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Geotechnische Probleme im Val-de-Travers - SGBF

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<strong>Probleme</strong>s geotechniques dans le <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>Conferences tenues a Ia 2e Assemblee generale <strong>de</strong> Ia Societe suisse <strong>de</strong> mecanique <strong>de</strong>ssols et <strong>de</strong>s travaux <strong>de</strong> fondations, le 26 avri I 195 7 a Neuchatel<strong>Geotechnische</strong> <strong>Probleme</strong> <strong>im</strong> <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>Vorträge, gehalten anlälich <strong>de</strong>r2. Hauptversammlung <strong>de</strong>r Schweizerischen Gesellschaftfür Bo<strong>de</strong>nmechanik und Fundationstechnik am 26. April 1957 in NeuenburgÜberreicht durch die0Offert par JaSchweizerische Gesellschaft für Bo<strong>de</strong>nmechanik und FundationstechnikSoclete suisse <strong>de</strong> mecanique <strong>de</strong>s sols et <strong>de</strong>s travaux <strong>de</strong> fondation


VEROFFENTLICHUNGEN DER SCHWEIZERISCHEN GESELLSCHAFTFüR BODENMECHANIK UND FUNDATIONSTECHNIKNr.1957 P. Sie<strong>de</strong>kvergriffen Praktische Erfahrungen in <strong>de</strong>r Frostforschung in Deutschland2 1957 J. Zeller und H. Zeindlervergriffen Vertikale Sanddrains, eine Metho<strong>de</strong> zur Konsolidierung wenig durchlässiger,setzungsempfindlicher Bö<strong>de</strong>n3 1957 Ch. SchaerervergriffenZur Wahl von Dammprofilen bei Staudämmen4 1957 W. Eggenberger, J. Zeller und G. Mugglinvergriffen Staudamm GöschenenalpAls Nr. 4 a auch in italienischer Sprache erschienen5 1957vergriffenA. von MoosD<strong>im</strong>ensionierung <strong>de</strong>r Straßen bezüglich Sicherheit gegen Frost6 1957vergriffenB. Gilg et M. GavardCalcul <strong>de</strong> Ia permeabilite par <strong>de</strong>s essais d'eau dans les sondages en alluvions7 1957vergriffenCh. Schaerer und M. Hol<strong>de</strong>rVersuche über mechanische Grabenverdichtung in EinigenjThun8 1957vergriffenA. WackernagelErddammbauten in Indien und Pakistan9 1959vergriffen<strong>Probleme</strong>s geotechniques dans le <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>. Conferences tenues a Ia 2 e Assembleegenerale <strong>de</strong> Ia Societe Suisse <strong>de</strong> mecanique <strong>de</strong>s sols et <strong>de</strong>s travaux <strong>de</strong> fondations,le 26 avril1957 a NeuehetelR. Ruckli: EröffnungsanspracheR. Haefeli: Die Pfahlfundation <strong>de</strong>s Viaduktes von <strong>Travers</strong>R. Haefeli: Die Rutschung von RosieresE. Wegmann: Le cadre nature! <strong>de</strong>s glissements <strong>de</strong> terrain du V ai-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>D. Bonnord et P. Schinz: Reprise en sous-aeuvre du pont <strong>de</strong> <strong>Travers</strong> et construction <strong>de</strong>s murs <strong>de</strong> bergeD. Bonnord et P. Schinz: Viaduc du Cret <strong>de</strong> I'Anneau (paraitra plus tard)j. E. Bonjour: Du compactage <strong>de</strong>s materiaux routiers10 1958vergriffenSchweizerische Beiträge und Kurzreferate zum 4. Internationalen Kongreß fürBo<strong>de</strong>nmechanik und Fundationstechnik, London, 1957Kurzreferate:A. von Moos: Bericht über die Tagung in Londonj. E. Recordon: Les proprietes fondamentotes <strong>de</strong>s sols et leur mesureH. j. Lang: Mechanische Eigenschaften <strong>de</strong>r Bö<strong>de</strong>nA. von Moos: Technik <strong>de</strong>r Felduntersuchungen und <strong>de</strong>r ProbeentnahmeH. B. <strong>de</strong> Cerenville: Les fondations en generatU. G. Peter: Pfähle und Pfahlfundationen am Londoner ErdbaukongreßM. Slahel: Straßen und FlugpistenCh. Schaerer:Erddruck auf Bauwerke und TunnelsG. Schniller: Erddämme, Böschungen und EinschnitteA. Wackernagel: Fundationsmetho<strong>de</strong>n und Untersuchungsgeräte in EnglandW. Groebli: Exkursion nach SchottlandBeiträge:R. Haefeli und H. B. Fehlmann: Messung <strong>de</strong>r Zusammendrückbarkeit in situ mit Hilfe eines Mo<strong>de</strong>llpfahlesE. j. Recordon: Determination <strong>de</strong>s caracteristiques <strong>de</strong>s terres necessaires au calcul <strong>de</strong>s fondations sursolo o!ilastiquesE. Egolf. F. Germann und W. Schand: Die Anwendung <strong>de</strong>r flexiblen Betonbauweise <strong>im</strong> StraßenbauR. Schiltknecht und H. Bickel: Kontrollmessungen am Staudamm Castilettoj. Zell er und R. Wull<strong>im</strong>ann: Scherversuche an Stützkörpermaterialien <strong>de</strong>s Staudammes Göschenenalpj. Zeller und H. Zeindler: Einbauversuche mit grobblöckigem Stützkörpermaterial <strong>de</strong>s StaudammesGöschenenalp11 1958 G. Schnitter und J. Zellervergriffen Sickerströmungen als Folge von Stauspiegelschwankungen in ErddämmenJ. Zeller und A. SchnellerEinige bo<strong>de</strong>nmechanische Eigenschaften künstlich verdichteter LockergesteineFortsetzung siehe 3. Umschlagseite


<strong>Probleme</strong>s geotechniques dans le <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>Confe:ences tenues a la 2e Assemblee generale<strong>de</strong> la Societe suisse <strong>de</strong> mecanique <strong>de</strong>s sols et <strong>de</strong>s travau <strong>de</strong> fondationsle 26 avril 1957 a Neuchitel<strong>Geotechnische</strong> <strong>Probleme</strong> <strong>im</strong> <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>Vorträge, gehalten anlässlich <strong>de</strong>r 2. Hauptversammlung<strong>de</strong>r Schweizerischen Gesellschaft für Bo<strong>de</strong>nmechanik und Fundationstechnikam 26. April 1957 in NeuenburgIN DEXR. Ruckli EröffnungsanspracheR. Haefeli Die Pfahlfundation <strong>de</strong>s Viaduktesvon <strong>Travers</strong>R. Haefeli Die Rutschung von RosieresE. Wegmann Le cadre naturel <strong>de</strong>s glissements <strong>de</strong>terrain du <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>D. Bonnard et P. Schinz Reprise en sous-ceuvre du pont <strong>de</strong><strong>Travers</strong>et construction <strong>de</strong>s murs <strong>de</strong> bergeD. Bonnard et P. Schinz Viaduc du Cret-<strong>de</strong>-l'Anneau]. Ed. Bonjour Du compactage <strong>de</strong>s materiaux routiers


Wissenschaftliche Tagung <strong>de</strong>r Schweizerischen Gesellschaft für Bo<strong>de</strong>nmechanik und Fundationstechnikvom 26./27. April 1957 in NeuenburgEröffnungsansprachevon Dr. R. Ruckfi, Eidg. Oberbauinspektor, BernI. Oberblick über die <strong>im</strong> Vaf-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> bei straßen- und1vasserbaulichen Arbeiten aufgetretenen geotechnischenS chJJJierigkeitenDer Kanton Neuenburg hatte <strong>im</strong> V ai-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> seit<strong>de</strong>m Kriege zwei große Werke <strong>de</strong>s öffentlichen Tiefbaueszu errichten, bei <strong>de</strong>ren Ausführung sich bo<strong>de</strong>nmechanische<strong>Probleme</strong> ungewöhnlicher Art stellten, dieKorrektion <strong>de</strong>r Areuse und <strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>r HauptstraßeNr. 10.Die Areusekorrektion. Die Klagen <strong>de</strong>r Bewohner <strong>de</strong>s<strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> über die <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n Überschwemmungengehen bis ins 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt zurück.Zu Anfang <strong>de</strong>s letzten Jahrhun<strong>de</strong>rts setzten systematischeStudien für eine Behebung <strong>de</strong>r Übelstän<strong>de</strong> ein. Es ist zuvermuten, daß sie nicht zuletzt durch das gelungeneLinthwerk Auftrieb erhalten hatten, wur<strong>de</strong> doch alsExperte damals auch Escher von <strong>de</strong>r Linth zugezogen.Als erste größere Korrektion gelangte 1866-1868zwischen Motier und Fleurier <strong>de</strong>r sogenannte Canal Neufzur Ausführung, <strong>de</strong>r aber nur von beschränkter Wirkungwar, da er das Problem <strong>de</strong>r Geschiebeführung ungelöstließ. Erst nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg führten dieBestrebungen <strong>de</strong>r Talschaft zur Ausarbeitung einesProjektes für die durchgehen<strong>de</strong> Korrektion <strong>de</strong>r Areuse.Diesem lagen folgen<strong>de</strong> Absichten zu Grun<strong>de</strong>: Vertiefung<strong>de</strong>s Flußbettes zur Ermöglichung <strong>de</strong>r Entwässerung <strong>de</strong>sunter <strong>de</strong>r Nässe lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n flachen Talbo<strong>de</strong>ns, Vergrößerung<strong>de</strong>s Abflußvermögens und damit Behebung <strong>de</strong>rständigen Überschwemmungsgefahr und endlich Verbesserung<strong>de</strong>s Geschiebetriebes, um ein erneutes Auflan<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Flußsohle zu verhin<strong>de</strong>rn. Das auf 10 Mio Fr.veranschlagte Projekt wur<strong>de</strong> am 17. Juni 1947 durchBun<strong>de</strong>sbeschluß von <strong>de</strong>n eidgenössischen Räten genehmigtund mit einer Subvention von 47% bedacht.Ausbau <strong>de</strong>r Hauptstraße Nr. 10. Die durch das <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>­<strong>Travers</strong> führen<strong>de</strong> Straße Nr. 10 gehört als Teilstrecke <strong>de</strong>rVerbindung Les V errieres-Neuenburg-Bern zum schwei­Zerischen Hauptstraßennetz ; ihr Ausbau figuriert <strong>im</strong>eidgenössischen Programm und wird vom Bund mit 25bis 30 % subventioniert; das Normalprofil sieht eine 7 mbreite Motorfahrbahn vor, an die sich beidseitig je 1,75 mbreite Radstreifen anschließen; dazu kommen in Ortschaftennoch Gehwege.Mit <strong>de</strong>n Arbeiten <strong>de</strong>r Areusekorrektion wur<strong>de</strong> <strong>im</strong>Jahre 1949 begonnen. Schon in <strong>de</strong>r Botschaft <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sratesan die eidgenössischen Räte wur<strong>de</strong> <strong>im</strong> Hinblick auf<strong>de</strong>n Bauvorgang auf die zu erwarten<strong>de</strong>n geologischenSchwierigkeiten hingewiesen. Was sich dann aber in <strong>de</strong>nletzten Jahren <strong>im</strong> Wasserbau und <strong>im</strong> Straßenbau an geotechnischenSchwierigkeiten einstellte, übertraf bei weitemje<strong>de</strong> pess<strong>im</strong>istische Voraussicht. Anband <strong>de</strong>r <strong>Probleme</strong>,die in kurzer Zeit <strong>im</strong> Tal zu lösen waren, ließe sichgera<strong>de</strong>zu ein Lehrgang über Bo<strong>de</strong>nmechanik schreiben.Beherrscht wur<strong>de</strong>n sie von zwei fundamentalen Bo<strong>de</strong>neigenschaften,nämlich von <strong>de</strong>r Zusammendrückbarkeito<strong>de</strong>r Kompressibilität und <strong>de</strong>r Scherfestigkeit <strong>de</strong>sBo<strong>de</strong>ns. Demnach lassen sie sich in Setzungspro bleme undin Stabilitätsprobleme einteilen. Warum sich ausgerechnet<strong>im</strong> <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> die bo<strong>de</strong>nmechanischenSchwierigkeiten <strong>de</strong>rart häuften, wird in <strong>de</strong>n einzelnenReferaten näher dargelegt.1. S etzungsprobfetJJe11. Die geotechnischen <strong>Probleme</strong>Da die Areuse auch <strong>im</strong> Gebiete <strong>de</strong>r Ortschaft <strong>Travers</strong>tiefer gelegt wer<strong>de</strong>n mußte, bestand die Befürchtung, daßdie in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Flußufer stehen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong> durchSetzungen Scha<strong>de</strong>n erlei<strong>de</strong>n könnten. Ihr baulicherZustand wur<strong>de</strong> daher vor Baubeginn genau aufgenommen.Schon vorher vorhan<strong>de</strong>ne Risse wur<strong>de</strong>n mit Hilfevon Gipssiegeln genau überwacht. Es bestand dieMöglichkeit, daß sich die Gebäu<strong>de</strong> infolge <strong>de</strong>r Absenkung<strong>de</strong>s Wasserspiegels o<strong>de</strong>r infolge einer durch dasAbgraben bewirkten Gleichgewichtsstörung o<strong>de</strong>r wegen<strong>de</strong>s Zusammenwirkens bei<strong>de</strong>r Ursachen setzten.Stärkere Setzungen zeigten die <strong>im</strong> Dorf <strong>Travers</strong>erstellten neuen Ufermauern; diese waren mit einerleichten Kippbewegung verbun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren Ursache dieexzentrische Belastung <strong>de</strong>s leicht zusammendrückbarenUntergrun<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r ein seitliches Ausweichen, also einFließvorgang, sein kann.Im eigentlichen Erdbau stellte sich das Setzungsproblembei <strong>de</strong>r Schüttung <strong>de</strong>r Dämme <strong>de</strong>r Areuse und <strong>de</strong>shohen Straßendammes, <strong>de</strong>r die westliche Rampe <strong>de</strong>rneuen Überführung be<strong>im</strong> sogenannten Cret <strong>de</strong> l'Anneaubil<strong>de</strong>t.2. StabilitiitsprobfemeZwischen Couvet und <strong>Travers</strong> wur<strong>de</strong> durch dieAreusekorrektion zwecks Streckung <strong>de</strong>s Flußlaufes eineSerpentine abgeschnitten. Da das neue Bett in sehrweichen Untergrund zu liegen kam, erfor<strong>de</strong>rten sowohl<strong>de</strong>r Aushub wie auch die Schüttung <strong>de</strong>r Uferdämmewegen <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Gleichgewichtsstörungbeson<strong>de</strong>re Sicherheitsmaßnahmen. Dank dieser ist eswährend <strong>de</strong>s Baues we<strong>de</strong>r zu größeren Uferrutschungennoch Aufblähungen <strong>de</strong>r Flußsohle gekommen.Entschei<strong>de</strong>nd wur<strong>de</strong> dagegen das Stabilitätsproblembei <strong>de</strong>r Schüttung <strong>de</strong>r Rampe für die neue Überführungbe<strong>im</strong> Cret <strong>de</strong> l'Anneau. Weil dort die Bo<strong>de</strong>nverhältnisse1


als etwas günstiger beurteilt wor<strong>de</strong>n waren als be<strong>im</strong>erwähnten Areusedurchstich, beschränkten sich diegeotechnischen Untersuchungen auf die zufolge <strong>de</strong>rKompressibilität zu erwarten<strong>de</strong>n Setzungen. Dasplötzliche Einsinken <strong>de</strong>s fast fertig geschütteten 7 mhohen Dammes zeigte dann schlagartig, daß nicht dieZusammendrückbarkeit, son<strong>de</strong>rn die Scherfestigkeit <strong>de</strong>sweichen Untergrun<strong>de</strong>s die Ausführbarkeit <strong>de</strong>s Bauwerkesbest<strong>im</strong>mt. Bei <strong>de</strong>r Diskussion <strong>de</strong>s Wie<strong>de</strong>rherstellungsprojektesstellte sich die interessante Frage, ob dieSchwierigkeiten rein bo<strong>de</strong>nmechanisch-erdbautechnischgemeistert wer<strong>de</strong>n können o<strong>de</strong>r ob die Lösung in einemleichten frei tragen<strong>de</strong>n, schw<strong>im</strong>mend fundierten Bauwerkgesucht wer<strong>de</strong>n muß. Im ersten Falle wäre mit <strong>de</strong>r Erdschüttungso lange fortgefahren wor<strong>de</strong>n, bis die Bo<strong>de</strong>nverdrängungihren Gleichgewichtszustand gefun<strong>de</strong>ngehabt hätte, ein Verfahren, das in <strong>de</strong>n nordischenLän<strong>de</strong>rn bekannt und auch bo<strong>de</strong>nmechanisch näherbeschrieben wor<strong>de</strong>n ist. Wie noch durch an<strong>de</strong>re Beiträgegezeigt wird, fiel <strong>de</strong>r Entscheid letzten En<strong>de</strong>s zugunsteneiner freitragen<strong>de</strong>n Konstruktion aus.Ein Ereignis von ebenso großer Tragweite trat <strong>im</strong>Straßenbau be<strong>im</strong> Abgraben <strong>de</strong>r Böschung bei LesRosieres ein, wo <strong>de</strong>r am Fuße angeschnittene Abhangabrutschte und die verbreiterte Straße sowie die Bahnlinieverschüttete. War die Dammsackung durch eineGleichgewichtsstörung zufolge Überbelastung gekennzeichnet,so han<strong>de</strong>lte es sich hier nun um eine Gleichgewichtsstörung,hervorgerufen durch die Entlastung, d. h.durch die Wegnahme <strong>de</strong>s zur Erhaltung <strong>de</strong>s stabilenZustan<strong>de</strong>s nötigen Gegengewichtes. Daß diese geringfügigeStörung eine so große Bewegung auslöste, läßtvermuten, daß das vorherige Gleichgewicht schon nahean <strong>de</strong>r Grenze <strong>de</strong>s labilen Zustan<strong>de</strong>s lag, entsprach dochdie neue Böschungsneigung durchaus <strong>de</strong>n Regeln <strong>de</strong>rBaukunst.Auch bei <strong>de</strong>r Areusekorrektion traten Gleichgewichtsstörungenein, die recht schwere Folgen hättenhaben können. Längs <strong>de</strong>r Bahnstation Couvet mußte amabgesenkten Flußlauf eine neue Ufermauer erstellt wer<strong>de</strong>n.Noch während <strong>de</strong>s Baues wur<strong>de</strong> ihr Fuß durchKalkwirkung so weit unterspült, daß sie am 11. Januar1952 auf etwa 30 Meter Länge absackte und teilweiseumkippte. Glücklicherweise wur<strong>de</strong> dabei die hart neben<strong>de</strong>r Mauer verlaufen<strong>de</strong> Bahnlinie nicht in Mitlei<strong>de</strong>nschaftgezogen.Oberhalb dieser Einsturzstelle ließ die Ufermauergewisse Anzeichen einer sich anbahnen<strong>de</strong>n Kippbewegungerkennen. Dank <strong>de</strong>r sofort ergriffenen Konsolidierungsmaßnahmenkonnte hier größeres Unheil verhütetwer<strong>de</strong>n.Endiguement3. Bautechnische <strong>Probleme</strong>Die erwähnten bo<strong>de</strong>nmechanischen Gegebenheitenund Ereignisse verlangten die Lösung einer Reihe bautechnischerAufgaben. Die Erdarbeiten für <strong>de</strong>n Areusedurchstichmußten so organisiert wer<strong>de</strong>n, daß we<strong>de</strong>rSackungen <strong>de</strong>r Dämme und Deponien noch in <strong>de</strong>r Sohle<strong>de</strong>s neuen Flußbettes Grundbrüche o<strong>de</strong>r Blähungen entstan<strong>de</strong>n.Die Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r eingestürzten Ufer-2VAL-OE-TRAVERSECHELLE0 500 I kmYlf


