Erfolgsfaktoren Direct Marketing
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2006<br />
Erfolgsstudie<br />
<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>.<br />
Aktuelle Ergebnisse: <strong>Direct</strong> Mails<br />
<strong>Erfolgsfaktoren</strong> für jede Branche und Zielgruppe.
Impressum.<br />
Herausgeber:<br />
Österreichische Post AG<br />
Tel. + 43 / 1 / 515 51-0<br />
Geschäftsfeld Infomail<br />
1010 Wien<br />
DVR 1008803<br />
www.business.post.at<br />
Leitung Marktforschung: Dr. Peter Koppe<br />
Projektleitung: Mag. Christine Lehner<br />
Redaktion: IM <strong>Marketing</strong>-Forum GmbH<br />
76275 Ettlingen, Deutschland<br />
www.im-marketing-forum.de<br />
Layout und Grafik: Kreativbüro [ylem.at]<br />
1060 Wien<br />
www.ylem.at<br />
Druck: Ueberreuter Print und Digimedia GmbH<br />
2100 Korneuburg<br />
www.ueberreuter.com<br />
Veröffentlichung von Inhalten dieser Publikation nur mit<br />
ausdrücklicher Genehmigung der Österreichischen Post AG.<br />
Satz- und Druckfehler vorbehalten. Österreichische Post AG © , 2006
editorial<br />
Editorial<br />
<strong>Direct</strong> zum Erfolg.<br />
Dipl. BW Martin Weseloh<br />
Leitung Geschäftsfeld Infomail<br />
Österreichische Post AG<br />
Die Österreichische Post bietet mittlerweile noch viel mehr, als die Zustellung<br />
Ihrer Werbesendungen in bester Qualität.<br />
Mit neuen Services wie Adress-Profiling oder der Response-Erfassung und<br />
nicht zuletzt durch die Top-Beratung in sechs <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Centern trägt<br />
die Post laufend noch stärker zum Erfolg ihrer Kunden bei. Die Post ist der<br />
Full-Service-Partner im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>. Und dazu gehört auch, dass wir für<br />
unsere Kunden und die Branche in relevante Studien investieren.<br />
Daher haben zwei Marktforschungsinstitute Ende 2005 im Auftrag der Post in<br />
Summe 1.000 Personen befragt und im Rahmen einer qualitativen Studie neun<br />
Fokus-Gruppen und 20 Interviews mit Business-Entscheidern geführt.<br />
Die nun vorliegende <strong>Direct</strong> Mail-Erfolgsstudie liefert erstmals detaillierte Erkenntnisse<br />
für ganz Österreich. Sie beantwortet spannende Fragen – z. B. wie<br />
so genannte „Gate-Keeper“ zu Mailing-Erfolgen beitragen können oder welche<br />
Beigaben, gerade bei speziellen Zielgruppen, Aufmerksamkeit und Response<br />
bringen.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen: <strong>Direct</strong> Mails wirken! Oder wussten Sie,<br />
dass 94 % der Österreicher <strong>Direct</strong> Mails öffnen und zumindest überfliegen.<br />
31 % lesen <strong>Direct</strong> Mails sogar genau durch. Mehr Fakten finden Sie auf den<br />
folgenden Seiten!<br />
Eine spannende Lektüre und weiterhin viele erfolgreiche <strong>Direct</strong> Mail-Aktionen!<br />
Dipl. BW Martin Weseloh<br />
Leitung Geschäftsfeld Infomail<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
I<br />
Inhaltsverzeichnis.<br />
Editorial. 3<br />
Inhaltsverzeichnis. 4<br />
Begleitende Studie: E-Mail-<strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mails. 6<br />
Am Besten nur gemeinsam im Einsatz.<br />
Aktuelle Studie:<br />
<strong>Direct</strong> Mails – <strong>Erfolgsfaktoren</strong> für<br />
jede Branche und Zielgruppe. 12<br />
<strong>Direct</strong> Mails als vielseitiges Dialoginstrument in der Business-to-<br />
Consumer- und Business-to-Business-Kommunikation.
inhaltsverzeichnis<br />
Fünf Zielgruppen im Fokus. 34<br />
Jede Zielgruppe kennzeichnet unterschiedlichste Merkmale und<br />
Bedürfnisse. Diese gilt es bei der Ansprache zu berücksichtigen.<br />
Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>. 46<br />
Gewußt wie sind Tests ein einzigartiges Instrument um Maßnahmen<br />
im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> zu optimieren.<br />
Glossar. 54<br />
Studien- und Fachliteratur. 59<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
E-Mail-<strong>Marketing</strong><br />
versus <strong>Direct</strong> Mails?<br />
01Am Besten nur gemeinsam im Einsatz.<br />
E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mail?<br />
Die aktuelle Market Agent-Studie hat es gezeigt: Das Werbemedium <strong>Direct</strong> Mail ist beliebt<br />
und wird branchenübergreifend genutzt, um mit Kunden und neuen Zielgruppen im<br />
Dialog zu bleiben. Von Banken, Automobilhandel oder Tourismus, über den Einzelhandel<br />
wie Drogerien oder Elektrohandel, bis hin zur Telekommunikations- und Versicherungsbranche<br />
– alle versuchen durch persönlich adressierte Werbesendungen ihre Angebote<br />
möglichst treffsicher einer interessierten Zielgruppe zu unterbreiten. Die Chancen, auf<br />
diesem Wege Aufmerksamkeit zu erhalten, stehen gut.<br />
Schließlich öffnen 94% der Österreicher persönlich an sie adressierte <strong>Direct</strong> Mails und<br />
schauen sie zumindest flüchtig durch. Mehr als 30% der Empfänger lesen sie sogar genau<br />
durch. Auch über die Altersgruppen hinweg zeigt sich eine gleich starke Nutzung. (vgl.<br />
Chart 1, Umgang mit Werbepost) Dass von den Werbesendungen unmittelbar Impulse<br />
zur Reaktion ausgehen, steht fest. So geben 24,1 % der Befragten an, bereits an einem<br />
Gewinnspiel teilgenommen zu haben, 18,3 % nutzten die Gelegenheit, einen Coupon<br />
einzulösen und 10,4 % suchten ein Geschäft auf. Die direkte Bestellung eines Produktes<br />
war immerhin noch bei 5,9 % der Fall und 4,4 % interessierten sich für weitergehende<br />
Informationen. (vgl. Chart 2)<br />
Neben dieser erfreulichen Werbewirkung von <strong>Direct</strong> Mails lässt sich zur Zeit noch eine andere<br />
Entwicklung beobachten:<br />
Der Umgang mit persönlich adressierter Werbepost.<br />
Mehr als 30 % der Empfänger<br />
100 %<br />
setzen sich ausführlich<br />
mit der Werbesendung auseinander.<br />
90 %<br />
80 %<br />
30,7%<br />
27,1%<br />
25,6%<br />
35,3%<br />
35,0%<br />
27,2%<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
63,3%<br />
66,2%<br />
65,6%<br />
60,0%<br />
59,3%<br />
68,0%<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
6,0%<br />
6,8%<br />
8,9%<br />
4,7%<br />
5,8%<br />
4,9%<br />
Sample Total 14-19 Jahre 20-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-59 Jahre<br />
Werfe sie ungeöffnet in den Papierkorb. Öffne sie und schaue sie flüchtig durch. Lese sie in der Regel genau durch.<br />
Studie: Marketagent.Com, Monat November 2005, n = 1.000;<br />
Repräsentativ für das web-aktive Österreich zwischen 19 und 59 Jahre.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mail?<br />
Häufig genutzte Reaktionsmöglichkeiten.<br />
Am Gewinnspiel<br />
teilgenommen.<br />
10,2<br />
24,1%<br />
Mit Gewinnspielen und Coupons bewegen<br />
Unternehmen die Konsumenten<br />
zum reagieren.<br />
Coupon eingelöst.<br />
Geschäft aufgesucht.<br />
10,4%<br />
18,3%<br />
Produkt direkt bestellt.<br />
5,9%<br />
Informationsmaterial<br />
angefordert.<br />
4,4%<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%<br />
Studie: Marketagent.Com, Monat November 2005, n = 1.000;<br />
Repräsentativ für das web-aktive Österreich zwischen 19 und 59 Jahre.<br />
Wahrnehmung von Werbesendungen aus Branchen.<br />
Bekleidung und Textil<br />
46,8%<br />
Vor allem aus den Bereichen<br />
Bekleidung, Banken und Automobil<br />
nehmen die Konsumenten persönliche<br />
Werbesendungen stark wahr.<br />
Banken<br />
Auto/Kfz<br />
Reisen/Tourismus<br />
Telekommunikation<br />
Versicherungen<br />
43,1%<br />
42,0%<br />
39,7%<br />
37,1%<br />
36,0%<br />
Möbel<br />
Do-it-yourself (Baumärkte)<br />
Sport<br />
Drogerien<br />
Foto/Optik/Elektrohandel<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
25,2%<br />
24,1%<br />
23,5%<br />
22,4%<br />
21,1%<br />
20,3%<br />
Schuhe 11,0%<br />
Sonstiges<br />
20,0%<br />
Marketagent.Com, Monat November 2005, n = 1.000;<br />
Repräsentativ für das web-aktive Österreich zwischen 19 und 59 Jahre.
E-Mail <strong>Marketing</strong>, die elektronische Variante<br />
des <strong>Direct</strong> Mails, wird auch verstärkt genutzt.<br />
Aber Achtung: Wie die Studie von SENSOR<br />
zeigt, kommen sowohl bei Konsumenten, als<br />
auch Business-Entscheidern <strong>Direct</strong> Mails per<br />
Post besser an.<br />
Sie werden mit mehr Aufmerksamkeit betrachtet<br />
und werden als „persönlicher“ und<br />
„greifbarer“ erlebt.<br />
Es lässt sich sogar sagen, dass E-Mail-<strong>Marketing</strong><br />
nur dann gut ankommt, wenn der Empfänger<br />
Informationen per E-Mail bewusst<br />
angefordert hat – beispielsweise Newsletter,<br />
oder Angebote.<br />
Interaktiv: Mittels eines Hyperlinks können<br />
beliebige Interaktionsmöglichkeiten eingefügt<br />
werden, so zum Beispiel die direkte Bestellung<br />
im Online-Shop.<br />
Messbar: Sämtliche Kundenreaktionen können<br />
präzise gemessen werden, zum Beispiel<br />
wie hoch die Response auf welche Aktion<br />
bei welchem Kundensegment war und wie<br />
viele Kunden letztlich auch welche Produkte<br />
online geordert haben.<br />
Weltweit: Ohne Mehrkosten in der Distribution<br />
können auch internationale Märkte<br />
angesprochen werden.<br />
E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mail?<br />
Das hängt einerseits mit der Informationsflut<br />
zusammen – viele der Business-Entscheider<br />
kämpfen täglich mit einer überfüllten<br />
Inbox und auch als Privatpersonen<br />
haben v. a. junge, berufstätige Frauen keine<br />
Lust mehr, noch mehr Zeit nach dem Büro<br />
auch noch privat vor dem Bildschirm zu verbringen.<br />
Dazu kommen vor allem im privaten<br />
Umfeld die Angst vor Viren und andere<br />
Sicherheitsthemen.<br />
Dennoch gehören niedrige Kosten, präzise<br />
Erfolgskontrolle aber auch Schnelligkeit und<br />
Aktualität, sowie die Möglichkeit, einzelne<br />
Zielgruppensegmente gezielt anzusprechen<br />
zu den Vorteilen 1 des E-Mail-<strong>Marketing</strong>s:<br />
Preiswert: Anders als bei Briefen entstehen<br />
(noch) keine Porto- und keine Papierkosten.<br />
Schnell: Ein elektronischer Serienbrief wird<br />
eingegeben und ist Minuten später beim<br />
Empfänger.<br />
Mehr Informationstiefe: Unternehmen<br />
müssen nicht mehr alle Informationen in<br />
ein Mailing schreiben, sondern können<br />
durch Hyperlinks Verknüpfungen zu Detailinformationen<br />
schaffen, die bei Interesse<br />
bequem mit einem Mausklick abrufbar sind.<br />
Multimedial: Anders als bei Briefen mit einer<br />
beigelegten CD-ROM lassen sich mit einer<br />
E-Mail Multimedia-Animationen direkt<br />
ansehen. Dabei können sowohl kurze Animationen<br />
wie auch Videos, Audio-Dateien<br />
oder ganze Programme versenden.<br />
Event-/Ereignisgesteuert: Beim Eintreten<br />
eines bestimmten Ereignisses können automatisch<br />
E-Mails versendet werden, zum<br />
Beispiel bei einem Firmenjubiläum oder<br />
beim Geburtstag eines Kunden.<br />
Akzeptanz von E-<strong>Marketing</strong><br />
Business-to-Business:<br />
Bei der Untersuchung der Akzeptanz von<br />
E-Mailings bei Firmenkunden war es nicht<br />
verwunderlich, dass es auch bei diesem<br />
Kommunikationskanal wichtig ist, dass das<br />
E-Mailing interessante Informationen mit<br />
beruflichem Bezug bieten muss. Präziser<br />
ausgedrückt, bedeutet dies, dass bei den E-<br />
Mailing-Empfängern Angebote ankommen,<br />
die zum Beispiel Vergünstigungen bieten<br />
und helfen, Geld zu sparen.<br />
Dabei erwartet der Leser, dass der Inhalt des<br />
Mails bereits am Anfang kurz und bündig<br />
Reaktion auf Werbe-E-Mails im Business-to-Business.<br />
Unternehmen ist Kunde.<br />
n Als Kunde eines Unternehmens wird<br />
das E-Mail nicht nur eher gelesen, sondern<br />
wird auch wesentlich aufmerksamer<br />
gelesen.<br />
n Ist man Kunde besteht immer die Möglichkeit,<br />
dass es sich um beruflich relevante<br />
Inhalte handelt.<br />
n Bereitschaft zur Antwort ist als Kunde<br />
größer.<br />
Hat Priorität bei der Bearbeitung der<br />
E-Mails.<br />
1 Quelle: www.verkauf-aktuell.de<br />
Unternehmen ist nicht Kunde.<br />
n Als Nicht-Kunde eines Unternehmens<br />
landen E-Mails oftmals ungelesen im<br />
Papierkorp.<br />
n Nutzung sehr gering – solche E-Mails<br />
werden maximal kurz überflogen.<br />
n Reaktionen auf E-Mails von Unternehmen,<br />
bei denen man nicht Kunde ist,<br />
passieren sehr selten.<br />
n Oftmals hat die Information gar keine<br />
Chance bis zum potentiellen Kunden<br />
vorzudringen (wird vorher gelöscht).<br />
n Chance der Beachtung steigt, wenn der<br />
Quelle: Ergebnisse Einzelexplorationen in der Zielgruppe Firmenkunden; Sensor Marktforschung im Auftrag der Österreichischen Post AG Dezember 2005.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
10<br />
E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mail?<br />
Erfolgsfaktor.<br />
Postalische <strong>Direct</strong> Mails<br />
sind in der Zielgruppe<br />
Fimenkunden erfolgreicher<br />
als E-Mailing-Aktionen.<br />
Novelle im Telekommunikationsgesetz (TKG):<br />
Nun müssen auch Unternehmen Werbe-E-Mails zustimmen.<br />
Bis zum 1. März 2006 durften Unternehmer – unter gewissen Voraussetzungen – auch<br />
ohne ihre ausdrückliche Zustimmung per E-Mail umworben werden. Doch damit ist es<br />
nun vorbei. Denn jetzt trat eine Novelle des TKG in Kraft, mit der die Unterscheidung<br />
zwischen B-to-B und B-to-C aufgehoben wurde. Damit dürfen also auch Unternehmer<br />
in vielen Fällen nicht mehr ohne deren Zustimmung per E-Mail kontaktiert werden.<br />
Seit dem 1.3.06 hat die sog. „RTR-Liste“ nun weiter an Bedeutung gewonnen, da ein<br />
Abgleich mit dieser Sperrliste nun ausdrücklich im TKG gefordert wird. In diese Sperrliste<br />
können sich alle kostenfrei eintragen, die keine unerwünschten Werbe-Mails bekommen<br />
wollen – eine Missachtung kann empfindliche Strafen nach sich ziehen.<br />
mitgeteilt wird und man mit einem Blick<br />
weiß, worum es geht. Der Betreff sollte hier<br />
bereits prägnant formuliert sein und Interesse<br />
wecken. Auch der Absender muss klar<br />
erkennbar und – in den meisten Fällen – bekannt<br />
sein. Nur dann besteht die Aussicht<br />
auf Nutzung. Unbekannte bzw. dubiose<br />
Absender oder klar als Massenmails identifizierbare<br />
Sendungen werden generell von<br />
den Entscheidern nicht beachtet. Nicht zuletzt<br />
die Angst vor Viren und Spam lassen<br />
hier schnell das Mail ungeöffnet im virtuellen<br />
Papierkorb landen.<br />
Gerade im Business-to-Business-Bereich<br />
kann man häufig beobachten, dass die E-<br />
Mailings an info@-Adressen gesendet werden.<br />
Diese Empfängeradresse verspricht<br />
nicht viel Aussicht auf Erfolg. Die Entscheider<br />
in Unternehmen reagieren in der Regel<br />
nur auf E-Mailings, die direkt an sie adressiert<br />
sind und in ihrer persönlichen Mailbox<br />
ankommen. Daher ist hier noch stärker als<br />
beim <strong>Direct</strong> Mail die korrekte Adresse unabdingbar,<br />
soll die E-Mailing-Aktion Wirkung<br />
zeigen.<br />
Die Firmenkunden halten die persönliche<br />
Online-Kommunikation für akzeptabel, wenn<br />
man sie wirklich persönlich anspricht und<br />
die Möglichkeit der aktiven Kontaktaufnahme<br />
zum Absender gegeben wird.<br />
Die Mehrheit der Entscheider (n=14) nutzt<br />
jedoch postalische Sendungen nach wie<br />
vor eher als E-Mailings und schätzt die Aufmerksamkeit,<br />
die das <strong>Direct</strong> Mail mit sich<br />
bringt, als wesentlich höher ein. Die Gründe<br />
liegen zum einen darin, dass postalische<br />
Sendungen persönlicher empfunden und<br />
deren Handhabung im wahrsten Sinne des<br />
Wortes „greifbarer“ erlebt wird. Die optische<br />
Aufmachung, der sensorisch, haptische Eindruck<br />
und die Möglichkeiten von Beilagen<br />
sind nach wie vor die Pluspunkte der Print-<br />
Variante. Auch erscheint die Öffnung von<br />
postalischen Sendungen weniger riskant als<br />
die von E-Mailings. Nach wie vor ist der Unsicherheitsfaktor<br />
hier groß.<br />
Die elektronische Variante der Kundenzeitschrift,<br />
der E-Newsletter wird hingegen<br />
durchaus positiv erlebt. Die Führungskräfte<br />
schätzen diese Art der Informationsvermittlung,<br />
um kurz auf den neuesten Stand gebracht<br />
zu werden. Auch die gute Archivierungsmöglichkeit<br />
und die Möglichkeit, die<br />
Newsletter unkompliziert zu bestellen und<br />
auch wieder abzubestellen, wenn man kein<br />
Interesse mehr hat, wird honoriert.
11<br />
E-Mail-<strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mails im Überblick:<br />
Vorteile E-Mail-<strong>Marketing</strong><br />
n Schnelligkeit.<br />
→ Sehr rasch beim Empfänger.<br />
→ Möglichkeit auch kurzfristige<br />
Aktionen zu vermitteln.<br />
n Kostengünstiger.<br />
n Im Betreff schnelle Kurzinfo möglich<br />
→ Man weiß gleich um was es geht.<br />
Vorteile <strong>Direct</strong> Mails per Post<br />
n Mehr Gestaltungsmögllichkeiten.<br />
n Sensorischer Vorteil:<br />
→ Man kann es direkt angreifen.<br />
→ Hat etwas in der Hand.<br />
n Qualitätseindruck.<br />
n Möglichkeiten für Beigaben.<br />
n Man fühlt sich persönlicher<br />
angesprochen.<br />
n Erreichbarkeit von Kunden, die keinen<br />
Computer haben.<br />
n Sicherheit – keine Virengefahr.<br />
n Keine elektronischer Spamfilter.<br />
Erfolgsfaktor.<br />
E-Mailings sind nur in<br />
sehr guten, fast persönlichen<br />
Kundenbeziehungen<br />
oder wenn der Kunde sie<br />
aktiv anfordert erfolgversprechend.<br />
E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mail?<br />
Akzeptanz von E-<strong>Marketing</strong><br />
Business-to-Consumer:<br />
Bei der Zielgruppe Konsumenten schneidet<br />
das <strong>Direct</strong> Mail im Vergleich zum E-Mailing<br />
besser ab. Die Argumente, dass die Werbesendung<br />
per Post „greifbar“ ist, mit den<br />
vielfältigeren gestalterischen Möglichkeiten<br />
interessanter wirken kann und nicht zuletzt<br />
auch die Spamproblematik stellen auch im<br />
Business-to-Consumer-Bereich die Hauptursachen<br />
dafür dar, dass das Print-Mailing<br />
sich nach wie vor stärkerer Beliebtheit erfreut.<br />
Doch muss man einräumen, dass hier auch<br />
der Vorteil des E-Mailings, zielgruppenspezifisch<br />
Informationen zu vermitteln und mit<br />
weiteren Links gezielt mehr Informationen<br />
zu bieten, auf Interesse stößt.<br />
Aber wichtig: Der Konsument will in der<br />
Regel nicht über beide Kanäle Werbebotschaften<br />
erhalten. E-Mailing eignet sich<br />
gut, wenn man etwas Konkretes sucht, <strong>Direct</strong><br />
Mails „verführen“ und „inspirieren“<br />
nach Aussage der Focus-Gruppe mehr.<br />
Die Mischung macht’s.<br />
Der Stellenwert des E-Mail-<strong>Marketing</strong>s im<br />
<strong>Marketing</strong>mix hängt sicher von den Produkten-<br />
und Informationsangeboten ab,<br />
mit denen ein Unternehmen eine Zielgruppe<br />
erreichen möchte. <strong>Marketing</strong>experten<br />
raten von der „Entweder-Oder-Frage“ ab<br />
und empfehlen, E-Mail-<strong>Marketing</strong>-Aktionen<br />
Schritt für Schritt in den vorhandenen <strong>Marketing</strong>mix<br />
zu integrieren. So wird es möglich,<br />
erste Erfahrungen zu machen, das neue<br />
Instrument kennen zu lernen und auch zu<br />
testen, wie die eigene Zielgruppe auf Werbebotschaften,<br />
die sie über den elektronischen<br />
Kanal erreichen, reagiert. Denn so<br />
vielversprechend E-Mail-<strong>Marketing</strong> auch<br />
sein mag, so sehr hat auch die Offline-Werbung<br />
ihre Stärken und nicht selten erzielt<br />
die Kombination der unterschiedlichen Medien<br />
die größte Wirkung.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
13<br />
Studie<br />
Studie:<br />
<strong>Direct</strong> Mails –<br />
02Aktuelle<br />
<strong>Erfolgsfaktoren</strong> für jede<br />
Zielgruppe und Branche.<br />
<strong>Erfolgsfaktoren</strong> für jede Branche und Zielgruppe.<br />
Das Marktforschungsinstitut Sensor hat im Auftrag der Österreichischen Post AG eine<br />
umfassende Studie rund um <strong>Direct</strong> Mails erstellt.<br />
Sie sind beliebt. Sie sind aufmerksamkeitsstark. Ob Stadt oder Land, ob an Konsument<br />
oder Business Kunde – <strong>Direct</strong> Mails als Instrument der Kundenansprache kommen bei<br />
Konsumenten an und bergen ein großes Potenzial, um neue Kunden zu gewinnen oder<br />
auch bestehende Kunden langfristig zu binden. Vorausgesetzt sie wirken persönlich,<br />
werden nicht inflationär versendet und unterbreiten bedarfsgerechte Angebote.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
14<br />
Business-to-Consumer<br />
Kundenbeziehung erwünscht.<br />
Drei Stufen der Nutzung<br />
eines <strong>Direct</strong> Mails:<br />
1. Das <strong>Direct</strong> Mail wird<br />
der Post zusortiert und<br />
landet nicht gleich im Papierkorb.<br />
2. Das <strong>Direct</strong> Mail wird geöffnet<br />
und überflogen.<br />
3. Der Empfänger beschäftigt<br />
sich ausgiebig mit dem<br />
Inhalt.<br />
Steckbrief Fokus-Gruppe Konsumenten.<br />
Zur Ermittlung von <strong>Erfolgsfaktoren</strong> des <strong>Direct</strong> Mails in der Business-to-Consumer-<br />
Kommunikation wurden zunächst in einer Expertenrunde Hypothesen zu <strong>Erfolgsfaktoren</strong><br />
erstellt, die in einem zweiten Schritt in Diskussionen mit acht Fokus-Gruppen<br />
verifiziert wurden.<br />
Vier Gruppen repräsentierten dabei das städtische, vier Gruppen das ländliche Umfeld.<br />
Weiter wurden Aspekte wie Gesellschaftsschicht und Alter zusätzlich berücksichtigt.<br />
Ziel der Untersuchung war, die Einstellung von Konsumenten zu <strong>Direct</strong> Mails herauszufinden<br />
und Erkenntnisse über das Nutzungsverhalten und über <strong>Erfolgsfaktoren</strong> zu<br />
gewinnen. Dabei wurden insbesondere folgende Aspekte in den Mittelpunkt der Betrachtungen<br />
gestellt:<br />
n Struktur und Nutzungsverhalten von persönlich adressierten Werbesendungen.<br />
n Differenzierung in der Gestaltung hinsichtlich Geschäftsbrief – Werbesendung.<br />
n Die Rolle der Kreation und Mailingstrategie.<br />
n <strong>Erfolgsfaktoren</strong> von <strong>Direct</strong> Mails B-to C.<br />
n E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mails.<br />
Sensor Marktforschung im Auftrag der Österreichischen Post AG Dezember 2005.<br />
Was Empfänger von Werbesendungen heute<br />
erwarten, welche Faktoren für die Nutzung<br />
ausschlaggebend sind und welche Elemente<br />
<strong>Direct</strong> Mails besonders erfolgversprechend<br />
machen, diesen Fragestellungen wurde in<br />
Diskussionen mit acht Fokus-Gruppen auf<br />
den Grund gegangen. Interessant war zunächst<br />
zu erfahren, ob Unterschiede zwischen<br />
dem Nutzungsverhalten in der Stadt<br />
und auf dem Land existieren.<br />
Das Stadt-Land-Gefälle.<br />
Generell lässt sich beobachten, dass der Anteil<br />
an <strong>Direct</strong> Mails in städtischen Bezirken<br />
mit circa 50 bis 70 Prozent der erhaltenen<br />
Post weit über dem Prozentsatz liegt, der bei<br />
Empfängern auf dem Land zu verzeichnen<br />
ist. Hier wird der Anteil auf lediglich circa<br />
30 Prozent geschätzt, bei der Unterschicht<br />
sogar etwas geringer. Möglicherweise ist<br />
auch dieses geringere Aufkommen von <strong>Direct</strong><br />
Mails ein Grund dafür, dass auf dem<br />
Land die Nutzung höher als in der Stadt<br />
eingestuft werden kann. Denn in ländlichen<br />
Bezirken werden zu einem großen Teil alle<br />
persönlich adressierten Sendungen geöffnet<br />
und überflogen. In der Stadt hingegen<br />
hängt dies vor allem von den Aspekten Absender,<br />
Zeit und Gestaltung des Werbemittels<br />
ab.
