Aufrufe
vor 1 Jahr

element+BAU 6/2022

  • Text
  • Harnischcom
  • Verkehrsbauten
  • Projekt
  • Fassade
  • Meter
  • Unternehmen
  • Zudem
  • Hohen
  • Anforderungen
  • Objekte
  • Element
element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

special verkehrsbauten

special verkehrsbauten Krügelpark in Stein b. Nürnberg Vorbereitet für die Elektromobilität 250 hochmoderne Wohnungen entstehen im Rahmen des Neubauprojekts Krügelpark im mittelfränkischen Stein bei Nürnberg. Um die Neubauten für die Anforderung der Elektromobilität vorzurüsten und den künftigen AnwohnerInnen den bestmöglichen Lade- und Wohnkomfort vor Ort zu ermöglichen, schaffen eMobility Experte reev und die Initiatoren des Bauprojekts, die Schultheiß Projektentwicklung, gemeinsam schon während der Baumaßnahmen umfassende Grundlagen für eine intelligente, zukunftsfähige Ladeinfrastruktur. Projekts erfolgt in enger Abstimmung mit dem für die Planung der haustechnischen Gewerke zuständigen Ingenieurbüro Breyer GmbH & Co. KG aus Burgthann. „Es ist wichtig, dass die Berücksichtigung der für die eMobility notwendigen Infrastruktur bereits im frühen Stadium der Planung erfolgt. Nur so können in Koordination mit den anderen Gewerken die notwendigen Trassen, Technikflächen und Platzreserven vorgehalten und der notwendige Energiebedarf sowie der Ausbau im Bauablauf berücksichtigt werden. Die Zusammenarbeit zwischen den eMobility-Experten, dem Bauherrn und unserem Büro verlief ergebnisorientiert und zielführend", erklärt Herr Jörg Frauenknecht, Prokurist und Technischer Leiter des Ingenieurbüros Breyer. Luftaufnahme des neu entstandenen Krügelparks in Stein. Skalierbare und individuelle Ladelösungen bei Neubauten ist es sinnvoll, frühzeitig durch „Gerade Vorinstallationen die Basis für skalierbare Ladelösungen zu legen, die sich bei Bedarf einfach erweitern lassen. Mit unserem modularen System bieten wir für jeden Anwendungsfall in der Wohnungswirtschaft die individuell passende Lösung – von der Planung über die Implementierung bis hin zur Verwaltung, Wartung und Instandhaltung – alles aus einer Hand. Ein nachträglicher Einbau bei Bestandsgebäuden ist natürlich auch möglich, dies ist hingegen häufig deutlich aufwendiger", erklärt Eduard Schlutius, CEO von reev. Frank Weber, Vorstand Technik der Schultheiß Projektentwicklung ergänzt: „Die Projektentwicklung auf dem ehemaligen Krügel-Areal in Stein ist für uns absolut zukunftsweisend. Ziel ist die Kreation eines lebendigen neuen Wohnquartiers, das nicht nur in punkto Bauqualität, sondern auch mit einem nachhaltigen Wohnkonzept überzeugen kann. Dazu zählt ganz klar das Thema Elektromobilität. Dass wir in der Planungsund Bauphase die dafür nötige Infrastruktur bereitstellen, ist für uns selbstverständlich". Frühzeitige Grundlage für eine zukunftsfähige Ladeinfrastruktur legen Zunächst wird die reev base im Technikraum verbaut, welche die Basisinfrastruktur inklusive Stromverteiler und dynamischem Lastmanagementsystem beinhaltet. Über die standardisierten Stromschienen, die sogenannten reev extensions, folgt dann die elektrotechnische Anbindung der ersten 28 Wallboxen, wobei der Aufbau eine flexible Erweiterung auf alle der insgesamt 243 Tiefgaragenstellplätze vorsieht. Damit ist der Neubau nach reev Standard als „eMobility ready“ zertifiziert. Die technische Planung, Konzeption sowie Installation und Wartung der Infrastruktur wird in Zusammenarbeit mit den auf eMobility spezialisierten Elektrofachkräften der reev solutions GmbH durchgeführt. Die Umsetzung des Durch die Installation der Ladestationen seitens und der integrierten, zukunftsfähigen Ladesoftware kann das Ladesystem zu jedem Zeitpunkt bedarfsgerecht und unkompliziert erweitert und an jeden Anwendungsfall angepasst werden. Die Cloud-Software stellt den Kern der Ladelösung dar: Sie kommuniziert mit der Ladestation und sorgt dafür, dass diese intelligent gesteuert werden kann. Ebenso ermöglicht sie Zugangsbeschränkungen sowie die Verwaltung unterschiedlicher Nutzergruppen. Durch die Authentifizierungsmöglichkeiten, wie beispielsweise mittels reev App oder RFID-Karte, können sich alle AnwohnerInnen schnell und einfach registrieren und laden. Die Ladevorgänge werden automatisch und verbrauchsgenau (per kWh) erfasst. Darüber hinaus ermöglicht die Software ein intelligentes Lastmanagement, wodurch die Leistung automatisch auf die Anzahl der ladenden Elektroautos verteilt und eine Überlastung des Stromnetzes vermieden wird. Die Abrechnung läuft rechtssicher und voll automatisiert im Hintergrund ab. 18 element + BAU • 6/2022