mauer längs <strong>de</strong>s Bahnhofes von Couvet erfolgte durchleichte, caissonartige Eisenbetonkonstruktionen, die aufeisernen Spundwän<strong>de</strong>n abgestützt wurdn; mit solchenSpundwän<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>te Mauerabschnittunterfangen.Eine nicht leichte Aufgabe war auch die Unterfangung<strong>de</strong>r alten Brücke in <strong>Travers</strong>, die aus he<strong>im</strong>atschützlerischenGrün<strong>de</strong>n unbedingt zu erhalten war.Die Fundation <strong>de</strong>r Brücke, die <strong>de</strong>n eingesunkenenStraßendamm be<strong>im</strong> Cret <strong>de</strong> 1' Anneau ersetzte, führte zueiner schw<strong>im</strong>men<strong>de</strong>n Pfahlgründung, und zwar ineinem Bo<strong>de</strong>n von so geringer Tragfähigkeit, wie man ihnin <strong>de</strong>r Schweiz selten als Baugrund trifft.111. FolgerungenIn <strong>de</strong>r Ausübung unserer Tätigkeit <strong>im</strong> Gebiete <strong>de</strong>sWasser- und <strong>de</strong>s Straßenbaues ist uns kein Fall bekanntgewor<strong>de</strong>n, wo auf so engem Raum und in so kurzer Zeitso viele und schwierige bo<strong>de</strong>nmechanische <strong>Probleme</strong>gelöst wer<strong>de</strong>n mußten. Es ist daher sehr zu begrüßen, daßdie Schweizerische Gesellschaft für Bo<strong>de</strong>nmechanik undFundationstechnik <strong>de</strong>m <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> eine beson<strong>de</strong>reTagung gewidmet hat, um so die dort aufgetauchten<strong>Probleme</strong> einem weitem Kreis von Fachleuten bekanntzu machen. Doch genügt dies nicht; als für öffentlicheBauaufgaben Verantwortliche und als Bo<strong>de</strong>nmechanikerobliegt uns die Pflicht, diese Erfahrungen auszuwertenund aus <strong>de</strong>n allfällig begangenen Fehlern zu lernen. Ohne<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Referaten und <strong>de</strong>r Diskussion vorgreifenzu wollen, lassen sich doch schon jetzt zwei Folgerungenziehen.1. Es hat sich erneut bestätigt, daß bei größeren Tiefbauarbeiten<strong>de</strong>n geotechnischen Fragen schon bei <strong>de</strong>rProjektbearbeitung allergrößte Aufmerksamkeit geschenktwer<strong>de</strong>n muß. Mit <strong>de</strong>r Aufstellung eines geometrischsauberen Projektes ist es nicht getan.2. Die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nmechanikers hat sichin allererster Linie <strong>de</strong>n Stabilitätsfragen zuzuwen<strong>de</strong>n,von <strong>de</strong>ren Beantwortung ja die Standsicherheit unddamit die Ausführbarkeit <strong>de</strong>r Bauwerke abhängt;<strong>de</strong>n durch die Kompressibilität bedingten Setzungsproblemenkommt <strong>im</strong> Vergleich dazu <strong>de</strong>r zweite Rangzu.Stabihtätsuntersuchungen sind recht schwierig undlangwierig; die Annahmen über die Scherfestigkeit sindnicht leicht zu treffen, beeinflussen aber das Ergebniseventuell in entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Weise. Es wäre daher erwünscht,daß einfache Näherungsmetho<strong>de</strong>n entwickeltwer<strong>de</strong>n, nach <strong>de</strong>nen die Stabilität genügend genau abgeschätztwer<strong>de</strong>n kann und die rasch erkennen lassen, woeingehen<strong>de</strong>re Untersuchungen notwendig sind. DaßSetzungsberechnungen leichter durchzuführen sind alsStabilitätsuntersuchungen darf kein Grund sein, unsereAufmerksamkeit in erster Linie <strong>de</strong>n Setzungen zuzuwen<strong>de</strong>n.Ins Gebiet <strong>de</strong>r Stabilitätsprobleme gehörenauch die Rutschungen. Hier sind Prognosen beson<strong>de</strong>rsschwierig. Wo besteht in <strong>de</strong>r Schweiz nicht überalllatente Rutschgefahr! Der erfahrene Bo<strong>de</strong>nmechanikererkennt diese allerdings an vielerlei Anzeichen, die sichvon <strong>de</strong>r Morphologie über die Botanik bis zur Toponomastik,<strong>de</strong>r Flurnamenkun<strong>de</strong>, erstrecken. Deutet nicht <strong>de</strong>rName Les Rosieres auf Schilf o<strong>de</strong>r Binsen hin, wie etwaunsere Flurnamen, in <strong>de</strong>nen das Wort Lieschen vorkommt,also etwa Lieschera, ebenfalls Örtlichkeiten,wo sich die Vernässung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns in <strong>de</strong>r sie be<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>nPflanzengesellschaft so <strong>de</strong>utlich kundtut, daß sienamengebend wird? Eine an<strong>de</strong>re Frage ist allerdings die,ob man bei <strong>de</strong>r Projektierung <strong>de</strong>r Werke <strong>de</strong>s StraßenundFlußbaues, <strong>de</strong>ren Führung meistens durch zahlreicheZwangspunkte vorgezeichnet ist, solche gefähr<strong>de</strong>teZonen vermei<strong>de</strong>n kann. Wo dies nicht <strong>de</strong>r Fall ist, hat dieBo<strong>de</strong>nmechanik das theoretische Werkzeug zur Meisterung<strong>de</strong>r erwarteten Schwierigkeiten zu liefern.In <strong>de</strong>r Folge <strong>de</strong>r vorstehend aufgezählten bo<strong>de</strong>nmechanischenEreignisse und Schwierigkeiten ist <strong>im</strong><strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> ein außeror<strong>de</strong>ntlich reichhaltiges Beobachtungs-und Untersuchungsmaterial zusammengetragenwor<strong>de</strong>n; eine ganze Reihe von Expertenberichtenbefaßt sich mit <strong>de</strong>n Einzelproblemen. Es wäre für dieAllgemeinheit, die ja die Kosten bezahlt, und vor allemfür die Fachkreise von großem Wert, wenn diese zumTeil nun brachliegen<strong>de</strong> Dokumentation von kundigerHand systematisch ausgewertet wür<strong>de</strong>. Dabei wen<strong>de</strong>tsich unser Blick in erster Linie <strong>de</strong>n Vertretern <strong>de</strong>r Wissenschaftzu, in <strong>de</strong>r Hoffnung, daß einer von ihnen o<strong>de</strong>r einerihrer Schüler diese dankbare und nützliche Aufgabeübernehmen wird.Die Pfahlfundation <strong>de</strong>s Viaduktes von <strong>Travers</strong>Von R. Haefeli, alt Prof. an <strong>de</strong>r ETH, ZürichI. Zur Wahl <strong>de</strong>r FundationsariEine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>s Viaduktes be<strong>im</strong> Cret <strong>de</strong> 1' Anneaubesteht darin, daß es auf schwanken<strong>de</strong>m Baugrund erstelltwer<strong>de</strong>n mußte. Als die Wahl <strong>de</strong>r Fundationsatt zu treffenwar, befand sich <strong>de</strong>r Untergrund in quasi turbulenter Bewegung.Die horizontalen Verschiebungskomponentenwiesen nach allen Ttichtungen. Wohl war ein <strong>de</strong>utlichesAbklingen <strong>de</strong>r Ve1 schiebungen feststellbar, doch betrugbeispielsweise die Setzungsgeschwindigkeit bei Beginn<strong>de</strong>r Fundationsarbeiten <strong>im</strong>mer noch 7 mm und mehr proMonat.Unter diesen ungünstigen Umstän<strong>de</strong>n kam eine Flachgründungauf <strong>de</strong>r von stark zusammendrückbaren Seekrei<strong>de</strong>schichtenunterlagerten Blockschüttung nicht inFrage. Vielmehr erschien eine Pfahlfundation mit langenPfählen, welche die Last auf <strong>de</strong>n genügend konsolidierten,aber tiefliegen<strong>de</strong>n Seebo<strong>de</strong>nlehm übertrug, als die gegebeneLösung. Auf Grund <strong>de</strong>s Verhaltens von Probe-3


pfählen, auf die wir noch zu sprechen kommen, entschiedman sich für 20 m lange Ortspfähle, System Expreß [1].Unter je<strong>de</strong>r Stütze <strong>de</strong>r Brücke wur<strong>de</strong> eine kleine dreieckförmigeFundamentplatte angeordnet, die auf drei gespreiztenund armierten Ortspfählen ruht (Abb. 1 ). Soc pleu est coupe' a/*,Olm iiu-<strong>de</strong>s.sousdu recripaQe II es tn•mplac@rpar leP/Ju supple'm€>nla1reYTripo<strong>de</strong> NordTripo<strong>de</strong>Sudp,,-u .wpp/(lllienlllirr .FI/IX,tl0111' p '' ((lmJYISP ""fil?lnf)tffou · dans ft- PIN clt: JiJb:t•Abb. 1. Fundamentplatte, auf 2 Gruppen zu je 3 Pfählenaufruhend. Die Pfähle haben eine Neigung 1: 10entstand ein stabiles Dreibein, entsprechend einem Vorschlag<strong>de</strong>r Firma Locher & Cie, Zürich. Die bei<strong>de</strong>n Dreibeineeines Brückenauflagers wur<strong>de</strong>n durch einen beidseitiggelenkig angeschlossenen armierten Querriegel zueinem relativ steifen Bock verbun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r auch gegen dieGefahr von horizontalen Verschiebungen <strong>de</strong>s Baugrun<strong>de</strong>seine genügen<strong>de</strong> Sicherheit bietet.Bei <strong>de</strong>r Instabilität <strong>de</strong>r Seekrei<strong>de</strong>schichten war zubefürchten, daß durch das Rammen <strong>de</strong>r Mantelrohre neueGleichgewichtsstörungen hervorgerufen wür<strong>de</strong>n. Diesum so mehr, als die Seekrei<strong>de</strong> strukturempfindlich ist unddie unangenehme Eigenschaft besitzt, sich be<strong>im</strong> KnetenY/1zu verflüssigen. Kritisch war vor allem die relativ großeBo<strong>de</strong>nverdrängung bei <strong>de</strong>r Rammung, die <strong>im</strong> undurchlässigenBo<strong>de</strong>n erhebliche Porenwasserspannungen erzeugtund dadurch die Scherfestigkeit <strong>de</strong>s Materials lokalherabsetzt. Um die damit verbun<strong>de</strong>ne Gefahr zu bekämpfen,wur<strong>de</strong> vorgängig <strong>de</strong>r Ausführung <strong>de</strong>r Ortspfähle<strong>im</strong> Zentrum je<strong>de</strong>s Dreibeins ein Sandpfahl abgeteuft, <strong>de</strong>rdie Aufgabe hatte, das Porenwasser zu entspannen und<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n zu drainieren. Zur Herstellung <strong>de</strong>r Sandpfählewur<strong>de</strong> die gleiche Garnitur benutzt wie für die Ortspfähle.II. Rmmnprofile und UntergrundsverhältnisseDie Ausführung <strong>de</strong>r Sandpfähle, die <strong>de</strong>r eigentlichenPfahlfundation vorausging, gewährte gleichzeitig einenbesseren Einblick in <strong>de</strong>n Schichtaufbau <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s.Bei je<strong>de</strong>m Brückenauflager erhielt man be<strong>im</strong> Abteufen<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Sandpfähle Nord bzw. Süd zwei entsprechen<strong>de</strong>Rammprofile. In Abb. 2 sind diese Rammprofile<strong>im</strong> Längsschnitt <strong>de</strong>r Brücke dargestellt. Derspezifische Rammwi<strong>de</strong>rstand JV wur<strong>de</strong> dabei wie üblichauf Grund <strong>de</strong>r einfachen Arbeitsgleichung ermittelt, alseine Art Härtemaß in kgfcm2 angegeben. Streng genommen,muß er <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n als die äußere Rammarbeit,ausgedrückt in kg xcmfcm3, die notwendig ist, um 1 cm3Bo<strong>de</strong>n zu verdrängen, wobei alle Energie- und Reibungsverlusteinbegriffen sind.Deutlich zeichnen sich die drei übereinan<strong>de</strong>rliegen<strong>de</strong>nSchichten in <strong>de</strong>n Rammwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n ab : die blockreicheAuffüllung mit Rammwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n von 100-1000 kgfcm 2 , die weiche Zwischenschicht aus Seekrei<strong>de</strong>,<strong>de</strong>ren Rammwi<strong>de</strong>rstand zum Teil weniger als 10 kgfcm2beträgt und <strong>de</strong>r darunterliegen<strong>de</strong> konsistente Seebo<strong>de</strong>nlehmmit spez. Rammwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n von 100-200 kgfcm 2 •Die Übergangszonen zwischen diesen drei Schichten sinddurch die dunkle Bemalung markiert.Die seitliche Ausquetschung <strong>de</strong>r Seekrei<strong>de</strong>schichtinfolge Überlastung durch die schwere Auffüllung tritt__ .a ____ _-----4Abb. 2. Linker Teil <strong>de</strong>s Längsschnittes <strong>de</strong>r Brücke vom Cret <strong>de</strong> 1' Anneau bei <strong>Travers</strong> mit RammprofilenYf{


1s.•II, /k.'D;I be; l;>0 (. ß.j.r,.: 1f/lf 8sprünglichen Mächtigkeit seitlich verdrängt bzw. zusammengedrückt.Eine Reihe weiterer Rammprofile wur<strong>de</strong> be<strong>im</strong> Rammen<strong>de</strong>r Probepfähle aufgenommen, <strong>de</strong>ren Lage <strong>im</strong>Zentrum <strong>de</strong>r Brücke aus Abb. 3 ersichtlich ist. Im ganzenwur<strong>de</strong>n 4 Probepfähle geprüft, nämlich 3 Eisenbetonfertigpfählevon 40 X 40 cm Querschnitt und Längen von12, 18 bzw. 24 m, ferner 1 Expreßpfahl von rund 20 mLänge. Die be<strong>im</strong> Rammen <strong>de</strong>r Probepfähle erhaltenenmittleren Rammwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r drei Bo<strong>de</strong>nschichtennebst <strong>de</strong>n spez. Penetrationswi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n einer Preßrammson<strong>de</strong>rung,die von <strong>de</strong>r AG für Grundwasserbautenin Bern ausgeführt wur<strong>de</strong>, sind in Abb. 4 dargestellt.Der Vergleich <strong>de</strong>s Rammprofils von Pfahl P24 mit <strong>de</strong>mPreßrammprofil zeigt hinsichtlich <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Penetrationswi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>eine bemerkenswerte Übereinst<strong>im</strong>mung,die um so auffallen<strong>de</strong>r ist, als die bei<strong>de</strong>n Spitzenquerschnittesehr verschie<strong>de</strong>n sind, in<strong>de</strong>m sie sich wie1 : 80 verhalten. Bei <strong>de</strong>r Sondierung lag <strong>de</strong>r Übergang zu<strong>de</strong>n konsistenten Lehmschichten um mehrere Meter tieferals be<strong>im</strong> Probepfahl P 24'Ferner ist zu beachten, daß bei <strong>de</strong>r Preßrammsondierungdie weiche Zwischenschicht nicht durch Rammen,son<strong>de</strong>rn durch bloßes Einpressen <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong> durchfahrenwur<strong>de</strong>. Es han<strong>de</strong>lt sich somit hier um einen statischenPenetrationswi<strong>de</strong>rstand [2].Abb. 3. Situation <strong>de</strong>r drei Probepfähle111. Normale Probebelastung von EinzelpfählenDie Belastung <strong>de</strong>r Probepfähle erfolgte in einzelnenLaststufen von 5-10 t, wobei für die wichtigsten Stufendie Last während min<strong>de</strong>stens 24 Stun<strong>de</strong>n konstant ge-Pt8.4u/'fullu!7:;Auf/'ui!U/'!J 'See#re1<strong>de</strong>Seekre;<strong>de</strong>Sond!erunS' !Vo 1Pres.r -l?ammsono';erung !Vo:?r ----: . - .. L ... "- -·-. r::, 1 Dynam;sc/;ePenelra/;oll(wd}1?07156/aulichertehmSla/;scl!e_.oNld1·a/;<strong>im</strong>(ws}namentlich <strong>im</strong> südlichen Längsprofil <strong>de</strong>utlich in Erscheinung.Hier ist die Blockschüttung bis 8 m tief eingesunkenund hat die Seekrei<strong>de</strong> auf etwa einen Drittel ihrer ur-115-r· !600cm?105---IJ/glr/cl?!u!7!JTraver.ryl l!e!lagc' Igrauer lc/;m-, -1.- ,r i;/)01·.-'· 1'/:2tJyt?am;sc/JePM('/ra!;on(wd),-/q$v , -1 cy_Abb. 4. Mittlere Ramm- und Penetrationswi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> (spez.) <strong>de</strong>r Sondierung und <strong>de</strong>r 4 Probepfähle5


fO 2/J f/J 40 so 6/J 10 /00 fi/J /JI) f4/J IS/J 1/J 110 f---1--f--.1----ji--'·g> 10--&r-----r------·-------L- I? 1---1----1rerl!jpl,;i/1/e"""P?ul JO!: Erloro'er/iclle PlaiJI/än_y'e L '"61'ntbmJt'!) tler millleren HanlrlredJU/1,9 't'(to) für .!1 "'Pfahl 4/IU11/.i"nj1F /ian)el/1 PtQ(/cir!f•1/Jmm} 't(tO)10 mmP(to)7;:(LA in m f'N mm9 in I 1/m'Ptz 1!.25 160 68 J.c'JPt8 76.91 ?70 45 1 7Pzq lJ.M J9S 7S !!!PE !9.J7 J:?O f S.lAbb. 5. Last-Setzungsdiagramme <strong>de</strong>r Probepfählextn mhalten wur<strong>de</strong>. Dazwischen wur<strong>de</strong>n mehrere Entlastungenund Wie<strong>de</strong>rbelastungen eingeschaltet, um die dabei auftreten<strong>de</strong>Hysteresisschleife <strong>de</strong>r Hebungen und Setzungenfestzustellen. Die Durchführung <strong>de</strong>s ganzen Lastzykluserfor<strong>de</strong>rte pro Fertigpfahl rund 1-2 Wochen, für <strong>de</strong>nExpreßpfahl drei Wochen und für alle vier Pfähle rundzwei Monate.Um die Übersicht und <strong>de</strong>n Vergleich zu erleichtern,sind in Abb. 5 die Lastsetzungsdiagramme in vereinfachterForm für alle vier Probepfähle einheitlich dargestellt.Zur Ermittlung <strong>de</strong>r kritischen Pfahlbelastung wur<strong>de</strong>nzwei verschie<strong>de</strong>ne Kriterien angewandt: Einerseits einFormkriterium, das <strong>de</strong>n Knickpunkt K <strong>de</strong>r Lastsetzungskurveals maßgebend betrachtet und an<strong>de</strong>rerseits einSetzungskriterium, das als kritisch diejenige Last <strong>de</strong>finiert,bei welcher ein gewisses Setzungsmaß erreicht bzw. überschrittenwird. Die Festsetzung dieser kritischen Setzung,die <strong>im</strong> vorliegen<strong>de</strong>n Fall mit 10 mm angenommen wur<strong>de</strong>,ist eine reine Ermessensfrage und hängt in erster Linievom Oberbau bzw. von <strong>de</strong>ssen Empfindlichkeit gegenFundamentsverschiebungen ab. Da die Lastsetzungskurve<strong>de</strong>s Expreßpfahls bis zur höchsten aufgebrachtenLast von 170 t - abgesehen von einer stärkeren Krümmungbei 130 t - keinen ausgesprochenen Knickpunkterkennen läßt, so mußte sich <strong>de</strong>r Vergleich <strong>de</strong>r vier Probepfählein erster Linie auf das Setzungskriterium stützen.Auf dieser Basis ergibt <strong>de</strong>r Mittelwert aus <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>nFertigpfählen P18 und P24 eine kritische Pfahlbelastungvon 60 t, während <strong>de</strong>r Ortspfahl, <strong>de</strong>ssen gerammte Länge<strong>de</strong>r mittleren Länge <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Fertigpfähle ungefähr6entspricht, die Setzung von 10 mm erst bei 166 t Belastungerreichte bzw. überschritt. Dieser relativ große Unterschied<strong>de</strong>r kritischen Pfahllast <strong>im</strong> Verhältnis von 1: 2,8dürfte - abgesehen von <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Pfahlquerschnitten- vor allem durch zwei Umstän<strong>de</strong> bedingt sein :Infolge seiner rauben Oberfläche wird be<strong>im</strong> Ortspfahldie Mantelreibung stärker aktiviert als be<strong>im</strong> glattenFertigpfahL An<strong>de</strong>rerseits ist auch die Tragfähigkeit <strong>de</strong>rZwiebel <strong>de</strong>s Ortspfahles schon infolge ihres größerenQuerschnittes höher als diejenige <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>s Fertigpfahls.Auf Grund dieser Überlegungen, <strong>de</strong>r Resultate<strong>de</strong>r Probepfähle sowie aus ökonomischen Grün<strong>de</strong>n entschloßsich die Bauleitung zur Anwendung von Ortspfählen.IV. Festsetzung <strong>de</strong>r zuliissigen PfahlbelastungBei <strong>de</strong>r Festsetzung <strong>de</strong>r zulässigen Pfahlbelastung aufGrund von Probebelastungen und Berechnungen ist vorallem <strong>de</strong>r Umstand entschei<strong>de</strong>nd, ob wir mit negativerMantelreibung rechnen müssen o<strong>de</strong>r nicht. Wenn ja, istgrößte Vorsicht geboten, und dies um so mehr, weil <strong>de</strong>rungünstige Einfluß negativer, <strong>de</strong>n Pfahl belasten<strong>de</strong>r Reibungskräftebei <strong>de</strong>n üblichen, relativ kurzfristigen Probebelastungennicht in Erscheinung tritt. Dafür bietet <strong>de</strong>rFall <strong>de</strong>s Viaduktes von <strong>Travers</strong> ein anschauliches Beispiel.Auf Grund <strong>de</strong>r normalen Probebelastungen wur<strong>de</strong> zunächstfestgestellt, daß die Belastung <strong>de</strong>s Pfahls, bei <strong>de</strong>r diekritische Setzung von 10 mm überschritten wird, rund170 t beträgt. An<strong>de</strong>rerseits ergab die Berechnung <strong>de</strong>r


