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Erfolgsfaktoren Direct Marketing

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2006<br />

Erfolgsstudie<br />

<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>.<br />

Aktuelle Ergebnisse: <strong>Direct</strong> Mails<br />

<strong>Erfolgsfaktoren</strong> für jede Branche und Zielgruppe.


Impressum.<br />

Herausgeber:<br />

Österreichische Post AG<br />

Tel. + 43 / 1 / 515 51-0<br />

Geschäftsfeld Infomail<br />

1010 Wien<br />

DVR 1008803<br />

www.business.post.at<br />

Leitung Marktforschung: Dr. Peter Koppe<br />

Projektleitung: Mag. Christine Lehner<br />

Redaktion: IM <strong>Marketing</strong>-Forum GmbH<br />

76275 Ettlingen, Deutschland<br />

www.im-marketing-forum.de<br />

Layout und Grafik: Kreativbüro [ylem.at]<br />

1060 Wien<br />

www.ylem.at<br />

Druck: Ueberreuter Print und Digimedia GmbH<br />

2100 Korneuburg<br />

www.ueberreuter.com<br />

Veröffentlichung von Inhalten dieser Publikation nur mit<br />

ausdrücklicher Genehmigung der Österreichischen Post AG.<br />

Satz- und Druckfehler vorbehalten. Österreichische Post AG © , 2006


editorial<br />

Editorial<br />

<strong>Direct</strong> zum Erfolg.<br />

Dipl. BW Martin Weseloh<br />

Leitung Geschäftsfeld Infomail<br />

Österreichische Post AG<br />

Die Österreichische Post bietet mittlerweile noch viel mehr, als die Zustellung<br />

Ihrer Werbesendungen in bester Qualität.<br />

Mit neuen Services wie Adress-Profiling oder der Response-Erfassung und<br />

nicht zuletzt durch die Top-Beratung in sechs <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Centern trägt<br />

die Post laufend noch stärker zum Erfolg ihrer Kunden bei. Die Post ist der<br />

Full-Service-Partner im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>. Und dazu gehört auch, dass wir für<br />

unsere Kunden und die Branche in relevante Studien investieren.<br />

Daher haben zwei Marktforschungsinstitute Ende 2005 im Auftrag der Post in<br />

Summe 1.000 Personen befragt und im Rahmen einer qualitativen Studie neun<br />

Fokus-Gruppen und 20 Interviews mit Business-Entscheidern geführt.<br />

Die nun vorliegende <strong>Direct</strong> Mail-Erfolgsstudie liefert erstmals detaillierte Erkenntnisse<br />

für ganz Österreich. Sie beantwortet spannende Fragen – z. B. wie<br />

so genannte „Gate-Keeper“ zu Mailing-Erfolgen beitragen können oder welche<br />

Beigaben, gerade bei speziellen Zielgruppen, Aufmerksamkeit und Response<br />

bringen.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen: <strong>Direct</strong> Mails wirken! Oder wussten Sie,<br />

dass 94 % der Österreicher <strong>Direct</strong> Mails öffnen und zumindest überfliegen.<br />

31 % lesen <strong>Direct</strong> Mails sogar genau durch. Mehr Fakten finden Sie auf den<br />

folgenden Seiten!<br />

Eine spannende Lektüre und weiterhin viele erfolgreiche <strong>Direct</strong> Mail-Aktionen!<br />

Dipl. BW Martin Weseloh<br />

Leitung Geschäftsfeld Infomail<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


I<br />

Inhaltsverzeichnis.<br />

Editorial. 3<br />

Inhaltsverzeichnis. 4<br />

Begleitende Studie: E-Mail-<strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mails. 6<br />

Am Besten nur gemeinsam im Einsatz.<br />

Aktuelle Studie:<br />

<strong>Direct</strong> Mails – <strong>Erfolgsfaktoren</strong> für<br />

jede Branche und Zielgruppe. 12<br />

<strong>Direct</strong> Mails als vielseitiges Dialoginstrument in der Business-to-<br />

Consumer- und Business-to-Business-Kommunikation.


inhaltsverzeichnis<br />

Fünf Zielgruppen im Fokus. 34<br />

Jede Zielgruppe kennzeichnet unterschiedlichste Merkmale und<br />

Bedürfnisse. Diese gilt es bei der Ansprache zu berücksichtigen.<br />

Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>. 46<br />

Gewußt wie sind Tests ein einzigartiges Instrument um Maßnahmen<br />

im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> zu optimieren.<br />

Glossar. 54<br />

Studien- und Fachliteratur. 59<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


E-Mail-<strong>Marketing</strong><br />

versus <strong>Direct</strong> Mails?<br />

01Am Besten nur gemeinsam im Einsatz.<br />

E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mail?<br />

Die aktuelle Market Agent-Studie hat es gezeigt: Das Werbemedium <strong>Direct</strong> Mail ist beliebt<br />

und wird branchenübergreifend genutzt, um mit Kunden und neuen Zielgruppen im<br />

Dialog zu bleiben. Von Banken, Automobilhandel oder Tourismus, über den Einzelhandel<br />

wie Drogerien oder Elektrohandel, bis hin zur Telekommunikations- und Versicherungsbranche<br />

– alle versuchen durch persönlich adressierte Werbesendungen ihre Angebote<br />

möglichst treffsicher einer interessierten Zielgruppe zu unterbreiten. Die Chancen, auf<br />

diesem Wege Aufmerksamkeit zu erhalten, stehen gut.<br />

Schließlich öffnen 94% der Österreicher persönlich an sie adressierte <strong>Direct</strong> Mails und<br />

schauen sie zumindest flüchtig durch. Mehr als 30% der Empfänger lesen sie sogar genau<br />

durch. Auch über die Altersgruppen hinweg zeigt sich eine gleich starke Nutzung. (vgl.<br />

Chart 1, Umgang mit Werbepost) Dass von den Werbesendungen unmittelbar Impulse<br />

zur Reaktion ausgehen, steht fest. So geben 24,1 % der Befragten an, bereits an einem<br />

Gewinnspiel teilgenommen zu haben, 18,3 % nutzten die Gelegenheit, einen Coupon<br />

einzulösen und 10,4 % suchten ein Geschäft auf. Die direkte Bestellung eines Produktes<br />

war immerhin noch bei 5,9 % der Fall und 4,4 % interessierten sich für weitergehende<br />

Informationen. (vgl. Chart 2)<br />

Neben dieser erfreulichen Werbewirkung von <strong>Direct</strong> Mails lässt sich zur Zeit noch eine andere<br />

Entwicklung beobachten:<br />

Der Umgang mit persönlich adressierter Werbepost.<br />

Mehr als 30 % der Empfänger<br />

100 %<br />

setzen sich ausführlich<br />

mit der Werbesendung auseinander.<br />

90 %<br />

80 %<br />

30,7%<br />

27,1%<br />

25,6%<br />

35,3%<br />

35,0%<br />

27,2%<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

63,3%<br />

66,2%<br />

65,6%<br />

60,0%<br />

59,3%<br />

68,0%<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

6,0%<br />

6,8%<br />

8,9%<br />

4,7%<br />

5,8%<br />

4,9%<br />

Sample Total 14-19 Jahre 20-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-59 Jahre<br />

Werfe sie ungeöffnet in den Papierkorb. Öffne sie und schaue sie flüchtig durch. Lese sie in der Regel genau durch.<br />

Studie: Marketagent.Com, Monat November 2005, n = 1.000;<br />

Repräsentativ für das web-aktive Österreich zwischen 19 und 59 Jahre.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mail?<br />

Häufig genutzte Reaktionsmöglichkeiten.<br />

Am Gewinnspiel<br />

teilgenommen.<br />

10,2<br />

24,1%<br />

Mit Gewinnspielen und Coupons bewegen<br />

Unternehmen die Konsumenten<br />

zum reagieren.<br />

Coupon eingelöst.<br />

Geschäft aufgesucht.<br />

10,4%<br />

18,3%<br />

Produkt direkt bestellt.<br />

5,9%<br />

Informationsmaterial<br />

angefordert.<br />

4,4%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%<br />

Studie: Marketagent.Com, Monat November 2005, n = 1.000;<br />

Repräsentativ für das web-aktive Österreich zwischen 19 und 59 Jahre.<br />

Wahrnehmung von Werbesendungen aus Branchen.<br />

Bekleidung und Textil<br />

46,8%<br />

Vor allem aus den Bereichen<br />

Bekleidung, Banken und Automobil<br />

nehmen die Konsumenten persönliche<br />

Werbesendungen stark wahr.<br />

Banken<br />

Auto/Kfz<br />

Reisen/Tourismus<br />

Telekommunikation<br />

Versicherungen<br />

43,1%<br />

42,0%<br />

39,7%<br />

37,1%<br />

36,0%<br />

Möbel<br />

Do-it-yourself (Baumärkte)<br />

Sport<br />

Drogerien<br />

Foto/Optik/Elektrohandel<br />

Lebensmitteleinzelhandel<br />

25,2%<br />

24,1%<br />

23,5%<br />

22,4%<br />

21,1%<br />

20,3%<br />

Schuhe 11,0%<br />

Sonstiges<br />

20,0%<br />

Marketagent.Com, Monat November 2005, n = 1.000;<br />

Repräsentativ für das web-aktive Österreich zwischen 19 und 59 Jahre.


E-Mail <strong>Marketing</strong>, die elektronische Variante<br />

des <strong>Direct</strong> Mails, wird auch verstärkt genutzt.<br />

Aber Achtung: Wie die Studie von SENSOR<br />

zeigt, kommen sowohl bei Konsumenten, als<br />

auch Business-Entscheidern <strong>Direct</strong> Mails per<br />

Post besser an.<br />

Sie werden mit mehr Aufmerksamkeit betrachtet<br />

und werden als „persönlicher“ und<br />

„greifbarer“ erlebt.<br />

Es lässt sich sogar sagen, dass E-Mail-<strong>Marketing</strong><br />

nur dann gut ankommt, wenn der Empfänger<br />

Informationen per E-Mail bewusst<br />

angefordert hat – beispielsweise Newsletter,<br />

oder Angebote.<br />

Interaktiv: Mittels eines Hyperlinks können<br />

beliebige Interaktionsmöglichkeiten eingefügt<br />

werden, so zum Beispiel die direkte Bestellung<br />

im Online-Shop.<br />

Messbar: Sämtliche Kundenreaktionen können<br />

präzise gemessen werden, zum Beispiel<br />

wie hoch die Response auf welche Aktion<br />

bei welchem Kundensegment war und wie<br />

viele Kunden letztlich auch welche Produkte<br />

online geordert haben.<br />

Weltweit: Ohne Mehrkosten in der Distribution<br />

können auch internationale Märkte<br />

angesprochen werden.<br />

E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mail?<br />

Das hängt einerseits mit der Informationsflut<br />

zusammen – viele der Business-Entscheider<br />

kämpfen täglich mit einer überfüllten<br />

Inbox und auch als Privatpersonen<br />

haben v. a. junge, berufstätige Frauen keine<br />

Lust mehr, noch mehr Zeit nach dem Büro<br />

auch noch privat vor dem Bildschirm zu verbringen.<br />

Dazu kommen vor allem im privaten<br />

Umfeld die Angst vor Viren und andere<br />

Sicherheitsthemen.<br />

Dennoch gehören niedrige Kosten, präzise<br />

Erfolgskontrolle aber auch Schnelligkeit und<br />

Aktualität, sowie die Möglichkeit, einzelne<br />

Zielgruppensegmente gezielt anzusprechen<br />

zu den Vorteilen 1 des E-Mail-<strong>Marketing</strong>s:<br />

Preiswert: Anders als bei Briefen entstehen<br />

(noch) keine Porto- und keine Papierkosten.<br />

Schnell: Ein elektronischer Serienbrief wird<br />

eingegeben und ist Minuten später beim<br />

Empfänger.<br />

Mehr Informationstiefe: Unternehmen<br />

müssen nicht mehr alle Informationen in<br />

ein Mailing schreiben, sondern können<br />

durch Hyperlinks Verknüpfungen zu Detailinformationen<br />

schaffen, die bei Interesse<br />

bequem mit einem Mausklick abrufbar sind.<br />

Multimedial: Anders als bei Briefen mit einer<br />

beigelegten CD-ROM lassen sich mit einer<br />

E-Mail Multimedia-Animationen direkt<br />

ansehen. Dabei können sowohl kurze Animationen<br />

wie auch Videos, Audio-Dateien<br />

oder ganze Programme versenden.<br />

Event-/Ereignisgesteuert: Beim Eintreten<br />

eines bestimmten Ereignisses können automatisch<br />

E-Mails versendet werden, zum<br />

Beispiel bei einem Firmenjubiläum oder<br />

beim Geburtstag eines Kunden.<br />

Akzeptanz von E-<strong>Marketing</strong><br />

Business-to-Business:<br />

Bei der Untersuchung der Akzeptanz von<br />

E-Mailings bei Firmenkunden war es nicht<br />

verwunderlich, dass es auch bei diesem<br />

Kommunikationskanal wichtig ist, dass das<br />

E-Mailing interessante Informationen mit<br />

beruflichem Bezug bieten muss. Präziser<br />

ausgedrückt, bedeutet dies, dass bei den E-<br />

Mailing-Empfängern Angebote ankommen,<br />

die zum Beispiel Vergünstigungen bieten<br />

und helfen, Geld zu sparen.<br />

Dabei erwartet der Leser, dass der Inhalt des<br />

Mails bereits am Anfang kurz und bündig<br />

Reaktion auf Werbe-E-Mails im Business-to-Business.<br />

Unternehmen ist Kunde.<br />

n Als Kunde eines Unternehmens wird<br />

das E-Mail nicht nur eher gelesen, sondern<br />

wird auch wesentlich aufmerksamer<br />

gelesen.<br />

n Ist man Kunde besteht immer die Möglichkeit,<br />

dass es sich um beruflich relevante<br />

Inhalte handelt.<br />

n Bereitschaft zur Antwort ist als Kunde<br />

größer.<br />

Hat Priorität bei der Bearbeitung der<br />

E-Mails.<br />

1 Quelle: www.verkauf-aktuell.de<br />

Unternehmen ist nicht Kunde.<br />

n Als Nicht-Kunde eines Unternehmens<br />

landen E-Mails oftmals ungelesen im<br />

Papierkorp.<br />

n Nutzung sehr gering – solche E-Mails<br />

werden maximal kurz überflogen.<br />

n Reaktionen auf E-Mails von Unternehmen,<br />

bei denen man nicht Kunde ist,<br />

passieren sehr selten.<br />

n Oftmals hat die Information gar keine<br />

Chance bis zum potentiellen Kunden<br />

vorzudringen (wird vorher gelöscht).<br />

n Chance der Beachtung steigt, wenn der<br />

Quelle: Ergebnisse Einzelexplorationen in der Zielgruppe Firmenkunden; Sensor Marktforschung im Auftrag der Österreichischen Post AG Dezember 2005.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


10<br />

E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mail?<br />

Erfolgsfaktor.<br />

Postalische <strong>Direct</strong> Mails<br />

sind in der Zielgruppe<br />

Fimenkunden erfolgreicher<br />

als E-Mailing-Aktionen.<br />

Novelle im Telekommunikationsgesetz (TKG):<br />

Nun müssen auch Unternehmen Werbe-E-Mails zustimmen.<br />

Bis zum 1. März 2006 durften Unternehmer – unter gewissen Voraussetzungen – auch<br />

ohne ihre ausdrückliche Zustimmung per E-Mail umworben werden. Doch damit ist es<br />

nun vorbei. Denn jetzt trat eine Novelle des TKG in Kraft, mit der die Unterscheidung<br />

zwischen B-to-B und B-to-C aufgehoben wurde. Damit dürfen also auch Unternehmer<br />

in vielen Fällen nicht mehr ohne deren Zustimmung per E-Mail kontaktiert werden.<br />

Seit dem 1.3.06 hat die sog. „RTR-Liste“ nun weiter an Bedeutung gewonnen, da ein<br />

Abgleich mit dieser Sperrliste nun ausdrücklich im TKG gefordert wird. In diese Sperrliste<br />

können sich alle kostenfrei eintragen, die keine unerwünschten Werbe-Mails bekommen<br />

wollen – eine Missachtung kann empfindliche Strafen nach sich ziehen.<br />

mitgeteilt wird und man mit einem Blick<br />

weiß, worum es geht. Der Betreff sollte hier<br />

bereits prägnant formuliert sein und Interesse<br />

wecken. Auch der Absender muss klar<br />

erkennbar und – in den meisten Fällen – bekannt<br />

sein. Nur dann besteht die Aussicht<br />

auf Nutzung. Unbekannte bzw. dubiose<br />

Absender oder klar als Massenmails identifizierbare<br />

Sendungen werden generell von<br />

den Entscheidern nicht beachtet. Nicht zuletzt<br />

die Angst vor Viren und Spam lassen<br />

hier schnell das Mail ungeöffnet im virtuellen<br />

Papierkorb landen.<br />

Gerade im Business-to-Business-Bereich<br />

kann man häufig beobachten, dass die E-<br />

Mailings an info@-Adressen gesendet werden.<br />

Diese Empfängeradresse verspricht<br />

nicht viel Aussicht auf Erfolg. Die Entscheider<br />

in Unternehmen reagieren in der Regel<br />

nur auf E-Mailings, die direkt an sie adressiert<br />

sind und in ihrer persönlichen Mailbox<br />

ankommen. Daher ist hier noch stärker als<br />

beim <strong>Direct</strong> Mail die korrekte Adresse unabdingbar,<br />

soll die E-Mailing-Aktion Wirkung<br />

zeigen.<br />

Die Firmenkunden halten die persönliche<br />

Online-Kommunikation für akzeptabel, wenn<br />

man sie wirklich persönlich anspricht und<br />

die Möglichkeit der aktiven Kontaktaufnahme<br />

zum Absender gegeben wird.<br />

Die Mehrheit der Entscheider (n=14) nutzt<br />

jedoch postalische Sendungen nach wie<br />

vor eher als E-Mailings und schätzt die Aufmerksamkeit,<br />

die das <strong>Direct</strong> Mail mit sich<br />

bringt, als wesentlich höher ein. Die Gründe<br />

liegen zum einen darin, dass postalische<br />

Sendungen persönlicher empfunden und<br />

deren Handhabung im wahrsten Sinne des<br />

Wortes „greifbarer“ erlebt wird. Die optische<br />

Aufmachung, der sensorisch, haptische Eindruck<br />

und die Möglichkeiten von Beilagen<br />

sind nach wie vor die Pluspunkte der Print-<br />

Variante. Auch erscheint die Öffnung von<br />

postalischen Sendungen weniger riskant als<br />

die von E-Mailings. Nach wie vor ist der Unsicherheitsfaktor<br />

hier groß.<br />

Die elektronische Variante der Kundenzeitschrift,<br />

der E-Newsletter wird hingegen<br />

durchaus positiv erlebt. Die Führungskräfte<br />

schätzen diese Art der Informationsvermittlung,<br />

um kurz auf den neuesten Stand gebracht<br />

zu werden. Auch die gute Archivierungsmöglichkeit<br />

und die Möglichkeit, die<br />

Newsletter unkompliziert zu bestellen und<br />

auch wieder abzubestellen, wenn man kein<br />

Interesse mehr hat, wird honoriert.


11<br />

E-Mail-<strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mails im Überblick:<br />

Vorteile E-Mail-<strong>Marketing</strong><br />

n Schnelligkeit.<br />

→ Sehr rasch beim Empfänger.<br />

→ Möglichkeit auch kurzfristige<br />

Aktionen zu vermitteln.<br />

n Kostengünstiger.<br />

n Im Betreff schnelle Kurzinfo möglich<br />

→ Man weiß gleich um was es geht.<br />

Vorteile <strong>Direct</strong> Mails per Post<br />

n Mehr Gestaltungsmögllichkeiten.<br />

n Sensorischer Vorteil:<br />

→ Man kann es direkt angreifen.<br />

→ Hat etwas in der Hand.<br />

n Qualitätseindruck.<br />

n Möglichkeiten für Beigaben.<br />

n Man fühlt sich persönlicher<br />

angesprochen.<br />

n Erreichbarkeit von Kunden, die keinen<br />

Computer haben.<br />

n Sicherheit – keine Virengefahr.<br />

n Keine elektronischer Spamfilter.<br />

Erfolgsfaktor.<br />

E-Mailings sind nur in<br />

sehr guten, fast persönlichen<br />

Kundenbeziehungen<br />

oder wenn der Kunde sie<br />

aktiv anfordert erfolgversprechend.<br />

E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mail?<br />

Akzeptanz von E-<strong>Marketing</strong><br />

Business-to-Consumer:<br />

Bei der Zielgruppe Konsumenten schneidet<br />

das <strong>Direct</strong> Mail im Vergleich zum E-Mailing<br />

besser ab. Die Argumente, dass die Werbesendung<br />

per Post „greifbar“ ist, mit den<br />

vielfältigeren gestalterischen Möglichkeiten<br />

interessanter wirken kann und nicht zuletzt<br />

auch die Spamproblematik stellen auch im<br />

Business-to-Consumer-Bereich die Hauptursachen<br />

dafür dar, dass das Print-Mailing<br />

sich nach wie vor stärkerer Beliebtheit erfreut.<br />

Doch muss man einräumen, dass hier auch<br />

der Vorteil des E-Mailings, zielgruppenspezifisch<br />

Informationen zu vermitteln und mit<br />

weiteren Links gezielt mehr Informationen<br />

zu bieten, auf Interesse stößt.<br />

Aber wichtig: Der Konsument will in der<br />

Regel nicht über beide Kanäle Werbebotschaften<br />

erhalten. E-Mailing eignet sich<br />

gut, wenn man etwas Konkretes sucht, <strong>Direct</strong><br />

Mails „verführen“ und „inspirieren“<br />

nach Aussage der Focus-Gruppe mehr.<br />

Die Mischung macht’s.<br />

Der Stellenwert des E-Mail-<strong>Marketing</strong>s im<br />

<strong>Marketing</strong>mix hängt sicher von den Produkten-<br />

und Informationsangeboten ab,<br />

mit denen ein Unternehmen eine Zielgruppe<br />

erreichen möchte. <strong>Marketing</strong>experten<br />

raten von der „Entweder-Oder-Frage“ ab<br />

und empfehlen, E-Mail-<strong>Marketing</strong>-Aktionen<br />

Schritt für Schritt in den vorhandenen <strong>Marketing</strong>mix<br />

zu integrieren. So wird es möglich,<br />

erste Erfahrungen zu machen, das neue<br />

Instrument kennen zu lernen und auch zu<br />

testen, wie die eigene Zielgruppe auf Werbebotschaften,<br />

die sie über den elektronischen<br />

Kanal erreichen, reagiert. Denn so<br />

vielversprechend E-Mail-<strong>Marketing</strong> auch<br />

sein mag, so sehr hat auch die Offline-Werbung<br />

ihre Stärken und nicht selten erzielt<br />

die Kombination der unterschiedlichen Medien<br />

die größte Wirkung.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


13<br />

Studie<br />

Studie:<br />

<strong>Direct</strong> Mails –<br />

02Aktuelle<br />

<strong>Erfolgsfaktoren</strong> für jede<br />

Zielgruppe und Branche.<br />

<strong>Erfolgsfaktoren</strong> für jede Branche und Zielgruppe.<br />

Das Marktforschungsinstitut Sensor hat im Auftrag der Österreichischen Post AG eine<br />

umfassende Studie rund um <strong>Direct</strong> Mails erstellt.<br />

Sie sind beliebt. Sie sind aufmerksamkeitsstark. Ob Stadt oder Land, ob an Konsument<br />

oder Business Kunde – <strong>Direct</strong> Mails als Instrument der Kundenansprache kommen bei<br />

