FIVE YEARS OF PASSION 22–26 April 2009 - Open Space
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20, 21<br />
KATRIN PLAVCAK<br />
GALERIE MEZZANIN GMBH<br />
Getreidemarkt 14 / Eschenbachgasse<br />
1010 Vienna, Austria<br />
Phone +43 1 5264356<br />
Fax +43 1 5269187<br />
office@galeriemezzanin.com<br />
www.mezzaningallery.com<br />
HERE YOU LEAVE TODAY AND ENTER THE WORLD<br />
<strong>OF</strong> YESTERDAY, TOMORROW AND FANTASY<br />
Es gibt eine kleine Bronzeplakette, die über dem<br />
Eingang von Disneyland den Besucher mit folgendem<br />
Text begrüßt: „Here you leave today and enter the<br />
world of yesterday, tomorrow and fantasy”.<br />
Die Plakette ist nur klein, und leicht zu übersehen, doch<br />
sie formuliert ein Versprechen, dem Millionen von<br />
Mensch seit Anbeginn der Unterhaltungskultur nur<br />
allzugerne folgen.<br />
Claus Richters Arbeitsfeld ist diese flüchtige Welt der<br />
Unterhaltung, der unerreichbaren Verheißungen von<br />
Kulissen, Kostümen und blinkenden Lichtern. In raum -<br />
greifenden Installationen re-inszeniert er aus einfachen<br />
Materialien die multimillionen Dollar teuren Kunst -<br />
welten, mit denen Hollywood und Themenparks wie<br />
Disneyland den Wunsch nach einer anderen,<br />
magischen Welt immer aufwändiger und immersiver<br />
illustrieren. Richter bedient sich dabei den Arbeits -<br />
Es sind oft Aliens, fremdartige Gestalten oder Monster, die die Bilder<br />
und Raumbilder von Katrin Plavcak bevölkern. Rätselhafte Wesen<br />
mutieren zwischen fantastischen Bildfindungen und Figuren aus<br />
Horror- und Science Fiction Filmen. Weit auf gerissene Augen starren<br />
einen an, suchen den Weg aus dem Bild. Katrin Plavcak greift auf<br />
Motive aus diesen Genres nicht zuletzt auf Grund einer ver scho be -<br />
nen Perspektive, auf den distanzierten Blick zurück. Besonders<br />
deutlich wird dies, wenn die Künstlerin ihre Bilder mit Zeichnungen,<br />
Objekten und Skulpturen in räumlichen Anordnungen zu sam men führt.<br />
Kulissenhafte Modelle von Röhren, polymorphe Körper, utopische<br />
Architekturen und netzartige Strukturen, wie die der Geodesic<br />
Domes setzt sie vor ihre Bilder, konfrontiert sie mitei nan der, bringt<br />
ihre mediumsspezifischen Qualitäten zur Sprache. Die Gemälde<br />
Katrin Plavcaks erzeugen auf diese Weise Parallelwelten, Welten in<br />
denen Verschiebungen und Ausweitungen von Grenzen einen dyna -<br />
mischen Prozess des Schauens, des Zuschauens in Gang setzen.<br />
Das Zuschauen könnte eine Aktivität sein, ‘eine Aktivität welche<br />
die, denen man zuschaut, auf den Sprung bringt oder: ändert’, wie<br />
Peter Handke in den ‘Spuren der Verirrten’ schreibt. Diese Form der<br />
Dynamik erreicht Katrin Plavcak mit der Differenz der Zeichen zu -<br />
einander. Sie zwingt den/die Schauer/ in innerhalb und außer halb<br />
des Bildes zu sein. Der Imagination und Illusion der Bildwelten steht<br />
die Präsenz der Objekte und Modelle gegenüber. Katrin Plavcak gibt<br />
mit der unabdingbaren Ver quickung von Nähe und Distanz Einblick<br />
in die eigenen Arbeitsbedingungen, in die Arbeit mit malerischen<br />
Effekten und räumlicher Dekonstruktion.<br />
Helmut Draxler spricht in seinem Manuskript zu dem Film ‘Time<br />
