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Editorial Liebe Leser

Editorial Liebe Leser der „amphibia“, traditionsgemäß begrüße ich Sie wieder herzlich auf den Seiten des neuen Jahrganges der „amphibia“. Wir wollen auch dieses Jahr wieder einen großen Bogen von unserem Hobby im Heim zu unserer gemeinsamen Umwelt auf dem Erdball spannen. Und da sieht es für die Amphibien auch im Jahr 2016 nicht allzu freundlich aus. Die Biodiversitätskrise hat uns praktisch überrollt. Nach Angaben der Weltnaturschutzorganisation IUCN sind etwa 30 % der der bekannten Amphibienarten (1.895 von 6.285 Arten) stark gefährdet oder direkt vom Aussterben bedroht. Mit dem Verschwinden der Arten geht ein Teil der taxonomischen Vielfalt und der genetischen Information für immer verloren. Axel Kwet und Heiko Werning berichteten darüber ausführlich in einem Beitrag in der elaphe zu Beginn diesen Jahres. Die DGHT leistete auch im vergangenen Jahr wieder Schwerstarbeit um den Natur- und Artenschutz im Bereich der Amphibien und auch unsere AG Urodela sitzt hier sprichwörtlich „mit im Boot“. Zu Beginn des Jahres veröffentlichten wir die Ziele der zweiten Auflage unseres Molchregisters, immerhin 23 Arten werden derzeit gelistet. Wer dabei mithelfen möchte, bitte bei Mario Riedling (mario.riedling@freenet.de) oder Uwe Gerlach (duamger@yahoo.de) melden. Dies gilt auch für die Möglichkeit, jederzeit eine neue (Unter)-Art in das Register aufzunehmen. Die „Auswahlkriterien“ sind auch auf unserer Homepage einzusehen (www. ag-urodela.de). In Gersfeld zur Herbsttagung 2015 haben wir das Konzept zu dem geplanten zweiten Teil unseres sehr erfolgreich aufgenommenen Mertensiella-Bandes „Gefährdete Molch- und Salamanderarten, Richtlinien für Erhaltungszuchten“ vorgestellt, wozu inzwischen 19 Beiträge von 11 Autoren aus der AG Urodela zusammengekommen sind. Auch beim Lurch des Jahres ist die AG Urodela im Rahmen der Initiativen der DGHT mit beteiligt, was nicht verwundert, da es sich beim Feuersalamander um das beliebteste Tier der AG handelt. Da ein großer Anteil der Weltpopulation des Feuersalamanders in Deutschland vorkommt, tragen wir auch eine besondere Verantwortung für diese Art. Wir haben beschlossen, das Heft 2 des Jahrgangs 2016 dieser Art zu widmen und aus unserer Erfahrung zum Schutz und der dauerhaften Erhaltung in der Natur beizutragen. Etliche Mitglieder der AG Urodela haben dazu ihre Beiträge schon angemeldet und ich hoffe noch auf ein paar mehr. Ich wünsche Allen beim Lesen der Hefte 1 und 2 vom Jahrgang 2016 viel Freude und wünsche uns ein erfolgreiches Salamanderjahr 2016 (Bildvorlage unten J. Herder). Wolf-Rüdiger Große 4 amphibia, 15(1), 2016

Joachim Nerz Bandmolche, die Juwelen des Ostens - Ommatotriton ophryticus & Ommatotriton vittatus Die Bandmolche der Gattung Ommatotriton übten schon seit jeher eine große Faszination auf Salamanderherpetologen und Molchfreunde aus. Dies verwundert nicht, wenn man die prachtvolle Färbung, den ausgeprägten Rückenkamm und die z.T. beachtliche Größe der Tiere in Betracht zieht. So liest man vor allem in der älteren Literatur häufig Sätze wie, ich zitiere: Oeser: „von diesem von allen Molchfreunden so sehr ersehnten Molch“ ... und ein paar Zeilen weiter „von diesem ist die Form ophrytica die größte (bis zu 144 mm) und auffallendste und deren vollbrünftiges Männchen wohl der schönste Molch überhaupt“. Lang schreibt einleitend in seinem Artikel „während der ersten Jahrzehnte dieses Jahrhunderts war der in Kleinasien besonders im Kaukasus beheimatete Bandmolch, Triturus vittatus, für die meisten Molchfreunde eine geradezu legendäre Erscheinung“. Diesner (1982) schreibt in seiner Abhandlung „han- delt es sich bei Triturus marmoratus bereits um einen sehr attraktiven Molch, so ist der schönste Wassermolch zweifelsohne der Bandmolch Triturus vittatus“ und so geht es gerade weiter. Was den Tieren bis in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts fast schon einen legendären oder sagenumwobenen Nimbus verlieh, war die Tatsache, daß kaum jemand jemals ein lebendes Tier zu Gesicht bekommen hat. Das lag vor Allem an der schweren Zugänglichkeit des Gebietes. Lange Zeit herrschten doch gerade in den Gebieten, in denen die Tiere vorkommen noch erhebliche politische Unruhen und wenn Abb. 1: Verbreitung vom Ommatotriton ophryticus und O. vittatus (verändert nach Sparreboom 2014). amphibia, 15(1), 2016 5

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