Can you hear me? - Treatment
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Can you
hear me?
Treatment
Can you
hear me?
Idee für einen Kurzfilm
Can you hear me?
Zu sehen ist das Innere einer Loft-artigen Wohnung mit einem großen Fenster, durch
das Tageslicht in den Raum fällt. Ein Blick aus dem Fenster verrät, dass die Wohnung
in einem hochgelegenen Stockwerk mitten in einer Großstadt liegt. Sie scheint gerade
bezogen zu werden. Überall stehen halb ausgepackte Kartons herum, an der Wand hängen
lediglich drei Filmplakate. Ein kleiner alter Sockenaffe sitzt alleine auf einem Sofa.
Die Tür öffnet sich und eine junge Frau kommt herein. Sie ist schwer mit weiteren
Kartons beladen, die sie achtlos im Raum fallen lässt und mit einem erschöpften Gesichtsausdruck
verlässt sie Wohnung, um weitere Kartons zu holen.
Später ist sie über einen Karton gebeugt, ihr Oberkörper verschwindet beinahe vollständig
darin. Sie taucht wieder auf und wickelt etwas aus Zeitungspapier aus. Es ist
eine Actionfigur des Marshmallow Man aus dem Film „Ghostbusters“.
Die junge Frau kniet allein in ihrer neuen Wohnung, schaut auf die Figur in ihrer Hand
und lässt ihren Blick dann traurig in der Wohnung schweifen. Schließlich steht sie auf
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und stellt den Marshmallow Man auf die Fensterbank.
Während sie ihn dort in die richtige Position rückt, sieht sie in einer Wohnung auf der
gegenüberliegenden Straßenseite eine ähnliche Marshmallowman-Figur auf dem Fensterbrett
stehen. Sie lächelt und wirkt auf einmal aufgeregt.
(Fokus auf seine Wohnung)
Ihr Blick fällt auf einen jungen Mann, der in der Wohnung gegenüber mit einem Controller
in der Hand in einem Sitzsack liegt und Videospiele spielt. Er trägt dabei Kopfhörer
und starrt wie gebannt auf den Fernseher. In seiner Wohnung sind Figuren,
Poster und diverse weitere Merchandise-Artikel aus Videospielen und Filmen zu sehen.
(Fokus auf ihre Wohnung)
Sie steht am Fenster, schaut zu ihm herüber scheint nun gar nicht mehr traurig und erschöpft,
sondern hellwach und aufgeregt. Sie winkt und versucht ihren Nachbarn auf
sich aufmerksam zu machen, doch dieser bekommt von alledem nichts mit.
Von diesem Rückschlag lässt sie sich nicht entmutigen. Sie wendet sich vom Fenster ab
und macht sich daran, mehrere Kartons zu durchwühlen. Sie sucht etwas Bestimmtes.
Nach kurzer Zeit hat sie gefunden, wonach sie gesucht hat: Eine kleine funktionstüch-
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tige Nachbildung eines runden Baustrahlers, auf dessen Leuchtfläche das Batman-Logo
angebracht ist. Sie steckt den Stecker in eine Steckdose nahe des Fensters, der Baustrahler
leuchtet auf und wirft zunächst den Schatten des Batman-Logos an die Decke ihrer
Wohnung, dann richtet sie den Lichtstrahl auf das Fenster des jungen Mannes.
(Fokus auf seine Wohnung)
An der Wand hinter ihm erscheint ganz blass der Schatten des Batman-Logos.
Da jedoch von draußen auch Tageslicht in seine Wohnung fällt, ist das Schattenspiel
auf seiner Wand kaum sichtbar. Er bemerkt es nicht und schaut weiter auf seinen Fernseher.
(Fokus auf ihre Wohnung)
Von ihrer Wohnung aus sieht die junge Frau, dass ihr Nachbar nicht reagiert und beginnt
kurz zu grübeln.
Sie scheint eine Idee zu haben und macht sich erneut auf die Suche, durchwühlt weitere
Kartons und zieht schließlich triumphierend eine Nerf-Gun aus einer der Kisten.
Sie lädt die Spielzeugwaffe mit den entsprechenden Schaumstoffpatronen und tritt wieder
ans Fenster. Als sie das Fenster öffnet, schlägt ihr lauter Straßenlärm entgegen.
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Sie richtet die Waffe auf das Fenster des jungen Mannes. Als sie abdrückt, fliegt der
Schaumstoffpfeil ein paar Meter in Richtung des Fensters, bevor er nach halber Strecke
hinunter fällt auf die Straße, die die zwei Gebäude voneinander trennt. Sie versucht
es noch ein paar Mal aber die Pfeile schaffen den Weg nicht zum gegenüberliegenden
Fenster.