Code’ von Mike Figgis, von ‘Ent fremdungsgewinn als grundlegender<br />
Vorausset zung von Kritik und antiidealistischer ästhetischer Erfah -<br />
rung’. Nicht das Lamento über neoliberale Individualisierungs nöte,<br />
sondern ein mehr an Distanz in der Entfremdung wäre produktiv für<br />
einen kritischen Blick. Für Katrin Plavcak scheint genau diese Entfremdung<br />
von Bedeutung zu sein, wenn sie über den ikono gra phischen<br />
Kanon des Weltraums hinaus, stets Brüche und Dissonan zen in der<br />
eigenen Bildsprache implantiert. (Aus „We are all astronauts“ von<br />
Eva Maria Stadler 2007)<br />
Hoffnung Zukunft, 2008, Öl / Baumwolle, 170 x 140 cm<br />
CLAUS RICHTER<br />
GALERIE EVA WINKELER<br />
Bethmannstr. 13<br />
60311 Frankfurt/ Main, Germany<br />
Phone +49 69 90029336<br />
galerie@evawinkeler.com<br />
www.evawinkeler.com<br />
techniken von Fans, die Objekte und Kulissen ihrer<br />
Lieblingsfilme nachbauen oder ganze Miniatur-Themen -<br />
parks in Garagen und auf Brachflächen errichten, und<br />
in diesen Re-Materialisierungen der kommerziellen<br />
Entertainmentindustrie neue und eigene Geschichten<br />
erzählen. In den vergangenen Jahren schuf Richter so<br />
von einer 300 Meter langen Achterbahn aus Schaum -<br />
stoff über eine funktionstüchtige Geister bahn bis hin<br />
zu einem kompletten Themenpark in den Rängen der<br />
Festhalle Frankfurt (in Zusammenarbeit mit Tobias<br />
Rehberger) nach und nach ein eigenes mit Verlock -<br />
ungen und Fluchtangeboten geradezu überbor dendes<br />
Vokabular. Der Wunsch nach Transzendenz, nach einer<br />
Welt, die „Larger than Life“, unalltäglich und ständig<br />
überraschend ist, bildet die Grundlage für Richters<br />
Auseinandersetzung mit der Welt des Show business,<br />
die genau diese Transzendenz scheinbar stetig lebt.<br />
Produktionsphoto, FACADE, 2007, fine art fair frankfurt<br />
BLAKE RAYNE<br />
SUTTON LANE LTD<br />
1 Sutton Lane<br />
EC1M 5 PU London, UK<br />
Phone +44 20 72538580<br />
Fax +44 20 72538580<br />
info@suttonlane.com<br />
www.suttonlane.com<br />
“My attitudes towards the medium of<br />
painting are organized by my practice<br />
that works on, and with, the material<br />
conditions of painting. The sign<br />
“painting” is to be understood as a<br />
site that is continually being construc -<br />
ted by linguistic, institutional and<br />
physical relations. The material condi -<br />
tions of the medium of painting are<br />
not reducible to its sheer physical<br />
components; they also include histori -<br />
cal and discursive conditions as well<br />
as the sign itself”. (Blake Rayne; In:<br />
“Focus New York”, Flash Art,<br />
January/February <strong>2009</strong>, p.80)<br />
Blake Rayne was born in 1969 in<br />
Lewes (Delaware). He lives and works<br />
in New York. He is a professor of<br />
Visual Arts and director of Graduate<br />
Studies at Columbia University, New<br />
York. His work was recently included<br />
in The <strong>Space</strong> of the Work and the<br />
Place of the Object at the Sculpture<br />
Centre, Long Island City in New York<br />
and has been acquired by MoMA<br />
(Museum of Modern Art, New York)<br />
for its permanent collection in 2008.<br />
September 12 – October 18, 2008<br />
Sutton Lane, Paris