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<strong>viaMag</strong><br />
Mythen, Geschichten und Sagen faszinieren mich schon, seit ich denken kann. Sie<br />
erzählen von Helden und Heldinnen, von Menschlichkeit und Fantasiewesen, von<br />
Liebe und Hass, von Krieg und Frieden, vom Leben und natürlich auch vom Tod.<br />
Besonders die griechische Mythologie hat es mir angetan. Mit ihren unzähligen<br />
Göttern, die von Leidenschaft, Eifersucht, Liebe und Zorn getrieben sind und<br />
dabei erschaffen, aber auch zerstören und es den Menschen damit oft nicht leicht<br />
machen, die ihrerseits dramatischerweise fast immer (bewusst oder unbewusst)<br />
in ihr Unglück rennen.<br />
viaanima.com<br />
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<strong>Die</strong> griechische Mythologie ist ein Geflecht aus<br />
Namen, heldenhaften, aber auch unerhörten<br />
Begebenheiten, cleveren Taten, aber auch Grausamkeiten.<br />
Meiner Meinung nach macht genau das<br />
ihren Reiz aus.<br />
In wenigen Geschichten erfahren wir so viel über<br />
die Lebens- und Todesvorstellungen der Menschen<br />
wie in den antiken Mythen der alten Griechen. Für<br />
mich Grund genug, mal einen Blick darauf zu<br />
werfen, wie die Griechen sich den Tod vorstellten<br />
und welche Bilder sie fanden, um ihn in ihren<br />
unzähligen Geschichten zu illustrieren.<br />
<strong>Die</strong> beschwerliche Reise in<br />
die Unterwelt<br />
<strong>Die</strong> alten Griechen gingen davon aus, dass die<br />
Seelen der Verstorbenen nach dem Tod in die<br />
Unterwelt gelangten. Dort warteten sie an den<br />
Ufern des Styx, des Flusses, der mit seinen schwarzen<br />
Wassern die Grenze zwischen der Welt der<br />
Lebenden und der Welt der Toten, dem sogenannten<br />
Hades, bildete.<br />
Auf die <strong>andere</strong> <strong>Seite</strong> des Flusses konnten die Seelen<br />
nur gelangen, wenn sie den Fährmann Charon für<br />
die Überfahrt mit einem Obolus bezahlen konnten.<br />
Deshalb wurden Verstorbene im antiken<br />
Griechenland zumeist mit einer Münze unter der<br />
Zunge beerdigt. Konnte eine Seele nicht bezahlen,<br />
so war sie dazu verdammt, auf ewig an den Ufern<br />
des Styx zu bleiben.<br />
Hatte eine Seele die Überfahrt hinter sich gebracht,<br />
wartete das Tor zur Unterwelt auf sie, das jedoch<br />
von Zerberus, dem dreiköpfigen Höllenhund<br />
bewacht wurde. <strong>Die</strong>se furchterregende Gestalt ließ<br />
die Toten passieren, bestrafte sie jedoch grausam,<br />
wenn sie einen Fluchtversuch aus der Unterwelt<br />
unternehmen wollten.<br />
Herrscher über die Unterwelt war Hades, Bruder<br />
von Zeus und Poseidon. <strong>Die</strong> Griechen hatten<br />
zahlreiche Synonyme für ihn, da die Nennung<br />
seines Namens Unglück bringen sollte.<br />
<strong>Die</strong> Beurteilung der<br />
Totenseelen<br />
In der Unterwelt wurden die Totenseelen beurteilt<br />
und je nachdem, wie gut oder böse sie in ihrem<br />
Leben gehandelt hatten, zu einem <strong>andere</strong>n Ort<br />
gebracht. Davon gab es drei.<br />
Der erste war der Tartaros. <strong>Die</strong> besonders Bösen,<br />
sowohl Sterbliche als auch Unsterbliche wie die<br />
Titanen, fanden hier unten ihre ewige Strafe.<br />
Angeblich sollte er so tief sein, dass ein Amboss, der<br />
von der Erde in den Tartaros hinabfiel, erst nach<br />
neun Tagen dort landete.<br />
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