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LERNEN MIT ZUKUNFT JUNI 2019

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Impulsmagazin, Anregungen zum Nachdenken

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information & dringlichkeit Professor Abakus: Veränderung fängt im Kleinen an Hochmotiviert gehen wir unseren Familien auf die Nerven und das ist erst der Anfang zum Thema Bewusstseinsbildung. Als aktive Mitwirkende der Schülerbewegung für den Klimaschutz führen wir in unserer Schule auch Diskussionsrunden durch. Gemeinsam mit den LehrerInnen überlegen wir, was jeder einzelne von uns tun kann. Und wie in jedem Projekt entscheiden wir demokratisch über Themenschwerpunkte und Umsetzung. Jeder bekommt eine Aufgabe, dabei werden Vorlieben, Stärken und Schwächen berücksichtigt. Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com Soweit so gut, wenn es neben der Theorie nicht auch die Praxis geben würde. Den meisten von uns ist es sehr wichtig coole Turnschuhe und Klamotten zu tragen, das neueste Smartphone zu besitzen und dieses auch beim Essen nicht aus der Hand zu geben. Und wir haben uns bisher keine großen Gedanken darüber gemacht, wo die Dinge des täglichen Lebens produziert, welche Ressourcen verbraucht werden und welche Nahrung wir zu uns nehmen. Wirklich betroffen waren wir, nachdem wir dann Dokumentationen über die Schattenseiten unserer Konsumgesellschaft gesehen haben und die Unfähigkeit vieler Menschen, die existenziellen Bedrohungen wahrzunehmen. Nach einer Doku über Kinderarbeit war es sehr still in der Klasse. Vieles übersteigt unser Vorstellungsvermögen und macht uns wirklich traurig. Und je mehr wir uns mit diesen Themen auseinandersetzen, desto mehr verstehen wir die Dringlichkeit, Dinge kritisch zu hinterfragen und das eigene Verhalten zu reflektieren. Und nicht nur wir. Wir holen auch unsere Familien und Freunde mit ins Boot. Wenn ich zu entscheiden hätte, würde es mehr Druck von uns Kindern und Jugendlichen geben, damit die Themen in der Öffentlichkeit noch mehr Aufmerksamkeit erfahren. Es reicht nicht, die eigene Türe zu schließen, damit der Wind keinen Unrat hereinweht und es innen scheinbar sauber ausschaut. Wir haben jeden Tag die Möglichkeit, unser eigenes Handeln zu ändern, denn wir alle sind Gäste unseres zauberhaften Planeten. Aber ich werde sicher nicht gefragt, wie immer. Ghostwriter: Birgit Menke Foto: pixabay.com 22 | JUNI 2019

information & emotionen Der emotionale Mensch – Teil 21 Das Spiel mit der Angst ANGST IST EIN WICHTIGER TEIL DER MENSCHLICHEN ENTWICKLUNG. OHNE ANGST WÄRE DIE MENSCHHEIT WAHRSCHEINLICH SCHON AUSGESTORBEN. MIT ANGST KÖNNTE DASSELBE PASSIEREN. Als Säbelzahntiger und andere Raubtiere in der Nacht noch um das Lager der Menschen geschlichen sind, war es wichtig Angst zu haben und diese auch als solche zu erkennen. Wer sich ohne natürliche Hemmung in Gefahr begeben hat, war entweder ein Superheld oder ein Todgeweihter. Der Angstmechanismus und alles was dazugehört, hat uns davor abgehalten, uns unnötig zu gefährden. Stellt sich die Frage Kampf oder Flucht, ist Zweiteres zweifelsohne sehr oft die bessere Wahl. Inzwischen haben wir uns weiterentwickelt. Wir haben die meisten Bedrohungen ausgeschaltet und eine der größten Sorgen der westlichen Welt ist ein leeres Konto. Inzwischen ist Angst zu einem der wichtigsten Ziele im Kampf um Aufmerksamkeit geworden. „Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre. Ich will, dass ihr handelt, als würde euer Haus brennen. Denn es brennt“, sagte die inzwischen weltbekannte Umweltaktivistin Greta Thunberg beim Wirtschaftsforum in Davos. Sie möchte uns Angst machen, soviel steht fest. Tatsächlich lässt sie mit ihren Aussagen niemanden kalt. Die eine Seite wurde durch ihre Aussagen tatsächlich wachgerüttelt, die andere Seite hasst sie, und hat Angst vor ihr, weil sie eine andere Meinung vertritt und ihr damit eine riesige Plattform geboten wird. Es ist fast rührend, wie erwachsene Männer in Abwehrhaltung gehen, oder gar angriffig werden, wenn ein 16-jähirges Mädchen andere Meinungen vertritt, aber das ist eine andere Geschichte. Leider wird nicht nur im Umweltschutz mit Angst gearbeitet, sondern vor allem in der Politik, was dann wiederum von den Boulevardmedien kritiklos aufgegriffen wird. Hier spielt man hemmungslos mit den emotionalen Reaktionen der Menschen. Man weiß inzwischen ganz genau welche Stresshormone durch Angstmache aktiviert werden können. Der sogenannte „fight or flight response“ ist bei allen Säugetieren gleich. Bei dieser Ur-Reaktion sind bestimmte Hirnregionen extrem aktiv, anderen werden quasi abgeschaltet. Die Vernunft wird heruntergefahren! Je komplizierter die Welt wird, desto mehr versuchen windige Politiker und Polpulisten allzu einfache Lösungen zu finden. Die Suche nach vermeintlich schuldigen ist dabei der wichtigste Faktor. Ich bin der festen Überzeugung, dass es uns gelingen muss, die Politik wieder lösungsorientierter zu machen. Das könnten wir, indem wir uns besser informieren, richtig wählen oder uns sogar selbst engagieren. Die Zeit wäre jedenfalls reif dafür. Mag. Markus Neumeyer Theater-,Film- und Medienpädagoge dipl. Lern/Freizeit & Vitalcoach www.buchteufel.at MARKUS NEUMEYER Gedanken zum Foto: © pixabay.com Thema "Angst" 23 | JUNI 2019