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Can you hear me? - Idee eines Kurzfilms

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Can you

hear me?

Die Idee eines Kurzfilms

von Franziska Hennings


Inhalt

Vorwort

Einleitung

Die Geschichte

Die Apartments

Ihr Apartment

Sein Apartment

Die Charaktere

Sie

Er

Gegenstände in den Wohnungen

Can you hear me?

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Vorwort

Wer kennt sie nicht? Die Faszination für Filme.

Meine erste eigene VHS-Kassette trug den Titel Bambi. Meine erste eigene CD ließ den

Soundtrack zum animierten Disney-Klassiker Tarzan durch mein Zimmer schallen.

Ich bin vor dem Fernseher groß geworden und ich werde wahrscheinlich niemals

aufhören, für den neuesten Pixar-Film ins Kino zu rennen. Ich habe schon wirklich viele

Animationsfilme geguckt und viele weitere Titel stehen auf meiner Have-to-watch-List.

Doch neben den 90-minütigen Blockbustern habe ich den letzten Jahren vor allem

auch animierte Kurzfilme lieben gelernt. Es gibt Kurzfilme, die schaffen es, innerhalb

von wenigen Minuten (und manchmal sogar ohne ein einziges gesprochenes Wort)

Emotionen hervorzurufen und eine Geschichte zu erzählen, die den Narrativen von

Spielfilmen in nichts nachstehen.

Bekannt sind natürlich vor allem die qualitativ sehr hochwertig animierten Kurzfilme

von Disney und Pixar. Aber allein bei YouTube findet man auch zahlreiche Kurzfilme,

die von talentierten Menschen aus aller Welt in kleinen Teams oder teilweise sogar

im Alleingang produziert wurden. Es ist wirklich faszinierend, was diese Menschen

auf die Beine stellen, wie gefühlvoll sie Geschichten erzählen und wie authentisch sie

die Charaktere porträtieren. Seit ich mich ein wenig mehr mit solchen Produktionen

beschäftige, ist auch in mir der Wunsch gewachsen, irgendwann einmal an einem

animierten Kurzfilm mitzuwirken.

Doch ein Sommersemester, reicht nicht aus, um einen storylastigen Kurzfilm im

Alleingang zu schreiben, zu planen, zu zeichnen und zu animieren. Also wollte ich in

diesem Semester stattdessen eine Idee ausarbeiten und auch auf die visuelle Umsetzung

bezogen soweit vorarbeiten, dass vielleicht in Zukunft einmal ein Animationsfilm

entstehen könnte.

Auf den folgenden Seiten sind also Ideen, Texte, Skizzen und Studien zu finden, die einen

Eindruck davon vermitteln sollen, wie meine Kurzfilmidee vielleicht einmal umgesetzt

werden könnte und wie der Film selbst einmal aussehen könnte.

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Einleitung

Interaktion zwischen Menschen ist für uns wichtiger, als wir vielleicht denken. Sei es

nun während einer weltweiten Pandemie, im Alltag oder wenn wir in eine für uns neue

Umgebung kommen: Menschen brauchen einfach soziale Kontakte und um diese

knüpfen zu können, müssen sie miteinander kommunizieren können. Doch gerade der

erste Kontakt zwischen sich fremden Menschen stellt oft eine Herausforderung dar.

Während es Kindern meist leichter fällt, Freundschaften zu knüpfen, scheint dies mit

zunehmendem Alter immer schwieriger zu werden.

Das Thema des Sommeremesters 2020 lautete „Home Story“ und genau so eine wollte

ich in meinem Kurzfilm erzählen.

Doch es sollte nicht nur eine Geschichte in den eigenen vier Wänden erzählt werden

sondern auch um Kommunikation, Kreativität und kindliche Freude gehen, mit Hilfe derer

auch erwachsene Menschen so einige Hindernisse überwinden können; Insbesondere

das Alleinsein.

In meinem Kurzfilm geht um eine junge Frau, die allein in einer großen Stadt ihre neue

Wohnung bezieht und im Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen jungen

Mann entdeckt, mit dem sie Kontakt aufnehmen möchte. Die Kommunikation zwischen

den Beiden gestaltet sich aber leider schwierig denn neben dem Straßenlärm, der eine

verbale Unterhaltung von Haus zu Haus unmöglich macht, sind auch Pantomime oder

Zeichensprache leider keine geeigneten Hilfsmittel. Doch zum Glück sind die beiden

Protagonisten nicht auf den Kopf gefallen und haben sich das Kind im Herzen bewahrt.

