

LERNHILFEN Wegen der Coronakrise müssen Schulkinder zu Hause bleiben.<br />

Die Nachfrage nach Material fürs Selbstlernen und Üben ist stark angestiegen.<br />

Die Bildungsverlage haben vor allem digital auf die neue Situation reagiert.<br />

Selbstlern-Materialien<br />

sind jetzt stark gefragt<br />

Mit Unterstützung:<br />

Eltern üben in diesen<br />

Tagen mit ihren Kindern<br />

den Schulstoff.<br />

Dieser Freitag der 13. war nicht nur für<br />

abergläubische Menschen ein besonderer<br />

Tag. Am 13. März ordnete aufgrund der<br />

Ausbreitung des Coronavirus ein Bundesland<br />

nach dem anderen Kita- und Schulschließungen<br />

für die darauffolgenden Wochen<br />

bis mindestens zum Ende der Osterferien<br />

an. Die Kindergartenkinder wollen<br />

jetzt sinnvoll beschäftigt werden, die Schülerinnen<br />

und Schüler sollen in der unterrichtsfreien<br />

Zeit ohnehin weiterlernen.<br />

Eine Herausforderung, bei der viele Eltern<br />

auf Unterstützung durch Lernhilfen<br />

setzen. Sie haben die Tage nach den angekündigten<br />

Schulschließungen genutzt, um<br />

in Buchhandlungen nach gedruckten Helfern<br />

für ihre Kinder zu suchen. Die Liste<br />

auf der rechten Seite zeigt, was in diesen<br />

Tagen besonders gefragt ist:<br />

■ Es sind Materialien für die Vor- und<br />

Grundschule. Die Liste wird angeführt von<br />

den beiden Hauschka-Titeln „Kindergartenblock.<br />

Das kann ich schon!“ und „Vorschulblock.<br />

Logisches Denken rätseln und<br />

knobeln“.<br />

■ Für die Schulkinder wurden hauptsächlich<br />

Lernhilfen in den Fächern Sprache<br />

und Rechnen eingekauft.<br />

■ Stark vertreten ist der auf den offenen<br />

Grundschulunterricht spezialisierte Jandorfverlag.<br />

Mit dessen lehrwerkunabhängiger<br />

Leseheft-Reihe „Lies mal“ können sich<br />

Kinder nach Verlagsangaben eigenaktiv und<br />

selbst gesteuert Lesefertigkeiten aneignen.<br />

Foto: httpsde.123rf.comprofile/bialasiewicz


uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Lernen | Wissen | Sprachen<br />

19<br />

Digitale Materialien<br />

Neben dem Verkauf der gedruckten Materialien<br />

stellen die Bildungsverlage in der<br />

aktuellen Situation auch verstärkt digitale<br />

Materialien zur Verfügung:<br />

■ Cornelsen unterstützt das Lernen zu<br />

Hause von der 1. Klasse bis zur Berufsschule<br />

u.a. mit Lernvideos, interaktiven<br />

Übungen und Lern-Apps. Eine eigens eingerichtete<br />

Website, die täglich erweitert<br />

wird, dient als erste Anlaufstelle. Dort stehen<br />

zwei Monate kostenlos Erklärvideos,<br />

Übungen und Klassenarbeiten des Nachhilfeportals<br />

Duden Learnattack zur Verfügung.<br />

Außerdem gibt es u.a. kostenlose<br />

Zugänge zur Leseplattform Leseo. Temporär<br />

werden Schulbücher als E-Book und<br />

interaktive Übungsmaterialien zur Verfügung<br />

gestellt. Der Verlag verweist außerdem<br />

auf die zum Schulbuch passenden<br />

gedruckten Arbeits- oder Ferienhefte.<br />

■Westermann kommuniziert seine Website<br />

schuledaheim.de, auf der zahlreiche<br />

Materialien gesammelt werden, auf allen<br />

Kanälen. Besonders nachgefragt sei das Leseförderportal<br />

Antolin.<br />

■ Mildenberger hat nach Bekanntgabe der<br />

Schulschließungen zügig Gratis-Down loads<br />

mit Notfallpaketen für Mathematik und<br />

Deutsch zusammengestellt. Der Zugang<br />

für die Online-Lernplattform „Mathetiger“<br />

wurde freigegeben. Außerdem wurde den<br />

Lehrkräften das Recht eingeräumt, unbegrenzt<br />

aus den Lehrwerken zu kopieren<br />

und scannen.<br />

■ Der Hauschka Verlag hat die Kommunikation<br />

mit den stationären Händlern intensiviert.<br />

Aufgrund der eigenen Auslieferung<br />

ist der Verlag von Barsortimenten und externen<br />

Auslieferungen unabhängig.<br />

■ Ernst Klett Sprachen verzeichnet eine gestiegene<br />

Nachfrage nach digitalen Ausgaben<br />

und Zusatzmaterialien und engagiert<br />

sich in den Bereichen Online-Seminare,<br />

Webinare sowie Videos und Tutorials. Eine<br />

Website wird zunehmend gefüllt. Den<br />

Schülern werden Selbstlernmaterialien an<br />

die Hand gegeben. Im Fokus steht das<br />

Training für die Oberstufe vor allem in den<br />

Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch<br />

und Deutsch, bei dem Bücher u.a. mit<br />

multimedialen Inhalten in der Klett-Augmented-App<br />

angereichert werden.<br />

■ Der Stark Verlag unterstützt die stationären<br />

Händler bei der Vermarktung der<br />

Lernhilfen in ihren jeweiligen Webshops<br />

mit Toptitelpräsentationen oder Werbebannern.<br />

Außerdem versammelt eine<br />

Website kostenlos alle Online-Lernhilfen.<br />

Christina Reinke reinke@buchreport.de<br />

Nachgefragte Lernhilfen<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

18.<br />

19.<br />

20.<br />

Autor<br />

Maier<br />

Bayerl<br />

Wachendorf/Debbrecht<br />

Wachendorf/Debbrecht<br />

Wachendorf/Debbrecht<br />

Barnhusen u.a.<br />

Wachendorf/Debbrecht<br />

Maier<br />

Wachendorf<br />

Wachendorf/Debbrecht<br />

Bayerl<br />

Maier<br />

Auras u.a.<br />

Spiecker<br />

Bayerl<br />

Keller/Pfaff<br />

Maier<br />

Sternbaum<br />

Wachendorf<br />

Quelle: Media Control Handelspanel; Momentaufnahme 12. bis 18. März <strong>2020</strong><br />

Titel<br />

Kindergartenblock. Das kann ich schon! (ab 4 J., A5-Block)<br />

Vorschulblock. Logisches Denken, rätseln u. knobeln (ab 5 J., A5-Block)<br />

Lies mal 3. Das Heft mit der Robbe<br />

Das Übungsheft Mathematik 1<br />

Lies mal 4. Das Heft mit dem Kraken<br />

Lies mal. Hefte 3 und 4 (Paket)<br />

Lustige Mal- und Denkspiele<br />

Lies mal 5. Das Heft mit dem Erdmännchen<br />

Rätselblock (ab 5 J., A5-Block)<br />

Rechtschreiben 2<br />

Lies mal 6. Das Heft mit dem Löwen<br />

Kindergartenblock. Verbinden, vergleichen ... (ab 4 J., A5-Block)<br />

Vorschulblock. Zahlen und Mengen (ab 5 J., A5-Block)<br />

Zahlenfuchs 1<br />

Rätselblock (ab 7 J., A5-Block)<br />

Vorschulblock. Fit zum Schuleintritt (ab 5 J., A5-Block)<br />

Das Übungsheft Mathematik 2<br />

Vorschulblock. Schneiden, kleben, basteln (ab 5 J., A5-Block)<br />

Mein kunterbuntes Ausschneide-Buch<br />

Lies mal 7. Das Heft mit der Eule<br />

Verlag<br />

Hauschka<br />

Hauschka<br />

Jandorf<br />

Mildenberger<br />

Jandorf<br />

Jandorf<br />

Arena<br />

Jandorf<br />

Hauschka<br />

Jandorf<br />

Jandorf<br />

Hauschka<br />

Hauschka<br />

Jandorf<br />

Hauschka<br />

Hauschka<br />

Mildenberger<br />

Hauschka<br />

Bassermann<br />

Jandorf<br />

Euro<br />

5,90<br />

5,90<br />

3,30<br />

5,99<br />

3,30<br />

5,50<br />

3,99<br />

3,30<br />

5,90<br />

6,90<br />

3,30<br />

5,90<br />

5,90<br />

3,90<br />

5,90<br />

5,90<br />

5,99<br />

5,90<br />

5,00<br />

3,30


Kommentar zur DIN 5008:<strong>2020</strong><br />

Mit Fragen und Antworten zu den<br />

Schreib- und Gestaltungsregeln<br />

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22 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

VERLAGE Das Bibliographische Institut wächst seit einigen Jahren wieder.<br />

Die zentral stehende Marke Duden wurde seit 2016 im Auftritt erweitert.<br />

Perspektivisch wird der Ausbau digitaler Sprachangebote vorangetrieben.<br />

Begleitender Berater<br />

statt strenger Richter<br />

Besuch in Berlin:<br />

In den Redaktionsräumen<br />

des Bibliographischen<br />

Instituts sprachen<br />

die beiden Geschäfsführer<br />

Georg<br />

Müller-Loeffelholz (l.)<br />

und Olaf Carstens über<br />

die aktuellen Entwicklungen<br />

bei Duden.<br />

Konsolidierung nach Krisenmanagement:<br />

Beim Bibliographischen Institut zeigt die<br />

Entwicklung nach der Übernahme durch<br />

Cornelsen 2009 und dem Umzug von<br />

Mannheim nach Berlin 2013 – verbunden<br />

mit der Kündigung der Mehrzahl der Mitarbeiter<br />

– wieder nach oben:<br />

■ Der Verlag steht nach heftigen Einschnitten<br />

in das Portfolio heute im Wesentlichen<br />

für die Marke Duden. Bei den<br />

noch aktiven Traditionsmarken Meyers sowie<br />

Artemis & Winkler gibt es keine Novitäten,<br />

nur einen Abverkauf der Backlist<br />

bzw. Neuauflagen der Atlanten (Meyers).<br />

■ Das Printprogramm stützt sich auf die<br />

Säulen Wörterbuch (rund 40% Umsatzanteil),<br />

das innerhalb der letzten zwei Jahre<br />

aufgebaute Sachbuch- und Ratgeberprogramm<br />

(ca. 30%) sowie den Nachmittagsmarkt<br />

(ca. 30%).<br />

■ Die „massive Erhöhung“ der Mitarbeiterzahl<br />

auf heute 55 verdankt sich vor allem<br />

den Investitionen in digitale Sprachtechnologien,<br />

wie Geschäftsführer Oliver Carstens<br />

im Interview ausführt. Das Vorzeigeprodukt<br />

Duden Mentor ist im Mai 2019<br />

online gegangen.<br />

Der Neustart nach 2013 hat laut Unternehmenssprecherin<br />

Nicole Weiffen auch<br />

dazu geführt, „sich intensiver mit den<br />

Kernwerten und dem Anliegen der Marke<br />

Duden zu beschäftigen, was in einen Marken-Change<br />

mündete, der Ende 2016<br />

begonnen wurde. Zentral stehen dabei<br />

zwei Überlegungen:<br />

■ Kernthema deutsche Sprache: Die Produkte<br />

und die Kommunikation rund um<br />

die Basis „werden mit höchster Qualität,<br />

Seriosität und Kompetenz besetzt“, um das<br />

Vertrauen in das Angebot zu wahren.<br />

■Ausbau der Marke: Weitere Qualitätsmerkmale<br />

wie Leidenschaft für das Thema<br />

Sprache, Leichtigkeit in Bezug auf Lernen,<br />

Partner auf Augenhöhe, Kreativität und<br />

Inspiration sollen den Markenkern ergänzen.<br />

Dies äußert sich Weiffen zufolge zum


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24 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Vater der deutschen<br />