Konsumenten an und bergen ein großes Potenzial, um neue Kunden zu gewinnen oder<br />

auch bestehende Kunden langfristig zu binden. Vorausgesetzt sie wirken persönlich,<br />

werden nicht inflationär versendet und unterbreiten bedarfsgerechte Angebote.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


14<br />

Business-to-Consumer<br />

Kundenbeziehung erwünscht.<br />

Drei Stufen der Nutzung<br />

eines <strong>Direct</strong> Mails:<br />

1. Das <strong>Direct</strong> Mail wird<br />

der Post zusortiert und<br />

landet nicht gleich im Papierkorb.<br />

2. Das <strong>Direct</strong> Mail wird geöffnet<br />

und überflogen.<br />

3. Der Empfänger beschäftigt<br />

sich ausgiebig mit dem<br />

Inhalt.<br />

Steckbrief Fokus-Gruppe Konsumenten.<br />

Zur Ermittlung von <strong>Erfolgsfaktoren</strong> des <strong>Direct</strong> Mails in der Business-to-Consumer-<br />

Kommunikation wurden zunächst in einer Expertenrunde Hypothesen zu <strong>Erfolgsfaktoren</strong><br />

erstellt, die in einem zweiten Schritt in Diskussionen mit acht Fokus-Gruppen<br />

verifiziert wurden.<br />

Vier Gruppen repräsentierten dabei das städtische, vier Gruppen das ländliche Umfeld.<br />

Weiter wurden Aspekte wie Gesellschaftsschicht und Alter zusätzlich berücksichtigt.<br />

Ziel der Untersuchung war, die Einstellung von Konsumenten zu <strong>Direct</strong> Mails herauszufinden<br />

und Erkenntnisse über das Nutzungsverhalten und über <strong>Erfolgsfaktoren</strong> zu<br />

gewinnen. Dabei wurden insbesondere folgende Aspekte in den Mittelpunkt der Betrachtungen<br />

gestellt:<br />

n Struktur und Nutzungsverhalten von persönlich adressierten Werbesendungen.<br />

n Differenzierung in der Gestaltung hinsichtlich Geschäftsbrief – Werbesendung.<br />

n Die Rolle der Kreation und Mailingstrategie.<br />

n <strong>Erfolgsfaktoren</strong> von <strong>Direct</strong> Mails B-to C.<br />

n E-Mail <strong>Marketing</strong> versus <strong>Direct</strong> Mails.<br />

Sensor Marktforschung im Auftrag der Österreichischen Post AG Dezember 2005.<br />

Was Empfänger von Werbesendungen heute<br />

erwarten, welche Faktoren für die Nutzung<br />

ausschlaggebend sind und welche Elemente<br />

<strong>Direct</strong> Mails besonders erfolgversprechend<br />

machen, diesen Fragestellungen wurde in<br />

Diskussionen mit acht Fokus-Gruppen auf<br />

den Grund gegangen. Interessant war zunächst<br />

zu erfahren, ob Unterschiede zwischen<br />

dem Nutzungsverhalten in der Stadt<br />

und auf dem Land existieren.<br />

Das Stadt-Land-Gefälle.<br />

Generell lässt sich beobachten, dass der Anteil<br />

an <strong>Direct</strong> Mails in städtischen Bezirken<br />

mit circa 50 bis 70 Prozent der erhaltenen<br />

Post weit über dem Prozentsatz liegt, der bei<br />

Empfängern auf dem Land zu verzeichnen<br />

ist. Hier wird der Anteil auf lediglich circa<br />

30 Prozent geschätzt, bei der Unterschicht<br />

sogar etwas geringer. Möglicherweise ist<br />

auch dieses geringere Aufkommen von <strong>Direct</strong><br />

Mails ein Grund dafür, dass auf dem<br />

Land die Nutzung höher als in der Stadt<br />

eingestuft werden kann. Denn in ländlichen<br />

Bezirken werden zu einem großen Teil alle<br />

persönlich adressierten Sendungen geöffnet<br />

und überflogen. In der Stadt hingegen<br />

hängt dies vor allem von den Aspekten Absender,<br />

Zeit und Gestaltung des Werbemittels<br />

ab.


15<br />

Business-to-Consumer<br />

Die echte One-to-One-Ansprache, bedarfsorientiert<br />

und punktgenau, ist das Ziel<br />

von <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Maßnahmen. Und<br />

sie kommt an. Zumindest im städtischen<br />

Bereich wird die zielgruppenspezifische,<br />

persönliche Ansprache sehr positiv aufgenommen.<br />

Je spezifischer und passender die<br />

Botschaft, desto interessierter beschäftigt<br />

man sich mit dem <strong>Direct</strong> Mail – auch wenn<br />

man kein Kunde des Absenders ist.<br />

In ländlichen Bereichen hingegen führt die<br />

zu gezielte Ansprache zum Gefühl, der gläserne<br />

Konsument zu sein – und schafft so<br />

mitunter ein eher ungutes Gefühl.<br />

Die Differenzierung in der<br />

Kreation: Geschäftsbrief<br />

versus Werbung.<br />

<strong>Direct</strong> Mails werden am meisten beachtet,<br />

wenn sie schon von außen wie ein Geschäftsbrief<br />

wirken und der Empfänger<br />

bereits Kunde im Unternehmen ist. So lässt<br />

sich das Ergebnis hinsichtlich des ersten<br />

optischen Eindruckes zusammenfassen.<br />

Dabei erfolgt die Einstufung einer Sendung<br />

in die beiden Kategorien Werbung oder Geschäftsbrief<br />

über drei Dimensionen:<br />

n Die Bindung zum Unternehmen.<br />

Ist der Empfänger bereits Kunde oder<br />

nicht?<br />

n Die Gestaltung der Sendung.<br />

Seriös gestalteter Auftritt mit klar erkennbarem<br />

Absender versus Werbesendung.<br />

n Die Branche des Absenders.<br />

Bei seriösen Branchen – darunter fallen<br />

vor allem Unternehmen aus dem Finanzbereich<br />

– werden <strong>Direct</strong> Mails als Informationssendungen<br />

eingestuft.<br />

S c h l e c h t e<br />

Aussichten auf Erfolg<br />

haben all zu marktschreierisch konzipierte<br />

Werbesendungen von Unternehmen<br />

aus Branchen, die vom Empfänger eher als<br />

seriös eingestuft werden.<br />

Von verkaufsorientierten Branchen hingegen<br />

erwartet man keinen Geschäftsbrief<br />

sondern eine eindeutig werbliche Darstellung,<br />

die das <strong>Direct</strong> Mail schnell als Werbesendung<br />

erkennen lassen.<br />

Branchenkommunikation aus<br />

Kunden- und Nicht-Kunden-<br />

Sicht.<br />

Wie vorstehend geschildert, ist die Branche<br />

des Absenders ein Aspekt, der zur Entscheidung<br />

einer Nutzung oder Nicht-Nutzung<br />

des <strong>Direct</strong> Mails führt. Wie wird also die<br />

schriftliche Kommunikation unterschiedlicher<br />

Branchen von Kunden oder Nicht-<br />

Kunden wahrgenommen? Zu dieser Fragestellung<br />

haben sich in den Diskussionen<br />

interessante Aspekte herauskristallisiert.<br />

Sendungen von Banken, Versicherungsunternehmen<br />

und Kreditkartenanbietern erwecken<br />

bei bestehenden Kunden Aufmerksamkeit.<br />

Sie werden – selbst wenn sie als<br />

Werbesendung identifizierbar sind – immer<br />

geöffnet und überflogen. Neben der Angst,<br />

wichtige Informationen zu übersehen, motiviert<br />

hier den Empfänger auch die Tatsache,<br />

sich über neue Produkte zu informieren.<br />

Nicht-Kunden hingegen verfolgen diese Sendungen<br />

mit eher geringem Interesse, wenn<br />

nicht sogar mit Skepsis hinsichtlich der Verwendung<br />

ihrer persönlichen Adresse.<br />

Gute Aussichten für Unternehmen aus<br />

dem Finanzbereich: Werbesendungen von<br />

Banken, Versicherungen und Kreditkartenunternehmen<br />

werden als informativ eingestuft<br />

und erhalten in der Regel besondere<br />

Beachtung.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


16<br />

Business-to-Consumer<br />

Gute Öffnungsraten haben auch Sendungen<br />

von Telekommunikationsanbietern, aber<br />

die Beachtung der Werbebeilagen lässt zu<br />

wünschen übrig. „Zu viel Information, zu<br />

wenig Interessantes, zu stark auf Tarife fixiert“,<br />

das sind die Hauptargumente, die bei<br />

Kunden gegen eine Auseinandersetzung<br />

mit den werblichen Inhalten sprechen. Sendungen<br />

an Nicht-Kunden im städtischen<br />

Bereich erleiden ein ähnliches Schicksal.<br />

Hier ist man sich sicher, auf die schriftlichen<br />

Sendungen verzichten zu können, da durch<br />

massenmediale Werbung ausreichend Informationen<br />

vorhanden sei. Lediglich Sendungen<br />

von Handyanbietern im ländlichen<br />

Bereich werden gerne genutzt, wenn es um<br />

Tarifvergleiche oder um einen in Betracht<br />

gezogenen Anbieterwechsel geht.<br />

Leichter haben es Handelsgeschäfte, die<br />

mit Beigaben wie Gutscheinen oder speziellen<br />

Kundenvergünstigungen werben.<br />

Diese kommen bei den Konsumenten – ob<br />

Kunde oder Nicht-Kunde – in der Regel gut<br />

an. Dabei sind Aspekte wie regionale Nähe,<br />

zielgruppenspezifische Inhalte und die seriöse<br />

Gestaltung erfolgsbestimmend.<br />

Betrachtet man die Nutzung von Parteienwerbung<br />

ist auffällig, dass diese im städtischen<br />

Bereich eher wenig Anklang findet.<br />

Mangelndes Interesse und die fehlende<br />

Nähe zu den Politikern dürften die Hauptursachen<br />

dafür sein, dass sich die Empfänger<br />

in der Stadt wesentlich seltener mit solchen<br />

Sendungen beschäftigen wie dies auf<br />

dem Land der Fall ist. Hier zählt zwar der<br />

persönliche Kontakt zu den Kommunalpolitikern<br />

mehr als die schriftliche Ansprache,<br />

dennoch scheint das Bedürfnis, sich über<br />

die Programminhalte der Parteien zu informieren,<br />

größer zu sein und entsprechend<br />

stärker erfolgt in ländlichen Gebieten auch<br />

die Auseinandersetzung mit den Werbesendungen.<br />

Das Stadt/Land-Gefälle lässt sich auch bei<br />

der Nutzung von Versandhandels-Angeboten<br />

beobachten. In ländlichen Bereich<br />

werden diese mehrheitlich und intensiver<br />

beachtet.<br />

Soziale Organisationen setzen sich mit ihren<br />

<strong>Direct</strong> Mails durch, wenn sie über entsprechende<br />

Sympathie und Bekanntheit<br />

verfügen. Doch hier gilt ganz besonders:<br />

„Weniger ist mehr“. Wenn die postalischen<br />

Spendenaufrufe allzu oft im Briefkasten<br />

landen, kann dies zur Reaktanz und damit<br />

zur künftigen Nicht-Beachtung führen.<br />

Weniger ist mehr.<br />

Unternehmen, die zu häufig <strong>Direct</strong> Mails an Kunden verschicken, laufen Gefahr, dass<br />

diese als lästig empfunden werden. Wenn konkrete Erkenntnisse zum Bedarf vorliegen<br />

und aktuelle Angebote entsprechend am Interessensgebiet ausgerichtet werden,<br />

ist eine hohe Frequenz von <strong>Direct</strong> Mails erwünscht.


17<br />

Business-to-Consumer<br />

Stammkunden-Beziehungen<br />

sind ein wertvolles Asset.<br />

Das Ergebnis ist nicht überraschend: je<br />

höher die Bindung an das Unternehmen,<br />

desto höher ist die Wahrscheinlichkeit<br />

der Nutzung von Werbesendungen. Das<br />

Involvement kann dabei so stark sein, dass<br />

vor allem in ländlichen Gegenden eine Art<br />

„subjektive“ Verpflichtung dem Werbung<br />

treibenden Unternehmen gegenüber<br />

verspürt wird und sich die Empfänger aus<br />

diesem Grunde mit der Sendung auseinandersetzen.<br />

Wenn dann das <strong>Direct</strong> Mail noch mit speziellen,<br />

ganz besonderen Angeboten aufwartet,<br />

hat es hervorragende Chancen, das<br />

Interesse an den offerierten Produkten zu<br />

wecken. Ein interessantes Angebot kann<br />

dabei ein attraktives Preisangebot sein<br />

oder ein exklusiver Kundenvorteil, den andere<br />

nicht erhalten, wie zum Beispiel die<br />

Einladung zu einem Event oder ein Warenangebot,<br />

das nur für gute Stammkunden<br />

verfügbar ist.<br />

Die Erwartung eines besonderen Angebotes<br />

stellt aber auch für Nicht-Kunden ein Motiv<br />

dar, sich mit dem <strong>Direct</strong> Mail näher auseinander<br />

zu setzen. Dabei gilt in der Regel,<br />

dass die Nutzungswahrscheinlichkeit auch<br />

vom Bekanntheitsgrad des Absenders und<br />

seinem Image abhängt. Darüber hinaus<br />

spielt auch die regionale Nähe eine nicht<br />

unwesentliche Rolle. Gerade bei größeren<br />

Anschaffungen und bei Anschaffungen mit<br />

benötigtem Kundenservice ist der regionale<br />

Faktor mit verantwortlich, ob der Empfänger<br />

auf ein Angebot reagiert oder nicht.<br />

Will man die Aufmerksamkeit für die <strong>Direct</strong><br />

Mail-Aktion bei Nicht-Kunden noch<br />

erhöhen, kann dies durch die zusätzliche<br />

Umwerbung über weitere Kommunikationskanäle<br />

erfolgen. Im Mix mit anderen<br />

Maßnahmen nimmt das <strong>Direct</strong> Mail dann<br />

vor allem die Aufgabe wahr, direktes Feedback<br />

zu generieren.<br />

<strong>Direct</strong> Mail – Im Dialog mit<br />

dem Kunden.<br />

<strong>Direct</strong> Mails sind nach wie vor das bevorzugte<br />

Instrument für die Pflege und den Aufbau<br />

bestehender Kundenbeziehungen. Die<br />

Idee, dieses <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Medium für<br />

CRM-Aktivitäten einzusetzen, wird seitens<br />

der Empfänger bejaht, aber deren Bedarf<br />

an Feedbackmöglichkeiten muss als eher<br />

gering eingestuft werden. Nur in gewissen<br />

Branchen wie zum Beispiel Banken, Autowerkstätten<br />

oder Supermärkten oder aber<br />

bei sehr intensiven Kundenbeziehungen<br />

kann man davon ausgehen, dass die Feedbackmöglichkeit<br />

genutzt werden wird. Generell<br />

ist jedoch zu beobachten, dass hier<br />

eine gewisse Sättigung vorliegt.<br />

Die Empfänger haben nur wenig Motivation,<br />

dem Unternehmen etwas mitzuteilen<br />

und wollen keine Zeit oder Arbeit in den<br />

Austausch investieren.<br />

Folglich werden Antwortmöglichkeiten vor<br />

allem dann genutzt, wenn entweder eine<br />

sehr positive Kundenbindung zum Unternehmen<br />

vorliegt und man zur Verbesserung<br />

bestimmter Bereiche beitragen möchte oder<br />

man eine sehr negative Erfahrung gemacht<br />

hat und diese kommunizieren möchte.<br />

Empfänger schätzen es, wenn sie auf Anhieb<br />

erkennen, dass es sich um einen Werbebrief<br />

mit einem guten Angebot handelt.<br />

Erfolgsfaktor. <strong>Direct</strong><br />

Mails sind das Instrument<br />

für die Pflege und den Aufbau<br />

bestehender Kundenbeziehungen.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


18<br />

Business-to-Consumer<br />

Erfolgsfaktor.<br />

CRM-Aktivitäten per<br />

<strong>Direct</strong> Mails sollen möglichst<br />

persönlich wirken.<br />

Gestaltung und Tonalität<br />

sind entsprechend nahe dem<br />

persönlichen Anschreiben<br />

zu konzipieren.<br />

Das trifft auf Gegenliebe<br />

Aufmerksamkeiten, die als<br />

persönlich und ansprechend<br />

gewertet werden:<br />

n Nougat-Herzen.<br />

n Schlüsselanhänger.<br />

n Kugelschreiber.<br />

n Feuerzeug.<br />

n Münzen für den<br />

Einkaufswagen.<br />

n Kleine Parfumflaschen.<br />

n Gutscheine.<br />

n Probepackungen.<br />

Erfolgsfaktor. Nach dem<br />

Kauf den Kunden nicht aus<br />

den Augen verlieren.<br />

Post Sales-Aktivitäten sind<br />

erfolgreich einerseits für<br />

die Kundenbindung andererseits<br />

für Cross-Selling.<br />

Wenn Unternehmen gezielt einen Austausch<br />

mit ihren Kunden initiieren wollen, empfiehlt<br />

es sich, Incentives als Belohnung<br />

einzusetzen. Dann – so das Ergebnis der<br />

Diskussionen – würde das Interesse einer<br />

Dialogaufnahme steigen. Auch Kundenclubs<br />

sind ein probates Mittel, um den Grad<br />

der Aufmerksamkeit der Zielgruppe und<br />

damit die Intensität der Nutzung von <strong>Direct</strong><br />

Mails in der Zielgruppe zu erhöhen.<br />

Wer <strong>Direct</strong> Mails als CRM-Maßnahme einsetzt,<br />

dem sei auch empfohlen, darauf zu<br />

achten, dass diese nicht nur auf den Verkauf<br />

abzielen. Wenn lediglich Verkaufsaktivitäten<br />

die Motivation der Maßnahme sind,<br />

besteht schnell die Gefahr, dass dieser Kommunikationskanal<br />

an Akzeptanz verliert.<br />

Vielmehr sollten echte Dialoganlässe geschaffen<br />

werden, die auch die persönliche<br />

Ansprache unterstreichen.<br />

Geburtstagswünsche, Treuebonus oder Einladungen<br />

zu Events tragen dazu bei, die<br />

Kundenbeziehung nachhaltig zu stabilisieren<br />

und positive Reaktionen auf <strong>Direct</strong> Mails<br />

auszulösen. Aber Achtung: Der Empfänger<br />

unterscheidet sehr wohl, wie persönlich<br />

die persönliche Ansprache tatsächlich ist.<br />

Wer Geburtstagswünsche in Form pseudohandschriftlicher<br />

Briefe versendet, wird selten<br />

auf Dankbarkeit stoßen. Effekte wie „da<br />

denkt ja nur der Computer an mich“ sind<br />

vorprogrammiert und schmälern schnell<br />

die Wirkung des gut gemeinten Dialoganlasses.<br />

<strong>Direct</strong> Mails als Post Sales-<br />

Aktivität.<br />

Wenn der Verkauf getätigt ist und die<br />

Kundenbeziehung in die Post Sales-Phase<br />

übergeht, dann stellt sich die Frage, ob das<br />

<strong>Direct</strong> Mail auch in dieser Stufe das Mittel<br />

der Wahl sein kann, um dem Kunden einen<br />

entsprechenden Betreuungscharakter zu<br />

vermitteln.<br />

Das Interesse daran erhöht sich auf jeden<br />

Fall bei steigender Kaufsumme und ist bei<br />

ausgewählten Unternehmen wie zum Beispiel<br />

bei Auto- oder Elektrohändlern oder<br />

in der Reisebranche durchaus vorhanden.<br />

Dabei sollten die Post Sales-Aktivitäten<br />

hauptsächlich der Kundenbindung dienen.<br />

Serviceleistungen werden von den Konsumenten<br />

stark nachgefragt, weniger Interesse<br />

können an dieser Stelle nachträgliche<br />

Produktinformationen verzeichnen.<br />

Auch Maßnahmen mit dem Ziel des Cross-<br />

Sellings können erfolgreich eingesetzt werden,<br />

wenn sie wohl dosiert sind und nicht<br />

dazu führen, dass sich der Kunde durch zu<br />

intensiv ausgelegte Aktivitäten schnell unter<br />

Druck gesetzt fühlt.


19<br />

Business-to-Consumer<br />

Das kommt an: Sympathische und auffällige<br />

Gestaltung mit klar erkennbarem Absender.<br />

Kaufaktivierung durch <strong>Direct</strong><br />

Mails.<br />

Was schließlich die Zielsetzung einer<br />

Kaufaktivierung angeht, kann das Ergebnis<br />

auf folgenden Nenner gebracht werden. <strong>Direct</strong><br />

Mails haben gute Chancen, zum Kauf<br />

zu aktivieren, wenn das Angebot den Bedarf<br />

trifft, es sich durch besondere Konditionen<br />

– auch „Schnäppchen“ – auszeichnet<br />

oder ein exklusives Angebot für einen bestimmten<br />

Kundenkreis darstellt. Aber auch<br />

Kaufanstöße mit klassischem Cross-Selling-<br />

Charakter treffen in der Regel auf das Interesse<br />

der Zielgruppe.<br />

Erfolgversprechende Faktoren<br />

der Mailing-Gestaltung<br />

und -Konzeption.<br />

Ein wesentlicher Aspekt bei der Beurteilung<br />

von <strong>Erfolgsfaktoren</strong> für das <strong>Direct</strong> Mail ist<br />

die Gestaltung. Doch hierüber lässt sich<br />

häufig trefflich streiten. Was von einem<br />

Empfänger als schön und ansprechend<br />

empfunden wird, ist für den anderen eher<br />

marktschreierisch und billig und wandert<br />

noch ungeöffnet in den Papierkorb. Dennoch<br />

gibt es einige beachtenswerte Faktoren,<br />

die in den Diskussionen in den Fokus-<br />

Gruppen zur Sprache kamen.<br />

Türöffner Kuvert.<br />

Das Kuvert und dessen Gestaltung ist der<br />

wichtigste Erfolgsfaktor für die Entscheidung<br />

zur Nutzung oder Nicht-Nutzung<br />

eines <strong>Direct</strong> Mails. Es sollte primär positiv<br />

auffallen, zum Beispiel durch die Papierwahl,<br />

eine exklusive Gestaltung oder ein<br />

unübliches Kuvertformat. Da die Empfänger<br />

offensichtlich die Qualität des Materials<br />

in einen direkten Zusammenhang mit der<br />

Qualität und Seriosität des Absenders stellen,<br />

lohnt es sich, auf diesen Bestandteil ein<br />

besonderes Augenmerk zu legen.<br />

3 Gestaltungsfaktoren für das<br />

Kuvert.<br />

n Bei Geschäftsbrief-ähnlichen <strong>Direct</strong><br />

Mails sollte das Kuvert nicht zu<br />

marktschreierisch gestaltet sein.<br />

n Die Gestaltung sollte eine klare Diffrenzierung<br />

zwischen Geschäftsbrief<br />

und Werbesendung ermöglichen.<br />

n Das Kuvert sollte frankiert und mit<br />

Logo und Unternehmensdaten des<br />

Absenders versehen sein und keine<br />

Aufdrucke über den Inhalt enthalten.<br />

Erfolgsfaktor. Die zielgruppenspezifische<br />

Ansprache<br />

stellt einen wesentlichen<br />

Aspekt dar. Je stärker der<br />

Bedarf des Empfängers Bestandteil<br />

der Ansprache ist,<br />

desto höher die Erfolgsaussichten.<br />

Dabei kann das<br />

<strong>Direct</strong> Mail auf Interessen,<br />

spezifische Lebenslage oder<br />

regionale Aspekte Bezug<br />

nehmen.<br />

Erfolgsfaktor. Die richtige<br />

Frequenz von relevanten<br />

Sendungen garantiert die<br />

gleichbleibende Aufmerksamkeit.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


20<br />

Business-to-Consumer<br />

Mit einem netten, brauchbaren Incentive<br />

erhöht man die Aufmerksamkeit.<br />

Nicht schön, jedoch passend zum Absender.<br />

Weckt auch eine gewisse Neugierde.<br />

Weckt Interesse nur bei Sympathie für den<br />

Absender.<br />

Das Dialogelement Brief.<br />

Der Brief stellt die persönliche, namentliche<br />

Ansprache dar und ist der wichtigste Bestandteil.<br />

Durch ihn wird der Dialog mit dem<br />

Empfänger aufgenommen. Er garantiert die<br />

Aufmerksamkeit und sollte vor allem kurz<br />

und klar formuliert sein, den Leser durch<br />

das Mailing führen, ihm die Funktionen der<br />

Beilagen erläutern und schließlich anschaulich<br />

darstellen, welche Schritte ihn zu einer<br />

Reaktion führen.<br />

Es gibt keine allgemein gültigen Regeln für<br />

den Schreibstil, wenngleich in Branchen wie<br />

der Finanzdienstleistungs- oder Versicherungsbranche<br />

offensichtlich der einfache,<br />

klare Geschäftsbrief am erfolgversprechendsten<br />

ist. Auf jeden Fall sollte man darauf<br />

achten, dass die Tonalität zum Unternehmen<br />

und zum üblichen Umgangston der<br />

Branche passt.<br />

Die Beigabe – das kleine<br />

Geschenk.<br />

Die Beigabe wird von Konsumenten durchgängig<br />

sehr geschätzt und erreicht ihr Ziel<br />

offensichtlich gut: Die Aufmerksamkeit des<br />

Empfängers zu erhöhen. Doch während in<br />

ländlichen Bereichen eher genügsam der<br />

gute Wille der Beigabe anerkannt wird, sind<br />

die Konsumenten im städtischen Umfeld<br />

anspruchsvoller. So ist bei Maßnahmen in<br />

diesen Gebieten darauf zu achten, dass die<br />

Beigabe einen konkreten Nutzen bietet und<br />

in einem erkennbaren Zusammenhang mit<br />

dem Inhalt des <strong>Direct</strong> Mails steht.