Abb. 6. Negative Mantelreibung(schematisch)"··:· "'"'-':w· -7iiV V I'-' V IIV V lIVVVSetzungsqeschwindigkeit VMantelreibung 1:Pfahl: \1,, V, V,. Bo<strong>de</strong>n vqVt V9".v-:-----1JG]-r------:VVVy V I I V Vv c-J.-.:; -v-- --------+VV1 I' V VIV I I V VI :V VII I,---: ,-·-V V t___ , ---1 __ _r=.:....:---1 '---- ·-'=: =. _1:.::-=-: :-=_kritischen Pfahlbelastung, die sich aus <strong>de</strong>r Mantelreibungund <strong>de</strong>m Spitzenwi<strong>de</strong>rstand zusammensetzt, einen Wertvon 130 t, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Punkt K <strong>im</strong> Lastsetzungsdiagramm(Abb. 5) entspricht. Ausgehend von einem Mittelwert<strong>de</strong>r kritischen Pfahlbelastung von 150 tund einem Sicherheitsgradvon 2,5 resultiert eine zulässige Pfahlbelastungvon 60 t, die <strong>im</strong> vorliegen<strong>de</strong>n Fall als bin<strong>de</strong>nd angenommenwur<strong>de</strong>. Der relativ hohe Sicherheitsgrad gegenüber<strong>de</strong>r kritischen Pfahlbelastung, die ja noch unterhalb <strong>de</strong>reigentlichen Tragfähigkeit liegt, wur<strong>de</strong> begrün<strong>de</strong>t mit<strong>de</strong>m Hinweis, daß die positive Mantelreibung infolge <strong>de</strong>rEigensetzung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns mit <strong>de</strong> r Zeit abgebaut JVird und spätersogar negativ Jver<strong>de</strong>n kann. Es lohnt sich <strong>de</strong>shalb, diesenProzeß etwas genauer zu verfolgen, wobei wir uns zunächstmit <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>s Phänomens an sichbegnügen müssen.Diesem Zwecke dient Abb. 6, die links einen durch P1belasteten Pfahl zeigt, <strong>de</strong>ssen oberer Teil in einer Seekrei<strong>de</strong>schichtruht, die <strong>im</strong> Stadium <strong>de</strong>r Nachsetzung begriffenist, während <strong>de</strong>r untere Teil <strong>im</strong> festgelagertenLehm sitzt. In Bildmitte sind die Diagramme <strong>de</strong>r Setzungsgeschwindigkeitenfür einen gegebenen Zeitpunktdargestellt. Die diagonal verlaufen<strong>de</strong> Kurve entspricht<strong>de</strong>r nach unten abnehmen<strong>de</strong>n Setzungsgeschwindigkeitv u <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s infolge Eigengewicht. Die Gera<strong>de</strong>nrepräsentieren die von <strong>de</strong>r Tiefe unabhängigen Setzungsgeschwindigkeiten<strong>de</strong>s Pfahls, nämlich v0 für <strong>de</strong>n unbelastetenPfahl, v1 für eine beliebige Pfahlbelastung P1 undv2 für Pfahllast P 2, wobei P 2 > P 1 ist. Auf <strong>de</strong>r rechten Bildseitesind die entsprechen<strong>de</strong>n positiven und negativenMantelreibungen schematisch dargestellt.Es ist selbstverständlich, daß die negative Mantelreibungüberall dort auftritt, wo die Setzungsgeschwindigkeit<strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s größer ist als diejenige <strong>de</strong>sPfahls. Wenn also z. B. unter <strong>de</strong>r Pfahlbelastung P 1 dieSetzungsgeschwindigkeit <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns <strong>im</strong> Punkte A1 genaugleich groß ist wie diejenige <strong>de</strong>s Pfahls, <strong>de</strong>rart, daßkeine relative Verschiebung zwischen Pfahl und Bo<strong>de</strong>nstattfin<strong>de</strong>t, so ist in diesem Punkte die Mantelreibung annähernd= 0, d. h. A1 bil<strong>de</strong>t die Grenze zwischen positivers, • p,- iT fm Ylfund negativer Reibung. Oberhalb dieses Punktes ist dieReibung negativ, unterhalb dagegen positiv.Da aber an<strong>de</strong>rerseits die Setzungsgeschwindigkeit<strong>de</strong>s Pfahls keine konstante ist, son<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>r Zeit abn<strong>im</strong>mt,und zwar in <strong>de</strong>r Regel rascher als die Setzungsgeschwindigkeit<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns, so hat <strong>de</strong>r Punkt A1 die Ten<strong>de</strong>nz,sich nach unten zu verschieben. Je weiter aber A1dabei nach unten wan<strong>de</strong>rt, um so mehr wächst die Zone<strong>de</strong>r negativen Reibung auf Kosten <strong>de</strong>r positiven an. DarfOfJ,_!/(14)Abb. 7. Setzungskurven bei <strong>de</strong>r Dauerbelastung von 20TagenI'//7


};tsmt?lresdu Pteu{>YffIIIIIIIIIIIu /ll0,56----0,5110.670.600,580.6'10.620,57oy;0,670.61t0.660.610,590.510,56Q550,1;90,67!,I 'IliLf!L-0.58o.sr0,540,620,1,00.600,770,620.600.77(/3J0,52()56YffAbb. 8. Betonquerschnitt eines Pfahles in Funktion <strong>de</strong>r Tiefe(nicht cingcschnürt)aus folgt, daß selbst bei konstanter äußerer Belastung <strong>de</strong>sPfahlkopfs die auf <strong>de</strong>n Pfahl wirken<strong>de</strong> Gesamtlast kontinuierlichgrößer wird. Wie überall in <strong>de</strong>r Natur ist auchhier das Kräftespiel in ständiger Metamorphose begriffenund irgen<strong>de</strong>in Spannungszustand bezieht sich nur aufeinen best<strong>im</strong>mten Zeitpunkt.Da die Reibungen ganz allgemein mit <strong>de</strong>m Geschwindigkeitsunterschiedzwischen Pfahl und Bo<strong>de</strong>n zunehmen,treten die höchsten negativen Werte be<strong>im</strong> unbelastetenPfahl auf, wo dieser Unterschied am größten ist.Durch eine Steigerung <strong>de</strong>r Pfahlbelastung wird somit dienegative Reibung abgebaut und die positive aktiviert, sodaß die äußere Belastung einen gewissen Ausgleich bewirkt.Da sich jedoch diese Metamorphes:.: <strong>de</strong>s Kräftespielsnur sehr langsam vollzieht, so geht aus all diesenÜberlegungen schließlich hervor, daß das JPirkliche Verhalten<strong>de</strong>s Pfahls unter <strong>de</strong>111 Einfluß <strong>de</strong>r negativen Reibung nura11j Cmnd von langandauern<strong>de</strong>n lJelasttmgsversuchen beurteilt111er<strong>de</strong>n kann [3]. Es ist <strong>de</strong>shalb gam beson<strong>de</strong>rs zu begrüßen,daß dank <strong>de</strong>m großen Verständnis <strong>de</strong>r Bauleitungfür die vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Probleme</strong> die normalen Belastungsversuchedurch langfristige Probebelastungen ergänztwer<strong>de</strong>n konnten (Dauerbelastung).8Abb. 9. Betonquerschnitt eines eingeschnürten Pfahles, <strong>de</strong>rersetzt wer<strong>de</strong>n mußteV. Dauerbelastung vo11 EinzelpßiblmEin erster Setzungsversuch unter konstanter Belastung,<strong>de</strong>r als Vorversuch zu werten ist, erstreckte sich überdie relativ kurze Perio<strong>de</strong> von 20 Tagen. Während dieserZeit waren die bei<strong>de</strong>n Fertigpfähle P12 und P24 mit20 bzw.50 t konstant belastet. Die dabei beobachteten relativenSetzungen gegenüber <strong>de</strong>m benachbarten Terrain sind inAbb. 7 in Funktion <strong>de</strong>r Zeit dargestellt. Die mittlereSetzungsgeschwindigkeit betrug bei bei<strong>de</strong>n Pfählen rund1 mm pro Tag, wobei kein Abklingen <strong>de</strong>r Bewegungfeststellbar war.Die totale Setzung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Pfähle in 20 Tagen beliefsich auf20 mm und erreichte damit be<strong>im</strong> kurzen PfahlP 12 rund 200 %, be<strong>im</strong> langen Ffahl P 24 rund 50 % <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>r normalen Probebelastung mit 24stündigen Laststufengemessenen Setzungen. Die in <strong>de</strong>r gleichen Zeit erfolgteSetzung <strong>de</strong>r unbelasteten Terrainoberfläche schätzen wirauf min<strong>de</strong>stens 5 mm. Die Tatsache, daß sich <strong>de</strong>r Pfahlgegenüber <strong>de</strong>m umgeben<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n gesetzt hatte, zeigt,daß bei dieser zwanzigtägigen Dauerbelastung noch keinenegative Reibung zur Wirkung gelangte, es sei <strong>de</strong>nn amEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Versuchs.


Bei <strong>de</strong>n anschließen<strong>de</strong>n 1-Jauptverstlcben wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r24 m lange Fertigpfahl mit <strong>de</strong>m 20 m langen Expreßpfahlvergleichend geprüft. Zu diesem Zwecke wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r erstemit 39 t, <strong>de</strong>r zweite mit 60 t belastet und diese Last währendsieben Monaten konstant gehalten. Die dabei gemessenenSetzungen sind in <strong>de</strong>r nachstehen<strong>de</strong>n Tabellezusammengestellt:Setzungen unter konstanter Belastung20. September 1955 bis 20. April 1956 (7 J\Ionatc)MeßpunktPfahl P24Pfahl E20. .... .• 0 • • • •TerrainoberflächeR2 ....Lastin t39600totalrund 102050-=Hebung relativ zum TerrainSetzungen in mmAus diesen Messungen ght hervor, daßIpro l\IonatrelativabsolutI zum Terrain1,4 -5,82,9 -4,37,2 -1. die Eigensetzung <strong>de</strong>r Seekrei<strong>de</strong> bzw. <strong>de</strong>r benachbartenTerrainoberfläche unter <strong>de</strong>r Last <strong>de</strong>r Auffüllungwährend <strong>de</strong>r Versuchsdauer gleichmäßigfortschritt,2. die belasteten Pfähle sich während <strong>de</strong>r siebcnmonatigenBeobachtungsperio<strong>de</strong> weniger rasch setzten alsdas umliegen<strong>de</strong> Gelän<strong>de</strong>, d. h. eine relative Hebungerfuhren,3. die Pfähle in ihrem oberen Teil durch negative Mantelreibungenzusätzlich belastet wur<strong>de</strong>n.mußte ein Ersatzpfahl hergestellt wer<strong>de</strong>n. Solche zusätzlichePfähle wur<strong>de</strong>n wenn möglich <strong>im</strong> Zentrum <strong>de</strong>s Sandpfahlsausgeführt, wobei die drainieren<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>sletzteren keine Einbuße erlitt, weil die nach außen verdrängteSandschicht <strong>de</strong>n neuen Ortspfahl wie einen Filtermantelumgab.Die ungewöhnlichen Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Herstellung<strong>de</strong>r Ortspfähle bestan<strong>de</strong>n einerseits in <strong>de</strong>n außergewöhnlichhohen Rammwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r blockreichenAuffüllung und an<strong>de</strong>rerseits <strong>im</strong> großen Seitendruck <strong>de</strong>rdurch <strong>de</strong>n Rammvorgang gestörtenSeekrei<strong>de</strong>-und Lehmschichtenwährend <strong>de</strong>r Betonierung. Durch ein vom bauleiten<strong>de</strong>nIngenieur J uge angewandtes Kontrollverfahrenwur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Pfahldurchmesser auf Grund <strong>de</strong>s eingebrachtenBetonvolumens Schritt für Schritt kontrolliert. Dadurchkonnte eine eventuelle Einschnürung rechtzeitigfestgestellt wer<strong>de</strong>n. Abb. 8 zeigt die auf diesem Wegeeruierten Durchmesserverhältnisse eines normalen Pfahls,bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r min<strong>im</strong>ale Durchmesser von 43 cm nirgendsunterschritten wur<strong>de</strong>. Demgegenüber ist in Abb. 9 dasKontrollergebnis eines an zwei Stellen eingeschnürtenPfahls dargestellt, <strong>de</strong>r durch einen zusätzlichen Pfahlverstärkt wer<strong>de</strong>n mußte.Einige Bil<strong>de</strong>r mögen einen kleinen Einblick in dieBauausführung geben: Abb. 10 zeigt die bekannteExpreßramme mit <strong>de</strong>m 2- T-Bär vor Aufsetzen <strong>de</strong>s Verlängerungsrohres.Für Kontrollzwecke wur<strong>de</strong> eine Pfahlgruppenachträglich ausgegraben. Das Resultat dieserAusgrabung wird durch Abb. 11 illustriert. Auf <strong>de</strong>rletzten Abb. 12 erkennt man die kräftig armierte Auflagerschwelle,die mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Pfahlgruppen monolithischverbun<strong>de</strong>n ist.Das relativ günstige Verhalten <strong>de</strong>s Fertigpfahls dürftezum Teil <strong>de</strong>m Umstand zu verdanken sein, daß seineglatte Oberfläche <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r negativen Reibunghemmend <strong>im</strong> Wege stand und daß er länger war.Im übrigen wur<strong>de</strong> durch diese langfristigen Versuchedie Auffassung bestätigt, wonach die zusätzliche Beanspruchung<strong>de</strong>s Pfahls durch negative Mantelreibungen in<strong>de</strong>r Form einer Aufhängung <strong>de</strong>s sich rascher setzen<strong>de</strong>nBo<strong>de</strong>ns erst eine gewisse Zeit nach <strong>de</strong>r Lastaufgabe zurWirkung gelangt.Im Lichte dieser Ergebnisse erschien die bei <strong>de</strong>r Begrenzung<strong>de</strong>r zulässigen Belastung <strong>de</strong>r Ortspfähle angewandteVorsicht gerechtfertigt. Nachträglich sei festgestellt,daß die mittlere Setzung <strong>de</strong>s fertigen Bauwerkeszwischen <strong>de</strong>m 16. November 1956 und <strong>de</strong>m 16. Juni 19573,6 mm betrug, während die größte Setzung <strong>de</strong>n Betragvon 43 mm erreichte.VI. Belllerkungen zur Bauau(tihrtm,gBei <strong>de</strong>n schwierigen Untergrundsverhältnissen erfor<strong>de</strong>rtedie Ausführung <strong>de</strong>r Ortspfähle, <strong>de</strong>ren Neigungetwa 10 : 1 betrug (Anordnung <strong>im</strong> Dreierverband s.Abb. 1 ), eine sehr sorgfältige Überwachung. Sofern dieKontrolle ergab, daß <strong>de</strong>r eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r drei Pfähleeiner Gruppe <strong>de</strong>n gestellten Bedingungen nicht genügte,Abb. 10. Exprcßramrnc mit Verlängerungsrohr9


VII. SchlußbemerkungenÜberblickt man die Lei<strong>de</strong>nsgeschichte <strong>de</strong>r Überführungvon<strong>Travers</strong> und die dabei angetroffenen F unda tionsschwierigkeiten,so wird mancher mit Recht fragen, obes <strong>de</strong>nn keine an<strong>de</strong>re, eventuell ökonomischere, einfachereLösung gegeben hätte. Zeigen doch verschie<strong>de</strong>ne Beispieleaus <strong>de</strong>m Ausland, daß in ähnlichen Fällen Dammschüttungenauf weichen Lehmen mit Erfolg ausgeführtwer<strong>de</strong>n konnten, nach<strong>de</strong>m vorher <strong>de</strong>r undurchlässigeund stark zusammendrückbare Untergrund durch Sandpfähledrainiert wor<strong>de</strong>n war [ 4 J.Dieses sogenannte Sandpfahlverfahren besitzt <strong>de</strong>ngroßen Vorteil, daß die Konsolidationssetzung <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>sals Hauptanteil <strong>de</strong>r totalen Setzung durch dieDrainage so aktiviert wer<strong>de</strong>n kann, daß sie sich zumgrößten Teil schon während <strong>de</strong>r Bauzeit vollzieht. Nach<strong>de</strong>r Bauvollendung hat man es dann in <strong>de</strong>r Hauptsachenur noch mit <strong>de</strong>r unvermeidlichen, aber be<strong>de</strong>utend kleinerenNachsetzung zu tun [5].um nicht zu sagen, durch sie diktierte Lösung angesprochenwer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n praktischen Straßenbau in unseremLan<strong>de</strong> müssen wir die Lehre beherzigen, daß bei DammbautenaufVerlandungsprodukten, insbeson<strong>de</strong>re aber aufAbb. 12. Fertige Fundamentplatte; die Querschwelle istgelenkig mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Pfahlköpfen verbun<strong>de</strong>nSeekrei<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Tragfähigkeit und Drainage <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>sgrößte Beachtung zu schenken ist.Den Herren Kantonsingenieur Raulet und Ing.Schinz, Adjunkt, sprechen wir für die Unterstützung <strong>de</strong>rvorliegen<strong>de</strong>n Arbeit durch die Beschaffung zahlreicherUnterlagen <strong>de</strong>n besten Dank aus.LiteraturverzeichnisAbb. 11. Ausgegrabene PfahlgruppeIm vorliegen<strong>de</strong>n Fall von <strong>Travers</strong> wäre zwar ursprünglichdie Dammlösung unter systematischer Anwendungvon Sandpfählen theoretisch möglich gewesen,hätte aber, wie eine überschlägige Kostenberechnungzeigt, zu ähnlichen, wenn nicht höheren Kosten geführtals die Brückenlösung. Mit <strong>de</strong>m Dammbruch wur<strong>de</strong> dieAusführung <strong>de</strong>r notwendigen Sandpfähle durch die grobblockige,in die Tiefe versunkene Auffüllung <strong>de</strong>rart erschwert,daß dieses Verfahren technisch und wirtschaftlichnicht mehr in Frage kam.So darf auch rückblickend <strong>de</strong>r am Cret <strong>de</strong> 1' Anneaueingeschlagene Weg als eine <strong>de</strong>n Verhältnissen angepaßte,[1] Meyer-Peter E.: Pfahlgründungen. Hoch- und Tiefbau,Bd. 37, 1938, und Erdbaukurs <strong>de</strong>r ETH 1938, Sammlung<strong>de</strong>r Vorträge, herausgegeben von <strong>de</strong>r ETH 1938.[2] Haefeli R. und Fehlmann H.B.: A combined penetrationprocess for the exploration of the foundation soil. Proc.3rd Int. Conference on Soil Ivlechanics and FoundationEngineering, 1953, vol. I, p. 232.[ 3 ] G)'sel G.: Experiences geotechniques acquises au coursdc Ia construction <strong>de</strong>s amenagements hydro-elcctriquesdu Löntsch <strong>de</strong> l'Etzel, <strong>de</strong> Rupperswil-Auenstein et <strong>de</strong>Wil<strong>de</strong>gg-Brugg. Proc. 3rdlnt. Confercnce on Soil Mechanicsand Foundation Engineering, Switzerland 1953,vol. III, p. 277.[ 4] Zell er ]. und Zeindler H.: Vertikale Sanddrains, eineMetho<strong>de</strong> zur Konsolidierung wenig durchlässiger,setzungsempfindlicher Bö<strong>de</strong>n. «Straße und Verkehr»,Bd. 54, 1956.[ 5 ] Haejeli R. und Schaad W.: T<strong>im</strong>e effect in connection withconsolidation tests. Proc. II. Int. Conf. Soil. Mech. andFoundation Eng., Rotterdam 1948, vol. III.10


