08.11.2023 Aufrufe

Das erfüllte Versprechen_web

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Das</strong> <strong>erfüllte</strong><br />

<strong>Versprechen</strong><br />

Die faszinierende Vorgeschichte<br />

von Weihnachten


Weihnachten<br />

hat traDition.<br />

Dieses Fest mit all seinen Besonderheiten und Bräuchen<br />

gehört seit Jahrhunderten zu unserer westlichen, christlichen<br />

Kultur. Wer das Weihnachtsfest wertschätzt, wird es sicherlich<br />

hilfreich finden, einmal genauer über den historischen<br />

Hintergrund nachzudenken und herauszufinden, ob Weihnachten<br />

für uns auch heute noch eine tiefere Bedeutung hat.


historische realitÄt<br />

<strong>Das</strong> Weihnachtsfest erinnert an die Geburt einer großartigen Person: Jesus<br />

Christus, nach dem auch unsere Zeitrechnung „nach Christus“ bestimmt<br />

wird. Demnach wurde Jesus vor ungefähr 2025 Jahren geboren. <strong>Das</strong> genaue<br />

Datum ist nicht überliefert, jedoch erwähnt die Bibel zur Zeit der Geburt<br />

von Jesus historische Ereignisse, die auch aus anderen Quellen bekannt sind:<br />

z. B. die Regentschaft von König Herodes in der römischen Provinz auf dem<br />

Gebiet Israels und eine Volkszählung, die der römische Kaiser Augustus<br />

angeordnet hatte. Die Autoren der Bibel haben höchst zuverlässige historische<br />

Texte verfasst, die besser überliefert und erhalten sind als andere antike<br />

Schriften wie z. B. die von Homer, Julius Cäsar oder Tacitus. Die Geschichte


von der Geburt Jesu – wie seine Eltern Maria und Josef auf ihrer Reise in<br />

ihre Vaterstadt Bethlehem keinen Übernachtungsplatz fanden und sie das<br />

Neugeborene in eine Futterkrippe legten – steht in der Bibel im Lukasevangelium,<br />

das von dem Arzt und Historiker Lukas geschrieben wurde.<br />

Er war ein Zeitgenosse von Jesus, kannte die Apostel und schrieb sein Evangelium<br />

nach einer akribischen Recherche und Augenzeugenbefragung.<br />

Die geschichte von Jesus und seiner geburt<br />

ist also keineswegs eine fromme legende,<br />

sondern eine historische realität, die die<br />

Weltgeschichte maßgeblich geprägt hat.


Die Vorgeschichte<br />

von Jesus<br />

Warum war Jesu Geburt so bedeutend? Sie hat eine faszinierende Vor- und<br />

Nachgeschichte. Die Nachgeschichte ist allgemein bekannt: Durch Jesus<br />

entstand aus dem Judentum das Christentum, die größte Weltreligion und<br />

der einflussreichste Glaube der Weltgeschichte. Die Vorgeschichte ist weniger<br />

bekannt, aber faszinierend und extrem bedeutungsvoll. Wenn heute<br />

irgendwo auf der Welt eine religiöse oder charismatische Führungsgestalt<br />

auftreten würde, eine wichtige Botschaft hätte und sich als Retter und Held


ausgäbe, welche Legitimation und Glaubwürdigkeit<br />

hätte sie? Ihr Auftreten geschähe aus<br />

einem historischen Vakuum ohne Hintergrund<br />

und geschichtliches Fundament. <strong>Das</strong> war bei Jesus<br />

komplett anders. Die Juden erwarteten seit senden einen Messias – einen Retter, der ihnen aus<br />

Jahrtauihren<br />

politischen und persönlichen Nöten hilft.<br />

messias<br />

griechisch: Christus,<br />

d. h. Gesalbter


Der rote Faden des<br />

Alten Testaments<br />

Diese Erwartung zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten ersten<br />

Teil der Bibel, das Alte Testament, das einen Zeitraum von ungefähr<br />

4000 Jahren umfasst. Und dieser rote Faden hat viele verschiedene Stränge,<br />

ist also eher ein mächtiges „rotes Seil“ aus vielen Fasern. Zu diesen Fasern<br />

oder Strängen gehören: ~ die generelle Retter-/Messias-Erwartung, ~ Hunderte<br />