15<br />
Business-to-Consumer<br />
Die echte One-to-One-Ansprache, bedarfsorientiert<br />
und punktgenau, ist das Ziel<br />
von <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Maßnahmen. Und<br />
sie kommt an. Zumindest im städtischen<br />
Bereich wird die zielgruppenspezifische,<br />
persönliche Ansprache sehr positiv aufgenommen.<br />
Je spezifischer und passender die<br />
Botschaft, desto interessierter beschäftigt<br />
man sich mit dem <strong>Direct</strong> Mail – auch wenn<br />
man kein Kunde des Absenders ist.<br />
In ländlichen Bereichen hingegen führt die<br />
zu gezielte Ansprache zum Gefühl, der gläserne<br />
Konsument zu sein – und schafft so<br />
mitunter ein eher ungutes Gefühl.<br />
Die Differenzierung in der<br />
Kreation: Geschäftsbrief<br />
versus Werbung.<br />
<strong>Direct</strong> Mails werden am meisten beachtet,<br />
wenn sie schon von außen wie ein Geschäftsbrief<br />
wirken und der Empfänger<br />
bereits Kunde im Unternehmen ist. So lässt<br />
sich das Ergebnis hinsichtlich des ersten<br />
optischen Eindruckes zusammenfassen.<br />
Dabei erfolgt die Einstufung einer Sendung<br />
in die beiden Kategorien Werbung oder Geschäftsbrief<br />
über drei Dimensionen:<br />
n Die Bindung zum Unternehmen.<br />
Ist der Empfänger bereits Kunde oder<br />
nicht?<br />
n Die Gestaltung der Sendung.<br />
Seriös gestalteter Auftritt mit klar erkennbarem<br />
Absender versus Werbesendung.<br />
n Die Branche des Absenders.<br />
Bei seriösen Branchen – darunter fallen<br />
vor allem Unternehmen aus dem Finanzbereich<br />
– werden <strong>Direct</strong> Mails als Informationssendungen<br />
eingestuft.<br />
S c h l e c h t e<br />
Aussichten auf Erfolg<br />
haben all zu marktschreierisch konzipierte<br />
Werbesendungen von Unternehmen<br />
aus Branchen, die vom Empfänger eher als<br />
seriös eingestuft werden.<br />
Von verkaufsorientierten Branchen hingegen<br />
erwartet man keinen Geschäftsbrief<br />
sondern eine eindeutig werbliche Darstellung,<br />
die das <strong>Direct</strong> Mail schnell als Werbesendung<br />
erkennen lassen.<br />
Branchenkommunikation aus<br />
Kunden- und Nicht-Kunden-<br />
Sicht.<br />
Wie vorstehend geschildert, ist die Branche<br />
des Absenders ein Aspekt, der zur Entscheidung<br />
einer Nutzung oder Nicht-Nutzung<br />
des <strong>Direct</strong> Mails führt. Wie wird also die<br />
schriftliche Kommunikation unterschiedlicher<br />
Branchen von Kunden oder Nicht-<br />
Kunden wahrgenommen? Zu dieser Fragestellung<br />
haben sich in den Diskussionen<br />
interessante Aspekte herauskristallisiert.<br />
Sendungen von Banken, Versicherungsunternehmen<br />
und Kreditkartenanbietern erwecken<br />
bei bestehenden Kunden Aufmerksamkeit.<br />
Sie werden – selbst wenn sie als<br />
Werbesendung identifizierbar sind – immer<br />
geöffnet und überflogen. Neben der Angst,<br />
wichtige Informationen zu übersehen, motiviert<br />
hier den Empfänger auch die Tatsache,<br />
sich über neue Produkte zu informieren.<br />
Nicht-Kunden hingegen verfolgen diese Sendungen<br />
mit eher geringem Interesse, wenn<br />
nicht sogar mit Skepsis hinsichtlich der Verwendung<br />
ihrer persönlichen Adresse.<br />
Gute Aussichten für Unternehmen aus<br />
dem Finanzbereich: Werbesendungen von<br />
Banken, Versicherungen und Kreditkartenunternehmen<br />
werden als informativ eingestuft<br />
und erhalten in der Regel besondere<br />
Beachtung.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
16<br />
Business-to-Consumer<br />
Gute Öffnungsraten haben auch Sendungen<br />
von Telekommunikationsanbietern, aber<br />
die Beachtung der Werbebeilagen lässt zu<br />
wünschen übrig. „Zu viel Information, zu<br />
wenig Interessantes, zu stark auf Tarife fixiert“,<br />
das sind die Hauptargumente, die bei<br />
Kunden gegen eine Auseinandersetzung<br />
mit den werblichen Inhalten sprechen. Sendungen<br />
an Nicht-Kunden im städtischen<br />
Bereich erleiden ein ähnliches Schicksal.<br />
Hier ist man sich sicher, auf die schriftlichen<br />
Sendungen verzichten zu können, da durch<br />
massenmediale Werbung ausreichend Informationen<br />
vorhanden sei. Lediglich Sendungen<br />
von Handyanbietern im ländlichen<br />
Bereich werden gerne genutzt, wenn es um<br />
Tarifvergleiche oder um einen in Betracht<br />
gezogenen Anbieterwechsel geht.<br />
Leichter haben es Handelsgeschäfte, die<br />
mit Beigaben wie Gutscheinen oder speziellen<br />
Kundenvergünstigungen werben.<br />
Diese kommen bei den Konsumenten – ob<br />
Kunde oder Nicht-Kunde – in der Regel gut<br />
an. Dabei sind Aspekte wie regionale Nähe,<br />
zielgruppenspezifische Inhalte und die seriöse<br />
Gestaltung erfolgsbestimmend.<br />
Betrachtet man die Nutzung von Parteienwerbung<br />
ist auffällig, dass diese im städtischen<br />
Bereich eher wenig Anklang findet.<br />
Mangelndes Interesse und die fehlende<br />
Nähe zu den Politikern dürften die Hauptursachen<br />
dafür sein, dass sich die Empfänger<br />
in der Stadt wesentlich seltener mit solchen<br />
Sendungen beschäftigen wie dies auf<br />
dem Land der Fall ist. Hier zählt zwar der<br />
persönliche Kontakt zu den Kommunalpolitikern<br />
mehr als die schriftliche Ansprache,<br />
dennoch scheint das Bedürfnis, sich über<br />
die Programminhalte der Parteien zu informieren,<br />
größer zu sein und entsprechend<br />
stärker erfolgt in ländlichen Gebieten auch<br />
die Auseinandersetzung mit den Werbesendungen.<br />
Das Stadt/Land-Gefälle lässt sich auch bei<br />
der Nutzung von Versandhandels-Angeboten<br />
beobachten. In ländlichen Bereich<br />
werden diese mehrheitlich und intensiver<br />
beachtet.<br />
Soziale Organisationen setzen sich mit ihren<br />
<strong>Direct</strong> Mails durch, wenn sie über entsprechende<br />
Sympathie und Bekanntheit<br />
verfügen. Doch hier gilt ganz besonders:<br />
„Weniger ist mehr“. Wenn die postalischen<br />
Spendenaufrufe allzu oft im Briefkasten<br />
landen, kann dies zur Reaktanz und damit<br />
zur künftigen Nicht-Beachtung führen.<br />
Weniger ist mehr.<br />
Unternehmen, die zu häufig <strong>Direct</strong> Mails an Kunden verschicken, laufen Gefahr, dass<br />
diese als lästig empfunden werden. Wenn konkrete Erkenntnisse zum Bedarf vorliegen<br />
und aktuelle Angebote entsprechend am Interessensgebiet ausgerichtet werden,<br />
ist eine hohe Frequenz von <strong>Direct</strong> Mails erwünscht.
17<br />
Business-to-Consumer<br />
Stammkunden-Beziehungen<br />
sind ein wertvolles Asset.<br />
Das Ergebnis ist nicht überraschend: je<br />
höher die Bindung an das Unternehmen,<br />
desto höher ist die Wahrscheinlichkeit<br />
der Nutzung von Werbesendungen. Das<br />
Involvement kann dabei so stark sein, dass<br />
vor allem in ländlichen Gegenden eine Art<br />
„subjektive“ Verpflichtung dem Werbung<br />
treibenden Unternehmen gegenüber<br />
verspürt wird und sich die Empfänger aus<br />
diesem Grunde mit der Sendung auseinandersetzen.<br />
Wenn dann das <strong>Direct</strong> Mail noch mit speziellen,<br />
ganz besonderen Angeboten aufwartet,<br />
hat es hervorragende Chancen, das<br />
Interesse an den offerierten Produkten zu<br />
wecken. Ein interessantes Angebot kann<br />
dabei ein attraktives Preisangebot sein<br />
oder ein exklusiver Kundenvorteil, den andere<br />
nicht erhalten, wie zum Beispiel die<br />
Einladung zu einem Event oder ein Warenangebot,<br />
das nur für gute Stammkunden<br />
verfügbar ist.<br />
Die Erwartung eines besonderen Angebotes<br />
stellt aber auch für Nicht-Kunden ein Motiv<br />
dar, sich mit dem <strong>Direct</strong> Mail näher auseinander<br />
zu setzen. Dabei gilt in der Regel,<br />
dass die Nutzungswahrscheinlichkeit auch<br />
vom Bekanntheitsgrad des Absenders und<br />
seinem Image abhängt. Darüber hinaus<br />
spielt auch die regionale Nähe eine nicht<br />
unwesentliche Rolle. Gerade bei größeren<br />
Anschaffungen und bei Anschaffungen mit<br />
benötigtem Kundenservice ist der regionale<br />
Faktor mit verantwortlich, ob der Empfänger<br />
auf ein Angebot reagiert oder nicht.<br />
Will man die Aufmerksamkeit für die <strong>Direct</strong><br />
Mail-Aktion bei Nicht-Kunden noch<br />
erhöhen, kann dies durch die zusätzliche<br />
Umwerbung über weitere Kommunikationskanäle<br />
erfolgen. Im Mix mit anderen<br />
Maßnahmen nimmt das <strong>Direct</strong> Mail dann<br />
vor allem die Aufgabe wahr, direktes Feedback<br />
zu generieren.<br />
<strong>Direct</strong> Mail – Im Dialog mit<br />
dem Kunden.<br />
<strong>Direct</strong> Mails sind nach wie vor das bevorzugte<br />
Instrument für die Pflege und den Aufbau<br />
bestehender Kundenbeziehungen. Die<br />
Idee, dieses <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Medium für<br />
CRM-Aktivitäten einzusetzen, wird seitens<br />
der Empfänger bejaht, aber deren Bedarf<br />
an Feedbackmöglichkeiten muss als eher<br />
gering eingestuft werden. Nur in gewissen<br />
Branchen wie zum Beispiel Banken, Autowerkstätten<br />
oder Supermärkten oder aber<br />
bei sehr intensiven Kundenbeziehungen<br />
kann man davon ausgehen, dass die Feedbackmöglichkeit<br />
genutzt werden wird. Generell<br />
ist jedoch zu beobachten, dass hier<br />
eine gewisse Sättigung vorliegt.<br />
Die Empfänger haben nur wenig Motivation,<br />
dem Unternehmen etwas mitzuteilen<br />
und wollen keine Zeit oder Arbeit in den<br />
Austausch investieren.<br />
Folglich werden Antwortmöglichkeiten vor<br />
allem dann genutzt, wenn entweder eine<br />
sehr positive Kundenbindung zum Unternehmen<br />
vorliegt und man zur Verbesserung<br />
bestimmter Bereiche beitragen möchte oder<br />
man eine sehr negative Erfahrung gemacht<br />
hat und diese kommunizieren möchte.<br />
Empfänger schätzen es, wenn sie auf Anhieb<br />
erkennen, dass es sich um einen Werbebrief<br />
mit einem guten Angebot handelt.<br />
Erfolgsfaktor. <strong>Direct</strong><br />
Mails sind das Instrument<br />
für die Pflege und den Aufbau<br />
bestehender Kundenbeziehungen.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
18<br />
Business-to-Consumer<br />
Erfolgsfaktor.<br />
CRM-Aktivitäten per<br />
<strong>Direct</strong> Mails sollen möglichst<br />
persönlich wirken.<br />
Gestaltung und Tonalität<br />
sind entsprechend nahe dem<br />
persönlichen Anschreiben<br />
zu konzipieren.<br />
Das trifft auf Gegenliebe<br />
Aufmerksamkeiten, die als<br />
persönlich und ansprechend<br />
gewertet werden:<br />
n Nougat-Herzen.<br />
n Schlüsselanhänger.<br />
n Kugelschreiber.<br />
n Feuerzeug.<br />
n Münzen für den<br />
Einkaufswagen.<br />
n Kleine Parfumflaschen.<br />
n Gutscheine.<br />
n Probepackungen.<br />
Erfolgsfaktor. Nach dem<br />
Kauf den Kunden nicht aus<br />
den Augen verlieren.<br />
Post Sales-Aktivitäten sind<br />
erfolgreich einerseits für<br />
die Kundenbindung andererseits<br />
für Cross-Selling.<br />
Wenn Unternehmen gezielt einen Austausch<br />
mit ihren Kunden initiieren wollen, empfiehlt<br />
es sich, Incentives als Belohnung<br />
einzusetzen. Dann – so das Ergebnis der<br />
Diskussionen – würde das Interesse einer<br />
Dialogaufnahme steigen. Auch Kundenclubs<br />
sind ein probates Mittel, um den Grad<br />
der Aufmerksamkeit der Zielgruppe und<br />
damit die Intensität der Nutzung von <strong>Direct</strong><br />
Mails in der Zielgruppe zu erhöhen.<br />
Wer <strong>Direct</strong> Mails als CRM-Maßnahme einsetzt,<br />
dem sei auch empfohlen, darauf zu<br />
achten, dass diese nicht nur auf den Verkauf<br />
abzielen. Wenn lediglich Verkaufsaktivitäten<br />
die Motivation der Maßnahme sind,<br />
besteht schnell die Gefahr, dass dieser Kommunikationskanal<br />
an Akzeptanz verliert.<br />
Vielmehr sollten echte Dialoganlässe geschaffen<br />
werden, die auch die persönliche<br />
Ansprache unterstreichen.<br />
Geburtstagswünsche, Treuebonus oder Einladungen<br />
zu Events tragen dazu bei, die<br />
Kundenbeziehung nachhaltig zu stabilisieren<br />
und positive Reaktionen auf <strong>Direct</strong> Mails<br />
auszulösen. Aber Achtung: Der Empfänger<br />
unterscheidet sehr wohl, wie persönlich<br />
die persönliche Ansprache tatsächlich ist.<br />
Wer Geburtstagswünsche in Form pseudohandschriftlicher<br />
Briefe versendet, wird selten<br />
auf Dankbarkeit stoßen. Effekte wie „da<br />
denkt ja nur der Computer an mich“ sind<br />
vorprogrammiert und schmälern schnell<br />
die Wirkung des gut gemeinten Dialoganlasses.<br />
<strong>Direct</strong> Mails als Post Sales-<br />
Aktivität.<br />
Wenn der Verkauf getätigt ist und die<br />
Kundenbeziehung in die Post Sales-Phase<br />
übergeht, dann stellt sich die Frage, ob das<br />
<strong>Direct</strong> Mail auch in dieser Stufe das Mittel<br />
der Wahl sein kann, um dem Kunden einen<br />
entsprechenden Betreuungscharakter zu<br />
vermitteln.<br />
Das Interesse daran erhöht sich auf jeden<br />
Fall bei steigender Kaufsumme und ist bei<br />
ausgewählten Unternehmen wie zum Beispiel<br />
bei Auto- oder Elektrohändlern oder<br />
in der Reisebranche durchaus vorhanden.<br />
Dabei sollten die Post Sales-Aktivitäten<br />
hauptsächlich der Kundenbindung dienen.<br />
Serviceleistungen werden von den Konsumenten<br />
stark nachgefragt, weniger Interesse<br />
können an dieser Stelle nachträgliche<br />
Produktinformationen verzeichnen.<br />
Auch Maßnahmen mit dem Ziel des Cross-<br />
Sellings können erfolgreich eingesetzt werden,<br />
wenn sie wohl dosiert sind und nicht<br />
dazu führen, dass sich der Kunde durch zu<br />
intensiv ausgelegte Aktivitäten schnell unter<br />
Druck gesetzt fühlt.
19<br />
Business-to-Consumer<br />
Das kommt an: Sympathische und auffällige<br />
Gestaltung mit klar erkennbarem Absender.<br />
Kaufaktivierung durch <strong>Direct</strong><br />
Mails.<br />
Was schließlich die Zielsetzung einer<br />
Kaufaktivierung angeht, kann das Ergebnis<br />
auf folgenden Nenner gebracht werden. <strong>Direct</strong><br />
Mails haben gute Chancen, zum Kauf<br />
zu aktivieren, wenn das Angebot den Bedarf<br />
trifft, es sich durch besondere Konditionen<br />
– auch „Schnäppchen“ – auszeichnet<br />
oder ein exklusives Angebot für einen bestimmten<br />
Kundenkreis darstellt. Aber auch<br />
Kaufanstöße mit klassischem Cross-Selling-<br />
Charakter treffen in der Regel auf das Interesse<br />
der Zielgruppe.<br />
Erfolgversprechende Faktoren<br />
der Mailing-Gestaltung<br />
und -Konzeption.<br />
Ein wesentlicher Aspekt bei der Beurteilung<br />
von <strong>Erfolgsfaktoren</strong> für das <strong>Direct</strong> Mail ist<br />
die Gestaltung. Doch hierüber lässt sich<br />
häufig trefflich streiten. Was von einem<br />
Empfänger als schön und ansprechend<br />
empfunden wird, ist für den anderen eher<br />
marktschreierisch und billig und wandert<br />
noch ungeöffnet in den Papierkorb. Dennoch<br />
gibt es einige beachtenswerte Faktoren,<br />
die in den Diskussionen in den Fokus-<br />
Gruppen zur Sprache kamen.<br />
Türöffner Kuvert.<br />
Das Kuvert und dessen Gestaltung ist der<br />
wichtigste Erfolgsfaktor für die Entscheidung<br />
zur Nutzung oder Nicht-Nutzung<br />
eines <strong>Direct</strong> Mails. Es sollte primär positiv<br />
auffallen, zum Beispiel durch die Papierwahl,<br />
eine exklusive Gestaltung oder ein<br />
unübliches Kuvertformat. Da die Empfänger<br />
offensichtlich die Qualität des Materials<br />
in einen direkten Zusammenhang mit der<br />
Qualität und Seriosität des Absenders stellen,<br />
lohnt es sich, auf diesen Bestandteil ein<br />
besonderes Augenmerk zu legen.<br />
3 Gestaltungsfaktoren für das<br />
Kuvert.<br />
n Bei Geschäftsbrief-ähnlichen <strong>Direct</strong><br />
Mails sollte das Kuvert nicht zu<br />
marktschreierisch gestaltet sein.<br />
n Die Gestaltung sollte eine klare Diffrenzierung<br />
zwischen Geschäftsbrief<br />
und Werbesendung ermöglichen.<br />
n Das Kuvert sollte frankiert und mit<br />
Logo und Unternehmensdaten des<br />
Absenders versehen sein und keine<br />
Aufdrucke über den Inhalt enthalten.<br />
Erfolgsfaktor. Die zielgruppenspezifische<br />
Ansprache<br />
stellt einen wesentlichen<br />
Aspekt dar. Je stärker der<br />
Bedarf des Empfängers Bestandteil<br />
der Ansprache ist,<br />
desto höher die Erfolgsaussichten.<br />
Dabei kann das<br />
<strong>Direct</strong> Mail auf Interessen,<br />
spezifische Lebenslage oder<br />
regionale Aspekte Bezug<br />
nehmen.<br />
Erfolgsfaktor. Die richtige<br />
Frequenz von relevanten<br />
Sendungen garantiert die<br />
gleichbleibende Aufmerksamkeit.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
20<br />
Business-to-Consumer<br />
Mit einem netten, brauchbaren Incentive<br />
erhöht man die Aufmerksamkeit.<br />
Nicht schön, jedoch passend zum Absender.<br />
Weckt auch eine gewisse Neugierde.<br />
Weckt Interesse nur bei Sympathie für den<br />
Absender.<br />
Das Dialogelement Brief.<br />
Der Brief stellt die persönliche, namentliche<br />
Ansprache dar und ist der wichtigste Bestandteil.<br />
Durch ihn wird der Dialog mit dem<br />
Empfänger aufgenommen. Er garantiert die<br />
Aufmerksamkeit und sollte vor allem kurz<br />
und klar formuliert sein, den Leser durch<br />
das Mailing führen, ihm die Funktionen der<br />
Beilagen erläutern und schließlich anschaulich<br />
darstellen, welche Schritte ihn zu einer<br />
Reaktion führen.<br />
Es gibt keine allgemein gültigen Regeln für<br />
den Schreibstil, wenngleich in Branchen wie<br />
der Finanzdienstleistungs- oder Versicherungsbranche<br />
offensichtlich der einfache,<br />
klare Geschäftsbrief am erfolgversprechendsten<br />
ist. Auf jeden Fall sollte man darauf<br />
achten, dass die Tonalität zum Unternehmen<br />
und zum üblichen Umgangston der<br />
Branche passt.<br />
Die Beigabe – das kleine<br />
Geschenk.<br />
Die Beigabe wird von Konsumenten durchgängig<br />
sehr geschätzt und erreicht ihr Ziel<br />
offensichtlich gut: Die Aufmerksamkeit des<br />
Empfängers zu erhöhen. Doch während in<br />
ländlichen Bereichen eher genügsam der<br />
gute Wille der Beigabe anerkannt wird, sind<br />
die Konsumenten im städtischen Umfeld<br />
anspruchsvoller. So ist bei Maßnahmen in<br />
diesen Gebieten darauf zu achten, dass die<br />
Beigabe einen konkreten Nutzen bietet und<br />
in einem erkennbaren Zusammenhang mit<br />
dem Inhalt des <strong>Direct</strong> Mails steht.