Nachdenklich betrachtet sie die Spielzeugwaffe in ihrer Hand. Dann nimmt sie einen
umherliegenden Schraubenzieher und macht sich daran, die Waffe aufzuschrauben. Als
die Waffe zerlegt ist, steckt sie ein paar Münzen hinter die Feder, die die Pfeile aus der
Mündung katapultiert und baut die Spielzeugwaffe wieder zusammen.
Erneut lädt sie die Waffe und schießt auf das Fenster ihres Nachbarn. Diesmal mit
Erfolg. Mit einem leisen „Klonk“-Geräusch trifft der Nerf-Pfeil auf die Scheibe. Siegessicher
reißt sie die Arme hoch und schaut gespannt zu ihrem Nachbarn herüber.
(Fokus auf seine Wohnung)
Als der Pfeil auf der Fensterscheibe aufprallt, hebt der junge Mann nur einmal kurz verwundert
den Blick, schaut sich irritiert in seiner Wohnung um, kratzt sich am Kopf und
wendet sich dann wieder seinem Videospiel zu.
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(Fokus auf ihre Wohnung)
Sie schießt und trifft noch zwei weitere Male die Fensterscheibe aber wieder kommt der
junge Mann nicht auf die Idee, aus dem Fenster zu schauen.
Genervt und frustriert ballt sie die Fäuste, legt den Kopf in den Nacken und stampft
mit dem Fuß auf. Mit verschränkten Armen lässt sie sich schmollend auf ihr Sofa sinken
und schaut sich in ihrer Wohnung um, in der mittlerweile überall aufgerissene und
halb ausgeleerte Kisten und Kartons herumstehen. Dabei fällt ihr Blick auf eine grüne
Gummi-Klebe-Hand, die auf ihrem Tisch liegt. Sie greift danach, und verschwindet mit
entschlossenem Blick aus dem Zimmer.
Als sie kurz darauf die Wohnung durchquert und wieder zum Fenster marschiert, hat
sie die Nerf-Gun wieder in der Hand. Aus ihrer Mündung hängt die Gummi-Klebe-
Hand und wippt bei jedem Schritt auf und ab.
Die junge Frau stellt sich breitbeinig an das offene Fenster, kneift ein Auge zusammen
und zielt. Entschlossenheit in ihrem Blick. Sie drückt ab und der Schaumstoffpfeil fliegt
mitsamt der daran befestigten Gummi-Klebe-Hand auf das Fenster des jungen Mannes
zu.
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(Fokus auf seine Wohnung)
Mit einem weiteren „Klonk“-Geräusch, gefolgt von einem lauten „Platsch!“ trifft der
Pfeil auf die Fensterscheibe.
Bei dem „Platsch!“-Geräusch zuckt der junge Mann zusammen, reißt sich die Kopfhörer
vom Kopf, springt erschrocken auf und tritt an das Fenster.
Dort klebt die Gummi-Klebe-Hand am Glas und an einem Faden hängt der Schaumstoffspfeil
aus der Spielzeug-Pistole. Das Gewicht des Pfeils sorgt dafür, dass sich die
grüne, glibberige Hand quälend langsam mit einem schmatzenden Geräusch von der
Scheibe löst.
Er beobachtet, wie sich die Hand langsam von der Scheibe löst und schließlich mitsamt
dem Nerf-Pfeil in die Tiefe fällt. Dann richtet sich sein Blick auf und er sieht die junge
Frau in ihrer Wohnung auf der anderen Straßenseite, wie sie glücklich zu ihm herüberwinkt,
dabei den kleinen Marshmallow Man in die Höhe hält und etwas zu rufen scheint.
Der junge Mann ist zunächst verdutzt, schmunzelt dann aber und öffnet, neugierig geworden,
sein Fenster. Straßenlärm schlägt auch ihm entgegen.
Er kann nicht hören, was seine neue Nachbarin ihm zuruft. Zerknirscht hebt er die
Schultern und schüttelt den Kopf, um ihr deutlich zumachen, dass er sie nicht hören
kann.
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(Fokus auf ihre Wohnung)
Sie erkennt, dass er sie nicht versteht und hört auf zu Rufen und zu Winken. Ein wenig
verloren steht sie in ihrer Wohnung und er in seiner.
(Fokus auf seine Wohnung)
Er schaut sich in seiner Wohnung um, nimmt ein Blatt Papier und einen Stift und schreibt
etwas auf das Papier. Als er fertig geschrieben hat, hält er das Blatt in die Höhe.
(Fokus auf ihre Wohnung)
Sie sieht, dass er ein Blatt Papier hochhält, kann es aus dieser Entfernung aber nicht lesen.