verkehrsbauten special Schlüsselfaktoren für die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen Einblick in die wichtigsten Elektrofahrzeug-Trends Die Juice Technology AG, Herstellerin von Ladestationen und -software, führend bei mobilen Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Zukunftsforscher Lars Thomsen geben Einblicke in die wichtigsten Trends, die die Entwicklung der Elektromobilität in den nächsten Jahren in Deutschland, Österreich und der Schweiz beeinflussen werden. Die EU hat im Dezember 2019 erklärt, bis 2050 die Treibhausgasemissionen des Strassenverkehrs um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren zu wollen. Um dieses Ziel, das Teil des europäischen Green Deals ist, zu erreichen, soll u. a. eine effiziente Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge aufgebaut werden. So sollen bis 2030 entlang des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-T) alle 60 km in jeder Richtung ausreichende Ladekapazitäten für Personenund Lastkraftwagen errichtet werden. Das Ziel von einer Million Ladepunkten bis 2025 erscheint dennoch recht ambitioniert, aber angesichts der rasanten Entwicklung der Elektromobilität nicht weniger als notwendig. Wo steht Europa gerade in puncto E-Mobilität? Der Anteil der E-Fahrzeuge in Europa betrug im Jahr 2021 rund 20 % an Neuwagenverkäufen. In den fünf grössten europäischen Märkten (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Grossbritannien) ist der Marktanteil von E-Fahrzeugen (einschliesslich BEV, PHEV und Hybrid) von 8 % im Jahr 2019 auf 38 % im Jahr 2021 gestiegen. Mit dem Tesla Model 3 war im September 2021 erstmals ein reines E-Auto das meistverkaufte Auto in Europa (bezogen auf alle Antriebsarten). Während der Markt für Diesel- und Benzin antriebe bei den Zulassungen rückläufig ist, steigt der Anteil von „Steckerfahrzeugen“ seit langem zweistellig an. Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge (BEV und PHEV) wird so in Europa bereits im ersten Halbjahr 2023 die Neuzulassungen von Diesel- und Benzinfahrzeugen übersteigen. E-Fahrzeuge erreichen bis 2025 in praktisch allen Fahrzeugsegmenten und -Klassen den Tipping Point, an dem sie sowohl wirtschaftlich als auch im direkten Leistungsvergleich mit Verbrennern deutlich attraktiver als das Auslaufmodell Verbrenner sind. Die Reichweiten steigen, während sich die Ladezeiten immer stärker verkürzen und Lademöglichkeiten im öffentlichen und privaten Raum immer selbstverständlicher werden. Durch zunehmenden Wettbewerb, fallende Preise und ein breiteres Angebot werden diese Fahrzeuge auch immer stärker im volumenstarken mittleren und kleinen Preissegment dominant. BEV-Leader China und Nachzügler USA China ist an einem Punkt angelangt, an dem es mit neuen (sehr attraktiven) E- Autos und PHEVs nun in den europäischen und US-amerikanischen Markt eindringen und punkten kann. Lars Thomsen rechnet bis 2025 mit mindestens sechs chinesischen Marken mit multiplen Modellen auf beiden Märkten. Gleichzeitig gibt dies dem ohnehin schnell expandierenden