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BLICKPUNKT Wenn der Rotwein im Tank landet Präsidenten Donald Trump, Strafzölle auf Weine aus Frankreich zu erheben. Die eigentlich beliebten Roten aus den französischen Weinregionen wurden plötzlich teurer und blieben in den Regalen stehen. Hinzu kamen die Einbrüche bei den Transportwegen in andere Länder wegen der fürchterlichen Corona-Pandemie. Zusätzlich wurden die französischen Weine aus dem Feld des Exports geschlagen, weil China mit der Regierung des fünften Kontinents eine Vereinbarung über die Lieferung australischer Weine geschlossen hatte. Harsche Sorge herrscht in der Bordelais, einem der ganz großen Weinanbaugebiete in Frankreich. In der Region Bordelais, im südwestlichen Teil des Landes stehen auf einem Areal von 110.000 Hektar Weinstöcke unterschiedlichster Sorten. Zum Vergleich: In Deutschland, dessen Winzer unter Kennern edler Rebensäfte weltweit einen hervorragenden Ruf genießen, wird insgesamt auf einer Agrarfläche von gerade mal 103.000 Hektar Wein angebaut. Wer die bedeutenden Anbauregionen wie Rheinhessen, die Pfalz, Baden-Württemberg und auch Franken bereist, sieht an den schmucken Weingütern, dass es den Betreibern wirtschaftlich gut gehen muss. In der Bordelais ist das anders. Die Winzer werden ihren Rotwein nicht mehr los. Und der macht 73 Prozent der gesamten Produktion aus. Gerade mal 27 Prozent entfallen auf die weißen Sorten. Sicher, edle Tropfen wie zum Beispiel ein Mouton Rothschild finden natürlich weiter ihre treuen und gutbetuchten Abnehmer, aber die Vielzahl ihrer Rotweine aus den unteren Preiskategorien bringen die Winzer nicht mehr unter die Leute. Das gilt übrigens nicht nur für die Bordelais, sondern auch für das Rhône-Tal und die Region Languedoc im Süden. Es lässt sich gut vorstellen, um welche gigantischen Mengen es sich handelt bei einer Anbaufläche in ganz Frankreich von noch immer 709.000 Hektar. Für diese Malaise gibt es eine ganze Reihe von Gründen. Seit Jahren geht der Konsum roter Tropfen in Frankreich enorm zurück, in den letzten 50 Jahren um mehr als zwei Drittel. Aber das hat die Winzer nicht sonderlich irritiert, denn sie konnten auf den Export setzen. Ihre roten Weine waren fast rund um den Globus so gefragt wie nie zuvor. Doch dieser Absatzweg ist in den letzten Jahren massiv eingebrochen. Der Minustrend begann mit der Entscheidung des ehemaligen US- Nun stehen sie vor einem riesigen Problem, die Winzer in der Bordelais. Viele Weinbauern wollen verzweifelt aufgeben, andere setzen auf den Staat und fordern eine Soforthilfe über eine Destillationskampagne. Das hat schon mal im Corona-Jahr 2020 geklappt. Damals erteilte das Landwirtschaftsministerium in Paris eine Zusage für die Destillation von rund zwei Millionen Hektolitern Rotwein, immerhin fünf Prozent der französischen Gesamtproduktion. Auch diesmal stießen die gebeutelten Weinerzeuger auf offene Ohren in Paris und auch in der EU in Brüssel. Ihnen sollen insgesamt 160 Millionen Euro bereitgestellt werden. Das Geld erhalten die Weinbauern für die Abgabe von 2,5 Millionen Hektolitern Wein an Destillerien. In diesen Unternehmen wird der Alkohol aus dem roten Wein herausgefiltert und gelangt dann als Beiwerk für Desinfektionsmittel, Parfüms, aber zu einem großen Teil auch zum Treibstoff Bioethanol. Das muss man sich mal vorstellen: Alkohol aus Rotwein im Tank! Bei der ersten Aktion im Jahr 2020 zahlte der französische Staat den Winzern zwischen rund 60 und 80 Euro pro Hektoliter Wein, den sie nicht absetzen konnten. Seltsamerweise haben Spanien und Italien dieses Problem mit dem gewaltigen Überschuss an Rotwein nicht. Spanien ist ja mit einer Rebanbaufläche von über 964.000 Hektar eines der größten Weinländer der Erde, gefolgt von Frankreich mit etwa 798.000 Hektar und Italien 718.000 Hektar. Da spielen die deutschen Winzer mit ihrer Anbaufläche von den schon erwähnten 103.000 Hektar im Vergleich zur Weltproduktion eine eher untergeordnete Rolle. Doch die Quantität hat ja mit der Qualität eher nichts zu tun. So holen die Winzer hierzulande aus einer Rebfläche von einem Hektar 80 Hektoliter Wein heraus. Ein enormer Ertrag, der nirgendwo sonst auf dem Globus erzielt wird. Und deutsche Kreationen räumen auf internationalen Weinfestivals immer wieder tolle Preise ab. So gesehen muss man sich wohl keine Sorgen machen, dass auch deutsche Rotweine plötzlich im Tank landen. 6 MAGAZIN 1 2023

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