21<br />
Business-to-Consumer<br />
Wer zu marktschreierisch und<br />
unseriös auftritt,<br />
hat oft wenig Chancen.<br />
Der Gutschein zeigt erste<br />
Überreizungserscheinungen.<br />
Gutscheine stellen zwar nach wie vor einen<br />
interessanten Bestandteil einer <strong>Direct</strong> Mail<br />
Aussendung dar, verzeichnen allerdings<br />
mittlerweile eine Überreizung. Viele Gutscheine<br />
wirken nicht mehr so aktivierend,<br />
wie es noch vor ein paar Jahren der Fall<br />
war. Der Grund: Sie stellen vielfach keinen<br />
tatsächlichen Wert für den Konsumenten<br />
dar und können uninteressante Angebote<br />
auch nicht attraktiver machen. Außerdem<br />
beklagen sich die Empfänger über die oft<br />
mühsame Handhabung und die Koppelung<br />
an Mindesteinkaufssummen. „Du kaufst<br />
für 500 Euro ein und bekommst einen Gutschein<br />
über 10 Euro“ – ein Angebot, das keine<br />
große Wirkung mehr hinterlässt.<br />
Heikel: das Gewinnspiel.<br />
So beliebt es bei Werbung treibenden sein<br />
mag, so sehr stößt es bei den Empfängern<br />
von Werbesendungen auf Ablehnung: das<br />
Gewinnspiel. Es gilt mehrheitlich als Indiz<br />
für „Unseriosität“ und lässt die Attraktivität<br />
und Nutzung eines <strong>Direct</strong> Mails rapide<br />
sinken. Hinter diesem Ergebnis stehen vor<br />
allem zwei Entwicklungen: Zum einen die<br />
Tatsache, dass viele als unseriös eingestufte<br />
Anbieter sich häufig dem Gewinnspiel<br />
als Anreiz bedienen, um Kunden oder Interessenten<br />
zu generieren. Aber auch der<br />
massive Einsatz von Gewinnspielen durch<br />
Versandhändler hat in den letzten Jahren<br />
zu einer starken Übersättigung geführt.<br />
Lediglich, wenn der Absender aus einer als<br />
seriös empfundenen Branche hervorgeht,<br />
lässt sich der ein oder andere Konsument<br />
zur Teilnahme bewegen.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
22<br />
Business-to-Consumer<br />
Zu zeitaufwendig, zu kompliziert<br />
Zu viele Bestandteile schrecken vor der<br />
Beschäftigung mit dem Mailing ab.<br />
Viel, aber nicht zu<br />
kompliziert!<br />
Mehrere Elemente in einem Mailing erhöhen<br />
die Aufmerksamkeit, doch ist bei der<br />
Zusammenstellung der einzelnen Bestandteile<br />
mit Fingerspitzengefühl vorzugehen.<br />
Denn zu viele und zu komplizierte Bausteine<br />
verringern die Wahrscheinlichkeit der Beschäftigung<br />
mit dem Mailing. Zwei bis drei<br />
Bausteine lassen das Mailing kompakter<br />
erscheinen, ohne die Empfänger zeitlich zu<br />
sehr zu beanspruchen. So hat sich zum Beispiel<br />
der klassische Brief mit einer Beigabe<br />
und einem Folder als eine ideale Zusammenstellung<br />
bewährt.<br />
Sieben <strong>Erfolgsfaktoren</strong> für die Gestaltung.<br />
01. Je schlichter die Sendung, desto eher wird diese als wichtig eingestuft<br />
(Ähnlichkeit mit einem Geschäftsbrief).<br />
02. Der Absender muss klar erkenntlich sein (Firmenlogo).<br />
03. Keine maschinell gefertigten Etiketten, da diese eine Massensendung<br />
suggerieren.<br />
04. Der Brief, mit einer Marke versehen, wirkt persönlicher.<br />
05. Die Qualität des Kuverts sollte zu „ergreifen“ sein. Je dicker und qualitativer,<br />
desto relevanter wird die Sendung eingestuft.<br />
06. Ein zugeklebtes Kuvert erhöht die subjektive Relevanz.<br />
07. Übersichtlicher Begleitbrief mit kurzer, prägnanter Darstellung des Inhalts.
23<br />
Business-to-Consumer<br />
Überraschende Momente.<br />
Wer überrascht, gewinnt – zumindest den<br />
Empfänger des <strong>Direct</strong> Mails für ein paar<br />
Momente der Aufmerksamkeit. Wer auf<br />
auffällige Bilddarstellungen und Farben<br />
setzt oder mit Geschenken aufwartet, kann<br />
punkten. Überraschend war an dieser Stelle<br />
der Diskussionen aber auch das Ergebnis,<br />
dass Gewinnspiele zwar in der Regel abgelehnt<br />
werden, aber das Gewinnlos oder<br />
das Rubbelspiel als Überraschungsakzent<br />
durchaus auf Gegenliebe trifft.<br />
<strong>Erfolgsfaktoren</strong> für Konzeption und Gestaltung von <strong>Direct</strong> Mails.<br />
01. Die Gestaltung des <strong>Direct</strong> Mails muss dem Image der Branche/der üblichen<br />
Tonalität des Unternehmens und der üblichen Tonalität der Kundenbeziehung<br />
entsprechen.<br />
02. Der klassische Geschäftsbrief kann auch bei an sich werblich auftretenden Unternehmen<br />
eine erfolgreiche Komponente im Mix der <strong>Direct</strong> Mail-Aktivitäten<br />
sein – allerdings nur für wirklich relevante Informationen.<br />
03. Für Verkaufs-Mailings in stark verkaufsorientierten Branchen gilt: Die Gestaltung<br />
muss auffällig, kreativ und das Interesse weckend sein.<br />
04. Das Kuvert/die Gestaltung des Kuverts ist der wichtigste Erfolgsfaktor für die<br />
Entscheidung Nutzung oder Nicht-Nutzung.<br />
05. Der Brief ist das zentrale Element des <strong>Direct</strong> Mails – um Erfolg zu haben, stellt<br />
der Brief den persönlichen Bezug zwischen Absender und Empfänger her.<br />
06. Die Beigabe ist ein Erfolgsfaktor für <strong>Direct</strong> Mails – die Beigabe sollte brauchbar,<br />
passend zur Sendung und kreativ sein.<br />
07. Mehrere Komponenten (z. B. Brief, Beigabe, Folder, Gutschein) erhöhen die Zeit<br />
der Beschäftigung und damit die Erfolgschance.<br />
08. Auch der Einsatz bewährter Komponenten sollte im konkreten Fall überdacht<br />
werden – es gibt häufig Übersättigungsphänomene.<br />
Fazit. Die Diskussionen mit<br />
den Fokus-Gruppen haben<br />
eindeutig die Wirksamkeit<br />
von <strong>Direct</strong> Mails im Business-to-Consumer-Bereich<br />
bestätigt. Aber Unternehmen,<br />
die auf diesem Wege<br />
den Dialog zu Interessenten<br />
und Kunden pflegen,<br />
müssen dem individuellen<br />
Anspruch der Empfänger<br />
immer stärker gerecht<br />
werden.<br />
„Zum richtigen Zeitpunkt<br />
das passende Angebot“<br />
entscheidet immer mehr<br />
über Erfolg und Nicht-<br />
Erfolg. Unternehmen, die<br />
hier über aussagefähige<br />
Kundendatenbanken verfügen,<br />
mit deren Hilfe sie<br />
die schriftliche Botschaft<br />
unter Berücksichtigung<br />
von persönlichen Interessen,<br />
individueller Lebenslage<br />
und regionaler Aspekte<br />
verfassen können, sind<br />
bestens für die Zukunft des<br />
Kundendialoges gerüstet.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
24<br />
Business-to-Business<br />
Hürdenlauf zum Entscheider.<br />
Der Einsatz des <strong>Direct</strong> Mails in der Business-to-Business-<br />
Kommunikation.<br />
Die Kommunikation im Business-to-Business-Bereich<br />
stellt das <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-<br />
Instrument <strong>Direct</strong> Mail vor ganz besondere<br />
Herausforderungen. Denn hier konkurriert<br />
die Werbsendung nicht nur mit der Tagespost,<br />
sondern muss in vielen Fällen erst einmal<br />
die Hürde des Sekretariats überwinden,<br />
um auf dem Schreibtisch des Entscheiders zu<br />
landen.<br />
Welche Voraussetzungen ein <strong>Direct</strong> Mail<br />
erfüllen muss, um die Aufmerksamkeit<br />
des Empfängers zu erhalten und wie es die<br />
Gatekeeper-Funktion der Sekretärin elegant<br />
meistern kann, dieser Frage wurde in<br />
20 persönlichen Einzelexplorationen mit<br />
Personen der ersten und zweiten Führungsebene<br />
nachgegangen. Ergänzend diskutierten<br />
in einer Fokus-Gruppe Sekretärinnen<br />
und Assistentinnen über das Selektionsverhalten<br />
bei der Sichtung und Bewertung der<br />
Eingangspost.<br />
Mit dem Kampf gegen Übersättigungserscheinungen<br />
werden <strong>Direct</strong> Mail-Aktionen<br />
im Business-to-Business-Bereich zunehmend<br />
konfrontiert, zumindest wenn<br />
man den Angaben der Sekretärinnen Glauben<br />
schenken darf. Diese haben nämlich<br />
im Rahmen der Fokus-Gruppe den Anteil<br />
von Werbesendungen an den gesamten<br />
postalischen Sendungen auf bis zu 80 %<br />
geschätzt, wohingegen die Entscheider diesen<br />
mit 40 % - 50 % eher niedriger beziffern.<br />
Die häufigsten Absender sind dabei – neben<br />
Branchen, die unmittelbar mit dem Unternehmen<br />
zu tun haben – vor allem EDV-/<br />
Computerfirmen, Seminarveranstalter, Weiterbildungsagenturen<br />
und Reisebüros.
25<br />
Business-to-Business<br />
Steckbrief Einzelexplorationen und Fokus-Gruppe in der Zielgruppe<br />
Firmenkunden.<br />
Zur Ermittlung von <strong>Erfolgsfaktoren</strong> des <strong>Direct</strong> Mails in der Business-to-Business Kommunikation<br />
wurden zunächst in einer Expertenrunde Hypothesen zu <strong>Erfolgsfaktoren</strong><br />
erstellt, die in einem zweiten Schritt in 20 Einzelexplorationen mit Personen der ersten<br />
und zweiten Führungsebene verifiziert wurden.<br />
Um dem besonderen Umstand der Gatekeeper-Funktion von Sekretärinnen und<br />
Assistentinnen Rechnung zu tragen, wurden Vertreter dieser Berufsgruppe zusätzlich<br />
in einer Fokus-Gruppe zu Nutzungsgewohnheiten von <strong>Direct</strong> Mails und zu ihrer Einschätzung<br />
der <strong>Erfolgsfaktoren</strong> befragt.<br />
Sensor Marktforschung im Auftrag der Österreichischen Post AG Dezember 2005.<br />
Erhaltene <strong>Direct</strong> Mails und tatsächlich gelesene.<br />
N = 20 Erhalte ich Schaue ich genauer an<br />
Lieferanten 18 16<br />
Wirtschaftskammer 18 11<br />
Anbieter von Schulungen/Coaches 17 13<br />
Computer/Software/Hardware 16 12<br />
Versicherungsunternehmen 15 7<br />
Kreditkartenunternehmen 14 7<br />
Handyanbieter 14 9<br />
Soziale Organisation 13 8<br />
Kulturelle Organisationen (Theater etc.) 13 9<br />
Sendung der Bank 12 9<br />
Freizeit (Golfclubs, Reiseangebote, etc.) 9 6<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
26<br />
Business-to-Business<br />
Erfolgsfaktor. Das A und<br />
O von <strong>Direct</strong> Mail-<br />
Aktionen im Business-to-<br />
Business-Bereich ist die<br />
aktuelle Adresse und der<br />
korrekte Ansprechpartner.<br />
Falsch adressierte<br />
Sendungen wirken<br />
unprofessionell.<br />
Ärgernis: Unkorrekte Adresse,<br />
falsche Ansprechpartner.<br />
Bevor in den weiteren Ausführungen auf<br />
das generelle Nutzungsverhalten und die<br />
erfolgversprechende Gestaltung von <strong>Direct</strong><br />
Mails eingegangen wird, zunächst ein paar<br />
Hinweise hinsichtlich der Wichtigkeit der<br />
korrekten Empfängeranschrift.<br />
In den Gesprächen und Diskussionen wurde<br />
immer wieder bemängelt, dass die Adressen<br />
und die Ansprechpartner nicht korrekt sind.<br />
Dies führt dazu, dass bei vielen Sendungen<br />
der Eindruck entsteht, dass sie wenig zielgruppenspezifisch<br />
und bedarfsgerecht ausgerichtet<br />
sind. Wenn der <strong>Marketing</strong>leitung<br />
Softwareangebote unterbreitet werden,<br />
darf sich der Absender nicht wundern, dass<br />
das <strong>Direct</strong> Mail keinen Erfolg bringt. Auch<br />
Mehrfachsendungen an Unternehmen deuten<br />
darauf hin, dass es sich eher um eine<br />
ziellos verteilte Werbung als um ein persönliches<br />
– wichtiges – Angebot handelt.<br />
Leider kann das aufwändigst gestaltete<br />
Mailing nicht den Stellenwert des korrekten<br />
Empfängers wettmachen. Daher sollten<br />
Unternehmen gerade bei der Business-to-<br />
Business-Kommunikation ein ganz besonderes<br />
Augenmerk auf die Zusammensetzung<br />
der Empfängerdatei richten. Dies<br />
fängt bereits bei der Branchenauswahl an,<br />
geht über die Frage „wer ist der Entscheider<br />
für das jeweilige Angebot“ und endet im<br />
Idealfall schließlich mit einer Maßnahme,<br />
die es erlaubt, herauszufinden, welcher Bedarf<br />
gerade besteht. Je nach Menge des Zielgruppenpotenzials<br />
empfiehlt es sich, zum<br />
Beispiel durch eine vorgeschaltete Telefonmarketing-Aktion<br />
beim jeweiligen Unternehmen,<br />
den korrekten Empfänger zu erfragen.<br />
Die Mehrkosten, die an dieser Stelle<br />
entstehen, zahlen sich nicht selten angesichts<br />
der Mehrkosten für Streuverluste aus.<br />
Die Differenzierung in der<br />
Kreation Geschäftsbrief<br />
versus Werbung.<br />
Bei der Frage, welche Post Businesskunden<br />
zu <strong>Direct</strong> Mails zählen, kamen teilweise<br />
erstaunliche Betrachtungsweisen zu Tage.<br />
Businesskunden denken bei <strong>Direct</strong> Mails<br />
vorrangig an Werbebroschüren von Firmen,<br />
Kundeninformationen sowie an – alle personalisierten!<br />
– Sendungen. Auch Einladungen,<br />
die auf Interesse stoßen und von<br />
bekannten Gesprächspartnern stammen,<br />
werden in die Kategorie <strong>Direct</strong> Mail eingeordnet.<br />
Briefe mit der Bitte um persönliche<br />
Gesprächstermine werden als <strong>Direct</strong> Mails<br />
gesehen, wenn sie tatsächlich persönlich<br />
an einen Empfänger adressiert werden und<br />
bekannte Geschäftspartner der Absender<br />
sind.<br />
Businesskunden interpretieren also den<br />
Begriff <strong>Direct</strong> Mail offensichtlich vor allem<br />
auch als eine Sendung, die persönlich an sie<br />
gerichtet und deren Absender bekannt ist.<br />
In diese Kategorie fallen keine Sendungen,<br />
die von Unternehmen stammen, zu denen<br />
man bislang keine Geschäftsbeziehung<br />
pflegt. Möglicherweise ist dies ein Indiz dafür,<br />
dass das <strong>Direct</strong> Mail – als persönliche<br />
Form der Ansprache – von anderen (massenhaften,<br />
anonymen) Werbesendungen<br />
differenziert wird.
27<br />
Business-to-Business<br />
Exkurs: Zeitschriften.<br />
Wirft man einen Blick auf die Eingangspost<br />
eines Geschäftskunden, so stößt man automatisch<br />
auch auf Zeitschriften als eine<br />
besondere Sendungsform, die täglich auf<br />
den Schreibtisch kommt. Wie sieht hier<br />
das Nutzungsverhalten aus? Landen die<br />
Zeitschriften tatsächlich bei der richtigen<br />
Zielperson? Lediglich ein Drittel der Befragten<br />
gab an, alle Zeitschriften vorgelegt<br />
zu bekommen und auch alle anzusehen.<br />
Ein weiteres Drittel konzentriert sich auf<br />
die Zeitschriften, die man ausdrücklich erwünscht<br />
und abonniert hat. Die restlichen<br />
Probanden gehen bei der Sichtung selektiv<br />
entsprechend ihrer Interessen vor. Zeitschriften,<br />
die nichts mit der Branche zu tun<br />
haben und eindeutig als „Werbung“ – dies<br />
können zum Beispiel Freistücke zur Abonnentengewinnung<br />
sein – identifiziert werden,<br />
werden den Entscheidern in der Regel<br />
nicht vorgelegt.<br />
Wie steht es dann aber um die Variante<br />
„Kundenzeitschrift“? Vor allem Handyanbieter<br />
und Banken scheinen sehr rege zu<br />
sein, wenn es um den Einsatz dieses Kundenbindungsinstrumentes<br />
geht. Und die<br />
Empfänger danken es. So werden Kundenzeitschriften<br />
meist auch gelesen oder zumindest<br />
aber oberflächlich genutzt. Auf<br />
jeden Fall aber erreichen sie ihr Ziel: sie gelangen<br />
in die Hände des Empfängers, ohne<br />
vorher ausselektiert zu werden.<br />
<strong>Erfolgsfaktoren</strong> für höhere<br />
Nutzungswahrscheinlichkeit<br />
von <strong>Direct</strong> Mails.<br />
Wie vorstehend beschrieben, ist der Kampf<br />
um die Aufmerksamkeit am Schreibtisch<br />
hart. Dennoch gibt es ein paar Aspekte, deren<br />
Berücksichtigung es leichter machen,<br />
dass das <strong>Direct</strong> Mail den Empfänger erreicht.<br />
Die hohe berufliche Relevanz ist dabei eine<br />
wesentliche Prämisse. Wenn der Inhalt etwas<br />
mit der eigenen Tätigkeit zu tun hat,<br />
Hilfestellung verspricht und den Businesskunden<br />
direkt oder dessen Kunden betrifft,<br />
dann lohnt es sich für die Empfänger, näher<br />
hinzuschauen. Auch bei interessanten Themen,<br />
die nicht unmittelbar das tägliche Tun<br />
betreffen, sind Businesskunden nicht abgeneigt,<br />
sich mit der schriftlichen Botschaft zu<br />
beschäftigen. Aber auch hier gilt: das Thema<br />
muss eine Nähe zur Beschäftigung, zur<br />
Branche, zum direkten Umfeld oder ähnliches<br />
schaffen.<br />
Zeit ist gerade im Business-to-Business-<br />
Bereich ein sehr wichtiger Faktor. Informationen<br />
müssen schnell erfassbar sein und<br />
konkret vermitteln, welchen Nutzen eine<br />
Weiterbeschäftigung mit sich bringt. Daher<br />
sind kurze, prägnante Informationen und<br />
Aussagen, die ohne Umschweife konkret<br />
auf den Punkt kommen, der empfehlenswerte<br />
Weg bei der Konzeption von <strong>Direct</strong><br />
Mails für Firmenkunden.<br />
Je stärker es dabei gelingt, auch auf die individuelle<br />
Situation des Empfängers einzugehen,<br />
ihn bei seinem Bedarf abzuholen, desto<br />
mehr erhöhen sich die Erfolgsaussichten.<br />
Obligatorisch ist selbstverständlich die persönliche<br />
Ansprache im Brief.<br />
Erfolgsfaktor. <strong>Direct</strong><br />
Mails an Business-Kunden<br />
sollten<br />
n bedarfsorientiert sein.<br />
n hohe berufliche Relevanz<br />
haben.<br />
n und prägnant und klar<br />
Informationen vermitteln.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
28<br />
Business-to-Business<br />
Erfolgsfaktor. Die Erwartungen<br />
an die direkt kaufanregende<br />
Wirkung von<br />
<strong>Direct</strong> Mails ist im Business-to-Business-Bereich<br />
überzogen – die Funktion<br />
von <strong>Direct</strong> Mails ist die Information,<br />
die Erinnerung<br />
und der Kommunikationsanstoss.<br />
Aufgaben des<br />
<strong>Direct</strong> Mails.<br />
Der persönliche Kontakt ist im Business-to-<br />
Business-Bereich durch nichts zu ersetzen.<br />
Doch Mailings können die Kommunikation<br />
in vielen Gebieten unterstützen. Als wichtigste<br />
Funktion sei hier der kommunikative<br />
Einstieg, die erste Kontaktaufnahme,<br />
genannt. Die Betonung liegt aber auf „Einstieg“.<br />
Dies bedeutet, dass dieser ersten Dialogstufe<br />
eine persönliche Kommunikation<br />
folgen muss. Daher ist es ratsam, im <strong>Direct</strong><br />
Mail eine Möglichkeit der Rückmeldung<br />
oder der Terminvereinbarung anzubieten.<br />
Wer nach der Aussendung einen telefonischen<br />
Nachfass plant, sollte diesen so gestalten,<br />
dass er als unaufdringlich und nicht<br />
störend empfunden wird. Denn mehrheitlich<br />
wird eher negativ auf einen Nachfassanruf<br />
reagiert.<br />
Die Rolle des <strong>Direct</strong> Mails<br />
im CRM.<br />
Das Trendthema Kundenbeziehungsmanagement<br />
stellt sich gerade auch im Business-to-Business-Bereich.<br />
Positiv bewertet<br />
werden Kundenbindungsprogramme, wenn<br />
es dabei um Informationen, Goodies oder<br />
positiven Kontakt mit den Unternehmen<br />
geht. Kundenzeitschriften und Broschüren,<br />
Informationen über Produktinnovationen<br />
oder Zusatzprodukte, spezielle Serviceangebote<br />
für Firmenkunden, kleine Geschenke<br />
und vor allem ein persönlicher, angenehmer<br />
Kontakt gehören für die Business-Kunden<br />
zu den wirkungsvollsten Kundenbindungsmaßnahmen.<br />
Dabei steht für die Befragten auch hier der<br />
Nutzen im Vordergrund. Gewünscht sind<br />
Aktivitäten nur dann, wenn sie einen konkreten,<br />
beruflichen oder persönlichen Nutzen<br />
bringen. Wenn dieser nicht erkennbar<br />
Chancen und Grenzen von <strong>Direct</strong> Mails in der Business-to-<br />
Business-Kommunikation.<br />
Was Mailings erreichen können.<br />
n Erste Kontaktaufnahme ermöglichen.<br />
n Aufmerksamkeit erregen.<br />
→ Präsenz im Kopf erreichen.<br />
n Grundinformation vermitteln.<br />
→ Firmen oder Produkte vorstellen.<br />
n Bekanntheitsgrad steigern.<br />
n Bestehende Partnerschaft vertiefen.<br />
→ Kundenbindung.<br />
Was Mailings nicht erreichen können.<br />
n Entschluss zum Kauf erreichen, wenn<br />
kein Bedarf/Interesse vorhanden.<br />
→ Keine neuen Märkte erschließen.<br />
n Zufriedenheit des Unternehmens<br />
erreichen.<br />
n Persönlichen Kontakt ersetzen.<br />
→ Keine sofortige Reaktion möglich.<br />
→ „Man kann seinem Gegenüber<br />
nicht in die Augen sehen“.<br />
→ „Persönliche Ansprache kann<br />
einfach nicht ersetzt werden“.
