Galerie Gailer Noble Gaeste 10
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NOBLE GÄSTE X<br />
GAILER FINE ART CHIEMSEE
NOBLE GÄSTE X<br />
40<br />
Jahre<br />
Leidenschaft · Qualität<br />
Kompetenz · Vertrauen<br />
GAILER FINE ART CHIEMSEE<br />
Inselgalerie <strong>Gailer</strong> GbR<br />
83256 Frauenchiemsee 13<br />
Telefon 0172/8512601<br />
galeriegailer@t-online.de<br />
www.gailerfineartchiemsee.de
LEO PUTZ<br />
1869 Meran, Südtirol – 1940 Meran, Südtirol<br />
Originalgröße<br />
Eine sehr ähnlich angelegte Ausführung findet sich ganzseitig in der Kunstzeitschrift JUGEND von 1906.<br />
Zwei Schwestern ∙ um 1905<br />
Bleistift, Deckfarben ∙ <strong>10</strong>,3 x 8,5 cm<br />
Literatur: Helmut Putz, Werksverzeichnis in zwei Bänden, Leo Putz, Band II, Gauting 1994, vgl. WVZ 314 mit Abbildung;<br />
JUGEND, Münchner Illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 1906, Band 1, Nr. 20, vgl. Farbabbildung S. 417<br />
2
KÜNSTLER<br />
Alfred (Alf) Bachmann 26/27*<br />
Arnold Balwé 42/43 | 46/47<br />
Thomas Baumgartner<br />
Anton Braith<br />
Eugen Croissant<br />
Eduard Fischer 16/17<br />
Willi Geiger 54/55<br />
Erich Glette 50/51<br />
Hermann Groeber<br />
Fritz Halberg-Krauss 40/41<br />
Alfred Haushofer<br />
Maximilian Haushofer 04/05<br />
Otto Hellmeier<br />
Sepp Hilz<br />
Theodor von Hötzendorff 48/49*<br />
Theodor Hummel<br />
Friedrich August von Kaulbach 18/19/Umschlag<br />
Heinrich Kirchner 44/45*<br />
Bernhard Klinckerfuss<br />
Max A. Kuhn<br />
Walter Lederer 56/57<br />
Michael Licklederer<br />
Marianne Lüdicke<br />
Hiasl Maier-Erding 30/31 34/35<br />
Christian Friedrich Mali 08/09*<br />
Willy Moralt 32/33<br />
Hans Müller-Schnuttenbach<br />
Anton Müller-Wischin<br />
Julius Noerr <strong>10</strong>/11<br />
Paul Paulus<br />
Joseph Pilartz 52/53<br />
Leo Putz 02<br />
Karl Raupp<br />
Willy Reichert<br />
Felix Schlesinger 12/13<br />
Hermann Schlittgen 28/29<br />
Johannes Schmid-Schilding 58/59 60/61 62/63<br />
Alfred Schmidt 36/37<br />
Rudolf Sieck 20/21*<br />
Max Steinleitner<br />
Max Arthur Stremel 14/15*<br />
Hermann Urban<br />
Friedrich Johann Voltz 06/07<br />
Leo von Welden<br />
Brynolf Wennerberg 38/39<br />
Josef Willroider<br />
Ludwig Willroider<br />
Josef Wopfner 24/25<br />
Ekaterina Zacharova<br />
Heinrich von Zügel 22/23<br />
Die nicht im Katalog abgebildeten Künstler und zahlreiche weitere finden Sie auf www.gailerfineartchiemsee.de<br />
Alle Preise auf Anfrage. Das Angebot ist freibleibend. Wir garantieren für die Echtheit der Bilder.<br />
*Diese Bilder werden von der <strong>Galerie</strong> Franz & Franz <strong>Gailer</strong> GbR, 83256 Frauenchiemsee 13 zur Verfügung gestellt.<br />
Ihr<br />
Franz <strong>Gailer</strong><br />
GAILER FINE ART CHIEMSEE<br />
3
MAXIMILIAN HAUSHOFER<br />
1811 Nymphenburg, München – 1866 Starnberg<br />
Außergewöhnlich seltenes Motiv aus der Frühzeit der Chiemseemalerei<br />
Begründer der Künstlerkolonie Frauenchiemsee und Professor für Landschaftsmalerei<br />
an der Prager Kunstakademie<br />