Denn durch Kreativität und Witz schaffen sie es schließlich doch noch, miteinander zu

sprechen und so die Hindernisse zu überwinden die Interaktion und Kommunitation

manchmal erschweren.

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Die Geschichte

Da es „Can you hear me“ (noch) nicht als Kurzfilm zu sehen gibt, lässt sich die

Handlung im beigefügten Treatment nachlesen.

Der Text ist nicht als Novelle und auch nicht als Drehbuch verfasst, gibt aber

dennoch einen Eindruck von der Idee des Kurzfilms.

Es finden sich keinerlei Dialoge oder andere gesprochene Worte der Protagonisten

im Text. Die Idee ist nämlich, dass auch im Film kein Wort gesprochen wird. Der

Ton in „Can you hear me?“ soll nur aus Geräuschen und Musik bestehen.

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Die Apartments

Die Apartments der beiden Hauptcharaktere stellen im Kurzfilm die einzigen Settings

dar. Beide Wohnungen liegen jeweils in einem hochgelegenen Stockwerk eines

großstadttypischen Hochhauses. Die großen Fenster sind jeweils zur dicht befahrenen

Straße ausgerichtet, über deren Lärm es hinwegzukommunizieren galt.

Der Kurzfilm soll ohne gesprochene Worte auskommen, doch damit man die Charaktere

der beiden Protagonisten dennoch ein wenig einschätzen und kennenlernen kann, habe

ich mir viele Gedanken dazu gemacht, wie die Apartments der Beiden jeweils eingerichtet

sein könnten. Statt austauschbare 0815-Räume zu zeigen, sollten die Wohnungen mit

persönlichen Gegenständen, Erinnerungs- und Lieblingsstücken versehen sein.

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Ihr Apartment

Bei der Ausarbeitung ihrer Wohnung gab es Einiges zu beachten:

Da die junge Frau ihre neue Wohnung gerade erst bezieht, können

noch nicht allzu viele Gegenstände und persönliche Habseligkeiten

gezeigt werden. Stattdessen finden sich in Ihrer Wohnung viele

Kartons und Regalteile, die darauf warten, aufgebaut zu werden.

Die loftartige Wohnung ist groß. Vielleicht sogar zu groß für eine

einzelne Person, was ihre Einsamkeit noch unterstreicht.

Sie bezieht diese große Stadtwohnung allein, niemand hilft

ihr dabei. In den Kisten befinden sich viele Spielsachen und

Gegenstände, die man eher in einem Kinderzimmer vermuten

würde. All diese Details sprechen dafür, dass sie ihr weit entfernt

liegendes Elternhaus verlassen hat und nun ihre erste eigene

Wohnung bezieht.

Durch die großen Fenster kann zum Einen viel Licht in die

Wohnung fallen, zum Anderen bekommt man durch sie

auch einen Eindruck von der Außenwelt. So sieht man das

Haus gegenüber, in dem der junge Mann sitzt und auch die

Großstadt, in der die beiden Wohnungen liegen.

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Diese drei Filmplakate sollen auf jeden Fall

bereits zu Beginn des Kurzfilms in ihrer

Wohnung hängen.

Sie betonen ihre Liebe zur Pop-Kultur der

TV-Welt und sollen zudem dazu beitragen,

den Charakter der jungen Frau besser

kennenzulernen.

Die hier dargestellten Filme („Mary Poppins“,

„Peter Pan“ und „Toy Story“) sind nämlich

allesamt Filme, die zeigen, wie wichtig

es ist, das Kind in sich zu bewahren und

Freundschaften zu pflegen.

Genau das spiegelt auch den Charakter

der Protagonistin wieder. Sie ist eine junge

Frau, die dringend einen Freund braucht

und noch immer über die fantasievolle

Weltanschauung eines Kindes verfügt.

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SEIN Apartment

Seine Wohnung stellt eine typische Mancave dar. Hier finden sich

zahlreiche Figuren, Poster und andere Fanartikel, die auf seine Liebe zu

Videospielen, Fernsehserien und Filmen hindeuten. Gerade durch seine

Sammelleidenschaft wird deutlich, dass er schon eine ganze Weile in

dieser Wohnung lebt und sich sichtlich wohl fühlt. Seine voll eingerichtete

und auch vollgestopfte Junggesellenwohnung bildet ein Gegenstück zu

Ihrem traurig leeren Apartment.

Vom Blickwinkel der jungen Frau aus bekommt man durch

das Fenster einen sehr guten Einblick in seine Wohnung.