29<br />
Business-to-Business<br />
ist, können die Kundenbindungsmaßnahmen<br />
noch so ausgefeilt sein – sie verfehlen<br />
dennoch ihre Wirkung.<br />
Um mit einem mehrstufigen, anhaltenden<br />
Dialog Kundenbindung zu erzielen, haben<br />
sich folgende Aspekte als erfolgversprechend<br />
herauskristallisiert:<br />
Der mehrstufige Dialog trägt dazu bei, die<br />
Kundenbeziehung zu intensivieren, da auf<br />
diese Weise Informationen aufbauend und<br />
weiterführend vermittelt werden können.<br />
Dabei sollte der Dialog jedoch über mehrere<br />
Kanäle stattfinden. Das <strong>Direct</strong> Mail wird nur<br />
als ein Baustein in der Kommunikationskette<br />
gesehen. Der Stellenwert des persönlichen<br />
und telefonischen Kontaktes ist bei<br />
der Business-to-Business-Kommunikation<br />
hoch einzuschätzen.<br />
Wer nicht zu aufdringlich erscheinen möchte,<br />
sollte sicherstellen, dass der Businesskunde<br />
jederzeit die Möglichkeit hat, aus<br />
dem Dialog auszusteigen. Ermüdet dessen<br />
Interesse, würde die Weiterführung des<br />
Dialoges als Quälerei und als aufdringlich<br />
empfunden. Schnell kehrt sich die gute<br />
Kundenbeziehung dann ins Gegenteil.<br />
Die Befragung der Führungskräfte führte zu<br />
dem Ergebnis, dass ein Dialog vor allem mit<br />
Unternehmen, die mit der eigenen Branche<br />
zu tun haben bzw. mit denen man bereits in<br />
Beziehung steht, erwünscht ist. Mit Unternehmen<br />
hingegen, die keine Berührungspunkte<br />
zur eigenen Branche haben und zu<br />
denen kein Kundenkontakt besteht, wird<br />
der Dialog eher abgelehnt. Ausnahme: Das<br />
branchenfremde Unternehmen trifft bestimmte<br />
persönliche – berufliche oder private<br />
– Interessen.<br />
Erfolgsfaktor. Der mehrstufige,<br />
anhaltende Dialog<br />
ist für die Kundenbindung<br />
erfolgreicher als Einzelaktionen.<br />
<strong>Direct</strong> Mails stellen<br />
in diesem Dialog jedoch nur<br />
eine Komponente dar.<br />
Unternehmen, mit denen Business-Kunden den Dialog wünschen<br />
– oder nicht.<br />
Unternehmen, mit denen man einen anhaltenden<br />
Dialog möchte.<br />
Unternehmen, mit denen man eher keinen<br />
anhaltenden Dialog möchte.<br />
n Mit Kunden/Vertragspartnern.<br />
n Lieferanten/Branchenspezifische<br />
Unternehmen.<br />
n Handyanbieter.<br />
n Konsumgüter/auf Endverbraucher abzielende<br />
Firmen.<br />
n Unternehmen, bei denen kein Kundenkontakt<br />
besteht/bei denen man nicht<br />
Kunde sein will.<br />
n Computerbranche/Telekommunikation.<br />
n Finanzdienstleistung.<br />
n Agenturen/Verlage.<br />
n Unternehmen, die nichts mit meiner<br />
Branche zu tun haben.<br />
n Beratungsfirmen.<br />
n Öffentliche Dienste.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
30<br />
Business-to-Business<br />
Erfolgsfaktor. Sowohl das<br />
sehr werbliche <strong>Direct</strong> Mail<br />
als auch die Form eines<br />
klaren Geschäftsbriefes<br />
kommen bei Business-Kunden<br />
gut an. Aber: beide Gestaltungsvarianten<br />
müssen<br />
deutlich differenziert eingesetzt<br />
werden und sollten<br />
nicht vermischt werden.<br />
Kreativität und Professionalität<br />
– die <strong>Erfolgsfaktoren</strong> der<br />
Gestaltung.<br />
Auch beim Business-Kunden isst das Auge<br />
mit, wenn es um die Entscheidung geht,<br />
sich mit einer Botschaft zu befassen oder<br />
nicht. Die optische Aufmachung des <strong>Direct</strong><br />
Mails muss Interesse wecken. Dabei müssen<br />
Inhalt und Gestaltung aber korrespondieren,<br />
damit das anfängliche Interesse nicht<br />
rapide wieder sinkt. Ein schönes, wertiges<br />
Design und eine klare Struktur mit fachlich<br />
fundierten und relevanten Inhalten sind<br />
hier gefragt. Mit aufwändigen Spielereien<br />
punkten <strong>Direct</strong> Mails bei Entscheidern, die<br />
häufig unter Zeitdruck stehen, nicht.<br />
Auch wer marktschreierisch Aufmerksamkeit<br />
wecken möchte, wird bei dieser Zielgruppe<br />
nur selten Gehör finden. Aber nicht<br />
nur im Hinblick auf die optische Gestaltung,<br />
sondern auch in der Argumentation ist vor<br />
allzu überzogenen Inhalten zu warnen. Mit<br />
unmöglichen Sonderangeboten wie zum<br />
Beispiel der Verkauf von Computersystemen<br />
zum halben Preis, gewinnt der Absender<br />
nicht unbedingt das Vertrauen des Empfängers.<br />
Auch eindeutig als Massensendung<br />
erkennbare <strong>Direct</strong> Mails oder Werbebriefe,<br />
auf denen kein Absender ersichtlich ist,<br />
werden häufig mit Nichtachtung bestraft.<br />
Ist also der Geschäftsbrief die vorzuziehende<br />
Erscheinungsform des <strong>Direct</strong> Mails<br />
im Business-to-Business-Bereich? Ja und<br />
Nein. Von seriösen Unternehmen wird erwartet,<br />
dass sie Werbesendungen nicht als<br />
Geschäftsbrief tarnen. Die Entscheider wünschen,<br />
dass Werbung klar als Werbung zu<br />
Kreation: Geschäftsbrief versus <strong>Direct</strong> Mail.<br />
Eine Gestaltung als Geschäftsbrief eignet sich im speziellen eher, wenn ...<br />
... bereits Kundenbeziehungen bestehen.<br />
... es sich um Neuerungen/spezielle Produkte handelt, die nicht an die<br />
Masse gehen.<br />
... man jemanden persönlich/direkt ansprechen will.<br />
... man jemanden persönlich/direkt einladen will.<br />
... es um Schulungen/Seminare geht.<br />
... es um mehr als Information geht.<br />
Eine Gestaltung als <strong>Direct</strong> Mail eignet sich im speziellen eher ...<br />
... für Erstkontakte.<br />
... für Unternehmen die generell viel werben.<br />
... für schnelle, neue Information.<br />
... wenn es um konkrete Produkte geht.<br />
... bei Ankündigungen.<br />
... für Kataloge/Ausstattungen.
31<br />
Business-to-Business<br />
erkennen und gut von richtigen Geschäftsbriefen<br />
zu unterscheiden ist. Für bestimmte<br />
Branchen wie Banken, Versicherungen und<br />
Rechtsanwälte wird die seriöse Gestaltung<br />
in Form eines Geschäftsbriefes als unumgänglich<br />
bezeichnet. Im Gegensatz dazu<br />
erwartet man von anderen Branchen nicht<br />
unbedingt einen seriösen Auftritt.<br />
Aber unbestritten steht fest: der einfache,<br />
klare Geschäftsbrief, der Kompetenz und<br />
Professionalität vermittelt, hat die größten<br />
Chancen bis zum Businesskunden durchzudringen<br />
und gelesen zu werden. Schon alleine<br />
deswegen, weil hier die größte Chance<br />
besteht, dass das Sekretariat diesen auch<br />
weiterleitet (vgl. auch Abschnitt „Die Gatekeeper-Funktion<br />
des Sekretariats“).<br />
Emotionalität gefragt?<br />
Sind Business-Kunden tatsächlich die rationale<br />
Zielgruppe, die mit harten Fakten<br />
am besten zu überzeugen ist? Nun, Sachlichkeit<br />
und Klarheit dominieren in der Geschäftswelt,<br />
doch auch Emotionen spielen<br />
bei Geschäftsbeziehungen eine große Rolle.<br />
Dennoch werden – so das offensichtliche<br />
Ergebnis der Einzelexplorationen – Kaufentscheidungen<br />
im Endeffekt aber aufgrund<br />
von Notwendigkeiten und Argumenten getroffen<br />
und nicht aufgrund von Emotionen.<br />
Wenn aber gleichzeitig günstige Angebote<br />
und Preisargumente (Hard-Facts) im Business-to-Business-Bereich<br />
eine eher untergeordnete<br />
Rolle spielen und mehr Aspekte wie<br />
Service, Qualität und Kontinuität wichtig<br />
sind, dann spricht dies vielleicht doch dafür,<br />
dass beim Treffen von Entscheidungen doch<br />
ein wenig mehr Emotionen im Spiel sind als<br />
den Befragten bewusst ist. Denn gerade die<br />
vorstehenden Entscheidungskriterien können<br />
nicht in allen Fällen rational eindeutig<br />
bewertet werden.<br />
Der Convenience-Aspekt.<br />
In der Business-to-Business-Kommunikation<br />
wird ein weiterer Aspekt immer wichtiger:<br />
der Convenience-Gedanke. Wer in seiner<br />
Werbebotschaft Argumente verankert,<br />
die „das (Berufs-)Leben leichter machen“,<br />
bekommt auch von Business-Kunden Pluspunkte.<br />
Insbesondere Service-Leistungen<br />
wie zum Beispiel eine Mitgliedskarte, die<br />
das kostenlose und komfortable Parken am<br />
Flughafen ermöglicht, Internetplattformen,<br />
die Bestellungen leicht nachvollziehbar<br />
machen, Kopierservices oder branchenspezifische<br />
Ratgeber treffen auf Gegenliebe.<br />
Wie wirken Incentives in<br />
<strong>Direct</strong> Mails?<br />
Incentives sind ein gutes Mittel, um zusätzlich<br />
Aufmerksamkeit für die Werbebotschaft<br />
zu erzielen. Sie stoßen auf großes Interesse<br />
und werden mehrheitlich als Verstärker<br />
gesehen. Das Gefühl „der Firma (dem Absender)<br />
etwas wert zu sein“, erhöht für ein<br />
paar Augenblicke die Aufmerksamkeit und<br />
die Bereitschaft, sich mit dem <strong>Direct</strong> Mail<br />
auseinanderzusetzen. Dabei sollen die Geschenke<br />
eher klein sein und Nutzen bringen.<br />
Als nette Geste werden zum Beispiel<br />
Kuchen für die ganze Abteilung, Flaschenöffner<br />
oder Armbanduhren wahrgenommen.<br />
Auch mit USB Sticks oder Gutscheinen<br />
liegt man bei der Business-Zielgruppe gut<br />
im Rennen. Weniger beliebt hingegen sind<br />
Kalender oder Plastikkugelschreiber.<br />
Eher auf Ablehnung stoßen auch riesige<br />
Pakete. Der Grund liegt möglicherweise<br />
darin, dass mit dem Empfang eines großen<br />
Präsentes eine subjektiv empfundene „Verpflichtung“<br />
einhergehen kann und sich der<br />
Business-Kunde in seiner Entscheidungsfreiheit<br />
eingeengt fühlt.<br />
Der materielle Wert des Incentives hat<br />
nichts mit dem Erfolg des Mailings zu tun,<br />
vielmehr zählt dabei die Originalität und<br />
Erfolgsfaktor. In der Tonalität<br />
und im Inhalt von<br />
<strong>Direct</strong> Mails an Business-<br />
Kunden sollte nicht so sehr<br />
der Preis im Mittelpunkt<br />
stehen, sondern eher Service<br />
und Qualität.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
32<br />
Business-to-Business<br />
Erfolgsfaktor. Incentives<br />
kommen an, wenn Sie einen<br />
hohen Wert haben und<br />
persönlich wirken. Originalität<br />
zählt hier mehr als der<br />
materielle Wert.<br />
der persönliche Nutzen. Die Idee, die dahinter<br />
steht, stellt für den Empfänger mehr<br />
Wert dar als der Preis. Dies entbindet den<br />
Werbung treibenden jedoch nicht von der<br />
Aufgabe, bei der Auswahl des Incentives<br />
genau zu definieren, in welcher Führungsetage<br />
der adressierte Entscheider sitzt und<br />
entsprechend auch den Wert des Präsentes<br />
festzulegen.<br />
Gestaltungsaspekte einer<br />
gelungenen Einladung.<br />
„Die Gatekeeper-Funktion<br />
des Sekretariats.“<br />
Bei Business-Kunden stoßen vor allem Einladungen<br />
auf hohe Akzeptanz. Die Entscheidungsfreiheit,<br />
einer Einladung nachzukommen<br />
oder nicht, wird positiv gesehen. Wenn<br />
der Anlass das eigene Interessensegbiet<br />
anspricht, einen klaren Nutzen bietet und<br />
dann noch ein persönlicher Kontakt zu Menschen<br />
des einladenden Unternehmens besteht,<br />
leistet man diesen am ehesten Folge.<br />
Besonders wenn es um Themen wie Vorstellung<br />
neuer Produkte für die eigene Branche,<br />
um Kapital- und Versicherungsprodukte<br />
geht oder es sich bei der Einladung um den<br />
Besuch von Schulungen, Kongressen oder<br />
Messen handelt, sind Einladungen auch in<br />
der Führungsetage gerne willkommen.<br />
Das persönlich adressierte, geschäftsbrieflich<br />
gestaltete Schreiben ist die beste Form<br />
der Einladung. Dabei gilt: Je wichtiger der<br />
Eingeladene, desto persönlicher muss die<br />
Einladung gestaltet sein. Kurz und informativ<br />
sollte sie die Rahmendaten kommunizieren,<br />
die Gestaltung kreativ aber schlicht,<br />
mit einem Hauch Exklusivität aufwarten<br />
und vor allem der Zeitpunkt des Versandes<br />
gut durchdacht sein. Denn die knappen<br />
zeitlichen Ressourcen der Business-Kunden<br />
erfordern eine rechtzeitige Information, damit<br />
der Termin fest im Kalender eingeplant<br />
werden kann.<br />
Auf den besonderen Stellenwert des Sekretariats<br />
bei der Nutzung von <strong>Direct</strong> Mails in<br />
der Business-to-Business-Kommunikation<br />
wurde vorstehend bereits hingewiesen. Es<br />
stellt sich nun die Frage, wie die Werbesendung<br />
die „Hürde Sekretariat“ überwinden<br />
kann, um die Chefetage zu erreichen.<br />
Diskussionen in einer Fokus-Gruppe mit<br />
Sekretärinnen und Assistentinnen gaben<br />
Aufschluss darüber, wie <strong>Direct</strong> Mails hier<br />
bewertet werden.<br />
Grundsätzlich wird die Post des Vorgesetzten<br />
vom Sekretariat geöffnet. Auch der<br />
Vermerk „persönlich“ ist keine Garantie zur<br />
automatischen Weitergabe. Zu viele und<br />
falsche, als unpassend empfundene oder<br />
nicht dem Bedarf entsprechende Werbung<br />
wird von dieser Zielgruppe am meisten bemängelt.<br />
Post, die zwar an den Vorgesetzten adressiert<br />
ist, aber deren Inhalt nicht in dessen<br />
Zuständigkeit fällt, wird aber von ihr weitergeleitet<br />
oder selbst bearbeitet. Die Sekretärin<br />
kennt die wirklichen Entscheidungsträger<br />
im Unternehmen und fungiert als eine<br />
Art „Verteilerzentrale“. Angebote von EDV<br />
und Software oder Informationssendungen<br />
von Schulungsanbietern erreichen zum Beispiel<br />
auch über diesen Umweg den jeweiligen<br />
Entscheider.<br />
Dem Vorgesetzten werden nur Mailings<br />
vorgelegt, von denen das Sekretariat an-
33<br />
Business-to-Business<br />
nimmt, dass sie für ihn wichtig sind. Dies<br />
betrifft vor allem fachspezifische Informationen,<br />
Sendungen von Unternehmen, von<br />
denen bekannt ist, dass sie einen persönlichen<br />
Bezug zum Vorgesetzten haben oder<br />
Einladungen, wenn sie interessant klingen<br />
und erkennbar ist, dass es sich um keine<br />
Masseneinladungen handelt.<br />
Die Selektionskriterien entwickeln sich dabei<br />
aus den subjektiven Erfahrungen mit<br />
den Interessen der Vorgesetzten. Die Sekretärin<br />
kennt in der Regel auch dessen persönliche<br />
Vorlieben und weiß, welche Angebote<br />
sie vorlegt oder nicht. Teilweise haben<br />
<strong>Direct</strong> Mails sehr hochwertiger Anbieter, die<br />
den gehobenen Lebensstil repräsentieren,<br />
gute Chancen weitergereicht zu werden.<br />
Die Chancen, mit <strong>Direct</strong> Mails zum Entscheider<br />
vorzudringen, ohne dass sie ein Angebot<br />
des akuten Bedarfs beinhalten, steigen<br />
auch, wenn sie mit Beigaben oder Geschenken<br />
versehen sind. Dabei gilt in der Regel<br />
„Je höher der Wert des Geschenkes, desto<br />
sicherer wird das <strong>Direct</strong> Mail vorgelegt“.<br />
Mit Standardgeschenken, wie zum Beispiel<br />
einfache Kugelschreiber kann die Hürde des<br />
Sekretariats nicht genommen werden.<br />
Hinsichtlich der Gestaltung des Mailings<br />
weisen die Diskussionsteilnehmerinnen der<br />
Fokus-Gruppe auf folgende Aspekte hin:<br />
Das <strong>Direct</strong> Mail muss einfach zu öffnen sein<br />
und schnell erkennen lassen, um was es<br />
sich handelt. Ein einfacher, klarer Geschäftsbrief<br />
mit Folder für das Produktangebot ist<br />
für das Sekretariat hier das Mittel der Wahl.<br />
Wenn sich das Sekretariat zu lange damit<br />
beschäftigen muss, schwinden die Chancen<br />
der Nutzung.<br />
Fazit. Die erfolgreiche<br />
Business-to-Business-Kommunikation<br />
stellt <strong>Marketing</strong>-Verantwortliche<br />
vor<br />
ganz besondere Herausforderungen.<br />
Nicht nur die<br />
Suche nach dem richtigen<br />
Ansprechpartner, sondern<br />
vor allem die Tatsache, dass<br />
im beruflichen Umfeld die<br />
Faktoren Zeit und Ressource<br />
eine wichtige Rolle spielen,<br />
machen es nicht gerade<br />
einfach, mit der schriftlichen<br />
Werbebotschaft<br />
durchzudringen. Deshalb<br />
ist es nicht verwunderlich,<br />
dass hier das <strong>Direct</strong><br />
Mail nur ein Baustein im<br />
Kommunikationsmix sein<br />
kann. Nach wie vor ist der<br />
Die Gatekeeper-Funktion des Sekretariats.<br />
n Ausselektiert werden die Mailings, die nicht wichtig genug sind, die „aussichtslos“<br />
sind.<br />
n Ausselektiert werden die Mailings, die nach Ansicht des Sekretariats nicht dem Interesse<br />
des Vorgesetzten entsprechen.<br />
n Je weniger persönlich das Mailing gestaltet ist, desto eher wird ausselektiert/Massensendungen<br />
werden ausselektiert.<br />
n Ausselektiert werden Angebote, die nicht dem aktuellen Bedarf entsprechen (z. B:<br />
Immobilienangebote, wenn man kein Büro etc. sucht).<br />
persönliche Kontakt zu<br />
Firmenkunden der erfolgversprechendste.<br />
Doch wem<br />
es gelingt, das Sekretariat<br />
für sich zu gewinnen und<br />
wer <strong>Direct</strong> Mails nicht<br />
inflationär, sondern ganz<br />
gezielt einsetzt, hat beste<br />
Chancen, nach der Ankunft<br />
im Posteingangskorb die<br />
erste Nutzungshürde zu<br />
überwinden.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
03<br />
Fünf Zielgruppen<br />
im Fokus.<br />
35<br />
zielgruppen<br />
Wichtige Merkmale und Aspekte für die<br />
zielgruppenspezifische Ansprache.<br />
Den richtigen Ton bei der Zielgruppenansprache zu treffen, ist das<br />
A und O einer erfolgreichen <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Aktion und eine der<br />
größten Herausforderungen, vor der Kreative und Kommunikationsverantwortliche<br />
tagtäglich bei der Konzeption ihrer Werbemaßnahmen<br />
stehen. Keine Zielgruppe ist wie die andere und jede kennzeichnet<br />
die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Erwartungen, die<br />
es zu berücksichtigen gilt.<br />
Auf den folgenden Seiten erhalten Sie kleine Einblicke in fünf ausgewählte Zielgruppenwelten.<br />
Erfahren Sie hier zum Beispiel mehr über die Grundbedürfnisse von Jugendlichen<br />
und weshalb Interaktion ein wichtiger Aspekt ist, wenn Sie diese Zielgruppe für sich gewinnen<br />
möchten. Informieren Sie sich, wie vielschichtig sich die Generation 50plus darstellt,<br />
welche Ansprüche diese attraktive und kaufkräftige Zielgruppe heute an Angebote<br />
und Produkte hat und was Sie hier bei der Ansprache beachten sollten. Werfen Sie einen<br />
Blick auf die wichtigsten Veränderungen der typischen Geschlechterrollen „Mann und<br />
Frau“ und sehen Sie, mit welchen Argumenten Sie die beiden Zielgruppen am besten<br />
erreichen. Und wer Familien im Visier hat, dem zeigt der fünfte Beitrag dieses Kapitels,<br />
weshalb sich gerade hier das Lebensphasenmarketing exzellent eignet.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
36<br />
zielgruppen<br />
Jugendliche.<br />
Interaktiv ans Ziel.<br />
Fazit. Werbung für Jugendliche<br />
kommt an, wenn sie<br />
glaubwürdig ist, ihnen Vorteile<br />
bietet und Interaktion<br />
ermöglicht. Das schafft<br />
Dialogmarketing – wenn es<br />
den richtigen Ton trifft.<br />
Es ist wahr: Jugendliche ändern oft ihre Interessen,<br />
außerdem sind sie besonders kritische<br />
Kunden. Nichtsdestotrotz sind jüngere<br />
Zeitgenossen eine attraktive Klientel für Unternehmen<br />
aller Branchen: Sie werden immer<br />
kaufkräftiger – und sie setzen Trends. Doch<br />
für Unternehmen geht es um mehr, als Jugendliche<br />
zum Konsum zu bewegen. Es geht<br />
um den Aufbau von langfristigen Kundenbeziehungen.<br />
Rund 2,3 Millionen Jugendliche bis 24 Jahre<br />
leben in Österreich (Quelle: Statistik Austria).<br />
Circa die Hälfte von ihnen verfügt frei<br />
über ein Einkommen zwischen 250 und 500<br />
