Kaserne Bern, Reithalle und Stallungen - Bau-, Verkehrs - Kanton ...
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Wetterhähne<br />
Die Lichtpunkte von René Zäch<br />
Konrad Tobler, <strong>Bern</strong><br />
Einst war auf jedem Dach einigermassen wichtiger Gebäude ein<br />
Wetterhahn angebracht. Er drehte sich mit dem Wind, wie in<br />
Schuberts «Winterreise» eindrücklich zu hören ist.<br />
Solche Wetterhähne hat nun auch die <strong>Kaserne</strong> <strong>Bern</strong>, genauer:<br />
die Dachkörper von René Zäch markieren die ehemalige <strong>Reithalle</strong><br />
<strong>und</strong> die ehemaligen <strong>Stallungen</strong> der <strong>Kaserne</strong>. Heute tönt aus<br />
diesen Räumen weder Pferdegewieher noch Kavalleriemusik.<br />
Auch der Wetterhahn hat sich verändert: Zächs kugelförmige,<br />
weisse Objekte drehen sich nicht mit dem Wind. Sie besetzen<br />
alle Giebel der weit verwinkelten Dächer, sie bilden sozusagen<br />
den eigentlichen Abschluss dieser ganzen Dachlandschaft – <strong>und</strong><br />
formieren in sich selbst über der <strong>Kaserne</strong>narchitektur eine zweite,<br />
rein geometrische Ordnung; würde man diese Kugelpunkte<br />
verbinden, ergäbe sich eine Zeichnung, die einen neuen Gr<strong>und</strong>riss<br />
in die Luft schreiben würde.<br />
Besonders bei Nacht: Die Kugelkörper – es sind nichts anderes<br />
als Lampen – sind dann wie die Leuchtkörper einer Landebahn,<br />
die das im Dunkeln liegende Gebäude zwar nicht erhellen, aber<br />
bezeichnen. Das ist, gerade bei einem ehemaligen militärischen<br />
Komplex, eine Vorstellung, die nicht ohne Ironie ist: keine Tarnung,<br />
sondern eine offensive Markierung dienen Zächs Lichtkörper<br />
letztlich nur sich selbst – als Bild.<br />
41<br />
Girouettes<br />
Les points lumineux de René Zäch<br />
Konrad Tobler, <strong>Bern</strong>e<br />
Jadis, le toit de tous les bâtiments un tant soit peu importants<br />
était muni d’une girouette, qui tournait avec le vent comme on<br />
peut l’entendre nettement dans «Le voyage en hiver» de Schubert.<br />
La caserne de <strong>Bern</strong>e est également équipée de sortes de<br />
girouettes, mais il s’agit ici d’éléments construits par René Zäch,<br />
afin de caractériser de manière originale le toit de l’ancienne halle<br />
d’équitation et des anciennes écuries de la caserne. On n’entend<br />
plus les hennissements des chevaux ni la musique de la<br />
cavalerie, et même les girouettes ont changé. Les objets blancs<br />
et sphériques de Zäch ne tournent pas avec le vent, mais<br />
occupent tous les pignons des toits très anguleux du complexe<br />
et constituent pour ainsi dire la délimitation du paysage formé<br />
par les toits. Au-dessus de l’architecture de la caserne, ils<br />
forment comme une deuxième structure, purement géométrique.<br />
En reliant ces sphères, on obtiendrait un croquis dessiné<br />
dans l’azur.<br />
Et la nuit, ces sphères se dévoilent: ce sont des lampes, des feux<br />
balisant une imaginaire piste d’atterrissage, qui n’éclairent pas<br />
vraiment le bâtiment mais mettent en évidence ses contours.<br />
Pour un ancien complexe militaire, cette image ne manque pas<br />
d’ironie: les points lumineux de Zäch ne sont pas un camouflage,<br />
mais un marquage offensif; ils n’éclairent rien d’autre qu’euxmêmes,<br />
ne sont qu’une image.