Prophezeiungen auf den Messias, ~ vorbildhafte Personen und Ereignisse,<br />

die dem Messias und seinem Rettungswerk ähneln, ~ der jüdische<br />

Gottesdienst mit seinen Opfern, Priestern und Zeremonien, ~ viele weitere<br />

Details und Aspekte. All das zielt auf das Kommen des Messias hin und


verleiht dem Alten Testament den literarischen Charakter einer spannungsgeladenen<br />

Gesamtgeschichte, in der es um eine erwartete Haupt-<br />

person geht: um den Messias, den Christus. <strong>Das</strong> Alte Testament ist<br />

ein genial konstruiertes, konzertiertes Gesamtkonzept, das<br />

über einen jahrhunderte- und jahrtausendelangen<br />

Spannungsbogen hinweg<br />

den Messias ankündigt. Der Autor,<br />

Konstrukteur und Dirigent dieses fein<br />

abgestimmten Konzertes, das auf den<br />

messianischen Haupt- und Schlussakkord<br />

hinausläuft, ist offensichtlich<br />

Gott. Deshalb heißt die Bibel auch<br />

„Wort Gottes“.


Der Sündenfall<br />

Zwei dieser Stränge des roten Fadens schauen wir uns einmal kurz näher<br />

an. Der erste Strang beginnt bei den ersten Menschen Adam und Eva. Sie<br />

rebellierten gegen Gott, glaubten dem Teufel mehr als ihm und aßen von der<br />

einzigen verbotenen Frucht im Paradies. Damit fingen all unsere Probleme<br />

an: Leid, Krankheit und Tod kamen in die zuvor perfekte Welt, schwere<br />

Arbeit und Schmerzen. Und auch unsere zwischenmenschlichen Probleme:<br />

Neid, Streit, Lüge, Untreue, Mobbing, Mord usw. Dieses ganze Elend


eruht letztlich auf der Trennung und Entfremdung von Gott durch Adams<br />

und Evas erste Sünde. Und auch ihre Nachkommen – uns eingeschlossen<br />

– sündigen aufgrund unserer Veranlagung immer wieder gegen Gott.<br />

Statt Freunde Gottes sind die Menschen seitdem<br />

von ihrer angeborenen Natur aus Feinde<br />

Gottes und leben auf die gerechte<br />

Strafe für ihre Rebellion und<br />

Sünde zu, auf den Tod<br />

und die Hölle.


Die rettung<br />

Aber gleich nach diesem Sündenfall versprach Gott,<br />

eines Tages einen Retter zu senden, der den Teufel<br />

und die Sünde besiegen und vernichten und Vergebung<br />

und Versöhnung zwischen Gott und Mensch<br />

bringen wird (1. Mose 3,15). Immer wieder macht<br />

Gott im Alten Testament deutlich: Wer an dieses<br />

<strong>Versprechen</strong> glaubt – wer also darauf hofft, dass<br />

der Messias Vergebung und Versöhnung mit<br />

Gott bewirken wird –, der wird aus der Rebellion<br />

gegen Gott erlöst und gerettet.


Wer glaubt, bekommt Frieden mit Gott<br />

und ewiges Leben über den Tod hinaus.<br />

Aus Platzgründen sei von den unzähligen Beispielen dieser Gläubigen aus<br />

dem Alten Testament, die an Gottes <strong>Versprechen</strong> und die Messiaserwartung<br />

glaubten, hier nur Abraham erwähnt. Er lebte etwa 2000 Jahre nach Adam<br />

und Eva und war der Stammvater Israels. Gott bestätigte ihm die Botschaft<br />

des kommenden Retters (der aus Abrahams Nachkommen hervorgehen<br />

sollte). Abraham glaubte das, und Gott „rechnete es ihm als Gerechtigkeit<br />

an“ (1. Mose 15,6). Abraham wurde aus Glauben gerechtfertigt, d. h. als<br />

gerecht und unschuldig vor Gott angesehen. Diese Rechtfertigung aus Glauben<br />

ist die frohe Botschaft des Evangeliums.