Rechtschreibung:<br />

1880 erschien im Bibliographischen<br />

Institut der<br />

erste, sogenannte „Urduden“<br />

unter dem Titel<br />

„Vollständiges Orthographisches<br />

Wörterbuch<br />

der deutschen Sprache“.<br />

Konrad Duden<br />

(Foto: Büste in den Verlagsräumen)<br />

schuf damit<br />

die Grundlage für<br />

eine einheitliche deutsche<br />

Rechtschreibung.<br />

einen in einem etwas lockerer gehandhabten<br />

Social-Media-Auftritt, zum anderen in<br />

dem erweiterten Printprogramm mit u.a.<br />

spielerischem Lernen, Kommunikationsund<br />

Elternratgebern sowie dem Sachbuch.<br />

Wie die Marke Duden sich derzeit positioniert<br />

und auf welche Strategien das Unternehmen<br />

in Zukunft setzt, erläutern die<br />

beiden Geschäftsführer Olaf Carstens und<br />

Georg Müller-Loeffelholz im Interview.<br />

Der Markt für deutschsprachige Wörterbücher<br />

– das Kerngeschäft von Duden –<br />

schrumpft kontinuierlich. Macht Ihnen das<br />

Angst?<br />

Carstens: Natürlich gibt es einen Rückgang<br />

in diesem Bereich, er ist aber weniger<br />

dramatisch als es auf den ersten Blick<br />

aussieht. Innerhalb unserer klassischen<br />

Zwölferreihe der deutschsprachigen Wörterbücher<br />

gibt es zwar Schwankungen,<br />

aber unsere Kernwerke – die deutsche<br />

Rechtschreibung, die Grammatik, das<br />

Fremd- sowie das Synonymwörterbuch –<br />

sind seit Jahren stabil im Verkauf. So haben<br />

wir beispielsweise den Rechtschreibduden<br />

2019 mehr verkauft als im Jahr davor.<br />

Wie ist das zu erklären?<br />

Carstens: Wir stellen fest, dass das Interesse<br />

an der deutschen Sprache enorm zugenommen<br />

hat. Als von der AfD das Wort<br />

„völkisch“ verwendet wurde, kam es zu<br />

großen Diskussionen in der Öffentlichkeit.<br />

Prompt gingen auch auf unserer Website<br />

duden.de die Zugriffe hoch, um den<br />

Ursprung und die Nutzung des Wortes<br />

nachzuschlagen. Daran sieht man, dass<br />

Sprache Debatten befördert und ein sehr<br />

sensibles, emotionales Thema ist. Gerade<br />

im Social-Media-Bereich, wo wir eine der<br />

Verlagsmarken mit der größten Reichweite<br />

sind, hat das aber auch eine Kehrseite. Die<br />

Bibliographisches Institut<br />

Mecklenburgische Straße 53, 14197 Berlin<br />

Tel. 030 | 8978582-30, kundenservice@duden.de<br />

Geschäftsführer Olaf Carstens, Georg Müller-Loeffelholz<br />

Verlage<br />

Duden, Meyers, Artemis & Winkler<br />

Mitarbeiter 55<br />

Programmbereiche Wörterbücher/Nachschlagewerke, Sachbücher,<br />

Ratgeber, Nachmittagsmarkt, digitale Services<br />

Lieferbare Titel 750<br />

Redaktion muss sich viel häufiger Diskussionen<br />

um einzelne Begriffe stellen, als<br />

das früher der Fall war. Manche davon sind<br />

fruchtbar, für die sind wir dankbar, manche<br />

sind aber auch schlichtweg Ansichts -<br />

sache und die müssen wir einfach zur<br />

Kenntnis nehmen.<br />

Das spricht dafür, dass die Marke Duden<br />

heute vor allem online transportiert wird …<br />

Carstens: Wir können natürlich nicht messen,<br />

wie viele Menschen täglich und wie<br />

oft in den gedruckten Duden schauen.<br />

Während unserer letzten Duden-1-Kampagne<br />

2017 haben wir versucht, die Reichweite<br />

zu messen und kamen in den Bereichen<br />

Print und öffentliche Medien auf 1 Mrd,<br />

was sehr hoch ist. In der täglichen Nutzung<br />

ist der Online-Zugriff auf unserer<br />

Website sicher der stärkste Bereich, hier<br />

kommen wir auf 12 Mio Unique User pro<br />

Monat, davon 1,2 Mio aus dem Ausland.<br />

Also wird der gedruckte Duden weiter gekauft,<br />

die Nutzung tendiert aber deutlich<br />

Richtung online?<br />

Carstens: Wir sehen unterschiedliche Nutzungsszenarien:<br />

Es gibt Nutzer, die nur in<br />

das gedruckte Werk schauen, und das sind<br />

nicht nur die Älteren, wir haben aber auch<br />

Nutzer, die sich nur online informieren.<br />

Und dann gibt es noch das hybride Szenario,<br />

bei dem neben der Online-Nutzung auch<br />

der gedruckte Duden auf dem Schreibtisch<br />

steht, um ein tieferes Verständnis zu bekommen.<br />

Die Zielgruppen ergeben dabei ein<br />

weit gefächertes Spektrum, das vom Schüler<br />

über den Studenten bis hin zum Lehrer und<br />

Wissenschaftler reicht. Unser Geschäftsmodell<br />

ist letztlich die deutsche Sprache, das<br />

Angebot ist medienunabhängig.<br />

Trotzdem sind Sie auf Erlöse angewiesen.<br />

Warum ist es so schwierig, ein Geschäftsmodell<br />

für das Internet zu entwickeln?<br />

Müller-Loeffelholz: Es ist dann schwierig,<br />

wenn man eins zu eins versucht, Print im<br />

Internet abzubilden. Andere Branchen wie<br />

die Zeitschriften- oder die Musikbranche<br />

haben vorgemacht, dass das nicht so gut<br />

funktioniert. Man muss also überlegen, was<br />

die Kernwerte sind, die das Produkt ausmachen<br />

– in unserem Fall das Dudenkorpus<br />

mit über 5,5 Mrd Wortformen und das Wissen<br />

über die Sprache – und wie man diese<br />

in den digitalen Kontext übertragen kann.<br />

Ist das bei Duden Mentor gelungen?<br />

Müller-Loeffelholz: Ja, die Nachfrage ent -<br />

wickelt sich sehr positiv. Am Anfang war<br />

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26 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Olaf Carstens<br />

Geboren 1959. Nach dem Studium von Geschichte, Sozialwissenschaften<br />

und Pädagogik war Carstens in der Geschäftsleitung u.a. von<br />

E gmont und Herder. Seit 2015 ist er Geschäftsführer des Bibliographischen<br />

Instituts (Duden). Zusätzlich leitet er das Ressort Fachverlag &<br />

International innerhalb der Cornelsen Gruppe und verantwortet u.a. als<br />

Verwaltungsratspräsident der Cornelsen Schweiz AG das Auslands -<br />

geschäft. In seinem Verantwortungsbereich liegen außerdem digitale<br />

Initiativen zum Erlernen und Anwenden von Sprachen.<br />

das Wachstum etwas langsamer, aber über<br />

die letzten Monate ist es kontinuierlich<br />

nach oben gegangen. Wir können hier gegenüber<br />

anderen Anbietern punkten, weil<br />

wir eine bessere Qualität haben und das<br />

Vertrauen in unsere Marke sehr groß ist.<br />

Was zeichnet Duden Mentor gegenüber<br />

den Wettbewerbern aus?<br />

Müller-Loeffelholz: Die Korrektursoftware<br />

arbeitet nicht nur nach dem Schema richtig<br />

oder falsch, sondern geht darüber hinaus,<br />

indem die Nutzer besser ausdrücken können,<br />

was sie wollen. Die Basistechnologie,<br />

in die wir viele Ressourcen investiert<br />

haben, ist dabei nur der Nukleus,<br />

auf den wir weiter aufbauen wollen.<br />

Neben der Online-Variante<br />

haben wir bereits diverse Plug-ins<br />

für Browser und Textverarbeitungsprogramme<br />

veröffentlicht,<br />

demnächst erscheint auch eine<br />

entsprechende Anwendung für<br />

Word. Unternehmen können<br />

Duden Mentor zudem als Schnittstelle<br />

in Redaktionssysteme einbauen und damit<br />

ihre Prozesse optimieren.<br />

Sie erschließen also mit dem Produkt auch<br />

neue Zielgruppen?<br />

Müller-Loeffelholz: Unsere Zielgruppen<br />

sind – wie beim gedruckten Produkt auch<br />

– Menschen, die viel mit Sprache zu tun<br />

haben und Sicherheit bei deren Anwendung<br />

suchen. Da gibt es Überschneidungen<br />

mit Duden Mentor, aber auch neue<br />

Nutzerszenarien. So können wir in Zukunft<br />

unter anderem das Thema Personalisierung<br />

abbilden. Unternehmen haben<br />

damit z.B. die Möglichkeit, die Corporate<br />

Language in ihren Texten und Auftritten<br />

anzuwenden. Mit BoD haben wir gerade<br />

eine Kooperation geschlossen, die es demnächst<br />

Selfpublishern ermöglicht, ihre Texte<br />

mit Duden Mentor zu überprüfen.<br />

Wie stark haben Sie personell aufgerüstet,<br />

um diese Technologien voranzutreiben?<br />

Carstens: Durch den Aufbau der neuen<br />

Kompetenzen im technologischen Bereich<br />

haben wir die Mitarbeiterzahl seit 2014<br />

massiv erhöht. Wir freuen uns sehr über<br />

unsere neuen ambitionierten und technologieaffinen<br />

Kolleginnen und Kollegen, die<br />

gemeinsam mit der Redaktion digitale<br />

Innovationen vorantreiben. Mittlerweile<br />

haben wir ein komplettes Team, das in<br />

engem Austausch mit der Redaktion steht,<br />

da beide Abteilungen auf unseren Dudenkorpus<br />

zurückgreifen.<br />

Was sind mögliche Zukunftsszenarien?<br />

Müller-Loeffelholz: Sprachassistenten wie<br />

Alexa spielen eine zunehmend wichtige<br />

Rolle, aber auch andere Modelle, die ebenfalls<br />

trainiert werden müssen. Wir besitzen<br />

wiederum die Daten dafür, dass diese<br />

Modelle funktionieren. Beim Thema<br />

künstliche Intelligenz können wir also ein<br />

Vorreiter sein mit der Sprachkompetenz,<br />

die wir über Jahrzehnte aufgebaut haben,<br />

und mit dem Technologiewissen, das wir<br />

weiter professionalisieren. In einem größeren<br />

Kontext ist das auch für unseren<br />

Mutterkonzern Cornelsen interessant,<br />

denn auch an den Schulen entwickelt sich<br />

das Sprachenlernen weiter.<br />

Können diese Produkte langfristig die Printrückgänge<br />

kompensieren?<br />

Carstens: Genauso wie Sprache dynamisch<br />

ist, ist das mediale Nutzungsverhalten<br />

dynamisch. Am Ende des Tages ist es egal,<br />

wie unsere Angebote genutzt werden. Wir


uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Lernen | Wissen | Sprachen<br />

27<br />

stellen ein komplettes Set zur Verfügung<br />

und der Nutzer entscheidet über die Art<br />

der Anwendung. Primär ist immer noch<br />

der Druckbereich, aber der Online-Bereich<br />

ist stark wachsend, mit neuen Geschäftsmodellen<br />

und Zielgruppen.<br />

Werden im Buchprogramm arrondierende<br />

Produkte wie Rätselblöcke oder Sachbücher –<br />

derzeit immerhin mit einem Umsatzanteil von<br />

ca. 60% – weiter an Bedeutung gewinnen?<br />

Carstens: Der Nachmittagsmarkt ist ein stabiler<br />

Bereich, entstanden aus der Überlegung<br />

eines spielerischen Herangehens an<br />

die deutsche Sprache als Ergänzung zum<br />

eher trockenen Nachschlagewerk. Damit<br />

erreichen wir vor allem Eltern, die ihren<br />

Kindern einen anderen Zugang zum Thema<br />

Sprache bieten wollen. Hervorzuheben<br />

ist auch unser Angebot im Sprach-Infotainment<br />

mit Titeln wie „Hand aufs Herz“,<br />

ein Buch zu Redensarten und den Geschichten<br />

dahinter, das die Gruppe der<br />

Sprachliebhaber sehr zu schätzen weiß.<br />

Mit unserem relativ jungen Sachbuch -<br />

programm wollen wir darüber hinaus zu<br />

gesellschaftlichen Debatten beitragen.<br />

Lässt sich die Marke denn glaubwürdig auf<br />

Sachbücher übertragen?<br />

Carstens: Die Sachbücher sind durchaus<br />

Teil der verlegerischen Tradition, da Duden<br />

auch immer für das Thema Bildung<br />

und Allgemeinbildung stand. Sprache bedeutet<br />

ja mehr als nur richtig schreiben<br />

bzw. sprechen, sie ist ein Stück Kulturgut<br />

und hat gesellschaftliche Relevanz. Aber<br />

natürlich waren viele skeptisch, als wir gestartet<br />

sind. Nicht alles funktioniert, es gibt<br />

jedoch etliche Titel wie z.B. Ali Can „Mehr<br />

als eine Heimat“, die in den Medien breit<br />

diskutiert werden. Zu unserem Frühjahrs-<br />

Spitzentitel „Die Vertrauensfrage“ von<br />

Jutta Allmendinger gab es bereits einen<br />

Vorabdruck in der „FAS“ und es gibt etliche<br />

Anfragen weiterer Feuilletons.<br />

Wie überzeugen Sie die Buchhändler, die<br />

Duden-Titel zu den Sachbüchern zu stellen?<br />

Carstens: Dazu braucht es Ausdauer. Und wir<br />

mussten bei der Gestaltung neue Wege<br />

gehen, da sich gezeigt hat, dass viele Buchhändler<br />

die Sachbuchtitel ins Wörterbuch-<br />

Regal gestellt haben. Wir bringen die Bücher<br />

weiter unter der Marke Duden, aber nicht<br />

mehr in der recht strengen Form, die viele<br />

qua Gewohnheit mit den Wörter büchern<br />

verbinden. Stattdessen entwickeln wir dafür<br />

Cover, die nicht so eine Schwere haben, und<br />

als Verlagsnamen nutzen wir „Dudenverlag“<br />

in einem dezenten Schriftzug.<br />

Wie wollen Sie die Marke perspektivisch für<br />

künftige Generationen attraktiv halten?<br />

Carstens: Wir haben vor zweieinhalb Jahren<br />

einen Marken-Change eingeleitet. Unseren<br />

alten Claim – „Wenn Duden, dann<br />

richtig“ – haben wir ersetzt durch „Sprache<br />

sagt alles“. Wir wollen uns nicht als Richter<br />

hinstellen, der von oben herab<br />

über richtig und falsch urteilt,<br />

sondern als Begleiter,<br />

der den Nutzer in<br />

seinen Anwendungsszenarien<br />

bestmöglich<br />

unterstützt. Unser digitales<br />

Angebot heißt<br />

deshalb auch Duden<br />

Mentor, der Rat gebend<br />

zur Seite steht.<br />

Text | Interview Nicole Stöcker<br />

Georg Müller-Loeffelholz<br />

Geboren 1973. Der studierte Betriebswirt hat unter anderem bei der<br />

Funke Mediengruppe und bei Axel Springer die Strategie und das Produktmanagement<br />

im Bereich Digital TV vorangetrieben. Seit September<br />

2019 verstärkt er als Chief Product Officer (CPO) die Geschäftsführung<br />

des Bibliographischen Instituts und ist insbesondere für das digitale<br />

Produktmanagement verantwortlich.