21<br />

Business-to-Consumer<br />

Wer zu marktschreierisch und<br />

unseriös auftritt,<br />

hat oft wenig Chancen.<br />

Der Gutschein zeigt erste<br />

Überreizungserscheinungen.<br />

Gutscheine stellen zwar nach wie vor einen<br />

interessanten Bestandteil einer <strong>Direct</strong> Mail<br />

Aussendung dar, verzeichnen allerdings<br />

mittlerweile eine Überreizung. Viele Gutscheine<br />

wirken nicht mehr so aktivierend,<br />

wie es noch vor ein paar Jahren der Fall<br />

war. Der Grund: Sie stellen vielfach keinen<br />

tatsächlichen Wert für den Konsumenten<br />

dar und können uninteressante Angebote<br />

auch nicht attraktiver machen. Außerdem<br />

beklagen sich die Empfänger über die oft<br />

mühsame Handhabung und die Koppelung<br />

an Mindesteinkaufssummen. „Du kaufst<br />

für 500 Euro ein und bekommst einen Gutschein<br />

über 10 Euro“ – ein Angebot, das keine<br />

große Wirkung mehr hinterlässt.<br />

Heikel: das Gewinnspiel.<br />

So beliebt es bei Werbung treibenden sein<br />

mag, so sehr stößt es bei den Empfängern<br />

von Werbesendungen auf Ablehnung: das<br />

Gewinnspiel. Es gilt mehrheitlich als Indiz<br />

für „Unseriosität“ und lässt die Attraktivität<br />

und Nutzung eines <strong>Direct</strong> Mails rapide<br />

sinken. Hinter diesem Ergebnis stehen vor<br />

allem zwei Entwicklungen: Zum einen die<br />

Tatsache, dass viele als unseriös eingestufte<br />

Anbieter sich häufig dem Gewinnspiel<br />

als Anreiz bedienen, um Kunden oder Interessenten<br />

zu generieren. Aber auch der<br />

massive Einsatz von Gewinnspielen durch<br />

Versandhändler hat in den letzten Jahren<br />

zu einer starken Übersättigung geführt.<br />

Lediglich, wenn der Absender aus einer als<br />

seriös empfundenen Branche hervorgeht,<br />

lässt sich der ein oder andere Konsument<br />

zur Teilnahme bewegen.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


22<br />

Business-to-Consumer<br />

Zu zeitaufwendig, zu kompliziert<br />

Zu viele Bestandteile schrecken vor der<br />

Beschäftigung mit dem Mailing ab.<br />

Viel, aber nicht zu<br />

kompliziert!<br />

Mehrere Elemente in einem Mailing erhöhen<br />

die Aufmerksamkeit, doch ist bei der<br />

Zusammenstellung der einzelnen Bestandteile<br />

mit Fingerspitzengefühl vorzugehen.<br />

Denn zu viele und zu komplizierte Bausteine<br />

verringern die Wahrscheinlichkeit der Beschäftigung<br />

mit dem Mailing. Zwei bis drei<br />

Bausteine lassen das Mailing kompakter<br />

erscheinen, ohne die Empfänger zeitlich zu<br />

sehr zu beanspruchen. So hat sich zum Beispiel<br />

der klassische Brief mit einer Beigabe<br />

und einem Folder als eine ideale Zusammenstellung<br />

bewährt.<br />

Sieben <strong>Erfolgsfaktoren</strong> für die Gestaltung.<br />

01. Je schlichter die Sendung, desto eher wird diese als wichtig eingestuft<br />

(Ähnlichkeit mit einem Geschäftsbrief).<br />

02. Der Absender muss klar erkenntlich sein (Firmenlogo).<br />

03. Keine maschinell gefertigten Etiketten, da diese eine Massensendung<br />

suggerieren.<br />

04. Der Brief, mit einer Marke versehen, wirkt persönlicher.<br />

05. Die Qualität des Kuverts sollte zu „ergreifen“ sein. Je dicker und qualitativer,<br />

desto relevanter wird die Sendung eingestuft.<br />

06. Ein zugeklebtes Kuvert erhöht die subjektive Relevanz.<br />

07. Übersichtlicher Begleitbrief mit kurzer, prägnanter Darstellung des Inhalts.


23<br />

Business-to-Consumer<br />

Überraschende Momente.<br />

Wer überrascht, gewinnt – zumindest den<br />

Empfänger des <strong>Direct</strong> Mails für ein paar<br />

Momente der Aufmerksamkeit. Wer auf<br />

auffällige Bilddarstellungen und Farben<br />

setzt oder mit Geschenken aufwartet, kann<br />

punkten. Überraschend war an dieser Stelle<br />

der Diskussionen aber auch das Ergebnis,<br />

dass Gewinnspiele zwar in der Regel abgelehnt<br />

werden, aber das Gewinnlos oder<br />

das Rubbelspiel als Überraschungsakzent<br />

durchaus auf Gegenliebe trifft.<br />

<strong>Erfolgsfaktoren</strong> für Konzeption und Gestaltung von <strong>Direct</strong> Mails.<br />

01. Die Gestaltung des <strong>Direct</strong> Mails muss dem Image der Branche/der üblichen<br />

Tonalität des Unternehmens und der üblichen Tonalität der Kundenbeziehung<br />

entsprechen.<br />

02. Der klassische Geschäftsbrief kann auch bei an sich werblich auftretenden Unternehmen<br />

eine erfolgreiche Komponente im Mix der <strong>Direct</strong> Mail-Aktivitäten<br />

sein – allerdings nur für wirklich relevante Informationen.<br />

03. Für Verkaufs-Mailings in stark verkaufsorientierten Branchen gilt: Die Gestaltung<br />

muss auffällig, kreativ und das Interesse weckend sein.<br />

04. Das Kuvert/die Gestaltung des Kuverts ist der wichtigste Erfolgsfaktor für die<br />

Entscheidung Nutzung oder Nicht-Nutzung.<br />

05. Der Brief ist das zentrale Element des <strong>Direct</strong> Mails – um Erfolg zu haben, stellt<br />

der Brief den persönlichen Bezug zwischen Absender und Empfänger her.<br />

06. Die Beigabe ist ein Erfolgsfaktor für <strong>Direct</strong> Mails – die Beigabe sollte brauchbar,<br />

passend zur Sendung und kreativ sein.<br />

07. Mehrere Komponenten (z. B. Brief, Beigabe, Folder, Gutschein) erhöhen die Zeit<br />

der Beschäftigung und damit die Erfolgschance.<br />

08. Auch der Einsatz bewährter Komponenten sollte im konkreten Fall überdacht<br />

werden – es gibt häufig Übersättigungsphänomene.<br />

Fazit. Die Diskussionen mit<br />

den Fokus-Gruppen haben<br />

eindeutig die Wirksamkeit<br />

von <strong>Direct</strong> Mails im Business-to-Consumer-Bereich<br />

bestätigt. Aber Unternehmen,<br />

die auf diesem Wege<br />

den Dialog zu Interessenten<br />

und Kunden pflegen,<br />

müssen dem individuellen<br />

Anspruch der Empfänger<br />

immer stärker gerecht<br />

werden.<br />

„Zum richtigen Zeitpunkt<br />

das passende Angebot“<br />

entscheidet immer mehr<br />

über Erfolg und Nicht-<br />

Erfolg. Unternehmen, die<br />

hier über aussagefähige<br />

Kundendatenbanken verfügen,<br />

mit deren Hilfe sie<br />

die schriftliche Botschaft<br />

unter Berücksichtigung<br />

von persönlichen Interessen,<br />

individueller Lebenslage<br />

und regionaler Aspekte<br />

verfassen können, sind<br />

bestens für die Zukunft des<br />

Kundendialoges gerüstet.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


24<br />

Business-to-Business<br />

Hürdenlauf zum Entscheider.<br />

Der Einsatz des <strong>Direct</strong> Mails in der Business-to-Business-<br />

Kommunikation.<br />

Die Kommunikation im Business-to-Business-Bereich<br />

stellt das <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-<br />

Instrument <strong>Direct</strong> Mail vor ganz besondere<br />

Herausforderungen. Denn hier konkurriert<br />

die Werbsendung nicht nur mit der Tagespost,<br />

sondern muss in vielen Fällen erst einmal<br />

die Hürde des Sekretariats überwinden,<br />

um auf dem Schreibtisch des Entscheiders zu<br />

landen.<br />

Welche Voraussetzungen ein <strong>Direct</strong> Mail<br />

erfüllen muss, um die Aufmerksamkeit<br />

des Empfängers zu erhalten und wie es die<br />

Gatekeeper-Funktion der Sekretärin elegant<br />

meistern kann, dieser Frage wurde in<br />

20 persönlichen Einzelexplorationen mit<br />

Personen der ersten und zweiten Führungsebene<br />

nachgegangen. Ergänzend diskutierten<br />

in einer Fokus-Gruppe Sekretärinnen<br />

und Assistentinnen über das Selektionsverhalten<br />

bei der Sichtung und Bewertung der<br />

Eingangspost.<br />

Mit dem Kampf gegen Übersättigungserscheinungen<br />

werden <strong>Direct</strong> Mail-Aktionen<br />

im Business-to-Business-Bereich zunehmend<br />

konfrontiert, zumindest wenn<br />

man den Angaben der Sekretärinnen Glauben<br />

schenken darf. Diese haben nämlich<br />

im Rahmen der Fokus-Gruppe den Anteil<br />

von Werbesendungen an den gesamten<br />

postalischen Sendungen auf bis zu 80 %<br />

geschätzt, wohingegen die Entscheider diesen<br />

mit 40 % - 50 % eher niedriger beziffern.<br />

Die häufigsten Absender sind dabei – neben<br />

Branchen, die unmittelbar mit dem Unternehmen<br />

zu tun haben – vor allem EDV-/<br />

Computerfirmen, Seminarveranstalter, Weiterbildungsagenturen<br />

und Reisebüros.


25<br />

Business-to-Business<br />

Steckbrief Einzelexplorationen und Fokus-Gruppe in der Zielgruppe<br />

Firmenkunden.<br />

Zur Ermittlung von <strong>Erfolgsfaktoren</strong> des <strong>Direct</strong> Mails in der Business-to-Business Kommunikation<br />

wurden zunächst in einer Expertenrunde Hypothesen zu <strong>Erfolgsfaktoren</strong><br />

erstellt, die in einem zweiten Schritt in 20 Einzelexplorationen mit Personen der ersten<br />

und zweiten Führungsebene verifiziert wurden.<br />

Um dem besonderen Umstand der Gatekeeper-Funktion von Sekretärinnen und<br />

Assistentinnen Rechnung zu tragen, wurden Vertreter dieser Berufsgruppe zusätzlich<br />

in einer Fokus-Gruppe zu Nutzungsgewohnheiten von <strong>Direct</strong> Mails und zu ihrer Einschätzung<br />

der <strong>Erfolgsfaktoren</strong> befragt.<br />

Sensor Marktforschung im Auftrag der Österreichischen Post AG Dezember 2005.<br />

Erhaltene <strong>Direct</strong> Mails und tatsächlich gelesene.<br />

N = 20 Erhalte ich Schaue ich genauer an<br />

Lieferanten 18 16<br />

Wirtschaftskammer 18 11<br />

Anbieter von Schulungen/Coaches 17 13<br />

Computer/Software/Hardware 16 12<br />

Versicherungsunternehmen 15 7<br />

Kreditkartenunternehmen 14 7<br />

Handyanbieter 14 9<br />

Soziale Organisation 13 8<br />

Kulturelle Organisationen (Theater etc.) 13 9<br />

Sendung der Bank 12 9<br />

Freizeit (Golfclubs, Reiseangebote, etc.) 9 6<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


26<br />

Business-to-Business<br />

Erfolgsfaktor. Das A und<br />

O von <strong>Direct</strong> Mail-<br />

Aktionen im Business-to-<br />

Business-Bereich ist die<br />

aktuelle Adresse und der<br />

korrekte Ansprechpartner.<br />

Falsch adressierte<br />

Sendungen wirken<br />

unprofessionell.<br />

Ärgernis: Unkorrekte Adresse,<br />

falsche Ansprechpartner.<br />

Bevor in den weiteren Ausführungen auf<br />

das generelle Nutzungsverhalten und die<br />

erfolgversprechende Gestaltung von <strong>Direct</strong><br />

Mails eingegangen wird, zunächst ein paar<br />

Hinweise hinsichtlich der Wichtigkeit der<br />

korrekten Empfängeranschrift.<br />

In den Gesprächen und Diskussionen wurde<br />

immer wieder bemängelt, dass die Adressen<br />

und die Ansprechpartner nicht korrekt sind.<br />

Dies führt dazu, dass bei vielen Sendungen<br />

der Eindruck entsteht, dass sie wenig zielgruppenspezifisch<br />

und bedarfsgerecht ausgerichtet<br />

sind. Wenn der <strong>Marketing</strong>leitung<br />

Softwareangebote unterbreitet werden,<br />

darf sich der Absender nicht wundern, dass<br />

das <strong>Direct</strong> Mail keinen Erfolg bringt. Auch<br />

Mehrfachsendungen an Unternehmen deuten<br />

darauf hin, dass es sich eher um eine<br />

ziellos verteilte Werbung als um ein persönliches<br />

– wichtiges – Angebot handelt.<br />

Leider kann das aufwändigst gestaltete<br />

Mailing nicht den Stellenwert des korrekten<br />

Empfängers wettmachen. Daher sollten<br />

Unternehmen gerade bei der Business-to-<br />

Business-Kommunikation ein ganz besonderes<br />

Augenmerk auf die Zusammensetzung<br />

der Empfängerdatei richten. Dies<br />

fängt bereits bei der Branchenauswahl an,<br />

geht über die Frage „wer ist der Entscheider<br />

für das jeweilige Angebot“ und endet im<br />

Idealfall schließlich mit einer Maßnahme,<br />

die es erlaubt, herauszufinden, welcher Bedarf<br />

gerade besteht. Je nach Menge des Zielgruppenpotenzials<br />

empfiehlt es sich, zum<br />

Beispiel durch eine vorgeschaltete Telefonmarketing-Aktion<br />

beim jeweiligen Unternehmen,<br />

den korrekten Empfänger zu erfragen.<br />

Die Mehrkosten, die an dieser Stelle<br />

entstehen, zahlen sich nicht selten angesichts<br />

der Mehrkosten für Streuverluste aus.<br />

Die Differenzierung in der<br />

Kreation Geschäftsbrief<br />

versus Werbung.<br />

Bei der Frage, welche Post Businesskunden<br />

zu <strong>Direct</strong> Mails zählen, kamen teilweise<br />

erstaunliche Betrachtungsweisen zu Tage.<br />

Businesskunden denken bei <strong>Direct</strong> Mails<br />

vorrangig an Werbebroschüren von Firmen,<br />

Kundeninformationen sowie an – alle personalisierten!<br />

– Sendungen. Auch Einladungen,<br />

die auf Interesse stoßen und von<br />

bekannten Gesprächspartnern stammen,<br />

werden in die Kategorie <strong>Direct</strong> Mail eingeordnet.<br />

Briefe mit der Bitte um persönliche<br />

Gesprächstermine werden als <strong>Direct</strong> Mails<br />

gesehen, wenn sie tatsächlich persönlich<br />

an einen Empfänger adressiert werden und<br />

bekannte Geschäftspartner der Absender<br />

sind.<br />

Businesskunden interpretieren also den<br />

Begriff <strong>Direct</strong> Mail offensichtlich vor allem<br />

auch als eine Sendung, die persönlich an sie<br />

gerichtet und deren Absender bekannt ist.<br />

In diese Kategorie fallen keine Sendungen,<br />

die von Unternehmen stammen, zu denen<br />

man bislang keine Geschäftsbeziehung<br />

pflegt. Möglicherweise ist dies ein Indiz dafür,<br />

dass das <strong>Direct</strong> Mail – als persönliche<br />

Form der Ansprache – von anderen (massenhaften,<br />

anonymen) Werbesendungen<br />

differenziert wird.


27<br />

Business-to-Business<br />

Exkurs: Zeitschriften.<br />

Wirft man einen Blick auf die Eingangspost<br />

eines Geschäftskunden, so stößt man automatisch<br />

auch auf Zeitschriften als eine<br />

besondere Sendungsform, die täglich auf<br />

den Schreibtisch kommt. Wie sieht hier<br />

das Nutzungsverhalten aus? Landen die<br />

Zeitschriften tatsächlich bei der richtigen<br />

Zielperson? Lediglich ein Drittel der Befragten<br />

gab an, alle Zeitschriften vorgelegt<br />

zu bekommen und auch alle anzusehen.<br />

Ein weiteres Drittel konzentriert sich auf<br />

die Zeitschriften, die man ausdrücklich erwünscht<br />

und abonniert hat. Die restlichen<br />

Probanden gehen bei der Sichtung selektiv<br />

entsprechend ihrer Interessen vor. Zeitschriften,<br />

die nichts mit der Branche zu tun<br />

haben und eindeutig als „Werbung“ – dies<br />

können zum Beispiel Freistücke zur Abonnentengewinnung<br />

sein – identifiziert werden,<br />

werden den Entscheidern in der Regel<br />

nicht vorgelegt.<br />

Wie steht es dann aber um die Variante<br />

„Kundenzeitschrift“? Vor allem Handyanbieter<br />

und Banken scheinen sehr rege zu<br />

sein, wenn es um den Einsatz dieses Kundenbindungsinstrumentes<br />

geht. Und die<br />

Empfänger danken es. So werden Kundenzeitschriften<br />

meist auch gelesen oder zumindest<br />

aber oberflächlich genutzt. Auf<br />

jeden Fall aber erreichen sie ihr Ziel: sie gelangen<br />

in die Hände des Empfängers, ohne<br />

vorher ausselektiert zu werden.<br />

<strong>Erfolgsfaktoren</strong> für höhere<br />

Nutzungswahrscheinlichkeit<br />

von <strong>Direct</strong> Mails.<br />

Wie vorstehend beschrieben, ist der Kampf<br />

um die Aufmerksamkeit am Schreibtisch<br />

hart. Dennoch gibt es ein paar Aspekte, deren<br />

Berücksichtigung es leichter machen,<br />

dass das <strong>Direct</strong> Mail den Empfänger erreicht.<br />

Die hohe berufliche Relevanz ist dabei eine<br />

wesentliche Prämisse. Wenn der Inhalt etwas<br />

mit der eigenen Tätigkeit zu tun hat,<br />

Hilfestellung verspricht und den Businesskunden<br />

direkt oder dessen Kunden betrifft,<br />

dann lohnt es sich für die Empfänger, näher<br />

hinzuschauen. Auch bei interessanten Themen,<br />

die nicht unmittelbar das tägliche Tun<br />

betreffen, sind Businesskunden nicht abgeneigt,<br />

sich mit der schriftlichen Botschaft zu<br />

beschäftigen. Aber auch hier gilt: das Thema<br />

muss eine Nähe zur Beschäftigung, zur<br />

Branche, zum direkten Umfeld oder ähnliches<br />

schaffen.<br />

Zeit ist gerade im Business-to-Business-<br />

Bereich ein sehr wichtiger Faktor. Informationen<br />

müssen schnell erfassbar sein und<br />

konkret vermitteln, welchen Nutzen eine<br />

Weiterbeschäftigung mit sich bringt. Daher<br />

sind kurze, prägnante Informationen und<br />

Aussagen, die ohne Umschweife konkret<br />

auf den Punkt kommen, der empfehlenswerte<br />

Weg bei der Konzeption von <strong>Direct</strong><br />

Mails für Firmenkunden.<br />

Je stärker es dabei gelingt, auch auf die individuelle<br />

Situation des Empfängers einzugehen,<br />

ihn bei seinem Bedarf abzuholen, desto<br />

mehr erhöhen sich die Erfolgsaussichten.<br />

Obligatorisch ist selbstverständlich die persönliche<br />

Ansprache im Brief.<br />

Erfolgsfaktor. <strong>Direct</strong><br />

Mails an Business-Kunden<br />

sollten<br />

n bedarfsorientiert sein.<br />

n hohe berufliche Relevanz<br />

haben.<br />

n und prägnant und klar<br />

Informationen vermitteln.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


28<br />

Business-to-Business<br />

Erfolgsfaktor. Die Erwartungen<br />

an die direkt kaufanregende<br />

Wirkung von<br />

<strong>Direct</strong> Mails ist im Business-to-Business-Bereich<br />

überzogen – die Funktion<br />

von <strong>Direct</strong> Mails ist die Information,<br />

die Erinnerung<br />

und der Kommunikationsanstoss.<br />

Aufgaben des<br />

<strong>Direct</strong> Mails.<br />

Der persönliche Kontakt ist im Business-to-<br />

Business-Bereich durch nichts zu ersetzen.<br />

Doch Mailings können die Kommunikation<br />

in vielen Gebieten unterstützen. Als wichtigste<br />

Funktion sei hier der kommunikative<br />

Einstieg, die erste Kontaktaufnahme,<br />

genannt. Die Betonung liegt aber auf „Einstieg“.<br />

Dies bedeutet, dass dieser ersten Dialogstufe<br />

eine persönliche Kommunikation<br />

folgen muss. Daher ist es ratsam, im <strong>Direct</strong><br />

Mail eine Möglichkeit der Rückmeldung<br />

oder der Terminvereinbarung anzubieten.<br />

Wer nach der Aussendung einen telefonischen<br />

Nachfass plant, sollte diesen so gestalten,<br />

dass er als unaufdringlich und nicht<br />

störend empfunden wird. Denn mehrheitlich<br />

wird eher negativ auf einen Nachfassanruf<br />

reagiert.<br />

Die Rolle des <strong>Direct</strong> Mails<br />

im CRM.<br />

Das Trendthema Kundenbeziehungsmanagement<br />

stellt sich gerade auch im Business-to-Business-Bereich.<br />

Positiv bewertet<br />

werden Kundenbindungsprogramme, wenn<br />

es dabei um Informationen, Goodies oder<br />

positiven Kontakt mit den Unternehmen<br />

geht. Kundenzeitschriften und Broschüren,<br />

Informationen über Produktinnovationen<br />

oder Zusatzprodukte, spezielle Serviceangebote<br />

für Firmenkunden, kleine Geschenke<br />

und vor allem ein persönlicher, angenehmer<br />

Kontakt gehören für die Business-Kunden<br />

zu den wirkungsvollsten Kundenbindungsmaßnahmen.<br />

Dabei steht für die Befragten auch hier der<br />

Nutzen im Vordergrund. Gewünscht sind<br />

Aktivitäten nur dann, wenn sie einen konkreten,<br />

beruflichen oder persönlichen Nutzen<br />

bringen. Wenn dieser nicht erkennbar<br />

Chancen und Grenzen von <strong>Direct</strong> Mails in der Business-to-<br />

Business-Kommunikation.<br />

Was Mailings erreichen können.<br />

n Erste Kontaktaufnahme ermöglichen.<br />

n Aufmerksamkeit erregen.<br />

→ Präsenz im Kopf erreichen.<br />

n Grundinformation vermitteln.<br />

→ Firmen oder Produkte vorstellen.<br />

n Bekanntheitsgrad steigern.<br />

n Bestehende Partnerschaft vertiefen.<br />

→ Kundenbindung.<br />

Was Mailings nicht erreichen können.<br />

n Entschluss zum Kauf erreichen, wenn<br />

kein Bedarf/Interesse vorhanden.<br />

→ Keine neuen Märkte erschließen.<br />

n Zufriedenheit des Unternehmens<br />

erreichen.<br />

n Persönlichen Kontakt ersetzen.<br />

→ Keine sofortige Reaktion möglich.<br />

→ „Man kann seinem Gegenüber<br />

nicht in die Augen sehen“.<br />

→ „Persönliche Ansprache kann<br />

einfach nicht ersetzt werden“.


