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prima! Magazin – Ausgabe Februar 2020

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Fotos © Willi

Fotos © Willi HoditsPlätze & G‘schichtnOberwartsvon Ing. Wilhelm HoditsIm Jahr 2003 wurde die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Oberwart eröffnetOberwart und die AdventistenNicht immer beginnt eine Freundschaft friedvoll. Oft wird Neues abgelehnt und skeptisch betrachtet.Im Fall der Siebenten-Tags-Adventisten in Oberwart war das so. Advent bedeutet „Ankunft“,und diese war für die Freikirche in Oberwart mit einigen Hürden verbunden.Weit müssen wir nichtzurückblicken, wenn es umdie Geschichte der Siebenten-Tags-AdventisteninOberwart geht. Im Jahr 199810 FEBRUAR 2020beschloss die Glaubensgemeinschaft,im südlichen Burgenlandeine Kirche zu bauen undentschied sich nach längeremSuchen für den StandortWir unterstützen Siebeim Verkauf Ihrer ImmobilieGerne helfen wir Ihnen bei:Feststellung des KaufpreisesErstellung des EnergieausweisesSteuerliche Auswirkungen beim ImmobilienverkaufKaufvertragsabwicklung, TreuhandschaftenGrenzvermessung bzw. RichtigstellungenImmobilien gesucht(Häuser, Wohnungen, Grundstücke)für vorgemerkte KundenBei Alleinvermittlerauftrag - Energieausweis gratisLaufzeit mind. 6 MonateAlfred Saurer 0664/35 70 335AS Immobilien Wiener Straße 22 | 7400 Oberwart03352 34000 | office@immobilien-suedburgenland.atwww.immobilien-suedburgenland.atOberwart. Das hatte mehrereGründe – wie etwa die zentraleLage zwischen Wien und Graz.Aber noch wichtiger war dieErkenntnis, dass es in Oberwartbereits mehrere Konfessionengab, die über hunderteJahre in einem friedlichenMiteinander zusammenlebten.Die Adventisten waren alsodavon überzeugt, dass auch siein Oberwart gut aufgenommenwerden würden und kauftenein Grundstück an der Westseiteder Mühlgasse. Doch derBau der Kirche ging nicht ohneWiderstand vonstatten.Ein Anfang mit HürdenDie Bewohner der Mühlgassehatten vernommen, dass inihrer Gasse eine „Sekte“ angesiedeltwerde. Es wurde sogarvon Frauenvergewaltigungenund Kinderschändung geredet.Die Gerüchteküche brodelteunbarmherzig. Um den Bau derAdventisten-Kirche zu verhindern,wurde von den Anrainernsogar eine Unterschriftenaktiongestartet. Der damalige BürgermeisterMichael Racz (ÖVP)und Gerhard Pongracz (SPÖ),der zu diesem Zeitpunkt nochVizebürgermeister war, wurdenaufgefordert, diese Listeebenfalls zu unterschreiben.Ein bisschen verschämt blicktGerhard Pongracz heute aufdiese Ereignisse zurück, denner ließ sich dazu hinreißen,seine Unterschrift zur Verhinderungder Adventisten-Kircheherzugeben. Gewicht hattediese Aktion keines, denn dieBaubehörde genehmigte die Errichtungder Kirche. 2003 wurdediese fertiggestellt und feierlicheingeweiht, unter Anwesenheitvieler Anrainer – und GerhardPongracz in seiner Funktion alsneuer Bürgermeister hielt dieFestrede.Die Stimmung war herzlich,und Gerhard Pongracz erinnertsich vor allem an die großeGastfreundschaft und Freundlichkeitder Adventisten.Was sind die Siebenten-Tags-Adventisten?Die baptistische Adventsbewegungwurde 1839 in den USAgegründet. 1844 hat der baptistischeLaienprediger WilliamMiller mit anderen seinerGlaubensbrüder das Ende derWelt und die Wiederkunftwww.prima-magazin.at