28 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

VERLAGE Lexikon-Oldie Brockhaus stellt sich als Bildungsanbieter neu auf.<br />

Den Umbau zieht CEO Hubert Kjellberg nach schwedischem Vorbild durch.<br />

Naturwissenschaftliche Lehrbücher durchlaufen gerade den Zulassungsprozess.<br />

Digitales Comeback<br />

für eine Traditionsmarke<br />

Digitaler Unterricht:<br />

Die Online-Schulbücher<br />

von Brockhaus sollen<br />

den Schülerinnen und<br />

Schülern Wissen nicht<br />

nur kompetent ver -<br />

mitteln, sondern auch<br />

Interesse und Spaß am<br />

Thema wecken.<br />

Lexikonanbieter Brockhaus gehörte beim<br />

Vormarsch der freien Online-Wissensangebote<br />

von Wikipedia und Co. zunächst zu<br />

den Verlierern der Digitalisierung. Doch<br />

für den Münchner Verlag hat sich das Blatt<br />

gewendet: Er feiert ein Comeback als digitaler<br />

Anbieter mit dem Schwerpunkt Bildung.<br />

Die Übernahme durch den schwedischen<br />

Verlag NE Nationalencyklopedin<br />

(Malmö) vor fünf Jahren macht es möglich.<br />

Unter der Firmierung Brockhaus/NE<br />

zieht das Unternehmen zielstrebig den<br />

Wandel vom Wissens- zum Bildungsanbieter<br />

durch. Und stellt sich als schultauglicher<br />

Bildungsanbieter neu auf – mit einem<br />

Konzept, das gezielt digital angelegt ist:<br />

■ Bibliotheken, Institutionen und Unternehmen<br />

unterstützt Brockhaus mit verschiedenen<br />

digitalen Nachschlagewerken.<br />

■ Privatkunden können Online-Lexika und<br />

Online-Kurse als individuelle Wissensund<br />

Lernpakete im Abonnement bestellen.<br />

■ Für Schulen wird ein völlig neuer Programmbereich<br />

mit eigenen digitalen Lehrwerken<br />

angeboten, der durch verschiedene<br />

Nachschlagewerke sowie ein E-Learning-<br />

Schülertraining ergänzt wird.<br />

Ambitionierter Paradigmenwechsel<br />

Der neue Auftritt mit dem Wissens-Portfolio<br />

der Traditionsmarke für einen breiten<br />

Abnehmerkreis und lehrplanabgestimmten<br />

Werken für die Schulen wird in München<br />

von einem 18 Mitarbeiter umfassenden<br />

Team aus Forschung, Pädagogik und<br />

Schule vorangetrieben. Doch ein ambitionierter<br />

Paradigmenwechsel wie dieser<br />

braucht seine Zeit, betont Geschäftsführer<br />

Hubert Kjellberg (s. dazu auch das Interview<br />

auf S. 30).<br />

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30 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

»Für die digitale Bildung fehlt<br />

eine ganzheitliche Strategie«<br />

Hubert Kjellberg im Interview über Brockhaus<br />

und die Tücken des deutschen Bildungsmarkts<br />

Wie ist für einen schwedischen Digital -<br />

verleger die Lernkurve im deutschen Bildungsmarkt?<br />

Sie ist deutlich steiler als erwartet und hält<br />

immer noch Überraschungen bereit. Viele<br />

Deutsche, besonders die ältere Generation,<br />

verbindet mit dem Namen Brockhaus weiterhin<br />

die dicken Wälzer, die jahrzehntelang<br />

im Bücherschrank standen. Das zu ändern<br />

erfordert hartnäckige Überzeugungsarbeit,<br />

die nicht von heute auf morgen funktioniert,<br />

sondern einige Jahre dauert. Einer Traditionsmarke<br />

wie Brockhaus eine neue Ausrichtung<br />

zu geben, ist grundsätzlich eine große Aufgabe, sehr oft gleichzeitig<br />

ein Segen und ein Fluch. Aber die Digitalisierung und Modernisierung<br />

des Unterrichts, die sich in Schweden und anderen skandinavischen<br />

Ländern schon länger bewährt, ist unwiderruflich auch in<br />

Deutschland angekommen. Selbst wenn das deutsche Bildungssystem<br />

eine große Herausforderung für jeden ist, der sich darin einarbeiten<br />

muss.<br />

Inwiefern?<br />

Deutsche Kinder sind sehr digitalaffin, aber es fehlt häufig an der<br />

geeigneten lokalen Infrastruktur, ohne die ein digitales Bildungsangebot<br />

in Schulen nur bedingt funktioniert. Der Digitalpakt der<br />

Bundesregierung ist im Prinzip eine tolle Sache. Es wurde und<br />

wird auch viel Geld in die Hardware investiert, doch ohne Content<br />

ergibt das alles keinen Sinn. Behörden denken zu kurz, wenn<br />

sie meinen, mit der Lieferung der Hardware sei ihr Job getan, um<br />

die Inhalte sollen sich doch bitte die Lehrer kümmern. Es fehlt<br />

eine ganzheitliche Strategie, die für ganz Deutschland gilt und<br />

eben auch Inhalte entsprechend berücksichtigt und umsetzt.<br />

Kultur und Bildung sind in Deutschland aber Ländersache, daran<br />

werden Sie kaum rütteln können.<br />

Ich will die Bildungshoheit der Bundesländer gar nicht in Frage<br />

stellen, aber unsere Arbeit macht sie nicht leichter. Statt eines<br />

zentralen Log-ins, der den Zugriff auf schulische Inhalte viel<br />

leichter machen würde, müssen wir Verhandlungen mit 16 Bundesländern<br />

über die Zulassung von digitalen Lehrwerken führen.<br />

Das ist ein zeitaufwendiger und arbeitsintensiver Prozess. Immerhin<br />

haben wir mit der Zulassung in Nordrhein-Westfalen und<br />

Baden-Württemberg einen wichtigen Schritt nach vorn getan. In<br />

Hessen und Rheinland-Pfalz warten wir gerade auf grünes Licht.<br />

Wie haben Sie in Schweden den Umbau der NE Nationalencyklopedien<br />

in ein nationales Bildungsangebot gestemmt?<br />

Mit sehr viel Geduld. Es war ein langwieriger Prozess, denn die<br />

Voraussetzungen waren damals in Schweden ähnlich wie in<br />

Deutschland. Deshalb bin ich auch fest davon überzeugt, dass<br />

wir mit Brockhaus auf dem richtigen Weg sind.<br />

Die Fragen stellte Anja Sieg<br />

Mit der Zwischenbilanz ist der Schwede<br />

aber durchaus zufrieden: Brockhaus hat –<br />

mit steigender Tendenz – Verträge mit<br />

ca. 150 wissenschaftlichen und rund 1100<br />

öffentlichen Bibliotheken sowie rund<br />

2000 Schulen unter Dach und Fach.<br />

Dem schulischen Bildungsangebot widmet<br />

Kjellberg besonderes Augenmerk.<br />

„Digitale Unterrichtsmaterialien sind kein<br />

Selbstzweck, sondern können einen wichtigen<br />

Beitrag für die Modernisierung der<br />

Schulen leisten“, sagt er. Entscheidend<br />

dafür ist, digitale Lehrwerke „als das zu<br />

sehen, was sie sind, nämlich flexible<br />

Lernbegleiter, die sich an den Anforderungen<br />

von Lehrkräften und Lernenden orientieren“.<br />

Wenn sie komplexe Inhalte dann<br />

auch noch so vermitteln, dass sie den<br />

Schülern tatsächlich auch Spaß machen,<br />

„haben wir unsere Hausaufgaben gut<br />

gemacht“.<br />

Erfahrung mit neuen Anzügen<br />

Der 48-Jährige weiß, wie man einem nicht<br />

mehr zeitgemäßen Enzyklopädie-Modell<br />

einen neuen Anzug mit langfristiger Haltbarkeitsdauer<br />

verpasst. In Schweden hat er<br />

NE nach mehreren verlustreichen Jahren<br />

erfolgreich in ein digitales Bildungsangebot<br />

umgebaut.<br />

Das Mutterunternehmen der Marke<br />

Brockhaus begleitet den digitalen Unterricht<br />

in mittlerweile rund 75% aller schwedischen<br />

Schulen mit einer Vielzahl von<br />

digitalen Lehrmitteln und Lernressourcen.<br />

Kjellberg: „Das führt dazu, dass Lehrkräfte<br />

viel Zeit in der Vor- und Nachbereitung des<br />

Unterrichts sparen, die sie nutzen können,<br />

um intensiver auf die individuellen Bedürfnisse<br />

der Schüler einzugehen.“<br />

Dass der deutsche Bildungsmarkt anders<br />

– und vor allem dezentral – struk -<br />

turiert ist als die Bildungslandschaft in<br />

Schweden, schreckt Kjellberg nicht. Auch<br />

nicht, dass Brockhaus hierzulande nicht<br />

nur gegen über Jahre hinweg etablierte Bildungsverlage<br />

antritt, sondern auch gegen<br />

seinen eigenen Ruf als enzyklopädischer<br />

Dinosaurier. „Herausforderungen sind dazu<br />

da, dass man sie anpackt. In Schweden<br />

war die Situation nicht anders, heute kennen<br />

die jüngeren Lehrer NE eigentlich nur<br />

noch als digitalen Anbieter.“<br />

Die digitalen Lehrwerke von Brockhaus<br />

werden nicht auf Basis einer gedruckten<br />

Schulbuchvorlage entwickelt. Der Verlag


Ausbildungspark Verlag<br />

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Die Bewerbung zur Ausbildung<br />

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Bildnachweise: © Valua Vitaly - shutterstock.com, © Stockfour - shutterstock.com, © Tobias Arhelger - Adobe.com<br />

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Ausbildungspark Verlag | Bettinastraße 69 | 63067 Offenbach am Main | Tel.: +49 (69) 40 56 49 73 | Fax: +49 (69) 43 05 86 02 | kontakt@ausbildungspark.com


32 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

wirbt damit, dass es sich ausschließlich<br />

um Online-Lösungen handelt, die Inhalte<br />

und Technologie für eine neue Lernerfahrung<br />

innovativ verbinden und damit eine<br />

individuelle Kursgestaltung ermöglichen:<br />

■ Die Online-Schulbücher sind modular<br />

aufgebaut und durch ständige Aktualisierungen<br />

immer auf dem laufenden Stand.<br />

■ Zur Ausstattung gehören vielfältige multimediale<br />

Elemente und Animationen.<br />

■ Einzelne Medien wie Videos, Simulation<br />

und interaktive Übungen können je nach<br />

Bedarf ausgewählt werden.<br />

■ Sie sind zudem mit Brockhaus’ Online-<br />

Nachschlagewerken vernetzt, sodass Begriffsdefinitionen<br />

und vertiefendes Lexikonwissen<br />

über die gleiche Plattform mit<br />

einem Mausklick abrufbar sind.<br />

■ Lehrer und Schüler können von jedem<br />

Endgerät auf Lerninhalte zugreifen.<br />

Die Online-Schulbücher von Brockhaus<br />

haben das Zulassungsschaulaufen in den<br />

Bundesländern teils bereits abgeschlossen,<br />

teils laufen die Gespräche noch. Es ist ein<br />

langwieriger Prozess, der in München ungeduldig<br />

verfolgt wird, den Kjellberg aber<br />

nicht beeinflussen kann. Eigentlich ist er<br />

mit dem deutschen Bildungssystem durchaus<br />

zufrieden, aber manchmal wünscht er<br />

sich doch schwedische Verhältnisse, „denn<br />

dort war der Prozess deutlicher einfacher“.<br />

Seinen Schulbucheinstieg bereitet Brockhaus<br />

in mehreren Stufen vor:<br />

■ Den Anfang machen die Naturwissenschaften<br />

für die gymnasialen Jahrgangsstufen<br />

7 und 8, die danach aufsteigenden<br />

Jahrgänge 9 und 10 befinden sich bereits<br />

in Vorbereitung.<br />

■ Nach dem aktuellen Stand sind in Rheinland-Pfalz<br />

die Lehrwerke für Biologie, Chemie<br />

und Physik zugelassen, in Nordrhein-<br />

Westfalen Biologie und Chemie (Physik ist<br />

noch im Zulassungsverfahren); in Baden-<br />

Württemberg läuft für Chemie die letzte<br />

Zulassungsrunde, Physik soll zeitnah folgen<br />

und Biologie im nächsten Jahr.<br />

■Als nächster Fächerschwerpunkt stehen<br />

die Gesellschaftswissenschaften mit Geschichte,<br />

Politik/Wirtschaft und Geografie<br />

zum Schuljahr 2021/22 an.<br />

■ Sprachen sind ebenfalls für das nächste<br />

Jahr angedacht; eine Entscheidung wurde<br />

aber noch nicht getroffen, weil vorher die<br />

Nachfrage aus den Schulen abgewartet<br />

werden soll.<br />

Anja Sieg sieg@buchreport.de<br />

McGraw-Hill setzt auf digitale Lernsysteme<br />

Die Bildungsverlage rüsten mit Hochdruck ihre digitalen<br />

Angebote auf. Das ist nicht nur in Deutschland so, sondern<br />

weltweit. In den USA als dem weltweit größten<br />

Bildungsmarkt setzt neben Pearson vor<br />

allem McGraw-Hill Education Akzente im<br />

E-Learning. Das New Yorker Unternehmen<br />

(Jahresumsatz 2019: 1,6 Mrd Dollar) hat früher<br />

als viele andere Bildungsspezialisten damit<br />

begonnen, sein Geschäftsmodell von<br />

Print auf digitale Inhalte und technologiegestüzte<br />

Lernlösungen umzustellen.<br />

Schon seit 2009 sind alle Lernprogramme<br />

bis zur Hochschulreife auch digital erhältlich. In den letzten<br />

Jahren hat die amerikanische Schulbuch- und Bildungsverlagsgruppe<br />

unter dem Dach von McGraw-Hill Higher<br />

Education zudem ein breites Angebot digitaler Lernsysteme<br />

versammelt, das in schulischen Oberstufen und Hochschulen<br />

immer mehr Verwendung finden. Zu den wichtigsten<br />

digitalen Plattformen gehören McGraw-Hill Connect,<br />

Learn Smart und SmartBook. Daten werden nur selektiv<br />

herausgegeben, aber Connect z.B. hatte laut Verlag im vergangenen<br />

Jahr 4,2 Mio Nutzer, ein Plus von 8% gegenüber<br />

2018.<br />

Alle Plattformen von McGraw-Hill sind so ausgelegt, dass<br />

sie adaptiv und personalisiert auf die Lernbedürfnisse und<br />

den Arbeitsstil jeden einzelnen Nutzers eingehen und so<br />

maßgeschneiderte Lernerlebnisse liefern:<br />

■ Wenn Schüler/Studenten die elektronischen<br />

Texte lesen und die gestellten Aufgaben lösen,<br />

werden ihre Daten, solange sie eingeloggt<br />

sind, sowohl an die begleitenden Lehrkräfte als<br />

auch an den Verlag weitergeleitet.<br />

■ Tut sich ein Schüler mit einer Aufgabe<br />

schwer, sieht sein Tutor das sofort oder zumindest<br />

sehr schnell und sorgt dafür, dass<br />

McGraw-Hill zusätzliche Informationen beispielsweise<br />

als Textkasten oder Video liefert<br />

und dann je nach Ergebnis weitere Aufgaben vorschlägt.<br />

McGraw-Hill hat angekündigt, seine digitalen Lernangebote<br />

weiterhin kräftig auszubauen. Allerdings ist noch unklar,<br />

wie sich die geplante Fusion des Bildungskonzerns<br />

mit dem Mitbewerber Cengage zum weltweit zweitgrößten<br />

Bildungsriesen hinter Marktführer Pearson programma -<br />

tisch auswirkt. Unklar ist, wo die beiden Partner künftig<br />

ihre digitalen Schwerpunkte setzen werden. Ein Fragezeichen<br />

hängt auch noch darüber, wann der im Mai 2019<br />

angekündigte und in den USA weiterhin höchst umstrittene<br />

Zusammenschluss überhaupt rechtswirksam wird.<br />

Angepeilt war ursprünglich Ende März, mittlerweile ist<br />

frühestens von Juni die Rede.