Junge Fischermädchen beim Wäschebleichen am Chiemsee ∙ 1845/50<br />
Öl auf Leinwand ∙ 29 x 34,5 cm<br />
4
JOHANN FRIEDRICH VOLTZ<br />
1817 Nördlingen – 1886 München<br />
In warmen goldenen Licht getauchte Szenerie, die eine unerschöpfliche Ruhe und Behaglichkeit<br />
verströmt<br />
Gerade im 19. Jahrhundert als herausragender Maler der heimischen Tierwelt gefeiert<br />
Enge Freundschaft zwischen Friedrich Voltz, Eduard Schleich d. Ä. und Carl Spitzweg, deren<br />
künstlerisches Schaffen sich gegenseitig beeinflusste<br />
Hirtin mit Kuhherde am Wasser ∙ 1870<br />
Öl auf Holz ∙ 37,5 x 90 cm<br />
6
CHRISTIAN FRIEDRICH MALI<br />
1832 Schloss Broekhuizen bei Utrecht, Niederlande – 1906 München<br />
Kurz nach seinem Aufenthalt in Paris im Jahr 1865 entstandene Freilichtstudie, die die dort<br />
gewonnenen Eindrücke der Schule von Barbizon trefflich veranschaulicht<br />
Chiemseeboot im Schilf ∙ um 1870<br />
Öl auf Leinwand auf Karton ∙ 28,7 x 56 cm<br />
8
JULIUS NOERR<br />
1827 München – 1900 Starnberg<br />
Weiche, lichte Übergänge mit schwärmerischem Blick für den Alltag der Chiemseefischer, der die<br />
Seelenverwandtschaft zwischen Julius Noerr und Josef Wopfner offenbart<br />
Mitglied der Priener Künstlervereinigung „Bären und Löwen“<br />
Chiemseefischer ∙ 1870<br />
Öl auf Holz ∙ 22,7 x 44,7 cm<br />
<strong>10</strong>
FELIX SCHLESINGER<br />
1833 Hamburg – 1919 München<br />
Meisterlich ausgeführte Genredarstellung des bedeutenden Künstlers des 19. Jahrhunderts<br />
Mitglied der Priener Künstlervereinigung „Bären und Löwen“<br />
Beerenpflückende Kinder im Wald, eingeschlafen ∙ um 1880<br />
Öl auf Holz ∙ 19,7 x 24,6 cm<br />
12
MAX ARTHUR STREMEL<br />
1859 Zittau, Landkreis Görlitz, Sachsen – 1928 Ulm<br />
Intime Darstellung einer Bäckerstube in ungewöhnlich kompositorischer Inszenierung<br />
Schwungvoll dynamischer Pinselduktus, der bereits eine deutliche Tendenz zum Impressionismus aufweist<br />
Eng befreundet mit Fritz von Uhde, mit dem er 1879 seine erste Studienreise nach Paris unternahm<br />
Unter den frischen Eindrücken seines Aufenthaltes in Paris entstandenes Werk.<br />
Bis 1887 war Stremel dort Schüler des ungarischen Künstlers Mihály von Munkácsy.<br />
Bäckerstube ∙ 1888<br />
Öl auf Leinwand ∙ 49 x 58 cm<br />
Provenienz: ehemals Hof-Kunsthandlung Fritz Gurlitt, Berlin (verso Etikett)<br />
14
EDUARD FISCHER<br />
1852 Berlin – 1904 im Chiemsee ertrunken<br />
Ausdruck einer stark empfundenen Sehnsucht nach der ursprünglichen Unberührtheit des Chiemsees<br />
und einer tiefen Stille<br />
Besaß ein riesiges Seegrundstück bei Gstadt, auf dem er eine stattliche Villa mit einem von einem<br />
Balkon allseitig umgebenen Turm errichten ließ, auf dem er seinen geliebten See in alle Himmelsrichtungen<br />
malen konnte.<br />
Boot am Chiemsee ∙ um 1900<br />
Öl auf Holz ∙ 19,8 x 50 cm<br />
16
FRIEDRICH AUGUST VON KAULBACH<br />
1850 München – 1920 Ohlstadt, Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />
Porträtiert wurde das Lieblingsmotiv des Künstlers: seine Tochter Doris<br />