Euro monatlich, Tendenz steigend. Damit<br />
nicht genug: Jugendliche setzen nicht nur<br />
Konsumtrends in den eigenen Reihen, sie<br />
beeinflussen auch häufig direkt oder indirekt<br />
das Einkaufsverhalten ihrer Eltern. Für<br />
Unternehmen ist es daher entscheidend,<br />
jugendliche Zielgruppen frühzeitig zu überzeugen.<br />
Doch auf welche Ansprache reagieren<br />
diese überhaupt?<br />
Wer mit Jugendlichen kommunizieren<br />
möchte, muss beachten, dass dieser Markt<br />
extrem heterogen ist. Zwischen einem pubertierenden<br />
13-Jährigen und einem abgeklärten<br />
16-Jährigen liegen Welten. Auch die<br />
Schnelllebigkeit ist ein besonderes Kennzeichen<br />
dieser Zielgruppe: Was heute noch als<br />
angesagt gilt, ist morgen unter Umständen<br />
„megaout“.<br />
Heranwachsende differenzieren sich in unzählige<br />
Segmente mit eigenen Werten,<br />
Symbolen und Lebenswelten. Wer an diese<br />
jugendliche Zielgruppe herankommen<br />
möchte, muss wirklichen Nutzen bringen.<br />
Jugendliche leben noch stärker als Erwachsene<br />
in einer Welt der Informationsüberflutung,<br />
sind dabei aber stark auf der Suche<br />
nach ihrer Identität und wollen nicht in<br />
der Masse untergehen. Dies erklärt auch,<br />
weshalb sich der Einsatz des Direkt- und<br />
Dialogmarketings hier anbietet: Es kann die<br />
Jugendlichen direkt und interaktiv ansprechen<br />
und persönlich auf sie eingehen.<br />
Nicht anbiedern.<br />
Jugendliche erwarten einen klaren Produktnutzen<br />
und unaufdringliche Werbemittel,<br />
bei denen sie den Zeitpunkt des Reagierens<br />
selbst bestimmen können. Telefonmarketing<br />
kommt bei dieser Zielgruppe weniger<br />
gut an. Marketer sollten eher zu Gratis-Produktproben<br />
– sogenannten Samplingaktionen<br />
– , Mailings, die durch klassische Maßnahmen<br />
wie Anzeigen in Jugendmagazinen<br />
begleitet werden, Eventmarketing sowie<br />
Internetwerbung, Gratispostkarten oder<br />
SMS-Werbung tendieren.<br />
Doch gleichgültig über welches Kommunikationsmedium:<br />
Inhaltlich muss die Werbung<br />
die Grundbedürfnisse der Jugendlichen<br />
berücksichtigen. Unter Grundbedürfnisse<br />
werden dabei tief liegende Persönlichkeits-<br />
und Motivstrukturen verstanden. Zu<br />
ihnen zählen vor allem, Spaß zu haben, Prestige,<br />
Anerkennung in der Gruppe und ernst<br />
genommen zu werden. Daher ist es notwendig,<br />
dass Unternehmen, die an Jugend-
37<br />
zielgruppen<br />
Frei verfügbares Einkommen bei Jugendlichen (Angaben in Prozent).<br />
Werte bis<br />
29 Jahre<br />
24 Jahre<br />
21 Jahre<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
10,2 5,3 51,9<br />
20,3 5,9<br />
5,4 12,7 50,7<br />
24,0 4,1<br />
17,6 29,8 46,8 3,4 1,0<br />
-35 Euro<br />
-50 Euro<br />
-250 Euro<br />
-500 Euro<br />
-750 Euro<br />
-1000 Euro<br />
mehr als 1000 Euro<br />
14 Jahre<br />
65,8 26,8 5,8 1,6<br />
Total<br />
23,9 18,7 39,4 12,6 2,7<br />
Quelle: tfactory, Timescout Trendstudie Österreich<br />
liche herantreten, sich vor allem die Frage<br />
stellen: Welche Grundbedürfnisse kann ich<br />
mit welchen Methoden ansprechen?<br />
Studien belegen, dass Interaktion und eine<br />
altersgerechte Kommunikation zum Erfolg<br />
führen.<br />
Dabei bedeutet altersgerechte Kommunikation<br />
aber nicht krampfhafte Jugendsprache.<br />
Authentizität statt Anbiederung lautet<br />
die Devise.<br />
Interaktion kommt an.<br />
Das Mobiltelefon ist das Kommunikationsmedium<br />
Nummer 1 bei jüngeren Leuten,<br />
deren liebstes Hobby die Interaktion ist.<br />
Diese Tatsache können Unternehmen für<br />
originelle und witzige Mobile <strong>Marketing</strong>-<br />
Kampagnen nutzen, die stets einen Mehrwert<br />
bieten sollten – vom Gratisklingelton<br />
bis zum Reisegewinnspiel.<br />
Ebenfalls auf die jugendliche Interaktionsfreude<br />
setzen Ambient Media-Unternehmen<br />
mit originellen On- und Offline-Gratispostkarten.<br />
Das Postkartenwerbemotiv<br />
wird dem Geschmack der jüngeren Generation<br />
gemäß gestaltet, sodass es sich<br />
zum Verschicken unter Freunden anbietet.<br />
Virales <strong>Marketing</strong> wird so zum Kinderspiel<br />
und die Zielgruppe frönt ihrer größten Leidenschaft:<br />
Der Interaktion.<br />
Herausforderung<br />
Adresspotenzial.<br />
Eine große Herausforderung für das <strong>Direct</strong><br />
<strong>Marketing</strong> im Jugendsegment ist es, qualifizierte<br />
Adressen zu erhalten. Da die Möglichkeiten<br />
durch das Datenschutzgesetz sehr<br />
restriktiv sind, behelfen sich Unternehmen<br />
meist damit, entweder über familienaffine<br />
Postkäuferlisten oder über Kinderclubs,<br />
Kursveranstalter oder Preisausschreiben die<br />
Zielgruppe zu erreichen.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
38<br />
zielgruppen<br />
Best ager.<br />
Silver Surfer<br />
statt Seniorenteller.<br />
Fazit. Die Generation<br />
50plus gehört längst nicht<br />
mehr zum alten Eisen – Unternehmen,<br />
die sie vernachlässigen,<br />
dürften dagegen<br />
bald alt aussehen. Jetzt ist<br />
Umdenken gefragt, und vor<br />
allem Handeln: Dialogmarketingkonzepte<br />
speziell für<br />
Best Ager ermöglichen eine<br />
passende, persönliche und<br />
respektvolle Ansprache.<br />
Die Generation 50plus, ein viel zitierter Begriff.<br />
Langsam erkennt die Wirtschaft das<br />
Umsatzpotenzial der 50- bis 65-Jährigen, die<br />
nicht nur Zeit haben, sondern auch Geld. Doch<br />
bei der werblichen Ansprache gibt es noch<br />
vielfältigste Anlaufschwierigkeiten …<br />
Europa kommt in die Jahre: Immer weniger<br />
Kinder werden geboren und die Menschen<br />
erreichen dank medizinischem Fortschritt<br />
ein immer höheres Alter. In Österreich leben<br />
derzeit rund 1,5 Millionen Menschen<br />
zwischen 50 und 65 Jahren (Quelle: Statistik<br />
Austria). Da Senioren heute lange gesund<br />
und aktiv bleiben, werden sie zu einer interessanten<br />
Zielgruppe für die gesamte<br />
Wirtschaft, nicht nur für die Anbieter von<br />
Seniorenprodukten und – Dienstleistungen.<br />
Außerdem liegt ihre Gesamtkaufkraft meist<br />
über der Kaufkraft der Unter-50-Jährigen.<br />
Zeit, dem Jugendwahn abzuschwören?<br />
Neue Wortgebilde lassen es vermuten: Statt<br />
Senioren hört man immer öfter Begriffe wie<br />
Best Ager, Selpies (Second Life People), Woopies<br />
(Well-off Older People), Master Consumers,<br />
Generation Silber oder, aufs Internet<br />
bezogen, Silver Surfer.<br />
Noch viel<br />
ungenutztes Potenzial.<br />
Die Best Ager, noch vor wenigen Jahren als<br />
Zielgruppe von den <strong>Marketing</strong>- und Vertriebsabteilungen<br />
gar nicht wahrgenommen,<br />
treten nun stärker in den Vordergrund.<br />
Doch noch herrscht Verunsicherung, und<br />
nur wenige Unternehmen verfolgen bereits<br />
spezielle <strong>Marketing</strong>strategien für ältere<br />
Mitbürger. Ein Grund: Unterschwellig ist Jugendlichkeit<br />
noch immer Trumpf, Produkte<br />
für ältere Zeitgenossen gelten als unsexy.<br />
Außerdem haben Unternehmen Bedenken<br />
vor dem <strong>Marketing</strong>aufwand bei der Umstellung<br />
auf ältere Kundensegmente. Doch Generations-Experten<br />
zufolge erfordert hier<br />
kundenorientiertes <strong>Marketing</strong> nicht mehr<br />
Aufwand, sondern vor allem ein Umdenken.<br />
<strong>Marketing</strong>: persönlich,<br />
serviceorientiert und<br />
respektvoll.<br />
Dialogmarketing kann die speziellen Bedürfnisse<br />
der Best Ager in den Mittelpunkt<br />
stellen und ihnen konkrete Angebote für<br />
ihre Lebenssituation unterbreiten. Das<br />
kommt an, denn nicht das Alter sollte thematisiert<br />
werden – Seniorenteller sind out<br />
– sondern aktuelle Situationen, in denen<br />
sich die Zielgruppe wiederfindet.<br />
Werbebriefe für reife Altersklassen benötigen<br />
dabei eine seriöse, informative und<br />
respektvolle Ansprache, die durch wenige,<br />
sorgfältig ausgewählte, positive Bilder ergänzt<br />
wird. Der klar lesbare Text steht im<br />
Vordergrund – leicht getöntes Papier und<br />
eine große Schrift sind ein Muss. Vor allem<br />
aber muss die Botschaft deutlich und verständlich<br />
sein. Das Angebot selbst muss<br />
einen Mehrwert bieten, mit Extraservice<br />
liegen Unternehmen richtig. Etwa mit be-
39<br />
zielgruppen<br />
Die Senioren von heute sind lebensbejahend<br />
und schätzen Serviceangebote, die ihnen das<br />
Leben leichter machen.<br />
sonders komfortablen und pflegeleichten<br />
Produkten, verlängerten Garantiezeiten oder<br />
Rundum-Sorglos-Paketen, zum Beispiel bei<br />
Computern, bei denen Aufbau und Installation<br />
inklusive sind, und – mit umfassenden<br />
Beratungsleistungen. Das rentiert sich auch<br />
für die Anbieter, denn Best Ager sind bereit,<br />
sich Vorteile etwas kosten zu lassen.<br />
Eine Generation,<br />
drei Lebensstile.<br />
Das Marktforschungsinstitut GfK hat in<br />
einer Studie festgestellt, dass sich die Zielgruppe<br />
50plus in drei Lebensstile einteilen<br />
lässt, die auch bei der werblichen Ansprache<br />
via Mailing berücksichtigt werden können.<br />
Die Bodenständigen zeigen einen eher puritanischen<br />
Konsumstil und haben vor allem<br />
in Bereichen der gesundheitsorientierten<br />
Produkte und bei Angeboten, die Sicherheit<br />
bieten, Interesse. Das klassische Werbemailing<br />
kommt hier gut an.<br />
Die Kritischen legen viel Wert auf hochwertige<br />
Waren und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Das (oft ökologisch ausgerichtete)<br />
Produkt steht über der Marke. Sie<br />
bevorzugen einen informativen Werbestil,<br />
der sich auch bei der Konzeption von Mailings<br />
niederschlagen sollte.<br />
Die Anspruchsvollen schließlich legen großen<br />
Wert auf Qualität und Exklusivität. Ihr<br />
soziales Engagement und ihr Interesse an<br />
Familien, Reisen und Wellness ist groß. Werbemailings<br />
haben hier eine Chance, wenn<br />
Sie hochwertig gestaltet sind.<br />
Die Adressen der 50plus-Generation selektieren<br />
Adressdienstleister übrigens nach<br />
Geburtsdatum, bewährten Produktaffinitäten<br />
oder über eine Vornamensanalyse,<br />
die Vornamen bestimmten Jahrgängen zuordnet.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
40<br />
zielgruppen<br />
frauen.<br />
Zielgruppe Frau – die<br />
etwas andere Konsumentin.<br />
Selbstbewusst spielt sie ihre neue Rolle: Die<br />
moderne Frau von heute zwischen Karriere<br />
und Herd.<br />
Fazit. Unternehmen können<br />
es sich heute nicht mehr<br />
leisten, weibliche Bedürfnisse<br />
zu ignorieren. Es wird<br />
Zeit, weibliche Forderungen<br />
nach Mehrwert,<br />
Service und individueller<br />
Ansprache zu erfüllen.<br />
Dialogmarketing hilft dabei,<br />
tragfähige Beziehungen<br />
zu den Konsumentinnen<br />
aufzubauen.<br />
Bis dato werden die Konsumbedürfnisse der<br />
Frauen von Unternehmen häufig noch missachtet,<br />
doch weibliche Denk- und Handlungsmuster<br />
setzten sich immer mehr durch. Davon<br />
sind Kirsten Brühl und Susanne Westphal, die<br />
Autorinnen der Studie „Megatrend Frauen“,<br />
überzeugt.<br />
Frauen denken, handeln und konsumieren<br />
anders als Männer, bislang jedoch meist<br />
unbeachtet. Die weibliche Zielgruppe birgt<br />
daher ein riesiges Wirtschaftspotenzial, zumal<br />
Frauen immer öfter erwerbstätig sind<br />
und immer finanzstärker werden, betonen<br />
die Autorinnen der Studie „Female Forces<br />
– Der Megatrend Frauen und seine Auswirkungen<br />
auf den Konsum und das Business<br />
von morgen“.<br />
In Österreich sind Frauen in der Überzahl<br />
– sie stellen 4,1 Millionen der rund acht Millionen<br />
Einwohner (Quelle: Statistik Austria).<br />
Und sie treffen schon jetzt rund 80 Prozent<br />
der Kaufentscheidungen. Unternehmen, die<br />
sich nicht mit den spezifisch weiblichen<br />
Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen<br />
auseinandersetzen und Frauen<br />
gezielt ansprechen, werden es laut Studie<br />
künftig schwer haben.<br />
Was Frauen wollen.<br />
Frauen sind anspruchsvoll. Glaubt man der<br />
Studie schätzen, sie ganzheitliche Produkte<br />
und Dienstleistungen, die ihnen auch emotional<br />
ein gutes Gefühl vermitteln. Beispiel:<br />
Die Marke Nivea, die Harmonie, Nähe und
41<br />
zielgruppen<br />
Was möchten Sie in Anzeigen sehen?<br />
0 10 20 30 40 50<br />
Wärme verkörpert. Sie schätzen moralisch<br />
einwandfreie, fair gehandelte oder einheimische<br />
Produkte. Und Frauen wollen in ihrer<br />
Individualität unterstützt werden und<br />
legen daher auf hochpersönliche Dienstleistungen<br />
wert.<br />
Das sind nicht nur Shoppingkonzepte der<br />
Erlebnis-Ökonomie, die statt einzelner Produkte<br />
(ganze) Ideenwelten, Lifestyle- oder<br />
Wellness-Angebote anbieten, sondern auch<br />
Angebote der neuen „Support-Economy“, in<br />
der das Individuum mit seinen Bedürfnissen<br />
im Vordergrund steht und in der sich alles<br />
um die Vereinfachung des Lebens dreht:<br />
Persönliche Assistenten, Putzhilfen, Gärtner,<br />
Einkaufsberater …<br />
In diesen zukunftsträchtigen Dienstleistungsbereichen<br />
können Unternehmen von<br />
einer vorwiegend weiblichen Klientel ausgehen.<br />
Daneben gibt es natürlich auch<br />
speziell für Frauen entwickelte Produkte:<br />
Frauen-Snowboards, Frauenhandys oder<br />
Frauenautos (Volvo: Concept-Car). Doch was<br />
nützen Frauenprodukte, wenn sie nicht<br />
frauengerecht beworben werden?<br />
Frauen wollen das Gefühl haben, dass Unternehmen<br />
sich Gedanken über ihre Bedürfnisse<br />
machen. Massenansprache ist dazu<br />
ebenso wenig geeignet wie personalisierte<br />
Massenansprache – nur echtes Dialogmarketing,<br />
das glaubhafte Beziehungen zu den<br />
Konsumentinnen aufbaut, ist der Studie zufolge<br />
geeignet, sie an ein Unternehmen zu<br />
binden.<br />
Effiziente Ansprache.<br />
Dialogmarketingmaßnahmen können auf<br />
die individuellen Bedürfnisse der Frau eingehen.<br />
Der Kommunikationskanal hängt<br />
dabei von Alter, Typ und Situation der Frau<br />
ab, denn Frauen lassen sich ungern auf eine<br />
einzige Rolle festlegen (liebevolle Mutter<br />
und energische Karrierefrau sind kein Widerspruch).<br />
Telefonmarketing, Mail oder Chat<br />
Ästhetik<br />
Emotionalität<br />
Weiblichkeit<br />
Reine Produktinformation<br />
Farben<br />
Ironie<br />
Moderne/erfolgreiche Frauen<br />
Neutrales Frauenbild<br />
Normale Frauen<br />
Humor<br />
6%<br />
10%<br />
14%<br />
14%<br />
bieten sich ebenso an wie virales <strong>Marketing</strong><br />
(Freundschaftswerbung), da Frauen gern<br />
kommunizieren und interagieren. Mailings<br />
und Kataloge tragen dem Umstand Rechnung,<br />
dass Frauen seit jeher die besseren<br />
Postkäufer sind.<br />
Unternehmen, die sich über unterschiedliche<br />
weibliche Lebensstile und Werbeaffinitäten<br />
informieren wollen, können zum<br />
Beispiel Lebensstil-Segmente oder Sinus-<br />
Milieus von Marktforschern zu Rate ziehen.<br />
Die GfK hat hier beispielsweise festgestellt,<br />
dass sich Frauen überdurchschnittlich häufig<br />
in den Lebensstilen „Die Träumerinnen“,<br />
„Die Weltoffenen“, „Die Kritischen“ und<br />
„Die Bodenständigen“ wiederfinden. Doch<br />
Standards bei den Zielgruppensegmentierungen<br />
gibt es nicht. Agenturen, Broker und<br />
Marktforscher arbeiten mit unterschiedlichen<br />
Typologien und geben zu bedenken,<br />
dass Frauen ihre Rollen switchen und innerhalb<br />
eines Tages zwischen tougher Karrierefrau<br />
und liebevoller Mutter hin- und<br />
herwechseln. So bleibt für die werbliche Ansprache<br />
vor allem der Hinweis, dass sie situationsabhängig<br />
konzipiert werden sollte.<br />
16%<br />
34%<br />
36%<br />
38%<br />
42%<br />
Normale Frauen und Humor sind diejenigen Features, die eine<br />
Entscheiderin am meisten ansprechen würden.<br />
44%<br />
Quelle: MediaAnalyse/Österreich<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
42<br />
zielgruppen<br />
Zu diesem Schluss kommt auch die Männerstudie<br />
von Karmasin, in der die Verfasser<br />
vier unterschiedliche Männertypen beschreiben:<br />
„Der Traditionelle“ hat zwei Schwerpunkte<br />
in seinem Leben: beruflicher Erfolg und<br />
eine glückliche Familie. Er betrachtet es<br />
als seine Verantwortung für das finanzielle<br />
Wohl zu sorgen. Seine Partnerin sieht er in<br />
den traditionellen Rollen wie Haushalt, Einrichtung<br />
oder Kindererziehung.<br />
„Der Selbstverwirklicher“ betont gerne<br />
seine männlichen Qualitäten und Vorzüge.<br />
Seine persönlichen Interessen stehen<br />
im Vordergrund – sei es Karriere, Freunde,<br />
Sport oder ähnliches. Familie, Ehe oder<br />
Partnerin sind für ihn wichtig, aber nicht<br />
lebensnotwendig<br />
„Der Partnerschaftliche“ versteht Partnerschaft<br />
wörtlich und betrachtet dies auch<br />
als sein Lebenskonzept. Er will Balance<br />
zwischen Erfolg, Karriere und den Bedürfnissen<br />
des Partners finden und die Familie<br />
aktiv in sein Leben einbeziehen.<br />
„Der Verständnisvolle“ hat sich mit den<br />
neuen Rollenbildern von Mann und Frau<br />
auseinandergesetzt. Er versucht, sein Vermänner.<br />
Vom Klischee<br />
zum neuen Mann.<br />
Fazit. Rollenklischees gibt<br />
es nach wie vor – aber auch<br />
immer mehr Männer, die<br />
sich systematisch anders<br />
verhalten und ehemals<br />
„weibliche“ Interessen entwickeln.<br />
Bei der werblichen<br />
Ansprache sind die Herren<br />
der Schöpfung jedoch nach<br />
wie vor für Spannung,<br />
Spass und Spiel zu haben,<br />
selbst wenn für Hautcreme<br />
geworben wird. Das Kind<br />
im Manne stirbt zuletzt.<br />
Männer sind keine homogene Zielgruppe mehr.<br />
11<br />
Männertyp „der Selbstverwirklicher“<br />
(n= 108)<br />
21<br />
Männertyp „der Verständnisvolle“<br />
(n= 56)<br />
Aufgliederung der Männertypen.<br />
Quelle: Karmasin.Motivforschung/Österreich<br />
2<br />
<strong>Marketing</strong>kreise sehen männliche Zielgruppen<br />
oft noch eindimensional. Autos, Technik<br />
und Fußball werden als Hauptinteressen<br />
vorausgesetzt. Doch das Männerbild in der<br />
Gesellschaft wandelt sich zusehends, und<br />
dadurch wird nicht zuletzt auch die <strong>Marketing</strong>ansprache<br />
komplexer.<br />
Gewiss interessieren sich viele der etwa<br />
3,9 Millionen österreichischen Männer<br />
(Quelle: Statistik Austria) für Fußball, Autos<br />
und Computer – doch Studien belegen: Die<br />
Interessen des heutigen Mannes umfassen<br />
verstärkt auch traditionell weibliche<br />
Domänen: Elternschaft, Emotionen, gutes<br />
Aussehen und Kulinarisches zählen bei immer<br />
mehr Männern zum guten Ton, ohne<br />
dass auf Männlichkeit verzichtet wird.<br />
Keine Angabe.<br />
Männertyp „der Traditionelle“<br />
(n= 149)<br />
37<br />
29<br />
%-Werte<br />
Männertyp „der Partnerschaftliche“<br />
(n= 188)<br />
Die Sekundärstudie des Hamburger Trendbüros<br />
„Moderne Helden“ spricht daher von<br />
„einer Vielzahl sich widersprechender Lebensentwürfe“,<br />
die zu „Optionsvielfalt und<br />
Desorientierung“ beim modernen Mann<br />
führen. Fest steht: Das alte Männerbild<br />
ist nicht zukunftsfähig in Zeiten, in denen<br />
Beschützer und Versorger von modernen<br />
Frauen immer seltener gebraucht werden.<br />
Neue Rollen sucht der Mann, denn die<br />
schlichte Tatsache, ein Mann zu sein reicht<br />
nicht mehr aus, um anerkannt zu werden.