Die Rutschung von RosieresVon R. Haefeli, alt Professor ETH, ZürichAm Vormittag <strong>de</strong>s 2.August 1956 ereignete sich <strong>im</strong><strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>, zwischen <strong>de</strong>m Weiler Rosieres und <strong>de</strong>rOrtschaft Noiraigue eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rutschung, welchedie <strong>im</strong> Umbau befindliche Kantonsstraße Nr. 10 auf eineLänge von 150 m verschüttete und das parallel zurStraße verlaufen<strong>de</strong> Bahntrasse <strong>de</strong>r Linie Paris-Neuenburgzerstörte. Ferner wur<strong>de</strong>n die durch die Talsohleführen<strong>de</strong>n Telefon- und Stromleitungen unterbrochen(Abb. 1).An einer am 8. August abgehaltenen Besprechungzwischen <strong>de</strong>n maßgeben<strong>de</strong>n Instanzen und <strong>de</strong>m Experten<strong>de</strong>s Departement <strong>de</strong>s Travaux Publies wur<strong>de</strong>n die zubefolgen<strong>de</strong>n Richtlinien zur Behebung <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>n <strong>im</strong>einzelnen festgelegt. Diese Maßnahmen verfolgten dasZiel, die für das <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> und die internationaleVerbindung <strong>de</strong>r SBB schwerwiegen<strong>de</strong> Verkehrsunterbrechungso rasch als möglich zu beheben, ohne dabei eineneue Gefahr heraufzubeschwören. Ferner wur<strong>de</strong>n nebeneiner kontinuierlichen Kontrolle <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>bewegungenjene zusätzlichen Untersuchungen in die Wegegeleitet, die <strong>de</strong>r besseren Abklärung <strong>de</strong>r geotechnischenVerhältnisse sowie <strong>de</strong>r Rutschursachen dienten.Die nachstehen<strong>de</strong>n Ausführungen mögen einen erstenEinblick in die beson<strong>de</strong>re Eigenart dieser Rutschung und<strong>de</strong>ren Ursachen sowie in die zur Wie<strong>de</strong>rinstandstellungvon Bahn und Straße durchgeführten Arbeiten vermitteln.Entschei<strong>de</strong>nd für die geotechnischen Verhältnisse <strong>im</strong>mittleren <strong>Travers</strong>tal waren die geologischen Vorgängeam En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Eiszeit [1]. Während sich <strong>de</strong>r Seitenarm <strong>de</strong>sRhonegletschers aus <strong>de</strong>m <strong>Travers</strong>tal langsam zurückzog,dürften große Toteismassen die Verlanqung <strong>de</strong>s Talbo<strong>de</strong>nsverhin<strong>de</strong>rt haben. In einem späteren Stadium, alsdas Toteis geschmolzen war und die Stirnmoräne beiNoiraigue <strong>de</strong>n bis Fleurier hinaufreichen<strong>de</strong>n Moräneseeeingestaut hatte, sed<strong>im</strong>entierte <strong>de</strong>r zugeschwemmte feineGletscherschlamm ziemlich gleichmäßig über <strong>de</strong>n ganzenTalbo<strong>de</strong>n und längs <strong>de</strong>r eingestauten Talflanken alsSeebo<strong>de</strong>nton und Lehm. Dadurch entstand jene mächtigeSchicht von Blättertonen, die sowohl bei Crete d' Anneauwie auch an <strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>r Rutschupg bis in große Tiefenaufgeschlossen wur<strong>de</strong>. Durch Rückwärtserosion und"'r.eausbrüche Tvur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Moränedamm allmählich durchgesägt,was ein stufenweises Ab sinken <strong>de</strong>s Seeniveaus zurFolge hatte. Damit ging eine vermehrte Ablagerung vonSeekrei<strong>de</strong> parallel, die zu einer <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Seekrei<strong>de</strong>bildungenunseres Lan<strong>de</strong>s führte. Während <strong>de</strong>rletzten Verlandungsperio<strong>de</strong> <strong>de</strong>r getrennten Übrreste <strong>de</strong>seinstigen Glazialsees bil<strong>de</strong>ten sich ausge<strong>de</strong>hnte Torfmoore,welche die Seekrei<strong>de</strong>schichten zonenweise be<strong>de</strong>cken.Die anstehen<strong>de</strong>n Krei<strong>de</strong>schichten <strong>de</strong>r Talflanken sind<strong>im</strong> Gebiet von Rosieres von mächtigen Schuttmassen,bestehend aus Bergsturzmaterial, Verwitterungslehmenund Moräne überlagert, die darauf hin<strong>de</strong>uten, daß es sichhier um ein altes Rutschgebiet han<strong>de</strong>lt.Die stabilitätsmäßig ungünstigen geotechnischenVerhältnisse am linken Hangfuß von Rosieres sind u. a.durch zwei Merkmale gekennzeichnet: Einerseits dieExistenz hangparalleler Lehmschichten, die sich zwischendie Schuttmassen als prä<strong>de</strong>stinierte Gleitschichten undWasserhorizonte einlagern. An<strong>de</strong>rerseits eine wenigzuverlässige Abstützung <strong>de</strong>s Hangfußes durch strukturempfindlicheSeekrei<strong>de</strong>schichten von hohem Wassergehaltund geringer Scherfestigkeit.I. <strong>Geotechnische</strong> Verhältnisse <strong>de</strong>s RutschgebietesAbb. 1. Senkrechtaufnahme <strong>de</strong>s Rutschgebietes (Eidg. VermessungsdirektionBern, alle Rechte vorbehalten)11


tDOmrrofil III-tAbb. 2. Situation <strong>de</strong>s Rutschgebietes0 Rammprofile (Penetrometer)@ Fixpunkte für die SetzungDiese für die Stabilität <strong>de</strong>r Böschung ungünstigenMerkmale traten bei <strong>de</strong>r Aufnahme von Rammprofilen<strong>de</strong>utlich in Erscheinung. In <strong>de</strong>r Situation (Abb. 2) ist dieAnordnung <strong>de</strong>r Rammprofile <strong>im</strong> Rutschgebiet ersichtl:ch.Eine Reihe parallel zur Bahn aufgenommene SerieY/1von Profilen, die in Abb. 3 dargestellt sind, zeigt, wie sichdie Verdrängung <strong>de</strong>r weichen Seekrei<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>nGehängeschutt <strong>de</strong>r Rutschmassen in <strong>de</strong>n hohen Rammwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r mittleren Profile (z. B. 17) bemerkbarmacht. In <strong>de</strong>r Längsachse <strong>de</strong>r Rutschung kontrastierendie kaum meßbaren Rammwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>de</strong>placiertenSeekrei<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m zerhackten Rammprofil durch dieSchuttmassen, das die Wechsellagerung von fein- undgrobkörnigen Schichten durch die großen Härteunterschie<strong>de</strong>erkennen läßt.Aus <strong>de</strong>m Längenprofil durch die Rutschung (Abb. 4 ) ,in welchem auch einige Rammprofile eingezeichnet sind,entnehmen wir, daß die mittlere Neigung zwischen <strong>de</strong>mbergseitigen Straßenrand und <strong>de</strong>m höchsten Abrißrand<strong>de</strong>r Rutschung 40 % bzw. 1 : 2,5 beträgt, während die Verbindungsliniezwischen <strong>de</strong>m am weitesten gegen dieAreuse vorgeschobenen Rutschwulst und <strong>de</strong>m oberstenAbrißrand sogar nur eine Neigung von 1 : 5 aufweist. DieTatsache, daß sich trotz <strong>de</strong>r relativ geringen mittlerenHangneigung eine Rutschung von diesem Ausmaße ereignenkonnte, weist ebenfalls auf sehr ungünstige geotechnischeVerhältnisse hin [2 und 3].Die Seekrei<strong>de</strong>schichten tauchen mehrere Meter unter<strong>de</strong>n Grundwasserspiegel ein. Ihr Wassergehalt liegt vorwiegendüber <strong>de</strong>r sogenannten Fließgrenze <strong>de</strong>s Materials(nach Atterberg). Deshalb geht die <strong>im</strong> ungestörten Zustandvorhan<strong>de</strong>ne Kohäsion bei einer mechanischenStörung <strong>de</strong>r Struktur verloren, d. h. es tritt be<strong>im</strong> Kneteno<strong>de</strong>r bei einer starken Erschütterung <strong>de</strong>s Materials eineeigentliche Verflüssigung ein. In diesem Zusammenhangsei an die Rutschung von Gerzensee erinnert, wo durchdas Sprengen von Bäumen die Gleichgewichtsstörungausgelöst wur<strong>de</strong> [4].Im Zentrum <strong>de</strong>r Rutschung wur<strong>de</strong> unmittelbar nördlich<strong>de</strong>r verbreiterten Straße, d.h. bergseits <strong>de</strong>r kleinenFußmauer, ein Sondierschacht bis 10,70 m Tiefe abgeteuft(O.K. Schacht Kote 731,25), um die Lage <strong>de</strong>r Gleitzonefestzustellen und Lotmessungen auszuführen.4171019lo6600 100 200 300Löngcnmasslob0 10 15 20mAbb. 3. Rutschung von Rosieres, Querprofil mit <strong>de</strong>n Rammdiagrammen Nr. 4, 17, 10, 19, 15. Bärgewicht R = 30 kg, SpitzenquerschnittF = 10 cm2, Fallhöhe h = 20 cm, Eindringung e für x Schläge, Anzahl Schläge x für e = 20 cm ; Rammx·R·hwi<strong>de</strong>rstand w in kg/cm' JIJ = --Fe·12Yll


8,5 m Tiefe unter 0. K. Schacht aus kleineren und größeren inLehm und Mergel eingebetteten Kalkbrocken (nach Ing.Schinz und J.P. Schaar, Geologe). Unterhalb 8,5 m folgteeine mergelige Zone, mit Rutschharnischen, die als Gleitzoneo<strong>de</strong>r Gleitschicht angesprochen wer<strong>de</strong>n darf. Dann vollzogsich <strong>de</strong>r allmähliche Übergang zu massiven Kalkbänken(oberhalb -9,70 m). Auf <strong>de</strong>m Grund <strong>de</strong>s Schachtes, d. h. in10,70 m Tiefe, ließ sich eine <strong>de</strong>utliche, fast horizontale Schichtung<strong>de</strong>r Krei<strong>de</strong>felsen erkennen. Von dieser Tiefe an erschwertedas eindringen<strong>de</strong> Wasser <strong>de</strong>n Arbeitsfortschritt <strong>de</strong>rart,daß die Arbeiten eingestellt wer<strong>de</strong>n mußten.Während <strong>de</strong>r Grundwasserspiegel <strong>im</strong> südlich benachbartenGebiet <strong>de</strong>r Seekrei<strong>de</strong> nur wenig variierte (rund 726 m ü. M. ),zeigte <strong>de</strong>r Wasserspiegel <strong>im</strong> Schacht große Schwankungenvon über 5 m. Am 25. Februar lag er z.B. auf Kote 726,60(Areuse bei Hochwasser 724,80), am 13. Mai auf Kote 721,25.Als <strong>de</strong>r Schacht eine Tiefe von 10,40 m erreichte, schien eingroßer Teil <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n Klüften <strong>de</strong>s Kalkfelsens zirkulieren<strong>de</strong>nWassers vom Grund <strong>de</strong>s Schachtes aufzustoßen, während bei10,70 m Tiefe das Hangwasser hauptsächlich <strong>de</strong>r unterstenZone <strong>de</strong>r Schachtwän<strong>de</strong> entströmte. Die in <strong>de</strong>r Zeit vom 9. bis13.März zu pumpen<strong>de</strong> Wassermenge wur<strong>de</strong> auf rund 200 1/Min. geschätzt. Die elektrische Leitfähigkeit <strong>de</strong>s Wassers bei20 ° betrug 290 mhos (A. Burger, Ing)..."' g>,o::::_E .. r :;:: IVom 14. März bis 9.Mai 1956 (56 Tage) erreichte dieLotverschiebung auf Kote 721,75 in Richtung Areuse 5 mm.An<strong>de</strong>rerseits wur<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>m 13. Mai und 12. Juli(60 Tage) auf Kote 724,65 eine Lotverschiebung von 2 mmin Richtung Areuse gemessen.'jilAuf Grund dieser verschie<strong>de</strong>nen Beobachtungen <strong>im</strong>Sondierschacht kann folgen<strong>de</strong>s geschlossen wer<strong>de</strong>n :1. Die Gleitschicht liegt an <strong>de</strong>r untersuchten Stelle in8,5-9,5 m Tiefe, d. h. etwa 6,3-7,3 m unterhalb <strong>de</strong>r Fundamentsahle<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Rutschung fortgeschlepptenbergseitigen Stützmauer.2. Das Grundwasser zerfällt in verschie<strong>de</strong>ne Stockwerke.Der größte Teil <strong>de</strong>s Hangwassers zirkuliert in <strong>de</strong>nKlüften <strong>de</strong>s anstehen<strong>de</strong>n Krei<strong>de</strong>kalkes, ein an<strong>de</strong>rer Teilsickert längs <strong>de</strong>n höher gelegenen Lehmschichten, dieverschie<strong>de</strong>ne Wasserhorizonte bil<strong>de</strong>n. Bei großen Nie<strong>de</strong>rschlägenkönnen artesische Drücke auftreten.3. Wie zu erwarten war, ergaben die Lotmessungen,daß <strong>de</strong>r langsame Kriechvorgang innerhalb <strong>de</strong>r Rutschmasseund beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r Gleitschicht weiter fortschreitet[ 5].11. Beobachtungen IJlährend und nach <strong>de</strong>r RutschungAbb. 4. Längen- und Querprofile durch die Rutschung (vgl.Abb. 2)Bis in 8,5 m Tiefe durchfuhr dieser Schacht die Rutschmasse.Das verrutschte Material war sehr heterogen und bestandvon 0,5-1,8 m Tiefe aus kompaktem Lehm, von 1,8-Aus <strong>de</strong>n Berichten <strong>de</strong>r Augenzeugen entnehmen wirfolgen<strong>de</strong> interessante Einzelheiten über <strong>de</strong>n Hergang <strong>de</strong>rRutschung (Abb. 2 und 5).Bereits am 1. August, also am Vortage <strong>de</strong>r Katastrophe,soll ein Pferd, das mit <strong>de</strong>m Milchwagen vorbeizog,sich geweigert haben, die verdächtige Stelle zupassieren. Am 2. August um 6 Uhr morgens machte <strong>de</strong>rVorarbeiter <strong>de</strong>n örtlichen Bauleiter, Herrn Ing. Schinz,darauf aufmerksam, daß eine Terrainbewegung <strong>im</strong>Gange sei, die sich durch oberflächliche Rutschungenund eine Rißbildung am Waldrand bemerkbar machte.Daraufhin wur<strong>de</strong>n die Bun<strong>de</strong>sbahnen alarmiert. Nach<strong>de</strong>msich zwischen 8 und 9 Uhr die Böschung auf <strong>de</strong>rNordseite <strong>de</strong>r SBB westlich <strong>de</strong>s Rutschzentrums (Profil122) langsam zu verschieben begann, traten be<strong>im</strong> selben13


Abb. 5Übersicht über die Rutschungmit Druckwellen in <strong>de</strong>r Seekrei<strong>de</strong>(Vor<strong>de</strong>rgrund)Photo H. Leupin, BernProfil Rißbildung und Aufwölbungen in <strong>de</strong>r Straße, verbun<strong>de</strong>nmit energischen Wasserausbrüchen, auf. Hinsichtlich<strong>de</strong>r eigentlichen Rutschung, die sich um9.25 Uhr mit großer Geschwindigkeit in <strong>de</strong>r Größenordnungvon 1 mfs vollzog, kam Herr Ing. Schinz aufGrund <strong>de</strong>r während und nach <strong>de</strong>r Rutschung gemachtenBeobachtungen zu folgen<strong>de</strong>r Auffassung :« Il y a eu un glissement profand entre les profils 119 et 124,double d'un glissement superficiel provoque par le premier,interessant la region <strong>de</strong>s profils 124 a 128, qui a submerge lemur amont, la raute et la voie C. F. F. Apres un arret <strong>de</strong> quelquesminutes, le mouvement s'est propage par vogues au<strong>de</strong>ladu glissement a la vitesse d'environ 0,35 m par minute. ))Beson<strong>de</strong>rs aufschlußreich ist die Beobachtung, daßsich die Bewegung innerhalb <strong>de</strong>s von Seekrei<strong>de</strong> be<strong>de</strong>cktenGebietes wellenförmig mit einer horizontalen Geschwin-digkeit von rund 20 m/h in <strong>de</strong>n freien Raum <strong>de</strong>r Talebeneausbreitete. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um einen plastischenVorgang, <strong>de</strong>r sich analog wie bei einer hochviskosenFlüssigkeit nach theologischen Gesetzen vollzieht.Ähnliche Vorgänge, nur viel langsamer, wer<strong>de</strong>n auch anGletschern beobachtet [ 5].Da wie dort erfolgt <strong>de</strong>r plastische Vorgang, <strong>de</strong>r eineKombination von Kriech- und Gleitvorgängen darstellt,bei praktisch konstantem Volumen <strong>de</strong>s Materials. Auch<strong>im</strong> Falle unserer Rutschung erfahren die feinkörnigen,wassergesättigten Seekrei<strong>de</strong>- und Lehmschichten beiihrer relativ raschen Verformung trotz ihrer starkenBeanspruchung keine merkbare Volumenän<strong>de</strong>rung.Diese Tatsache ist <strong>de</strong>shalb wichtig, weil sie uns erlaubt,auf Grund <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>s Talbo<strong>de</strong>ns beobachtetenTerrainbewegungen erste Anhaltspunkte über <strong>de</strong>nTiefgang <strong>de</strong>r Rutschung bzw. die Lage <strong>de</strong>r Gleitfläche zugewinnen.A = AuHriebskrart..---- l---- Akrive Zone ---1 Schematisches Längsprofildurch die Rutschungl'ff14