34 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

VERLAGE Die Pons-Mutter Klett hat den Langenscheidt Verlag übernommen.<br />

Nach gut einem Jahr ist die Integration des Verlagsprogramms abgeschlossen.<br />

Jetzt gilt es, die Profile der grünen und der gelben Marke zu schärfen.<br />

Das Grüne etwas lockerer,<br />

Klassisch-Wertiges in Gelb<br />

lung freizugeben, weil es sich letztlich um<br />

„Bagatellmärkte“ mit nur geringen Umsätzen<br />

handelte. „Darüber hinaus ist ein<br />

hoher Wettbewerbsdruck durch digitale<br />

Angebote feststellbar. Viele Verbraucher<br />

nutzen inzwischen vorrangig das Internet,<br />

um Wörter zu suchen oder Sprachen zu<br />

lernen“, begründeten die Kartellwächter.<br />

Grüne Marke:<br />

Gabriele Schmidt ist<br />

seit 2009 Geschäfts -<br />

führerin von Pons.<br />

Gut ein Jahr ist es her, dass der zur Klett-<br />

Gruppe gehörende Wörterbuch- und<br />

Sprachlehrbuchverlag Pons mit der Übernahme<br />

der Substanz des langjährigen Wettbewerbers<br />

Langenscheidt für Aufsehen gesorgt<br />

hat. Bis in die großen Tageszeitungen<br />

haben es die Verlage mit der Vereinigung<br />

geschafft, trotz eines relativ geringeren Umsatzvolumens<br />

im Vergleich zu den Großkonzernen,<br />

über die sonst auf den Wirtschaftsseiten<br />

berichtet wird. Das „Handelsblatt“<br />

schrieb gar von der „Hochzeit zweier<br />

Giganten der Branche“. Besonders der 1856<br />

gegründete Langenscheidt Verlag ist in den<br />

meisten Haushalten ein eingeführter Name,<br />

der dem finalen Ausverkauf (s. Kasten)<br />

die höchste Aufmerksamkeit sicherte.<br />

Zwar kamen die Unternehmen zusammen<br />

auf hohe (teilweise deutlich über<br />

40%) Marktanteile sowohl bei gedruckten<br />

Wörterbüchern als auch bei den gedruckten<br />

Sprachkurs-Produkten, dennoch nickte<br />

das Bundeskartellamt die Übernahme ab,<br />

weil die „Giganten“ auf kleiner Bühne agieren.<br />

Der Zusammenschluss sei trotz anschließender<br />

marktbeherrschender Stel-<br />

Unterschiedliche Zielgruppen<br />

Die Klett-Mutter Pons übernahm das Langenscheidt-Programm<br />

aus Fremdsprachen-<br />

Wörterbüchern, Reise-Sprachführern und<br />

(digitalen) Selbstlernprodukten für Sprachen<br />

sowie die erst 2017 zur Bündelung der<br />

digitalen Aktivitäten ausgegründete Gesellschaft<br />

Langenscheidt Digital. Die Langenscheidt-Unternehmenshüllen<br />

blieben bei<br />

dem Deal außen vor. Der jahrelange Wettbewerb<br />

zwischen den beiden prägenden Marken<br />

ist damit zu Ende gegangen.<br />

Während in der Vergangenheit Langenscheidt<br />

bei den Sprachkursen stark war,<br />

waren Grammatiken eher eine Pons-<br />

Domäne. Mittlerweile ist die Integration<br />

des Programms abgeschlossen und die<br />

Positionierung der gelben und grünen<br />

Marken auf dem Markt für unterschied -<br />

liche Zielgruppen herausgearbeitet:<br />

■ Unter der Marke Pons sollen eher unkonventionelle<br />

Formate entwickelt werden<br />

wie in der Vergangenheit die Titel aus dem<br />

Bereich „Visuelles Lernen“, in dem Pons<br />

u.a. mit seinen Bildwörterbüchern Marktführer<br />

ist.<br />

■ Pons-Produkte werden einfacher ausgestattet,<br />

in einem „lockeren“ Design.<br />

■ Bei Langenscheidt stehen bewährte<br />

Sprachlernmethoden und Bücher im<br />

„klassischen und strukturierten Design“<br />

im Vordergrund. Als Beispiel werden Uni-<br />

Foto: Pons


uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

versal-Wörterbücher, Sprachkurse<br />

und Sprachreiseführer genannt.<br />

■ Bei der gelben L-Marke wird auf<br />

eine wertigere Ausstattung gesetzt.<br />

Um die Programme besser aufeinander<br />

abzustimmen, werden<br />

Produkte beider Marken von einer<br />

Redaktion entwickelt. Deren Auf -<br />

gabe ist es auch, die Programme<br />

aufeinander abzustimmen und ähnliche<br />

Titel beider Marken zu überarbeiten.<br />

„Es wird noch eine längere<br />

Zeit in Anspruch nehmen, die vorhandenen<br />

Produkte konzeptionell<br />

so zu positionieren, dass jede Reihe<br />

der beiden Marken differenziert<br />

und nach außen und innen ein -<br />

deutig erkennbar ist und die jeweils<br />

unterschiedlichen Interessen der<br />

Zielgruppen anspricht“, erklärt<br />

Pons-Geschäftsführerin Gabriele<br />

Schmidt. „Reihen überlappen sich,<br />

was per se nicht schlimm ist, wenn<br />

es eine klare Positionierung gibt.“<br />

Neben der Redaktion kommen<br />

auch Herstellung, Marketing und<br />

Vertrieb aus einer Hand. Der Verlag<br />

will die Möglichkeit nutzen, Buchhandlungen<br />

einen individuellen<br />

grün-gelben Sortimentsmix mit Titeln<br />

für verschiedene Kunden- und<br />

Lerngruppen zusammenzustellen.<br />

Am Puls der Zeit<br />

In dem durch die Digitalisierung<br />

unter Druck stehenden Bildungsmarkt<br />

sind die Segmente von unterschiedlich<br />

starken Rückgängen<br />

betroffen. „Generell kann man sagen:<br />

Je größer und umfangreicher<br />

die gedruckten Wörterbücher sind,<br />

desto höher sind die Rückgänge,<br />

weil sie für eine digitale Nutzung<br />

prädestiniert sind“, hat Gabriele<br />

Schmidt festgestellt. Nachfrage sei<br />

allerdings weiterhin vorhanden,<br />

der Markt nach wie vor stattlich.<br />

Von Umsatzrückgängen wenig<br />

betroffen sei hingegen das Segment<br />

Sprachenlernen, „denn es<br />

gibt eine Zielgruppe, die für neuartige<br />

Konzepte offen ist. Für die<br />

müssen wir am Puls der Zeit bleiben<br />

und Ideen generieren, wie<br />

man Menschen für das Thema<br />

Sprache begeistern kann.“<br />

Digitale Erweiterungen spielen<br />

bei Pons bereits schon seit Jahren<br />

eine Rolle, um die Lerner auf verschiedenen<br />

Wegen abholen zu<br />

können. Viele gedruckte Titel werden<br />

mit einem Download, einer<br />

App oder Online-Anwendung angereichert.<br />

Christina Reinke reinke@buchreport.de<br />

NEU AB MÄRZ!<br />

ISBN 978-3-7886-7694-0<br />

Naturwissenschaften easy Physik.<br />

Einsteins Universum.<br />

Die neue Reihe ab 11 Jahren<br />

Klares Layout mit vielen Illustrationen<br />

Komplexe Zusammenhänge – einfach<br />

und unterhaltsam erklärt<br />

Langenscheidts Ausverkauf<br />

Als Langenscheidt 2006 sein 150-jähriges Bestehen feierte, verwies der<br />

familiengeführte Verlag auf seine großen Marken und einen stolzen Gruppen-Umsatz<br />

von 255 Mio Euro, verteilt auf 3 Säulen:<br />

■ Fremdsprachen (vor allem Wörterbücher)<br />

■Reise (USA-Kartografie, „Polyglott“ und „APA“-Reiseführer)<br />

■Wissen/deutsche Sprache („Brockhaus“, „Duden“).<br />

Weil alle drei Säulen unter zunehmendem Digitalisierungsdruck gerieten,<br />

vor allem die Wissenssparte (u.a. durch Wikipedia), erfolgte ein schrittweiser<br />

Ausverkauf der Langenscheidt-Familiengesellschaft:<br />

■ Brockhaus an Bertelsmann (2009)<br />

■Bibliographisches Institut/Duden, Kalenderverlag KV&H an Cornelsen (2009)<br />

■ US-Straßenkarten an Universal Map (2010)<br />

■ Thüringer Verlagsauslieferung an Rhenus (2010)<br />

■ Polyglott an Ganske (2011)<br />

■ Erwachsenenbildung/Schule an Klett (2012)<br />

■ Sprachen/Wörterbücher an Günther (2013).<br />

Günther sah 2019 schließlich keine Zukunftsperspektive für die Fortführung<br />

des Betriebs, der nach buchreport-Schätzung nur noch<br />

ca. 11 Mio Euro umsetzte, verkaufte die Substanzen an Wettbewerber Klett/<br />

Pons und schloss den Verlag.<br />

ISBN 978-3-7886-7693-3<br />

Naturwissenschaften easy Physik.<br />

Physik. Licht und Atome.<br />

Jedes Buch:<br />

Ab 11 Jahren, HC, 64 Seiten, 20 x 27,5 cm<br />

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36 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

LERNHILFEN Lünebuch greift mit Lernhilfenmessen Schülern unter die Arme.<br />

Die Buchhandlung kooperiert bei dem Projekt mit mehreren Verlagen.<br />

Das Veranstaltungsformat lockt nicht nur die Lernenden ins Geschäft.<br />

Mit der »Mini-Didacta«<br />

Schüler sattelfest machen<br />

Blickfang bei Lünebuch:<br />

Während der Lernhilfenmesse<br />

„Clever & Plietsch“<br />

im Februar präsentierte<br />

Martina Mark auch<br />

Bücher für Leseanfänger.<br />

Spätestens wenn die Noten schwächeln, suchen<br />

Schüler und Eltern Hilfe: Lünebuch in<br />

Lüneburg profiliert sich auch für diesen Fall<br />

mit einem besonderen Veranstaltungsformat.<br />

In der Phase um die Vergabe der Zwischenzeugnisse<br />

bietet die Buchhandlung seit<br />

4 Jahren die Lernhilfenmesse „Clever &<br />

Plietsch“ an. In diesem Jahr lockte sie über<br />

drei Wochen im Februar in das Geschäft.<br />

Etabliert hat die „Mini-Didacta“ mit erweitertem<br />

Begleitprogramm Martina Mark. Sie gehört<br />

seit 20 Jahren zum Lünebuch-Team und<br />

ist dort auch als Sortimentsmanagerin für<br />

Lernhilfen aktiv.<br />

„In dem Segment, das in vielen Buchhandlungen<br />

immer noch nur ein Nischendasein<br />

führt, steckt ein großes Potenzial“,<br />

sagt Mark. Und verweist dabei auf zwei<br />

Foto: Lünebuch


In Vielfalt lernen – miteinander und voneinander<br />

Susanne Ulrich,<br />

mit Übungen von Andreas Schröer,<br />

Kirsten Nazarkiewicz<br />

Toleranz-Bilder<br />

Fotobox für die politische Bildung<br />

erscheint im März<br />

63 Fotokarten mit Begleitbuch<br />

in handlicher Box<br />

€ 30,– (D)<br />

ISBN 978-3-86793-814-3<br />

Benedikt Sturzenhecker, Thomas Glaw, Moritz Schwerthelm<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

von Benachteiligten fördern –<br />

Band 3<br />

Kooperativ in der Kommune demokratisches Engagement<br />

von Kindern und Jugendlichen ermöglichen<br />

Benedikt Sturzenhecker,<br />

Thomas Glaw, Moritz Schwerthelm<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

von Benachteiligten fördern –<br />

Band 3<br />

Kooperativ in der Kommune demokratisches<br />

Engagement von Kindern<br />

und Jugendlichen ermöglichen<br />

erscheint im April<br />

ca. 400 Seiten, Broschur<br />

ca. € 25,– (D)<br />

ISBN 978-3-86793-904-1<br />

René Märtin, Julia Tegeler<br />

Wertebildung im Jugendfußball –<br />

Ein Handbuch für Trainer<br />

TeamUp! – Werte gemeinsam leben<br />

René Märtin, Julia Tegeler<br />

Wertebildung im Jugendfußball –<br />

Ein Handbuch für Trainer<br />

TeamUp! – Werte gemeinsam leben<br />

erscheint im Mai<br />

ca. 160 Seiten, mit Praxismaterialien,<br />

Broschur mit Ringbindung<br />

€ 16,– (D)<br />

ISBN 978-3-86793-907-2<br />

EBOOK<br />

Erscheint als E-Book<br />

EBOOK<br />

Erscheint als E-Book<br />

Bertelsmann Stiftung, Akademie Führung & Kompetenz<br />

am Centrum für angewandte Politikforschung (Hrsg.)<br />

Eine Welt der Vielfalt<br />

Ein Trainingsprogramm des A WORLD OF DIFFERENCE ®<br />

Institute der Anti-Defamation League, New York,<br />

in der Adaption für den Schulunterricht<br />

Bertelsmann Stiftung,<br />

Akademie Führung & Kompetenz<br />

am Centrum für angewandte<br />

Politikforschung (Hrsg.)<br />

Eine Welt der Vielfalt<br />

Ein Trainingsprogramm des A WORLD<br />

OF DIFFERENCE ® Institute der<br />

Anti-Defamation League, New York,<br />

in der Adaption für den Schulunterricht<br />

5. Auflage 2019, 172 Seiten, Broschur<br />

mit Praxismaterial auf CD-ROM<br />

€ 24,– (D)<br />

ISBN 978-3-89204-832-9<br />

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Jana Frings, Felicitas Kempf, Julia Schütz<br />