Aus amerikanischem Museumsbesitz<br />
Beeindruckend lange, frühe Ausstellungshistorie<br />
Doris, Tochter des Künstlers ∙ 1901<br />
Öl auf Holz ∙ 45 x 34,8 cm<br />
Provenienz: Museum Collection, Smithtown, New-York, USA<br />
Literatur: Klaus Zimmermanns, Friedrich August von Kaulbach 1850-1920, Monographie und<br />
Werkkatalog, Prestel-Verlag München 1980, vgl. WVZ 51, Abbildung S. 83;<br />
Fritz von Ostini, Fritz August von Kaulbach, Gesamtwerk, Franz Hanfstaengl München 1904,<br />
vgl. Abbildung Tafel 86; Ausst. Kat. Dresden: Große Kunstausstellung Dresden 1904, Kat. Nr. 237;<br />
Ausstellung: Leipziger Kunstverein, o.J., Nr. 6445<br />
Foto: Kaulbach mit seinen Töchtern Doris und Hedda im Münchner Atelier, links mit dem Gemälde,<br />
1902 (Abbildung S. 16 in: Klaus Zimmermanns, Friedrich August von Kaulbach, Prestel-Verlag<br />
München 1980).<br />
18
RUDOLF SIECK<br />
1877 Rosenheim – 1957 Prien am Chiemsee<br />
Rückseite<br />
Zarte, feinfühlige Darstellung eines Kornfelds bei Pinswang, die deutliche Anklänge an den<br />
Jugendstil bekundet<br />
Beeindruckend lange, frühe Ausstellungshistorie<br />
Kornfeld bei Pinswang ∙ 1905<br />
Gouache ∙ 65,5 x 48,5 cm<br />
Rückseitig verschiedene Ausstellungsetiketten und Anmerkungen: 1906 Schulte, Berlin; 1906 Arnold, Dresden; 1906 Hagenbund,<br />
Wien; 1906 Glaspalast, München; 1906 Frankfurter Kunstverein; 1908 Breslau, Lichtenberg; 1909, Kunstverein München;<br />
1909 Dresdener Aquarell Ausstellung; 19<strong>10</strong> Kunstverein Stuttgart; 19<strong>10</strong> Bund zeichnender Künstler, Schweiz<br />
20
HEINRICH JOHANN VON ZÜGEL<br />
1850 Murrhardt, Landkreis Rems-Murr, Baden-Württemberg – 1941 München<br />
Herausragendes Werk eines der erfolgreichsten Tiermaler des 19./20. Jahrhunderts<br />
Eindrucksvoll ausgewogene, aber dennoch kontrastreiche Farbgebung in Kombination mit einem<br />
impressionistisch schwungvollen Pinselstrich und einer gekonnt in goldene Strahlen hüllenden,<br />
warmen Lichtführung<br />
Gründungsmitglied der Münchner Sezession, Professor an der Münchner und Karlsruher<br />
Kunstakademie sowie Träger des Verdienstordens der Bayerischen Krone<br />
Heidschnuckenherde in der Abendsonne vor dem Koben in der Lüneburger Heide ∙ 1907<br />
Öl auf Leinwand ∙ 90 x 122 cm<br />
Literatur: Eugen Diem, Heinrich von Zügel, Leben ∙ Schaffen ∙ Werk, Verlag Aurel Bongers Recklinghausen 1975,<br />
vgl. WVZ 578, 579, 588 mit Abbildungen<br />
22
JOSEF WOPFNER<br />
1843 Schwaz, Tirol – 1927 München<br />
Stimmungsvoll, zarte Atmosphäre, die in ihrem silbergrauen Grundton aufgelockert durch wenige<br />
Farbakzente an die Paysage intime des französischen Künstlers Camille Corot erinnert<br />
„Inselkönig“ und Ehrenbürger von Frauenchiemsee, der durch seine Nähe zu den Inselbewohnern<br />
traditionelle Feierlichkeiten wie Fronleichnam unmittelbar auf Leinwand bannen konnte<br />
Fronleichnamsprozession am Chiemsee ∙ um 1919<br />
Öl auf Leinwand ∙ 35 x 55 cm<br />
Literatur: Irmgard Holz/Alexander Rauch, Josef Wopfner 1843-1927, München 1989, WVZ 685 mit Abbildung<br />