Wann immer seine Aktionen und Reaktionen gezeigt werden,

wird der Kamerawinkel jedoch umgekehrt und man sieht den

jungen Mann vor seinem Fenster.

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Die Charaktere

Es gibt in der Geschichte nur zwei miteinander ineragierende Charaktere. Da im Kurzfilm

kein Wort gesprochen wird, sondern die Empfindungen der Beiden ausschließlich über

Körpersprache, Mimik und evtl. mit Hilfe musikalischer Untermalung (Mickey-Mousing)

veranschaulicht werden, brauchten die Zwei keine Namen. Trotzdem war es wichtig,

dass sie sich gegenseitig ergänzen und ungefähr im gleichen Alter sind.

Beide Protagonisten scheinen eine Leidenschaft für‘s Sammeln zu haben. Sie besitzt

viel Spielzeug und Er ist offensichtlich ein großer Freund von Videospielen.

Beide sind nicht auf den Kopf gefallen und schaffen es gemeinsam, miteinander zu

kommunizieren; Von Ihr kamen hierzu die Denkanstöße und Er findet letztendlich eine

Lösung für das gemeinsame Problem, nicht miteinander sprechen zu können.

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Sie

Eigentlich ist Sie ein ziemlich lebensfroher

Mensch.

Sie ist vielleicht Anfang 20 und in ihren Augen

ist Spaß haben das wichtigste im Leben. Aus

diesem Grund fällt es ihr auch nicht schwer,

trotz ihrer einsamen Situation schnell wieder

auf die Beine zu kommen, um den Nachbarn

auf sich aufmerksam zu machen.

Sie ist aufgeweckt, ein wenig sprunghaft aber

vor allem kreativ und clever. Man könnte sie als

kindisch (im besten Sinne) bezeichnen.

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Er

Ihn könnte man wohl wohl als klischeehaften

Gamer bezeichnen.

Trotz seiner massigen Erscheinung ist er ein

Softie, mit freundlichen Augen und einem

ebenso freundlichen Gemüt. Er verbringt

viel Zeit in seinem Apartment und versinkt

vollkommen in den Welten der Videospiele.

Er ist offen für Neues und lässt sich nicht nur

auf die verspielten Versuche seiner neuen

Nachbarin, mit ihm in Kontakt zu treten ein,

sondern greift ihre Denkweise auf und kommt

letztendlich auf die kreative, vielleicht etwas

kindische aber trotzdem rettende Idee, ein

Dosentelefon zu bauen.

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..

Gegenstande in

den Wohnungen

Die Charaktere der beiden Protagonisten ähneln sich, denn beide haben eine Vorliebe

für Filme bzw. Viedospele und scheinen Spielzeug zu sammeln.

Doch auch wenn zwei Menschen eine Leidenschaft teilen, heißt das noch lange nicht,

dass sie sich auch wirklich gut miteinander verstehen werden.

„Can you hear me?“ zeigt nicht, wie sich die Beziehung der beiden Charaktere zueinander

entwickelt, nachdem sie es geschafft haben, miteinander zu kommunizieren.

Doch dass zumindest die Basis für eine Freundschaft besteht, wird klar, wenn man sich

einige Gegenstände in den Wohnungen der Charaktere anschaut, die definitiv auf ein

gemeinsames Interesse an der Popkultur der letzten Jahrzehnte hinweisen.

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Batman

Ihr erster Versuch, die Aufmerksamkeit

ihres Nachbarn zu erregen, scheitert

leider. Doch hätte er den Umriss

der Fledermaus entdeckt, der dank

des kleinen Baustrahlers an seine

Wand geworfen wurde, so hätte er

mit Sicherheit erkannt, dass es sich

hierbei um das Zeichen von Batman

handelt. Obwohl oder vielleicht sogar

gerade weil an seiner Wand eine

gerahmte abstrahierte Abbildung des

Regenschirms von Oswald Cobblepott

(alias der „Pinguin“, seines Zeichens

Gegenspieler von Batman) hängt, hätte

der junge Mann mit den Kopfhörern

sicherlich einen Blick aus dem Fenster

geworfen und so seine aufgeregt

winkende Nachbarin entdeckt.

Pokemon

In den 90er Jahren waren Pokémon aus den Kinderzimmern nicht wegzudenken.