Die geBurtsnachricht<br />

Springen wir von Abraham weitere 2000 Jahre ins Neue Testament zur<br />

Geburt Jesu. Obwohl die Geburt scheinbar unbeachtet von der Welt geschah<br />

– wir haben die romantisierte Vorstellung von einem einsamen Stall –,<br />

wurde damals sofort bekannt, dass eine Person von Weltrang geboren worden<br />

ist. Die Nachricht verbreitete sich vor allem auf zwei Wegen, die den<br />

zwei Strängen des roten Fadens entsprechen, die wir uns anschauen wollen.<br />

Der erste Strang ist die erwähnte Erwartung des Retters.<br />

Während Jesus geboren wurde, waren Hirten auf den Feldern bei Bethlehem,<br />

und sie hatten in dieser Nacht eine Engelserscheinung. Der Engel sagte<br />

zu den Hirten:


„ich verkündige euch große Freude, denn euch<br />

ist heute der retter geboren, christus [d. h. der<br />

messias], der herr“ (lukas 2,10-11).<br />

Daraufhin erschien eine große Engelschar, die Gott lobte und Frieden<br />

ankündigte. Was für eine unfassbar einmalige Botschaft: der Messias ist<br />

endlich da! Die Hirten machten sich sofort aufgeregt auf den Weg nach<br />

Bethlehem und fanden dort Maria, Josef und das Jesuskind. Als die bedeutendste<br />

Person der Weltgeschichte geboren wurde, geschah dies zwar in sehr<br />

bescheidenen und unscheinbaren Verhältnissen, aber doch gab der Himmel<br />

einen Fanfarenstoß. Die Nachricht von dem geborenen Retter verbreitete<br />

sich. Die Hirten machten überall bekannt, was sie gesehen und von den<br />

Engeln gehört hatten (Lukas 2,17).


Die Weisen aus dem<br />

Morgenland<br />

Kommen wir zu einem zweiten Strang des messianischen roten Fadens.<br />

Zur Zeit der Geburt Jesu hatten Sterndeuter aus dem Orient (aus Arabien<br />

oder Persien) eine Sternbeobachtung gemacht, aus der sie schlossen, dass ein<br />

neuer, bedeutender König der Juden geboren wird. Die Juden waren damals<br />

ja von den Römern fremdbeherrscht und hatten Herodes nur als Vasallenkönig.<br />

Die Sterndeuter kamen nach Jerusalem, um sich nach dem neu<br />

geborenen Königskind zu erkundigen. So schreibt es der Apostel Matthäus<br />

(also einer der zwölf engsten Vertrauten von Jesus) im Matthäusevangelium.<br />

Die Nachricht, dass Weise aus dem Morgenland gekommen


sind und einen neugeborenen<br />

König der Juden<br />

suchen, verbreitete sich<br />

natürlich wie ein Lauffeuer in<br />

Jerusalem. <strong>Das</strong> war der zweite<br />

Weg der oben erwähnten zweifachen<br />

Nachrichtenverbreitung. Auch Herodes<br />

erfuhr davon und ließ von den Schriftgelehrten<br />

im Alten Testament nachforschen, ob<br />

dort steht, wo der Messias geboren werden soll. Und<br />

tatsächlich nennt das Alte Testament den genauen Ort:<br />

„… Bethlehem im Land Juda … aus dir wird der Herrscher<br />

hervorgehen, der mein Volk Israel weiden soll“ (in Matthäus 2,9<br />

zitiert aus dem Propheten Micha 5,1).


Exakte<br />

Prophezeiungen<br />

<strong>Das</strong> ist eine von hunderten Prophezeiungen aus dem Alten Testament, die<br />

sich im Messias, Jesus Christus, wortwörtlich erfüllt haben. Diese vielen<br />

ausdrücklichen und klaren Prophezeiungen bilden den zweiten Strang des<br />

roten Fadens, der von Anfang an durch die Bibel bis auf Jesus verläuft.<br />

Der Prophet Micha wirkte ungefähr 730 Jahre vor Christi Geburt und<br />

hat die Geburtsstadt des Messias genau angegeben. Um Verwechselungen<br />

mit einem anderen Bethlehem zu vermeiden, macht er sogar


die genauere Angabe „im Land Juda“. Herodes teilte dies den Sterndeutern<br />

aus dem Orient mit und diese fanden daraufhin tatsächlich das Jesuskind in<br />

Bethlehem und huldigten ihm mit Geschenken.* Unzählige weitere Prophezeiungen,<br />