US-Markt für E-Autos (+190 % gegenüber dem Vorjahr) weiteren Schub. Bis 2026 wird China der grösste BEV-Markt der Welt bleiben. Der US-Markt erwartet einen Schub für EVs sowie für die Ladeinfrastruktur über die bisherigen Hot-Spots in den Metropolregionen hinaus. Besonders der Eintritt von gleich mehreren Playern in den wichtigsten US-Car-Markt mit „Pickup-Trucks“ wird einen Sprung auf einen EV-Anteil von mehr als 15 % an den Neuzulassungen in den USA ermöglichen. Je nach Verfügbarkeit von Batterien und Fahrzeugen wird der EV-Anteil an den Neuwagenverkäufen auch in den USA bis 2025 auf mindestens 40 % ansteigen. Im gleichen Zeitraum könnte sich das Volumen der EV-Ladetechnik auf dem US-Markt im Vergleich zu heute mindestens verzwanzigfachen. Entwicklung der Ladeinfrastruktur in Europa Bei der Ladeinfrastruktur zeichnen sich gleich mehrere Trends ab: l Für das AC-Laden setzt sich in Europa das dreiphasige 11-kW-Ladegerät durch: Fahrzeugseitig ist diese Größe des Onboardladers gut zu installieren und reicht aus, um auch Akkus mit 80 kWh oder mehr über Nacht vollzuladen. l Im DC-Bereich ist der CCS-Anschluss mit bis zu 350 kW Ladeleistung entlang der Fernrouten der Standard. Installationen mit 50 bis 100 kW kommen im Bereich von öffentlichen Parkplätzen etc. zum Einsatz. l Bis 2024 wird praktisch jede Autobahnraststätte in Europa über Schnelllade-- Anschlüsse verfügen, was für die Betreiber enorme Investitionen bedeutet. Diese werden in Form von recht hohen Preisen pro kWh an die Nutzer weitergeben, es sei denn, die Nutzer schließen einen Premium-Vertrag mit dem jeweiligen Betreiber mit monatlicher Grundgebühr ab. Nach den derzeitigen Prognosen werden sich europaweit drei bis fünf Netzwerke herausbilden, welche um eine langfristige Kundenbindung konkurrieren werden. Europa ist gefordert, den schnellen Wandel hin zu nachhaltiger, elektrischer Mobilität aktiv und entschlossen mitzugestalten. Mit dieser neuen Dynamik werden die Karten der Automobilindustrie global neu gemischt. Christoph Erni, CEO und Gründer der Juice Technology AG ist überzeugt: „Mehr denn je bietet sich gerade für Technologiestandorte wie Deutschland, Österreich oder die Schweiz die Chance, die Verkehrswende durch Innovation zu beschleunigen und die Mobilität in eine neue Green Economy einzubinden.“ E-Autos und intelligente, leistungsfähige und netzdienliche Ladeinfrastruktur gehören zusammen wie zwei Seiten einer Medaille. Wir brauchen in ganz Europa gleiche und gute Voraussetzungen, damit wir auch weiter eine führende Rolle in der globalen E-Mobilität einnehmen können und die uns selbst gesteckten und notwendigen Klimaziele erreichen können. Besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen dürfte jedem klar werden, dass lokal und regional erzeugte erneuerbare Energie jeder endlichen und umkämpften endlichen Ressource überlegen ist. Juice Technology AG www.juice-world.com element + BAU • 6/2022 19

Wählen Sie die gewünschte Fachzeitschrift

fng MAGAZIN - Food · Nonfood · Getränke · Tobacco

WiN woodworking INTERNATIONAL