Zu diesem Zwecke betrachten wir nochmals dasLängenprofil durch die Rutschung (Abb. 4). Die Straßebefin<strong>de</strong>t sich ungefähr in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r etwa 270 m langenGleitzone. Oberhalb <strong>de</strong>r Straße ist das ursprünglicheTerrain abgesunken, unterhalb wur<strong>de</strong> es nur auf einekurze Strecke von <strong>de</strong>n Rutschmassen überschoben, <strong>im</strong>übrigen aber in <strong>de</strong>r Richtung Areuse <strong>de</strong>placiert, zusammengedrücktund gehoben. Im Punkte B betrug diehorizontale Verschiebung etwa 22 m, <strong>im</strong> Punkte D etwa12 m. Die dazwischenliegen<strong>de</strong> Scholle hat somit inLängsrichtung eine Verkürzung um rund 10 m auf total80 m, das sind etwa 12%, erfahren. Die plastische Zusammendrückungin horizontaler Richtung unter <strong>de</strong>rWirkung von Längsdrücken machte sich durch eine entsprechen<strong>de</strong>Quer<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>r hauptsächlich aus Seekrei<strong>de</strong>bestehen<strong>de</strong>n Scholle bemerkbar. Diese Quer<strong>de</strong>hnungkonnte sich genau wie be<strong>im</strong> Gletscher nur nachoben auswirken und wur<strong>de</strong> äußerlich in einer Hebung <strong>de</strong>sTerrains erkennbar. Auf Grund <strong>de</strong>r Volumenkonstanz,<strong>de</strong>r gemessenen Verkürzung und Hebung <strong>de</strong>r Scholle,läßt sich <strong>de</strong>ren Mächtigkeit einigermaßen berechnen. Fürgewisse Annahmen über die Geschwindigkeitsverteilunglängs einer Lotrechten durch Punkt B ergibt sich dabei diewahrscheinliche Lage <strong>de</strong>r Gleitzone in rund 10 m Tiefeunter <strong>de</strong>m ursprünglichen Terrain. Da an<strong>de</strong>rerseits durch<strong>de</strong>n am bergseitigen Rand <strong>de</strong>r Straße ausgeführtenSondierschacht, wie bereits erwähnt, die Gleitzone erstin etwa 8,5-9,5 m Tiefe angetroffen wur<strong>de</strong>, kann mansich über <strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>r Gleitschicht <strong>im</strong> untersuchtenProfil ein ungefähres Bild machen.Dabei fällt vor allem auf, wie unbe<strong>de</strong>utend sich dieKerbung durch <strong>de</strong>n Straßeneinschnitt <strong>im</strong> Vergleich zu<strong>de</strong>n in Bewegung geratenen Massen ausn<strong>im</strong>mt. DiesesMißverhältnis verdient bei <strong>de</strong>r Beurteilung <strong>de</strong>r Ursachen<strong>de</strong>r Rutschung, die wir nachfolgend noch etwas näherbetrachten, ganz beson<strong>de</strong>re Beachtung.III. RutschursachenWie die meisten Katastrophen, ist auch die vorliegen<strong>de</strong>Rutschung auf das Zusammenspiel verschie<strong>de</strong>ner ungünstigerFaktoren zurückzuführen, bei <strong>de</strong>nen manfolgen<strong>de</strong> drei Kategorien unterschei<strong>de</strong>n kann : geologischbedingte Rutschten<strong>de</strong>nz, natürliche Ursachensporadischer Natur, menschliche Einwirkungen. Dieverschie<strong>de</strong>nen Ursachen und Einflüsse mögen anhand<strong>de</strong>s in Abb. 6 dargestellten Schemas in aller Kürze einzelnbesprochen wer<strong>de</strong>n.1. Geologisch bedingte Rutschten<strong>de</strong>nzNeben <strong>de</strong>n bereits erwähnten ungünstigen geotechnischenVerhältnissen sei daran erinnert, daß es sich umein altes Rutschgebiet han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>ssen Sicherheitsgradschon lange Zeit vor <strong>de</strong>r Katastrophe an sich prekär war,d. h. nur relativ wenig über 1 lag. Beson<strong>de</strong>rs gefährlich ist<strong>de</strong>r Umstand, daß sich unter <strong>de</strong>m Einfluß früherer Rutschungensowohl am Hangfuß wie auch am Hang selbsthangparallele Gleitzonen, bestehend aus feinkörnigemMaterial, ausgebil<strong>de</strong>t hatten. Derart ungünstig gerichteteDiskontinuitätsflächen kennen wir von <strong>de</strong>r hangparallelgeschichteten Schnee<strong>de</strong>cke her, als eine <strong>de</strong>r Hauptursachen<strong>de</strong>r Lawinenbildung.Es ist eine bekannte, durch neuere Untersuchungenvielfach erhärtete Tatsache, daß man <strong>im</strong> Stadium vor <strong>de</strong>mRutschereignis -ähnlich wie bei <strong>de</strong>r kriechen<strong>de</strong>n Schnee<strong>de</strong>cke- zwischen einer Zugzone oben, einer neutralenZone in <strong>de</strong>r Mitte und einer Druckzone am Hangfußunterschei<strong>de</strong>n kann. Der stetig fortschreiten<strong>de</strong> Kriechvorgangführt zur Rißbildung in <strong>de</strong>r Zugzone, verbun<strong>de</strong>nmit einer Verlagerung <strong>de</strong>r wirksamen Kräfte <strong>im</strong> Sinneeines stetig wachsen<strong>de</strong>n Druckes in <strong>de</strong>r Druckzone. Dasbeobachtete Aufwölben <strong>de</strong>r Straßenoberfläche vo.r <strong>de</strong>rRutschung <strong>de</strong>utet in dieser Richtung.2. Natürliche Ursachen sporadischer NaturHier sind vor allem die ungewöhnlichen Nie<strong>de</strong>rschlagsmengenhervorzuheben. In <strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Rutschgebietbenachbarten Stationen Couvet, Les Ponts undNeuchatel wur<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Juli und August durchschnittlich175 % <strong>de</strong>s langjährigen, mittleren Nie<strong>de</strong>rschlages (1901bis 1940) gemessen (Angaben MZA, vgl. Tab. 1 ) .Große Nie<strong>de</strong>rschlagsmengen kennen sich vomGesichtspunkt <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nmechanik in dreifacher Hinsichtstörend bemerkbar machen:a) Durch <strong>de</strong>n hydrostatischen Auftrieb in <strong>de</strong>n oberflächlichenSchichten, wobei eine gefährliche Abdrehung<strong>de</strong>r Resultieren<strong>de</strong>n aus Eigengewicht und Auftriebentsteht.b) Das in die Spalten <strong>de</strong>r Zugzone eindringen<strong>de</strong> Oberflächenwasserkann bis unter und über die hangparallelenLehmschichten gelangen und dort einengefährlichen artesischen Druck ausüben, <strong>de</strong>r dieStabilität <strong>de</strong>r Böschung sehr nachteilig beeinflußt.c) Durch schmieren<strong>de</strong> Wirkung in <strong>de</strong>n lehmigenSchichten.3. Menschliche E<strong>im</strong>virkungenJe<strong>de</strong>s Anschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Hangfußes in einem altenRutschgebiet, sei es zur Neuerstellung o<strong>de</strong>r zur Verbreiterungeiner bereits bestehen<strong>de</strong>n Verkehrsa<strong>de</strong>r, stelltan sich ein gefährliches Unternehmen dar. Im vorliegen<strong>de</strong>nFall, wo sich die verbreiterte Straße zwischen Bahn(SBB) und Hang durchzwängen mußte, blieb jedoch <strong>de</strong>m1)StationITabelle 1. Nie<strong>de</strong>rschläge <strong>im</strong> Juni, Juli und August in mmCouvet Les Ponts NeuchätelMonat JuniI Juli I Aug. Juni I Juli I Aug. Juni I Juli I Aug.1956 .......... 92 203 21094227 227 50 175 1812) 1901-1940 . . . • . 119 119 121 128 131 133 100 97 1011) : 2) in % ....... 77 171 174 74 174 171 50 180 17915


Abb. 7. Verschlepptes und überschüttetes Bahntrasse mitDruckwellen (östlicher Rutschrand)Bauherrn keine an<strong>de</strong>re Möglichkeit offen, als das damitverbun<strong>de</strong>ne Risiko auf sich zu nehmen. Trotz<strong>de</strong>m die bei<strong>de</strong>rartigen Situationen üblichen Vorsichtsmaßnahmenangewandt wur<strong>de</strong>n, kam es zur Katastrophe.Bei <strong>de</strong>r erdhaumechanischen Beurteilung <strong>de</strong>s Einflusses,<strong>de</strong>n ein Einschnitt auf die Stabilität <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>nBöschung ausübt, sind wie<strong>de</strong>rum zwei grundsätzlichverschie<strong>de</strong>ne Aspekte zu berücksichtigen :a) Der Einfluß einer iJrtlichen Entlastung bzJv. GeJvichtsverlagerungdurch die ausgehobenen Erdmassen. Wie beieiner Waage ist dieser Einfluß bekanntlich ganz ver­c:hie<strong>de</strong>n, je nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Einschnitt in <strong>de</strong>r aktiveno<strong>de</strong>r passiven Zone <strong>de</strong>s Rutschhanges vorgenommenwird. Im ersten Fall bewirkt die Entlastung eineVermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r aktiven Kräfte und damit eineVerbesserung <strong>de</strong>r Stabilität, <strong>im</strong> zweiten Fall dagegengeht mit <strong>de</strong>r Entlastung eine Reduktion <strong>de</strong>r bremsen<strong>de</strong>nKräfte und damit eine Abnahme <strong>de</strong>s Sicherheitsgra<strong>de</strong>s<strong>de</strong>r Böschung parallel. Im vorliegen<strong>de</strong>n Fallliegt <strong>de</strong>r Straßeneinschnitt ein<strong>de</strong>utig auf <strong>de</strong>r ungünstigenSeite <strong>de</strong>r Waage.b) Der Einfluß <strong>de</strong>r Kerb1virkung. Eine Straßenverbreiterungbe<strong>de</strong>utet für <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Erdkörper eineVergrößerung <strong>de</strong>r Kerbwirkung und damit einelokale Verschärfung <strong>de</strong>s Spannungszustan<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>rKerbstelle. Wie sich diese Spannungsän<strong>de</strong>rung auf dieStabilität bzw. auf <strong>de</strong>n Sicherheitsgrad <strong>de</strong>r Böschungauswirkt, ist sehr schwer zu beurteilen und hängt u. a.in hohem Maße von <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>r Gleitfläche ab.Schließlich ist noch zu berücksichtigen, daß bei einerzu steilen Abböschung <strong>de</strong>s Einschnittes das Gleichgewicht<strong>de</strong>s Erdkörpers lokal gestört wer<strong>de</strong>n kann,unter <strong>de</strong>r Gefahr, daß sich diese Störung nach obenbis in die Zug- bzw. Anrißzone <strong>de</strong>r Rutschung fortpflanzt.In diesem Zusammenhang sind auch diekleinsten Details <strong>de</strong>r Bauausführung, auf die wir hiernicht näher eintreten, von Be<strong>de</strong>utung.Betrachtet man <strong>de</strong>n <strong>im</strong> Vergleich zur gesamten inBewegung geratenen Masse geringfügigen Einschnitt,<strong>de</strong>ndie Verbreiterung<strong>de</strong>rStraße von 5,0 auflO,Sm' notwendigmachte, so gelangt man zur Auffassung, daß<strong>de</strong>r Ingenieur hier keine an<strong>de</strong>re Wahl hatte, als einenrutschreifen Hang gera<strong>de</strong> an seiner empfindlichstenStelle zu touchieren. Die Rolle, die <strong>de</strong>r Mensch bei<strong>de</strong>r Auslösung <strong>de</strong>rartiger Katastrophen spielt, istgrundsätzlich vergleichbar mit <strong>de</strong>rjenigen eines Skifahrers,<strong>de</strong>r durch eine winzige Kerbung <strong>de</strong>r spannungsgela<strong>de</strong>nenSchnee<strong>de</strong>cke eine mächtige Schneebrettlawineauslöst. In unserem Falle mögen es dieaußergewöhnlichen Nie<strong>de</strong>rschläge <strong>de</strong>s Sommers 1956gewesen sein, die <strong>de</strong>n Hang in Verbindung mit vorausgegangenenKriechvorgängen rutschreif gemachthaben [5].IV. Technische Maßnahmen zur Fertigstellung <strong>de</strong>rStraßenverbreiterung und zur Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>s BahnverkehrsBevor wir diese Maßnahmen kurz besprechen, mögeneinige am 2.August aufgenommene Photos <strong>de</strong>n Zustand<strong>de</strong>s Bauplatzes unmittelbar nach <strong>de</strong>r Rutschung illustrieren(Abb. 7-10).Die technischen Maßnahmen zur Behebung <strong>de</strong>rSchä<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n wesentlich erschwert durch schlechtesAbb. 8Überschiebung <strong>de</strong>s Bahntrassesam westlichen Rutschrand.Die Aufnahmen zu <strong>de</strong>n Abb.7-10 wur<strong>de</strong>n vom Bau<strong>de</strong>partementNeuenburg freundlicherweisezur Verfügung gestellt(Photos Schelling, Fleurier)16


Abb. 9Die Brandungswelle <strong>de</strong>rRutschmasse hat die Seekrei<strong>de</strong>überschoben (zentrale Zone<strong>de</strong>r Rutschung)Wetter und die noch während Wochen fortschreiten<strong>de</strong>nBewegungen <strong>de</strong>r östlich <strong>de</strong>r Rutschnische gelegenenHangpartie. Alle Arbeiten, die von <strong>de</strong>r STUAG ausgeführtwur<strong>de</strong>n, mußten unter ständiger Kontrolle <strong>de</strong>r sichlangsam erweitern<strong>de</strong>n Gelän<strong>de</strong>risse und unter Alarmbereitschaftdurchgeführt wer<strong>de</strong>n. Bevor die SBB an dieErstellung eines provisorischen Trasses herantretenkonnten, waren be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Erdbewegungen zu bewältigen.Um die Stabilität <strong>de</strong>r Böschung und damit dieArbeiter nicht erneut zu gefähr<strong>de</strong>n, erfolgte <strong>de</strong>r Abtrag<strong>de</strong>r Rutschmassen durch etappenweises Fortschreitenvon oben nach unten. Gleichzeitig wur<strong>de</strong>n die notwendigenSondierarbeiten angesetzt, um die Lage <strong>de</strong>rGleitfläche und die Ursachen <strong>de</strong>r Rutschung abzuklären.Die Weiterführung dieser Arbeiten, die erst <strong>im</strong> März 1957zum Abschluß gelangten, erfolgte <strong>im</strong> vollen Einvernehmenmit <strong>de</strong>m Experten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbahnen, Herrn Ing.H. Gicot.Der zerstörte Teil <strong>de</strong>r bergseitigen Stützmauer" wur<strong>de</strong>nur durch eine kleine Fußmauer ersetzt und oberhalb <strong>de</strong>rselbeneine Böschung von <strong>de</strong>r Neigung 3: 5 ausgebil<strong>de</strong>t.Am 18. August, d.h. 16 Tage nach <strong>de</strong>r Katastrophe,konnte <strong>de</strong>r Bahnverkehr auf <strong>de</strong>m provisorisch verlegtenGeleise wie<strong>de</strong>r aufgenommen wer<strong>de</strong>n. Eine Aufnahmevom 28. August zeigt diesen Zustand <strong>de</strong>r Arbeiten(Abb. 10). Anfangs Dezember war die verbreiterte Straßevollen<strong>de</strong>t. Die durch die Rutschung verursachte Verkehrsunterbrechungdauerte für die Kantonsstraße 37Tage (8. Sept.).Die zum Abtrag <strong>de</strong>r Rutschung notwendige Erdbewegungbetrug rund 36 000 m3• Die totale, durch dieRutschung in Bewegung geratene Erdmasse, ist schwerzu schätzen, weil die Lage <strong>de</strong>r Gleitzone zu wenig genaubekannt ist. Sie dürfte jedoch in <strong>de</strong>r Größenordnung von150-200 000 m3 liegen.So be<strong>de</strong>utend auch <strong>de</strong>r materielle Scha<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r RutschungvonRosieres sein mag, so besteht doch aller Grundzur Dankbarkeit dafür, daß kein Menschenleben <strong>de</strong>mUnglück zum Opfer fiel.LiteraturnachweisAbb. 10. Zustand <strong>de</strong>r Rekonstruktionsarbeiten am 28. August1956[1 ) Vortrag, gehalten an <strong>de</strong>r Tagung <strong>de</strong>r Schweiz. Gesellschaftfür Bo<strong>de</strong>nmechanik und Fundationstechnik vom 26.April1957, von Prof. Wegmann.[2) Fellenius B: Report on the Landsli<strong>de</strong> at Guntorp, near theRailway line Kil-Gothenburg on April 12th, 1953. GeotechnicalDepartment, Swedish State Railways BulletinNr. 4, 1954.[3] Bjerrum L. : Stability of Natural Slopes in quick clay. Norwegengeotechnical Institut, Nr. 10, Oslo 1955.[4) v. Moos A. und Rutsch R. : Über einen durch Gefügestörungverursachten Seeufereinbruch, Straße und Verkehr, Bd. 29,Nr. 1 und 2, 1943.[5) Haefeli R. : Kriechprobleme <strong>im</strong> Bo<strong>de</strong>n, Schnee und Eis.Wasser und Energiewirtschaft, Nr. 3, 1954.[6) Haeje!i R. : Gletscherschwankung und Gletscherbewegung.Schweiz. Bauzeitung, 73./74. Jahrgang, 1955 und1956.17


'Tin'l a part du « BULLETIN TECHNIQUE DE LA SUISSE ROMANDE », No 4 du 15 fevrier 1958LE CADRE NATUREL DES GLISSEMENTS DE TERRAINDU VAL-DE-TRAVERS, NEUCH.ÄTEL (SUISSE)par E. WEGMANN (Neuch§.tel) 1IntroductionLes geotechniciens suisses ont honore Je canton cieNeuchätel <strong>de</strong> leur visite. lls se sont reunis chez nouspour etudier les effets dc quelques mouvcments du soldans le <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>, et pour apprecier les reme<strong>de</strong>sque I' on a appliques. Ils se proposent <strong>de</strong> discuterl'cfficacite <strong>de</strong>s mcsures prises pour guerir les maux oue11 tout cas pour prevenir le pire. Tout cela sera examineavec le coup d'reil du specialiste, comme celuid'une reunion <strong>de</strong> chirurgiens etudiant [es Operationspratiquees par un confrere. L'art <strong>de</strong>s maitres est certainernentune chose admirable, mais ]es specialistesles plus eclaires savent bien qu'il n'y a pas seulementl'operation qui compte, il faut aussi avoir !es forccs<strong>de</strong> Ia nature dc son cote. Pour les connaitre, il fautprendre contact avec Ic mala<strong>de</strong> et essayer <strong>de</strong> comprendrcson histoirc, connaitre l'evolntion ct Je fom:-1 ConfCrcncc fuiLc l1 J'Asscmbldc gdndralG <strong>de</strong> la SociCtC suissc <strong>de</strong> mdcanique <strong>de</strong>s sols et <strong>de</strong>s travaux <strong>de</strong> forulation, i1 l"aula dc J'Univcrsile<strong>de</strong> Ncuchi\lcl, Je 2G avril ·J !J57.tionnement <strong>de</strong> ses organes, I es condi tions <strong>de</strong> sa vie et<strong>de</strong> son milieu, ses maladies et acci<strong>de</strong>nts anterieurs etIa maniere clont il les a supportes, les penchants dupatient, sains ou malsains, car tout cela, cnregistred'une maniere ou d'une autre, dans l'organisme, influencerale <strong>de</strong>roulement <strong>de</strong>s acci<strong>de</strong>nts ultcrieurs et <strong>de</strong>tcrmincra<strong>de</strong>s mesures therapeutiques bicn comprises.Nous nous proposans donc <strong>de</strong> presenter en quelquesmots Je mala<strong>de</strong> et quelques-uns <strong>de</strong> ses maux eonstitutionnels,avant que !es specialistes se penchent surses crises et ses recents acci<strong>de</strong>nts, en exposant leursoperations et les appareils inventes pour l'adapter auxbesoins <strong>de</strong> Ia cohabitation humaine. Nous nous l<strong>im</strong>iteronsaux questions qui touchent, plus ou moinsdirectement, aux phcnomencs etudies ici, et nous subdiviseronsnotre cxpose en une serie dc groupes <strong>de</strong>facteurs qui se suivent dans Je temps et clont chacunporte unc partic <strong>de</strong> Ia rcsponsabilite dc cc qui s'cstpasse. Cct alignement montrera les tendances <strong>de</strong> l'evolutiondu paysage a long terme, au-<strong>de</strong>la <strong>de</strong>s courts1


