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Getränke! Technologie & Marketing 2/2021

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MARKT | Produktneuheiten

MARKT | Produktneuheiten NEUE MÖGLICHKEITEN IN DER GETRÄNKELOGISTIK Volumenreduzierbarer Flaschenkasten Bei der Stapelung von in der Praxis zum Einsatz kommenden Getränke- beziehungsweise Flaschenkästen wird das zur Verfügung stehende Transport- und Lagervolumen – sowohl im leeren als auch im mit Flaschen befüllten Zustand der Kästen – nicht optimal ausgenutzt. Im Zusammenhang mit dem Transport von Leergut innerhalb von Mehrweg prozessen in der Getränkelogistik gehen hierbei unter anderem erhöhte Prozesskosten sowie negative Umweltauswirkungen wie zum Beispiel ein unnötiger Ausstoß von CO 2 -Emissionen einher. Von DR.-ING. TIM SIEBELS, GESCHÄFTSFÜHRER, Büro für Logistikforschung, Dortmund Neue Stapelanordnung bei Flaschenkästen Um diesen Problemen zu begegnen und damit die Prozess- und Ressourceneffizienz auf Anwenderseite zu steigern sowie die im Rahmen von Getränketransporten entstehenden Treibhausgasemissionen reduzieren zu können, hat das Büro für Logistikforschung in Dortmund den patentierten volumen reduzierbaren Flaschenkasten konzipiert. Dieser wird aktuell in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Kunststoffspritzgussspezialisten bekuplast GmbH mit Hauptsitz in Ringe (Niedersachsen) zur Marktreife gebracht. Durch eine neuartige Stapelanordnung und Konstruktionsweise ist es bei diesem innovativen Flaschenkastenkonzept im Vergleich zu bestehenden Flaschenkästen möglich, deutlich mehr Flaschen beziehungsweise Kästen pro Euro palette zu transportieren und zu lagern. Produktinnovationen im Bereich mehrwegfähiger Kunststoff- Getränke kästen bezogen sich in den vergangenen Jahren fast ausschließ- lich auf Faktoren wie das Design oder die Haptik der Kästen [1] und nicht auf deren Volumenoptimierung innerhalb logistischer Prozesse. Seltene Ausnahmen bildeten hierbei Lösungen wie der im Jahr 2016 mit dem pro-K award ausgezeichnete „KUBI-Kasten“ [2] oder die für die Effizienzsteigerung von Mehrwegprozessen in der Getränkelogistik entwickelten „Trays“ zur Leergut-Rückführung [3] . Allerdings ergibt sich der elementare Vorteil einer opti mierten Packdichte bei diesen Produkten ausschließlich im leeren und nicht im mit Flaschen befüllten Zustand der Kästen beziehungsweise „Trays“. Funktionsprinzip Bei dem neuen volumenreduzierbaren Flaschenkasten wird eine verbesserte Packdichte nun erstmalig auch im mit Flaschen befüllten Zustand von Getränkekästen ermöglicht. Dieses wird unter anderem mithilfe einer versetzten Anordnung der Fächer zur Aufnahme von Getränkeflaschen erreicht, die es gestattet, zwei mit Flaschen befüllte Kästen gleicher Bauart volumen optimiert ineinander zu stapeln. Das heißt ein oberer Kasten kann hier im Bereich der Flaschenhälse eines darunter befindlichen Kastens „versenkt“ beziehungsweise „genestet“ werden ( siehe Abb. 1). Wichtig zu erwähnen: Der obere Kasten steht dabei nicht auf den Flaschen des unteren Kastens, sondern auf dessen Gefache und – wenn gewünscht – zusätzlich auf dessen Seitenwänden auf. Das grundsätzliche Funktionsprinzip des patentierten Flaschenkastens wird in Abbildung 1 am Beispiel eines Getränkekastens zur Aufnahme von standardisierten 0,33-l- Longneck-Flaschen verdeutlicht. Die erreichbare „Nesttiefe“ beträgt in diesem speziellen Anwendungsfall Abb. 1 Abb. oben: Funktionsprinzip des volumenreduzierbaren Flaschenkastens. Abb. rechts: Verbesserte Packdichte gegenüber bestehenden Flaschenkästen. Fotos: bekuplast GmbH Abb. 2 38 | Getränke! 02 | 2021