43<br />
zielgruppen<br />
Der Mann von heute vereint zunehmend<br />
unterschiedlichste Lebensziele.<br />
halten entsprechend anzupassen und ist<br />
manchmal etwas unsicher. Er unterstützt<br />
seine Partnerin möglichst in allen Belangen,<br />
selbst wenn er manchmal dabei seine<br />
Bedürfnisse wenig berücksichtigt.<br />
Neue Interessengebiete.<br />
Männer sollen heute männlich sein wie eh<br />
und je, doch die Anforderungen sind gestiegen.<br />
Sie sollen außerdem gut aussehen und<br />
gepflegt sein, sich gut anziehen ohne eitel<br />
zu wirken. Nicht nur Kosmetikunternehmen<br />
haben den neuen Mann als Zielgruppe<br />
für sich im Visier und fahren umfassende<br />
<strong>Marketing</strong>kampagnen, um die Herren der<br />
Schöpfung zur Gesichts- und Haarpflege zu<br />
ermuntern. Auch Herrenausstatter erkennen<br />
ihre Chance und selbst die Schönheitschirurgie<br />
hat den verunsicherten Mann, der<br />
durch äußere Sanierung innere Unsicherheiten<br />
kaschieren will, für sich entdeckt.<br />
Auch verwundert es nicht, dass immer mehr<br />
Männer Functional Food, Lifestyle-Medikamente<br />
und Wellness-Angebote nutzen, um<br />
fit und gesund zu bleiben für die Anforderungen<br />
im Berufs- und Privatleben. Dabei<br />
bleibt Mann aber stets Mann, ist nach wie<br />
vor technikaffin und liebt den Wettstreit.<br />
Männlich-markante Werbeansprache.<br />
Das haben viele Werber erkannt und stellen<br />
daher Männerprodukte nicht selten in<br />
einen sportlichen Kontext oder verknüpfen<br />
sie mit einer besonderen Herausforderung.<br />
Die werbliche Ansprache bleibt männlichmarkant,<br />
daran ändern auch die neuen<br />
Rollenbilder des Mannes nur wenig. Doch<br />
eines ist augenfällig: nur ein Bruchteil der<br />
Männer wird in der Werbung noch in Berufssituationen<br />
gezeigt.<br />
Bei der Werbung sollte man auf eine klare<br />
Sprache und Einfachheit in der Kommunikation<br />
achten. Erfolgsgaranten sind<br />
<strong>Marketing</strong>experten zufolge ganzheitliche<br />
Kampagnen mit Dialogelementen, die auf<br />
sportlichen Wettbewerb, Gewinnspiele und<br />
technische Faszination setzen. Dabei sollten<br />
alle Kanäle – TV, Print, SMS, Samplingaktionen,<br />
Mailings, Events und das Internet<br />
– zum Einsatz kommen, um die Marke zu<br />
verankern und die männliche Zielgruppe<br />
bei der Stange zu halten.<br />
An einer genauen Zielgruppenanalyse<br />
kommt man auch bei dieser Klientel nicht<br />
vorbei. Denn auch Männer sprengen Klischees<br />
und sind heute für Überraschungen gut.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
44<br />
zielgruppen<br />
familien.<br />
Familienmarketing: Wer nicht<br />
kommt zur rechten Zeit …<br />
Fazit. Familien sind eine<br />
dankbare Zielgruppe für<br />
<strong>Marketing</strong>, das sich an<br />
ihrer derzeitigen Lebensphase<br />
orientiert und einen<br />
spürbaren Mehrwert bietet,<br />
etwa in Form von Informationen,<br />
Service oder echten<br />
Preisvorteilen. Dialogmarketing<br />
eignet sich hervorragend,<br />
den aktuellen Bedarf<br />
von Familien zu ermitteln<br />
und gezielt darauf zu reagieren.<br />
Voraussetzung: Eine<br />
gut gepflegte <strong>Marketing</strong>datenbank.<br />
Kinder verändern das Leben – und die Konsumgewohnheiten.<br />
Für Unternehmen heißt<br />
es, die Bedürfnisse der Familien frühzeitig<br />
zu erkennen, sich auf die unterschiedlichen<br />
Lebensphasen im Leben einer Familie einzustellen<br />
und das <strong>Marketing</strong> zielgenau auszurichten.<br />
In österreichischen Haushalten leben insgesamt<br />
etwa 1,6 Millionen Kinder unter 18<br />
(Quelle: Statistik Austria). Haushalte mit<br />
Kindern, egal ob traditionelle Familie oder<br />
Alleinerzieher-Haushalte – sind für Marketer<br />
eine besonders spannende Zielgruppe.<br />
Denn hier gelten spezielle, auf die Kinder<br />
ausgerichtete Konsumbedürfnisse.<br />
Das <strong>Marketing</strong> sollte jedoch auf das jeweilige<br />
Lebensalter der Kinder in der Familie<br />
abgestimmt sein, betonen <strong>Marketing</strong>-Experten<br />
und empfehlen, dass Unternehmen<br />
frühzeitig Datenbanken aufbauen sollten,<br />
um Produkte und Dienstleistungen der Lebensphase<br />
entsprechend anbieten zu können.<br />
Daher heißt es nicht umsonst: Familienmarketing<br />
ist Lebensphasen-<strong>Marketing</strong>.<br />
Und die Instrumente des Direkt- und Dialogmarketings<br />
eignen sich hervorragend, um<br />
hier zielgerichtete Angebote an die Familie<br />
zu bringen. Besonders Erfolg versprechend<br />
wird dies, wenn Unternehmen, die Familien<br />
langfristig binden wollen, zunächst nicht<br />
den Verkauf, sondern Service und Informationen<br />
in den Vordergrund stellen.<br />
<strong>Marketing</strong> zur rechten Zeit.<br />
Junge Familien interessieren sich für Babyausstattung<br />
und Babynahrung, sind die<br />
Kinder etwas älter, vielleicht für Familienreisen<br />
und Möbel, und Familiensites im Internet<br />
sind durchgehend interessant. Dabei<br />
verfügen junge Familien meist zwar über<br />
ein begrenztes Budget, müssen dies jedoch<br />
für Produkte und Dienstleistungen ausgeben,<br />
die eng an ihren derzeitigen Bedarf geknüpft<br />
sind. Man kann den Bedarf der Familien<br />
in etwa voraussagen und so sämtliche<br />
Dialogmarketingaktivitäten gezielt darauf<br />
ausrichten. Alles, was man dazu braucht, ist<br />
das Geburtsdatum der Kinder.<br />
Kindernahrungshersteller wie Milupa wenden<br />
sich mit Mailings meist schon an<br />
Schwangere, und kaum ist der Spross da,<br />
wird ein Klinikpaket mit Produktproben ins<br />
Krankenhaus geliefert. Wieder zu Hause,<br />
kann sich die frisch gebackene Mutter in<br />
der Milupa-Müttersprechstunde per Internet,<br />
E-Mail oder Telefon informieren. Eine<br />
große Zahl von Familiensites hat sich heute<br />
im Internet etabliert, die Familien begleiten,<br />
bis die Kinder aus dem Haus sind – und eine<br />
wichtige Werbe- und Kontaktplattform für<br />
Unternehmen darstellen, die familienaffine<br />
Produkte und Dienstleistungen positionieren<br />
wollen.
45<br />
Die fünf Typologien der Familien.<br />
%-Werte<br />
zielgruppen<br />
Typ 1 Die junge Starterfamilie.<br />
Typ 4 Die Kleinstfamilie – allein Erziehende.<br />
29<br />
13<br />
Typ 2 Die etablierte Mittelschichtfamilie.<br />
18<br />
21<br />
19<br />
Typ 5 Die kinderreiche Familie.<br />
Typ 3 Die moderne Großstadtfamilie.<br />
Quelle: FamilienAnalyse (Eltern)/Deutschland<br />
Informationen und Mehrwert.<br />
Familien haben gleichermaßen das Bedürfnis<br />
nach Rat und Informationen wie nach<br />
familienfreundlichen und preisgünstigen<br />
Angeboten. Das haben Unternehmen wie<br />
das Möbelhaus Ikea oder der Reiseveranstalter<br />
Center Parcs längst erkannt. Und<br />
Promotion-Hostessen sind nicht ohne<br />
Grund seit Jahrzehnten gern gesehene<br />
Gäste bei jungen Familien, die sie mit persönlichem<br />
Rat und kostenlosen Produktproben<br />
unterstützen. Immer beliebter sind<br />
auch Familienclubs, die ihren Mitgliedern<br />
über Kundenkarten Einkaufsvorteile bei<br />
den angeschlossenen <strong>Marketing</strong>kooperationspartnern<br />
anbieten. Die Club-Mitglieder<br />
erhalten spürbare Preisvorteile, die Partnerunternehmen<br />
wertvolle Kundendaten.<br />
Doch Familien sind nicht nur preisbewusst,<br />
sondern auch besonders qualitätsbewusst<br />
– schließlich wollen sie für ihre Kinder nur<br />
das Beste. Unternehmen können daher mit<br />
Qualitätsversprechen Vertrauen schaffen<br />
und sich langfristig positionieren – manchmal<br />
auch unabhängig von den Kindern: Naturkost<br />
zum Beispiel ist nicht nur für Kinder<br />
gesund.<br />
Experten schwören auf Kundenbindung<br />
bereits in der Schwangerschaft – mit ausgefeilten<br />
Dialogmarketing-Methoden.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
47<br />
04<br />
Tests<br />
im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>.<br />
Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
Wie Sie systematisch <strong>Direct</strong> marketing-<br />
Aktionen zur Optimierung von MASSnahmen<br />
nutzen können.<br />
Markus Schöberl, Herausgeber und Autor des Fachbuches „Tests im Direktmarketing“, ist Leiter Abomarketing<br />
Zeitschriften beim Verlag Axel Springer und hat langjährige Erfahrungen im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
sowie in Lehre und Forschung.<br />
„Testen! Testen! Testen!“ fordert der „<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Papst“ Prof.<br />
Siegfried Vögele. Und ist sich hier mit der gesamten <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-<br />
Welt einig. Tests sind das zentrale Instrument des Direktmarketers<br />
zur Weiterentwicklung seines Maßnahmenportfolios, sozusagen das<br />
Forschungs- und Entwicklungslabor für neue Werbeaktionen.<br />
Mit Tests können Werbeideen im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> fundiert bewertet<br />
werden. Ein gültiges Testergebnis ist eine sichere Grundlage für<br />
die Planung des folgenden Full Run (Ausweitung der Testaktion auf<br />
das Gesamtpotenzial der Zielgruppe) oder sogar für die strategische<br />
Ausrichtung des gesamten <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>konzeptes. Mit Tests verfügen<br />
<strong>Marketing</strong>manager im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> damit über ein einzigartiges<br />
Instrument.<br />
Es sind oft Kleinigkeiten, die den Erfolg von<br />
<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Aktionen beeinflussen.<br />
Tests können helfen, diese Faktoren systematisch<br />
zu erkennen und kontinuierliche<br />
Verbesserungen zu erzielen.<br />
Zugegeben, es gibt auch Testansätze für klassische Werbung. Diese fußen aber in der<br />
Praxis häufig auf einer hochproblematischen Auswahl von Teilnehmern (zu wenig, nicht<br />
repräsentativ), und sie messen allesamt nur indirekt. Denn quantitative und qualitative<br />
Befragungen, Gruppendiskussionen, Recall-Tests und andere Verfahren der Marktforschung<br />
messen tatsächlich nicht die mit der Werbemaßnahme angestrebte Einstellungsänderung<br />
oder die erhoffte erhöhte Kaufbereitschaft. Sie messen bestenfalls Indikatoren<br />
dafür. Es macht aber einen großen Unterschied, ob sich ein Befragter an eine Werbung<br />
erinnert, ob sie ihm gefällt, ja sogar, ob er sagt „Ja, Produkt XY würde ich kaufen, nachdem<br />
ich diese Werbung gesehen habe“ oder ob er das tatsächlich in die Tat umsetzt,<br />
wenn sein Geldbeutel betroffen ist.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
48<br />
Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
Messen, worauf es ankommt.<br />
Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> messen genau<br />
auf der Skala, auf die es ankommt – Bestellungen<br />
zum Beispiel. Ohne Tests lässt sich<br />
kein erfolgreiches <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> betreiben.<br />
Ohne erfolgreiche Tests! Denn lange<br />
nicht jeder Test im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> ist erfolgreich.<br />
Um erfolgreiche Tests durchzuführen,<br />
muss der <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>manager<br />
drei Kernanforderungen erfüllen:<br />
n die richtige Methode.<br />
n die korrekte Umsetzung.<br />
n gutes Testmanagement.<br />
Oberflächlich mögen diese Punkte selbstverständlich<br />
erscheinen. Aber jede tiefergehende<br />
Betrachtung macht deutlich, dass<br />
keiner dieser Punkte trivial ist. Zur richtigen<br />
Methode gehört beispielsweise eine korrekt<br />
randomisierte (nach Zufallsverfahren)<br />
Stichprobenbildung. Für einen Test im Werbeweg<br />
Mailing mag das einfach realisierbar<br />
erscheinen, aber schon bei einer Beilage<br />
oder gar einer Anzeige entstehen erhebliche<br />
methodische Probleme. Hat der Direktmarketer<br />
die methodischen Herausforderungen<br />
gelöst und ein sauberes Testkonzept erarbeitet,<br />
ist er auf dessen korrekte Umsetzung<br />
durch eine Vielzahl an Dienstleistern<br />
angewiesen. Und selbst ein gültiges Testergebnis<br />
ist nur dann von Nutzen, wenn es<br />
systematisch ausgewertet, aufbereitet und<br />
in einem Full Run verwertet wird. Nicht wenige<br />
Testergebnisse schlummern aber einen<br />
Dornröschenschlaf, aus dem sie niemals<br />
wachgeküsst werden, weil in der Zeit der<br />
Testdurchführung ein schlecht priorisiertes<br />
<strong>Marketing</strong>management das Augenmerk<br />
schon wieder anderen Fragestellungen gewidmet<br />
hat.<br />
Das waren nur drei Beispiele von nahezu<br />
unendlich vielen Hürden, die zwischen einer<br />
Testidee und einem erfolgreichen Test auf<br />
den Direktmarketer warten können. Zwar<br />
lassen sich in allen Werbewegen erfolgreiche<br />
Tests durchführen. Jeder Werbeweg<br />
bietet aber Vor- und Nachteile. Mailings<br />
sind nach wie vor das Mittel der Wahl, wenn<br />
es um die Realisierung von gültigen und erfolgversprechenden<br />
Testergebnissen geht.<br />
In keinem Werbeweg sind die notwendigen<br />
Anforderungen an ein gültiges Testergebnis<br />
so zuverlässig zu erfüllen wie bei einem Mailing.<br />
Sollte man meinen. Dennoch kommt<br />
eine wissenschaftlich publizierte Studie zu<br />
dem Ergebnis, dass die Hälfte aller Mailingtests<br />
fehlerhaft ist. Ein solch extremer Wert<br />
scheint allerdings gar zu pessimistisch. Der<br />
Autor hält nach seinen Recherchen zum<br />
Thema eher einen Wert von einem Drittel<br />
aller Tests für realistisch.<br />
Jeder dritte Test scheitert.<br />
Jeder dritte Test im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> ist<br />
falsch? Kann das sein? Müsste das nicht auffallen?<br />
Kann es sich wirklich um ein so weit<br />
verbreitetes Phänomen handeln? Das kann<br />
es ganz sicher! Es gibt leider keinen Mechanismus,<br />
der die Vielzahl gescheiterter Tests<br />
offenkundig machen würde. Denken Sie<br />
einmal an Ihre eigenen aktuellen Tests. Bei<br />
wie vielen davon ist Ihnen bekannt, dass sie<br />
gescheitert sind? Bei wie vielen hatten Sie<br />
Zweifel? Und wie viele Testergebnisse haben<br />
Sie im Rahmen eines Retests tatsächlich
49<br />
Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
Die vier Testkategorien im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> im Überblick.<br />
Zielgruppentests:<br />
Hierunter fallen alle Streutests wie beispielsweise Tests verschiedener Adresslisten<br />
oder von Werbeträgern.<br />
Timingtests:<br />
Alle Tests, die identische Aktionen – gleiche Zielgruppe, gleiches Angebot, gleiches<br />
Werbemittel – zu unterschiedlichen Zeitpunkten bewerten.<br />
auf den Prüfstand gestellt, so dass Sie mit<br />
einiger Sicherheit behaupten können, dass<br />
diese Ergebnisse definitiv verlässlich sind?<br />
Das Prinzip des Testens ist so weitgehend<br />
anerkannt und erscheint so faszinierend<br />
zwingend, dass die Gretchenfrage nach der<br />
Gültigkeit eines konkreten Resultates (nicht<br />
des Prinzips des Testens, das wird vollkommen<br />
zu Recht so hoch gehandelt) kaum einmal<br />
gestellt wird.<br />
Das führt dazu, dass nicht erfolgreiche<br />
Maßnahmen zwar als solche erkannt, aber<br />
kaum einmal ursächlich einem gescheiterten<br />
Test zugeordnet werden. Da zur <strong>Marketing</strong>praxis<br />
immer auch das Scheitern von<br />
Maßnahmen gehört, wird es auch in diesen<br />
Fällen einfach hingenommen.<br />
Angebotstests:<br />
Sämtliche Fragestellungen, bei denen es um die angebotene Leistung für den Kunden<br />
oder die geforderte Gegenleistung des Kunden geht. Die Spanne reicht von<br />
Preistests über Tests von Zahlungsmodalitäten bis hin zur simplen Frage, ob Reagierer<br />
Antwortkarten unfrei zurücksenden dürfen Abb. oder 1 Dies nicht. ist Blindtext und steht anstelle<br />
des Originaltextes.<br />
Kreativtests:<br />
Alle Tests zur Gestaltung und zum kommunikativen Konzept der Werbemittel. Wo<br />
möglich, wurde zwischen Layouttests, die die Gestaltung der Werbemittel (Farbe,<br />
Typo et cetera) betreffen, und Konzepttests mit grundsätzlich unterschiedlichen<br />
Werbemitteln unterschieden. Bei Konzepttests geht es sowohl um Tests von Werbemittelformaten<br />
als auch von kommunikativen Konzepten: Ist etwa von „SSVRabatt“<br />
oder vom „Sommerpreis“ die Rede? Lädt das Autohaus Kunden zu einer Probefahrt<br />
ein, oder gratuliert es ihnen zum Gewinn einer Freifahrt im exklusiven Neuwagen<br />
der Marke XY?<br />
Testergebnisse müssen<br />
signifikant sein.<br />
Selbstverständlich verbleibt immer auch<br />
das statistische Risiko, bei einem Testergebnis<br />
einem Zufallsprodukt aufzusitzen.<br />
Ein Testergebnis muss darum auf seine Signifikanz<br />
hin geprüft werden. Es ist aber<br />
festzustellen, dass rund um den Begriff der<br />
Signifikanz allzu häufig ein ungerechtfertigter<br />
Budenzauber aufgebaut wird. Dazu<br />
ist erstens zu bemerken, dass ein Signifikanztest<br />
nur das letzte Glied in der Kette<br />
aller Maßnahmen ist, die ein verlässliches<br />
Testergebnis sicherstellen. Ein signifikantes<br />
Ergebnis ist nicht etwa der definitive Beleg<br />
für ein gültiges Ergebnis, sondern lediglich<br />
die mindeste Anforderung daran. Und zweitens<br />
sind Signifikanzberechnungen auch<br />
keineswegs eine Aufgabe für ausgebildete<br />
Mathematiker. Für Testergebnisse, die in<br />
Prozentzahlen repräsentiert sind (und das<br />
gilt für etwa 90 Prozent aller Testergebnisse<br />
im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>), ist eine Signifikanzberechnung<br />
recht einfach durchzuführen.<br />
Wem es dennoch vor den Formeln graut,<br />
dem sei das ohne Vorwissen einsetzbare<br />
Hilfsprogramm auf der Website www.testsim-<strong>Direct</strong><br />
<strong>Marketing</strong>.de empfohlen.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
50<br />
Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
Tipp. Seien Sie auf der Hut,<br />
wenn ein Satz wie „Dann<br />
testen wir das eben“ fällt.<br />
Das ist häufig die Einleitung<br />
zu einem überflüssigen<br />
Test. Profis testen nicht<br />
mal eben, sondern gezielt.<br />
Hinterfragen Sie stattdessen<br />
besonders bei<br />
Kreativtests gründlich:<br />
Was lernen wir aus diesem<br />
Test? Welches ist die Anschlussoption?<br />
Die <strong>Erfolgsfaktoren</strong> von<br />
<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Tests.<br />
Um erfolgreiche Tests zu realisieren, bedarf<br />
es zunächst der intensiven Auseinandersetzung<br />
mit den Anforderungen des jeweiligen<br />
Werbeweges. Darüber hinaus sind auch für<br />
die unterschiedlichen Testfragestellungen<br />
(beispielsweise: Angebotstests, Preistests,<br />
Zielgruppentests, Kreativtests …) jeweils<br />
eine Vielzahl Besonderheiten zu berücksichtigen.<br />
Der Kreativ- und Konzepttest.<br />
Ein Kreativtest ist ein Test, der dem Kunden<br />
das gleiche Angebot in unterschiedlich gestalteten<br />
Werbemitteln offeriert, die alternativ<br />
zueinander im gleichen Werbeweg<br />
eingesetzt werden können. Die unendlich<br />
vielen Möglichkeiten, ein gegebenes Angebot<br />
für den Kunden werblich zu gestalten,<br />
stellen eines der größten Testfelder dar,<br />
wenn nicht sogar das größte von allen. Damit<br />
ist nicht gesagt, dass es sich auch um<br />
eines der erfolgversprechendsten Testfelder<br />
handelt! Ganz im Gegenteil. Leider kann<br />
man häufig beobachten, dass das Ausmaß<br />
der Leidenschaft, mit der Fragen des Layouts<br />
diskutiert werden, in umgekehrt proportionalem<br />
Verhältnis zum Beitrag der Wirkung<br />
des Layouts auf den Erfolg einer Werbeaktion<br />
steht. In jedem Fall gilt, dass nur große<br />
Unterschiede in der Gestaltung oder langfristig<br />
wirkende Grundsatzentscheidungen<br />
einen echten Test rechtfertigen.<br />
Im Allgemeinen haben Fragen des Layouts<br />
und des Textes weit weniger Einfluss als<br />
die meisten anderen Faktoren. Mit einem<br />
schlechten Layout kann man zwar sehr viel<br />
kaputtmachen – ein gutes Layout zu optimieren<br />
bringt aber selten einmal messbaren<br />
Erfolg. Aus diesem Grunde sollte die<br />
Entscheidung für einen Gestaltungstest immer<br />
nur nach reiflicher Überlegung fallen:<br />
Ist der realistischer Weise zu erwartende<br />
Unterschied zwischen den Testgruppen so<br />
groß, dass dieser Test gerechtfertigt ist?<br />
Das Testziel bei Kreativtests besteht darin,<br />
herauszufinden, welches der Werbemittel<br />
erfolgreicher arbeitet, wobei das Erfolgskriterium<br />
vor dem Test definiert werden sollte.<br />
Neben der Responsequote kommen hier<br />
eine Vielzahl anderer Kennzahlen infrage,<br />
beispielsweise der CPO (Cost per Order), die<br />
Ausschöpfung, der Durchschnittsumsatz,<br />
der Gesamtumsatz, die Kundenfolgeaktivität<br />
oder sogar eine Kombination dieser<br />
Kriterien.<br />
Das Ergebnis eines solchen Tests wird dann<br />
lauten: Variante A ist erfolgreicher als Variante<br />
B (oder umgekehrt oder es ergibt sich<br />
kein signifikanter Unterschied). Das Testergebnis<br />
ist zunächst keinesfalls weitergehend<br />
zu interpretieren, das ist entscheidend!<br />
In der Regel wird ein Werbemitteltest<br />
nur die Feststellung zulassen, ob und wie<br />
sich die beiden Varianten im Ergebnis voneinander<br />
unterscheiden. Ein Kreativtest besagt<br />
zunächst nichts über den werblichen<br />
Mechanismus, der dieses Ergebnis bewirkt.<br />
Der Gewinn eines solchen Tests besteht in<br />
der Erkenntnis, dass zukünftig die Variante<br />
A gegenüber der Variante B vorzuziehen ist.<br />
Der Test sagt nur etwas aus über den Gesamterfolg<br />
des Werbemittels, nichts über<br />
die Ursachen dafür. Die Frage nach dem<br />
Warum ist allerdings eine ganz zentrale.<br />
Denn nach einem Kreativtest weiß man<br />
zwar, welche der Testvarianten besser abgeschnitten<br />
hat, aber nicht, ob es nicht eine<br />
Variante C gibt, die noch erfolgreicher ist.<br />
Das Testen von Kreativversionen ist ein Prozess<br />
ohne Ende. Daher ist es von höchstem<br />
Interesse, herauszufinden, weshalb eine Variante<br />
zu mehr Erfolg führte. Denn nur dann<br />
kann bei der Gestaltung des nächsten Testwerbemittels<br />
gezielt versucht werden, die<br />
<strong>Erfolgsfaktoren</strong> erneut und sogar verstärkt<br />
einzusetzen.