und Farbabbildung S. 172<br />
24
ALFRED (ALF) BACHMANN<br />
1863 Dirschau bei Danzig – 1956 Ambach am Starnberger See<br />
Mystische Mondnacht bei lauem Wind<br />
Meister in der Behandlung luminaristischer Erscheinungen natürlicher Phänomene<br />
Schilf im Morgenwinde ∙ um 1920<br />
Pastell ∙ 39 x 56 cm<br />
26
HERMANN SCHLITTGEN<br />
1859 Roitzsch, Ortsteil der Stadt Sandersdorf-Brehna, Sachsen-Anhalt – 1930 Wasserburg am Inn<br />
Zentral in der impressionistischen Darstellung Schlittgens ist das Wasser des Inns, in dem sich<br />
die sonnenbeschienenen Häuser der Stadt spiegeln<br />
Charakteristisch für Hermann Schlittgen sind sein freier, selbstbewusster Pinselstrich und ein kraftvolles<br />
Kolorit, das Wasserburg am Inn in ein überaus eindrucksvolles Vibrieren und Flimmern taucht<br />
Befreundet mit dem berühmten Norweger Edvard Munch, der einen starken Einfluss auf Schlittgen<br />
ausübte und diesen porträtierte<br />
Wasserburg am Inn ∙ um 1920<br />
Öl auf Leinwand ∙ <strong>10</strong>1,5 x 82,5 cm<br />
28
HIASL MAIER-ERDING<br />
1894 Erding – 1933 München<br />
Vom Künstler Hermann Pfaffenzeller als „König der Palette“ bezeichnet<br />
In jedem einzelnen Pinselstrich offenbart sich das ungebundene, kraftvolle Wesen<br />
von Hiasl Maier-Erding<br />
Blick zur Fraueninsel ∙ 1923<br />
Öl auf Karton ∙ 35 x 51 cm<br />
30
WILLY MORALT<br />
1884 München – 1947 Lenggries, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen<br />
Von seinem Lehrmeister Carl Raupp inspiriertes Chiemseemotiv<br />
Großneffe von Carl Spitzweg, dessen Malweise ihn stark beeinflusste<br />
Schilfernte am Chiemsee ∙ um 1925<br />
Öl auf Karton ∙ 38 x 55 cm<br />
32
HIASL MAIER-ERDING<br />
1894 Erding – 1933 München<br />
Blick aus der Atelierwohnung Maier-Erdings auf den Bauernhof Grünäugl und den Dampfersteg<br />
in Gstadt<br />
„Hofmaler“ von Kronprinz Rupprecht von Bayern und künstlerischer Mittelpunkt der Fraueninsel<br />
Begründer der Künstlervereinigung „Die Frauenwörther“ und Ehrenbürger von Frauenchiemsee<br />
Beim Grünäugl in Gstadt ∙ um 1926/27<br />
Öl auf Leinwand ∙ 75 x 91 cm<br />
Literatur: Fritz Aigner, Hiasl Maier-Erding, Sein Leben und sein Werk, Markt Prien am Chiemsee und Landkreis Erding<br />
(Hrsg.) 1983, WVZ 293 mit Farbabbildung S. 203<br />
34
ALFRED SCHMIDT<br />
1876 Dresden – 1956 Gräfelfing, Landkreis München<br />
In den warmen, goldenen Tönen des Sommers gehüllte Darstellung des Bauernhofes in Gollenshausen,<br />
in dem er nach seiner Entdeckung des Chiemsees ab 1920 unterkam<br />
Für die Kunst Alfred Schmidts wesentliche Farbpalette, die sich nicht vor zarten Violett- und Blautönen<br />
scheute und dadurch eine spannungsreiche, flirrende Atmosphäre schuf<br />
Bauernhof in Gollenshausen am Chiemsee ∙ um 1930<br />
Öl auf Leinwand ∙ 82 x 65 cm<br />
36
BRYNOLF WENNERBERG<br />
1866 Otterstad, Schweden – 1950 Bad Aibling<br />
Intime Freilichtstudie einer selbstbewussten Dame in der Badebekleidung der 1920er Jahre<br />
