Aufrufe
vor 3 Monaten

elaphe 2024-2-online

  • Text
  • Elaphe
  • Informationen
  • Tiere
  • Salamandra
  • Foto
  • Atelopus
  • Dght
  • Species
  • Dorsal
  • Arten
Titelthema: Harlekinkröten

HerpetoramaBlattsteigerAnaconda –It will take your breath awayEs passiert ja nicht so oft, dass die wissenschaftliche Beschreibungeiner neuen Art es bis in die Boulevardpresseschafft – aber in diesem Fall prangt die Meldung sogar aufder „Bild“-Startseite“, zwischen anderen Schockern wie„Sex-Beraterin kippt Miss-Germany-Altersgrenze“, „TaylorSwifts Liebes-Suite“ und „Justin Timberlake ging in derLiebesgrotte fremd“. Dass die Medien auf die „Neuentdeckung“der „größten Schlange der Welt“ anspringen, istnatürlich keine Überraschung. Die Faszination für Rekordeist dem Menschen eigen, selbst Wissenschaftler lassen sichdann schon mal zu einer etwas volkstümlicheren Wortwahlhinreißen, wie in diesem Fall der niederländische BiologeFreek Vonk, der angesichts eines seiner Forschungsobjekteauf Instagram von einem „Monster“ spricht, wenn auchauf Holländisch, was ja immer gleich viel niedlicher klingt:„Vanuit het volste ontzag en bewondering een ‘monster’!“(„Aus tiefster Ehrfurcht und Bewunderung ein ´Monster´!“).So macht die „Monster-Anakonda“ nun also die medialeRunde, befeuert von einem Video, in dem Vonk zu sehenist, wie er hinter einem großen Exemplar der neuen Artherumschwimmt, das nach seiner Angabe immerhin ordentliche8 m lang und über 200 kg schwer sein soll, womit sieschon recht nah dran wäre an den Rekordmaßen, die seitJahrzehnten Gegenstand intensiver Debatten sind.Die „neue“ Anakonda ist so neu letztlich aber dann dochnicht. Vielmehr handelt es sich um Tiere aus dem Nordendes Verbreitungsgebiets der Großen Anakonda (Eunectesmurinus), die bisher zu dieser gestellt wurden, weil manoptisch offenbar gar keine Unterschiede erkennt. Aber dasForschungsteam um Jesús A. Rivas von der New MexicoHighlands University, dem auch Promi-Herpetologe BryanFry und eben Vonk angehören, konnte genetische Abweichungenvon 5,5 % zu den südlichen Vertretern finden, wasziemlich beachtlich ist, wie die Forscher mit Hinweis auf dienur 2 % Abweichung zwischen Mensch und Schimpanse betonen.Eine Aufspaltung der Art ist daher sicherlich berechtigt,wie auch Prof. Wolfgang Böhme vom Bonner MuseumKoenig gegenüber dem National Geographic betonte: „DieEntdeckung der tiefen genetischen Spaltung innerhalb derGrünen Anakondas ist von großer Wichtigkeit.“Kritik allerdings regt sich in der wissenschaftlichen Gemeinschaftan der Frage, ob die Beschreibung im FachmagazinWenn selbst die „Bild“ sich für genetische Taxonomie interessiert... (Screenshot 22.2.2024)Diversity formal korrekt erfolgte, und vor allem an derBenennung der „neuen“ Art als Eunectes akayima, da vieldarauf hindeutet, dass ältere Namen für Anakondas ausdieser Region zur Verfügung gestanden hätten, die nachden Regeln der Nomenklatur dann aber auch herangezogenwerden müssten. Damit allerdings hätte man statt einerNeubeschreibung „nur“ eine Revalidierung eines alten Synonymsvorgelegt, was natürlich weniger spektakulär klingt.Die zugrundeliegende Forschungsarbeit wurde übrigensvom Schauspieler Will Smith für eine Disney+-Serie begleitet.Instagram-Videos, Monster-Anakonda, Disney-Serie undMen in Black – dafür aber schludrige Arbeit? Es sieht so aus,als böten die Anakondas noch einigen Diskussionsstoff.Das gilt auch für den zweiten Teil der Studie, deren SchlussfolgerungBöhme wiederum im National Geographic als„verfrüht“ bezeichnet. Das Forschungsteam hat sich nämlichauch den Gelben Anakondas gewidmet, deutlich geringeregenetische Unterschiede zwischen den drei beschriebenenArten gefunden und deshalb vorgeschlagen, sie alle als E.notaeus zu einer Art zusammenzufassen. Alle? Also auch dieBeni-Anakonda, E. beniensis, die Böhme Mitte der 1990er aufeinem Foto seines Studenten Lutz Dirksen mit dem legendärenSatz „Mit den Anakondas stimmt etwas nicht!“ als Nicht-Gelbe-Anakondaerkannte? Die Lutz Dirksen dann 2002 in seinerDoktorarbeit, die ich höchstselbst lektoriert habe, als eigeneArt beschrieb? Die Beni-Anakonda also, die noch im November2022 in einer morphologisch-genetischen Vergleichsstudieals eigene Art bestätigt wurde? So weit kommt das noch. Mitden Anakondas stimmt ja wohl wirklich etwas nicht!Heiko Werningdie Jury bereits drei Gewinner verkünden. Viele Preise wieattraktive Gutscheine unserer Sponsoren gibt es zu gewinnen.Uns als Organisatorinnen und Organisatoren der SwissTerraria,allesamt passionierte Terrarianerinnen und Terrarianer,liegt uns auch die heimische Herpetofauna sehr am Herzen.Aus diesem Grund ist es uns ein Anliegen, diese nach unserenMöglichkeiten zu unterstützen, und es ist klar, dass wir denÜberschuss unserer Einnahmen für genau solche Projekteeinsetzen werden. Im letzten Jahr gelang es uns bereits beider Erstdurchführung, den Jean-Claude-Monney-Fonds derKARCH (Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutzder Schweiz) mit einem schönen Betrag zu unterstützen.Das diesjährige Spendenprojekt kommt der EuropäischenSumpfschildkröte, Emys orbicularis orbicularis (Haplotyp IIa),10