29<br />

Business-to-Business<br />

ist, können die Kundenbindungsmaßnahmen<br />

noch so ausgefeilt sein – sie verfehlen<br />

dennoch ihre Wirkung.<br />

Um mit einem mehrstufigen, anhaltenden<br />

Dialog Kundenbindung zu erzielen, haben<br />

sich folgende Aspekte als erfolgversprechend<br />

herauskristallisiert:<br />

Der mehrstufige Dialog trägt dazu bei, die<br />

Kundenbeziehung zu intensivieren, da auf<br />

diese Weise Informationen aufbauend und<br />

weiterführend vermittelt werden können.<br />

Dabei sollte der Dialog jedoch über mehrere<br />

Kanäle stattfinden. Das <strong>Direct</strong> Mail wird nur<br />

als ein Baustein in der Kommunikationskette<br />

gesehen. Der Stellenwert des persönlichen<br />

und telefonischen Kontaktes ist bei<br />

der Business-to-Business-Kommunikation<br />

hoch einzuschätzen.<br />

Wer nicht zu aufdringlich erscheinen möchte,<br />

sollte sicherstellen, dass der Businesskunde<br />

jederzeit die Möglichkeit hat, aus<br />

dem Dialog auszusteigen. Ermüdet dessen<br />

Interesse, würde die Weiterführung des<br />

Dialoges als Quälerei und als aufdringlich<br />

empfunden. Schnell kehrt sich die gute<br />

Kundenbeziehung dann ins Gegenteil.<br />

Die Befragung der Führungskräfte führte zu<br />

dem Ergebnis, dass ein Dialog vor allem mit<br />

Unternehmen, die mit der eigenen Branche<br />

zu tun haben bzw. mit denen man bereits in<br />

Beziehung steht, erwünscht ist. Mit Unternehmen<br />

hingegen, die keine Berührungspunkte<br />

zur eigenen Branche haben und zu<br />

denen kein Kundenkontakt besteht, wird<br />

der Dialog eher abgelehnt. Ausnahme: Das<br />

branchenfremde Unternehmen trifft bestimmte<br />

persönliche – berufliche oder private<br />

– Interessen.<br />

Erfolgsfaktor. Der mehrstufige,<br />

anhaltende Dialog<br />

ist für die Kundenbindung<br />

erfolgreicher als Einzelaktionen.<br />

<strong>Direct</strong> Mails stellen<br />

in diesem Dialog jedoch nur<br />

eine Komponente dar.<br />

Unternehmen, mit denen Business-Kunden den Dialog wünschen<br />

– oder nicht.<br />

Unternehmen, mit denen man einen anhaltenden<br />

Dialog möchte.<br />

Unternehmen, mit denen man eher keinen<br />

anhaltenden Dialog möchte.<br />

n Mit Kunden/Vertragspartnern.<br />

n Lieferanten/Branchenspezifische<br />

Unternehmen.<br />

n Handyanbieter.<br />

n Konsumgüter/auf Endverbraucher abzielende<br />

Firmen.<br />

n Unternehmen, bei denen kein Kundenkontakt<br />

besteht/bei denen man nicht<br />

Kunde sein will.<br />

n Computerbranche/Telekommunikation.<br />

n Finanzdienstleistung.<br />

n Agenturen/Verlage.<br />

n Unternehmen, die nichts mit meiner<br />

Branche zu tun haben.<br />

n Beratungsfirmen.<br />

n Öffentliche Dienste.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


30<br />

Business-to-Business<br />

Erfolgsfaktor. Sowohl das<br />

sehr werbliche <strong>Direct</strong> Mail<br />

als auch die Form eines<br />

klaren Geschäftsbriefes<br />

kommen bei Business-Kunden<br />

gut an. Aber: beide Gestaltungsvarianten<br />

müssen<br />

deutlich differenziert eingesetzt<br />

werden und sollten<br />

nicht vermischt werden.<br />

Kreativität und Professionalität<br />

– die <strong>Erfolgsfaktoren</strong> der<br />

Gestaltung.<br />

Auch beim Business-Kunden isst das Auge<br />

mit, wenn es um die Entscheidung geht,<br />

sich mit einer Botschaft zu befassen oder<br />

nicht. Die optische Aufmachung des <strong>Direct</strong><br />

Mails muss Interesse wecken. Dabei müssen<br />

Inhalt und Gestaltung aber korrespondieren,<br />

damit das anfängliche Interesse nicht<br />

rapide wieder sinkt. Ein schönes, wertiges<br />

Design und eine klare Struktur mit fachlich<br />

fundierten und relevanten Inhalten sind<br />

hier gefragt. Mit aufwändigen Spielereien<br />

punkten <strong>Direct</strong> Mails bei Entscheidern, die<br />

häufig unter Zeitdruck stehen, nicht.<br />

Auch wer marktschreierisch Aufmerksamkeit<br />

wecken möchte, wird bei dieser Zielgruppe<br />

nur selten Gehör finden. Aber nicht<br />

nur im Hinblick auf die optische Gestaltung,<br />

sondern auch in der Argumentation ist vor<br />

allzu überzogenen Inhalten zu warnen. Mit<br />

unmöglichen Sonderangeboten wie zum<br />

Beispiel der Verkauf von Computersystemen<br />

zum halben Preis, gewinnt der Absender<br />

nicht unbedingt das Vertrauen des Empfängers.<br />

Auch eindeutig als Massensendung<br />

erkennbare <strong>Direct</strong> Mails oder Werbebriefe,<br />

auf denen kein Absender ersichtlich ist,<br />

werden häufig mit Nichtachtung bestraft.<br />

Ist also der Geschäftsbrief die vorzuziehende<br />

Erscheinungsform des <strong>Direct</strong> Mails<br />

im Business-to-Business-Bereich? Ja und<br />

Nein. Von seriösen Unternehmen wird erwartet,<br />

dass sie Werbesendungen nicht als<br />

Geschäftsbrief tarnen. Die Entscheider wünschen,<br />

dass Werbung klar als Werbung zu<br />

Kreation: Geschäftsbrief versus <strong>Direct</strong> Mail.<br />

Eine Gestaltung als Geschäftsbrief eignet sich im speziellen eher, wenn ...<br />

... bereits Kundenbeziehungen bestehen.<br />

... es sich um Neuerungen/spezielle Produkte handelt, die nicht an die<br />

Masse gehen.<br />

... man jemanden persönlich/direkt ansprechen will.<br />

... man jemanden persönlich/direkt einladen will.<br />

... es um Schulungen/Seminare geht.<br />

... es um mehr als Information geht.<br />

Eine Gestaltung als <strong>Direct</strong> Mail eignet sich im speziellen eher ...<br />

... für Erstkontakte.<br />

... für Unternehmen die generell viel werben.<br />

... für schnelle, neue Information.<br />

... wenn es um konkrete Produkte geht.<br />

... bei Ankündigungen.<br />

... für Kataloge/Ausstattungen.


31<br />

Business-to-Business<br />

erkennen und gut von richtigen Geschäftsbriefen<br />

zu unterscheiden ist. Für bestimmte<br />

Branchen wie Banken, Versicherungen und<br />

Rechtsanwälte wird die seriöse Gestaltung<br />

in Form eines Geschäftsbriefes als unumgänglich<br />

bezeichnet. Im Gegensatz dazu<br />

erwartet man von anderen Branchen nicht<br />

unbedingt einen seriösen Auftritt.<br />

Aber unbestritten steht fest: der einfache,<br />

klare Geschäftsbrief, der Kompetenz und<br />

Professionalität vermittelt, hat die größten<br />

Chancen bis zum Businesskunden durchzudringen<br />

und gelesen zu werden. Schon alleine<br />

deswegen, weil hier die größte Chance<br />

besteht, dass das Sekretariat diesen auch<br />

weiterleitet (vgl. auch Abschnitt „Die Gatekeeper-Funktion<br />

des Sekretariats“).<br />

Emotionalität gefragt?<br />

Sind Business-Kunden tatsächlich die rationale<br />

Zielgruppe, die mit harten Fakten<br />

am besten zu überzeugen ist? Nun, Sachlichkeit<br />

und Klarheit dominieren in der Geschäftswelt,<br />

doch auch Emotionen spielen<br />

bei Geschäftsbeziehungen eine große Rolle.<br />

Dennoch werden – so das offensichtliche<br />

Ergebnis der Einzelexplorationen – Kaufentscheidungen<br />

im Endeffekt aber aufgrund<br />

von Notwendigkeiten und Argumenten getroffen<br />

und nicht aufgrund von Emotionen.<br />

Wenn aber gleichzeitig günstige Angebote<br />

und Preisargumente (Hard-Facts) im Business-to-Business-Bereich<br />

eine eher untergeordnete<br />

Rolle spielen und mehr Aspekte wie<br />

Service, Qualität und Kontinuität wichtig<br />

sind, dann spricht dies vielleicht doch dafür,<br />

dass beim Treffen von Entscheidungen doch<br />

ein wenig mehr Emotionen im Spiel sind als<br />

den Befragten bewusst ist. Denn gerade die<br />

vorstehenden Entscheidungskriterien können<br />

nicht in allen Fällen rational eindeutig<br />

bewertet werden.<br />

Der Convenience-Aspekt.<br />

In der Business-to-Business-Kommunikation<br />

wird ein weiterer Aspekt immer wichtiger:<br />

der Convenience-Gedanke. Wer in seiner<br />

Werbebotschaft Argumente verankert,<br />

die „das (Berufs-)Leben leichter machen“,<br />

bekommt auch von Business-Kunden Pluspunkte.<br />

Insbesondere Service-Leistungen<br />

wie zum Beispiel eine Mitgliedskarte, die<br />

das kostenlose und komfortable Parken am<br />

Flughafen ermöglicht, Internetplattformen,<br />

die Bestellungen leicht nachvollziehbar<br />

machen, Kopierservices oder branchenspezifische<br />

Ratgeber treffen auf Gegenliebe.<br />

Wie wirken Incentives in<br />

<strong>Direct</strong> Mails?<br />

Incentives sind ein gutes Mittel, um zusätzlich<br />

Aufmerksamkeit für die Werbebotschaft<br />

zu erzielen. Sie stoßen auf großes Interesse<br />

und werden mehrheitlich als Verstärker<br />

gesehen. Das Gefühl „der Firma (dem Absender)<br />

etwas wert zu sein“, erhöht für ein<br />

paar Augenblicke die Aufmerksamkeit und<br />

die Bereitschaft, sich mit dem <strong>Direct</strong> Mail<br />

auseinanderzusetzen. Dabei sollen die Geschenke<br />

eher klein sein und Nutzen bringen.<br />

Als nette Geste werden zum Beispiel<br />

Kuchen für die ganze Abteilung, Flaschenöffner<br />

oder Armbanduhren wahrgenommen.<br />

Auch mit USB Sticks oder Gutscheinen<br />

liegt man bei der Business-Zielgruppe gut<br />

im Rennen. Weniger beliebt hingegen sind<br />

Kalender oder Plastikkugelschreiber.<br />

Eher auf Ablehnung stoßen auch riesige<br />

Pakete. Der Grund liegt möglicherweise<br />

darin, dass mit dem Empfang eines großen<br />

Präsentes eine subjektiv empfundene „Verpflichtung“<br />

einhergehen kann und sich der<br />

Business-Kunde in seiner Entscheidungsfreiheit<br />

eingeengt fühlt.<br />

Der materielle Wert des Incentives hat<br />

nichts mit dem Erfolg des Mailings zu tun,<br />

vielmehr zählt dabei die Originalität und<br />

Erfolgsfaktor. In der Tonalität<br />

und im Inhalt von<br />

<strong>Direct</strong> Mails an Business-<br />

Kunden sollte nicht so sehr<br />

der Preis im Mittelpunkt<br />

stehen, sondern eher Service<br />

und Qualität.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


32<br />

Business-to-Business<br />

Erfolgsfaktor. Incentives<br />

kommen an, wenn Sie einen<br />

hohen Wert haben und<br />

persönlich wirken. Originalität<br />

zählt hier mehr als der<br />

materielle Wert.<br />

der persönliche Nutzen. Die Idee, die dahinter<br />

steht, stellt für den Empfänger mehr<br />

Wert dar als der Preis. Dies entbindet den<br />

Werbung treibenden jedoch nicht von der<br />

Aufgabe, bei der Auswahl des Incentives<br />

genau zu definieren, in welcher Führungsetage<br />

der adressierte Entscheider sitzt und<br />

entsprechend auch den Wert des Präsentes<br />

festzulegen.<br />

Gestaltungsaspekte einer<br />

gelungenen Einladung.<br />

„Die Gatekeeper-Funktion<br />

des Sekretariats.“<br />

Bei Business-Kunden stoßen vor allem Einladungen<br />

auf hohe Akzeptanz. Die Entscheidungsfreiheit,<br />

einer Einladung nachzukommen<br />

oder nicht, wird positiv gesehen. Wenn<br />

der Anlass das eigene Interessensegbiet<br />

anspricht, einen klaren Nutzen bietet und<br />

dann noch ein persönlicher Kontakt zu Menschen<br />

des einladenden Unternehmens besteht,<br />

leistet man diesen am ehesten Folge.<br />

Besonders wenn es um Themen wie Vorstellung<br />

neuer Produkte für die eigene Branche,<br />

um Kapital- und Versicherungsprodukte<br />

geht oder es sich bei der Einladung um den<br />

Besuch von Schulungen, Kongressen oder<br />

Messen handelt, sind Einladungen auch in<br />

der Führungsetage gerne willkommen.<br />

Das persönlich adressierte, geschäftsbrieflich<br />

gestaltete Schreiben ist die beste Form<br />

der Einladung. Dabei gilt: Je wichtiger der<br />

Eingeladene, desto persönlicher muss die<br />

Einladung gestaltet sein. Kurz und informativ<br />

sollte sie die Rahmendaten kommunizieren,<br />

die Gestaltung kreativ aber schlicht,<br />

mit einem Hauch Exklusivität aufwarten<br />

und vor allem der Zeitpunkt des Versandes<br />

gut durchdacht sein. Denn die knappen<br />

zeitlichen Ressourcen der Business-Kunden<br />

erfordern eine rechtzeitige Information, damit<br />

der Termin fest im Kalender eingeplant<br />

werden kann.<br />

Auf den besonderen Stellenwert des Sekretariats<br />

bei der Nutzung von <strong>Direct</strong> Mails in<br />

der Business-to-Business-Kommunikation<br />

wurde vorstehend bereits hingewiesen. Es<br />

stellt sich nun die Frage, wie die Werbesendung<br />

die „Hürde Sekretariat“ überwinden<br />

kann, um die Chefetage zu erreichen.<br />

Diskussionen in einer Fokus-Gruppe mit<br />

Sekretärinnen und Assistentinnen gaben<br />

Aufschluss darüber, wie <strong>Direct</strong> Mails hier<br />

bewertet werden.<br />

Grundsätzlich wird die Post des Vorgesetzten<br />

vom Sekretariat geöffnet. Auch der<br />

Vermerk „persönlich“ ist keine Garantie zur<br />

automatischen Weitergabe. Zu viele und<br />

falsche, als unpassend empfundene oder<br />

nicht dem Bedarf entsprechende Werbung<br />

wird von dieser Zielgruppe am meisten bemängelt.<br />

Post, die zwar an den Vorgesetzten adressiert<br />

ist, aber deren Inhalt nicht in dessen<br />

Zuständigkeit fällt, wird aber von ihr weitergeleitet<br />

oder selbst bearbeitet. Die Sekretärin<br />

kennt die wirklichen Entscheidungsträger<br />

im Unternehmen und fungiert als eine<br />

Art „Verteilerzentrale“. Angebote von EDV<br />

und Software oder Informationssendungen<br />

von Schulungsanbietern erreichen zum Beispiel<br />

auch über diesen Umweg den jeweiligen<br />

Entscheider.<br />

Dem Vorgesetzten werden nur Mailings<br />

vorgelegt, von denen das Sekretariat an-


33<br />

Business-to-Business<br />

nimmt, dass sie für ihn wichtig sind. Dies<br />

betrifft vor allem fachspezifische Informationen,<br />

Sendungen von Unternehmen, von<br />

denen bekannt ist, dass sie einen persönlichen<br />

Bezug zum Vorgesetzten haben oder<br />

Einladungen, wenn sie interessant klingen<br />

und erkennbar ist, dass es sich um keine<br />

Masseneinladungen handelt.<br />

Die Selektionskriterien entwickeln sich dabei<br />

aus den subjektiven Erfahrungen mit<br />

den Interessen der Vorgesetzten. Die Sekretärin<br />

kennt in der Regel auch dessen persönliche<br />

Vorlieben und weiß, welche Angebote<br />

sie vorlegt oder nicht. Teilweise haben<br />

<strong>Direct</strong> Mails sehr hochwertiger Anbieter, die<br />

den gehobenen Lebensstil repräsentieren,<br />

gute Chancen weitergereicht zu werden.<br />

Die Chancen, mit <strong>Direct</strong> Mails zum Entscheider<br />

vorzudringen, ohne dass sie ein Angebot<br />

des akuten Bedarfs beinhalten, steigen<br />

auch, wenn sie mit Beigaben oder Geschenken<br />

versehen sind. Dabei gilt in der Regel<br />

„Je höher der Wert des Geschenkes, desto<br />

sicherer wird das <strong>Direct</strong> Mail vorgelegt“.<br />

Mit Standardgeschenken, wie zum Beispiel<br />

einfache Kugelschreiber kann die Hürde des<br />

Sekretariats nicht genommen werden.<br />

Hinsichtlich der Gestaltung des Mailings<br />

weisen die Diskussionsteilnehmerinnen der<br />

Fokus-Gruppe auf folgende Aspekte hin:<br />

Das <strong>Direct</strong> Mail muss einfach zu öffnen sein<br />

und schnell erkennen lassen, um was es<br />

sich handelt. Ein einfacher, klarer Geschäftsbrief<br />

mit Folder für das Produktangebot ist<br />

für das Sekretariat hier das Mittel der Wahl.<br />

Wenn sich das Sekretariat zu lange damit<br />

beschäftigen muss, schwinden die Chancen<br />

der Nutzung.<br />

Fazit. Die erfolgreiche<br />

Business-to-Business-Kommunikation<br />

stellt <strong>Marketing</strong>-Verantwortliche<br />

vor<br />

ganz besondere Herausforderungen.<br />

Nicht nur die<br />

Suche nach dem richtigen<br />

Ansprechpartner, sondern<br />

vor allem die Tatsache, dass<br />

im beruflichen Umfeld die<br />

Faktoren Zeit und Ressource<br />

eine wichtige Rolle spielen,<br />

machen es nicht gerade<br />

einfach, mit der schriftlichen<br />

Werbebotschaft<br />

durchzudringen. Deshalb<br />

ist es nicht verwunderlich,<br />

dass hier das <strong>Direct</strong><br />

Mail nur ein Baustein im<br />

Kommunikationsmix sein<br />

kann. Nach wie vor ist der<br />

Die Gatekeeper-Funktion des Sekretariats.<br />

n Ausselektiert werden die Mailings, die nicht wichtig genug sind, die „aussichtslos“<br />

sind.<br />

n Ausselektiert werden die Mailings, die nach Ansicht des Sekretariats nicht dem Interesse<br />

des Vorgesetzten entsprechen.<br />

n Je weniger persönlich das Mailing gestaltet ist, desto eher wird ausselektiert/Massensendungen<br />

werden ausselektiert.<br />

n Ausselektiert werden Angebote, die nicht dem aktuellen Bedarf entsprechen (z. B:<br />

Immobilienangebote, wenn man kein Büro etc. sucht).<br />

persönliche Kontakt zu<br />

Firmenkunden der erfolgversprechendste.<br />

Doch wem<br />

es gelingt, das Sekretariat<br />

für sich zu gewinnen und<br />

wer <strong>Direct</strong> Mails nicht<br />

inflationär, sondern ganz<br />

gezielt einsetzt, hat beste<br />

Chancen, nach der Ankunft<br />

im Posteingangskorb die<br />

erste Nutzungshürde zu<br />

überwinden.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


03<br />

Fünf Zielgruppen<br />

im Fokus.<br />

35<br />

zielgruppen<br />

Wichtige Merkmale und Aspekte für die<br />

zielgruppenspezifische Ansprache.<br />

Den richtigen Ton bei der Zielgruppenansprache zu treffen, ist das<br />

A und O einer erfolgreichen <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Aktion und eine der<br />

größten Herausforderungen, vor der Kreative und Kommunikationsverantwortliche<br />

tagtäglich bei der Konzeption ihrer Werbemaßnahmen<br />

stehen. Keine Zielgruppe ist wie die andere und jede kennzeichnet<br />

die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Erwartungen, die<br />

es zu berücksichtigen gilt.<br />

Auf den folgenden Seiten erhalten Sie kleine Einblicke in fünf ausgewählte Zielgruppenwelten.<br />