die sich in Jesus erfüllt haben, ließen sich aufzählen: z. B. seine<br />

Abstammungslinie über Abraham und König David, seine Geburt durch<br />

eine Jungfrau ohne biologischen Vater, seine<br />

verschiedenen Krankenheilungen und<br />

viele Details seines Lebens und<br />

seines Sterbens am Kreuz<br />

(z. B. in Jesaja 53 und<br />

Psalm 22).<br />

* Leider nimmt Herodes‘ Geschichte<br />

noch eine traurige Wendung, weil er die Geburt des<br />

Messias als ernste Bedrohung seiner Macht ansah.


Erwarteter Retter und<br />

prophezeiter König<br />

Wir können in diesem kleinen Heft nicht das gesamte Alte Testament<br />

zusammenfassen, aber letztlich bildet das ganze Alte Testament die lange<br />

und faszinierende Vorgeschichte der Geburt Jesu, die wir uns anschauen<br />

wollten. Zwei Stränge des roten Fadens, der zu Jesus führt, haben wir<br />

gesehen: den Strang der Retter-Erwartung und den Strang der Prophezeiungen.<br />

Beide Stränge der Versprechungen Gottes <strong>erfüllte</strong>n sich bei Jesu<br />

Geburt und die Nachricht davon verbreitete sich rasant in Israel. Den<br />

einfachen Leuten – den Hirten und jenen, denen die Hirten es weitersagten<br />

– wurde verkündet, dass der Retter endlich da ist.


In der Hauptstadt, am Königshof<br />

und unter den Gelehrten wurde<br />

bekannt, dass der erwartete<br />

König – mächtiger als die<br />

Römer – geboren wurde. Jesus<br />

ist der Retter und König,<br />

der Messias und Herr. Die<br />

„große Freude“, die<br />

den Hirten verkündet<br />

wurde, ist<br />

die frohe Freudenbotschaft<br />

des<br />

Weihnachtsfestes.


ein Persönliches<br />

geschenk<br />

Ja, Weihnachten hat eine tiefe Bedeutung auch für uns,<br />

denn alle Menschen – auch wir heute – brauchen einen Retter.<br />

Und es kann nur einen Retter von Sünde und Schuld geben:<br />

den Messias, den Gott über eine lange Vorgeschichte hinweg das<br />

ganze Alte Testament hindurch versprochen und angekündigt hat: seinen<br />

eigenen Sohn Jesus. Er ist ein beschenkender Gott, der Sündern, die es nicht<br />

verdient haben, aus Liebe das allergrößte Geschenk gibt. Jesus ist gekommen,<br />

„um sein Leben zu geben als Lösegeld (d. h. Schuldbezahlung) für<br />

viele“ (Matthäus 20,28), was er durch seinen Tod am Kreuz getan hat. Um<br />

errettet zu werden, muss man dieses Geschenk annehmen: an ihn glauben,<br />

d. h. ihm vertrauen und auf ihn hören.


Denn so hat gott die Welt geliebt,<br />

dass er seinen eingeborenen sohn gab,<br />

damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren<br />

geht, sondern ewiges leben hat.<br />

– Johannes 3,16<br />

© 2023 Betanien Verlag, Augustdorf<br />

info@betanien.de · cbuch.de<br />

Text: Hans-Werner Deppe · Gestaltung: Sara Pieper<br />

Artikel-Nr. 176370 · ISBN 978-3-945716-70-0


Frohe Weihnachten!<br />

Würden Sie auf Weihnachten verzichten wollen? <strong>Das</strong> Fest hat<br />

nicht nur Tradition, sondern ist uns auch lieb und wichtig.<br />

Und es hat eine tiefe Bedeutung, die faszinierend ist und auch<br />

heute noch jeden Menschen ganz persönlich betrifft.<br />

Warum? <strong>Das</strong> erklärt dieses Heft.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!