Unzählige Farbexperimente führten ihn zum hier ebenfalls vorliegenden Öltempera,<br />
das eine Vielzahl seiner späteren Bilder bestimmte.<br />
„Nur soviel will ich sagen, daß ich kein Heiratsbureau habe“, wies Wennerberg die zahlreichen<br />
Zuschriften mit Bitten um die Kontaktdaten seiner Modelle rigoros ab.<br />
Badende ∙ um 1930<br />
Tempera ∙ 48 x 37 cm<br />
38
FRITZ HALBERG-KRAUSS<br />
1874 Stadtprozelten, Landkreis Miltenberg, Bayern – 1951 Prien am Chiemsee<br />
Halberg-Krauss‘ Vorliebe für das Intime und Verborgene der bayerischen Landschaft findet hier<br />
seinen schönsten Ausdruck<br />
Am Chiemsee ∙ um 1940<br />
Öl auf Karton ∙ 14,8 x 24,8 cm<br />
40
ARNOLD BALWÉ<br />
1898 Dresden – 1983 Prien am Chiemsee<br />
Intensive Leuchtkraft in sommerlich gelbem Kolorit, geschickt kontrastiert durch kräftige Farbakzente<br />
von Blau, Rot und Violett<br />
Aus dem eigenen farbenprächtigen Garten des hochgeschätzten Künstlers stammende Blumen<br />
Sommerblumenstrauß ∙ 1953<br />
Öl auf Leinwand ∙ 87 x 72 cm<br />
42
HEINRICH KIRCHNER<br />
1902 Erlangen – 1984 Pavolding, Gemeinde Seeon-Seebruck, Landkreis Traunstein<br />
Von hoher haptischer Qualität und einer eindringlichen Struktur, die das Licht auf erstaunliche Weise<br />
einzufangen vermag<br />
Für Kirchner musste die Aussageabsicht allein aus der Form hervorgehen. Erklärungen gab er keine:<br />
„Wer die Botschaft hört, der höre.“<br />
Mutter mit Kind ∙ 1953<br />
Bronze ∙ 38 x 14 x 13,5 cm<br />
Literatur: Dorothee Höfert, Heinrich Kirchner, Das plastische Werk, Mit einem Werkverzeichnis,<br />
hrsg. von Michaela Kirchner, Heidelberg 1991, WVZ 116 mit Abbildung<br />
44
ARNOLD BALWÉ<br />
1898 Dresden – 1983 Prien am Chiemsee<br />
Außergewöhnlich seltenes Motiv des Künstlers<br />
Sphärische Abendstimmung mit einer sich im Wasser spiegelnden, intensiv rot leuchtenden<br />
Winterabendsonne<br />
Sonnenuntergang am Überseer Bach ∙ 1958<br />
Öl auf Leinwand ∙ 66 x 86 cm<br />
46
THEODOR VON HÖTZENDORFF<br />
1898 Markdorf in Baden-Württemberg – 1974 Hindling, Ortsteil des Marktes Grassau, Landkreis Traunstein<br />
Von einer kontemplativen Ruhe geprägt, die sich in der lyrischen Stimmung des Chiemseeufers<br />
auf den Betrachter überträgt<br />
Unaufdringliche, harmonische Farbgebung verbunden mit einem über das Detail hinwegsetzenden<br />
Pinselduktus und einer strengen Komposition, die ihre Kraft aus der Klarheit reduzierter<br />
Grundelemente erhält.<br />
Chiemseeufer ∙ um 1960<br />
Öl auf Hartfaser ∙ 61 x 86 cm<br />
48
ERICH GLETTE<br />
1896 Wiesbaden – 1980 Prien am Chiemsee<br />
„Als hätte sich das Leben selbst auf der Leinwand manifestiert.“<br />
Ungebunden von allen akademischen Zwängen entfaltete sich der Malstil Glettes als eine sinnlich-geistige<br />
Erfassung des Motivs, die die Detailtreue zugunsten eines gesteigerten Ausdrucks vernachlässigte.<br />
War stets – auch während des Malens – in einem dunkelgrauen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte<br />
gekleidet<br />
Badeszene ∙ um 1960<br />
