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Automationspraxis 02.2024

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_Handhabung & Montage

_Handhabung & Montage Greiftechnik an unterschiedliche Anforderungen anpassbar Software sorgt für flexible Greifer Für mehr Flexibilität stattet Schunk seine neue Greifergeneration via Software mit verschiedenen Greifmodi aus, die sich an die Werkstückparameter anpassen lassen. Herzstück dieser Greifmodi ist eine neue Elektronik- und Softwareplattform, die Schunk auf Basis von Praxiserfahrungen stetig weiterentwickelt. Anwender können diese Greifprinzipien beliebig je nach spezifischem Bedarf parametrieren. Konkret hat Schunk gleich zwei neue Greiferbaureihen mit dieser Elektronikund Softwareplattform gelauncht: · Der elektrische Universalgreifer EGU eignet sich für das flexible Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen und punktet als zuverlässiger Allrounder bei sämtlichen Handhabungsaufgaben. · Der Kleinteilegreifer EGK ist für die Handhabung filigraner und bruchempfindlicher Werkstücke konzipiert und für anspruchsvolle und variantenreiche Aufgaben in der Laborindustrie oder der Elektronikfertigung ausgelegt. Für diese beiden Baureihen hat Schunk eine baureihenübergreifende, einheitliche Plattform entwickelt – beide Greifer teilen sich also die gleiche Elektronik und eine gemeinsame Software. Mit der neuen Softwareplattform hat Schunk zunächst drei verschiedene Greifmodi angelegt: Basicgrip, Softgrip und Stronggrip. Basicgrip als Normalmodus Der bisher übliche „Normalmodus“ Basicgrip ist ein Greifverfahren mit zeitoptimiertem Prozessablauf – das heißt, der Greifvorgang läuft schnellstmöglich ab und erzielt viel Durchsatz. Der Motor wird permanent bestromt, und der Griff wird permanent durch den Motor nachgeregelt, was vor allem für die Verlusterkennung des Werkstücks wichtig ist. Im Basicgrip-Modus wird mit 50 bis 100 Prozent der Nenngreifkraft gegriffen. Abhängig von der eingestellten Greifkraft ändert sich die Greifgeschwindigkeit automatisch durch den Greifer selbst. Dieser Modus ist sowohl zum EGU als auch zum EGK kompatibel. Softgrip für schonendes Handling Allerdings tritt hier während des Greifvorgangs – im Millisekundenbereich – ein Kraftimpuls auf, der bei empfindlichen Bauteilen wie Elektronikbauteilen oder Reagenzgläsern zu Schäden führen kann. Für die Handhabung empfindlicher, fragiler Werkstücke hat Schunk daher den Greifmodus Softgrip entwickelt. Durch die geringere Greifgeschwindigkeit werden die Kraftpeaks nahezu eliminiert. Auch im Softgrip-Modus wird der Griff permanent durch den Motor nachgeregelt. Diese Methode funktioniert im Nenngreifkraftbereich von 50 bis 100 Prozent und steht für den Kleinteilegreifer EGK zur Verfügung. Schwere Teile mit Stronggrip Bei der automatisierten Maschinenbeladung mit schweren, robusten Bauteilen ist der Universal- Bild: Schunk Das zuverlässige Handling besonders schwerer Teile, beispielsweise einer Kurbelwelle, ist kein Problem für den EGU, der dank des Stronggrip- Modus eine höhere Greifkraft als die Nenngreifkraft aufbaut. 48 April 2024

Industrie _Handhabung & Montage Für die Handhabung filigraner Teile in der Laborindustrie oder der Elektronikfertigung hat Schunk den Kleinteilegreifer EGK entwickelt. Der Greifmodus Softgrip sorgt hier für die sanfte Teilehandhabung. greifer EGU im Einsatz. Da hier oft viel Greifkraft benötigt wird, hat Schunk den Modus Stronggrip entwickelt, der mehr Kraft aus dem Greifer holt, als auf den ersten Blick drinsteckt. Diese Besonderheit basiert auf einem speziellen konstruktiven Kniff mit einer elastische Klauenkupplung im Inneren des Greifers und zeitweiser Überstromung. Die neuen Greiferreihen EGU und EGK wurden Ende 2022 eingeführt und hatten bereits zur Verkaufsfreigabe umfangreiche Langzeittests absolviert. Im praktischen Dauerbetrieb konnte Schunk nun neue Erkenntnisse gewinnen und hat mit Softwareanpassungen die Leistung nachgezogen. Durch das Software- Release können die erreichbaren Greifkräfte im Stronggrip-Modus beim EGU sogar noch einmal angehoben werden – auf jetzt 200 Prozent der Nennkraft. Bild: Schunk Das Kompetenz- Netzwerk der Industrie 16 Medienmarken für alle wichtigen Branchen der Industrie Information, Inspiration und Vernetzung für Fach- und Führungskräfte in der Industrie Praxiswissen über alle Kanäle: Fachzeitschriften, Websites, Events, Newsletter, Whitepaper, Webinare Bedienung ist immer gleich Die neue Softwareplattform bringt Anwendern also volle Flexibilität für verschiedene Handhabungsaufgaben – mit ein und demselben Greifer. Neben der Flexibilität sind Kommunikationsschnittstellen wie Profinet, Ethernet/IP, Ethercat und IO-Link und ein durchgängiges Ansteuerungsprotokoll für den Datenaustausch weitere Pluspunkte für den Anwender. „Egal, welches Interface eingesetzt wird, die Bedienung ist immer gleich“, erläutert Benjamin Schell, Produktmanager bei Schunk. „Auch bei der Implementierung eines anderen Greifers findet sich der Anwender immer zurecht. Künftig werden alle mechatronischen Greifer von Schunk auf dieser neuen Softwareplattform aufsetzen – das macht die Kundenanlagen zukunftsfähig, durchgängig, nachhaltig und leistungsstark.“ ↓ Schunk SE & Co. KG https://schunk.com/de/de Die passenden Medien für Sie und Ihre Branche: konradin.de/industrie media.industrie.de April 2024 49

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