51<br />
Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
Der Angebotstest.<br />
Ging es eben um das größte Testfeld, dann<br />
kommen wir jetzt zu einem der wichtigsten:<br />
Dem Angebotstest. Denn Veränderungen im<br />
Angebot haben mit Sicherheit einen großen<br />
Einfluss auf die Akzeptanz einer Werbeaktion<br />
und entsprechend auf die Reaktionen<br />
hierauf. Dabei wird hier unter einem Angebot<br />
der ökonomische Kern einer Werbeaktion<br />
verstanden: Was bekommt der Kunde zu<br />
welchen Konditionen? Der entscheidendste<br />
und immer vorhandene Faktor ist ganz sicher<br />
der Preis. Darum wird ein Test dieser<br />
Angebotskomponente im nachfolgenden<br />
Abschnitt separat angesprochen.<br />
Aber es verbleiben eine Reihe anderer Komponenten:<br />
Muss sich der Kunde zu etwas<br />
verpflichten? In welchem Umfang? Oder<br />
geht das Unternehmen eine über bloße Lieferung<br />
hinausgehende Verpflichtung ein,<br />
zum Beispiel eine besondere großzügige<br />
Garantie? Wird dem Kunden eine Zugabe<br />
geboten, wenn er bestellt? Und wenn ja,<br />
welche Zugabe? Welche Zahlungsziele sollten<br />
eingeräumt werden?<br />
Idealerweise gelingt es mit Tests eine optimale<br />
Angebotsausgestaltung näherungsweise<br />
zu identifizieren. Nur näherungsweise<br />
deswegen, weil die genaue Ermittlung<br />
des Optimums vermutlich so viele Tests erfordern<br />
würde, dass die Genauigkeit schon<br />
wieder unwirtschaftlich wird. So kann zum<br />
Beispiel dem Abonnenten einer Zeitschrift<br />
eine Armbanduhr oder eine gleichwertige<br />
Taschenlampe versprochen werden, wenn<br />
er ein Probeangebot wahrnimmt. In beiden<br />
Fällen sind die Kosten für das Unternehmen<br />
die gleichen. Dennoch ist die Attraktivität<br />
für die Kunden wahrscheinlich unterschiedlich.<br />
Immer wenn Sie vor einer derartigen<br />
Frage stehen, sollten Sie einen Test dringend<br />
in Erwägung ziehen. Denn da das<br />
Angebot einen, wenn nicht sogar den entscheidenden<br />
Erfolgsfaktor darstellt, lohnt<br />
sich hier ein Test fast sicher.<br />
Der Preistest.<br />
Selbstverständlich sind Preistests auch Angebotstests.<br />
Aber im Unterschied zu der<br />
Frage, ob eine bestimmte Zugabe als Incentive<br />
angeboten werden oder der Kunde<br />
ein Rückgaberecht haben sollte, ist die Frage<br />
nach dem optimalen Preis keine Frage, die<br />
mit einem Ja oder Nein beantwortet werden<br />
könnte. Für die Preisfestlegung steht<br />
ein unendliches Kontinuum möglicher Preise<br />
zur Wahl und seine Festlegung ist theoretisch<br />
wie praktisch von immenser Bedeutung.<br />
Verzichten Sie bei der Formulierung<br />
der Testfrage auf die akademische Vorstellung<br />
einer Preis-Absatz-Funktion. Gehen Sie<br />
bei der Preisfindung mit Tests stattdessen<br />
pragmatisch vor, zum Beispiel so:<br />
Legen Sie zunächst zwei Eckpreise und einen<br />
Normalpreis fest. Der untere Eckpreis<br />
ist so bemessen, dass er gerade noch einen<br />
positiven Deckungsbeitrag erwirtschaftet.<br />
Der Normalpreis ist entweder schon vorhanden,<br />
ein vergleichbarer Marktpreis oder<br />
aber der im <strong>Marketing</strong>plan vorgesehene<br />
Preis für ein neues Produkt.<br />
Tipp. Die Praxis bringt es<br />
mit sich, dass im Laufe der<br />
Zeit Angebote immer komplexer<br />
werden. Das betrifft<br />
sowohl hinzukommende<br />
Leistungen als auch das<br />
berühmte Kleingedruckte<br />
(Rechtsbelehrungen, abgefragte<br />
Informationen).<br />
Prüfen Sie von Zeit zu Zeit,<br />
ob hier nicht eine Entschlackung<br />
möglich wäre, und<br />
testen Sie, welchen Erfolg<br />
das möglicherweise bringt.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
52<br />
Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
Tipp. Testen Sie nicht nur<br />
die Möglichkeiten zur<br />
Optimierung von Werbemittelstreuungen.<br />
Testen<br />
Sie auch nicht optimierte<br />
Streuungen (beispielsweise<br />
nicht gescorte Adressen<br />
für Mailings) und prüfen<br />
Sie, ob die Mehrkosten für<br />
die Optimierung von Zielgruppen<br />
im angemessenen<br />
Verhältnis zu den erzielbaren<br />
Einsparungen stehen.<br />
Manchmal ist es besser,<br />
hohe Streuverluste durch<br />
eine nicht selektive Werbemittelstreuung<br />
in Kauf zu<br />
nehmen, weil die Kontaktpreise<br />
der nicht optimierten<br />
Streuung geringer sind und<br />
so höhere Gesamtauflagen<br />
möglich machen.<br />
Der obere Eckpreis sollte als das jeweils gerade<br />
noch vorstellbare Maximum gewählt<br />
werden. Angesichts der bekannten Tatsache,<br />
dass Produkte mit einer Hochpreisstrategie<br />
bisweilen sogar mehr Nachfrage finden,<br />
als auf einem gemäßigten Preisniveau,<br />
gibt es keinen Grund, hier allzu vorsichtig<br />
zu agieren.<br />
Die Preise werden nun gegeneinander getestet.<br />
Aus der Nachfrage wird ermittelt, bei<br />
welchem Preis das Produkt den höchsten<br />
Wert (Umsatz = Absatz x Preis) erzielt. Im<br />
Idealfall zeichnet sich ab, dass einer der beiden<br />
Eckpreise deutlich erfolgreicher war als<br />
der andere. In diesem Fall folgt eine nächste<br />
Stufe mit einem Test von Normalpreis<br />
gegen einen neuen Testpreis, der zwischen<br />
dem Normalpreis und dem erfolgreicheren<br />
Eckpreis liegt. Dieser Testpreis sollte nun einen<br />
besseren Umsatz erzielen als die bisherigen<br />
Preise.<br />
Der Zielgruppentest.<br />
Da das Mailing nach wie vor der Direktwerbeweg<br />
par excellence ist, sind Listtests auch<br />
der Streutest schlechthin. Für ein Werbemailing<br />
stehen theoretisch hunderte von<br />
Adresslisten zur Anmietung zur Verfügung.<br />
Da sich die Preise für die Adressbeschaffung<br />
je nach Anbieter und Adressqualität<br />
sehr unterscheiden, kann die Responsequote<br />
nicht das entscheidende Kriterium sein.<br />
Vielmehr müssen den höheren Responsequoten<br />
erfolgreicher Listen die häufig höheren<br />
Beschaffungskosten gegenübergestellt<br />
werden, so dass nur auf CPO-Basis ein<br />
sinnvoller Testvergleich entsteht.<br />
Neben den Adresspotenzialen verschiedener<br />
Listen und Anbieter sollte auch innerhalb<br />
von Listen nach möglicherweise erfolgversprechenden<br />
Selektionen geforscht werden.<br />
Es ist marktüblich, Adressen eines Eigners<br />
differenziert nach unterschiedlichen Kriterien<br />
anzumieten, zum Beispiel nach Adressalter<br />
(wann wurde die Adresse generiert),<br />
Kundenaktivität usw.<br />
Eines ist in jedem Listtest zu überprüfen:<br />
Wie groß ist das Grundpotenzial der getesteten<br />
Liste oder Selektion? Ein Test macht<br />
nur dann Sinn, wenn im Erfolgsfall ein Mehrfaches<br />
der getesteten Adressen für den Full<br />
Run zur Verfügung steht. Die plausibelste<br />
und feinste Datenbankselektion hilft nicht<br />
weiter, wenn die damit definierte Adressenmenge<br />
zu klein ist. Und ein Spezialversender<br />
mag ein hochplausibler Adresslieferant sein<br />
– die 5.000 angebotenen Kundenadressen<br />
ermöglichen aber keine sinnvolle Testselektion,<br />
vielmehr ist hier eine Entscheidung<br />
gefordert.<br />
Eine große Fehlerquelle ist die Repräsentativität<br />
der Adressselektion. Gleichgültig, ob<br />
eine Testadressmenge aus einer Liste ermittelt<br />
werden soll oder ob nur eine Testmenge<br />
aller Adressen, die vorgegebene Selektionskriterien<br />
erfüllen, aus einer Datenbank ermittelt<br />
werden soll: Es muss sichergestellt<br />
sein, dass diese Adressen eine repräsentative<br />
Stichprobe der Grundgesamtheit sind,<br />
für die der Test gelten soll (alle Adressen einer<br />
Liste, alle Adressen einer Datenbank, die<br />
die vorgegebenen Kriterien erfüllen). Wann<br />
immer Adressen aus einer Quelle getestet<br />
werden, muss berücksichtigt werden, dass<br />
eine nicht zufällige (=repräsentative) Adressselektion<br />
immer ein verfälschtes Ergebnis<br />
im Hinblick auf die Gesamtliste bewirkt.
53<br />
Das Timing.<br />
Dass das richtige Timing ein Erfolgsfaktor<br />
im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> ist, ist unstrittig. Was<br />
das richtige Timing ist, ist hingegen oft völlig<br />
unklar. Wie aber kann der <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>manager<br />
die günstigsten Zeitpunkte<br />
identifizieren?<br />
Ein erster Schritt ist auf jeden Fall die Klärung<br />
der Frage, wie das Timing definiert<br />
werden soll. Kein sinnvolles Testergebnis<br />
wäre beispielsweise bei dem Test 30. Juli<br />
versus 15. September. Ein einzelnes Datum<br />
ist unwiederholbar. Dieses Beispiel kann<br />
also höchstens als Test für den Zeitpunkt<br />
Hochsommer versus Frühherbst gedeutet<br />
werden. Und das hat zur Folge, dass im<br />
nächsten Jahr der Full Run keineswegs unbedingt<br />
am 30. Juli gestartet werden müsste,<br />
sondern nur circa Ende Juli. Eventuell war<br />
der 30. Juli im Testjahr allerdings das Ferienende.<br />
Und wenn die Annahme, die dem<br />
Testaufbau zugrunde lag, lautete, dass das<br />
Ferienendedatum der entscheidende Faktor<br />
war, dann muss der Full Run selbstredend<br />
im Folgejahr zum Ferienende gestartet<br />
werden – möglicherweise mehrere Wochen<br />
früher oder später.<br />
Kurzum: Ein konkretes Timing ist durch so<br />
viele Einzelfaktoren beeinflusst, dass ein<br />
Test immer nur mithilfe einer inhaltlichen<br />
Interpretation dieses Timings bewertet beziehungsweise<br />
auf einen Full Run übertragen<br />
werden kann. Für Timing-Tests ist die<br />
Bildung der Testfrage daher besonders<br />
wichtig. Denn diese Frage ermöglicht es<br />
erst, das Testergebnis sinnvoll zu interpretieren.<br />
Die Ergebnisse zweier Testzeitpunkte<br />
miteinander zu vergleichen, ohne den inhaltlichen<br />
Hintergrund zu berücksichtigen,<br />
macht überhaupt keinen Sinn.<br />
Die vorstehenden Ausführungen können lediglich<br />
einen groben Überblick über das komplexe<br />
Gebiet des Testens im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
vermitteln, aber sie machen deutlich, dass<br />
Tests nur dann sinnvoll sind, wenn genau<br />
definiert wird, was getestet werden soll und<br />
wie das Ergebnis – die Erfahrungen aus den<br />
Tests – konkret in weitere Maßnahmen einfließen<br />
werden. Sonst verfehlt der Test seinen<br />
eigentlichen Zweck: die kontinuierliche<br />
Verbesserung der Zielgruppenansprache.<br />
Neun Tipps für erfolgreiche Tests.<br />
01. Testen Sie nur zentrale Fragen, von denen Sie sich große Wirkungen versprechen.<br />
02. Denken Sie daran, dass Ihr Test im nächsten Full Run, besser noch häufiger, zu<br />
Konsequenzen führen muss. Sonst ist der Test gescheitert.<br />
03. Testen Sie konsequent und geben Sie der erfolgreichen Durchführung Ihrer<br />
Tests für sich persönlich und für alle Beteiligten eine hohe Priorität.<br />
04. Legen Sie Tests wann immer möglich als Vergleichstests mit einer Kontrollgruppe<br />
an.<br />
05. Testen Sie mit jeder Testgruppe immer nur genau eine Fragestellung, also<br />
eine Variation im Vergleich zur Kontrollgruppe. Hüten Sie sich vor dem Fehler,<br />
durch eine Änderung in letzter Minute diese Grundforderung unbedacht zu<br />
verletzen.<br />
06. Testen Sie möglichst weit auseinanderliegende Alternativen. Mit Tests strebt<br />
man Erfolgssprünge und keine Randoptimierungen an.<br />
07. Vermeiden Sie allzu komplexe Testraster. Zentrale Fragen testen, heißt meistens<br />
auch wenige Fragen testen.<br />
Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
08. Dokumentieren Sie alle wesentlichen Details Ihres Tests schon während der<br />
Testvorbereitung und Durchführung. Bereiten Sie insbesondere Ihr Controllingtool<br />
und die Testpräsentation frühzeitig vor.<br />
09. Kontrolle! Kontrolle! Kontrolle! Ein Test, der Ihnen diesen Aufwand nicht wert<br />
ist, ist gar keinen Aufwand wert.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
05<br />
Glossar, Studien<br />
und Fachliteratur.<br />
55<br />
Glossar . Literaturtipps<br />
Glossar.<br />
Ausschießen<br />
Zusammenstellen der Seiten einer Druckform, so dass sich nach dem Druck und dem<br />
Falzen der Druckbogen die jeweiligen Seiten in der richtigen Reihenfolge befinden.<br />
Bad debts<br />
Adressen von Kunden mit schlechter Zahlungsmoral oder von solchen, die häufig Bestellungen<br />
zurücksenden.<br />
Beschnitt/Anschnitt<br />
Produktionsbedingter Rand, der über das Papierformat hinausgeht, um Blitzer nach dem<br />
Schneiden zu vermeiden.<br />
Blitzer<br />
Entstehen, wenn aneinander grenzende Farbflächen das Trägermaterial (z. B. weißes Papier)<br />
durchscheinen lassen. Dies kann eine Folge von ungenauer Bogenmontage (Film),<br />
ungenauer Papierführung in der Druckmaschine oder aber Passerungenauigkeit sein.<br />
Cabbage Letter<br />
Illustrierter Werbebrief (z. B. mit Produktfotos). Kommt zum Einsatz, wenn bei einem<br />
Mailing aus Gewichts- oder Kostengründen kein zusätzliches Prospekt vorgesehen ist.<br />
CpC<br />
Cost per Contact. Diese Kennziffer beschreibt die Summe, die ein Kontakt mit einem Mailingempfänger<br />
kostet. Berechnung: Gesamtkosten der Aktion (Werbemittel, Versand,<br />
Porto) dividiert durch die Auflage bzw. die Anzahl erreichter Personen.<br />
CpI<br />
Cost per Interest/Cost per Information. Mit dieser Kennziffer werden die Kosten für einen<br />
gewonnenen Interessenten ausgedrückt. Die Summe der Kosten aller notwendigen Aktivitäten<br />
wird dabei durch die Zahl der gewonnenen Interessenten geteilt.<br />
CpO<br />
Cost per Order. Die Summe, die die Gewinnung eines Auftrages/einer Bestellung kostet.<br />
Dabei ist zu beachten, dass sich gute CpO-Werte durch eine hohe Stornierungsrate deutlich<br />
verschlechtern können.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
56<br />
Glossar . Literaturtipps<br />
Falzarten<br />
Hier unterscheidet man zwischen Einbruchfalz,<br />
Wickelfalz, Zickzackfalz (→ Leporellofalz),<br />
Fensterfalz (Altarfalz), Kreuzbruchfalz<br />
und Parallelfalz.<br />
Filter<br />
Alle negativ auf den Leser wirkenden Elemente<br />
eines Mailings (z. B. der falsch geschriebene<br />
Name). Überwiegen in einem<br />
Mailing diese Filter, kommt es nicht zur<br />
gewünschten Reaktion.<br />
Fixationspunkte<br />
Bilder, Grafiken und Textstellen in Werbemitteln,<br />
die dem Leser aufgrund ihrer Gestaltung<br />
sofort ins Auge fallen. Je mehr Fixationspunkte<br />
ein Werbemittel aufweist,<br />
die dem Betrachter Vorteile signalisieren,<br />
desto grösser ist die Chance, dass es gelesen<br />
wird.<br />
Free-ride offer<br />
Angebot, das „frei mitreitet“, nämlich als<br />
Beilage zu einer Warensendung oder<br />
Rechnung. Solche Angebote werden in<br />
der Regel beachtet; sie nützen zudem das<br />
Porto einer Sendung ohne Zusatzkosten<br />
voll aus.<br />
Gadget-Letter<br />
Gadget (englisch für Dreh, Kniff) bezeichnet<br />
in der Direktwerbung Blickfänger wie<br />
z. B. aufgeklebte Münzen, die den Aufmerksamkeitswert<br />
eines Briefes erhöhen.<br />
Sie sollten jedoch daran denken, dass<br />
sich Gadget-Letters oft nur bei kleineren<br />
Auflagen lohnen, da der hohe Anteil an<br />
Handarbeit mit entsprechendem Zeitund<br />
Kostenaufwand verbunden ist.<br />
Gewichtsberechnung<br />
Das Gewicht eines Versandwerbemittels<br />
ist ein wesentlicher Kostenfaktor (Portokosten),<br />
der bereits bei der Konzeption berücksichtigt<br />
werden sollte. Eine einfache<br />
Formel, mit deren Hilfe Sie das Gewicht<br />
eines Bestandteils ermitteln können: Papierfläche<br />
in Quadratzentimeter multipliziert<br />
mit dem Papiergewicht, geteilt<br />
durch 10.000.<br />
Halbwertzeitpunkt<br />
Der sogenannte Halbwertzeitpunkt bietet<br />
die Möglichkeit, bereits vor dem Auslaufen<br />
einer Mailing-Aktion den voraussichtlichen<br />
Erfolg abzuschätzen. Er markiert<br />
einen Zeitpunkt im Ablauf der Reaktionen<br />
auf eine Aussendung. Der Halbwertzeitpunkt<br />
liegt dabei in der Regel ein bis zwei<br />
Tage nach Erreichen des höchsten Tageseingangs,<br />
zum Beispiel an Bestellungen.<br />
Die Halbwertzeit erlaubt ein annähernd<br />
genaues Vorausbestimmen des Gesamtergebnisses.<br />
Als Faustregel gilt: Verdoppeln<br />
Sie das bis zu diesem Zeitpunkt erzielte<br />
Ergebnis, erhalten Sie das ungefähre Endergebnis<br />
an Rückläufen.<br />
Handraising<br />
<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Maßnahmen, welche<br />
hauptsächlich die Gewinnung von neuen<br />
Adressen zum Ziel haben und sich auf<br />
eine direkte Reaktion stützen (z. B. Gewinnspiel).<br />
Hot List<br />
Auch „heiße Liste“, ist der aktuellste und<br />
bestverkaufende Teil einer Adressliste (aktive<br />
Kunden, die kürzlich gekauft haben).<br />
Hybrid Mail<br />
Hybrid Mail ist eine Mischform aus elektronischer<br />
und herkömmlicher Post: Das<br />
Mailing wird dabei in elektronischer Form<br />
versandt, die Datei anschließend vom Service<br />
Provider des entsprechenden Postdienstleisters<br />
ausgedruckt und als normaler<br />
Brief an die Empfänger verschickt.<br />
Das Besondere: Beim Postdienstleister<br />
sollen die elektronisch eingegangenen<br />
Mails sortiert und automatisch verteilt<br />
werden, so dass ein Mailing jeweils an<br />
dem Standort ausgedruckt wird, der sich<br />
am nächsten zur Adresse des Empfängers<br />
befindet. Das Hybrid Mail soll damit<br />
schneller beim Empfänger ankommen, als<br />
auf dem üblichen Postweg.<br />
Imprinting<br />
Bezeichnung für den nachträglichen Eindruck<br />
auf bereits fertiggestellte Werbemittel.<br />
Individualisierung<br />
Neben der persönlichen Ansprache (→ Personalisierung)<br />
enthalten solche Mailings<br />
auch noch speziell auf den Empfänger zugeschnittene<br />
Inhalte wie zum Beispiel Bildelemente,<br />
Produktangebote oder Texte.<br />
Inline-finishing<br />
Die Ausführung mehrerer Arbeitsgänge<br />
im Lettershop, komplett an einer Maschine<br />
(z. B. kuvertieren, schließen, frankieren).<br />
Kalte Liste<br />
„Kalte Adressen“, werden im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
diejenigen Adressen genannt, die noch<br />