Nun hebt sie die Schultern und schüttelt den Kopf. Er lässt das Blatt wieder sinken.
Plötzlich scheint sie eine Idee zu haben. Sie beginnt damit, merkwürdige Bewegungen
zu machen und ihm durch Pantomime etwas zu sagen.
(Fokus auf seine Wohnung)
Als er ihre Pantomimeversuche sieht, runzelt er erst entgeistert die Stirn, lacht dann
aber und bedeutet ihr erneut, dass er sie nicht versteht.
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Sie lässt enttäuscht die Schultern hängen und steht nun traurig in ihrem Fenster.Nachdenklich
und mitfühlend betrachtet er sie und überlegt kurz. Er schaut sich in seiner
Wohnung um und entfernt sich dann nachdenklich von seinem Fenster. Er geht zu seiner
Küchenzeile (das Mädchen kneift die Augen zusammen und folgt ihm mit ihrem
Blick). In der Küche nimmt er eine Dose Tomatensuppe und leert diese in einem Topf.
(Fokus auf ihre Wohnung)
Das Mädchen sieht, wie er sich vom Fenster entfernt, seufzt und lässt niedergeschlagen
den Kopf hängen. Er scheint das Interesse an ihr verloren zu haben. Sie setzt sich auf
die Fensterbank vor das geöffnete Fenster und beobachtet mit hängendem Kopf ein paar
Tauben auf einem nahegelegenen Dach. Das Tageslicht beginnt langsam zu schwinden.
Plötzlich kommt etwas von draußen durch das geöffnete Fenster gesaust, trifft sie am
Kopf und fällt in die Tiefe. Erschrocken hebt sie den Blick und sieht den jungen Mann,
wie er lächelnd zu ihr hinüberschaut. In seinen Händen hält er einen Spielzeugbogen.
(Fokus auf seine Wohnung)
Er winkt ihr zu und beginnt dann eine dünne Schnur einzurollen, die aus seinem Fenster
an der Hauswand herunterhängt. An der Schnur hängt ein Spielzeugpfeil mit Saugnapf.
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Als er den Pfeil eingeholt hat, legt er ihn wieder am Bogen an und zielt damit auf die
Fensteröffnung, in der das Mädchen steht.
(Fokus auf ihre Wohnung)
Als sie merkt, dass er auf sie schießen wird, duckt sie sich erschrocken hinter ihrem
Fenster weg. Ein schmatzendes Geräusch ertönt und sie sieht, dass der Pfeil von außen
an einer Scheibe neben ihrem geöffneten Fenster klebt.
Schnell steht sie auf, beugt sich aus ihrem offenen Fenster und streckt sich nach dem
Pfeil aus. Sie schafft es, ihn zu greifen und lässt sich zurück in ihre Wohnung fallen.
Als sie wieder sicher steht, betrachtet sie den Spielzeugpfeil mit dem Saugnapf in ihrer
Hand. An ihm ist die Schnur befestigt. Ihr Blick folgt der Schnur und sie sieht, dass diese
hoch über der Straße gespannt bis zur Hand des jungen Mannes reicht. Verwirrt schaut
sie ihn an.
(Fokus auf seine Wohnung)
Der junge Mann grinst und hält die leere Tomatensuppe-Dose in die Höhe. Aus dem
Boden der Dose hängt das das Ende der Schnur. Er deutet an, in die DWose hineinzusprechen
und nickt der jungen Frau von gegenüber aufmunternd zu.
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(Fokus auf ihre Wohnung)
Nun versteht sie und grinst ihn glücklich an.
Schnell befestigt sie ihr Ende der Schnur am Fenstergriff und eilt davon. Als sie wieder
ans Fenster tritt, hat auch sie eine leere Dose mit einem kleinen Loch im Boden in der
Hand. Sie nimmt die Schnur vom Fenstergriff und Pfeil ab und fädelt ihn in die Dose ein.
Die untergehende Sonne scheint durch das Fenster in die Wohnung und lässt ihr zaghaft
lächelndes Gesicht orange-rot aufleuchten.
Sie hält sich ihre Hälfte des Dosentelefons ans Ohr und lauscht…
Die straff gespannte Schnur erzittert ein wenig und ihr Lächeln wird zu einem glücklichen,
breiten Grinsen…
Sie schaut freudestrahlend zu ihm herüber und nickt.
Ende
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Storyboard
Auf den folgenden Seiten sind die ersten Sequenzen
von Can you hear me? als Storyboard zu sehen. Es dient
dazu, Eindrücke von den geplanten Kamerapositionen,
dem Framing und eine allgemeine grobe Vorstellung
des Kurzfilms zu vermitteln.
I
II
III
Idee, Text und Storyboard:
Franziska Hennings
Sommer 2020