Erfahren Sie hier zum Beispiel mehr über die Grundbedürfnisse von Jugendlichen<br />

und weshalb Interaktion ein wichtiger Aspekt ist, wenn Sie diese Zielgruppe für sich gewinnen<br />

möchten. Informieren Sie sich, wie vielschichtig sich die Generation 50plus darstellt,<br />

welche Ansprüche diese attraktive und kaufkräftige Zielgruppe heute an Angebote<br />

und Produkte hat und was Sie hier bei der Ansprache beachten sollten. Werfen Sie einen<br />

Blick auf die wichtigsten Veränderungen der typischen Geschlechterrollen „Mann und<br />

Frau“ und sehen Sie, mit welchen Argumenten Sie die beiden Zielgruppen am besten<br />

erreichen. Und wer Familien im Visier hat, dem zeigt der fünfte Beitrag dieses Kapitels,<br />

weshalb sich gerade hier das Lebensphasenmarketing exzellent eignet.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


36<br />

zielgruppen<br />

Jugendliche.<br />

Interaktiv ans Ziel.<br />

Fazit. Werbung für Jugendliche<br />

kommt an, wenn sie<br />

glaubwürdig ist, ihnen Vorteile<br />

bietet und Interaktion<br />

ermöglicht. Das schafft<br />

Dialogmarketing – wenn es<br />

den richtigen Ton trifft.<br />

Es ist wahr: Jugendliche ändern oft ihre Interessen,<br />

außerdem sind sie besonders kritische<br />

Kunden. Nichtsdestotrotz sind jüngere<br />

Zeitgenossen eine attraktive Klientel für Unternehmen<br />

aller Branchen: Sie werden immer<br />

kaufkräftiger – und sie setzen Trends. Doch<br />

für Unternehmen geht es um mehr, als Jugendliche<br />

zum Konsum zu bewegen. Es geht<br />

um den Aufbau von langfristigen Kundenbeziehungen.<br />

Rund 2,3 Millionen Jugendliche bis 24 Jahre<br />

leben in Österreich (Quelle: Statistik Austria).<br />

Circa die Hälfte von ihnen verfügt frei<br />

über ein Einkommen zwischen 250 und 500<br />

Euro monatlich, Tendenz steigend. Damit<br />

nicht genug: Jugendliche setzen nicht nur<br />

Konsumtrends in den eigenen Reihen, sie<br />

beeinflussen auch häufig direkt oder indirekt<br />

das Einkaufsverhalten ihrer Eltern. Für<br />

Unternehmen ist es daher entscheidend,<br />

jugendliche Zielgruppen frühzeitig zu überzeugen.<br />

Doch auf welche Ansprache reagieren<br />

diese überhaupt?<br />

Wer mit Jugendlichen kommunizieren<br />

möchte, muss beachten, dass dieser Markt<br />

extrem heterogen ist. Zwischen einem pubertierenden<br />

13-Jährigen und einem abgeklärten<br />

16-Jährigen liegen Welten. Auch die<br />

Schnelllebigkeit ist ein besonderes Kennzeichen<br />

dieser Zielgruppe: Was heute noch als<br />

angesagt gilt, ist morgen unter Umständen<br />

„megaout“.<br />

Heranwachsende differenzieren sich in unzählige<br />

Segmente mit eigenen Werten,<br />

Symbolen und Lebenswelten. Wer an diese<br />

jugendliche Zielgruppe herankommen<br />

möchte, muss wirklichen Nutzen bringen.<br />

Jugendliche leben noch stärker als Erwachsene<br />

in einer Welt der Informationsüberflutung,<br />

sind dabei aber stark auf der Suche<br />

nach ihrer Identität und wollen nicht in<br />

der Masse untergehen. Dies erklärt auch,<br />

weshalb sich der Einsatz des Direkt- und<br />

Dialogmarketings hier anbietet: Es kann die<br />

Jugendlichen direkt und interaktiv ansprechen<br />

und persönlich auf sie eingehen.<br />

Nicht anbiedern.<br />

Jugendliche erwarten einen klaren Produktnutzen<br />

und unaufdringliche Werbemittel,<br />

bei denen sie den Zeitpunkt des Reagierens<br />

selbst bestimmen können. Telefonmarketing<br />

kommt bei dieser Zielgruppe weniger<br />

gut an. Marketer sollten eher zu Gratis-Produktproben<br />

– sogenannten Samplingaktionen<br />

– , Mailings, die durch klassische Maßnahmen<br />

wie Anzeigen in Jugendmagazinen<br />

begleitet werden, Eventmarketing sowie<br />

Internetwerbung, Gratispostkarten oder<br />

SMS-Werbung tendieren.<br />

Doch gleichgültig über welches Kommunikationsmedium:<br />

Inhaltlich muss die Werbung<br />

die Grundbedürfnisse der Jugendlichen<br />

berücksichtigen. Unter Grundbedürfnisse<br />

werden dabei tief liegende Persönlichkeits-<br />

und Motivstrukturen verstanden. Zu<br />

ihnen zählen vor allem, Spaß zu haben, Prestige,<br />

Anerkennung in der Gruppe und ernst<br />

genommen zu werden. Daher ist es notwendig,<br />

dass Unternehmen, die an Jugend-


37<br />

zielgruppen<br />

Frei verfügbares Einkommen bei Jugendlichen (Angaben in Prozent).<br />

Werte bis<br />

29 Jahre<br />

24 Jahre<br />

21 Jahre<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

10,2 5,3 51,9<br />

20,3 5,9<br />

5,4 12,7 50,7<br />

24,0 4,1<br />

17,6 29,8 46,8 3,4 1,0<br />

-35 Euro<br />

-50 Euro<br />

-250 Euro<br />

-500 Euro<br />

-750 Euro<br />

-1000 Euro<br />

mehr als 1000 Euro<br />

14 Jahre<br />

65,8 26,8 5,8 1,6<br />

Total<br />

23,9 18,7 39,4 12,6 2,7<br />

Quelle: tfactory, Timescout Trendstudie Österreich<br />

liche herantreten, sich vor allem die Frage<br />

stellen: Welche Grundbedürfnisse kann ich<br />

mit welchen Methoden ansprechen?<br />

Studien belegen, dass Interaktion und eine<br />

altersgerechte Kommunikation zum Erfolg<br />

führen.<br />

Dabei bedeutet altersgerechte Kommunikation<br />

aber nicht krampfhafte Jugendsprache.<br />

Authentizität statt Anbiederung lautet<br />

die Devise.<br />

Interaktion kommt an.<br />

Das Mobiltelefon ist das Kommunikationsmedium<br />

Nummer 1 bei jüngeren Leuten,<br />

deren liebstes Hobby die Interaktion ist.<br />

Diese Tatsache können Unternehmen für<br />

originelle und witzige Mobile <strong>Marketing</strong>-<br />

Kampagnen nutzen, die stets einen Mehrwert<br />

bieten sollten – vom Gratisklingelton<br />

bis zum Reisegewinnspiel.<br />

Ebenfalls auf die jugendliche Interaktionsfreude<br />

setzen Ambient Media-Unternehmen<br />

mit originellen On- und Offline-Gratispostkarten.<br />

Das Postkartenwerbemotiv<br />

wird dem Geschmack der jüngeren Generation<br />

gemäß gestaltet, sodass es sich<br />

zum Verschicken unter Freunden anbietet.<br />

Virales <strong>Marketing</strong> wird so zum Kinderspiel<br />

und die Zielgruppe frönt ihrer größten Leidenschaft:<br />

Der Interaktion.<br />

Herausforderung<br />

Adresspotenzial.<br />

Eine große Herausforderung für das <strong>Direct</strong><br />

<strong>Marketing</strong> im Jugendsegment ist es, qualifizierte<br />

Adressen zu erhalten. Da die Möglichkeiten<br />

durch das Datenschutzgesetz sehr<br />

restriktiv sind, behelfen sich Unternehmen<br />

meist damit, entweder über familienaffine<br />

Postkäuferlisten oder über Kinderclubs,<br />

Kursveranstalter oder Preisausschreiben die<br />

Zielgruppe zu erreichen.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


38<br />

zielgruppen<br />

Best ager.<br />

Silver Surfer<br />

statt Seniorenteller.<br />

Fazit. Die Generation<br />

50plus gehört längst nicht<br />

mehr zum alten Eisen – Unternehmen,<br />

die sie vernachlässigen,<br />

dürften dagegen<br />

bald alt aussehen. Jetzt ist<br />

Umdenken gefragt, und vor<br />

allem Handeln: Dialogmarketingkonzepte<br />

speziell für<br />

Best Ager ermöglichen eine<br />

passende, persönliche und<br />

respektvolle Ansprache.<br />

Die Generation 50plus, ein viel zitierter Begriff.<br />

Langsam erkennt die Wirtschaft das<br />

Umsatzpotenzial der 50- bis 65-Jährigen, die<br />

nicht nur Zeit haben, sondern auch Geld. Doch<br />

bei der werblichen Ansprache gibt es noch<br />

vielfältigste Anlaufschwierigkeiten …<br />

Europa kommt in die Jahre: Immer weniger<br />

Kinder werden geboren und die Menschen<br />

erreichen dank medizinischem Fortschritt<br />

ein immer höheres Alter. In Österreich leben<br />

derzeit rund 1,5 Millionen Menschen<br />

zwischen 50 und 65 Jahren (Quelle: Statistik<br />

Austria). Da Senioren heute lange gesund<br />

und aktiv bleiben, werden sie zu einer interessanten<br />

Zielgruppe für die gesamte<br />

Wirtschaft, nicht nur für die Anbieter von<br />

Seniorenprodukten und – Dienstleistungen.<br />

Außerdem liegt ihre Gesamtkaufkraft meist<br />

über der Kaufkraft der Unter-50-Jährigen.<br />

Zeit, dem Jugendwahn abzuschwören?<br />

Neue Wortgebilde lassen es vermuten: Statt<br />

Senioren hört man immer öfter Begriffe wie<br />

Best Ager, Selpies (Second Life People), Woopies<br />

(Well-off Older People), Master Consumers,<br />

Generation Silber oder, aufs Internet<br />

bezogen, Silver Surfer.<br />

Noch viel<br />

ungenutztes Potenzial.<br />

Die Best Ager, noch vor wenigen Jahren als<br />

Zielgruppe von den <strong>Marketing</strong>- und Vertriebsabteilungen<br />

gar nicht wahrgenommen,<br />

treten nun stärker in den Vordergrund.<br />

Doch noch herrscht Verunsicherung, und<br />

nur wenige Unternehmen verfolgen bereits<br />

spezielle <strong>Marketing</strong>strategien für ältere<br />

Mitbürger. Ein Grund: Unterschwellig ist Jugendlichkeit<br />

noch immer Trumpf, Produkte<br />

für ältere Zeitgenossen gelten als unsexy.<br />

Außerdem haben Unternehmen Bedenken<br />

vor dem <strong>Marketing</strong>aufwand bei der Umstellung<br />

auf ältere Kundensegmente. Doch Generations-Experten<br />

zufolge erfordert hier<br />

kundenorientiertes <strong>Marketing</strong> nicht mehr<br />

Aufwand, sondern vor allem ein Umdenken.<br />

<strong>Marketing</strong>: persönlich,<br />

serviceorientiert und<br />

respektvoll.<br />

Dialogmarketing kann die speziellen Bedürfnisse<br />

der Best Ager in den Mittelpunkt<br />

stellen und ihnen konkrete Angebote für<br />

ihre Lebenssituation unterbreiten. Das<br />

kommt an, denn nicht das Alter sollte thematisiert<br />

werden – Seniorenteller sind out<br />

– sondern aktuelle Situationen, in denen<br />

sich die Zielgruppe wiederfindet.<br />

Werbebriefe für reife Altersklassen benötigen<br />

dabei eine seriöse, informative und<br />

respektvolle Ansprache, die durch wenige,<br />

sorgfältig ausgewählte, positive Bilder ergänzt<br />

wird. Der klar lesbare Text steht im<br />

Vordergrund – leicht getöntes Papier und<br />

eine große Schrift sind ein Muss. Vor allem<br />

aber muss die Botschaft deutlich und verständlich<br />

sein. Das Angebot selbst muss<br />

einen Mehrwert bieten, mit Extraservice<br />

liegen Unternehmen richtig. Etwa mit be-


39<br />

zielgruppen<br />

Die Senioren von heute sind lebensbejahend<br />

und schätzen Serviceangebote, die ihnen das<br />

Leben leichter machen.<br />

sonders komfortablen und pflegeleichten<br />

Produkten, verlängerten Garantiezeiten oder<br />

Rundum-Sorglos-Paketen, zum Beispiel bei<br />

Computern, bei denen Aufbau und Installation<br />

inklusive sind, und – mit umfassenden<br />

Beratungsleistungen. Das rentiert sich auch<br />

für die Anbieter, denn Best Ager sind bereit,<br />

sich Vorteile etwas kosten zu lassen.<br />

Eine Generation,<br />

drei Lebensstile.<br />

Das Marktforschungsinstitut GfK hat in<br />

einer Studie festgestellt, dass sich die Zielgruppe<br />

50plus in drei Lebensstile einteilen<br />

lässt, die auch bei der werblichen Ansprache<br />

via Mailing berücksichtigt werden können.<br />

Die Bodenständigen zeigen einen eher puritanischen<br />

Konsumstil und haben vor allem<br />

in Bereichen der gesundheitsorientierten<br />

Produkte und bei Angeboten, die Sicherheit<br />

bieten, Interesse. Das klassische Werbemailing<br />

kommt hier gut an.<br />

Die Kritischen legen viel Wert auf hochwertige<br />

Waren und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Das (oft ökologisch ausgerichtete)<br />

Produkt steht über der Marke. Sie<br />

bevorzugen einen informativen Werbestil,<br />

der sich auch bei der Konzeption von Mailings<br />

niederschlagen sollte.<br />

Die Anspruchsvollen schließlich legen großen<br />

Wert auf Qualität und Exklusivität. Ihr<br />

soziales Engagement und ihr Interesse an<br />

Familien, Reisen und Wellness ist groß. Werbemailings<br />

haben hier eine Chance, wenn<br />

Sie hochwertig gestaltet sind.<br />

Die Adressen der 50plus-Generation selektieren<br />

Adressdienstleister übrigens nach<br />

Geburtsdatum, bewährten Produktaffinitäten<br />

oder über eine Vornamensanalyse,<br />

die Vornamen bestimmten Jahrgängen zuordnet.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


40<br />

zielgruppen<br />

frauen.<br />

Zielgruppe Frau – die<br />

etwas andere Konsumentin.<br />

Selbstbewusst spielt sie ihre neue Rolle: Die<br />

moderne Frau von heute zwischen Karriere<br />

und Herd.<br />

Fazit. Unternehmen können<br />

es sich heute nicht mehr<br />

leisten, weibliche Bedürfnisse<br />

zu ignorieren. Es wird<br />

Zeit, weibliche Forderungen<br />

nach Mehrwert,<br />

Service und individueller<br />

Ansprache zu erfüllen.<br />

Dialogmarketing hilft dabei,<br />

tragfähige Beziehungen<br />

zu den Konsumentinnen<br />

aufzubauen.<br />

Bis dato werden die Konsumbedürfnisse der<br />

Frauen von Unternehmen häufig noch missachtet,<br />

doch weibliche Denk- und Handlungsmuster<br />

setzten sich immer mehr durch. Davon<br />

sind Kirsten Brühl und Susanne Westphal, die<br />

Autorinnen der Studie „Megatrend Frauen“,<br />

überzeugt.<br />

Frauen denken, handeln und konsumieren<br />

anders als Männer, bislang jedoch meist<br />

unbeachtet. Die weibliche Zielgruppe birgt<br />

daher ein riesiges Wirtschaftspotenzial, zumal<br />

Frauen immer öfter erwerbstätig sind<br />

und immer finanzstärker werden, betonen<br />

die Autorinnen der Studie „Female Forces<br />

– Der Megatrend Frauen und seine Auswirkungen<br />

auf den Konsum und das Business<br />

von morgen“.<br />

In Österreich sind Frauen in der Überzahl<br />

– sie stellen 4,1 Millionen der rund acht Millionen<br />

Einwohner (Quelle: Statistik Austria).<br />

Und sie treffen schon jetzt rund 80 Prozent<br />

der Kaufentscheidungen. Unternehmen, die<br />

sich nicht mit den spezifisch weiblichen<br />

Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen<br />

auseinandersetzen und Frauen<br />

gezielt ansprechen, werden es laut Studie<br />

künftig schwer haben.<br />

Was Frauen wollen.<br />

Frauen sind anspruchsvoll. Glaubt man der<br />

Studie schätzen, sie ganzheitliche Produkte<br />

und Dienstleistungen, die ihnen auch emotional<br />

ein gutes Gefühl vermitteln. Beispiel:<br />

Die Marke Nivea, die Harmonie, Nähe und


41<br />

zielgruppen<br />

Was möchten Sie in Anzeigen sehen?<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Wärme verkörpert. Sie schätzen moralisch<br />

einwandfreie, fair gehandelte oder einheimische<br />

Produkte. Und Frauen wollen in ihrer<br />

Individualität unterstützt werden und<br />

legen daher auf hochpersönliche Dienstleistungen<br />

wert.<br />

Das sind nicht nur Shoppingkonzepte der<br />

Erlebnis-Ökonomie, die statt einzelner Produkte<br />

(ganze) Ideenwelten, Lifestyle- oder<br />

Wellness-Angebote anbieten, sondern auch<br />

Angebote der neuen „Support-Economy“, in<br />

der das Individuum mit seinen Bedürfnissen<br />

im Vordergrund steht und in der sich alles<br />

um die Vereinfachung des Lebens dreht:<br />

Persönliche Assistenten, Putzhilfen, Gärtner,<br />

Einkaufsberater …<br />

In diesen zukunftsträchtigen Dienstleistungsbereichen<br />

können Unternehmen von<br />

einer vorwiegend weiblichen Klientel ausgehen.<br />

Daneben gibt es natürlich auch<br />

speziell für Frauen entwickelte Produkte:<br />

Frauen-Snowboards, Frauenhandys oder<br />

Frauenautos (Volvo: Concept-Car). Doch was<br />

nützen Frauenprodukte, wenn sie nicht<br />

frauengerecht beworben werden?<br />

Frauen wollen das Gefühl haben, dass Unternehmen<br />

sich Gedanken über ihre Bedürfnisse<br />

machen. Massenansprache ist dazu<br />

ebenso wenig geeignet wie personalisierte<br />

Massenansprache – nur echtes Dialogmarketing,<br />

das glaubhafte Beziehungen zu den<br />

Konsumentinnen aufbaut, ist der Studie zufolge<br />

geeignet, sie an ein Unternehmen zu<br />

binden.<br />

Effiziente Ansprache.<br />

Dialogmarketingmaßnahmen können auf<br />

die individuellen Bedürfnisse der Frau eingehen.<br />

Der Kommunikationskanal hängt<br />

dabei von Alter, Typ und Situation der Frau<br />

ab, denn Frauen lassen sich ungern auf eine<br />

einzige Rolle festlegen (liebevolle Mutter<br />

und energische Karrierefrau sind kein Widerspruch).<br />

Telefonmarketing, Mail oder Chat<br />

Ästhetik<br />

Emotionalität<br />

Weiblichkeit<br />

Reine Produktinformation<br />

Farben<br />

Ironie<br />

Moderne/erfolgreiche Frauen<br />

Neutrales Frauenbild<br />

Normale Frauen<br />

Humor<br />

6%<br />

10%<br />

14%<br />

14%<br />

bieten sich ebenso an wie virales <strong>Marketing</strong><br />

(Freundschaftswerbung), da Frauen gern<br />

kommunizieren und interagieren. Mailings<br />

und Kataloge tragen dem Umstand Rechnung,<br />

dass Frauen seit jeher die besseren<br />

Postkäufer sind.<br />

Unternehmen, die sich über unterschiedliche<br />

weibliche Lebensstile und Werbeaffinitäten<br />

informieren wollen, können zum<br />

Beispiel Lebensstil-Segmente oder Sinus-<br />

Milieus von Marktforschern zu Rate ziehen.<br />

Die GfK hat hier beispielsweise festgestellt,<br />

dass sich Frauen überdurchschnittlich häufig<br />

in den Lebensstilen „Die Träumerinnen“,<br />

„Die Weltoffenen“, „Die Kritischen“ und<br />

„Die Bodenständigen“ wiederfinden. Doch<br />

Standards bei den Zielgruppensegmentierungen<br />

gibt es nicht. Agenturen, Broker und<br />

Marktforscher arbeiten mit unterschiedlichen<br />

Typologien und geben zu bedenken,<br />

dass Frauen ihre Rollen switchen und innerhalb<br />

eines Tages zwischen tougher Karrierefrau<br />

und liebevoller Mutter hin- und<br />

herwechseln. So bleibt für die werbliche Ansprache<br />

vor allem der Hinweis, dass sie situationsabhängig<br />

konzipiert werden sollte.<br />

16%<br />

34%<br />

36%<br />

38%<br />

42%<br />

Normale Frauen und Humor sind diejenigen Features, die eine<br />

Entscheiderin am meisten ansprechen würden.<br />

44%<br />

Quelle: MediaAnalyse/Österreich<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


42<br />

zielgruppen<br />

Zu diesem Schluss kommt auch die Männerstudie<br />

von Karmasin, in der die Verfasser<br />

vier unterschiedliche Männertypen beschreiben:<br />

„Der Traditionelle“ hat zwei Schwerpunkte<br />

in seinem Leben: beruflicher Erfolg und<br />

eine glückliche Familie. Er betrachtet es<br />

als seine Verantwortung für das finanzielle<br />

Wohl zu sorgen. Seine Partnerin sieht er in<br />

den traditionellen Rollen wie Haushalt, Einrichtung<br />

oder Kindererziehung.<br />

„Der Selbstverwirklicher“ betont gerne<br />

seine männlichen Qualitäten und Vorzüge.<br />

Seine persönlichen Interessen stehen<br />

im Vordergrund – sei es Karriere, Freunde,<br />

Sport oder ähnliches. Familie, Ehe oder<br />

Partnerin sind für ihn wichtig, aber nicht<br />

lebensnotwendig<br />

„Der Partnerschaftliche“ versteht Partnerschaft<br />

wörtlich und betrachtet dies auch<br />

als sein Lebenskonzept. Er will Balance<br />

zwischen Erfolg, Karriere und den Bedürfnissen<br />

des Partners finden und die Familie<br />

aktiv in sein Leben einbeziehen.<br />

„Der Verständnisvolle“ hat sich mit den<br />

neuen Rollenbildern von Mann und Frau<br />

auseinandergesetzt. Er versucht, sein Vermänner.<br />

Vom Klischee<br />

zum neuen Mann.<br />

Fazit. Rollenklischees gibt<br />

es nach wie vor – aber auch<br />

immer mehr Männer, die<br />

sich systematisch anders<br />

verhalten und ehemals<br />

„weibliche“ Interessen entwickeln.<br />

Bei der werblichen<br />

Ansprache sind die Herren<br />

der Schöpfung jedoch nach<br />

wie vor für Spannung,<br />

Spass und Spiel zu haben,<br />

selbst wenn für Hautcreme<br />

geworben wird. Das Kind<br />

im Manne stirbt zuletzt.<br />

Männer sind keine homogene Zielgruppe mehr.<br />

11<br />

Männertyp „der Selbstverwirklicher“<br />

(n= 108)<br />

21<br />

Männertyp „der Verständnisvolle“<br />

(n= 56)<br />

Aufgliederung der Männertypen.<br />

Quelle: Karmasin.Motivforschung/Österreich<br />

2<br />

<strong>Marketing</strong>kreise sehen männliche Zielgruppen<br />

oft noch eindimensional. Autos, Technik<br />

und Fußball werden als Hauptinteressen<br />

vorausgesetzt. Doch das Männerbild in der<br />

Gesellschaft wandelt sich zusehends, und<br />

dadurch wird nicht zuletzt auch die <strong>Marketing</strong>ansprache<br />

komplexer.<br />

Gewiss interessieren sich viele der etwa<br />

3,9 Millionen österreichischen Männer<br />

(Quelle: Statistik Austria) für Fußball, Autos<br />

und Computer – doch Studien belegen: Die<br />

Interessen des heutigen Mannes umfassen<br />

verstärkt auch traditionell weibliche<br />

Domänen: Elternschaft, Emotionen, gutes<br />

Aussehen und Kulinarisches zählen bei immer<br />

mehr Männern zum guten Ton, ohne<br />

dass auf Männlichkeit verzichtet wird.<br />

Keine Angabe.<br />

Männertyp „der Traditionelle“<br />

(n= 149)<br />

37<br />

29<br />

%-Werte<br />

Männertyp „der Partnerschaftliche“<br />

(n= 188)<br />

Die Sekundärstudie des Hamburger Trendbüros<br />

„Moderne Helden“ spricht daher von<br />

„einer Vielzahl sich widersprechender Lebensentwürfe“,<br />

die zu „Optionsvielfalt und<br />

Desorientierung“ beim modernen Mann<br />

führen. Fest steht: Das alte Männerbild<br />

ist nicht zukunftsfähig in Zeiten, in denen<br />

Beschützer und Versorger von modernen<br />

Frauen immer seltener gebraucht werden.<br />

Neue Rollen sucht der Mann, denn die<br />

schlichte Tatsache, ein Mann zu sein reicht<br />

nicht mehr aus, um anerkannt zu werden.


