Aufrufe
vor 11 Monaten

elaphe 2023-4_online

  • Text
  • Elaphe
  • Informationen
  • Teichfrosch
  • Foto
  • Amphibien
  • Rana
  • Reptilien
  • Arten
  • Tiere
  • Wasserfrosch
  • Dght
Titelthema: Wasserfrösche

TitelthemaAbb. 5:

TitelthemaAbb. 5: Deutlich sind bei diesem rufenden Seefroschmännchen,das eine recht grüne Grundfärbung aufweist,die arttypischen dunklen Schallblasen zu erkennensich nur durch die Geschwindigkeit unterscheidet, wobeider größere Teichfrosch ein eher langsames Schnarren(r—r—r—r—r—r—r—r—r—r) gegenüber einem etwasschnelleren Schwirren (r-r-r-r-r-r-r-r-r-r) des Kleinen Wasserfroscheszeigt (Schneider 2005). Allerdings sind dieUnterschiede nur mit viel Erfahrung und am besten imdirekten Vergleich zu hören. Zudem sind Wasserfröscheals wechselwarme Tiere auch von ihrer Umgebungstemperaturabhängig. Deshalb werden diese Rufe bei höherenWasser- oder Lufttemperaturen bei beiden Taxa tendenziellschneller und bei entsprechend kühleren Temperaturenlangsamer, weshalb eine Bestimmung von Teichfrosch undKleinem Wasserfrosch nur anhand der Rufe immer mit erheblichenUnsicherheiten selbst bei der Berücksichtigungder Umgebungstemperaturen behaftet ist (vgl. Schneider2005).Abb. 6: Besonders die Männchen der Kleinen Wasserfröschekönnen zur Paarungszeit eine fast leuchtend gelbebis gelbgrüne Grundfärbung bekommen, welche die meistvorhandenen kleinen dunklen Rückenflecken dann überdeckt.Auch bei diesem Männchen sind die helle, hierrötlich durchsichtige Haut der Schallblase und am linkenDaumen die nur leicht pigmentierte, rötlich weißgraueBrunftschwiele zu erkennen.Neben aufwändigen genetischen Analysen können Wasserfröschemit einer ausreichenden Sicherheit auch anäußeren Merkmalen in Kombination mit verschiedenenKörpermaßen und anderen phänotypischen Merkmalenbestimmt werden (z. B. Günther 1990; Schröer 1997; Mutz2009; Plötner 2010).Bereits die Beobachtung phänotypischer Merkmale perSicht, wobei der Einsatz von Ferngläsern hilfreich ist, kannzusammen mit den Rufen der Tiere bei einer ersten Einschätzunghelfen. Aber natürlich können so nicht alle Tierebestimmt werden. Das ist in vielen Fällen allerdings auchnicht nötig.Abb. 7: Auch die Weibchen der Kleinen Wasserfröschekönnen zur Paarungszeit eine deutlich gelb getönteGrundfärbung entwickeln, welche die wenigen dunklenRückenflecken zum Teil überlagertAbb. 8: Bei den Männchen der Kleinen Wasserfröschesind neben der charakteristischen gelben Paarungsfärbungauch die Schallblasen sehr hell und fast durchscheinendausgeprägt22

TitelthemaVergleichsweise einfach lassen sichdie „guten“ Arten Seefrosch undKleiner Wasserfrosch unterscheiden.Schon die Größe der Seefröscheliegt im erwachsenen Alter oftweit über der Größe der anderenTaxa. Die Seefrösche zeichnen sichdurch eine meist dunkle, braune bisolivgrüne Färbung mit großen braunenund unregelmäßig gerandetenFlecken (vgl. Abb. 1 und 2), ihrelangen Hinterbeine und die relativspitze Schnauze (Abb. 3) sowie ihrebedeutende Größe aus (vgl. Abb.4). Dazu haben die Männchen sehrdunkel gefärbte Schallblasen undBrunftschwielen (siehe Abb. 1, 4und 5).Die Kleinen Wasserfrösche habendagegen eine grüne Grundfärbung,die besonders bei den Männchen zurPaarungszeit zu einem Zitronengelbwechseln und dann die ansonstenkleinen, runden dunklen Rückenfleckenüberdecken kann (vgl. Abb.6, 7 und 8), relativ kurze Beine undeine vergleichsweise runde, kurzeSchnauze (Abb. 3). Die Schallblasensind bei dieser Art sehr hell und fastdurchscheinend ausgebildet, undauch die Brunftschwielen sind nurganz zart grau gefärbt (vgl. Abb. 6, 8und 9).Die beiden guten Arten Seefroschund Kleiner Wasserfrosch sind somiteigentlich kaum zu verwechseln undmit etwas Erfahrung ganz problemlosauch bei der Feldarbeit auseinanderzuhalten.Schwieriger wird die Bestimmungvon Wasserfröschen aber dann,wenn der hybridogene Teichfroschmit in die Bestimmung einbezogenwird. Und darum kommt man leidernicht herum, da dieser Hybriddas ökologisch anspruchsloseste derdrei heimischen Wasserfroschtaxadarstellt und eigentlich in nahezuallen Wasserfroschpopulationenund zumeist auch zahlreich auftritt.Weil der Teichfrosch ein klassischerAbb. 9: Auch bei diesem männlichen Kleinen Wasserfrosch fallen die hellen und nahezu durchsichtigen Schallblasen auf.Zudem lassen sich die nur ein wenig hellgrau gefärbten Brunftschwielen an den beiden Daumen der Vorderbeine erahnen.23

Zeitschriften-Regal