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Bildungssysteme 2019<br />

Transparenz schaffen –<br />

Governance stärken<br />

erscheint im April<br />

ca. 400 Seiten, Broschur<br />

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ISBN 978-3-86793-887-7<br />

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Als E-Book erhältlich (PDF)<br />

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38 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

»Jedes Schuljahr bietet neue Chancen«<br />

Susanne Hepperle berät bei Stark den Buchhandel beim Verkauf. Tipps von der Expertin.<br />

■Wie viel Regalplatz steht für die Präsentation von<br />

Lernhilfen in der Buchhandlung zur Verfügung? Wie<br />

viel Platz ist für Aktionen auf der Fläche vorhanden,<br />

die zu jahreszeitlich wechselnden Schwerpunkten<br />

durchgeführt werden können?<br />

Susanne Hepperle<br />

Sortimentserweiterung mit Perspektive: „Weil die<br />

Zahl der Schüler weiter steigt und die Anforderungen<br />

im Bildungssystem wachsen, sind Lernhilfen ein Segment<br />

mit großem Umsatzpotenzial. Jedes Schuljahr<br />

bietet neue Chancen“, sagt Susanne Hepperle, seit<br />

2001 beim Stark Verlag tätig und dort als Sales Managerin<br />

auch für die Sortimentsberatung im Buchhandel<br />

verantwortlich. Was sind die Rahmenbedingungen für<br />

einen erfolgreichen Einstieg? Welche Faktoren sind<br />

für die Präsentation von Lernhilfen wichtig? Hier zentrale<br />

Tipps der Expertin im Überblick.<br />

Wie ist das Umfeld?<br />

„Am Anfang steht die gründliche Analyse des Marktumfelds<br />

und der eigenen Ressourcen“, schildert Hepperle<br />

und nennt dafür folgende zentrale Fragen, die<br />

Sortimenter vor dem Einstieg beantworten sollten:<br />

■Wie groß ist das Einzugsgebiet der Buchhandlung<br />

und wie viele Schulen beziehungsweise Schultypen<br />

gibt es in der Umgebung, auf die ein Lernhilfen-Sortiment<br />

zugeschnitten werden könnte?<br />

■Wie entwickeln sich die Bildungspläne? Wird zum<br />

Beispiel auch im Bundesland der Buchhandlung von<br />

G8 auf G9 umgestellt und kann darauf mit entsprechenden<br />

Lernhilfetiteln reagiert werden?<br />

■Wie entwickeln sich die Schülerzahlen im Einzugsgebiet,<br />

wie groß ist die Zielgruppe, mit der kalkuliert<br />

werden kann?<br />

■Welche Angebote für Schüler pflegen eventuell vorhandene<br />

Wettbewerber vor Ort?<br />

Schuljahr taktet das Sortiment<br />

Hepperle: „Ist der Entschluss zum Einstieg gefallen,<br />

kann es an die konkrete Gestaltung des Sortiments gehen.<br />

Dabei ist die Ausrichtung am Schuljahr mit den<br />

jahreszeitlich wechselnden Themen wichtig.“ Ein<br />

Blick in den Kalender und auf Anlässe, auf die mit einem<br />

passgenau getimten Lernhilfenangebot reagiert<br />

werden sollte:<br />

■Schulanfang (Juli bis September): Themen für Sortimentsschwerpunkte<br />

sind der Wechsel an weiterführende<br />

Schulen, die ersten Tests nach den Ferien, aber<br />

auch Prüfungen für das neue Schuljahr.<br />

■Elternsprechtage (Oktober bis Dezember): Im Verlauf<br />

des Schuljahres werden zu diesem Zeitpunkt<br />

eventuell erste Lücken sichtbar, die Schüler und Eltern<br />

nach Lernhilfen greifen lassen. Aber auch die Vorbereitung<br />

auf Klassenarbeiten beziehungsweise Facharbeiten<br />

und Referate kann Nachfrage erzeugen.<br />

■Zwischenzeugnis (Februar bis Mai): In dieser Phase<br />

geht es darum, Defizite auszugleichen und aufgedeckte<br />

Wissenslücken zu schließen. Hepperle: „Spätestens<br />

wenn die Versetzung gefährdet ist, wird intensiv nach<br />

Lernhilfen gesucht.“<br />

■Auf dem Schirm haben sollten Buchhändler auch die<br />

Phase der Abiturprüfungen (Januar bis April), die zu<br />

einem erhöhten Lerndruck führt.<br />

Entscheidend für den Erfolg im Geschäft mit Lernhilfen<br />

ist neben dem passenden Titelangebot die Präsentation.<br />

Hepperle: „Zu den angesagten Zeitpunkten<br />

sollte im Schaufenster klar gezeigt werden, dass sich<br />

die Buchhandlung als Partner in Schulfragen positioniert.<br />

Aber auch auf der Website und im Online-Shop<br />

der Buchhandlung lässt sich das Thema ausspielen.“<br />

Der Lernhilfenbereich sollte in der Buchhandlung gut<br />

sichtbar sein. „Man kann auch mit diesem Thema<br />

Thementische kreieren und Blickfänge schaffen. Und<br />

es zieht Kunden ins Geschäft, die neben den Hilfen<br />

für den Unterricht auch oft Zusatzkäufe tätigen“,<br />

wirbt die Sales-Managerin von Stark.<br />

Ausführliche Informationen zum Thema liefert die<br />

für Buchhändler kostenlose buchreport-Webinarreihe<br />

„Lernhilfen erfolgreich einkaufen, präsentieren und<br />

verkaufen“ in Kooperation mit dem Stark Verlag. Link:<br />

https://www.buchreport.de/news/webinar-lernhilfenbuchhandel/<br />

Foto: Stark Verlag


uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

zentrale Faktoren, die auch perspektivisch<br />

für Chancen beim<br />

Umsatz stehen:<br />

■Wachsende Zielgruppe: Die<br />

Schülerzahlen steigen. 2017/18<br />

drückten nach Angaben des statistischen<br />

Bundesamtes 8,35 Mio<br />

Kinder und Jugendliche die Schulbank,<br />

im Zeitraum 2018/19 kletterte<br />

die Zahl auf 19,94 Mio.<br />

■ Druck im Bildungssystem: „Die<br />

Lehrkräfte, aber auch die Eltern<br />

und Schüler sind stärker gefordert.<br />

Individuelle Betreuung wird<br />

perspektivisch noch wichtiger werden,<br />

also braucht man zusätzliches<br />

Material, das über die Schulbücher<br />

hinausgeht. Das wird die<br />

Nachfrage nach Lernhilfen steigern“,<br />

konstatiert Mark.<br />

Infoangebot kommt an<br />

Lünebuch hat das früh erkannt<br />

und mit den Lernhilfemessen reagiert.<br />

„Die Veranstaltung ist mittlerweile<br />

an den Schulen vor Ort<br />

bekannt, und neben Schülern und<br />

Eltern kommen auch Lehrer in die<br />

Buchhandlung, um sich über die<br />

Angebote der Verlage zu informieren“,<br />

schildert Mark. Wie zieht Lünebuch<br />

die Minimessen auf? Details<br />

zu dem Projekt, mit dem sich<br />

die Buchhandlung als Partner für<br />

den Schulerfolg positioniert:<br />

■ Für die Minimesse werden in<br />

der Buchhandlung 70 qm als Ausstellungsfläche<br />

bestückt. Während<br />

des Jahres präsentiert Lünebuch<br />

Lernhilfen auf 7 Regalmetern, hinzu<br />

kommen einige Tische.<br />

■ Lünebuch kooperiert bei „Clever<br />

& Plietsch“ mit mehreren Verlagen,<br />

die während der Messe Titel<br />

aus ihren jeweiligen Programmen<br />

präsentieren. In diesem Jahr waren<br />

das Bibliographische Institut,<br />

Klett, Cornelsen, Westermann,<br />

Schroedel, Hueber, der Verlag an<br />

der Ruhr, Hauschka, Loewe und<br />

der Stark Verlag beteiligt.<br />

■ Einen Schwerpunkt bildete in<br />

diesem Jahr das Thema „English<br />

for Fun“, wobei auch Grundschulkinder<br />

angesprochen wurden. Für<br />

diese Zielgruppe sorgte u.a. Loewe<br />

mit seinen zweisprachigen Büchern<br />

für das passende Angebot.<br />

Bei diesem Schwerpunkt war auch<br />

die Umbreit-Tochter Petersen<br />

Buchimport mit im Boot.<br />

■ Um interessierten Eltern die Möglichkeit<br />

zu verschaffen, sich ungestört<br />

mit den ausgestellten Lernhilfe-Angeboten<br />

zu beschäftigen, wurde<br />

an mehreren Terminen in der<br />

Buchhandlung eine Betreuung für<br />

Kinder ab 5 Jahren offeriert.<br />

■ Für die flächendeckende Werbung<br />

vor Ort hat die Buchhandlung<br />

einen mehrseitigen Veranstaltungsflyer<br />

produziert und unter<br />

die Lüneburger gebracht. Als<br />

Multiplikator ist auch die Lokalpresse<br />

mit im Boot. Sie berichtete<br />

nicht nur zum Auftakt über die<br />

Messe, sondern nahm das flankierende<br />

Veranstaltungsprogramm<br />

in den täglich veröffentlichten Terminkalender<br />

auf.<br />

■Zum Begleitprogramm gehören<br />

auch Veranstaltungen für die Leseförderung.<br />

In diesem Jahr wurden<br />

in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule<br />

Lesungen in einfacher<br />

Sprache angeboten. Unter dem Titel<br />

„Vorlesen stärkt Groß und Klein“<br />

gab es an einem Abend überdies<br />

eine Bilderbuchpräsentation in Kooperation<br />

mit den Verlagen ArsEdition,<br />

Carl Hanser und Prestel.<br />

■ In das Netzwerk eingebunden<br />

wurde auch die Polizei. Sie stellte<br />

Schülern an einem Tag in der<br />

Buchhandlung ihr Ausbildungsangebot<br />

vor.<br />

Wie hoch ist der Aufwand, wie<br />

ist die Kosten-Nutzen-Relation?<br />

„Man muss sich natürlich mit<br />

dem Segment auseinandersetzen,<br />

aber ich hatte schon immer ein Interesse<br />

an Bildungsthemen“, sagt<br />

Mark, die nach ihrem Studium der<br />

Slawistik, Philosophie und Geschichte<br />

zunächst überlegt hatte,<br />

in die Erwachsenenbildung zu gehen.<br />

Für Lünebuch rechne sich<br />

der Aufwand in mehrfacher Hinsicht.<br />

Mark: „Die Ausstellung ist<br />

auch ein Frequenzbringer, von<br />

dem alle Abteilungen profitieren.“<br />

Rainer Uebelhöde uebelhoede@buchreport.de<br />

S U P - G U I D E<br />

15 SUP-SPOTS<br />

+ Einkehr-Tipps<br />

Ostseeküste &<br />

Holstein<br />

Thomas Kettler<br />

die besten<br />

SUP<br />

Hamburg<br />

& UMland<br />

Björn Nehrhoff Von Holderberg<br />

G U<br />

I D E<br />

+<br />

Hamburg<br />

& Umland<br />

Verlagsauslieferungen<br />

Verlag<br />

die besten<br />

Einkehr-<br />

Tipps<br />

Bayerisches<br />

Alpenvorland<br />

16,90<br />

Euro [D]<br />

Deutschland: PROLIT<br />

Schweiz: AVA Verlagsvertretungen AG<br />

Österreich: freytag & berndt und Artaria KG


40 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

SPRACHEN Die EU forciert seit Längerem neue Ansätze beim Sprachenlernen.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei, Sprache als soziales Handeln zu verstehen.<br />

Klett hat jetzt den Begleitband zum europäischen Referenzrahmen veröffentlicht.<br />