43<br />

zielgruppen<br />

Der Mann von heute vereint zunehmend<br />

unterschiedlichste Lebensziele.<br />

halten entsprechend anzupassen und ist<br />

manchmal etwas unsicher. Er unterstützt<br />

seine Partnerin möglichst in allen Belangen,<br />

selbst wenn er manchmal dabei seine<br />

Bedürfnisse wenig berücksichtigt.<br />

Neue Interessengebiete.<br />

Männer sollen heute männlich sein wie eh<br />

und je, doch die Anforderungen sind gestiegen.<br />

Sie sollen außerdem gut aussehen und<br />

gepflegt sein, sich gut anziehen ohne eitel<br />

zu wirken. Nicht nur Kosmetikunternehmen<br />

haben den neuen Mann als Zielgruppe<br />

für sich im Visier und fahren umfassende<br />

<strong>Marketing</strong>kampagnen, um die Herren der<br />

Schöpfung zur Gesichts- und Haarpflege zu<br />

ermuntern. Auch Herrenausstatter erkennen<br />

ihre Chance und selbst die Schönheitschirurgie<br />

hat den verunsicherten Mann, der<br />

durch äußere Sanierung innere Unsicherheiten<br />

kaschieren will, für sich entdeckt.<br />

Auch verwundert es nicht, dass immer mehr<br />

Männer Functional Food, Lifestyle-Medikamente<br />

und Wellness-Angebote nutzen, um<br />

fit und gesund zu bleiben für die Anforderungen<br />

im Berufs- und Privatleben. Dabei<br />

bleibt Mann aber stets Mann, ist nach wie<br />

vor technikaffin und liebt den Wettstreit.<br />

Männlich-markante Werbeansprache.<br />

Das haben viele Werber erkannt und stellen<br />

daher Männerprodukte nicht selten in<br />

einen sportlichen Kontext oder verknüpfen<br />

sie mit einer besonderen Herausforderung.<br />

Die werbliche Ansprache bleibt männlichmarkant,<br />

daran ändern auch die neuen<br />

Rollenbilder des Mannes nur wenig. Doch<br />

eines ist augenfällig: nur ein Bruchteil der<br />

Männer wird in der Werbung noch in Berufssituationen<br />

gezeigt.<br />

Bei der Werbung sollte man auf eine klare<br />

Sprache und Einfachheit in der Kommunikation<br />

achten. Erfolgsgaranten sind<br />

<strong>Marketing</strong>experten zufolge ganzheitliche<br />

Kampagnen mit Dialogelementen, die auf<br />

sportlichen Wettbewerb, Gewinnspiele und<br />

technische Faszination setzen. Dabei sollten<br />

alle Kanäle – TV, Print, SMS, Samplingaktionen,<br />

Mailings, Events und das Internet<br />

– zum Einsatz kommen, um die Marke zu<br />

verankern und die männliche Zielgruppe<br />

bei der Stange zu halten.<br />

An einer genauen Zielgruppenanalyse<br />

kommt man auch bei dieser Klientel nicht<br />

vorbei. Denn auch Männer sprengen Klischees<br />

und sind heute für Überraschungen gut.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


44<br />

zielgruppen<br />

familien.<br />

Familienmarketing: Wer nicht<br />

kommt zur rechten Zeit …<br />

Fazit. Familien sind eine<br />

dankbare Zielgruppe für<br />

<strong>Marketing</strong>, das sich an<br />

ihrer derzeitigen Lebensphase<br />

orientiert und einen<br />

spürbaren Mehrwert bietet,<br />

etwa in Form von Informationen,<br />

Service oder echten<br />

Preisvorteilen. Dialogmarketing<br />

eignet sich hervorragend,<br />

den aktuellen Bedarf<br />

von Familien zu ermitteln<br />

und gezielt darauf zu reagieren.<br />

Voraussetzung: Eine<br />

gut gepflegte <strong>Marketing</strong>datenbank.<br />

Kinder verändern das Leben – und die Konsumgewohnheiten.<br />

Für Unternehmen heißt<br />

es, die Bedürfnisse der Familien frühzeitig<br />

zu erkennen, sich auf die unterschiedlichen<br />

Lebensphasen im Leben einer Familie einzustellen<br />

und das <strong>Marketing</strong> zielgenau auszurichten.<br />

In österreichischen Haushalten leben insgesamt<br />

etwa 1,6 Millionen Kinder unter 18<br />

(Quelle: Statistik Austria). Haushalte mit<br />

Kindern, egal ob traditionelle Familie oder<br />

Alleinerzieher-Haushalte – sind für Marketer<br />

eine besonders spannende Zielgruppe.<br />

Denn hier gelten spezielle, auf die Kinder<br />

ausgerichtete Konsumbedürfnisse.<br />

Das <strong>Marketing</strong> sollte jedoch auf das jeweilige<br />

Lebensalter der Kinder in der Familie<br />

abgestimmt sein, betonen <strong>Marketing</strong>-Experten<br />

und empfehlen, dass Unternehmen<br />

frühzeitig Datenbanken aufbauen sollten,<br />

um Produkte und Dienstleistungen der Lebensphase<br />

entsprechend anbieten zu können.<br />

Daher heißt es nicht umsonst: Familienmarketing<br />

ist Lebensphasen-<strong>Marketing</strong>.<br />

Und die Instrumente des Direkt- und Dialogmarketings<br />

eignen sich hervorragend, um<br />

hier zielgerichtete Angebote an die Familie<br />

zu bringen. Besonders Erfolg versprechend<br />

wird dies, wenn Unternehmen, die Familien<br />

langfristig binden wollen, zunächst nicht<br />

den Verkauf, sondern Service und Informationen<br />

in den Vordergrund stellen.<br />

<strong>Marketing</strong> zur rechten Zeit.<br />

Junge Familien interessieren sich für Babyausstattung<br />

und Babynahrung, sind die<br />

Kinder etwas älter, vielleicht für Familienreisen<br />

und Möbel, und Familiensites im Internet<br />

sind durchgehend interessant. Dabei<br />

verfügen junge Familien meist zwar über<br />

ein begrenztes Budget, müssen dies jedoch<br />

für Produkte und Dienstleistungen ausgeben,<br />

die eng an ihren derzeitigen Bedarf geknüpft<br />

sind. Man kann den Bedarf der Familien<br />

in etwa voraussagen und so sämtliche<br />

Dialogmarketingaktivitäten gezielt darauf<br />

ausrichten. Alles, was man dazu braucht, ist<br />

das Geburtsdatum der Kinder.<br />

Kindernahrungshersteller wie Milupa wenden<br />

sich mit Mailings meist schon an<br />

Schwangere, und kaum ist der Spross da,<br />

wird ein Klinikpaket mit Produktproben ins<br />

Krankenhaus geliefert. Wieder zu Hause,<br />

kann sich die frisch gebackene Mutter in<br />

der Milupa-Müttersprechstunde per Internet,<br />

E-Mail oder Telefon informieren. Eine<br />

große Zahl von Familiensites hat sich heute<br />

im Internet etabliert, die Familien begleiten,<br />

bis die Kinder aus dem Haus sind – und eine<br />

wichtige Werbe- und Kontaktplattform für<br />

Unternehmen darstellen, die familienaffine<br />

Produkte und Dienstleistungen positionieren<br />

wollen.


45<br />

Die fünf Typologien der Familien.<br />

%-Werte<br />

zielgruppen<br />

Typ 1 Die junge Starterfamilie.<br />

Typ 4 Die Kleinstfamilie – allein Erziehende.<br />

29<br />

13<br />

Typ 2 Die etablierte Mittelschichtfamilie.<br />

18<br />

21<br />

19<br />

Typ 5 Die kinderreiche Familie.<br />

Typ 3 Die moderne Großstadtfamilie.<br />

Quelle: FamilienAnalyse (Eltern)/Deutschland<br />

Informationen und Mehrwert.<br />

Familien haben gleichermaßen das Bedürfnis<br />

nach Rat und Informationen wie nach<br />

familienfreundlichen und preisgünstigen<br />

Angeboten. Das haben Unternehmen wie<br />

das Möbelhaus Ikea oder der Reiseveranstalter<br />

Center Parcs längst erkannt. Und<br />

Promotion-Hostessen sind nicht ohne<br />

Grund seit Jahrzehnten gern gesehene<br />

Gäste bei jungen Familien, die sie mit persönlichem<br />

Rat und kostenlosen Produktproben<br />

unterstützen. Immer beliebter sind<br />

auch Familienclubs, die ihren Mitgliedern<br />

über Kundenkarten Einkaufsvorteile bei<br />

den angeschlossenen <strong>Marketing</strong>kooperationspartnern<br />

anbieten. Die Club-Mitglieder<br />

erhalten spürbare Preisvorteile, die Partnerunternehmen<br />

wertvolle Kundendaten.<br />

Doch Familien sind nicht nur preisbewusst,<br />

sondern auch besonders qualitätsbewusst<br />

– schließlich wollen sie für ihre Kinder nur<br />

das Beste. Unternehmen können daher mit<br />

Qualitätsversprechen Vertrauen schaffen<br />

und sich langfristig positionieren – manchmal<br />

auch unabhängig von den Kindern: Naturkost<br />

zum Beispiel ist nicht nur für Kinder<br />

gesund.<br />

Experten schwören auf Kundenbindung<br />

bereits in der Schwangerschaft – mit ausgefeilten<br />

Dialogmarketing-Methoden.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


47<br />

04<br />

Tests<br />

im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>.<br />

Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Wie Sie systematisch <strong>Direct</strong> marketing-<br />

Aktionen zur Optimierung von MASSnahmen<br />

nutzen können.<br />

Markus Schöberl, Herausgeber und Autor des Fachbuches „Tests im Direktmarketing“, ist Leiter Abomarketing<br />

Zeitschriften beim Verlag Axel Springer und hat langjährige Erfahrungen im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

sowie in Lehre und Forschung.<br />

„Testen! Testen! Testen!“ fordert der „<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Papst“ Prof.<br />

Siegfried Vögele. Und ist sich hier mit der gesamten <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-<br />

Welt einig. Tests sind das zentrale Instrument des Direktmarketers<br />

zur Weiterentwicklung seines Maßnahmenportfolios, sozusagen das<br />

Forschungs- und Entwicklungslabor für neue Werbeaktionen.<br />

Mit Tests können Werbeideen im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> fundiert bewertet<br />

werden. Ein gültiges Testergebnis ist eine sichere Grundlage für<br />

die Planung des folgenden Full Run (Ausweitung der Testaktion auf<br />

das Gesamtpotenzial der Zielgruppe) oder sogar für die strategische<br />

Ausrichtung des gesamten <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>konzeptes. Mit Tests verfügen<br />

<strong>Marketing</strong>manager im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> damit über ein einzigartiges<br />

Instrument.<br />

Es sind oft Kleinigkeiten, die den Erfolg von<br />

<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Aktionen beeinflussen.<br />

Tests können helfen, diese Faktoren systematisch<br />

zu erkennen und kontinuierliche<br />

Verbesserungen zu erzielen.<br />

Zugegeben, es gibt auch Testansätze für klassische Werbung. Diese fußen aber in der<br />

Praxis häufig auf einer hochproblematischen Auswahl von Teilnehmern (zu wenig, nicht<br />

repräsentativ), und sie messen allesamt nur indirekt. Denn quantitative und qualitative<br />

Befragungen, Gruppendiskussionen, Recall-Tests und andere Verfahren der Marktforschung<br />

messen tatsächlich nicht die mit der Werbemaßnahme angestrebte Einstellungsänderung<br />

oder die erhoffte erhöhte Kaufbereitschaft. Sie messen bestenfalls Indikatoren<br />

dafür. Es macht aber einen großen Unterschied, ob sich ein Befragter an eine Werbung<br />

erinnert, ob sie ihm gefällt, ja sogar, ob er sagt „Ja, Produkt XY würde ich kaufen, nachdem<br />

ich diese Werbung gesehen habe“ oder ob er das tatsächlich in die Tat umsetzt,<br />

wenn sein Geldbeutel betroffen ist.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


48<br />

Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Messen, worauf es ankommt.<br />

Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> messen genau<br />

auf der Skala, auf die es ankommt – Bestellungen<br />

zum Beispiel. Ohne Tests lässt sich<br />

kein erfolgreiches <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> betreiben.<br />

Ohne erfolgreiche Tests! Denn lange<br />

nicht jeder Test im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> ist erfolgreich.<br />

Um erfolgreiche Tests durchzuführen,<br />

muss der <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>manager<br />

drei Kernanforderungen erfüllen:<br />

n die richtige Methode.<br />

n die korrekte Umsetzung.<br />

n gutes Testmanagement.<br />

Oberflächlich mögen diese Punkte selbstverständlich<br />

erscheinen. Aber jede tiefergehende<br />

Betrachtung macht deutlich, dass<br />

keiner dieser Punkte trivial ist. Zur richtigen<br />

Methode gehört beispielsweise eine korrekt<br />

randomisierte (nach Zufallsverfahren)<br />

Stichprobenbildung. Für einen Test im Werbeweg<br />

Mailing mag das einfach realisierbar<br />

erscheinen, aber schon bei einer Beilage<br />

oder gar einer Anzeige entstehen erhebliche<br />

methodische Probleme. Hat der Direktmarketer<br />

die methodischen Herausforderungen<br />

gelöst und ein sauberes Testkonzept erarbeitet,<br />

ist er auf dessen korrekte Umsetzung<br />

durch eine Vielzahl an Dienstleistern<br />

angewiesen. Und selbst ein gültiges Testergebnis<br />

ist nur dann von Nutzen, wenn es<br />

systematisch ausgewertet, aufbereitet und<br />

in einem Full Run verwertet wird. Nicht wenige<br />

Testergebnisse schlummern aber einen<br />

Dornröschenschlaf, aus dem sie niemals<br />

wachgeküsst werden, weil in der Zeit der<br />

Testdurchführung ein schlecht priorisiertes<br />

<strong>Marketing</strong>management das Augenmerk<br />

schon wieder anderen Fragestellungen gewidmet<br />

hat.<br />

Das waren nur drei Beispiele von nahezu<br />

unendlich vielen Hürden, die zwischen einer<br />

Testidee und einem erfolgreichen Test auf<br />

den Direktmarketer warten können. Zwar<br />

lassen sich in allen Werbewegen erfolgreiche<br />

Tests durchführen. Jeder Werbeweg<br />

bietet aber Vor- und Nachteile. Mailings<br />

sind nach wie vor das Mittel der Wahl, wenn<br />

es um die Realisierung von gültigen und erfolgversprechenden<br />

Testergebnissen geht.<br />

In keinem Werbeweg sind die notwendigen<br />

Anforderungen an ein gültiges Testergebnis<br />

so zuverlässig zu erfüllen wie bei einem Mailing.<br />

Sollte man meinen. Dennoch kommt<br />

eine wissenschaftlich publizierte Studie zu<br />

dem Ergebnis, dass die Hälfte aller Mailingtests<br />

fehlerhaft ist. Ein solch extremer Wert<br />

scheint allerdings gar zu pessimistisch. Der<br />

Autor hält nach seinen Recherchen zum<br />

Thema eher einen Wert von einem Drittel<br />

aller Tests für realistisch.<br />

Jeder dritte Test scheitert.<br />

Jeder dritte Test im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> ist<br />

falsch? Kann das sein? Müsste das nicht auffallen?<br />

Kann es sich wirklich um ein so weit<br />

verbreitetes Phänomen handeln? Das kann<br />

es ganz sicher! Es gibt leider keinen Mechanismus,<br />

der die Vielzahl gescheiterter Tests<br />

offenkundig machen würde. Denken Sie<br />

einmal an Ihre eigenen aktuellen Tests. Bei<br />

wie vielen davon ist Ihnen bekannt, dass sie<br />

gescheitert sind? Bei wie vielen hatten Sie<br />

Zweifel? Und wie viele Testergebnisse haben<br />

Sie im Rahmen eines Retests tatsächlich


49<br />

Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Die vier Testkategorien im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> im Überblick.<br />

Zielgruppentests:<br />

Hierunter fallen alle Streutests wie beispielsweise Tests verschiedener Adresslisten<br />

oder von Werbeträgern.<br />

Timingtests:<br />

Alle Tests, die identische Aktionen – gleiche Zielgruppe, gleiches Angebot, gleiches<br />

Werbemittel – zu unterschiedlichen Zeitpunkten bewerten.<br />

auf den Prüfstand gestellt, so dass Sie mit<br />

einiger Sicherheit behaupten können, dass<br />

diese Ergebnisse definitiv verlässlich sind?<br />

Das Prinzip des Testens ist so weitgehend<br />

anerkannt und erscheint so faszinierend<br />

zwingend, dass die Gretchenfrage nach der<br />

Gültigkeit eines konkreten Resultates (nicht<br />

des Prinzips des Testens, das wird vollkommen<br />

zu Recht so hoch gehandelt) kaum einmal<br />

gestellt wird.<br />

Das führt dazu, dass nicht erfolgreiche<br />

Maßnahmen zwar als solche erkannt, aber<br />

kaum einmal ursächlich einem gescheiterten<br />

Test zugeordnet werden. Da zur <strong>Marketing</strong>praxis<br />

immer auch das Scheitern von<br />

Maßnahmen gehört, wird es auch in diesen<br />

Fällen einfach hingenommen.<br />

Angebotstests:<br />

Sämtliche Fragestellungen, bei denen es um die angebotene Leistung für den Kunden<br />

oder die geforderte Gegenleistung des Kunden geht. Die Spanne reicht von<br />

Preistests über Tests von Zahlungsmodalitäten bis hin zur simplen Frage, ob Reagierer<br />

Antwortkarten unfrei zurücksenden dürfen Abb. oder 1 Dies nicht. ist Blindtext und steht anstelle<br />

des Originaltextes.<br />

Kreativtests:<br />

Alle Tests zur Gestaltung und zum kommunikativen Konzept der Werbemittel. Wo<br />

möglich, wurde zwischen Layouttests, die die Gestaltung der Werbemittel (Farbe,<br />

Typo et cetera) betreffen, und Konzepttests mit grundsätzlich unterschiedlichen<br />

Werbemitteln unterschieden. Bei Konzepttests geht es sowohl um Tests von Werbemittelformaten<br />

als auch von kommunikativen Konzepten: Ist etwa von „SSVRabatt“<br />

oder vom „Sommerpreis“ die Rede? Lädt das Autohaus Kunden zu einer Probefahrt<br />

ein, oder gratuliert es ihnen zum Gewinn einer Freifahrt im exklusiven Neuwagen<br />

der Marke XY?<br />

Testergebnisse müssen<br />

signifikant sein.<br />

Selbstverständlich verbleibt immer auch<br />

das statistische Risiko, bei einem Testergebnis<br />

einem Zufallsprodukt aufzusitzen.<br />

Ein Testergebnis muss darum auf seine Signifikanz<br />

hin geprüft werden. Es ist aber<br />

festzustellen, dass rund um den Begriff der<br />

Signifikanz allzu häufig ein ungerechtfertigter<br />

Budenzauber aufgebaut wird. Dazu<br />

ist erstens zu bemerken, dass ein Signifikanztest<br />

nur das letzte Glied in der Kette<br />

aller Maßnahmen ist, die ein verlässliches<br />

Testergebnis sicherstellen. Ein signifikantes<br />

Ergebnis ist nicht etwa der definitive Beleg<br />

für ein gültiges Ergebnis, sondern lediglich<br />

die mindeste Anforderung daran. Und zweitens<br />

sind Signifikanzberechnungen auch<br />

keineswegs eine Aufgabe für ausgebildete<br />

Mathematiker. Für Testergebnisse, die in<br />

Prozentzahlen repräsentiert sind (und das<br />

gilt für etwa 90 Prozent aller Testergebnisse<br />

im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>), ist eine Signifikanzberechnung<br />

recht einfach durchzuführen.<br />

Wem es dennoch vor den Formeln graut,<br />

dem sei das ohne Vorwissen einsetzbare<br />

Hilfsprogramm auf der Website www.testsim-<strong>Direct</strong><br />

<strong>Marketing</strong>.de empfohlen.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


50<br />

Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Tipp. Seien Sie auf der Hut,<br />

wenn ein Satz wie „Dann<br />

testen wir das eben“ fällt.<br />

Das ist häufig die Einleitung<br />

zu einem überflüssigen<br />

Test. Profis testen nicht<br />

mal eben, sondern gezielt.<br />

Hinterfragen Sie stattdessen<br />

besonders bei<br />

Kreativtests gründlich:<br />

Was lernen wir aus diesem<br />

Test? Welches ist die Anschlussoption?<br />

Die <strong>Erfolgsfaktoren</strong> von<br />

<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Tests.<br />

Um erfolgreiche Tests zu realisieren, bedarf<br />

es zunächst der intensiven Auseinandersetzung<br />

mit den Anforderungen des jeweiligen<br />

Werbeweges. Darüber hinaus sind auch für<br />

die unterschiedlichen Testfragestellungen<br />

(beispielsweise: Angebotstests, Preistests,<br />

Zielgruppentests, Kreativtests …) jeweils<br />

eine Vielzahl Besonderheiten zu berücksichtigen.<br />

Der Kreativ- und Konzepttest.<br />

Ein Kreativtest ist ein Test, der dem Kunden<br />

das gleiche Angebot in unterschiedlich gestalteten<br />

Werbemitteln offeriert, die alternativ<br />

zueinander im gleichen Werbeweg<br />

eingesetzt werden können. Die unendlich<br />

vielen Möglichkeiten, ein gegebenes Angebot<br />

für den Kunden werblich zu gestalten,<br />

stellen eines der größten Testfelder dar,<br />

wenn nicht sogar das größte von allen. Damit<br />

ist nicht gesagt, dass es sich auch um<br />

eines der erfolgversprechendsten Testfelder<br />

handelt! Ganz im Gegenteil. Leider kann<br />

man häufig beobachten, dass das Ausmaß<br />

der Leidenschaft, mit der Fragen des Layouts<br />

diskutiert werden, in umgekehrt proportionalem<br />

Verhältnis zum Beitrag der Wirkung<br />

des Layouts auf den Erfolg einer Werbeaktion<br />

steht. In jedem Fall gilt, dass nur große<br />

Unterschiede in der Gestaltung oder langfristig<br />

wirkende Grundsatzentscheidungen<br />

einen echten Test rechtfertigen.<br />

Im Allgemeinen haben Fragen des Layouts<br />

und des Textes weit weniger Einfluss als<br />

die meisten anderen Faktoren. Mit einem<br />

schlechten Layout kann man zwar sehr viel<br />

kaputtmachen – ein gutes Layout zu optimieren<br />

bringt aber selten einmal messbaren<br />

Erfolg. Aus diesem Grunde sollte die<br />

Entscheidung für einen Gestaltungstest immer<br />

nur nach reiflicher Überlegung fallen:<br />

Ist der realistischer Weise zu erwartende<br />

Unterschied zwischen den Testgruppen so<br />

groß, dass dieser Test gerechtfertigt ist?<br />

Das Testziel bei Kreativtests besteht darin,<br />

herauszufinden, welches der Werbemittel<br />

erfolgreicher arbeitet, wobei das Erfolgskriterium<br />

vor dem Test definiert werden sollte.<br />

Neben der Responsequote kommen hier<br />

eine Vielzahl anderer Kennzahlen infrage,<br />

beispielsweise der CPO (Cost per Order), die<br />

Ausschöpfung, der Durchschnittsumsatz,<br />

der Gesamtumsatz, die Kundenfolgeaktivität<br />

oder sogar eine Kombination dieser<br />

Kriterien.<br />

Das Ergebnis eines solchen Tests wird dann<br />

lauten: Variante A ist erfolgreicher als Variante<br />

B (oder umgekehrt oder es ergibt sich<br />

kein signifikanter Unterschied). Das Testergebnis<br />

ist zunächst keinesfalls weitergehend<br />

zu interpretieren, das ist entscheidend!<br />

In der Regel wird ein Werbemitteltest<br />

nur die Feststellung zulassen, ob und wie<br />

sich die beiden Varianten im Ergebnis voneinander<br />

unterscheiden. Ein Kreativtest besagt<br />

zunächst nichts über den werblichen<br />

Mechanismus, der dieses Ergebnis bewirkt.<br />

Der Gewinn eines solchen Tests besteht in<br />

der Erkenntnis, dass zukünftig die Variante<br />

A gegenüber der Variante B vorzuziehen ist.<br />

Der Test sagt nur etwas aus über den Gesamterfolg<br />

des Werbemittels, nichts über<br />

die Ursachen dafür. Die Frage nach dem<br />

Warum ist allerdings eine ganz zentrale.<br />

Denn nach einem Kreativtest weiß man<br />

zwar, welche der Testvarianten besser abgeschnitten<br />

hat, aber nicht, ob es nicht eine<br />

Variante C gibt, die noch erfolgreicher ist.<br />

Das Testen von Kreativversionen ist ein Prozess<br />

ohne Ende. Daher ist es von höchstem<br />

Interesse, herauszufinden, weshalb eine Variante<br />

zu mehr Erfolg führte. Denn nur dann<br />

kann bei der Gestaltung des nächsten Testwerbemittels<br />

gezielt versucht werden, die<br />

<strong>Erfolgsfaktoren</strong> erneut und sogar verstärkt<br />

einzusetzen.