PLÄTZE UND G‘SCHICHTNFoto rechts: In eigenen Räumen werden die Kinder in Religion unterrichtetChristi für den 22. Oktober1844 vorausgesagt.Nachdem am 23. Oktober1844 jedoch wieder die Sonneaufging, war die baptistischeAdventsbewegung erschüttertund enttäuscht und löste sichauf. Nur eine kleine Gruppeblieb übrig. Aus ihr entwickeltesich die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten.Die Namensgebungund Gründung erfolgtezwischen 1860 und 1863.Bis die Glaubensbewegung vonden USA nach Österreich kam,dauerte es aber noch ein paarJahre: 1889 gilt als die Geburtsstundeder Siebenten-Tags-Adventistenin Österreich.Sie sind aber bis heute nichtstaatlich als Kirche anerkannt.Die Freikirche ist weltweit in215 Ländern mit etwa 21,5Millionen Mitgliedern vertreten.Die Adventisten betreibenweltweit 175 Krankenhäuser,etwa 7.683 Schulen und mehrals 80.000 Gotteshäuser.Sie unterstützen durch Benefizkonzerteauch Sozialprojekte inihrer Umgebung.In Österreich gibt es 53Gemeinden mit rund 4.200getauften Mitgliedern, die vonetwa 30 Pastoren betreut werden.Einer davon istGernot Kopa, der mit seinerFamilie in einer Wohnung imKirchengebäude in Oberwartlebt und nicht nur die OberwarterMitglieder betreut, sondernauch die 80-100 Besucheraus verschiedenen Gemeinden,die jeden Samstag (Sabbat)nach Oberwart zum Gottesdienstkommen.Der Sabbat beginnt mit demSonnenuntergang am Freitagund endet mit dem Sonnenuntergangam Samstag.Für die Adventisten ist es einGedenktag der Schöpfung unddie wöchentliche Erinnerungan die Auferstehung Jesu.Der Gottesdienst beginnt inOberwart um 9.30 Uhr undendet um 11.30 Uhr.Die erste Stunde widmet sichder Bibel. Die Kinder nehmendaran nicht teil. Für sie sinddrei Räume eingerichtet (von0-3 Jährige, von 4-7 Jährigeund Jugendliche). Hier werdensie während dieser Zeit unteranderem in Religion unterrichtet.Im zweiten Teil des Gottesdienstessteht die Predigt imEntdecken SieOberwart:1. Highlights der Stadt2. GedenkwegDie Geschichte der Roma undJuden in Oberwart3. Auf den Spuren derjüdischen GeschichteNähere Infos:Ing. Wilhelm Hodits0664/50 44 554Mittelpunkt, die vom Pastoroder einem der Ältesten gehaltenwird.Übrigens: Auch wenn von einerKirche die Rede ist, handelt essich dabei nicht um einen „heiligenOrt“, sondern um einenVersammlungsraum – vergleichbarmit der reformiertenKirche in Oberwart.Kirchliche RitualeDie großen Feiertage wieOstern, Weihnachten aber auchErntetag werden von den Adventistengefeiert – aber immernur samstags.Während des Abendmahlswerden ungesäuertes Brot ineiner Holzschale und Traubensaftin kleinen Gläsern durchdie Reihen durchgegeben.Bewusstes BekenntnisDie Adventisten lehnen dieKindertaufe grundsätzlich ab.Erst ab dem Alter von etwa15 Jahren soll das Bekenntniszur Gemeinschaft bewusst alsGlaubenstaufe vollzogen werden.Bei diesem Ritaul tauchtder oder die zu Taufende mitdem gesamten Körper im Taufbeckenunter.Weil die Siebenten-Tags-Adventistenden menschlichenKörper als Haus Gottes ansehen,legen sie Wert auf einegesunde Lebensführung. Siemeiden Alkohol, Nikotin undandere Rauschmittel. Zudemlehnen sie den Verzehr vonSchweine-, Pferde- und Kaninchenfleischsowie von Schalentierenab.Die Siebenten-Tags-Adventistenin Oberwart haben ihrenanfänglichen Wunsch, sich indie Gemeinschaft Oberwartseinzufügen, erreicht. Sie sindtatsächlich ein Teil der VielfaltOberwarts und für viele Anrainergute Freunde geworden.FEBRUAR 202011

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