Öl auf Sperrholz ∙ 30 x 40,2 cm<br />
50
JOSEPH PILARTZ<br />
1891 Köln – 1974 Wasserburg am Inn<br />
Darstellung voll „heiligem Frieden“, in denen die Ehrfurcht vor der Allgewalt der Natur und ihres<br />
Schöpfers zum Ausdruck kommt<br />
Von allen künstlerischen Ismen gelöste Malweise<br />
Winterabend ∙ 1961<br />
Öl auf Hartfaser ∙ 53 x 70 cm<br />
52
WILLI GEIGER<br />
1878 Schönbrunn, Stadtteil von Landshut – 1971 München<br />
„Alles hebt sich aus der natürlichen Welt zur überirdischen Erscheinung.“<br />
Von Sinnlichkeit, Temperament und Phantasie geprägte Darstellung<br />
Der Chiemgau mit der Kampenwand und seinen vielen Seen im Spannungsfeld zwischen<br />
ungebrochener Hoffnung und einer düsteren Seelenwelt<br />
Chiemgauimpression ∙ 1963<br />
Ölkreide auf Papier ∙ 41,5 x 29,2 cm<br />
54
WALTER LEDERER<br />
1923 Schönbach b. Asch, Tschechien – 2003 Übersee, Landkreis Traunstein<br />
Hohe sphärische Dichte einer weiten, kontemplativen Chiemseelandschaft, die sich in der Ferne in<br />
Nebelschwaden hüllt und aus der nur mehr die Silhouette der Alpen zum Vorschein gelangt<br />
Zum Sinnieren einladende Darstellung, die entfernt an die Aquarelle seines Lehrmeisters Willi Geiger<br />
erinnern<br />
Im Chiemseemoos mit Blick zur Kampenwand ∙ um 1970<br />
Aquarell ∙ 36 x 54 cm<br />
56
JOHANNES SCHMID-SCHILDING<br />
11.06.1895 München – 30.01.1975 Schilding am Samerberg<br />
Vom Samerberg nach Rom – und zurück<br />
Sonderausstellung zum 125. Geburtstag<br />
Foto Archiv <strong>Gailer</strong>: Johannes Schmid-Schilding<br />
„Seid doch so gut und schickt nur meinen Malkasten!<br />
Ich muß ja deswegen nicht immer malen.“ 1<br />
Diese Bitte erreichte den Samerberg im Jahr 19<strong>10</strong><br />
per Postkarte. Der Absender war der 15-Jährige<br />
Johannes Schmid, der in Freising Lehramt studierte.<br />
Der Vater – selbst Lehrer – hatte auf diese<br />
berufliche Ausrichtung gepocht, obschon er den<br />
Bildenden Künsten nicht abgeneigt war, zu denen<br />
es seinen Sohn hinzog. Daran war er nicht ganz<br />
unbeteiligt, pflegte er doch regen Kontakt zu Künstlerkreisen.<br />
Das künstlerische Interesse des kleinen<br />
„Josch“ – mit dieser Signatur versah Johannes<br />
Schmid-Schilding vielfach seine Werke – mag sich<br />
in dieser lebhaften Gesellschaft, der er liebend<br />
gerne beiwohnte, entzündet haben. Ob der junge<br />
Mann die gewünschten Malutensilien im Zuge<br />
dieser Postkarte erhalten hat, ist nicht überliefert.<br />
Allerdings nahm er drei Jahre später, nachdem<br />
er sein Lehrstaatsexamen erfolgreich bestanden<br />
hatte, das Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule<br />
auf. So war der Vater beruhigt und<br />
er konnte sich voll und ganz der Kunst widmen –<br />
zumindest für eine kurze Spanne. Schließlich<br />
begann eine der dunkelsten Perioden des Jahrhunderts.<br />
Keine Zeit habe ihm so sehr das Fürchten<br />
gelehrt wie der Erste Weltkrieg, bekundete<br />
Schmid-Schilding, der bis Kriegsende im Bayerischen<br />
Leibregiment diente. 2 Der Krieg, der<br />