HerpetoramaKulturfolgerHerpetologischeGlanzlichterOffenbar sind Illuminationsfestivalsin großen Parks, aber auch Zoos geradeim Winter der große, vermutlichgewinnbringende Renner. Egal obChristmas Garden in der StuttgarterWilhelma oder China Lights im KölnerZoo, am Abend werden die Tore fürsLeucht-Erlebnis nochmals geöffnet.Bereits seit 2017 locken in der Domstadtrund um die Weihnachtszeitfunkelnde Tier- und Fantasiefigurenim asiatischen Stil zahlreiche Menschennach Feierabend in den Zoo.Auf dem gesamten Gelände habenchinesische Designer imposante Lichtinstallationenin Szene gesetzt, dieGäste spazieren vorbei an beleuchtetenRiesenblättern, Geparden und Flamingos.Aber auch Dinos, Feuerdracheund Einhorn sowie eine Mondschaukeldürfen offensichtlich nicht fehlen. Insgesamtwurden im Zoo 75 Leuchtstationenerrichtet, die aus über 1.000 Einzelexponatenbestehen. Rund 10.000LEDs rücken die vielfältigen Wesen insrechte Licht. Und natürlich erstrahlenauch Vertreter der Herpetofauna in besonderemGlanz: Chamäleon, Schlangeund Baumsteigerfrosch!Bekanntlich lässt sich über Geschmacknicht streiten, und die Figuren an sichfinde ich auch recht ansprechend. Jenseitseines Tierparks könnten dieseIlluminationen daher wunderbar zurBewusstseinsbildung beitragen, aberals Konkurrenz zu den Bewohnernin den Gehegen nebenan? Mein Fallist das nicht! Bietet nicht das KölnerAquarium am Zoo genug ansprechendeingerichtete Terrarien mit einer farbenfrohenVielfalt? Mal ganz abgesehenvon seinen herausragenden Zucht-erfolgen und Artenschutzprojekten vorder Haustür, wie im Fall der Wechselkröte,oder auch in Vietnam. Abervielleicht müssen wir wirklich alleRegister ziehen, um mehr Menschenfür Fauna und Flora zu begeistern. Obdie Botschaft allerdings bei den abendlichenBesuchern ankommt, wage ichzu bezweifeln.Ute NüskenBaumsteigerfrosch und andere Herpsim Kölner Zoo Foto: U. Nüskenzugute. Der Verein SwissEmys stelltsein Projekt zum Schutz der heimischenSchildkröte auch auf unserer Messe vor.Mit Stolz konnten wir namhafte undwichtige Organisationen wie DGHT,KARCH oder die Pathologie der UniversitätZürich mit unserem Konzeptüberzeugen. Die SwissTerraria hat sichals ein Ort des Wissensaustauschs, derBegegnung und der Leidenschaft fürdas Tier positioniert. Wir sind für dieUnterstützung und das positive Feedbackder Besucherinnen und Besuchersehr dankbar. Motiviert blicken wirin die Zukunft und werden unserBestes geben, damit die Welt derTerraristik in der Schweiz und demanliegenden Ausland mit unsererEinstellung nachhaltig gefördert undbereichert wird.Das Werbe-Banner mit dem Datum der zweiten Schweizer Terraristik-MesseFoto: SwissTerrariaWir freuen uns auf die nächste Ausgabeunserer Terraristik-Messe und auf einenweiteren Tag unter Gleichgesinnten undNeulingen, die gerne in die Terraristikeinsteigen wollen. Vielen Dank für dieUnterstützung und das Interesse an derfaszinierenden Welt der Terraristik.Unter www.swissterraria.ch findetman alle Informationen zur Messe.Der nächste Messetermin ist am 7. April2024: SwissTerraria, Vianco Arena,Feldstrasse, 5505 Brunegg.ReptilienSÄUGETIERE VÖGEL HAUSTIEREwww.jagdtrophaeentierpraeparation-petzold.deTIER-PRÄPARATION JÖRG PETZOLDZschortauer Str. 7404129 LeipzigTEL. 0176 / 554 173 5011

Zeitschriften-Regal