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elaphe 2019-1

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Titelthema: 100 Jahre im Zeichen des Salamanders

Natur- und

Natur- und ArtenschutzNatur- und ArtenschutzFeldnotizenLeuzistische FeuersalamanderlarveEine ungewöhnlich hell gefärbte Feuersalamanderlarve (Salamandrasalamandra) fiel mir bei Freilanduntersuchungenim Rahmen der landesweiten Artenkartierung (LAK) derAmphibien- und Reptilienarten in Baden-Württemberg ineinem Kalktuffgebiet bei Allmersbach/Heutensbach imRems-Murr-Kreis auf. In einem kleinen Quellbach hatteich erstmals am 28. April 2016 mehrere Salamanderlarvenbeobachtet, unter denen mir das auffallend weiße Exemplarsofort ins Auge stach. Es handelte sich um keine Albinolarve,wie die schwarzen Augen zeigten, sondern um eineleuzistische (Weißling) bzw. flavinistische (Gelbling) Larve.Leuzismus ist ein genetisch bedingter Defekt, der dazuführt, dass die Haut keine Melanozyten (farbstoffbildendeZellen) bilden kann.Nach diesem ersten Fund Ende April besuchte ich die Stellenoch mehrfach im Frühjahr und Sommer. Die normal gefärbtenGeschwister des Weißlings befanden sich am 6. Junizum Großteil bereits in der Metamorphose oder gingen anLand, während die leuzistische Larve im Gewässer immernoch kräftig entwickelte Kiemenbüschel aufwies. Dies warbei der nun zunehmend gelblicher werdenden Larve aucham 4. September noch der Fall. Erst die später einsetzendeMetamorphose führte zu einer Reduktion der Kiemenbüschel;das Tier ist leider am 19. Dezember 2016 im Aquariumgestorben und befindet sich jetzt in der Sammlung desStaatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart.Silke FischerDie weiße Feuersalamanderlarve im Fangglas kurz nachihrer Entdeckung am 28. April (oben) sowie am 4. September(rechts) und direkt nach ihrem Tod am 19. Dezember2016 (unten) Fotos: S. FischerErdkröte frisst AlpensalamanderAm 26. Juni 2018 unternahm ich zusammen mit dreiFreundinnen eine abendliche Bergtour auf den Hochfelln(1.674 m ü. NN) in den Chiemgauer Alpen. Bei herrlichemFrühsommerwetter genossen wir den Blick in die Ferne undüber den Chiemsee. Nachdem wir den unbeschreiblichenSonnenuntergang verfolgt hatten – der eigentliche Grundunseres Aufstieges – machten wir uns gegen 21.15 Uhr aufden Rückweg ins Tal.Auf unserem Abstieg „begleiteten“ uns immer wieder Alpensalamander(insgesamt über 35 Individuen), die in derDämmerung aufgrund von Nieselregen und heranziehendemSommergewitter (geschätzte Temperatur: 16 °C) auf denWegen nach Nahrung suchten. Wir waren noch nicht allzuweit abgestiegen, als ich oberhalb der Bründlingalm auf ca.1.400 m ü. NN im Scheinwerferlicht meiner Stirnlampe eineErdkröte (Bufo bufo) beobachtete, die auf dem Weg saß undeinen Alpensalamander (Salamandra atra) schon zur Hälfteverschlungen hatte. Immer wieder versuchte sie den Salamandermit ihren Vorderbeinen noch weiter in den Schlundzu befördern, wohingegen dieser den vergeblichen Versuchunternahm, wieder aus dem Maul der Kröte zu gelangen.Wir verfolgten das für uns etwas gruselige Szenario nur eineMinute lang, während die Kröte mit kleinen Sprüngen nachvorne vom Scheinwerferlicht weg hüpfte. Zu diesem Zeitpunktschaute nur noch der Schwanz und ein Hinterbein desLurches aus dem Maul der Erdkröte. Ob es ihr letztendlichgelang, den Alpensalamander vollständig zu verschlingen,entzieht sich meiner Kenntnis, da meine Begleiterinnen zumWeitergehen drängten.Lisa MaderSeltene Mahlzeit: Alpensalamander als Beute der Erdkröte Foto: L. MaderFangerfolg einer Zwergdommel am Teich Foto: H. NüskenBirdingtour-BeifangImmer auf der Suche nach schönen Fotomotiven war meinMann am 8. Juli 2018 gegen 18.00 Uhr in Rakvice (deutschRakwitz), Tschechien, unterwegs.Das südmährische Weindorf liegt15 km hinter der österreichischenGrenze und lädt mit einer vielfältigenVogelfauna auf den Fischteichenzum Beobachten ein.Plötzlich bewegte sich etwas ca.25 m vor der Kamera im Schilf. Garnicht so einfach, im Dickicht dieVerursacher des Geraschels auszumachen.Und nun bot sich ein spannendesSpektakel, bemühte sichdoch eine Zwergdommel (Ixobrychusminutus), einen WasserfroschPelophylax sp.) in die optimaleSchluckposition zu bringen. Offensichtlichsteckte dieser zunächstverkehrt herum im Schnabel. Derkleine Reiher ließ „den Grünen“immer wieder fallen, drehte undtauchte ihn regelrecht unter, bis erschließlich Kopf voran im Schlundverschwand. Der vergebliche Überlebenskampfdes Frosches dauerteungefähr 10 Minuten.Ute Nüsken7273

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