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FLS Bulletin Nr. 60

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30 Thomas Stirnimann<br />

dipl. Biologe ETH, Leiter-Stv. der Abteilung Natur, Jagd und Fischerei Kanton Luzern<br />

<strong>FLS</strong>-Kommissionsmitglied<br />

Emmenbrücke LU<br />

Weihersanierung mit Blick über den Tellerrand hinaus<br />

Die Parzelle <strong>Nr</strong>. 1956 im Gemeindebann von Therwil<br />

BL ist im Besitz der Wasserwerke Reinach und Umgebung<br />

und sie ist Standort des Wasserreservoirs<br />

Froloo. Wer denkt, dass damit die Funktion dieser<br />

Parzelle abschliessend umschrieben ist, muss an<br />

einem warmen Frühsommerabend einen Spaziergang<br />

ins Gebiet Froloo machen. Dann zeigt sich:<br />

Nicht nur für Menschen ist das Wasser von zentraler<br />

Bedeutung. Auch Pflanzen und Tiere sind an dieses<br />

Element gebunden. Und dies wird bei einem Besuch<br />

schon bald durch das Quaken der Frösche und das<br />

Summen der vielen Insekten hörbar.<br />

Das Wasserreservoir ist nicht sofort als Baute erkennbar,<br />

denn es ist durch Gehölze und Kleinstrukturen<br />

in die Landschaft eingebettet. Im Jahr 1978<br />

waren bei der Erweiterung des Wasserreservoirs<br />

zwei Weiher angelegt und in der Folge als vielseitiges<br />

Aufzuchts- und Forschungsareal gestaltet worden.<br />

Anlässlich einer ersten Sanierung im Jahr 2004<br />

wurden Massnahmen zur Verbesserung des Wasserstandes<br />

in den Weihern ergriffen und das begrünte<br />

Dach des Wasserreservoirs wurde mit einer Blumenwiesenansaat<br />

aufgewertet.<br />

Nach fast zwanzig Jahren hat sich bei den beiden<br />

Weihern wieder Sanierungsbedarf gezeigt. Schnell<br />

wurde klar, dass die Weiher nicht isoliert betrachtet<br />

werden dürfen. Die Gemeinde Therwil und die landbesitzenden<br />

Wasserwerke haben in verdankenswerter<br />

Weise eine Gesamtanalyse des wertvollen Naturstandorts<br />

unterstützt. Diese Analyse hat ergeben,<br />

dass die Umgebung des Wasserreservoirs Froloo ein<br />

wichtiger Trittstein im Biotopverbund auf dem Bruderholz<br />

bildet. Einerseits dienen die im Gebiet vorhandenen<br />

stehenden Gewässer als Laichgewässer<br />

für Amphibien, andererseits bieten die Blumenwiesen<br />

mit ihrer Blütenpracht vielen Insektenarten einen<br />

idealen Lebensraum.<br />

Die 2017 gestartete zweite Sanierung des Gebietes<br />

war für den <strong>FLS</strong> aus zwei Gründen erfolgversprechend<br />

und (mit 30 000 Franken) unterstützungswürdig.<br />

Zum einen wurden die Naturwerte in der Umgebung<br />

des Wasserreservoirs gesamthaft analysiert<br />

und mit weiteren Elementen der umgebenden Landschaft<br />

in Beziehung gesetzt. Daraus wurde die Bedeutung<br />

des Gebietes im Biotopverbund sichtbar.<br />

<strong>FLS</strong> <strong>Bulletin</strong> – Bollettino FSP, <strong>60</strong>/2021

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