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«Ich denke an das gesprengte Rund der Bergspitzen,<br />
Die uns mit ihrem Leuchten und ihrer Bläue gnädig waren,<br />
Und ich denke an die Lieblichkeit des Baches,<br />
Der in der Mittagshitze, zur Erntezeit,<br />
So viel über silberne Steine rieselnde Kühlung verbreitete (...)»<br />
Als ich den Namen der Straße entdecke, in der die Klinik<br />
liegt, Chemin Oscar Forel, fällt mir ein, dass ich Forels<br />
Sohn gut kannte. Auch er hat sich 1942 gegen seine Familie<br />
aufgelehnt. Mitten im Krieg trat er der damals verbotenen<br />
Schweizerischen Kommunistischen Partei bei und<br />
wurde Armenarzt, wie man ihn in Nyon nannte. Später<br />
saß er im Schweizer Parlament, trug einen buschigen<br />
Stalin-Schnäuzer. Mir hat imponiert, wie er eines Tages<br />
Annemaries Cousin, inzwischen Abgeordneter, anprangerte.<br />
James Schwarzenbach hatte durch eine rassistische<br />
Initiative «Gegen die Überfremdung» von sich reden ge -<br />
macht.<br />
Zurück am Seeufer, raste ich an der Bar eines kleinen<br />
öffentlichen Strandes. Dann laufe ich über den zu grünen<br />
Rasen eines Golfplatzes und unter Bahnlinie und Autobahn<br />
hindurch, um danach erneut von Dorf zu Dorf bergauf<br />
zu wandern. Die Orte geben sich als Weindörfer aus,<br />
erweisen sich aber bis Begnins als gediegene Wohngebiete.<br />
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