Vom Sprachenlernen zum<br />

Beziehungsmanagement<br />

Das Erlernen fremder Sprachen weist weit<br />

über Grammatik und Vokabeln hinaus: Das<br />

hat 2001 der „Gemeinsame europäische<br />

Referenzrahmen für Sprachen“ (GeR) des<br />

EU-Ministerrats systematisch aufbereitet<br />

und empfehlend forciert. Bekannt sind die<br />

dort europaweit definierten und für anerkannte<br />

Sprachzertifikate wichtigen Kompetenzniveaus<br />

von A1 bis C2, mittlerweile<br />

noch um eine Vorstufe erweitert. Der Referenzrahmen<br />

macht auch Lehrpläne vergleichbar<br />

und formuliert, was als Kommunizieren<br />

in fremder Sprache anzustreben<br />

ist, auch differenziert nach beruflichen und<br />

sozialen Anforderungen.<br />

„Ein revolutionäres Werk“, sagt Sebastian<br />

Weber, der im Ernst Klett Sprachen Verlag<br />

die Redaktion für Deutsch als Zweitund<br />

Fremdsprache (DaZ/DaF) leitet. Die<br />

EU hat das GeR-Konzept mittlerweile präzisiert,<br />

Lücken geschlossen und Anforderungen<br />

aktualisiert. Mit großem Aufwand<br />

und unter Beteiligung von mehr als 1000<br />

Sprachexperten ist ein GeR-„Companion“<br />

entstanden, der jetzt von Klett als „Begleitband“<br />

auf Deutsch herausgebracht wird.<br />

Kooperationspartner ist das Goethe-Institut,<br />

das weltweit den Deutsch-Spracherwerb<br />

fördert, selbst Sprachkurse veranstaltet<br />

und zuletzt u.a. gemeldet hat, dass<br />

13.400 Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache<br />

an seinen Fortbildungs- und Qualifizierungsprogrammen<br />

teilgenommen<br />

haben. Lehrer und Lehrerinnen sowie<br />

Gestalter von Lehrplänen und Materialien<br />

sind die Hauptzielgruppe des GeR.<br />

Mediation als zentrale Kompetenz<br />

Bei den Verfeinerungen und Ergänzungen<br />

des „Begleitbands“ ist Mediation der am<br />

meisten beachtete Begriff, der hier über<br />

das landläufige Verständnis der juristischen<br />

oder psychologischen Konfliktvermittlung<br />

hinausweist, wie Sebastian Weber<br />

im nebenstehenden Interview erläutert: Es<br />

geht beispielsweise auch darum, zwischen<br />

Teilnehmern unterschiedlicher Sprachen<br />

und Kulturen zu vermitteln oder auch<br />

internationale Teams moderieren zu können.<br />

Mediation ist ausdifferenziert in:<br />

■ Einen Text sprachmitteln: u.a. Daten,<br />

Schaubilder erklären, Notizen anfertigen,<br />

einen Text übersetzen<br />

■ Konzepte vermitteln: Gruppenarbeit anleiten<br />

und in einer Gruppe kooperieren<br />

■ Kommunikation vermitteln: u.a. in heiklen<br />

Situationen moderieren<br />

■ Strategien/Konzepte erläutern<br />

■ Strategien zur Textvereinfachung nutzen.<br />

Zielführende Kommunikationsstrategien<br />

Dabei rückt zwangsläufig das klassische<br />

Sprachlernziel in den Hintergrund, so nahe<br />

wie möglich an die Fertigkeiten eines<br />

Muttersprachlers heranzukommen. Kommunikationskompetenz<br />

gilt jetzt wichtiger<br />

als die linguistische Korrektheit. Es geht in<br />

dem fortgeschriebenen GeR viel stärker<br />

darum, Menschen in die Lage zu versetzen,<br />

über sprachliche und kulturelle<br />

Unterschiede hinweg Beziehungen zuein -<br />

ander aufzubauen und zu managen sowie<br />

zielführende Kommunikationsstrategien<br />

zu verfolgen. Statt wie in der Vergangenheit<br />

z.B. in Englischkursen die britische<br />

oder amerikanische Diskussionskultur zu<br />

vermitteln, müsse heute berücksichtigt<br />

werden, dass viele Verhandlungen auf Englisch<br />

geführt und Konferenzen auf Englisch<br />

von Menschen abgehalten werden, die keine<br />

Muttersprachler sind.<br />

Thomas Wilking wilking@buchreport.de


uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Lernen | Wissen | Sprachen<br />

41<br />

»Viel mehr als der treffende Ausdruck«<br />

Wie sich die Anforderungen ans Fremdsprachenlernen weiter ausdifferenzieren<br />

Sebastian Weber (Foto) hat Germanistik<br />

studiert und arbeitet seit 1993<br />

in verschiedenen Positionen in der<br />

Klett Gruppe. Seit 2016 ist er Redaktionsleiter<br />

im Bereich Deutsch als<br />

Zweit- und Fremdsprache.<br />

Foto: Ernst Klett Sprachen<br />

Deutsch als Fremdsprache ist durch<br />

die Flüchtlingszuwanderung stark<br />

ins öffentliche Bewusstsein gerückt.<br />

Wie entwickelt sich der Markt?<br />

Die Flüchtlingszuwanderung hat<br />

für eine besondere Nachfrage und<br />

Aufmerksamkeit gesorgt, aber der<br />

Bedarf für Deutsch als Fremdsprache<br />

ist sehr viel breiter gestreut,<br />

beispielsweise auch durch Binnenmigration<br />

in Europa. Die Herausforderung<br />

besteht darin, dass wir<br />

uns auf sehr unterschiedliche Zielgruppen<br />

einstellen müssen. Das<br />

Spektrum reicht von Menschen<br />

mit vergleichbarer Schulbildung<br />

bis zu solchen, die keine Alphabetisierung<br />

erfahren haben, zumindest<br />

nicht in unserem Schriftsystem.<br />

Diese Heterogenität ist bei der Entwicklung<br />

von Materialien zu beachten<br />

und für die Unterrichtenden<br />

eine Riesenherausforderung.<br />

Welche Rolle spielt der europäische<br />

Referenzrahmen für Sprachen? Was<br />

sehen Sie als seine Hauptleistung?<br />

Er forciert in vielen Facetten einen<br />

handlungsorientierten und differenzierten<br />

Spracherwerb. Sprache wird<br />

im kulturellen Rahmen gesehen und<br />

als umfassende Kommunikation verstanden.<br />

Und natürlich hat er mit<br />

den Niveaubeschreibungen erstmals<br />

eine transparente Systematisierung<br />

von Spracherwerbsstufen geleistet.<br />

Die sprachliche Grundverständigung<br />

in einer Fremdsprache steht<br />

nicht mehr im Vordergrund?<br />

Sie gehört dazu, aber die bloße<br />

Übersetzung und funktionale Nutzung<br />

der Sprache wird im Alltag<br />

immer mehr automatisiert. Das<br />

funktioniert schon sehr gut und es<br />

gibt auf diesem Feld riesige Entwicklungsfortschritte.<br />

Den Fremdsprachenunterricht<br />

aber wird auch<br />

stark prägen, was darüber hinausgeht.<br />

Dafür braucht es interkulturelles<br />

Wissen und ein Verständnis<br />

für Metaebenen.<br />

Es ist dabei viel von Mediation die<br />

Rede. Was heißt das in diesem Zusammenhang?<br />

Mediation ist der meistgehypte Begriff.<br />

Er weist hier über das land -<br />

läufige Verständnis der juristischen<br />

oder psychologischen Konfliktvermittlung<br />

hinaus. Es geht heute weniger<br />

darum, in der gelernten Sprache<br />

mit einem Muttersprachler gut<br />

zu kommunizieren, sondern um<br />

Sprachmittlung im weitesten Sinne,<br />

auch zwischen Teilnehmern unterschiedlicher<br />

Sprachen zu vermitteln,<br />

weil zum Beispiel wichtig wird,<br />

in einem internationalen Team arbeiten<br />

und moderieren zu können.<br />

Stichwort „plurikulturelle Kompetenz“…<br />

Verstehen, dass es nicht nur um<br />

den treffenden sprachlichen Ausdruck<br />

geht, sondern dass Sprache<br />

in unterschiedlichen Kontexten<br />

stattfindet. Ein einfaches Beispiel<br />

sind Begrüßungsrituale: Küsschen,<br />

Händeschütteln oder Verbeugen.<br />

Das Fremdsprachenlernen wird<br />

erweitert auf eine übergreifende<br />

kommunikative Kompetenz. Es<br />

geht darum, eine Sensibilität für<br />

die Unterschiede der Herkunftund<br />

der Zielsprache zu entwickeln.<br />

Welche Spuren hinterlässt die digitale<br />

Kommunikation?<br />

Auch die gehört zum handlungsorientierten<br />

Spracherwerb. Sie<br />

stand im Referenzrahmen 2001<br />

noch nicht im Fokus, aber jetzt im<br />

Begleitband: Wie schreibe ich einen<br />

Blog, wie nutze ich Messenger-<br />

Dienste, was ist bei Mails zu beachten.<br />

Die Regeln dieser Textsorten<br />

müssen vermittelt werden.<br />

Welche Rolle spielen neben allgemein-kultureller<br />

Kommunikationskompetenz<br />

konkrete Handlungs -<br />

situationen?<br />

Es gibt für viele berufliche Anforderungen<br />

spezielle Angebote, beispielsweise<br />

in der Pflege, wo Menschen<br />

in unser Gesundheitssystem<br />

integriert werden mit großen Anforderungen<br />

an sprachliche und berufliche<br />

Kompetenz. Ein anderes Beispiel:<br />

Wir arbeiten gerade an einem<br />

Lehrwerk für Studierende. Diese<br />

recht große Zielgruppe braucht nicht<br />

nur allgemeine Sprachkenntnisse,<br />

sondern muss auch in ihrer Studierfähigkeit<br />

gestützt werden: wie man<br />

in einer Vorlesung Notizen macht,<br />

Themen in einer Präsentation auf -<br />

bereitet, eine Hausarbeit schreibt.<br />

Solche spezifische Verarbeitung von<br />

Sprache muss in einem Sprachlehrwerk<br />

heute vermittelt werden.


42 Lernen | Wissen | Sprachen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

VERLAGE Bildung betrifft jeden, aber nicht alle sind mit dem System zufrieden.<br />

Sachbücher zum Thema weisen verschiedene Wege für die Zukunft aus.<br />

Vorschläge für die Bildung<br />

Nachgefragt:<br />

Gerald Hüther hat mit<br />

seinen Ko-Autoren Marcell<br />

Heinrich und Mitch<br />

Senf einen Sachbuch-<br />

Bestseller gelandet.<br />

Das aktuelle Schulsystem weißt Lücken<br />

auf und hat noch Luft nach oben, so die<br />

Meinung der Autoren, die in diesem Frühjahr<br />

Sachbücher zum Thema Bildung vorlegen.<br />

Uneins sind sie sich jedoch darin,<br />

wie der Weg zu einer besseren Bildung gelingt.<br />

Beispiele:<br />

■ Die seit gut einem Jahr die Gesellschaft<br />

bewegende Klimainitiative Fridays for Future<br />

hat Olaf-Axel Burow inspiriert. In „Future<br />

Fridays. Warum wir das Schulfach Zukunft<br />

brauchen“ (Beltz) plädiert er dafür,<br />

die Debatte und das Thema Klimaschutz<br />

in die Lehrpläne aufzunehmen. Durch das<br />

neue Fach sollen Schüler lernen, die Gestalter<br />

ihrer Zukunft zu werden.<br />

■ Bestsellerautor Gerald Hüther und seine<br />

Ko-Autoren Marcell Heinrich und Mitch<br />

Senf haben mit ihrem Titel „#Education<br />

For Future“ einen Nerv getroffen. In dem<br />

bei Goldmann veröffentlichten Titel fordern<br />

sie die Zivilgesellschaft auf, die Bildung<br />

nicht allein den Bildungseinrichtungen<br />

zu überlassen. Das Sachbuch ist nach<br />

Erscheinen auf Platz 32 ins Hardcover-<br />

Ranking des SPIEGEL eingestiegen.<br />

■ Harald Lesch und Ursula Forstner haben<br />

sich mit ihren Ideen „Wie Bildung gelingt“<br />

(wbg Theiss) ebenfalls bereits auf der Bestsellerliste<br />

platzieren können (in der ersten<br />

Woche auf Rang 26).<br />

■Auch die Digitalisierung wird diskutiert.<br />

Wie können digitale Medien in den Schulalltag<br />

integriert werden? Und ist es überhaupt<br />

nötig, dies zu tun? In „Der gesteuerte<br />

Mensch?“ (Evangelische Verlagsanstalt) beschäftigt<br />

sich Gottfried Böhme mit diesen<br />

Fragen und kritisiert den Digitalpakt Schule,<br />

mit dem 5 Mrd Euro für die Digitalisierung<br />

von Schulen bereitgestellt werden.<br />

Während die meisten Titel Zukunftsszenarien<br />

entwerfen, blickt Roland Girtler<br />

zurück: In einer Neuauflage von „Die alte<br />

Klosterschule“ (Böhlau Wien) beschäftigt<br />

er sich mit der Klostererziehung, einem<br />

Relikt des Mittelalters, das bis in die 70er-<br />

Jahre fortgeführt wurde.<br />

Rika Kulschewski kulschewski@buchreport.de<br />

Sachbücher zum Thema Bildung<br />

Autor<br />

Böhme<br />

Burow<br />

Dederichs<br />

El-Mafaalani<br />

Girtler<br />

Hüther u.a.<br />

Koch, Brodkorb<br />

Jung<br />

Largo<br />

Lesch/Forstner<br />

Roß<br />

Rottke-Fielsch u.a.<br />

Rudolph/Leinemann<br />

Schregenberger u.a.<br />

Schreiber<br />

Wiesinger<br />

Auswahl<br />

Titel<br />

Der gesteuerte Mensch?<br />

Future Fridays. Warum wir das Schulfach Zukunft brauchen<br />

Der Sturz der Eule<br />

Mythos Bildung<br />

Die alte Klosterschule<br />

#Education For Future<br />

Der Abitur Betrug<br />

Let's Rock Education<br />

Wer bestimmt den Lernerfolg<br />

Wie Bildung gelingt<br />

Bildung. Eine Anleitung<br />

Mittendrin Friedrich-List-Gymnasium<br />

Wahnsinn Schule<br />

GymiZyte<br />

Kinder des Koran<br />

Machtkampf im Ministerium<br />

Verlag<br />

Ev. Verlagsanstalt<br />

Beltz<br />

Bonifatius<br />

Kiepenh. & Witsch<br />

Böhlau Wien<br />

Goldmann<br />

Zu Klampen Verlag<br />

Droemer<br />

Piper<br />

wbg Theiss<br />

Rowohlt<br />

Oertel u. Spörer<br />

Rowohlt Berlin<br />

NZZ Libro<br />

Ullstein<br />

Edition QVV<br />

Euro<br />

15,00<br />

16,95<br />

16,00<br />

20,00<br />

23,00<br />

22,00<br />

16,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

20,00<br />

22,00<br />

19,95<br />

22,00<br />

34,00<br />

10,99<br />

22,00<br />

ET<br />

3/<strong>2020</strong><br />

3/<strong>2020</strong><br />

4/<strong>2020</strong><br />

2/<strong>2020</strong><br />

2/<strong>2020</strong><br />

2/<strong>2020</strong><br />

3/<strong>2020</strong><br />

3/<strong>2020</strong><br />

6/<strong>2020</strong><br />

2/<strong>2020</strong><br />

1/<strong>2020</strong><br />

3/<strong>2020</strong><br />

5/<strong>2020</strong><br />

5/<strong>2020</strong><br />

4/<strong>2020</strong><br />

1/<strong>2020</strong><br />

Foto: privat


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44 Mein Schreibtisch buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Anne Jacobs Im Taunus<br />