so viele Hoffnungen und Träume über Nacht<br />
zerstört hatte, konnte die Ambitionen des<br />
angehenden Künstlers jedoch nur hinauszögern.<br />
Als das Leben wieder an Normalität zurückgewann,<br />
kehrte er an die Kunstgewerbeschule<br />
zurück und trat 1919 in die Zeichenklasse von<br />
Hermann Groeber an der Münchner Akademie<br />
ein. Dies legte den Grundstock seines späteren,<br />
künstlerischen Schaffens. Einen größeren<br />
Einfluss besaß nur noch Franz von Stuck, für<br />
dessen Malschule Schmid-Schilding im Anschluss<br />
zugelassen wurde. In diesem Zusammenhang ist<br />
Einfluss jedoch nicht lediglich als die Übernahme<br />
einer Malweise zu verstehen. Tatsächlich erinnert<br />
sein künstlerisches Schaffen nur wenig an die<br />
früheren Lehrmeister. Schmid-Schilding war ein<br />
ruhiger, in sich gekehrter Mensch, der alle<br />
Eindrücke begierig in sich aufsog, aber stets seinen<br />
eigenen Weg suchte. Jede neue Stilrichtung oder<br />
künstlerische Strömung weckten sein Interesse und<br />
er war für jede Veränderung offen. Sein Schaffen<br />
war von einem beständigen Prozess der Erneuerung<br />
Liebespaar II ∙ 1943<br />
Tempera ∙ 39,5 x 43,5 cm (Detail)<br />
1<br />
Aus der Postkarte von Johannes Schmid-Schilding<br />
an seine Eltern von 19<strong>10</strong>. (Archiv <strong>Gailer</strong>)<br />
2<br />
Vgl. Kat. Ausst. „Johannes Schmid-Schilding. Ein bayerischer<br />
Maler in Italien“ (München, Pavillon Alter Botanischer Garten,<br />
1977), Textbeitrag von Richard Kaufmann, S. 5.<br />
58
Blick ins Inntal ∙ 1947<br />
Öl auf Leinwand ∙ 60 x <strong>10</strong>5 cm<br />
Foto Archiv <strong>Gailer</strong>: Constantin Gerhardinger malt mit<br />
Johannes Schmid-Schilding die alte Mühle am Samerberg ∙ 1924<br />
Mittag auf dem Felde ∙ 1947<br />
Öl auf Leinwand ∙ 59 x 67 cm (Detail)<br />
und des Reifens geprägt. Sein zurückhaltendes,<br />
bescheidenes Wesen zeigt sich auch in seiner<br />
Malweise, die sich nie hastig, überstürzt oder<br />
ungezügelt darstellt. Jeder Pinselstrich ist mit<br />
Bedacht gesetzt, jede Linie wohl überlegt.<br />
Es ist die Komposition, die in seinem Schaffen<br />
über allem steht und ihn auf die dauerhafte<br />
Suche nach der richtigen Form und dem<br />
passenden Ausdruck führt. Auf die hohe Bedeutung<br />
dieses Bildmittels hatte ihn Franz von Stuck<br />
verwiesen, bei diesem Schmid-Schilding in den<br />
letzten beiden Jahren seines Studiums Komponierschüler<br />
war. So sind seine Schöpfungen auch<br />
keine verbildlichten Impressionen, sondern<br />
vielmehr wohldurchdachte Zeugnisse seiner<br />
Einstellungen und Überlegungen. Nicht wenige<br />
(angefangene) Bilder ließ er ruhen, manchmal<br />
für mehrere Jahre, um neue formale Ideen<br />
oder Empfindungen einfließen zu lassen,<br />
bis er wahrlich mit seinem Werk zufrieden war.<br />
Seine Signatur empfand er dabei gleichfalls<br />
als störend und verzichtete später häufig auf<br />
einen Namenszug. Nach dem Tod des Münchner<br />
Malerfürsten, Franz von Stuck, im Jahr 1928<br />