Genauso ging es wohl auch den zwei Figuren aus „Can you hear me?“, denn

in seiner Wohnung liegt eine Schirmmütze, die der Mütze des Haupcharakters

aus der Pokémon-Serie nachempfunden ist und auf ihrem Tisch kann man eine

Tasse in Form eines Pokeballs sehen. Da Pokémon sowohl als Videospielreihe,

als auch als Fernsehserie Bekanntheit erlangte, werden hier die zwei großten

Leidenschaften der Protagonisten bedient: Ihre Vorliebe für Film und Fernsehen

und seine Passion für Videospiele.

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TMNT

Obwohl sie gerade erst dabei ist,

ihre Wohnung zu beziehen, liegt

das Teenage Mutant Ninja Turtle

Kissen schon auf der Couch. In

seiner Wohnung dagegen findet

sich erst auf den zweiten Blick

ein Hinweis darauf, dass auch er

die Comics von den vier mutierten

Schildkröten gelesen oder aber die

darauf basierende Animationsserie

geguckt haben muss.

Peter Pan

Peter Pan gilt als eine der bekanntesten

Figuren, wenn es darum geht, nicht

erwachsen werden zu wollen. Kein

Wunder also, dass die junge Frau, die

noch nicht so ganz mit ihrer Kindheit

abschließen möchte, ein Filmplakat

des Disney-Klassikers besitzt.

Während das gerahmte Bild fast

schon zum Träumen einlädt, erfüllt

die Uhr auf seiner Fensterbank (trotz

ihrer kitschigen Erscheinung) einen

ernsthafteren Zweck.

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Auch seinen Charakter könnte man in einem Bild zusammenfassen:

Ein Abend mit Pizza, Spielen und Freunden ist für viele Menschen der Inbegriff eines perfekten

Tagesendes. Genau so einen Abend könnte man auch mit ihm verbringen denn er ist ein offener und

sympathischer Freund von Viedeospielen, in dessen Nähe man sich direkt wohl fühlt und mit dem

man eine gute Zeit verbringen kann. Genau so wie Pizza und Videospiele kann er sein Leben alleine

genießen oder es mit Freunden teilen, denn in jedem Fall ist er glücklich dabei.

Müsste man Ihren Charakter in einem einzigen Bild zusammenfassen, so wäre dieser Sockenaffe

perfekt. Er symbolisiert Spiel und Spaß sowie ihre Kindheit, von der sie sich noch nicht so ganz

verabschieden möchte. Er scheint ebenso einsam zu sein, wie sie, als sie ihre neue Wohnung bezieht.

Der Sockenaffe sitzt bereits auf der Couch, als Sie noch dabei ist, Kartons in die Wohnung zu tragen.

Er war anscheinend eines der ersten Dinge, die ausgepackt wurden, denn er begleitet sie schon seit

Jahren und ist ein vertrauter Freund aus Kindheitstagen.

Und ein Freund ist genau das, was ihr in Ihrer neuen Umgebung am dringlichsten fehlt.

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Can you hear me?

Sie hält sich ihre Hälfte des Dosentelefons ans Ohr und lauscht…

Die straff gespannte Schnur erzittert ein wenig und ihr Lächeln wird zu

einem glücklichen, breiten Grinsen…

Sie schaut freudestrahlend zu ihm herüber und nickt.

Mit ihrem Nicken endet der Kurzfilm und beantwortet somit die von ihm

gestellte Frage „Can you hear me?“. Diese Worte sollen im Film selbst nicht zu

hören sein, doch wegen des Titels kann man sich denken, dass es diese Frage

war, die sie zum Nicken brachte. Die Worte „Can you hear me?“ stellen den

Anfang eines Gesprächs und somit ein Happy End für den Kurzfilm dar.

Zudem kann das englische Wort „Can“ auch als „Konservendose“ übersetzt

werden, was dem Titel des Films eine gewisse Doppeldeutigkeit gibt.

Mit diesem Buch, den darin enthaltenen Skizzen, der ausformulierten Handlung

und den Ideen zur visuellen Umsetzung der Geschichte, ist ein wichtiger

Schritt in Richtung Produktion des Kurzfilms getan. Natürlich kann

dieses kleine Buch nicht die vielen Arbeitsvorgänge ersetzen, die für die

Umsetzung des Projekts nötig sind. Das Erstellen eines ausgearbeiteten

Drehbuchs, eines Storyboards, Tonaufnahmen, Das Anfertigen finaler

Hintergründe und viele weitere Schritte sind nötig, bevor mit dem

eigentlichen Animieren begonnen werden kann.

Dennoch stellt es einen Anfang und einen Ansatzpunkt dar, zu dem

ich jeder Zeit wieder zurückkehren kann, um mein Wunschprojekt

„Kurzfilm“ weiter zu verfolgen.

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