Ein Raum für mich allein<br />

Der Schreibtisch, an dem ich arbeite, gehörte meinem<br />

Vater. Ein mächtiges Möbelstück aus Eichenholz, im<br />

Stil des „Danziger Barock“ und Teil eines „Herren -<br />

zimmers“, von dem heute außer dem Schreibtisch nur<br />

noch ein Schrank, ein Sessel und die Standuhr übrig<br />

geblieben sind. Nach dem Tod meiner Eltern erbte<br />

ich die Möbel und ich spürte schon damals, dass dieser<br />

Schreibtisch meine Bestimmung ist. Allerdings war es<br />

noch ein weiter Weg, bis ich meinen Platz dort erobert<br />

hatte.<br />

Alte Möbel sind in einem modernen Einfamilienhaus<br />

nicht immer praktisch. Der Schreibtisch landete<br />

im Arbeitszimmer, das dem arbeitenden Ehemann vorbehalten<br />

war. Ich, die nach beendeter Lehrerausbildung<br />

keine Anstellung erhalten hatte, war für Haushalt und<br />

Kinder zuständig und jobbte nebenbei in einer Buch-


uchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

45<br />

Fotos: privat; Fotostudio Marlies<br />

handlung. Meine ersten Geschichten schrieb ich mit<br />

Bleistift und Radiergummi am Küchentisch – es war ein<br />

Roman für meine Kinder mit dem schönen Titel „Lena,<br />

die kleine Wasserfrau“. Jeden Tag schrieb ich ein Kapitel,<br />

das ich ihnen am Abend vorlas. Irgendwann riss der<br />

Faden – die Geschichte wurde nie beendet und liegt<br />

heute noch irgendwo im Kellerarchiv. Zwei Dinge waren<br />

mir dabei jedoch klar geworden: Erstens: Ich will<br />

schreiben! Zweitens: Dazu brauche ich ein Refugium!<br />

Der Küchentisch war zu diesem Zweck ungeeignet,<br />

weil Zentrum des Familienlebens. Das Schlafzimmer<br />

zu eng. Das Wohnzimmer zu laut. Der Keller zu kalt.<br />

Was tun? Mein Mann lud mich ein, das Arbeitszimmer<br />

mit ihm zu teilen. Ich saß ihm also gegenüber am großen<br />

Schreibtisch, hörte zu, wie er telefonierte, Termine<br />

machte, Absprachen traf und spürte, wie sich die<br />

Geschichte in meinem Kopf Stück für Stück in ihre Bestandteile<br />

auflöste.<br />

Seltsamerweise stört mich Unordnung überhaupt<br />

nicht beim Schreiben. Wenn ich eine Idee habe, sehe<br />

ich die Dinge um mich herum nicht mehr, ich lebe in<br />

einer eigenen Welt. Geräusche aber reißen mich unweigerlich<br />

aus diesem selbst erschaffenen Kosmos heraus.<br />

Gespräche, der Fernseher, Musik, Baustellenlärm,<br />

Hundegekläff, Kindergeschrei – alles Geschichtenkiller.<br />

Ich brauche absolute Ruhe.<br />

Am besten ein Zimmer für mich allein.<br />

Ein zweites Arbeitszimmer ist in einem normalen<br />

Einfamilienhaus kaum zu finden. Ich teilte ein Stück<br />

des Flurs im Obergeschoss per Vorhang ab, verwandelte<br />

einen Kleiderschrank in ein Bücherregal mit<br />

Schreibplatte und versuchte zu arbeiten. Fiasko. Selbst<br />

ein dicker Vorhang hielt nicht das Geräusch des Fernsehers<br />

aus dem Erdgeschoss ab, außerdem musste jeder,<br />

der das Bad benutzen wollte, durch meine Vorhangecke<br />

laufen. Von meinem ersten selbst verdienten<br />

Geld richtete ich mir einen Arbeitsraum im Keller ein<br />

– aber ohne Tageslicht bei künstlicher Beleuchtung<br />

fühlte ich mich unwohl. Da machte mein Sohn den genialen<br />

Vorschlag, die Räume zu tauschen. Ich bezog<br />

sein Kinderzimmer – er siedelte in den Keller über, wo<br />

er ungestört seine E-Gitarre malträtieren konnte. Wie<br />

wundervoll: ein Zimmer mit Fenster und einer Tür, die<br />

ich hinter mir zumachen konnte! Dort entstanden<br />

mein erster Roman und viele Kurzgeschichten, auch<br />

zwei Theaterstücke.<br />

Inzwischen teile ich das Haus mit meiner Tochter<br />

und kann mir ein geräumiges Arbeitszimmer leisten.<br />

Der Schreibtisch meines Vaters ist der Mittelpunkt des<br />

Raums – ich sitze täglich daran und ich weiß, dass er<br />

eine besondere Magie ausstrahlt. Mein Vater schrieb<br />

daran ein Theaterstück, das zum „Renner der Saison“<br />

wurde – meine Romane, die dort entstanden sind, wurden<br />

zu Bestsellern. Wer immer diesen geheimnisvollen,<br />

wunderbaren Schreibtisch nach mir besitzen wird<br />

– er wird ihm Glück bringen, da bin ich ganz sicher.<br />

Anne Jacobs<br />

Vor ihrem Durchbruch als Autorin studierte Anne Jacobs<br />

Musik und Sprachen für das Lehramt und arbeitete im<br />

Buchhandel. Nach vorsichtigen Schreibversuchen veröffentlichte<br />

die Ehefrau und Mutter zweier Kinder Gedichte<br />

und Kurzgeschichten, später Romane. Bei Blanvalet sind<br />

ihre Bestseller-Erfolge mit der „Tuchvilla“-Saga um eine<br />

Industriellendynastie und die „Gutshaus“-Reihe erschienen.<br />

Unter dem Namen Leah Bach veröffentlicht Jacobs<br />

Liebes- und Selbstverwirklichungsdramen in einem Afrika-<br />

Setting, wovon Band 3 („Insel der tausend Sterne“) im<br />

August erscheint. Für die Erzählung der Familie Melzer<br />

aus der „Tuchvilla“ diente ihr persönlicher Hintergrund<br />

als Vorbild: Der Großvater besaß eine Fabrik in Kassel, die<br />

zwar bald wieder verkauft werden musste, doch zuvor hatte<br />

er eine Villa errichten lassen, die auch heute noch steht.<br />

An dem von Anne Jacobs geerbten Schreibtisch hatte ihr<br />

Vater Kurt Sellnick als Theaterautor gearbeitet.<br />

Bestseller<br />

Titel<br />

bester Platz<br />

Das Gutshaus. Zeit des Aufbruchs (12/2019) 11<br />

Sanfter Mond über Usambara (6/2019) 18<br />

Der Himmel über dem Kilimandscharo (4/2019) 20<br />

Das Gutshaus. Stürmische Zeiten (12/2018) 4<br />

Das Gutshaus. Glanzvolle Zeiten (11/2017) 3<br />

Das Erbe der Tuchvilla (12/2016) 3<br />

Die Töchter der Tuchvilla (11/2015) 6<br />

Die Tuchvilla (12/2014) 1<br />

SPIEGEL-Bestsellerlisten Taschenbuch<br />

Quelle: buchreport


46 Rückblick buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Vor 35<br />

Jahren<br />

Erstes Wunderlich-<br />

Programm bei Rowohlt.<br />

Ein Jahr nachdem der Rainer Wunderlich<br />

Verlag von der Holtzbrinck-<br />

Gruppe gekauft und Rowohlt zugeordnet<br />

wurde, kündigen die Hamburger<br />

im April 1985 ein erstes Programm<br />

unter der neuen Ägide für<br />

den Herbst an. Die neue Marschrichtung<br />

nach zweijähriger Pause:<br />

Leichte Unterhaltung und populäres<br />

Sachbuch. Juristisch ein Bestandteil<br />

von Rowohlt, soll Wunderlich programmatisch<br />

eigenständig agieren.<br />

In den vergangenen Jahren wurden<br />

bei Wunderlich eine ganze Reihe<br />

von Bestsellern veröffentlicht, darunter<br />

Titel von Jojo Moyes, Ildikó<br />

von Kürthy, Simon Beckett, Jiliane<br />

Hoffman sowie dem Duo Hjorth<br />

und Rosenfeldt.<br />

Vor 30<br />

Jahren<br />

Grundmann verspe -<br />

kuliert sich in Berlin.<br />

Protest mit Polizei: Im April 2000 steht beim Schulbuchverlag Westermann alles still.<br />

Der Bonner Marktführer Thomas<br />

Grundmann (Bouvier-Kette) will<br />

1990 der erste Westbuchhändler<br />

sein, der nach der Wende in Ostberlin<br />

Fuß fasst: Er kauft sich in das<br />

Dachunternehmen des Ostberliner<br />

Volksbuchhandels ein, aus der die<br />

Kette BBN Buchhandels-GmbH mit<br />

13 Filialen wird. Anhaltende Strukturprobleme<br />

im Ostteil der Stadt<br />

zwingen Grundmann, das verlustreiche<br />

Engagement Ende 1992 wieder<br />

zu beenden. Auch im Westen<br />

hat Grundmann mit seinen Expansionen<br />

keinen Erfolg und wird immer<br />

wieder als Übernahmekandidat<br />

gehandelt. 2004 übernimmt Thalia.<br />

Vor 20<br />

Jahren<br />

Westermann<br />

wird bestreikt.<br />

Drei Tage lang steht im April 2000<br />

beim Braunschweiger Schulbuchverlag<br />

Westermann alles still: Nach<br />

Jahren schlechter Stimmung entlädt<br />

sich die Auseinandersetzung<br />

um einen zweieinhalb Jahre zuvor<br />

geschlossenen Haustarifvertrag zwischen<br />

dem Verlag, 200 Mitarbeiter<br />

treten in den Streik. Für einen begrenzten<br />

Zeitraum waren Überstunden<br />

ohne Lohnausgleich vereinbart<br />

worden; zum Jahresende<br />

lief der Vertrag aus, Versuche des<br />

Betriebsrats, zur alten Wochenarbeitszeit<br />

zurückzukehren, blieben<br />

erfolglos. Nach einem letzten Ultimatum<br />

der Arbeitnehmer einigen<br />

sich die Parteien schließlich: Rückkehr<br />

zur 35-Stunden-Woche bei<br />

Kürzung von Zuschlägen.<br />

Vor 10<br />

Jahren<br />

Borders vertagt<br />

die Insolvenz.<br />

Der Fortbestand des zweitgrößten<br />

US-Buchhändlers scheint 2010<br />

zunächst gesichert: Die Banken<br />

h aben Borders mit einem Sofortkredit<br />

von 90 Mio Dollar und einer<br />

um 700 Mio Dollar erweiterten<br />

Kreditlinie vor der Insolvenz<br />

bewahrt. Doch es ist nur eine Rettung<br />

auf Zeit: Im Sommer 2011<br />

muss der Filialist die Geschäfts -<br />

auflösung und Zerschlagung vor<br />

Gericht beantragen, nachdem die<br />

Suche nach einem Investor gescheitert<br />

ist. Es folgt die Liquida -<br />

tion. Zu besten Zeiten hatte der<br />

Filialist mehr als 2 Mrd Dollar umgesetzt.<br />

10.700 Mitarbeiter betrieben<br />

400 Flächen.<br />

Das waren Bestseller<br />

Vor 35 Ernst Jünger »Eine<br />

Jahren gefährliche Begegnung«<br />

1985 platziert sich der damals 90-jäh<br />

-<br />

rige Literat Ernst Jünger auf der SPIE-<br />

GEL-Bestsellerliste – mit einem Kriminalroman.<br />

„Eine gefährliche Begegnung“<br />

schafft es im April von<br />

0 auf Rang 10 des Belletristik-Rankings,<br />

kann sich aber nicht lange<br />

oben halten. Schauplatz des bei Klett-<br />

Cotta erschienenen Bands ist das Pa-<br />

ris des späten 19. Jahrhunderts, die<br />

Handlung dreht sich um den Mord an einer Schauspielerin.<br />

Im von Tagebüchern, Essays und Erzählungen geprägten<br />

Gesamtwerk Jüngers fällt der Krimi allerdings heraus.<br />

Vor 25<br />

Jahren<br />

Michail Gorbatschow<br />

»Erinnerungen«<br />

Er gilt als Wegbereiter der friedlichen<br />

Revolution im Ostblock, die 1989 das<br />

Ende des Kommunismus nach sich<br />

zog. Genau zehn Jahre nach seiner<br />

Wahl ins Moskauer ̈Führungsgremium<br />

und vier Jahre nach seinem ̈Rücktritt<br />

als Präsident der Sowjetunion<br />

legt Michail Gorbatschow 1995 seine<br />

Erinnerungen vor, die in deutscher Übersetzung bei Siedler<br />

erscheinen und sich sofort auf Platz 10 in der SPIEGEL-<br />

Bestsellerliste platzieren. Gorbatschow schildert darin seine<br />

Kindheit im Kaukasus und seinen Weg vom Jurastudenten<br />

zum ersten Mann im Staate.<br />

Foto: buchreport-Archiv


Ein Bildband über die Seele.<br />

Körper und Geist des Menschen sind Teil der<br />

Natur. Das Gefühl dafür ist uns über die Jahrhunderte<br />

verloren gegangen.<br />

Klaus Plab macht bewusst, wie frühe Erfahrungen<br />

unser Leben beeinflussen. Das lässt<br />

uns fühlen und erkennen. Jahreszeiten sind<br />

ihm Metapher für die Entwicklung von Psyche<br />

und Seele.<br />

Werden und Vergehen in der Natur des Bayerischen<br />

Waldes bauen den Augen eine Brücke<br />

für den Blick in des Menschen Seele.<br />

Klaus Plab<br />

Des Menschen<br />

Seele<br />

80 Seiten, Hardcover<br />

978-3-947171-17-0<br />

Format: 22,5 x 20 cm<br />

D 19,80 € (A 20,39 €)<br />

edition Lichtland, Stadtplatz 6, 94078 Freyung, Tel. 08551/9139790 oder 08554/943606<br />