51<br />

Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Der Angebotstest.<br />

Ging es eben um das größte Testfeld, dann<br />

kommen wir jetzt zu einem der wichtigsten:<br />

Dem Angebotstest. Denn Veränderungen im<br />

Angebot haben mit Sicherheit einen großen<br />

Einfluss auf die Akzeptanz einer Werbeaktion<br />

und entsprechend auf die Reaktionen<br />

hierauf. Dabei wird hier unter einem Angebot<br />

der ökonomische Kern einer Werbeaktion<br />

verstanden: Was bekommt der Kunde zu<br />

welchen Konditionen? Der entscheidendste<br />

und immer vorhandene Faktor ist ganz sicher<br />

der Preis. Darum wird ein Test dieser<br />

Angebotskomponente im nachfolgenden<br />

Abschnitt separat angesprochen.<br />

Aber es verbleiben eine Reihe anderer Komponenten:<br />

Muss sich der Kunde zu etwas<br />

verpflichten? In welchem Umfang? Oder<br />

geht das Unternehmen eine über bloße Lieferung<br />

hinausgehende Verpflichtung ein,<br />

zum Beispiel eine besondere großzügige<br />

Garantie? Wird dem Kunden eine Zugabe<br />

geboten, wenn er bestellt? Und wenn ja,<br />

welche Zugabe? Welche Zahlungsziele sollten<br />

eingeräumt werden?<br />

Idealerweise gelingt es mit Tests eine optimale<br />

Angebotsausgestaltung näherungsweise<br />

zu identifizieren. Nur näherungsweise<br />

deswegen, weil die genaue Ermittlung<br />

des Optimums vermutlich so viele Tests erfordern<br />

würde, dass die Genauigkeit schon<br />

wieder unwirtschaftlich wird. So kann zum<br />

Beispiel dem Abonnenten einer Zeitschrift<br />

eine Armbanduhr oder eine gleichwertige<br />

Taschenlampe versprochen werden, wenn<br />

er ein Probeangebot wahrnimmt. In beiden<br />

Fällen sind die Kosten für das Unternehmen<br />

die gleichen. Dennoch ist die Attraktivität<br />

für die Kunden wahrscheinlich unterschiedlich.<br />

Immer wenn Sie vor einer derartigen<br />

Frage stehen, sollten Sie einen Test dringend<br />

in Erwägung ziehen. Denn da das<br />

Angebot einen, wenn nicht sogar den entscheidenden<br />

Erfolgsfaktor darstellt, lohnt<br />

sich hier ein Test fast sicher.<br />

Der Preistest.<br />

Selbstverständlich sind Preistests auch Angebotstests.<br />

Aber im Unterschied zu der<br />

Frage, ob eine bestimmte Zugabe als Incentive<br />

angeboten werden oder der Kunde<br />

ein Rückgaberecht haben sollte, ist die Frage<br />

nach dem optimalen Preis keine Frage, die<br />

mit einem Ja oder Nein beantwortet werden<br />

könnte. Für die Preisfestlegung steht<br />

ein unendliches Kontinuum möglicher Preise<br />

zur Wahl und seine Festlegung ist theoretisch<br />

wie praktisch von immenser Bedeutung.<br />

Verzichten Sie bei der Formulierung<br />

der Testfrage auf die akademische Vorstellung<br />

einer Preis-Absatz-Funktion. Gehen Sie<br />

bei der Preisfindung mit Tests stattdessen<br />

pragmatisch vor, zum Beispiel so:<br />

Legen Sie zunächst zwei Eckpreise und einen<br />

Normalpreis fest. Der untere Eckpreis<br />

ist so bemessen, dass er gerade noch einen<br />

positiven Deckungsbeitrag erwirtschaftet.<br />

Der Normalpreis ist entweder schon vorhanden,<br />

ein vergleichbarer Marktpreis oder<br />

aber der im <strong>Marketing</strong>plan vorgesehene<br />

Preis für ein neues Produkt.<br />

Tipp. Die Praxis bringt es<br />

mit sich, dass im Laufe der<br />

Zeit Angebote immer komplexer<br />

werden. Das betrifft<br />

sowohl hinzukommende<br />

Leistungen als auch das<br />

berühmte Kleingedruckte<br />

(Rechtsbelehrungen, abgefragte<br />

Informationen).<br />

Prüfen Sie von Zeit zu Zeit,<br />

ob hier nicht eine Entschlackung<br />

möglich wäre, und<br />

testen Sie, welchen Erfolg<br />

das möglicherweise bringt.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


52<br />

Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Tipp. Testen Sie nicht nur<br />

die Möglichkeiten zur<br />

Optimierung von Werbemittelstreuungen.<br />

Testen<br />

Sie auch nicht optimierte<br />

Streuungen (beispielsweise<br />

nicht gescorte Adressen<br />

für Mailings) und prüfen<br />

Sie, ob die Mehrkosten für<br />

die Optimierung von Zielgruppen<br />

im angemessenen<br />

Verhältnis zu den erzielbaren<br />

Einsparungen stehen.<br />

Manchmal ist es besser,<br />

hohe Streuverluste durch<br />

eine nicht selektive Werbemittelstreuung<br />

in Kauf zu<br />

nehmen, weil die Kontaktpreise<br />

der nicht optimierten<br />

Streuung geringer sind und<br />

so höhere Gesamtauflagen<br />

möglich machen.<br />

Der obere Eckpreis sollte als das jeweils gerade<br />

noch vorstellbare Maximum gewählt<br />

werden. Angesichts der bekannten Tatsache,<br />

dass Produkte mit einer Hochpreisstrategie<br />

bisweilen sogar mehr Nachfrage finden,<br />

als auf einem gemäßigten Preisniveau,<br />

gibt es keinen Grund, hier allzu vorsichtig<br />

zu agieren.<br />

Die Preise werden nun gegeneinander getestet.<br />

Aus der Nachfrage wird ermittelt, bei<br />

welchem Preis das Produkt den höchsten<br />

Wert (Umsatz = Absatz x Preis) erzielt. Im<br />

Idealfall zeichnet sich ab, dass einer der beiden<br />

Eckpreise deutlich erfolgreicher war als<br />

der andere. In diesem Fall folgt eine nächste<br />

Stufe mit einem Test von Normalpreis<br />

gegen einen neuen Testpreis, der zwischen<br />

dem Normalpreis und dem erfolgreicheren<br />

Eckpreis liegt. Dieser Testpreis sollte nun einen<br />

besseren Umsatz erzielen als die bisherigen<br />

Preise.<br />

Der Zielgruppentest.<br />

Da das Mailing nach wie vor der Direktwerbeweg<br />

par excellence ist, sind Listtests auch<br />

der Streutest schlechthin. Für ein Werbemailing<br />

stehen theoretisch hunderte von<br />

Adresslisten zur Anmietung zur Verfügung.<br />

Da sich die Preise für die Adressbeschaffung<br />

je nach Anbieter und Adressqualität<br />

sehr unterscheiden, kann die Responsequote<br />

nicht das entscheidende Kriterium sein.<br />

Vielmehr müssen den höheren Responsequoten<br />

erfolgreicher Listen die häufig höheren<br />

Beschaffungskosten gegenübergestellt<br />

werden, so dass nur auf CPO-Basis ein<br />

sinnvoller Testvergleich entsteht.<br />

Neben den Adresspotenzialen verschiedener<br />

Listen und Anbieter sollte auch innerhalb<br />

von Listen nach möglicherweise erfolgversprechenden<br />

Selektionen geforscht werden.<br />

Es ist marktüblich, Adressen eines Eigners<br />

differenziert nach unterschiedlichen Kriterien<br />

anzumieten, zum Beispiel nach Adressalter<br />

(wann wurde die Adresse generiert),<br />

Kundenaktivität usw.<br />

Eines ist in jedem Listtest zu überprüfen:<br />

Wie groß ist das Grundpotenzial der getesteten<br />

Liste oder Selektion? Ein Test macht<br />

nur dann Sinn, wenn im Erfolgsfall ein Mehrfaches<br />

der getesteten Adressen für den Full<br />

Run zur Verfügung steht. Die plausibelste<br />

und feinste Datenbankselektion hilft nicht<br />

weiter, wenn die damit definierte Adressenmenge<br />

zu klein ist. Und ein Spezialversender<br />

mag ein hochplausibler Adresslieferant sein<br />

– die 5.000 angebotenen Kundenadressen<br />

ermöglichen aber keine sinnvolle Testselektion,<br />

vielmehr ist hier eine Entscheidung<br />

gefordert.<br />

Eine große Fehlerquelle ist die Repräsentativität<br />

der Adressselektion. Gleichgültig, ob<br />

eine Testadressmenge aus einer Liste ermittelt<br />

werden soll oder ob nur eine Testmenge<br />

aller Adressen, die vorgegebene Selektionskriterien<br />

erfüllen, aus einer Datenbank ermittelt<br />

werden soll: Es muss sichergestellt<br />

sein, dass diese Adressen eine repräsentative<br />

Stichprobe der Grundgesamtheit sind,<br />

für die der Test gelten soll (alle Adressen einer<br />

Liste, alle Adressen einer Datenbank, die<br />

die vorgegebenen Kriterien erfüllen). Wann<br />

immer Adressen aus einer Quelle getestet<br />

werden, muss berücksichtigt werden, dass<br />

eine nicht zufällige (=repräsentative) Adressselektion<br />

immer ein verfälschtes Ergebnis<br />

im Hinblick auf die Gesamtliste bewirkt.


53<br />

Das Timing.<br />

Dass das richtige Timing ein Erfolgsfaktor<br />

im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> ist, ist unstrittig. Was<br />

das richtige Timing ist, ist hingegen oft völlig<br />

unklar. Wie aber kann der <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>manager<br />

die günstigsten Zeitpunkte<br />

identifizieren?<br />

Ein erster Schritt ist auf jeden Fall die Klärung<br />

der Frage, wie das Timing definiert<br />

werden soll. Kein sinnvolles Testergebnis<br />

wäre beispielsweise bei dem Test 30. Juli<br />

versus 15. September. Ein einzelnes Datum<br />

ist unwiederholbar. Dieses Beispiel kann<br />

also höchstens als Test für den Zeitpunkt<br />

Hochsommer versus Frühherbst gedeutet<br />

werden. Und das hat zur Folge, dass im<br />

nächsten Jahr der Full Run keineswegs unbedingt<br />

am 30. Juli gestartet werden müsste,<br />

sondern nur circa Ende Juli. Eventuell war<br />

der 30. Juli im Testjahr allerdings das Ferienende.<br />

Und wenn die Annahme, die dem<br />

Testaufbau zugrunde lag, lautete, dass das<br />

Ferienendedatum der entscheidende Faktor<br />

war, dann muss der Full Run selbstredend<br />

im Folgejahr zum Ferienende gestartet<br />

werden – möglicherweise mehrere Wochen<br />

früher oder später.<br />

Kurzum: Ein konkretes Timing ist durch so<br />

viele Einzelfaktoren beeinflusst, dass ein<br />

Test immer nur mithilfe einer inhaltlichen<br />

Interpretation dieses Timings bewertet beziehungsweise<br />

auf einen Full Run übertragen<br />

werden kann. Für Timing-Tests ist die<br />

Bildung der Testfrage daher besonders<br />

wichtig. Denn diese Frage ermöglicht es<br />

erst, das Testergebnis sinnvoll zu interpretieren.<br />

Die Ergebnisse zweier Testzeitpunkte<br />

miteinander zu vergleichen, ohne den inhaltlichen<br />

Hintergrund zu berücksichtigen,<br />

macht überhaupt keinen Sinn.<br />

Die vorstehenden Ausführungen können lediglich<br />

einen groben Überblick über das komplexe<br />

Gebiet des Testens im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

vermitteln, aber sie machen deutlich, dass<br />

Tests nur dann sinnvoll sind, wenn genau<br />

definiert wird, was getestet werden soll und<br />

wie das Ergebnis – die Erfahrungen aus den<br />

Tests – konkret in weitere Maßnahmen einfließen<br />

werden. Sonst verfehlt der Test seinen<br />

eigentlichen Zweck: die kontinuierliche<br />

Verbesserung der Zielgruppenansprache.<br />

Neun Tipps für erfolgreiche Tests.<br />

01. Testen Sie nur zentrale Fragen, von denen Sie sich große Wirkungen versprechen.<br />

02. Denken Sie daran, dass Ihr Test im nächsten Full Run, besser noch häufiger, zu<br />

Konsequenzen führen muss. Sonst ist der Test gescheitert.<br />

03. Testen Sie konsequent und geben Sie der erfolgreichen Durchführung Ihrer<br />

Tests für sich persönlich und für alle Beteiligten eine hohe Priorität.<br />

04. Legen Sie Tests wann immer möglich als Vergleichstests mit einer Kontrollgruppe<br />

an.<br />

05. Testen Sie mit jeder Testgruppe immer nur genau eine Fragestellung, also<br />

eine Variation im Vergleich zur Kontrollgruppe. Hüten Sie sich vor dem Fehler,<br />

durch eine Änderung in letzter Minute diese Grundforderung unbedacht zu<br />

verletzen.<br />

06. Testen Sie möglichst weit auseinanderliegende Alternativen. Mit Tests strebt<br />

man Erfolgssprünge und keine Randoptimierungen an.<br />

07. Vermeiden Sie allzu komplexe Testraster. Zentrale Fragen testen, heißt meistens<br />

auch wenige Fragen testen.<br />

Tests im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

08. Dokumentieren Sie alle wesentlichen Details Ihres Tests schon während der<br />

Testvorbereitung und Durchführung. Bereiten Sie insbesondere Ihr Controllingtool<br />

und die Testpräsentation frühzeitig vor.<br />

09. Kontrolle! Kontrolle! Kontrolle! Ein Test, der Ihnen diesen Aufwand nicht wert<br />

ist, ist gar keinen Aufwand wert.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


05<br />

Glossar, Studien<br />

und Fachliteratur.<br />

55<br />

Glossar . Literaturtipps<br />

Glossar.<br />

Ausschießen<br />

Zusammenstellen der Seiten einer Druckform, so dass sich nach dem Druck und dem<br />

Falzen der Druckbogen die jeweiligen Seiten in der richtigen Reihenfolge befinden.<br />

Bad debts<br />

Adressen von Kunden mit schlechter Zahlungsmoral oder von solchen, die häufig Bestellungen<br />

zurücksenden.<br />

Beschnitt/Anschnitt<br />

Produktionsbedingter Rand, der über das Papierformat hinausgeht, um Blitzer nach dem<br />

Schneiden zu vermeiden.<br />

Blitzer<br />

Entstehen, wenn aneinander grenzende Farbflächen das Trägermaterial (z. B. weißes Papier)<br />

durchscheinen lassen. Dies kann eine Folge von ungenauer Bogenmontage (Film),<br />

ungenauer Papierführung in der Druckmaschine oder aber Passerungenauigkeit sein.<br />

Cabbage Letter<br />

Illustrierter Werbebrief (z. B. mit Produktfotos). Kommt zum Einsatz, wenn bei einem<br />

Mailing aus Gewichts- oder Kostengründen kein zusätzliches Prospekt vorgesehen ist.<br />

CpC<br />

Cost per Contact. Diese Kennziffer beschreibt die Summe, die ein Kontakt mit einem Mailingempfänger<br />

kostet. Berechnung: Gesamtkosten der Aktion (Werbemittel, Versand,<br />

Porto) dividiert durch die Auflage bzw. die Anzahl erreichter Personen.<br />

CpI<br />

Cost per Interest/Cost per Information. Mit dieser Kennziffer werden die Kosten für einen<br />

gewonnenen Interessenten ausgedrückt. Die Summe der Kosten aller notwendigen Aktivitäten<br />

wird dabei durch die Zahl der gewonnenen Interessenten geteilt.<br />

CpO<br />

Cost per Order. Die Summe, die die Gewinnung eines Auftrages/einer Bestellung kostet.<br />

Dabei ist zu beachten, dass sich gute CpO-Werte durch eine hohe Stornierungsrate deutlich<br />