MARKT | Produktneuheiten Literatur: [1] De Pooter, Tinne (2018): Ein Hightech Marketing-Tool – Wiederverwendbare Getränkekästen. In: Getränke industrie, Heft 6/2018, Seiten 26-27 [2] pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e. V. (2016): Kubi. URL: https://pro-k-award.de/kubi/, Abruf: 07.05.2021 [3] Niebur, Thomas (2017): Getränke-Mehrweg – Kostentreiber Individualität. In: Standards, Heft 3/2017, Seiten 18-19 im befüllten Kastenzustand 90 mm, wobei sich im leeren Kastenzustand durch eine vorherige Drehung eines Kastens um 180 Grad – mittels des bewährten Prinzips der Drehstapelung – sogar eine „Nesttiefe“ von 120 mm realisieren lässt. Übliche Getränkekästen zur Aufnahme von 0,33-l-Longneck-Flaschen verfügen in den meisten Fällen über die maximalen Außenabmessungen von 400 mm x 300 mm x 270mm (L x B x H). Dabei werden auf einer Europalette fünf Stapelschichten (Stapelhöhe inklusive Palette circa 1,5 m) à acht Kästen pro Stapelschicht mit je 24 Flaschen pro Getränkekasten transportiert und gelagert. Hieraus ergibt sich eine Anzahl von 40 Kästen pro Europalette, die insgesamt 960 Flaschen aufnehmen können. Um die bei dem neuartigen Funktionsprinzip angestrebte Volumenoptimierung umsetzen zu können, muss die Flaschenanzahl pro Kasten (bezogen auf das Beispiel 0,33-l- Longneck-Flaschen) zwar von 24 auf 20 Flaschen reduziert werden. An dieser Stelle ergibt sich durch die realisierbare „Nest tiefe“ von 90 mm die Möglichkeit, die Anzahl der Stapelschichten pro Europalette von den bislang fünf auf nun sieben Stapelschichten zu erhöhen. Damit wird die Packdichte je Euro palette gegenüber vorhandenen Flaschenkästen grundlegend verbessert (siehe Abb. 2). In Zahlen bedeutet dies: Es können insgesamt 56 Kästen beziehungsweise 1.120 Flaschen pro Europalette transportiert und gelagert werden. Dieses entspricht einer Verbesserung von 40 % in Bezug auf die Kastenanzahl und rund 17 % im Hinblick auf die Flaschenanzahl. Im leeren Kastenzustand lassen sich durch die mithilfe der Drehstapelung möglich werdende „Nesttiefe“ von 120 mm sogar 64 Kästen pro Europalette stapeln, was einen Zuwachs von 60 % bedeutet. Hierbei beträgt die Stapelhöhe inklusive Palette weiterhin jeweils rund 1,5 m. Die genannten maximalen Außenabmessungen bestehender Getränkekästen werden ebenfalls eingehalten. Somit wird eine vollständige Kompatibilität des volumenreduzierbaren Flaschenkastens zu vorhandenen Kästen mit einem Grundmaß von 400 mm x 300 mm sichergestellt. Leergut-Ersatzgebinde und Nutzungspotenzial Selbstverständlich beschränkt sich das grundlegende Funktionsprinzip des patentierten Flaschenkastens nicht auf die gezeigte beispielhafte Ausführung für 0,33-l-Longneck- Flaschen. Es lässt sich vielmehr auf eine Vielzahl weiterer Flaschengrößen, Getränkearten et cetera oder auch auf weitere Kastenformate übertragen. Beispielsweise ist auch ein Kasten mit einem Grundmaß von 600 mm x 400 mm möglich, der als sogenanntes „Leergut-Ersatzgebinde“ an der Prozessschnittstelle zwischen dem (Getränke-)Einzelhandel und dem Getränkefachgroßhandel zum Einsatz kommen. Hier könnte eine Effizienz- und Qualitätssteigerung im Zusammenhang mit der Handhabung von Einzelflaschenüberhängen bewirkt werden. Im Vergleich zu den an dieser Prozessschnittstelle in der logistischen Praxis vielfach verwendeten „Trays“ zur Leergut-Rückführung weist der innovative „nestbare“ Flaschenkasten – zusätzlich zu der gegebenen Volumenoptimierung im Rahmen von Leerguttransporten – den entscheidenden Vorteil auf, dass ein oberer Kasten nicht auf den Flaschen eines darunter befindlichen Kastens aufsteht. Dadurch kann vor allem die Stabilität im Zusammenhang mit der Stapelung maßgeblich verbessert werden. Aufgrund der durch den volumenoptimierten Flaschenkasten möglich werdenden effizienteren Nutzung des im Rahmen der Getränkelogistik verfügbaren Transport- und Lagervolumens ergeben sich entlang der gesamten Logistikkette u. a. die folgenden wesentlichen betriebs- und volkswirtschaftlichen Vorteile: ▶▶Einsparungen bei Transportkosten- und Lagerplatz ▶▶Reduzierung von CO 2 - und Feinstaubemissionen, ▶▶Einsparungen bei natürlichen Ressourcen sowie ▶▶Entlastung der Verkehrsinfrastruktur. Mehr Informationen www.bekuplast.com Getränke! 02 | 2021 | 39

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