Fax 08551/6404, info@lichtland.eu, www.lichtland.eu


48 Auszeichnungen buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

Nationale Auszeichnungen<br />

Preis Preisträger Verlag Verleihung<br />

Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik (5000 Euro)<br />

für den Literaturwissenschaftler und -kritiker<br />

Christian Metz<br />

verschoben<br />

Deutscher Gartenbuchpreis <strong>2020</strong><br />

ber. verliehen<br />

Bester Bildband: „Leidenschaft für Schönheit“ Janos Stekovics Verlag Janos Stekovics<br />

Bester Gartenreiseführer: „Blütenreise“ Christa Klus-Neufanger BusseSeewald<br />

Bester Ratgeber: „Blütenreich“ Katrin Lugerbauer blv<br />

Bestes Garten- oder Pflanzenporträt: „Die Walnuss“ Jonas Frei at<br />

Bestes Buch über Gartengeschichte: „Gartenkunst für Kinder“ Inken Formann<br />

VDG<br />

Bestes Buch zur Gartenlyrik oder -prosa: „Überall ist Garten“ Eva Rosenkranz, Ulrike Peters Oekom<br />

Bestes Gartenbuch für Kinder: „Der Duft der Rose“ Barbara Nasel Stadelmann<br />

Bestes Gartenkochbuch: „Garden. Ein Kochbuch“<br />

Thorsten Südfels, Adam Koor ZS<br />

European Garden Book Award: „Beth Chatto. Mein Leben für...“ Catherine Horwood Ulmer<br />

Bester Gartenblog: „Der kleine Horrorgarten“<br />

Anja Klein, Andreas Lauermann<br />

Bester Einsteiger-Ratgeber: „Das grüne Wunder“ Ina Sperl GU<br />

Stihl Sonderpreis: „Die Walnuss“ Jonas Frei at<br />

European Garden Photo Book Award: „Flora. Wunderwelt der...“ Jamie Ambrose et al. DK<br />

Leserpreis Mein schöner Garten: „Können Igel Schwimmen...?“ Helen Bostock, Sophie Colins LV.Buch<br />

Bester Gartenreiseblog: „Von Reisen und Gärten“<br />

Daniela David<br />

Tiere im Garten: „Tiere pflanzen“ Ulrike Aufderheide Pala<br />

Preis der Leipziger Buchmesse (insges. 60.000 Euro)<br />

Belletristik<br />

für seinen Roman „Stern 111“ Lutz Seiler Suhrkamp<br />

Sachbuch/Essayistik<br />

für „Krebs fühlen. Eine Emotionsgeschichte ...“ Bettina Hitzer Klett-Cotta<br />

Übersetzung<br />

für die Übersetzung von „Oreo“ Pieke Biermann dtv<br />

Jean-Améry-Preis für europäische Essayistik (15.000 Euro)<br />

für sein essayistisches Werk Ivan Krastev Klett-Cotta<br />

ber. verliehen<br />

4. Mai<br />

Das Politische Buch <strong>2020</strong> (10.000 Euro)<br />

13. Mai<br />

für „Deutschland rechts außen“ Matthias Quent Piper Berlin<br />

Düsseldorfer Literaturpreis (20.000 Euro)<br />

27. Mai<br />

für ihren Roman „Brüder“ Jackie Thomae Hanser Berlin Düsseldorf<br />

REGISTER<br />

Personen<br />

Böhme, Gottfried 42<br />

Burow, Olaf-Axel 42<br />

Carstens, Oliver 22<br />

Forstner, Ursula 42<br />

Girtler, Roland 42<br />

Heinrich, Marcell 42<br />

Hepperle, Susanne 38<br />

Hüther, Gerald 42<br />

Jacobs, Anne 44<br />

Kjellberg, Hubert 3, 28<br />

Lesch, Harald 42<br />

Mark, Martina 36<br />

Müller-Loeffelholz, Georg 22<br />

Schmidt, Gabriele 34<br />

Senf, Mitch 42<br />

Weber, Sebastian 40, 41<br />

Weiffen, Nicole 22<br />

Unternehmen/Organisationen<br />

Argon 10<br />

Beltz 42<br />

Bibliographische Institut 36<br />

Bitkom 10<br />

Blanvalet 45<br />

Böhlau Wien 42<br />

Bonnier 10<br />

Brockhaus / NE 28<br />

Carlsen 10<br />

Cengage 32<br />

Cornelsen 18, 22, 36<br />

Droemer Knaur 10<br />

Duden 22<br />

Duden Learnattack 18<br />

Ernst Klett Sprachen 18, 40<br />

Evangelische Verlagsanstalt 42<br />

Fischer 10<br />

Goldmann 42<br />

Groh 10<br />

Hauschka 18, 36<br />

Hörbuch Hamburg 10<br />

Holtzbrinck 10<br />

Hueber 36<br />

Jandorfverlag 18<br />

Kiepenheuer & Witsch 10<br />

Klett 34, 36, 41<br />

Langenscheidt 34<br />

Loewe 36<br />

Lünebuch 36<br />

McGraw-Hill 32<br />

Mildenberger 18<br />

Münchner Verlagsgruppe 10<br />

NE Nationalencyklopedin 28<br />

Pearson 32<br />

Petersen Buchimport 36<br />

Piper 10<br />

Pons 34<br />

Random House 10<br />

Rowohlt 10<br />

Schroedel 36<br />

Springer Nature Group 10<br />

Stark Verlag 18, 36, 38<br />

Thienemann-Esslinger 10<br />

Ullstein 10<br />

Umbreit 36<br />

Verlag an der Ruhr 36<br />

wbg Theiss 42<br />

Westermann 18, 36


#findyourbookstore<br />

#lesenmachtglucklich<br />

#einlesezeichensetzen<br />

#RetteDeineBuchhandlung<br />

Solidarisch<br />

durch die Krise<br />

#buylocal<br />

#buecherhamstern<br />

#wirmachendasbestedraus<br />

#mehrzeitzumlesen<br />

#lesenstattanstecken<br />

#supportyourlocalbookstore<br />

#booksconnectus<br />

#daslesengehtweiter<br />

#buchhandel<br />

#BuchladenLiebe<br />

#supporteachother<br />

#stayathomeandread<br />

INFORMIEREN. ORIENTIEREN.<br />

IDEEN FINDEN. MITREDEN.<br />

www.buchreport.de


50<br />

buchreport.magazin April <strong>2020</strong><br />

WEITER GEHT’S AUF DEN KANÄLEN Hintergrund, Analysen, Referenzen ...<br />

Personal<br />

Viele Branchenunternehmen sind aufgrund der Coronakrise auf das Homeoffice<br />

umgestiegen. Dieser plötzliche Change-Prozess ist mit Herausforderungen<br />

verbunden. In einer Serie zum Thema beantworten Berater, wie diese bewältigt<br />

werden können. Den Anfang macht Ralf Biesemeier, Geschäftsführer des Digitaldienstleisters<br />

Readbox. Für ihn ist die Art der Führung erfolgsentscheidend.<br />

▪ Mehr im HR-Channel: www.buchreport.de/hr<br />

IT | Digital<br />

Ohne die Reichweite aus dem Internet geht heute auch für Verlage fast nichts<br />

mehr. Gleichzeitig sind die großen digitalen Plattformen scharfe Wettbe -<br />

werber. Auf der Basis verlässlicher Statistiken gibt Corporate-Publishing-Experte<br />

Christian Buggisch im IT-Channel von buchreport.de einen Überblick<br />

über die Nutzerzahlen der wichtigsten Dienste im Jahr <strong>2020</strong> in Deutschland.<br />

▪ Mehr im IT-Channel: www.buchreport.de/IT<br />

Produktion & Prozesse<br />

Immer auf der Spur des Neuen: So sehen Verlage sich selbst am liebsten.<br />

Sobald es aber um Neuerungen in ihrer Aufstellung im Markt geht, ist ihre<br />

Innovationskraft oft erschöpft. Das kann an grundlegend falschen Ideen<br />

über Innovation liegen. Ingrid Gerstbach räumt mit den Mythen auf.<br />

▪ Mehr im Channel Produktion & Prozesse:<br />

www.buchreport.de/produktion-prozesse<br />

Fotos: buchreport/TS; pixabay; Budiono Nguyen<br />

buchreport Impressum<br />

Chefredakteur<br />

■ Dr. Thomas Wilking, Telefon 0231/9056-200<br />

wilking@buchreport.de<br />

Redaktion<br />

■ Rainer Uebelhöde (stv. Chefredakteur)<br />

Telefon 0231/9056-202, uebelhoede@buchreport.de<br />

■ Eva Killy, Telefon 0231/9056-212<br />

killy@buchreport.de<br />

■ Lucy Mindnich, Telefon 0231/9056-100<br />

mindnich@buchreport.de<br />

■ Christina Reinke, Telefon 0231/9056-208<br />

reinke@buchreport.de<br />

■ Lena Scherer, Telefon 0231/9056-233<br />

scherer@buchreport.de<br />

■ Till Spielmann, Telefon 0231/9056-203<br />

spielmann@buchreport.de<br />

■ Lisa Maria Starke, Telefon 0231/9056-209<br />

starke@buchreport.de<br />

■ Daniela Zielberg, Telefon 0231/9056-201<br />

zielberg@buchreport.de<br />

Korrespondenz-Büros<br />

■ Internationale Märkte: Anja Sieg<br />

Tel. +49(0)4945-915494, sieg@buchreport.de<br />

■ Österreich: Dr. Rüdiger Wischenbart<br />

Tel. +43(0)650-6615601, wien@buchreport.at<br />

■ Schweiz: Urs Heinz Aerni (Zürich)<br />

Tel. +41(0)76-4545279, aerni@buchreport.ch<br />

Ständige Mitarbeit<br />

■ Nicole Stöcker, stoecker@buchreport.de<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe<br />

Rika Kulschewski<br />

Produktion<br />

■ Sabine Müchler, Telefon 0231/9056-137,<br />

muechler@buchreport.de<br />

■ Tanja Nüse-Balzer, Telefon 0231/9056-150,<br />

nuese@buchreport.de<br />

Anzeigenmarketing<br />

■ Christoph Ostermann (Leitung)<br />

Telefon 0231/9056-172, ostermann@buchreport.de<br />

■ Janine Mandrela, Telefon 0231-9056-121,<br />

mandrela@buchreport.de<br />

■ Klaus Pähler, Telefon 0231-9056-210,<br />

paehler@buchreport.de<br />

■ Christian Wiemhöfer, Telefon 0231-9056-190,<br />

wiemhoefer@buchreport.de<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste 46 vom 1.1.<strong>2020</strong><br />

Vertriebsmarketing<br />

■ Ute Gloger-Köhring (Leitung)<br />

Telefon 0231-9056-103, gloger@buchreport.de<br />

■ Annette Kowski, Telefon 0231/9056-105<br />

kowski@buchreport.de<br />

■ Dagmar Miska, Telefon 0231/9056-104<br />

miska@buchreport.de<br />

■ Kai Rohde, Telefon 0231/9056-106<br />

rohde@buchreport.de<br />

Fax Vertriebsmarketing: Fax 0231/9056-112<br />

Abonnements und Einzelpreise<br />

Das buchreport-Abonnement umfasst buchreport.ex<br />

press, buchreport.magazin inkl. buchreport.spezial<br />

sowie die Bestsellerplakate (Kündigungsfrist: 6 Wochen<br />

zum Quartalsende). Bei Nichterscheinen ohne<br />

Verschulden des Verlags kein Ersatz.<br />

■ Abonnementpreis pro Quartal: 137,50 Euro<br />

(zzgl. Versand/Mwst.)<br />

■ Ausbildungs-Abonnement innerhalb Deutschlands<br />

pro Jahr: 170,00 Euro (zzgl. Versand/MwSt.)<br />

■ Abonnement buchreport.magazin pro Jahr:<br />

179,00 Euro (zzgl. Versand/MwSt.)<br />

■ Einzelpreise (jeweils zzgl. Versand/MwSt.):<br />

buchreport.magazin pro Ausgabe: 20,00 Euro<br />

Weitere Angebote unter www.buchreport.de/shop<br />

Verlag<br />

Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien<br />

GmbH & Co. KG, Königswall 21, 44137 Dortmund<br />

Geschäftsführung<br />

■ Jan Kerbusk, Telefon 0231/9056-123,<br />

kerbusk@buchreport.de<br />

■ Manuel Wessinghage<br />

Druck und Anlieferung von Einheftern/Beilagen<br />

Lensing Druck GmbH & Co. KG<br />

Feldbachacker 16, 44149 Dortmund<br />

Copyright und Nachdruck<br />

Copyright für den gesamten Inhalt, sofern nicht anders<br />

angegeben, bei der Harenberg Kommunikation<br />

Verlags- und Medien GmbH & Co. KG.<br />

Nachdruck nur mit Genehmigung.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand: Dortmund


SCHÜLERKALENDER 20/21:<br />

MIT TIKTOK-STARS<br />

DURCHS SCHULJAHR<br />

DALIA<br />

LAU RA SOPHIE<br />

SELINA MOUR<br />

ZUSAMMEN MEHR ALS<br />

8,6 MILLION EN FOLLOWER<br />

AU F DER TREND-VIDEO-<br />

PLATTFORM TIKTOK<br />

DALIA: Keep going! | EVT: 30.04.<strong>2020</strong><br />

ISBN: 978-3-96096-126-0 | 9,90€<br />

LAURA SOPHIE: never give up | EVT: 30.04.<strong>2020</strong><br />

ISBN: 978-3-96096-127-7 | 9,90€<br />

SELINA MOUR: No Limit | EVT: 30.04.<strong>2020</strong><br />

ISBN: 978-3-96096-128-4 | 9,90€

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