verschlechtern können.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


56<br />

Glossar . Literaturtipps<br />

Falzarten<br />

Hier unterscheidet man zwischen Einbruchfalz,<br />

Wickelfalz, Zickzackfalz (→ Leporellofalz),<br />

Fensterfalz (Altarfalz), Kreuzbruchfalz<br />

und Parallelfalz.<br />

Filter<br />

Alle negativ auf den Leser wirkenden Elemente<br />

eines Mailings (z. B. der falsch geschriebene<br />

Name). Überwiegen in einem<br />

Mailing diese Filter, kommt es nicht zur<br />

gewünschten Reaktion.<br />

Fixationspunkte<br />

Bilder, Grafiken und Textstellen in Werbemitteln,<br />

die dem Leser aufgrund ihrer Gestaltung<br />

sofort ins Auge fallen. Je mehr Fixationspunkte<br />

ein Werbemittel aufweist,<br />

die dem Betrachter Vorteile signalisieren,<br />

desto grösser ist die Chance, dass es gelesen<br />

wird.<br />

Free-ride offer<br />

Angebot, das „frei mitreitet“, nämlich als<br />

Beilage zu einer Warensendung oder<br />

Rechnung. Solche Angebote werden in<br />

der Regel beachtet; sie nützen zudem das<br />

Porto einer Sendung ohne Zusatzkosten<br />

voll aus.<br />

Gadget-Letter<br />

Gadget (englisch für Dreh, Kniff) bezeichnet<br />

in der Direktwerbung Blickfänger wie<br />

z. B. aufgeklebte Münzen, die den Aufmerksamkeitswert<br />

eines Briefes erhöhen.<br />

Sie sollten jedoch daran denken, dass<br />

sich Gadget-Letters oft nur bei kleineren<br />

Auflagen lohnen, da der hohe Anteil an<br />

Handarbeit mit entsprechendem Zeitund<br />

Kostenaufwand verbunden ist.<br />

Gewichtsberechnung<br />

Das Gewicht eines Versandwerbemittels<br />

ist ein wesentlicher Kostenfaktor (Portokosten),<br />

der bereits bei der Konzeption berücksichtigt<br />

werden sollte. Eine einfache<br />

Formel, mit deren Hilfe Sie das Gewicht<br />

eines Bestandteils ermitteln können: Papierfläche<br />

in Quadratzentimeter multipliziert<br />

mit dem Papiergewicht, geteilt<br />

durch 10.000.<br />

Halbwertzeitpunkt<br />

Der sogenannte Halbwertzeitpunkt bietet<br />

die Möglichkeit, bereits vor dem Auslaufen<br />

einer Mailing-Aktion den voraussichtlichen<br />

Erfolg abzuschätzen. Er markiert<br />

einen Zeitpunkt im Ablauf der Reaktionen<br />

auf eine Aussendung. Der Halbwertzeitpunkt<br />

liegt dabei in der Regel ein bis zwei<br />

Tage nach Erreichen des höchsten Tageseingangs,<br />

zum Beispiel an Bestellungen.<br />

Die Halbwertzeit erlaubt ein annähernd<br />

genaues Vorausbestimmen des Gesamtergebnisses.<br />

Als Faustregel gilt: Verdoppeln<br />

Sie das bis zu diesem Zeitpunkt erzielte<br />

Ergebnis, erhalten Sie das ungefähre Endergebnis<br />

an Rückläufen.<br />

Handraising<br />

<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-Maßnahmen, welche<br />

hauptsächlich die Gewinnung von neuen<br />

Adressen zum Ziel haben und sich auf<br />

eine direkte Reaktion stützen (z. B. Gewinnspiel).<br />

Hot List<br />

Auch „heiße Liste“, ist der aktuellste und<br />

bestverkaufende Teil einer Adressliste (aktive<br />

Kunden, die kürzlich gekauft haben).<br />

Hybrid Mail<br />

Hybrid Mail ist eine Mischform aus elektronischer<br />

und herkömmlicher Post: Das<br />

Mailing wird dabei in elektronischer Form<br />

versandt, die Datei anschließend vom Service<br />

Provider des entsprechenden Postdienstleisters<br />

ausgedruckt und als normaler<br />

Brief an die Empfänger verschickt.<br />

Das Besondere: Beim Postdienstleister<br />

sollen die elektronisch eingegangenen<br />

Mails sortiert und automatisch verteilt<br />

werden, so dass ein Mailing jeweils an<br />

dem Standort ausgedruckt wird, der sich<br />

am nächsten zur Adresse des Empfängers<br />

befindet. Das Hybrid Mail soll damit<br />

schneller beim Empfänger ankommen, als<br />

auf dem üblichen Postweg.<br />

Imprinting<br />

Bezeichnung für den nachträglichen Eindruck<br />

auf bereits fertiggestellte Werbemittel.<br />

Individualisierung<br />

Neben der persönlichen Ansprache (→ Personalisierung)<br />

enthalten solche Mailings<br />

auch noch speziell auf den Empfänger zugeschnittene<br />

Inhalte wie zum Beispiel Bildelemente,<br />

Produktangebote oder Texte.<br />

Inline-finishing<br />

Die Ausführung mehrerer Arbeitsgänge<br />

im Lettershop, komplett an einer Maschine<br />

(z. B. kuvertieren, schließen, frankieren).<br />

Kalte Liste<br />

„Kalte Adressen“, werden im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

diejenigen Adressen genannt, die noch<br />

nicht das Merkmal „Postkäufer“ tragen.<br />

Kicker-Brief<br />

Nachfassbrief, der dem Kunden einen Anstoß<br />

(Kick) geben soll, zu reagieren bzw.<br />

zu bestellen.<br />

Konfektionierung<br />

Das Versandfertigmachen von Mailing-<br />

Einzelteilen im Lettershop ( z. B. falzen der<br />

Werbemittel, kuvertieren, frankieren der<br />

Sendungen).<br />

Kontrolladressen<br />

Mit kleinen Änderungen an den Adressen<br />

von Vertrauenspersonen, deren Anschriften<br />

Sie in Ihre Adressenliste einbauen,<br />

erkennen Sie sofort Missbrauch und<br />

Mehrfachverwendung. Voraussetzung ist


57<br />

Glossar . Literaturtipps<br />

jedoch, dass diese Erkennungsmerkmale<br />

die Postzustellung nicht beeinträchtigen.<br />

Wichtig ist ferner, diese Änderungen<br />

so deutlich zu gestalten, dass sofort<br />

klar erkennbar ist, dass es sich hier um<br />

Kontrolladressen handelt. Weiter muss<br />

berücksichtigt werden, dass bei einem<br />

eventuellen Adressenabgleich die Kontrolladressen<br />

nicht ausgeschieden oder<br />

als solche erkannt werden. Ebenfalls wichtig:<br />

Die Kontrolladressen sollen möglichst<br />

gleichmäßig im gesamten Kundengebiet<br />

verstreut liegen.<br />

Lead<br />

Amerikanische Bezeichnung für Interessentenanschrift.<br />

Leporellofalz<br />

auch Harmonikafalz. Zickzack-Falz, bei<br />

dem der Bogen abwechselnd nach vorne<br />

und nach hinten gefalzt wird. Leporellofalz<br />

ist nur bedingt für die maschinelle<br />

Kuvertierung geeignet.<br />

Lift-Letter<br />

Zusätzlicher Brief, der einem Mailing beigefügt<br />

wird, um als Verstärker den Rücklauf<br />

zu erhöhen (zu „liften“). Lift-Letter<br />

beginnen häufig mit „Lesen Sie dies nur,<br />

wenn Sie unser Angebot nicht wahrnehmen<br />

wollen ...“.<br />

Mail-order Advertising<br />

Sammelbegriff für alle Werbeaktionen,<br />

die den Empfänger der Botschaft zur Reaktion<br />

per Post veranlassen sollen.<br />

Matchcode<br />

Einzelne Adressenfelder (Extrakte) aus<br />

den Adressen, die bei einem Dublettenabgleich<br />

miteinander verglichen werden,<br />

mit dem Ziel, Doppeladressen aufzufinden<br />

und zu eliminieren.<br />

Mikrogeographische Selektion<br />

Konsumverhalten und Kaufkraft der Käufer<br />

werden mit Hilfe verschiedener Zusatzinformationen<br />

in direkte Beziehung<br />

zum Wohnumfeld gesetzt.<br />

Multi-Mailing<br />

auch Verbundwerbung. Gemeinsames<br />

Mailing verschiedener Unternehmen, die<br />

zwar unterschiedliche Produkte bewerben,<br />

jedoch die gleiche Zielgruppe ansprechen.<br />

Mystery Gift<br />

Unter einem Mystery Gift versteht man<br />

ein Überraschungsgeschenk, das „dramatisch“<br />

angekündigt wird und den Reiz,<br />

sich mit einem Mailing zu beschäftigen,<br />

erhöhen soll.<br />

Name-gathering<br />

Eine Form der Freundschaftswerbung, bei<br />

der der Angeschriebene gebeten wird,<br />

weitere Personen zu nennen, die sich<br />

ebenfalls für das ausgelobte Angebot interessieren<br />

könnten. Besonders in Kombination<br />

mit Prämienanreizen eine wirkungsvolle<br />

Methode, neue Adressen zu<br />

gewinnen.<br />

Nassauer<br />

Personen, die regelmässig an Gewinnspielen<br />

teilnehmen bzw. Informationen oder<br />

kostenlose Warenproben anfordern, obwohl<br />

sie keinerlei Kaufabsichten haben.<br />

Nixie<br />

Unzustellbare Adresse.<br />

Nixie-Pool<br />

Datei, in der unzustellbare Adressen erfasst<br />

sind. Dieser Nixie-Pool kann mit anderen<br />

Adressenbeständen abgeglichen<br />

werden, um die darin enthaltenen unzustellbaren<br />

Adressen zu ermitteln und zu<br />

eliminieren.<br />

Opazität<br />

Lichtundurchlässigkeit.<br />

Overkill<br />

Anschriften, die bei einem Adressenabgleich<br />

fälschlicherweise als Dubletten<br />

ausgewiesen werden, jedoch keine sind.<br />

Papier<br />

Naturpapier:<br />

1. maschinenglatt – für Briefe, Prospekte<br />

mit Grobraster, Mitteilungen usw.<br />

2. einseitig glatt – für Verpackungen aller<br />

Art, Banderolen usw.<br />

3. satiniert – die meisten farbigen Papiere<br />

sind satiniert. Die mechanisch geglättete<br />

Oberfläche wird besonders beim Schreibpapier<br />

benötigt.<br />

4. geprägt, gehämmert – ausgefallene<br />

Struktur, wertvoller Eindruck bei Briefen,<br />

Prospekten, Speisekarten usw.<br />

Gestrichenes Papier:<br />

1. Chrompapier – einseitig gestrichen, für<br />

Etiketten, feine Verpackungen usw.<br />

2. Kunstdruckpapier – beidseitig gestrichen,<br />

für repräsentative Drucke mit<br />

Feinraster.<br />

3. Maschinengestrichenes Papier – Im Gegensatz<br />

zu Kunstdruckpapier in einem<br />

Arbeitsgang bei der Herstellung mit<br />

einem Aufstrich versehen. Der Druck ist<br />

nicht so brillant wie auf Kunstdruckpapier,<br />

jedoch für alle Druckerzeugnisse<br />

geeignet.<br />

Peel-off-Label<br />

Abziehbares, wiederklebbares Selbstklebeetikett<br />

bei einem Mailing, das auf<br />

einem Reaktionsteil (z. B. Bestellschein,<br />

Antwortkarte) aufgebracht werden kann.<br />

Personalisierung<br />

Persönliche Ansprache des Empfängers<br />

bspw. eines Mailings mit Name, Anrede<br />

oder anderen persönlichen Daten.<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


58<br />

Glossar . Literaturtipps<br />

Proof<br />

Seitenandrucke aus digitalen Daten, bevor<br />

sie im Auflagendruck produziert werden.<br />

Purge-Liste<br />

Liste, deren Adressen bei einem Abgleich<br />

aus einer anderen Liste bzw. Bestand eliminiert<br />

werden. Ein typisches Beispiel einer<br />

Purge-Liste ist die sogenannte „Robinson-Liste“<br />

(Liste derjenigen Personen, die<br />

keine Direktwerbung erhalten wollen).<br />

Querschnitt-Selektion/Querschnitt-<br />

Test<br />

Hierbei wird nur eine bestimmte Adressenanzahl<br />

aus dem Gesamtbestand einer<br />

Zielgruppe selektiert und ausgegeben<br />

(z. B. jede 10. Adresse). Ein Querschnitt ist<br />

geeignet, die Werbewirksamkeit eines<br />

Produktes oder eines Mailings vorab zu<br />

testen, ehe man die komplette Zielgruppe<br />

anspricht.<br />

RGB<br />

Primärfarben (Rot, Grün, Blau) der additiven<br />

Farbmischung (Lichtfarben).<br />

Rohbogen<br />

Unbeschnittener Druckbogen.<br />

Sample<br />

Muster. Im <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> die Bezeichnung<br />

für eine Selektion aus einem Gesamtmarkt<br />

für Testansprachen.<br />

Sandwich-Etikette<br />

Ablösbare Selbstklebeetikette.<br />

Selfliquidators<br />

Werbemittel, die zum Selbstkostenpreis<br />

oder nur knapp darüber angeboten werden.<br />

Selfmailer<br />

Versandwerbemittel ohne Umhüllung.<br />

Häufig ein, zu einer Karte gefalztes und<br />

zusammengeklebtes Prospekt.<br />

Single-sheet-Mailings<br />

Bieten die Produkte nicht in einem einzigen<br />

Prospekt an, sondern präsentieren<br />

jedes Produkt auf einem separaten Extra-<br />

Flyer.<br />

Split-Run-Test<br />

Testverfahren bei Werbeaktionen, bei<br />

dem unterschiedliche Werbemittel auf<br />

ihre Wirksamkeit getestet werden.<br />

Storyletter<br />

Werbebrief, der eine Geschichte erzählt<br />

und so zum eigentlichen Angebot führt.<br />

Da eine Geschichte den Leser mehr fesselt<br />

als die nüchterne Auflistung von Fakten,<br />

ist dies eine sehr wirksame Werbetechnik.<br />

Streuplan<br />

auch Mediaplan oder Verteilplan. Daraus<br />

geht hervor, welches Werbemittel wann<br />

und in welchem Umfang wo eingesetzt<br />

wird.<br />

Streuverluste<br />

Werbesendungen gehen an die „falsche<br />

Zielgruppe“, d. h. das Angebot entspricht<br />

nicht den Interessen des Empfängers.<br />

Sweepstake<br />

Passive Form des Gewinnspiels in Mailings,<br />

bei dem die Gewinner schon vorher<br />

feststehen (z. B. das Freirubbeln von Gewinnfeldern<br />

oder -nummern).<br />

Syndicated Mailing<br />

Form des Mailings, bei dem sich mehrere<br />

kleine und mittlere Unternehmen (meist<br />

Händler) zusammenschließen, um in<br />

großen Auflagen vorproduzierte Werbemittel<br />

(oft vom Hersteller zur Verfügung<br />

gestellt) zu nutzen. Der einzelne Werbungstreibende<br />

muss dann nur noch sein<br />

Firmenlogo und seine Adresse eindrucken<br />

lassen und das Mailing versenden.<br />

Token<br />

Oberbegriff für Bestellmarken, die auf ein<br />

Bestellformular aufgeklebt werden müssen.<br />

Die Token-Technik ist eine effektvolle<br />

Bestelltechnik, die insbesondere an den<br />

Spieltrieb appelliert und den Leser förmlich<br />

zur Aktion einlädt.<br />

Typologie<br />

Klassifizierung von Zielgruppen.<br />

Underkill<br />

Bezeichnet beim Adressenabgleich doppelte<br />

Adressen, die nicht als solche erkannt<br />

werden.<br />

Wallet<br />

Bezeichnung für eine Tasche bzw. Innenhülle,<br />

in die die Einzelteile eines Mailings<br />

gesteckt werden.<br />

Zuschuss<br />

Überschuss von Druckbogen, der zum<br />

Einrichten der Druckmaschine und für die<br />

Weiterverarbeitung benötigt wird.


59<br />

Studien und Fachliteratur.<br />

Glossar . Literaturtipps<br />

Zielgruppenstudien.<br />

Trend Tracking Kids® 2005<br />

(Die neue Ausgabe der Studie Trend Tracking<br />

Kids® 2006 erscheint im Sommer).<br />

Stichprobe: 1.422 Jugendliche zwischen 6-<br />

19 Jahren.<br />

Inhalt: Überblick über den deutschen Kinder-<br />

und Jugendmarkt. Themen sind zum<br />

Beispiel Lieblingsstars, Lieblingsfernsehsendungen<br />

und -zeitschriften, Freizeitaktivitäten<br />

und Spielzeug, Besitz und Nutzung<br />

von PC, Internet, Konsole und Handy,<br />

Einnahmen und Ausgaben<br />

Bezugsquelle und weitere Informationen:<br />

www.iconkids.com<br />

Kosten: 250,– EUR plus MwSt.<br />

Timescout<br />

Erscheinungsdatum Februar 2006. Befragung<br />

von insgesamt 800 Jugendlichen in<br />

neun österreichischen Landeshauptstädten.<br />

Inhalt: Befragt werden ausgewählte<br />

Trendsetter und Early Adopters, die jugendkulturelle<br />

Trends der kommenden 6<br />

bis 12 Monate vorwegnehmen.<br />

Bezugsquelle: tfactory – Agentur für Jugendmarkt-<br />

und Meinungsforschung,<br />

Bauernmarkt 6/4, 1010 Wien<br />

www.tfactory.com<br />

Kosten: 2.250,– EUR, Module auch einzeln<br />

ab 190,– EUR beziehbar<br />

Jugend Online 2005<br />

Inhalt: Vier Bände zu folgenden Schwerpunkten:<br />

Typologie der sozialen Bezugssysteme,<br />

Freizeitverhalten und Sport, Medienverhalten,<br />

Lebensverhältnisse, Konsumverhalten<br />

Bezugsquelle: Fessel-Gfk Sozialforschung,<br />

Wien, Angelika Kofler, Abteilungsleiterin<br />

Sozialforschung, angelika.kofler@gfk.at<br />

Kosten: verschiedene Bände, Gesamtpaket<br />

5.000,– EUR<br />

Generation 50 plus<br />

Inhalt: Zwei Bände zu unterschiedlichen<br />

Themenbereichen, Einstellungen und Lebenswelten<br />

Bezugsquelle: Fessel-Gfk Sozialforschung,<br />

Wien, Angelika Kofler, Social Research, angelika.kofler@gfk.at<br />

Kosten: Gesamtpaket 3.960 EUR, Band<br />

1 Typologie Generation 50 plus 2003:<br />

1.900,– EUR/Band 2 Einstellungen und<br />

Lebenswelten der Generation 50 plus<br />

2003: 2.500,– EUR<br />

Female Forces – Der Megatrend Frauen<br />

und seine Auswirkungen auf den Konsum<br />

und das Business von morgen, von Kirsten<br />

Brühl und Susanne Westphal, Kelkheim<br />

Dezember 2004, 104 Seiten, ISBN<br />

3-938284-02-1<br />

Inhalt: Der Megatrend Frauen wird unsere<br />

Gesellschaft tief greifend verändern, denn<br />

es geht um eine grundlegend andere Art,<br />

die Welt zu sehen und zu strukturieren.<br />

Neue weibliche Denk- und Handlungsmuster<br />

werden zukünftig die Arbeits- und<br />

Konsummärkte massiv prägen. Die Studie<br />

zeigt, wie abseits der Geschlechterrollen<br />

individuelle Lebensräume entstehen,<br />

welche Frauen-Typen Zukunft haben und<br />

warum Konsumentinnen eine andere Ansprache<br />

brauchen.<br />

Bezugsquelle: Info und Bestellung unter<br />

www.zukunftsinstitut.de<br />

Kosten: 190,– EUR<br />

Erfolgsstudie <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>


60<br />

Glossar . Literaturtipps<br />

Brigitte Kommunikationsanalyse 2006,<br />

erscheint im Juli 2006. Befragung von ca.<br />

5.000 Frauen bundesweit zwischen November<br />

2005 und Januar 2006<br />

Inhalt: Konsumtrends und Mediennutzung<br />

bei Frauen zwischen 14 und 64. Die<br />

KA wird alle zwei Jahre erhoben und ist<br />

daher für Trendaussagen geeignet.<br />

Bezugsquelle: Anzeigenabteilung der<br />

Frauenzeitschrift Brigitte, Verlag Gruner +<br />

Jahr, Hamburg, www.media.brigitte.de<br />

Kosten: k.A.<br />

Gender Study<br />

Inhalt: Die Mehrheit der weiblichen Führungskräfte<br />

und Unternehmerinnen fühlen<br />

sich als Konsumentinnen von der Werbung<br />

kaum oder gar nicht angesprochen.<br />

Wie nehmen Entscheiderinnen Werbung<br />

wahr? Empfehlungen zur Werbemittelgestaltung<br />

für die Zielgruppe der Frau.<br />

Bezugsquelle:<br />

kampers@mediaanalyzer.com<br />

Trendstudie „Moderne Helden“<br />

Inhalt: Der neue Mann wird in seiner<br />

Desorientierung und auf der Suche nach<br />

neuen Rollenbilder in der Gesellschaft beschrieben.<br />

Aktuelle Männertypen und ihre<br />

Lebensentwürfe sind ebenso Thema wie<br />

Werbestrategien, die bei der männlichen<br />

Zielgruppe ankommen.<br />

Bezugsquelle: GQ Gentlemen‘s Quarterly,<br />

www.condenast.de<br />

Männer, richtige Männer, 2004<br />

Inhalt: Die Studie schätzt das Potenzial der<br />

Zielgruppe anhand soziodemographischer<br />

Entwicklungen, Lebensformen und Bildungbzw.<br />

Berufstätigkeit von Männern<br />

ein. Dabei werden wesentliche Einflussfaktoren<br />

auf das Konsumverhalten von<br />

Männern analysiert, die in verschiedenen<br />

Typen und „Männerwelten“ münden. Die<br />

Studie soll die Beurteilung der Zielgruppe<br />

„Männer“ für die eigene Produkt- und <strong>Marketing</strong>planung<br />

ermöglichen und kenntlich<br />

machen, welche Marktpotenziale bestehen<br />

und welche alternativen Vertriebskonzepte<br />

für die Ansprache welcher Männer<br />

geeignet erscheinen.<br />

Bezugsquelle: BBE Unternehmensberatung<br />

GmbH, www.markt-studie.de<br />

Kosten: 700,– EUR (PDF, Papierversion, CD-<br />

ROM) plus 16 MwSt.<br />

<strong>Erfolgsfaktoren</strong> im Männermarketing,<br />

2003<br />

Inhalt: Welche Männertypologien gibt es?<br />

Wie definieren sich österreichische Männer<br />

heute selbst und in Bezug auf Frauen?<br />

Welche Konsumtrends und Werbeaffinitäten<br />

finden sich in der männlichen Zielgruppe?<br />

Bezugsquelle: Karmasin Motivforschung,<br />

Wien, www.karmasin.at<br />

Kosten: Die Studie ist modular aufgebaut.<br />

Gesamtumfang: 500,– EUR plus 20<br />

% MwSt.<br />

FamilienAnalyse. Mehr Kinder. Mehr<br />

Leben.<br />

Inhalt: ELTERN for family und ELTERN haben<br />

im Januar 2005 zwei umfangreiche<br />

Studien publiziert, die Familien, Märkte<br />

und Medien unter die Lupe nimmt und<br />

besonders das Konsumverhalten von Familien<br />

untersucht.<br />

Bezugsquelle: Der Berichtsband zur EL-<br />

TERN FamilienAnalyse ist erhältlich in<br />

der ELTERN Anzeigenabteilung, Weihenstephanerstr.<br />

7, 81673 München, Telefon:<br />

089/4152-612, E-Mail: eibach.gudula@guj.de<br />

Kosten: 40,– EUR<br />

Österreichische Media-Analyse 2004<br />

Inhalt: Mediennutzung, Informations-Interessen<br />

und Anschaffungspläne etc. nach<br />

Alter, Beruf, Geschlecht, Bildung und Ortsgröße,<br />

getrennt für jedes Bundesland.<br />

Bezugsquelle: Verein Arbeitsgemeinschaft<br />

Media-Analysen, Wien<br />

www.media-analyse.at<br />

Kosten: k.A.<br />

Lifestyle thematische Sondererhebungen<br />

2001 bis 2005<br />

Inhalt: Die Lifestyle-Erhebung 2003 befasst<br />

sich unter anderen explizit mit dem<br />

Thema „Mann und Frau in Österreich“:<br />

Gesellschaftspolitische Typologie, Freizeitaktivitäten,<br />

Lebenseinstellungen, Mediennutzung,<br />

Konsumverhalten


61<br />

Glossar . Literaturtipps<br />

Bezugsquelle und nähere Infos: FESSEL-<br />

GfK, Institut für Marktforschung Ges.<br />

m.b.H., Wien, Dr. Angelika Kofler, Abteilungsleiterin<br />

Sozialforschung, angelika.<br />

kofler@gfk.at<br />

Kosten: Die Erhebungen haben unterschiedliche<br />

Preise. Die Lifestyle 2003 kostet<br />

3.500,– EUR<br />

Literaturtipps:<br />

Schöberl, Markus<br />

Tests im Direktmarketing<br />

Redline Wirtschaftsverlag, 2004<br />

32,00 EUR<br />

ISBN: 3636030086<br />

Baron, Gabriele<br />

Schritt für Schritt zur erfolgreichen Mailing-<br />

Aktion<br />

IM <strong>Marketing</strong>-Forum, 2004<br />

24,90 EUR<br />

ISBN: 3930047500<br />

Holland, Heinrich<br />

<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Verlag Vahlen, 2004 (2.überarb. Auflage)<br />

59,00 EUR<br />

ISBN: 3800630265<br />

Dallmer, Heinz (Herausgeber)<br />

Das Handbuch. <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong> & More<br />

Gabler Verlag, 2002<br />

198,00 EUR<br />

ISBN: 340986699X<br />

Vögele, Siegfried<br />

Neunundneunzig (99) Erfolgsregeln für <strong>Direct</strong><br />

<strong>Marketing</strong>.<br />

Moderne Industrie, 2003 (5.Auflage)<br />

32,00 EUR<br />

ISBN: 3478255015<br />

Fachzeitschriften.<br />

<strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Magazin für kundenorientierte Kommunikation,<br />

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Die praxisnahe Fachpublikation berichtet jeden<br />

Monat über ein ausgewähltes Schwerpunktthema<br />

aus dem Bereich des Direktund<br />

Dialogmarketings. Kompakt werden<br />

hier unterschiedliche Aspekte und Blickwinkel<br />

aufgezeigt.<br />

Herausgeber: IM <strong>Marketing</strong>-Forum GmbH,<br />

D-76275 Ettlingen<br />

www.im-marketing-forum.de<br />

Linktipps.<br />

www.dmvoe.at<br />

Seite des <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>verbands Österreich<br />

unter anderem mit Brancheninfos<br />

und Studien<br />

www.tests-im-direktmarketing.de<br />

Website mit Tipps zu <strong>Direct</strong> <strong>Marketing</strong>-<br />

Tests<br />

www.markt-studie.de<br />

Studienportal, das unter anderem aktuelle<br />

Zielgruppenstudien auflistet<br />

www.im-marketing-forum.de<br />

M a g a z i n f ü r k u n d e n o r i e n t i e r t e K o m m u n i k a t i o n<br />

Über Zielgruppendefinition<br />

und<br />

Dialogkonzepte<br />

im Business-to-<br />

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