Te rhaireFig. 1. - Coupe schematique <strong>de</strong>sassises stratigraphiques rencontreesdans Je <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>.Les JiLs calcaires, marneux ct argilcuxsont symboliscs pur <strong>de</strong>s signesconventionnels ; ils formen t <strong>de</strong>s paroisct <strong>de</strong>s vil·es, <strong>de</strong>s pentcs plus fnrtcs clplus douccs suivnnt leur rCsistnncc ;'lJ'altCration. Les calcnircs, lc plus souvcntflssurCs, (lonncnt licu U <strong>de</strong>s infiltrationsei a <strong>de</strong>s phenorn/mcs dc dissolntionpar !es caux m6teoriques. Lcs couches<strong>im</strong>permeables, marneuses ct argi­Jeuses arr8tent ces eaux et <strong>de</strong>tcrminentainsi <strong>de</strong>s nivcaux aquiferes. Quand lesconditions structurales eL topographiquesle pcrmettent, ces caux peuven tsortir cn donnant naissancc 3. <strong>de</strong>s SOlll'­CCS ct <strong>de</strong>s resurgences (sourcc dc l'Arensc,dc Ia Noiraigue etc.). Ces sorties d'cansonL indiquecs par <strong>de</strong>s fleches, !es phcnomEmcsd'inflltration ct dc clissolulionpar <strong>de</strong>s ligncs plus marquecs. A cÖle <strong>de</strong>s<strong>de</strong>signaiions stratigraphiques inicrnaiiona.lcs,quclques tcrn1es rCgionaux sontcitCs.Creace mo enHauerivienCret inf.<strong>Val</strong>anginienL---Marbre bätardl'llrbBathonienBajocien5i<strong>de</strong>rolithiqueArgovienDoggerouJurass. moyenSurface carshquerecoupant le5 terramsanhrieurs ; pochesremplies par <strong>de</strong>sresidus d'alhirahonMalmouJurass. sup.instants repr6sentes par !es acci<strong>de</strong>nts individucls. Entenant compte <strong>de</strong> ccs tcndances, on n'interviendra pasdans le scns contraire aux forces <strong>de</strong> Ia nature, mais onpourra essayer <strong>de</strong> SC mcttrc <strong>de</strong> leur COtC pour profiter<strong>de</strong> leurs faveurs.Examinant <strong>de</strong> cette fa


se sont <strong>de</strong>poses sur la surface alteree <strong>de</strong> la seriecalcaire. Une gran<strong>de</strong> partie <strong>de</strong> ces <strong>de</strong>pots est plus oumoins <strong>im</strong>permeable, <strong>de</strong> sorte qu'ils forment, la Oll ilssont conserves, un couvercle etanche au-<strong>de</strong>ssus <strong>de</strong>I' alternance <strong>de</strong> bancs calcaires et marneux.Apres cet episo<strong>de</strong>, la mer s' est retiree et elle n' estplus revenue dans nos contrees. La presence <strong>de</strong> lacsest attestee a plusieurs endroits par leurs <strong>de</strong>pots. Lesfossiles contenus dans ces sed<strong>im</strong>ents, par exempledans les craies lacustres du Locle, nous renseignentsur Je caractere subtropical <strong>de</strong> Ia flore et <strong>de</strong> Ia faune<strong>de</strong> ce temps.Nous arrivons ainsi a un nouveau groupe d'evenementsclont !es traces se fontsentir partout dans notreregion.Les structuresCe groupe d'evenementsest represente par !es phases<strong>de</strong> plissement du Jura. Essayons<strong>de</strong> !es situer dans Jetemps ; meme si les est<strong>im</strong>ationssont grossieres, ellespermettent neanmoins <strong>de</strong>se faire une i<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s proportianschronologiques et<strong>de</strong>s durees. Les mouvementsenregis tres par I esplis, les failles, les <strong>de</strong>crochements,!es charriages et[es SOulevements SC repartissentgrosso modo entreune dizainc <strong>de</strong> millionsd'annees en arriere, et,pour les <strong>de</strong>rnieres phases,<strong>de</strong> 150 000 a 200 000 ans.Un long espace <strong>de</strong> tempssepare clone l'epoque <strong>de</strong>Ia formation <strong>de</strong>s sed<strong>im</strong>enLs<strong>de</strong> celle Oll ils furent <strong>de</strong>formes.Cette difference chronologiquea plusieurs consequences,clont quelque-UJ1csso nt parfois negligees.Les calcaires ctaient soli<strong>de</strong>slors du plissement <strong>de</strong>sroches ; ils n'avaient pasla nature <strong>de</strong> boues, commecertaines explications le feraientsupposer. Le paysagecarstique du Si<strong>de</strong>rolithique<strong>de</strong>ja a rencontre les rochesa un etat d'evolution semblablea celui que nousrencontrons actuellement,avec <strong>de</strong>s systemes <strong>de</strong> fissuresdonnant acces auxeaux dissolvantcs.Dans les calcaircs soumisa <strong>de</strong> multiples contrainteslors du plissement, uneser·ie d'autres fissurations sesuperposait aux anciennes,Lac<strong>de</strong>Neucha<strong>de</strong> sorte que les roches sont cassees <strong>de</strong> beaucoup <strong>de</strong>manieres. La fragmentation <strong>de</strong>s couches calcaires estun <strong>de</strong>s caracteres <strong>im</strong>portants du Jura plisse. Notreinstitut s' occupe <strong>de</strong>puis une quinzaine d' annces <strong>de</strong>sproprietes geometriques et mecaniques <strong>de</strong> cette fissuration.Il est possible <strong>de</strong> distinguer un certain nombre<strong>de</strong> types permettant <strong>de</strong> saisir, par leur combinaison,les variabilites du phenomene.La fissuration n'es t pas seulement un facteur <strong>im</strong>portantpour la stabilite et la forme <strong>de</strong>s parois <strong>de</strong> rocheret par la pour I' evolution du paysage, mais aussi pourIa circulation <strong>de</strong>s eaux. Les fissures absorbent !eseaux <strong>de</strong> surface et les conduisent jusqu'aux horizonsClBuesFig. 2. -- Schema structural du <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>.A -Cirque <strong>de</strong>Saint-SulpiceCre <strong>de</strong> I' Anneau[]] MolasseK<strong>im</strong>eridgienSequanien Argoviens::1.i:NCal'te5 kmCoupe5====l------======3----Les coupcs s<strong>im</strong>plifiees sont placees dans unc esquisse carlographique dont l'echellecst I'eduite a Ia moitie <strong>de</strong> celle <strong>de</strong>s coupes. r'· Soom3


<strong>im</strong>permeables. Leurs reseaux constituent dans certainsbancs une surface interne tres gran<strong>de</strong>, permettantainsi aux eaux d'attaquer et <strong>de</strong> dissoudre les calcairesa l'interieur <strong>de</strong> la montagne et <strong>de</strong> creer <strong>de</strong>s vi<strong>de</strong>s <strong>de</strong>plus en plus grands. Les eaux acquierent <strong>de</strong> cettefa«;on une durete parfois elevee. Le professeur Schardt,notre pn\<strong>de</strong>cesseur, a calcule que les eaux <strong>de</strong> la source<strong>de</strong> I' Areuse cnlevaient actuellement a l'interieur <strong>de</strong> larnontagne euviron 9 600 m3 par an, ou presque 26 000tonnes. La Noiraiguc en dissaut a peu pres 3600 m3,ou plus <strong>de</strong> 9000 tonnes. Ces chiffres, bien qu'approx<strong>im</strong>atifs,permettent <strong>de</strong> se faire une i<strong>de</strong>e <strong>de</strong> la dissolutionsouterraine.Un autre effet du plissement est la creation d'unrelief souterrain <strong>im</strong>portant <strong>de</strong>s horizons permeablesct <strong>im</strong>permeables. La genese d'un relief <strong>de</strong> ce genrechange forterneut les gradients <strong>de</strong> J' ecoulement SOuterrainpar rapport a cc qu'ils etaient a l' etat tabulaire.Une comparaison entre le reg<strong>im</strong>e <strong>de</strong>s regions du Juratabulaire et celui du Jura plisse le montre encoreactuellement.Le relief souterrain <strong>de</strong>s couches <strong>de</strong> calcaires, <strong>de</strong>marnes et d'argiles n'est pas i<strong>de</strong>ntique au relief topographiqueactuel. Il est utile <strong>de</strong> distinguer ces <strong>de</strong>uxsortes <strong>de</strong> reliefs : a) le relief souterrain correspondantaux formes <strong>de</strong>crites par )es COuches a J'interieur dusocle rocheux, et b) le relief creuse par les agentsexterieurs ; il se superpose au premier et evolue differemment.Les <strong>de</strong>ux sortes <strong>de</strong> relief sc recoupent d'une fai(Onsouvent compliquee ; les lignes d'intersection <strong>de</strong>s <strong>de</strong>uxet les tendances <strong>de</strong> leur <strong>de</strong>placement jouent un röle<strong>im</strong>portant pour la physiographie, pour l'hydrologie etIa geotechnique ( fig. 2) .La region du <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> fait partie du Juraplisse. La partie situee entre Buttes et <strong>Travers</strong> corresponda un synclinal separe du pays molassique parl'anticlinal du Chasseron - Creux-du-V an - Chaumont.Cet anticlinal est coupe par les gorges <strong>de</strong> l' Areuse.L'autre versant du synclinal a une structure pluscompliquee. Les terrains !es plus recents, la molasse,sont conserves dans Je fand du synclinal......... :-:-:· :-:·....... ' . .1234:NTLac<strong>de</strong>Neuchätel®.'19 Si'.Fig. 3. - Distribution <strong>de</strong>s formcs du terrairr dans Ia region du <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>.1. Reliefs <strong>de</strong>passant 1400 m ; 2. dcpassant 1300 m; 3. <strong>de</strong>passant 1200 m (au N. du V ai-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>).I,. Reliefs situes au-<strong>de</strong>ssus <strong>de</strong>s anciennes surfaccs d'aplanissemcnt ; 5. Surfnces d'aplanissement cl ancicns fonds <strong>de</strong> vallees (en tre '1000 m ct1100 m au N. du V ai-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>, plus haut au S. <strong>de</strong> Ia vallee) ; 6. Palier du \'ai-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>, coupe dans le pa·sage <strong>de</strong>s anciens reliefs et surfaces.7. Pentes entre !es anciennes surfaces et !es vallccs plus recentes (vallecs <strong>de</strong>s Venieres, <strong>de</strong> Buttes et du \'ai-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>). 8. Moraine <strong>de</strong>Mötiers-Boveresse.9. Cours <strong>de</strong> l'Areuse antericur it Ia <strong>de</strong>rniere glaciation, rempli par <strong>de</strong>s <strong>de</strong>pöts glaciail'es el posl-glaciaires. 10. Cönes <strong>de</strong> <strong>de</strong>j eclion.A = Cret-<strong>de</strong>-l'Anncau. R = Rosiercs. CI = Clusette.4


La vallee actuelle ne coi'nci<strong>de</strong> pas sur tout son coursavec l'axe du synclinal. C'est seulement le cas entreButtes et <strong>Travers</strong>. Tandis que la vallee se dirige auCret <strong>de</strong> l'Anneau vers Noiraigue, le synclinal passe parles CEillons et les pentes <strong>de</strong> la Montagne <strong>de</strong> Boudry.A l'autre extremite la vallee entame, en montaut versNoirvaux, l'anticlinal du Chasseron, tandis que lesynclinal se dirige vers la Cöte-aux-Fees. L'autrebranche <strong>de</strong> la vallce, celle <strong>de</strong>s sources <strong>de</strong> l'Areuse, acreuse le cirque <strong>de</strong> Saint-Sulpice en traversant l'anticlinalqui Ionge le <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> au NW.Le fond <strong>de</strong>s vallees transversales, recoupant les plis,est generalerneut plus incl<strong>im</strong>\ que les secteurs longitudinaux.Ce fait peut etre masque par <strong>de</strong>s remplissagesulterieurs, comme c'est le cas dans la region <strong>de</strong> Noiraigue.Les secteurs transversaux jouent un röle pourles voies <strong>de</strong> communication, pour l'hydrologie ct lageotechnique.Remarques sur la genese du relief actuelLes plissements du Jura se sont faits, pour ams1dire, a ciel ouvert, c'est-a-dire qu'un reJief prit naissancesur terre ferme. Les hauteurs furent tout <strong>de</strong>suite soumises a l' alteration, mais l' erosion, gui<strong>de</strong>epar les conditions du sous-sol, n'a pas pu agir partout<strong>de</strong> la meme far,;on. Deja avant la <strong>de</strong>terioration ducl<strong>im</strong>at, a la fin <strong>de</strong> l'ere tertiaire et avant les tempsglaciaires, le relicf fut, aplusieurs reprises, reduit aune topographie <strong>de</strong> collineset a nouveau rajeuni par<strong>de</strong>s soulevements megaux.Les regions du haut Juraen montrent les traces. Lesvallees <strong>de</strong> Ja Brevine et<strong>de</strong>s Ponts-<strong>de</strong>-Martel-La Sagnerepresentent <strong>de</strong>s exemplesd'anciens fonds <strong>de</strong> vallcesappartenant au bassinhydrographique <strong>de</strong> l' Areuse.Toutes les <strong>de</strong>ux sont relieesau <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> par unccoulement Souterrain. Lebassin hydrographique effectifest done passablementplus grand que le reseaud'ecoulement superficiel. Lesva!lees a ecoulement SOUterrainn'ont pas suivi l'abaissementgencral par crosiondu reseau superficiel. Ellesont, <strong>de</strong> ce fait, conserve un<strong>de</strong>s niveaux correspondantaux anciens fonds <strong>de</strong>s valleesIJUrasslennes.\Le creusement <strong>de</strong>s sillansprofonds s'est fait a plusieursreprises. La ca<strong>de</strong>nce<strong>de</strong> cet approfondissementest enregistree par 1' alternance<strong>de</strong>s paliers et <strong>de</strong>s partiesa pente plus forte. Onpeut subdiviser la valleeen un certain nombre <strong>de</strong> paliers clont on trouve <strong>de</strong>srestes a flanc <strong>de</strong> coteau sur les <strong>de</strong>ux bords du <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>­<strong>Travers</strong>. L'un <strong>de</strong>s mieux marques est eelui qui correspondaux vallees <strong>de</strong> la Brevine et <strong>de</strong>s Ponts. OnJe retrouve pres <strong>de</strong>s Bayards et a La Cöte-aux-Fees.Le vallon <strong>de</strong>s Verrieres est coupe dans ce niveau. Ilest relie au <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> par le cirque <strong>de</strong> Saint­Sulpice. Le palier <strong>de</strong> Buttes, Fleurier et jusqu'a <strong>Travers</strong>,situe entre 780 m et 730 m, est coupe dans les roehestendres <strong>de</strong> la molasse conservees dans le synclinal. Aul.ret-<strong>de</strong>-1' Anneau, Ia vallee quitte le synclinal et s' enfoncejusque dans le noyau <strong>de</strong> l'anticlina1 <strong>de</strong> Solmont.Cette coupure a permis aux eaux souterraines, arreteespar l' Argovien, <strong>de</strong> sortir en <strong>de</strong> nombreux points.La plus <strong>im</strong>portante et spectaculaire est la source <strong>de</strong>Ia Noiraigue et ses orifices aceessoires. Cette boucle <strong>de</strong>la vallee, entamant 1' Argovien, a aussi cree la situationinstable <strong>de</strong>s Rosieres, <strong>de</strong>clenchee lors du glissement.A partir <strong>de</strong> Noiraigue, l'Areuse s'enfonee dans lesgorges, passe un palier a Champ-du-Moulin (620 m)et arrive a Boudry ( 440 m) pour atteindre ensuitele lac.Les divers paliers correspon<strong>de</strong>nt a <strong>de</strong>s phases <strong>de</strong>creusement. Leurs effets, progressant d'aval en amont,ten<strong>de</strong>nt u egaliscr 1e profil longitudinal. En rP.alitel' Areuse etait probablement assez avancee sur cettevoie en regularisant sa chute dans le secteur <strong>Travers</strong>­Champ-du-i'doulin, mais ce cours fut remblayc par2.po3 km-5 )>----> NSaut <strong>de</strong> BrotU5J.Fig. 4. - Esquissc montrant Ia disLribution <strong>de</strong>s terrains <strong>de</strong> remplissage du V ai-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>.1. Craie lacustrc ; 2. Eboulement ; 3. Terrains d'originc glaciairc. - Coupcs a Ia meme echelle que Iacarte ; niveau <strong>de</strong> reference : 700 m.ar = Argovien ; se = Sequanien ; ki = K<strong>im</strong>eridgien ; po = Portlandien ; er = Cretace infericur.e = Seeleurs ou Ia vallee actuelle est coupee dans lc sous-so! rocheux cn <strong>de</strong>hors <strong>de</strong> l'ancienncvallee remplie par !es <strong>de</strong>pöts glaciaires.5