nicht das Merkmal „Postkäufer“ tragen.<br />
Kicker-Brief<br />
Nachfassbrief, der dem Kunden einen Anstoß<br />
(Kick) geben soll, zu reagieren bzw.<br />
zu bestellen.<br />
Konfektionierung<br />
Das Versandfertigmachen von Mailing-<br />
Einzelteilen im Lettershop ( z. B. falzen der<br />
Werbemittel, kuvertieren, frankieren der<br />
Sendungen).<br />
Kontrolladressen<br />
Mit kleinen Änderungen an den Adressen<br />
von Vertrauenspersonen, deren Anschriften<br />
Sie in Ihre Adressenliste einbauen,<br />
erkennen Sie sofort Missbrauch und<br />
Mehrfachverwendung. Voraussetzung ist
57<br />
Glossar . Literaturtipps<br />
jedoch, dass diese Erkennungsmerkmale<br />
die Postzustellung nicht beeinträchtigen.<br />
Wichtig ist ferner, diese Änderungen<br />
so deutlich zu gestalten, dass sofort<br />
klar erkennbar ist, dass es sich hier um<br />
Kontrolladressen handelt. Weiter muss<br />
berücksichtigt werden, dass bei einem<br />
eventuellen Adressenabgleich die Kontrolladressen<br />
nicht ausgeschieden oder<br />
als solche erkannt werden. Ebenfalls wichtig:<br />
Die Kontrolladressen sollen möglichst<br />
gleichmäßig im gesamten Kundengebiet<br />
verstreut liegen.<br />
Lead<br />
Amerikanische Bezeichnung für Interessentenanschrift.<br />
Leporellofalz<br />
auch Harmonikafalz. Zickzack-Falz, bei<br />
dem der Bogen abwechselnd nach vorne<br />
und nach hinten gefalzt wird. Leporellofalz<br />
ist nur bedingt für die maschinelle<br />
Kuvertierung geeignet.<br />
Lift-Letter<br />
Zusätzlicher Brief, der einem Mailing beigefügt<br />
wird, um als Verstärker den Rücklauf<br />
zu erhöhen (zu „liften“). Lift-Letter<br />
beginnen häufig mit „Lesen Sie dies nur,<br />
wenn Sie unser Angebot nicht wahrnehmen<br />
wollen ...“.<br />
Mail-order Advertising<br />
Sammelbegriff für alle Werbeaktionen,<br />
die den Empfänger der Botschaft zur Reaktion<br />
per Post veranlassen sollen.<br />
Matchcode<br />
Einzelne Adressenfelder (Extrakte) aus<br />
den Adressen, die bei einem Dublettenabgleich<br />
miteinander verglichen werden,<br />
mit dem Ziel, Doppeladressen aufzufinden<br />
und zu eliminieren.<br />
Mikrogeographische Selektion<br />
Konsumverhalten und Kaufkraft der Käufer<br />
werden mit Hilfe verschiedener Zusatzinformationen<br />
in direkte Beziehung<br />
zum Wohnumfeld gesetzt.<br />
Multi-Mailing<br />
auch Verbundwerbung. Gemeinsames<br />
Mailing verschiedener Unternehmen, die<br />
zwar unterschiedliche Produkte bewerben,<br />
jedoch die gleiche Zielgruppe ansprechen.<br />
Mystery Gift<br />
Unter einem Mystery Gift versteht man<br />
ein Überraschungsgeschenk, das „dramatisch“<br />
angekündigt wird und den Reiz,<br />
sich mit einem Mailing zu beschäftigen,<br />
erhöhen soll.<br />
Name-gathering<br />
Eine Form der Freundschaftswerbung, bei<br />
der der Angeschriebene gebeten wird,<br />
weitere Personen zu nennen, die sich<br />
ebenfalls für das ausgelobte Angebot interessieren<br />
könnten. Besonders in Kombination<br />
mit Prämienanreizen eine wirkungsvolle<br />
Methode, neue Adressen zu<br />
gewinnen.<br />
Nassauer<br />
Personen, die regelmässig an Gewinnspielen<br />
teilnehmen bzw. Informationen oder<br />
kostenlose Warenproben anfordern, obwohl<br />
sie keinerlei Kaufabsichten haben.<br />
Nixie<br />
Unzustellbare Adresse.<br />
Nixie-Pool<br />
Datei, in der unzustellbare Adressen erfasst<br />
sind. Dieser Nixie-Pool kann mit anderen<br />
Adressenbeständen abgeglichen<br />
werden, um die darin enthaltenen unzustellbaren<br />
Adressen zu ermitteln und zu<br />
eliminieren.<br />
Opazität<br />
Lichtundurchlässigkeit.<br />
Overkill<br />
Anschriften, die bei einem Adressenabgleich<br />
fälschlicherweise als Dubletten<br />
ausgewiesen werden, jedoch keine sind.<br />
Papier<br />
Naturpapier:<br />
1. maschinenglatt – für Briefe, Prospekte<br />
mit Grobraster, Mitteilungen usw.<br />
2. einseitig glatt – für Verpackungen aller<br />
Art, Banderolen usw.<br />
3. satiniert – die meisten farbigen Papiere<br />
sind satiniert. Die mechanisch geglättete<br />
Oberfläche wird besonders beim Schreibpapier<br />
benötigt.<br />
4. geprägt, gehämmert – ausgefallene<br />
Struktur, wertvoller Eindruck bei Briefen,<br />
Prospekten, Speisekarten usw.<br />
Gestrichenes Papier:<br />
1. Chrompapier – einseitig gestrichen, für<br />
Etiketten, feine Verpackungen usw.<br />
2. Kunstdruckpapier – beidseitig gestrichen,<br />
für repräsentative Drucke mit<br />
Feinraster.<br />
3. Maschinengestrichenes Papier – Im Gegensatz<br />
zu Kunstdruckpapier in einem<br />
Arbeitsgang bei der Herstellung mit<br />
einem Aufstrich versehen. Der Druck ist<br />
nicht so brillant wie auf Kunstdruckpapier,<br />
jedoch für alle Druckerzeugnisse<br />
geeignet.<br />
Peel-off-Label<br />
Abziehbares, wiederklebbares Selbstklebeetikett<br />
bei einem Mailing, das auf<br />
einem Reaktionsteil (z. B. Bestellschein,<br />
Antwortkarte) aufgebracht werden kann.<br />
Personalisierung<br />
Persönliche Ansprache des Empfängers<br />
bspw. eines Mailings mit Name, Anrede<br />
oder anderen persönlichen Daten.<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
58<br />
Glossar . Literaturtipps<br />
Proof<br />
Seitenandrucke aus digitalen Daten, bevor<br />
sie im Auflagendruck produziert werden.<br />
Purge-Liste<br />
Liste, deren Adressen bei einem Abgleich<br />
aus einer anderen Liste bzw. Bestand eliminiert<br />
werden. Ein typisches Beispiel einer<br />
Purge-Liste ist die sogenannte „Robinson-Liste“<br />
(Liste derjenigen Personen, die<br />
keine Direktwerbung erhalten wollen).<br />
Querschnitt-Selektion/Querschnitt-<br />
Test<br />
Hierbei wird nur eine bestimmte Adressenanzahl<br />
aus dem Gesamtbestand einer<br />
Zielgruppe selektiert und ausgegeben<br />
(z. B. jede 10. Adresse). Ein Querschnitt ist<br />
geeignet, die Werbewirksamkeit eines<br />
Produktes oder eines Mailings vorab zu<br />
testen, ehe man die komplette Zielgruppe<br />
anspricht.<br />
RGB<br />
Primärfarben (Rot, Grün, Blau) der additiven<br />
Farbmischung (Lichtfarben).<br />
Rohbogen<br />
Unbeschnittener Druckbogen.<br />
Sample<br />
Muster. Im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> die Bezeichnung<br />
für eine Selektion aus einem Gesamtmarkt<br />
für Testansprachen.<br />
Sandwich-Etikette<br />
Ablösbare Selbstklebeetikette.<br />
Selfliquidators<br />
Werbemittel, die zum Selbstkostenpreis<br />
oder nur knapp darüber angeboten werden.<br />
Selfmailer<br />
Versandwerbemittel ohne Umhüllung.<br />
Häufig ein, zu einer Karte gefalztes und<br />
zusammengeklebtes Prospekt.<br />
Single-sheet-Mailings<br />
Bieten die Produkte nicht in einem einzigen<br />
Prospekt an, sondern präsentieren<br />
jedes Produkt auf einem separaten Extra-<br />
Flyer.<br />
Split-Run-Test<br />
Testverfahren bei Werbeaktionen, bei<br />
dem unterschiedliche Werbemittel auf<br />
ihre Wirksamkeit getestet werden.<br />
Storyletter<br />
Werbebrief, der eine Geschichte erzählt<br />
und so zum eigentlichen Angebot führt.<br />
Da eine Geschichte den Leser mehr fesselt<br />
als die nüchterne Auflistung von Fakten,<br />
ist dies eine sehr wirksame Werbetechnik.<br />
Streuplan<br />
auch Mediaplan oder Verteilplan. Daraus<br />
geht hervor, welches Werbemittel wann<br />
und in welchem Umfang wo eingesetzt<br />
wird.<br />
Streuverluste<br />
Werbesendungen gehen an die „falsche<br />
Zielgruppe“, d. h. das Angebot entspricht<br />
nicht den Interessen des Empfängers.<br />
Sweepstake<br />
Passive Form des Gewinnspiels in Mailings,<br />
bei dem die Gewinner schon vorher<br />
feststehen (z. B. das Freirubbeln von Gewinnfeldern<br />
oder -nummern).<br />
Syndicated Mailing<br />
Form des Mailings, bei dem sich mehrere<br />
kleine und mittlere Unternehmen (meist<br />
Händler) zusammenschließen, um in<br />
großen Auflagen vorproduzierte Werbemittel<br />
(oft vom Hersteller zur Verfügung<br />
gestellt) zu nutzen. Der einzelne Werbungstreibende<br />
muss dann nur noch sein<br />
Firmenlogo und seine Adresse eindrucken<br />
lassen und das Mailing versenden.<br />
Token<br />
Oberbegriff für Bestellmarken, die auf ein<br />
Bestellformular aufgeklebt werden müssen.<br />
Die Token-Technik ist eine effektvolle<br />
Bestelltechnik, die insbesondere an den<br />
Spieltrieb appelliert und den Leser förmlich<br />
zur Aktion einlädt.<br />
Typologie<br />
Klassifizierung von Zielgruppen.<br />
Underkill<br />
Bezeichnet beim Adressenabgleich doppelte<br />
Adressen, die nicht als solche erkannt<br />
werden.<br />
Wallet<br />
Bezeichnung für eine Tasche bzw. Innenhülle,<br />
in die die Einzelteile eines Mailings<br />
gesteckt werden.<br />
Zuschuss<br />
Überschuss von Druckbogen, der zum<br />
Einrichten der Druckmaschine und für die<br />
Weiterverarbeitung benötigt wird.
59<br />
Studien und Fachliteratur.<br />
Glossar . Literaturtipps<br />
Zielgruppenstudien.<br />
Trend Tracking Kids® 2005<br />
(Die neue Ausgabe der Studie Trend Tracking<br />
Kids® 2006 erscheint im Sommer).<br />
Stichprobe: 1.422 Jugendliche zwischen 6-<br />
19 Jahren.<br />
Inhalt: Überblick über den deutschen Kinder-<br />
und Jugendmarkt. Themen sind zum<br />
Beispiel Lieblingsstars, Lieblingsfernsehsendungen<br />
und -zeitschriften, Freizeitaktivitäten<br />
und Spielzeug, Besitz und Nutzung<br />
von PC, Internet, Konsole und Handy,<br />
Einnahmen und Ausgaben<br />
Bezugsquelle und weitere Informationen:<br />
www.iconkids.com<br />
Kosten: 250,– EUR plus MwSt.<br />
Timescout<br />
Erscheinungsdatum Februar 2006. Befragung<br />
von insgesamt 800 Jugendlichen in<br />
neun österreichischen Landeshauptstädten.<br />
Inhalt: Befragt werden ausgewählte<br />
Trendsetter und Early Adopters, die jugendkulturelle<br />
Trends der kommenden 6<br />
bis 12 Monate vorwegnehmen.<br />
Bezugsquelle: tfactory – Agentur für Jugendmarkt-<br />
und Meinungsforschung,<br />
Bauernmarkt 6/4, 1010 Wien<br />
www.tfactory.com<br />
Kosten: 2.250,– EUR, Module auch einzeln<br />
ab 190,– EUR beziehbar<br />
Jugend Online 2005<br />
Inhalt: Vier Bände zu folgenden Schwerpunkten:<br />
Typologie der sozialen Bezugssysteme,<br />
Freizeitverhalten und Sport, Medienverhalten,<br />
Lebensverhältnisse, Konsumverhalten<br />
Bezugsquelle: Fessel-Gfk Sozialforschung,<br />
Wien, Angelika Kofler, Abteilungsleiterin<br />
Sozialforschung, angelika.kofler@gfk.at<br />
Kosten: verschiedene Bände, Gesamtpaket<br />
5.000,– EUR<br />
Generation 50 plus<br />
Inhalt: Zwei Bände zu unterschiedlichen<br />
Themenbereichen, Einstellungen und Lebenswelten<br />
Bezugsquelle: Fessel-Gfk Sozialforschung,<br />
Wien, Angelika Kofler, Social Research, angelika.kofler@gfk.at<br />
Kosten: Gesamtpaket 3.960 EUR, Band<br />
1 Typologie Generation 50 plus 2003:<br />
1.900,– EUR/Band 2 Einstellungen und<br />
Lebenswelten der Generation 50 plus<br />
2003: 2.500,– EUR<br />
Female Forces – Der Megatrend Frauen<br />
und seine Auswirkungen auf den Konsum<br />
und das Business von morgen, von Kirsten<br />
Brühl und Susanne Westphal, Kelkheim<br />
Dezember 2004, 104 Seiten, ISBN<br />
3-938284-02-1<br />
Inhalt: Der Megatrend Frauen wird unsere<br />
Gesellschaft tief greifend verändern, denn<br />
es geht um eine grundlegend andere Art,<br />
die Welt zu sehen und zu strukturieren.<br />
Neue weibliche Denk- und Handlungsmuster<br />
werden zukünftig die Arbeits- und<br />
Konsummärkte massiv prägen. Die Studie<br />
zeigt, wie abseits der Geschlechterrollen<br />
individuelle Lebensräume entstehen,<br />
welche Frauen-Typen Zukunft haben und<br />
warum Konsumentinnen eine andere Ansprache<br />
brauchen.<br />
Bezugsquelle: Info und Bestellung unter<br />
www.zukunftsinstitut.de<br />
Kosten: 190,– EUR<br />
Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>
60<br />
Glossar . Literaturtipps<br />
Brigitte Kommunikationsanalyse 2006,<br />
erscheint im Juli 2006. Befragung von ca.<br />
5.000 Frauen bundesweit zwischen November<br />
2005 und Januar 2006<br />
Inhalt: Konsumtrends und Mediennutzung<br />
bei Frauen zwischen 14 und 64. Die<br />
KA wird alle zwei Jahre erhoben und ist<br />
daher für Trendaussagen geeignet.<br />
Bezugsquelle: Anzeigenabteilung der<br />
Frauenzeitschrift Brigitte, Verlag Gruner +<br />
Jahr, Hamburg, www.media.brigitte.de<br />
Kosten: k.A.<br />
Gender Study<br />
Inhalt: Die Mehrheit der weiblichen Führungskräfte<br />
und Unternehmerinnen fühlen<br />
sich als Konsumentinnen von der Werbung<br />
kaum oder gar nicht angesprochen.<br />
Wie nehmen Entscheiderinnen Werbung<br />
wahr? Empfehlungen zur Werbemittelgestaltung<br />
für die Zielgruppe der Frau.<br />
Bezugsquelle:<br />
kampers@mediaanalyzer.com<br />
Trendstudie „Moderne Helden“<br />
Inhalt: Der neue Mann wird in seiner<br />
Desorientierung und auf der Suche nach<br />
neuen Rollenbilder in der Gesellschaft beschrieben.<br />
Aktuelle Männertypen und ihre<br />
Lebensentwürfe sind ebenso Thema wie<br />
Werbestrategien, die bei der männlichen<br />
Zielgruppe ankommen.<br />
Bezugsquelle: GQ Gentlemen‘s Quarterly,<br />
www.condenast.de<br />
Männer, richtige Männer, 2004<br />
Inhalt: Die Studie schätzt das Potenzial der<br />
Zielgruppe anhand soziodemographischer<br />
Entwicklungen, Lebensformen und Bildungbzw.<br />
Berufstätigkeit von Männern<br />
ein. Dabei werden wesentliche Einflussfaktoren<br />
auf das Konsumverhalten von<br />
Männern analysiert, die in verschiedenen<br />
Typen und „Männerwelten“ münden. Die<br />
Studie soll die Beurteilung der Zielgruppe<br />
„Männer“ für die eigene Produkt- und <strong>Marketing</strong>planung<br />
ermöglichen und kenntlich<br />
machen, welche Marktpotenziale bestehen<br />
und welche alternativen Vertriebskonzepte<br />
für die Ansprache welcher Männer<br />
geeignet erscheinen.<br />
Bezugsquelle: BBE Unternehmensberatung<br />
GmbH, www.markt-studie.de<br />
Kosten: 700,– EUR (PDF, Papierversion, CD-<br />
ROM) plus 16 MwSt.<br />
<strong>Erfolgsfaktoren</strong> im Männermarketing,<br />
2003<br />
Inhalt: Welche Männertypologien gibt es?<br />
Wie definieren sich österreichische Männer<br />
heute selbst und in Bezug auf Frauen?<br />
Welche Konsumtrends und Werbeaffinitäten<br />
finden sich in der männlichen Zielgruppe?<br />
Bezugsquelle: Karmasin Motivforschung,<br />
Wien, www.karmasin.at<br />
Kosten: Die Studie ist modular aufgebaut.<br />
Gesamtumfang: 500,– EUR plus 20<br />
% MwSt.<br />
FamilienAnalyse. Mehr Kinder. Mehr<br />
Leben.<br />
Inhalt: ELTERN for family und ELTERN haben<br />
im Januar 2005 zwei umfangreiche<br />
Studien publiziert, die Familien, Märkte<br />
und Medien unter die Lupe nimmt und<br />
besonders das Konsumverhalten von Familien<br />
untersucht.<br />
Bezugsquelle: Der Berichtsband zur EL-<br />
TERN FamilienAnalyse ist erhältlich in<br />
der ELTERN Anzeigenabteilung, Weihenstephanerstr.<br />
7, 81673 München, Telefon:<br />
089/4152-612, E-Mail: eibach.gudula@guj.de<br />
Kosten: 40,– EUR<br />
Österreichische Media-Analyse 2004<br />
Inhalt: Mediennutzung, Informations-Interessen<br />
und Anschaffungspläne etc. nach<br />
Alter, Beruf, Geschlecht, Bildung und Ortsgröße,<br />
getrennt für jedes Bundesland.<br />
Bezugsquelle: Verein Arbeitsgemeinschaft<br />
Media-Analysen, Wien<br />
www.media-analyse.at<br />
Kosten: k.A.<br />
Lifestyle thematische Sondererhebungen<br />
2001 bis 2005<br />
Inhalt: Die Lifestyle-Erhebung 2003 befasst<br />
sich unter anderen explizit mit dem<br />
Thema „Mann und Frau in Österreich“:<br />
Gesellschaftspolitische Typologie, Freizeitaktivitäten,<br />
Lebenseinstellungen, Mediennutzung,<br />
Konsumverhalten
61<br />
Glossar . Literaturtipps<br />
Bezugsquelle und nähere Infos: FESSEL-<br />
GfK, Institut für Marktforschung Ges.<br />
m.b.H., Wien, Dr. Angelika Kofler, Abteilungsleiterin<br />
Sozialforschung, angelika.<br />
kofler@gfk.at<br />
Kosten: Die Erhebungen haben unterschiedliche<br />
Preise. Die Lifestyle 2003 kostet<br />
3.500,– EUR<br />
Literaturtipps:<br />
Schöberl, Markus<br />
Tests im Direktmarketing<br />
Redline Wirtschaftsverlag, 2004<br />
32,00 EUR<br />
ISBN: 3636030086<br />
Baron, Gabriele<br />
Schritt für Schritt zur erfolgreichen Mailing-<br />
Aktion<br />
IM <strong>Marketing</strong>-Forum, 2004<br />
24,90 EUR<br />
ISBN: 3930047500<br />
Holland, Heinrich<br />
<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
Verlag Vahlen, 2004 (2.überarb. Auflage)<br />
59,00 EUR<br />
ISBN: 3800630265<br />
Dallmer, Heinz (Herausgeber)<br />
Das Handbuch. <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> & More<br />
Gabler Verlag, 2002<br />
198,00 EUR<br />
ISBN: 340986699X<br />
Vögele, Siegfried<br />
Neunundneunzig (99) Erfolgsregeln für <strong>Direct</strong><br />
<strong>Marketing</strong>.<br />
Moderne Industrie, 2003 (5.Auflage)<br />
32,00 EUR<br />
ISBN: 3478255015<br />
Fachzeitschriften.<br />
<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />
Magazin für kundenorientierte Kommunikation,<br />
ist die älteste und führende Fachzeitschrift<br />
für das moderne Direkt- und Dialogmarketing<br />
und berichtet jeden Monat<br />
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Die praxisnahe Fachpublikation berichtet jeden<br />
Monat über ein ausgewähltes Schwerpunktthema<br />
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hier unterschiedliche Aspekte und Blickwinkel<br />
aufgezeigt.<br />
Herausgeber: IM <strong>Marketing</strong>-Forum GmbH,<br />
D-76275 Ettlingen<br />
www.im-marketing-forum.de<br />
Linktipps.<br />
www.dmvoe.at<br />
Seite des <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>verbands Österreich<br />
unter anderem mit Brancheninfos<br />
und Studien<br />
www.tests-im-direktmarketing.de<br />
Website mit Tipps zu <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-<br />
Tests<br />
www.markt-studie.de<br />
Studienportal, das unter anderem aktuelle<br />
Zielgruppenstudien auflistet<br />
www.im-marketing-forum.de<br />
M a g a z i n f ü r k u n d e n o r i e n t i e r t e K o m m u n i k a t i o n<br />
Über Zielgruppendefinition<br />
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