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Radiata-1992-2

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Abb. 2 : Geographische

Abb. 2 : Geographische Verbreitung von Mauremys caspica rivulata Der Umstand, daß die beiden Meinungen so weit auseinanderldaffen, hängt mit der großen Variabilität der Spezies zusammen und läßt die Existenz einer Unterart cretica als sehr fraglich erscheinen. Nach Vergleich meiner Tiere mit den Daten der oben erwähnten Halter konnte ich zumindest eine Gesetzmäßigkeit ableiten: Je nördlicher und östlicher der Fundort eines Tieres, desto dunkler der Carapax und schwärzer der Plastron. Tiere aus der Ost-Türkei sind sehr dunkel und besitzen einen schwarzen Plastron, die Population Kretas und Südgriechenlands hingegen zeigt einen olivgrünen Carapax und einen gelben Plastron. Somit haben Liebhaber mit Tieren ohne Fundortangabe einen groben Anhaltspunkt über die Herkunft ihrer Pfleglinge. Mein besonderer Dank gilt meiner Tante Ulrike Lindner, ohne deren Dolmetschertätigkeit sicher keine Verständigung vor Ort möglich gewesen wäre, sowie den Herren Kau und Hemmer für ihre hilfreichen Angaben. Literatur: Müller, Gerhard (1987) Schildkröten Obst, Fritz Jürgen (1985) Die Welt der Schildkröten Pritchard, Peter (1979) Encyclopedia ofTurtles 7

Besuch des CARAP AX-Zentrums in der Toskana R. Enqert, Bürstadt Im Rahmen meines diesjährigen Urlaubes in Italien war es mir möglich, das in der Toskana gelegene CARAPAX-Zentrum zu besuchen, welches sich hauptsächlich mit dem Schutz und der Erforschung der europäischen Landschildkröten beschäftigt. Der von mir vorher schriftlich angekündigte Besuch fand am 09. September 1992 statt. Leider war jedoch zu diesem Termin der zuständige, deutschsprechende Ansprechpartner und MitbegfÜnder des Zentrums, Herr Balasina, nicht anwesend. So war es nur möglich sich mit "Händen 'und Füßen" mit zwei jungen, dort angestellten Italienerinnen zu unterhalten, wobei natürlich das eine oder andere Detail auf der Strecke blieb. Nach kurzer Zeit machte ich mich dann mit meiner Frau auf, um die Anlagen des Zentrums zu erkunden. Am Eingang kann der Besucher unter einigen Souvenirs wie z.B. Anstecknadeln, T-Shirts und Broschüren auswählen. In der Nähe befindet sich eine Informations-Hütte, in der die ~öglichkeit besteht, einen Videofilm über das CARAPAX-Zentrum anzusehen und Informationsmaterial . zu erhalten. Auf dem weiteren Weg gelangten wir zu einem Gebäude, das als Labor und Brutstation dient. Von dort führte uns ein Rundweg an etlichen kleinen und mittleren Gehegen für die Landschildkröten vorbei, die mit Bäumen und anderen Pflanzen bewachsen waren. Die Gehege sind um ein altes zerfallenes Bauernhaus angeordnet, welches sich auf dem höchsten Punkt, des hügeligen Anwesens befindet. Wie wir feststellen konnten, werden Testudo graeca, Testudo marginata, Testudo hennanni boettgeri und Testudo hermanni hermanni gehalten, wobei man letztere in großer Stückzahl nachzieht. Die Tiere werden nach einer Aufzuchtphase von 5 Jahren wieder in die Natur ausgesetzt. Im CARAP AX-Zentrum befinden sich auch zwei relativ große, von Schilf umsäumte naturbelassene Teiche, die zur Haltung von Emys orbicularis dienen. In der Nähe der Teiche wurden mehrere kleinere Gehege geschaffen, in denen man, getrennt nach Vorkommensgebieten, Aufzuchtstudien an Jungtieren von Emys treibt. Alle von uns beobachteten Tiere waren in gutem Zlfstand und das gesamte Zentrum machte einen sauberen und gepflegten Eindruck, so daß für jeden Schildkröten-Interessierten ein Besuch auf jeden Fall lohnend ist. 8

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