verschlug es Schmid-Schilding zunächst als<br />
freischaffender Künstler nach Berlin, daraufhin<br />
60
„Dinge, die es nicht mehr gibt“ ∙ 1960<br />
Mischtechnik ∙ 30 x 47 cm<br />
ab 1933 nach Leipzig. Doch obgleich er dort<br />
zahlreiche künstlerische Eindrücke erhielt, eine<br />
neue Heimat fand er nicht. Fündig wurde er an<br />
einem Ort, der sich schon früh als Wunschtraum<br />
des gebürtigen Münchners äußerte und an den<br />
es ihn kurz nach seiner Eheschließung mit einer<br />
baltischen Kunststudentin im Jahr 1937 verschlug:<br />
die ewige Stadt – Rom. Die Jahrtausende alte<br />
Historie der italienischen Metropole, über die<br />
er unaufhörlich zu erzählen wusste, hatte<br />
ihn vollständig in ihren Bann gezogen.<br />
Obgleich Schmid-Schilding auch in Deutschland<br />
zahlreiche Ausstellungen beschickte – beispielsweise<br />
im Glaspalast, im Münchner Kunstverein<br />
oder bei den Frauenwörthern auf Frauenchiemsee<br />
– wurde ihm in Italien eine<br />
wesentlich höhere Anerkennung zuteil. Das<br />
drohende Unheil des Zweiten Weltkriegs vertrieb<br />
ihn aus seinem Paradies. Mit kleinem<br />
Gepäck, viele seiner Werke hinter sich lassend,<br />
verließ er Rom 1943 und nahm Zuflucht in Schilding<br />
Steinkirchen am Samerberg<br />
(Schneeschmelze) 1945/50<br />
Öl auf Hartfaser ∙ 38,5 x 44,5 cm (Detail)<br />
am Samerberg. Hier war er von den Wehen<br />
des Krieges weitestgehend unbeeinträchtigt<br />
und konnte sich weiter ungestört der Malerei<br />
widmen. Die kleine Ortschaft Schilding,<br />
die er fortan als Namenszusatz führte, stand<br />
im starken Kontrast zur italienischen Großstadt<br />
und doch verspürte er auch zu dieser Gegend<br />
eine innige Verbundenheit. Nachdem er im<br />
Jahr 1957 erneut nach Rom zog, war es der<br />
Samerberg, der ihn zu seinem Lebensabend<br />
lockte und den er ab 1971 bis zu seinem Ableben<br />
im Januar 1975 bewohnte. Beide Orte machen<br />
den Künstler, den Menschen Johannes Schmid-<br />
Schilding aus. Nur allzu trefflich lässt sich hierzu<br />
Johann Wolfgang von Goethe zitieren:<br />
„Zwei Seelen wohnen ach! in meiner Brust.“ 3<br />
Die eine Seele des Künstlers sann nach der<br />
regen Betriebsamkeit und Geschichtsträchtigkeit<br />
Roms, die andere nach der Abgeschiedenheit und<br />
Naturnähe des kleinen Schilding – Zeugnisse eines<br />
in sich ruhenden, weltgewandten Mannes.<br />
Franz Emanuel <strong>Gailer</strong> M.A.<br />
3<br />
Johann Wolfgang von Goethe: Faust.<br />
Der Tragödie erster Teil, Berlin 1879, Vers 1112.<br />
62
2020<br />
Herausgeber:<br />
Inselgalerie <strong>Gailer</strong> GbR · 83256 Frauenchiemsee 13<br />
Telefon: 0172/8 5126 01<br />
Fax: 08063/809816<br />
E-Mail: galeriegailer@t-online.de<br />
www.gailerfineartchiemsee.de<br />
Foto: Fineartservice Martin Weiand, Rosenheim<br />
Gestaltung: Franz <strong>Gailer</strong><br />
Layout/Design/Druck: Studio Terme GmbH, Raubling<br />
Auflage: <strong>10</strong>00 Stück
„Wahre Kunst bleibt unvergänglich.“<br />
Ludwig van Beethoven (1770-1827)