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elaphe 2019-1

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Titelthema: 100 Jahre im Zeichen des Salamanders

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EditorialLiebe Mitglieder undFreunde,ich freue mich, Sie nunzum ersten Mal gleicham Anfang unsererVereinszeitschrift willkommenzu heißen. Bereitsauf der Titelseitekönnen Sie erkennen,dass wir unsere Ankündigungwahrgemachthaben und mit dieserAusgabe wieder zurguten alten „elaphe“zurückgekehrt sind.Ganz besonders freut uns aber, dass wir diesen Weg „back tothe roots“ zusammen mit unserem bestens bewährten Teamdes Natur und Tier - Verlags in Münster gehen können.Mit der jetzt wieder als reine DGHT-Mitgliederzeitschrifterscheinende „elaphe“ werden wir Ihnen in gewohnterArt und Weise neueste Informationen aus der Welt derAmphibien und Reptilien und wichtige Mitteilungen ausdem Vereinsleben präsentieren. Zusammenfassend könnteman aus einem berühmten Werbeslogan für einen bekanntenSchoko-Riegel zitieren: „… – sonst ändert sich nix!“Leider gilt dies nur für die „elaphe“ und nicht für mancheanderen Dinge in unserem Umfeld, bei denen man sichmehr Kontinuität wünschen würde, die jedoch immerwieder zum „Aufreger-Thema“ werden. So wurde kürzlicheine Kolumbienreise, bei der ich zusammen mit unseremVizepräsidenten Matthias Jurczyk und seiner Partnerin dieeinzigartige Fauna dieses Biodiversitäts-Hotspots erlebendurfte, noch in der letzten Woche durch eine Zeitungsmeldungüber Amphibienschmuggel stark eingetrübt: Über 200Exemplare von streng geschützten und nur in einem ganzkleinen Gebiet an der Westküste lebenden Harlekin-Baumsteigern,Lehmann-Giftfröschen und weiteren Arten miteinem geschätzten Schwarzmarktwert von 350.000 Eurosollten illegal nach Deutschland verbracht werden undkonnten gerade noch von den kolumbianischen Behördenam Flughafen von Bogotá aufgegriffen werden.Solche Aktionen sind in höchstem Maße verachtenswert undauf das Schärfste zu kritisieren. Glücklicherweise kümmernsich Kollegen vom Zoo Cali um die beschlagnahmten Tie-re, die auch wieder ins natürliche Habitat zurückgebrachtwerden sollen. Die DGHT hat sich immer gegen jede Artdes illegalen Handels ausgesprochen und wird dies auchweiterhin unmissverständlich tun. Die moderne Terraristikbietet alle Möglichkeiten, um im Rahmen bestehender Gesetzeunserem faszinierenden Hobby nachzugehen. Wer einmaldas Glück hatte, die genannten Arten in ihrem hochgradigbedrohten natürlichen Lebensraum zu beobachten, der kannermessen, wie skrupellos solche weltweit agierenden Tätervorgehen. Diesem Treiben begegnet man aber eben nichterfolgreich durch kopflose Forderungen von Importverbotenfür Amphibien, wie sie kürzlich auf Initiative Hessens beider deutschen Umweltministerkonferenz erhoben wurden,sondern nur durch ein Zusammenwirken aller, die sichdem Schutz und dem Erhalt der Biodiversität im In- undAusland verschrieben haben. Namentlich gefordert sinddie Naturschutz- und Halterverbände, aber ebenso die hiesigenund – am wichtigsten – die in den Herkunftsländernverantwortlichen Behörden.Die DGHT befindet sich aktuell in einer etwas merkwürdigenSituation: Noch selten zuvor haben wir derart viele Projekteauf nationaler und internationaler Ebene gleichzeitigbearbeitet, noch nie war die Expertise unseres Fachverbandsvon so vielen Seiten so sehr gefragt. Und dennoch müssenwir die Grundlagen dieser Expertise, nämlich die sachkundigeund organisierte Terraristik, immer wieder aufs Neuegegen zwar oft irrationale, aber oftmals medienwirksameAgitation verteidigen. Denn trotz der entgegengebrachtenWertschätzung für unser Fachwissen sind wir nicht automatischimmer erster Ansprechpartner bei kritischen Fragenund Problemen, die sich in den Bereichen Exotenhandel,Tier- und Artenschutz mit Reptilien und Amphibien als Zielorganismenauftun. Das Verständnis, dass eine qualitativhochwertige Terraristik, ex-situ- und in-situ-Artenschutzzusammengehören, gilt es nach wie vor durch gute Arbeitund insbesondere auch durch eine effiziente Öffentlichkeitsarbeitzu befördern.Wenn ich mich an die kürzlich erlebten Nächte im tropischenRegenwald mit einer überbordenden Artenvielfaltund einmaligen Schönheit zurückerinnere, dann weiß ich,wofür es sich zu kämpfen lohnt und dass man dafür auchgerne manch kritischen Diskurs in Kauf nimmt.Ich hoffe, dass Sie, liebe Mitglieder, uns auf diesem Wegauch weiterhin so großartig unterstützen, wie Sie das bisherschon getan haben.HerzlichstIhrMarkus Monzel3

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