la suite et l' Areuse fut forcee <strong>de</strong> reprendre son activiteet <strong>de</strong> recreuser <strong>de</strong> nouveaux sillons. Pour comprendrece nouvel episo<strong>de</strong> nous <strong>de</strong>vons nous occuper <strong>de</strong>sTerrains glaciaires et postglaciairesLors <strong>de</strong> l'avant-<strong>de</strong>rniere glaciation (du Rissien) leglacier du Rhöne s'est avance dans le pays molassique,a envahi les vallees du Jura et recouvert la regionjusqu'a Pontarlier et a La Chaux-<strong>de</strong>-Fonds. Apres saretraite l' Areuse a creuse un profond sillon entre lesenvirons <strong>de</strong> <strong>Travers</strong> et le palier <strong>de</strong> Champ-du-Moulin.Cette aneienne vallee, beaucoup plus profon<strong>de</strong> que lavallee aetuelle, suit un trace different. Les travaux <strong>de</strong>captage d'eau potable out permis <strong>de</strong> la loealiser.L'aneienne vallee passe sous la eolline sitw\e au SE<strong>de</strong> Noiraigue (Vers-ehez-Joly, la Petite Joux) et sousla pente entre la Ferme Robcrt et l' Areuse. Les materiauxconstituant ees elements du paysage se sontdonc mis en place assez tardivement.La <strong>de</strong>rniere glaeiation (lc Würmien) a <strong>de</strong> nouveauensevcli le pays molassique. Le niveau moutant <strong>de</strong>sglaees a d'abord barre les vallees jurassiennes et lesa ensuite envahies en y <strong>de</strong>posant <strong>de</strong>s materiaux transportespar les glaces et les eaux glaciaires, <strong>de</strong>s moraines,<strong>de</strong>s graviers, <strong>de</strong>s sables et <strong>de</strong>s argiles. La strueture etla succession <strong>de</strong> ces <strong>de</strong>pöts sont assez compliquees dansle <strong>de</strong>tail (fig. 4) .Le glacier würmien n'atteignit jamais les l<strong>im</strong>ites duRissien ; il remplissait toutefois le <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>jusqu'au haut du cirque <strong>de</strong> Saint-Sulpice, mais nesejourna pas longtemps sur ces positions extremes.Un arret plus prolange fut marque sur la lignc Bovcresse-Nlotiers.Les eaux <strong>de</strong> fonte aeeumulercnt, <strong>de</strong>vantle front du glacier, <strong>de</strong>s graviers qui contiennent lanappe d'eau potablc la plus <strong>im</strong>portante du district.Le fond <strong>de</strong> la vallee, en aval <strong>de</strong> eette position, futtapisse et rendu <strong>im</strong>permeable par <strong>de</strong>s plaeages <strong>de</strong>moraine <strong>de</strong> fond. D'autres materiaux <strong>im</strong>permeabiesfurent <strong>de</strong>poses <strong>de</strong>vant le front du glacier sous la formed' argiles sableuses et rubannees. Le sillon profondcreuse apres lc Rissieu fut rempli par ces formations,mais on les trouve aussi ailleurs dans le <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>.Le recul du glaeier cut unc scrie d'<strong>im</strong>portautesconsequences ; nous ne mentionnerons que celles quinous interessent directement. Les parois <strong>de</strong> la vallee,adaptees a etre SOutenues par lcs glaces remplissautla vallee, perdirent leur soutien lors du recul du glaeier,dc sorte quc leur equilibre <strong>de</strong>vint instable. Les glisscmentset les tassements furent ainsi prepares. Certainespartics instables se sont ecroulees pendant lestemps prehistoriques, d'autres atten<strong>de</strong>nt encore un<strong>de</strong>clenchemcnt. Une partie a ete fixee superficiellementpar Ia vegetation. Lcs glissements <strong>de</strong>s pentes fontpartie <strong>de</strong> l'evolution normale d'une vallee qui s'enfonce.Beaucoup rle tensions naissent et sont rcsorbeespar la suite, parce que petit a petit !es materiaux sontenleves superficiellement. D'autres peuvent etre <strong>de</strong>clencheespar <strong>de</strong>s cvenements <strong>de</strong> peu d'<strong>im</strong>portance.L'histoire du <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> differe <strong>de</strong> l' evolutiongenerale <strong>de</strong>s vallees par plusieurs points <strong>im</strong>portants :un sillon profond, en train <strong>de</strong> norrnaliser son profillongitudinal, fut barre par une masse venant <strong>de</strong> l'avalet rempli par <strong>de</strong>s materiaux meubles. Ce fait est carac-teristique pour Ia situation <strong>de</strong>s Rosieres et du Cret-<strong>de</strong>-1' Anneau. Les pentes sont celles d'une vallee profon<strong>de</strong>a meandres encaisses. Le Cret-<strong>de</strong>-1' Anneau est situesu1· un promontoire, les Rosieres font partie <strong>de</strong> lacourhure concave <strong>de</strong> l'ancicn meandre <strong>de</strong> la vallee enforme <strong>de</strong> V. Le fond plat actuel correspond aux remplissagestardifs dans lesquels l' Areuse a <strong>de</strong> nouveaucreuse Ull silJon <strong>de</strong> quelques metres <strong>de</strong> profon<strong>de</strong>ur.Nous ne voulons pas entrer dans les <strong>de</strong>tails, puisqu 'ilsseront exposes par le professeur Haefeli.Le barrage <strong>de</strong> Noiraigue eut eneore un autre effet :les eaux <strong>de</strong> l'Areuse formaient un lac. Celui-ci n'etaitpas <strong>im</strong>portant au point <strong>de</strong> vue hydrographique ; maisses effets eurent <strong>de</strong>s consequences non negligeables. Lacharge <strong>de</strong>s affiuents y fut <strong>de</strong>posee, souvent d'unefagon rythmique, mais les troubles <strong>de</strong> l'Areuse n'arrivaientpas toujours dans la partie aval. Un autre<strong>de</strong>pöt s'y est forme, la craie lacttstre.La craie lacustreLa craie lacustre du <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> se presenle sousla forme d'une masse blanchatre, parfois un peu eoloree,ayant a I' etat humi<strong>de</strong> une consistance <strong>de</strong> fromage.En perdant son eau, par exemple a Ia surface, eile<strong>de</strong>vient grumeleuse, friable ou terreuse, et peut parfoisformer <strong>de</strong>s croutes qui se brisent avec une cassureassez nette. Elle contient souvent <strong>de</strong>s restes <strong>de</strong> vcgetaux,<strong>de</strong>s coquilles et <strong>de</strong>s concretions. Les constituantsmajeurs sont : <strong>de</strong> petits cristaux <strong>de</strong> calcite baignantdans une solution interstitielle aqueuse saturee <strong>de</strong>biearbonate <strong>de</strong> calcium. Des mineraux argileux, <strong>de</strong>sgrains <strong>de</strong> quartz et <strong>de</strong>s substances organiques presententun pourcentage variable. C'cst donc, en tout casdans les grau<strong>de</strong>s lignes, un systeme physico-chi miques<strong>im</strong>ple, mais ses proprietes sont parfois etonnantes.Pour etudier l'histoire naturelle <strong>de</strong> la craie laeustre,il est utile <strong>de</strong> considcrer les differentes phases <strong>de</strong> sonevolution <strong>de</strong>puis sa formation jusqu'au sta<strong>de</strong> ou eileforme une roche plus ou moins soli<strong>de</strong>. La region <strong>de</strong>Neuchatel fournit une serie <strong>de</strong> gisemcnts <strong>de</strong> diversages, ce qui nous a incite, <strong>de</strong>puis une quinzaine d'annees,a en etudier Ja genese, !es proprietcs changeantes aucours dc son vieillissemcnt et les factcurs qui les <strong>de</strong>termineut.La vitesse <strong>de</strong> cristallisa tion ct <strong>de</strong> sed<strong>im</strong>entationj oue un röle <strong>im</strong>portant pour les proprietes physiquesdu <strong>de</strong>pöt. Elle <strong>de</strong>pend a son tour d'une Serie<strong>de</strong> facteurs, parmi lesquels les variations <strong>de</strong> durete etles oscillations <strong>de</strong> la tempera ture <strong>de</strong> l' eau sont I esplus <strong>im</strong>portants. Pour un examen plus approfondi ilfaut poursuivre et subdiviser ces facteurs. Po ur s' enfaire unc i<strong>de</strong>e on peut s'adresser aux sed<strong>im</strong>ents entrain <strong>de</strong> se former actuellement dans les lacs <strong>de</strong> Neuchätelet <strong>de</strong> Bienne.Les eaux arrivant dans le lac <strong>de</strong> Neuchatel sontgeneralerneut chargees <strong>de</strong> bicarbonate en solution et<strong>de</strong> calcaire en Suspension. En sejournant dans le lac,elles per<strong>de</strong>nt presque la moitie <strong>de</strong> leur durete. Cettecirconstance pennet <strong>de</strong> suivre le processus <strong>de</strong> precipitationqui subit <strong>de</strong>s changements saisonniers <strong>im</strong>portants.Les quantites prccipitees dans le lac <strong>de</strong> Neuchatelpar an furent <strong>de</strong>terminees a l'ai<strong>de</strong> <strong>de</strong> quatremetho<strong>de</strong>s in<strong>de</strong>pendantes ; elles sont <strong>de</strong> 0,7 mm ±0,3 mm (cf. Partner, Clau<strong>de</strong> :


sed<strong>im</strong>ent calcaire du lac <strong>de</strong> Neuchi\.Lel >>. These. Neuchatel,1951, p. 28). La precipitation calcairc n'est dureste qu'un sta<strong>de</strong> transitoire dans Ia vie d'un lac.Le lac du <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong>, recevant <strong>de</strong> l' eau dure etsubissant <strong>de</strong> fortes variations saisonnieres <strong>de</strong> temperature,a fourni d'abondants precipites calcaires. Son<strong>de</strong>pih a interfere avec les apports <strong>de</strong>s troubles les plusfins. Le mo<strong>de</strong> <strong>de</strong> precipitation <strong>de</strong>s carbonates, leurmelange avec les mineraux argileux et en partie aussiavec <strong>de</strong> Ia silice hydratee provenant <strong>de</strong>s restes dcdiatomees, <strong>de</strong>terminen t Je pouvoir <strong>de</strong> retention d' eaudu sed<strong>im</strong>ent, qui est une <strong>de</strong>s proprietes essentiellespour les etu<strong>de</strong>s geotechniques, surtout pour la thixotropie.Nous avons en son temps emis l'hypothese queles cristaux <strong>de</strong> calcite precipites pour former la craielacustre avaient <strong>de</strong>s formes aciculaires ou squelettiques,un peu a la maniere <strong>de</strong>s cristaux <strong>de</strong> neige. Cette hypotheserend, pour Je moment, le mieux comp te <strong>de</strong>smultiples proprietes du systeme calcite/solution interstitiellesaturee <strong>de</strong> bicarbonate, et en particulier <strong>de</strong> Iathixotropie. Les formes aciculaires ou squelettiquesarrangees en struc tures tres laches ( ce que l' on appellcen allemand >) permettent a Ia massc <strong>de</strong>retenir dans les pores <strong>de</strong> grau<strong>de</strong>s quantites <strong>de</strong> solutioninterstitielle. Des experiences ont montre quecette <strong>de</strong>rniere n' est pas Jiee par COUches distinctes nIa surfacc <strong>de</strong>s cristaux, comme c' est le cas pour <strong>de</strong>nombrcux mineraux argileux par exemple. Des chocsou une charge trop forte peuvent briser quelques-uns<strong>de</strong>s cristaux aciculaires ou squelettiques ce qui augmenteIa charge <strong>de</strong>s autres, <strong>de</strong> sorte que I' ensemble <strong>de</strong>l'armature cristalline dans un certain espace peuts' effondrer n partir <strong>de</strong> quelques foyers. Les <strong>de</strong>brishaignent dans la solution interstitielle et le tout <strong>de</strong>vientcoulant. Une perio<strong>de</strong> <strong>de</strong> repos regenere les Iiaisons etcicatrise l'armature cristalline a partir <strong>de</strong> Ia Solutionsaturee.Les pores sont gcneralement <strong>de</strong> tres pctites d<strong>im</strong>ensions.Les experiences <strong>de</strong> sechage montrent qu'ilsforment d'abord un rescau, mais que les communications<strong>de</strong>viennent plus difficilcs avec le vieillissement.La craie du Locle, formee il y a unc dizaine <strong>de</strong> millionsd'annees, contient encore plus <strong>de</strong> 40 o/0 d'eau enmoyenne ; celle du <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> peut <strong>de</strong>passer les70 %. Le pourcentage <strong>de</strong> solution interstitielle d<strong>im</strong>inucplus rapi<strong>de</strong>ment, si le niveau <strong>de</strong>s eaux dans les terrainsenvironnants baisse ou si Ia craie est soumise a <strong>de</strong>spressions, soit sous son propre poids, soit sous Ia charge<strong>de</strong> materiaux poses sur Ia surface. Les craies lacustres<strong>de</strong>posees sur l'isthme <strong>de</strong> l'ile <strong>de</strong> Saint-Pierre, il y aune centaine d'annees (avant l'abaissement <strong>de</strong>s eauxdu Jura), montrent bien ce phenomene.Les differentes couches superposees dans une serie<strong>de</strong> craies lacustres n' ont generalerneut pas tout afait Ia meme composition, ni Ia meme structure, etpar la pas le meme contenu en eau. Une colonne naturellecontient <strong>de</strong> ce fait toujours <strong>de</strong>s lits particulierementriches en eau. Ces lits forment <strong>de</strong>s planchersmobiles sensibles aux changements d' equilibre. Desglissements se produisent frequemment. Les couchesvoisines se brisent lors du mouvemcnt, les partiesmobiles s'introduisent entre les fragments et <strong>de</strong>s zones<strong>de</strong> breches prennent ainsi naissance. Ces zones brechoi:<strong>de</strong>senregistrent les anciens glissements. On en a235AFig. 5. - .Mo<strong>de</strong>le hypothetique <strong>de</strong>la structure submicroscopique <strong>de</strong>la craie lacustre et <strong>de</strong> son evolution.1. Structure submicroscopiquefJoconneuse ;cn noir = e p onge <strong>de</strong>crislaux aciculaires <strong>de</strong>calcite ;en blanc = l'cau interstitielle.La structurc montre <strong>de</strong>slacunes qui constituent<strong>de</strong>s endroits faibles.2. Sous l'influence d'unecharge p lus forte, d 'unesecousse ou d'unc vibration,la structure s'efionrlrea partir <strong>de</strong>s zonesfaibles ; !es couches <strong>de</strong>rnouvement se rem p lissent<strong>de</strong> fragmenls <strong>de</strong>tou te grandcur nagcan tdans l'eau saturee.3. Seules !es parties p lusou moins intactes sontreprCsentees.4. Les fiocons so tassenten expulsant <strong>de</strong> l'eaucharg·Co do menus fragments; d'autres <strong>de</strong>brisrestent dans les lacunesentre les flocons formantlcs centres <strong>de</strong> cristal1isationlors du re p os.5. La calcite se regroup een un reseau dc cristaux,soi t plus flns soit p lusgrossiers, cn constituantune structure plus serreecontenant moins d'eau.DHf6rcnts cas <strong>de</strong> regroupementsemblent etre realisesdans Ia nature.7


observe <strong>de</strong> nombreux exemples dans les craies lacustresdu Locle et dans d'autres calcaires du Jura. Desglissements se produisent clone souvent lors du <strong>de</strong>veloppementnature!, sans l'intervention <strong>de</strong> l'homme.Une gran<strong>de</strong> pru<strong>de</strong>nce est necessaire quand il s'agit<strong>de</strong> construire sur <strong>de</strong>s terrains dans lesquels la naturea employe <strong>de</strong>s craies lacustres. Esperons que les praticiensauront, mieux que par le passe, l'occasion <strong>de</strong>profiter <strong>de</strong>s experiences et <strong>de</strong>s connaissances accumuleespar la geologie et Ia sed<strong>im</strong>entologie.EpilogueL'histoire geologique du <strong>Val</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Travers</strong> nous reveleles tendances generales <strong>de</strong> son evolution. Elle ne nousmontre pas la region dans un etat <strong>de</strong> repos d'ou !estravaux <strong>de</strong>s ponts et chaussees l'auraient reveillee,mais elle nous Ia fait voir en train <strong>de</strong> se transformerobeissant a <strong>de</strong>s gradients seculaires changeant d'uneepoque a l'autre. Un certain nombre <strong>de</strong> situationsinstables se sont conservees, d'autres sont en train <strong>de</strong>se creer. Sur le <strong>de</strong>veloppement plus ou moins normal<strong>de</strong> Ia vallee se sont greffes les evenements <strong>de</strong>s tempsglaciaires et postglaciaires, preparant <strong>de</strong>s conditionsspeciales, instables iJ. un <strong>de</strong>gre superieur par rapporta celles dc l'evolution normale. En schematisant lcscas d'une Iagon peut-etre un peu exageree, on pourraitproposer la classification suivante :a) instabilite <strong>de</strong>s pentes creee par l'interference durelief souterrairr et du relief subaerien tres actif : Clusette,les Rosieres, la Doux et autres glissements, plusanciens, <strong>de</strong> la region du Creux-du-V an, <strong>de</strong> Fleurieret <strong>de</strong> Buttes ;b) instabilite <strong>de</strong>s surfaces planes creee par la nature <strong>de</strong>ssed<strong>im</strong>ents <strong>de</strong> remplissage recent peu evolues et contenarrtencore beaucoup d' eau : Cret-<strong>de</strong>-1' Anneau, Couvctet glissemcnts <strong>de</strong> moindrc <strong>im</strong>portance le long <strong>de</strong> I' Areuse.L'acci<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Rosieres presente une combinaisonen ce sens que Ia masse glissante represente la chargesupplementaire mettaut en mouvement le mecanismcthixotropique <strong>de</strong>s craies lacustres.L'histoire <strong>de</strong> la region nous apprend a distinguerentre les caracteres innes ct les predispositions constitutionnellesd'une part, et d'autre part les dangersapparaissant au cours <strong>de</strong> l' evolution. L'interfcrence<strong>de</strong>s <strong>de</strong>ux peut donner lieu a <strong>de</strong>s situations particulierementinstables. L'histoire peut nous donnerquelques conseils d'hygiene. Celui qui veut Ia pratiquer,c'est-a-dire prevenir, doit vouer au moins autantd'attention a la constitution <strong>de</strong> l'individu et auxsituations pouvant crcer <strong>de</strong>s acci<strong>de</strong>nts qu'aux acci<strong>de</strong>ntssurvenus et aux operations qui y remedient.Jmpr<strong>im</strong>erie L< Concor<strong>de</strong>, Lausanne (Suisse) 333/SS


Tin a part du « BULLETIN TECHNIQUE DE LA SUISSE ROMANDE », No 4 du 15 fevrier 1958REPRISE EN SOUS-


Fig. 2. - V ue dc l'onvrage, <strong>de</strong> Ja 1·ive gauehe aval, n]WCSapprofonrlissemcnt <strong>de</strong>s rlcux prcmicres onvertnrcs.Fig. 3. -Position <strong>de</strong>s sonrlages.Sondage cp 20.0Sond9e 10.0 ,- ---1IHaul du ----.TJ"L-PIO0, 0"9ile qri< jaun.que!ques 9ra't'terarile ris bleuvein" <strong>de</strong> l<strong>im</strong>on et sable" =- _;Z_:__8QQ_argile is jauno ._913 awc que!ues 0r3v1er100 200 100 g/cm1Resistance a Ia penetrationraYiu !.ableux100 200 300 kg/cm.1-- ..:L:._If',QI}_ar9ile Qris ]auneawc que\uu ir0.0P.IA0, 0P.l3-ß,90- _,ech N' 6 aech n• Sbect.w&c.ecn N" lOaech N' lCth.tt• a"',., ailt rise8910100 200 300 kq/cm1ar1·11e I'"'_ i..::...!!:O!!_- _i -1200_"l?,nech M' 3bech N" 3c."".... ar911e .lrave\euse"''100 200300 kq/cm1Fig. 4 et 5. - Resultats <strong>de</strong>s sondagcs tubes et <strong>de</strong> quelques sondages a Ia son<strong>de</strong> <strong>de</strong> hattage executes au droit <strong>de</strong>s riveset du pont <strong>de</strong> <strong>Travers</strong>.2


--...,Ec.nanhllon N° loa,16b. IOb. 2Zb. S.!c.o0b.Bbc..Fig. 6. - Exemples <strong>de</strong>rcsultats <strong>de</strong>s <strong>de</strong>terminationsgeotechniquescxecutees sur echantillonsprcleves danssondages tubes ; soitcornpositions granulometriques,compressibilitcs(diagrammes cedometriquesdonnant layariation cle l'indice <strong>de</strong>viele E en fonction cleIa charge), teneurs eueaux naturelles, l<strong>im</strong>iiesd'Atterberg et <strong>de</strong>nsites.%10190801060&oQ_gre d'uniformir : U = @1a;@_\ Ao @9'1 1.7f'.dO -lD?0!'-..!-:


