BARACK OBAMA
You also want an ePaper? Increase the reach of your titles
YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.
Auszüge aus dem Prolog
Am 4. März 2007 sollte Barack Obama, der junge Senator
aus Illinois, mittags in der Brown Chapel in Selma,
Alabama, sprechen. Sein Kampf um die Präsidentschaft
war gerade erst einen Monat alt, und er war in den
Süden gekommen, bereit, der Spitzenreiterin der Demokraten,
Hillary Clinton, zum ersten Mal die Stirn zu
bieten. Er wollte öffentlich über die Dinge diskutieren,
an denen er nach verbreiteter Ansicht letztlich scheitern
würde: seine Rasse, seine Jugend, seine »exotische«
Herkunft. »Wer ist Barack Obama?« Barack Hussein
Obama? Diese Frage würden seine Gegner, Demokraten
wie Republikaner, von nun an bis zum Wahltag
immer wieder stellen, auf öffentlichen Podien, in
Fernseh- und Radio-Werbespots, um anzudeuten, dass
seine Andersartigkeit diesen Mann disqualifizierte: seine
Kindheit auf Hawaii und in Indonesien, sein kenianischer
Vater, seine in Kansas geborene und doch
weltoffene Mutter.
Obamas Antwort auf diese Frage prägte maßgebend
seinen Wahlkampf. Nachdem er zwei Jahre zuvor seinen
Sitz im Senat des Staates Illinois niedergelegt und gerade
erst seinen Studienkredit abgezahlt hatte, zog Obama
mit einer Reihe ernsthafter, aber nicht ungewöhnlicher
politischer Positionen der linken Mitte in den Kampf
um die Präsidentschaft. Er wich darin nicht wesentlich
4