P0171 <strong>de</strong> Trarer.tlf!.riJe <strong>de</strong> /Q /&ndtV/on dt!.J cWH.t el ,VIel/ch<strong>im</strong>(l d'e"icui!On"'-"" -r""""- ..4t·,.;_ ..., ,..__ (fß Cll rNI'tl·lll·- --6•11!:; ... ::. - , ,., "" P'.-d '*' -a ..._,,...._ ._,.,..._..., . . ... ",.... .. piAI ... ... __.. -'· "--. ....,.,." _...u"-T-""". ...Fig. 7. ·_ Reprise eu sous-muyre <strong>de</strong>s piles du pout <strong>de</strong> Trayers.la figure 3. Les figures 4 et 5 donnent les profils <strong>de</strong>ssondages tubes et <strong>de</strong> quelques sondages au penetrometre.Enfin, la figure G donne un abrege <strong>de</strong>s resultats<strong>de</strong>s <strong>de</strong>terminations geotechniques executees enlaboratoire.A cöte <strong>de</strong> ces resultats <strong>de</strong> l' etu<strong>de</strong> geotechnique proprementdite, les constatations suivantes avaient etefaites :Qn1° Instabilite gencntle <strong>de</strong>s bat<strong>im</strong>ents et constructions, a<strong>Travers</strong>, notamment sur Ia rive gauehe ; !es <strong>im</strong>meublesaccusent <strong>de</strong>s faux-aplombs <strong>im</strong>portants (tassementspar consolidations constat6s <strong>de</strong> longue date etnou stabilis6s) .Poids du cöne d'extrCmite <strong>de</strong> la barre, <strong>de</strong> l'anneau <strong>de</strong> serragcet <strong>de</strong> Ia barre.Resistancc a Ia penetration (kgjcm2).Poids du onouton (l


Fig. 8. - Vue <strong>de</strong> l'ouvrage aprcs approfondissement <strong>de</strong>s<strong>de</strong>ux premieres ouvertures.Fig. 9. - Empierrement <strong>de</strong>vant le radier<strong>de</strong> Ia <strong>de</strong>uxieme ouverture.Fig. 10. -Injections aprcs reprise en sous-ceuvre.FonetaNon ct.r P-_emJ o'onJ kr/171n.rP-_loJii'l.v" ä lraverJ Lo/" 6en d<strong>im</strong>inuant progressiverneut !es distances entre !estrous et en augmentant Ia pression et Ia fluidite dumelange a chaque etape, soit d'abord !es gran<strong>de</strong>s massesa hasse pression puis Ia consolidation locale pluspaussec a haute pression. Avant Ia premiere etape,l'eau passait librement dans Ia magonnerie. Avec Ia<strong>de</strong>uxieme etape, 56 fers <strong>de</strong> Iiaison ont ete noyes dansIa masse (acier tor 0 18 mm <strong>de</strong> 1,80 m). La pressiona passe dc 1 a 2 atm. Cll prcmiere etapc, <strong>de</strong> 3 a 4 en<strong>de</strong>uxieme et <strong>de</strong> 6 a 8 cn troisieme. Pour !es <strong>de</strong>ux premieresetapes, la troisieme n'ayant ete realisee quel'annee suivante, apres Ia reprise en sous-ceuvre, pourassurer Ia Iiaison dc l'ancien ouvrage avec !es magonneriesnouvelles, il a ete utilise 1048 hl <strong>de</strong> melange. Lesproportians ont varie selon !es endroits, le total etant<strong>de</strong> 58 tonnes <strong>de</strong> c<strong>im</strong>ent, 29 tonnes d'alfesil et 34 m3<strong>de</strong> sab]e ; en moyenne 85 kg <strong>de</strong> melange par trau Oll147 kg par m3 <strong>de</strong> magonnerie. 963 trous ont ete foresdans !es joints <strong>de</strong> mortier et 362 m1 dans Ia magonnerieconsoli<strong>de</strong>e.Profil 5"$6 o /1001, Ra oral e_onl"Noutl o'e llvlvfe o'et P-_eriJFig. 11. -Fondation <strong>de</strong> pem)s.Fig. 12. - i\fassif <strong>de</strong> butee <strong>de</strong> p erres. 5


J!(!f!!'iJe murJ d rtucortfqmconl".!f!!...f!.ont <strong>de</strong> Tra,.,erJ.murLof 6.R. a. OtmNrf Jur Fm.


...r'onl' <strong>de</strong> Tr.gvers Observations.0 - - - - -f- - - - - - ---1- - - - - -- - - - -- -- -- -- -- -- -- - --Tclßenls o'v ,P0/11.Nvr C"'e.r Grono'e11 lron.la/ne.s.0 ---1------ --· - -- -- -- --- ---- ------ --------\''-- - --.1 ' ---------------t------------------+ ',v----l----------------_ ... _ _ _ ____ - - - Po-irN R .6 o.s/ ot,.. /77t/r.- -- - - - - -- - -- - - - - - - ------ -- T() mn1,r----- -Fig. 18. - Graphique <strong>de</strong>s tassements <strong>de</strong> quelques points caracteristiques <strong>de</strong>s differents ouvrages.3, 4 et 5. Tenassements avec fouille boisee, betonnage<strong>de</strong>s entretoises et reprise piles et culees sur 1 m.6, 7 et 8. li


sur une !arge semelle <strong>de</strong> 3,20 m, semblable en touspoints a celle <strong>de</strong> Ia reprise en sous-ceuvre <strong>de</strong>s piles dupont ( fig. 13).Le meme principe a ete egalerneut utilise pour Iaconstruction <strong>de</strong>s murs nouveaux, types 9 (flg. 14) et11 (fig. 15 et 16), avec utilisation <strong>de</strong> palplanches boisou <strong>de</strong> palplanches metalliques. Le corps du mur, soitun mur a nervure, pour !es hauteurs superieures a3,50, soit un s<strong>im</strong>ple mur en L pour <strong>de</strong>s ouvrages pluspetits. Les observations <strong>de</strong>s tassements <strong>de</strong> ces differentsouvrages sont portes sur !es graphiques > (fig. 18).Pour l'<strong>im</strong>meuble et le mur Jeanneret, ou le pied dumur a ete s<strong>im</strong>plement protege par un bloc <strong>de</strong> buteeen beton arme, appuye sur un ri<strong>de</strong>au <strong>de</strong> palplanchesmetalliques, !es tassements ont atteint 18 mm surl'<strong>im</strong>meuble et sur le mur.Pour !es murs a contrefort ou en L, murs nouveauxsur Ia rive droite a l'aval du pont, les tassements sont<strong>de</strong> 51 a 54 mm, selon les points. Sur le mur <strong>de</strong> sout<strong>im</strong>ementau droit <strong>de</strong> l'<strong>im</strong>meuble scieric Perrinjaquet,!es points observes donnent 52, 48 et 47 mm.Enfin pour le mur <strong>de</strong>s Gran<strong>de</strong>s Fontaines, a l'amontdu pont rive gauche, mur qui a subi <strong>de</strong> gros tassementset <strong>de</strong>placements en cours <strong>de</strong> construction et qu'ila fallu contrebuter par <strong>de</strong>s gabions et un perre, lesObservations donnent <strong>de</strong>s tassements <strong>de</strong> 43 a 97 mm.Certains points sembleut s'etre releves par Ia suite.Les travaux executes a <strong>Travers</strong>, tels que <strong>de</strong>crits danscet article, ont montre tout l'interet en <strong>de</strong> pareils solsd'une etu<strong>de</strong> geotechnique prealable suffisamment <strong>de</strong>veloppee.Tel fut le cas egalerneut pour la reconstruction<strong>de</strong> grands murs <strong>de</strong> rives a Couvet, ou les sols rencontresfurent du meme genre mais ou l'approfondissementdu lit <strong>de</strong> l' Areuse et le <strong>de</strong>placement <strong>de</strong> bergesbeaucoup plus hautes necessiterent <strong>de</strong>s travaux <strong>de</strong>protection contre les risques dc glisscmcnts ct <strong>de</strong> tassementsencore plus <strong>im</strong>portants qu'it <strong>Travers</strong>.lmpdmerie La Concor<strong>de</strong>, Lausanne (Suisse) 333/58


Du compactage <strong>de</strong>s materiaux routiersPar jean Ed. Bo'?}our, ing., RenensParmi les problemes d'une actualite bnllante, ceuxconcernant la construction routiere paraissent occuperune <strong>de</strong>s places prepon<strong>de</strong>rantes. En continuelle transformation,suivant en cela l'evolution du genre, du poids etdu nombre <strong>de</strong>s vehicules routiers, la technique routiereet les problemes techniques, scientifiques et pratiquesposes par la construction <strong>de</strong>s routes semblent a peine avoirtrouve une solution, qu'un evenement nouveau transformetoutes les conclusions semblant <strong>de</strong>finitivementacquises. Je pense ici plus specialement aux WASHOTests, resultats d'essais brillants executes aux USA, quichangent radicalement toutes les metho<strong>de</strong>s utilisees cheznous jusqua ces <strong>de</strong>rniers mois, ceci pour autant que lesconditions americaines soient applicables dans notre pays.Po ur en revenir a l'objet <strong>de</strong> cet article «Du compactage<strong>de</strong>s materiaux routiers», il faut mentionner qu'unechaussee peut <strong>de</strong>venir <strong>im</strong>propre a la circulation <strong>de</strong> plusieursfa


t/ro31.32.0- -- --/////I/1,I.7II---4!_..,II\IIIIIIIIfiumid 'roids sped fique rpatensec"\j\ II''aiqui <strong>de</strong>. roctor"\!.. '!ij" '-..._ 'IFig. 210 tneur en eau


Fig. 5. Route cantonale N o 501,Possens-St-Cierges,profils 93 et 94U:gen<strong>de</strong> :Yh = poids specifique apparenthumi<strong>de</strong>W = teneur en eauI = echantillon intact0 = essai <strong>de</strong> portanceSols :La technique <strong>de</strong>s essais <strong>de</strong> laboratoire doit permettre<strong>de</strong> choisir d'emblee la metho<strong>de</strong> <strong>de</strong> controle : <strong>de</strong>termination<strong>de</strong> la teneur en eau et du poids specifique apparent.Sinon, il faut se baser sur la portance ou utiliser un «<strong>de</strong>flectometre».A titre historique (parce qu'a ma connaissance cemoyen n'est plus utilise, surtout en Suisse ou son emplois'est revele <strong>de</strong>licat a cause <strong>de</strong> trop nombreux gros elements)je cite l'aiguille <strong>de</strong> Proctor, taree en meme tempsque l'essai Proctor. Sur la courbe <strong>de</strong>s resistances a l'enfoncementen fonction <strong>de</strong> la teneur en eau (voir figure 2)on choisit celle correspondant a l'opt<strong>im</strong>um. Sur le chantier,il suffit <strong>de</strong> controler la resistance a l'enfoncement ,effectue a une vitesse bien <strong>de</strong>terminee.La <strong>de</strong>termination du poids specifique apparent du solen place s'effectue <strong>de</strong> differentes manieres correspondanta <strong>de</strong>ux types principaux:1° prelevement a l'ai<strong>de</strong> d'un tube Carottier <strong>de</strong> Vülumeconnu, d'une carotte clont on <strong>de</strong>termine le poids.2° prelevement d'une certaine quantite <strong>de</strong> sol en place al'ai<strong>de</strong> <strong>de</strong> pelle et pioche1 puis mesure du volume du trouavec du sable, <strong>de</strong> l'huile ou a l'ai<strong>de</strong> d'une membrane<strong>de</strong> caoutchouc et d'eau (correction -6 %).Les <strong>de</strong>ux types <strong>de</strong> controle pratiques intelligemmentsont egalerneut precis; dans la pratique, la metho<strong>de</strong> 10convient mieux pour les sols fins, alors que la metho<strong>de</strong> zoest a appliquer sans autre dans le cas <strong>de</strong> sols contenarrt<strong>de</strong>s gros elements.La <strong>de</strong>termination <strong>de</strong> la teneur en eau s'effectue encoremaintenant avec le plus <strong>de</strong> precision par les metho<strong>de</strong>sclassiques <strong>de</strong> sechage et <strong>de</strong> pesee. On trouve toutefois surle marche <strong>de</strong>s appareils relativerneut s<strong>im</strong>ples permettautd'obtenir <strong>de</strong>s resultats moins precis, mais <strong>im</strong>mediats. I1s'agit plus specialerneut d'essais utilisant <strong>de</strong> l'alcool, ducarbure <strong>de</strong> calcium ou meme l'energie nucleaire (appareilfranc;:ais permettant <strong>de</strong> <strong>de</strong>terminer jusqu'a 20 cm <strong>de</strong> profon<strong>de</strong>urla teneur en eau et la <strong>de</strong>nsite).I1 est aussi possible, par une metho<strong>de</strong> relativements<strong>im</strong>ple, <strong>de</strong> controler la compacite <strong>de</strong>s terres en mesurantla portance <strong>de</strong>s differentes couches. L'utilisation d'appareils<strong>de</strong>nommes «<strong>de</strong>flectometres», donnant la <strong>de</strong>formationsous le passage d'une roue situe aussi la valeur du compactage.Vous connaissez probablement l'appareil V.S.S.mis au point pour mesurer la portance <strong>de</strong>s differentescouches, muni <strong>de</strong> plaques <strong>de</strong> 200 et 700 cm 2 afin d'utiliserla plus a<strong>de</strong>quate selon les caracteristiques <strong>de</strong>s materiaux.I1 ne faut pas oublier que parallelement a tous ces proce<strong>de</strong>s,il est utile sinon indispensable <strong>de</strong> contröler la compositiongranulometrique <strong>de</strong>s terres.Materiaux pierreux :Le controle du compactage sur le chantier s'effectuait- et s'effectue encore souvent - uniquement par examen::.'\.\\_,"\: -:;:..\\\'''Fig. 6. Route cantanale N° 1,Tannay-Coppet,profils 70 et 97f/1


Yj, ?.?.7 ...Fig. 7. Route cantanale N° 401, Vaumarcus,profils 55 et 56bon0 mauvaisYl/visuel, soit du <strong>de</strong>placement relatif <strong>de</strong>s grains, soit <strong>de</strong>straces laissees par les engins <strong>de</strong> compactage.Une serieuse amelioration, bien que susceptible encore<strong>de</strong> perfectionnement a ete apportee par l'introduction <strong>de</strong>l'appareil v.s.s. <strong>de</strong>ja cite, qui ne fait plus appel a l'interpretationvisuelle - sujette toujours a <strong>de</strong> serieuses discussions- mais a un essai presque scientifique.Exemples pratiquesPour terminer, quelques exemples pratiques <strong>de</strong>s resultatsobtenus ces <strong>de</strong>rnieres annees sur diverses routesroman<strong>de</strong>s, que ce soit dans le domaine <strong>de</strong>s remblais epais,que ce soit dans le domaine <strong>de</strong>s fouilles ou dans celui ducompactage <strong>de</strong> la superstructure.Remblais epais :Parmi les remblais <strong>de</strong> gran<strong>de</strong> epaisseur (> 5 m) constituesces <strong>de</strong>rnieres annees, les plus <strong>im</strong>portants furentcontroles soit par mesure du poids specifique apparent,soit <strong>de</strong> la portance.Tous ces resultats ont ete obtenus sans etu<strong>de</strong>s prel<strong>im</strong>inairestres poussees, sans laboratoire <strong>de</strong> chantier, maisavec <strong>de</strong>s controles effectues par le Laboratoire <strong>de</strong> geotechniqueEPUL. Lors <strong>de</strong>s travaux, il n'a pas ete pris <strong>de</strong>precautions speciales, ni fait usage d'engins particuliers.Jusqu'a ce jour, les resultats pratiques sont tres satisfaisants.Il semble donc que <strong>de</strong>puis l'introduction et l'utilisationd'engins mecaniques <strong>de</strong> dammage, pour autantque le travail soit execute selon les <strong>de</strong>rnieres donnees <strong>de</strong>setu<strong>de</strong>s faites, le problerne du compactage soit sinon resolu,du moins tres avance. En particulier, ces resultatsmontrent que sans soins particuliers avec les engins habituellementdisponibles chez nous, il est possible <strong>de</strong> mettreen place <strong>de</strong>s sols normaux a un poids specifique apparent humi<strong>de</strong><strong>de</strong>passant 2 kgjdm3; et dans ce cas, les resultats pratiquessont bons. Le poids specifique apparent naturel etantd'environ 1,8 kgjdm3, il ne faut pas oublier dans le calculd'equilibre <strong>de</strong>s terres l'augmentation <strong>de</strong> la <strong>de</strong>nsite obtenuepar le compactage, donc la d<strong>im</strong>inution <strong>de</strong> volume<strong>de</strong>s <strong>de</strong>blais.FouillesEn ce qui concerne le remblayage et compactage <strong>de</strong>sfouilles, <strong>de</strong>s etu<strong>de</strong>s <strong>de</strong>ja anciennes [1] ont montre qu'il estpossible d'obtenir d'emblee un resultat positif, sans tassementsulterieurs, en compactant !es materiaux extraits a unpoids specifique apparent equivalant a 115% du poids specijiqueapparent nature!. Dans ce cas aussi les essais <strong>de</strong> laboratoireet controle <strong>de</strong> chantier <strong>de</strong>crits plus haut, permettent l'obtentiond'un travail rapi<strong>de</strong> et <strong>de</strong> qualite.Rappelons, pour eviter <strong>de</strong>s <strong>de</strong>boires aux constructeurs,que lorsqu'il s'agit d'une canalisation en tuyaux <strong>de</strong>c<strong>im</strong>ent, une epaisseur suffisante <strong>de</strong> materiaux doit etreprealablemcnt disposee sur la conduite. Des essais recents[2] ont donne les epaisseurs suivantes <strong>de</strong> recouvrement:Compactage avec «crapaud » 100 kg«crapaud » 1000 kgrouleau vibrateur 380 kgrouleau vibrateur 1700 kgplaque vibrante 1500 kgStperstructure33 cm180 cm20 cm40 cm165 cmEn ce qui concerne la superstructure, il suffit pour lemoment <strong>de</strong> se reporter aux normes V. S. S. traitant <strong>de</strong> cesujet.*Cet expose resume l'etat <strong>de</strong> notre savoir actuel dans ledomaine du compactage; il n'apporte rien <strong>de</strong> bien nouveaua vos connaissances, si ce n'est le resultat <strong>de</strong> quelquesessais et controles recents. Et la certitu<strong>de</strong> pourl'auteur que si les engins existants actuellement sontutilises avec intelligence et avec l'intensite voulue, noussommes proches d'obtenir les resultats pratiques necessaires.[1] ]. Ed. Borljour, «Contribution a l'etu<strong>de</strong> du remblayage <strong>de</strong>sfouilles ». Straße und Verkehr Nr. 6, 1949.[2] Ch. Schaerer und M. Ha/<strong>de</strong>r, Versuche über mechanischeGrabenverdichtung in Einigen». Straßeund Verkehr, 1956,Seite 491, 538.


VEROFFENTLICHUNGEN DER SCHWEIZERISCHEN GESELLSCHAFTFUR BODENMECHANIK UND FUNDATIONSTECHNIKNr.12 1958 H. JäckliDie geologischen Verhältnisse bei An<strong>de</strong>lfingen, Fundationsprobleme <strong>im</strong> glazial vorbelastetenund eistektonisch stark gestörten Baugrund13 1958 F. KoboldGeodätische Metho<strong>de</strong>n zur Best<strong>im</strong>mung von Gelän<strong>de</strong>bewegungen und vonDeformationen an Bauwerken14 1958 D. Bonnord et E. RecordonLes fondations <strong>de</strong>s chaussees. Les problemes <strong>de</strong> Ia portance et <strong>de</strong> Ja resistance au gelD. Bonnard, R. Desponds et E. Recordonlnfluence du gel sur Ia stabilite <strong>de</strong>s voies ferrees. Constatations faites sur Je reseau<strong>de</strong>s Chemins <strong>de</strong> fer fe<strong>de</strong>raux - Mesures preconisees pour y porter reme<strong>de</strong>15 1958 G. Schnitter und J. Zeller<strong>Geotechnische</strong> Untersuchung <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n Staudamm Göschenenalp16 1958 W. SchaadPraktische Anwendung <strong>de</strong>r Elektro-Osmose <strong>im</strong> Gebiete <strong>de</strong>s Grundbaues17 1959 A. von Moos und H. Fuhr<strong>Geotechnische</strong> <strong>Probleme</strong> <strong>de</strong>r neuen Walensee-Talstraße <strong>im</strong> Gebiete <strong>de</strong>r LinthebeneA. E. SüßtrunkSchwingungsmessungen. Untersuchungen über das dynamische Verhalten <strong>de</strong>s Straßendammesbei ungünstigen Baugrundverhältnissen\

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