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DER BIEBRICHER, Nr. 375, Februar 2023

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

Tom Schwarze: „Die

Tom Schwarze: „Die Riehlschule ist eine gute Schule“ FRANK HENNIG Er hinterlässt ein wohl bestelltes Haus – aber wie das so wird, als Rentner, das kann sich Thomas „Tom“ Schwarze noch gar nicht so recht vorstellen, zwei Tage vor seinem offiziellen Dienstende. Am 1. Februar war der erste Tag seines Ruhestandes. „Langweilig wird es mir sicher nicht“, sagt der 64-Jährige, der sich auf mehr Zeit für seine sportlichen Betätigungen als Triathlet, in seiner Wohnung in Kalabrien und mit seinen Kindern und Enkeln freut. Aber seltsam sei es schon, in den Ruhestand zu gehen. Denn Thomas Schwarze hat sich als Schulleiter der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule 17 Jahre lang für das Wohlergehen von Schule, Schülern und Schülerinnen und Kollegium eingesetzt – als echter Machertyp. „Geht nicht, gibt’s nicht“ – dieser Satz kommt automatisch in den Sinn, wenn man ihn von seinen Berufsjahren erzählen hört. Lehrer sei schon immer sein Traumberuf gewesen, obwohl er nicht aus einer Lehrerfamilie kam, berichtet Schwarze. Er studierte Mathematik und Physik, absolvierte ein Referendariat an einer Frankfurter Schule „und dann war ich erstmal arbeitslos.“ Abschied nach 17 Jahren Es waren die Zeiten der sogenannten „Lehrerschwemme“ – heute kaum zu glauben – und Thomas Schwarze musste sich etwas anderes überlegen. Er unterrichtete und beriet mehrere Jahre lang Unternehmen im Softwarebereich. „Ich wäre da fast hängengeblieben“ – aber dann kam ein offizieller Brief, dass wieder Lehrpersonal gesucht werde. Also ging Schwarze wieder in den Schuldienst, in Frankfurt-Preungesheim, „ein hartes Pflaster“, erinnert er sich. Er stieg dort bis zum stellvertretenden Schulleiter auf, doch den nächsten Karrieresprung wollte er lieber anderswo machen. „Damals wurde ein Leiter für die Wiesbadener Siemens-Schule gesucht“, erinnert er sich. Diese Bewerbung war nicht von Erfolg gekrönt, aber auch die Riehl-Schule suchte eine Nachfolge für Brigitte Richter-Undeutsch – und da wollte er hin. Die Biebricher Schule sei damals eine Kooperative Gesamtschule auf dem Weg zur Integrierten Gesamtschule (IGS) gewesen. Damals sei diese Schulform durchaus umstritten gewesen. Doch Thomas Schwarze war vollkommen überzeugt vom IGS-Konzept und begleitete die Schule auf diesem Weg. 17 Jahre lang kümmerte er sich um die Geschicke der Biebricher Gesamtschule, es gab Entwicklungen wie Ganztag, Digitalisierung, bauliche Sanierung, die Einführung der Schulsozialarbeit. Für Letzteres sei er der Stadt sehr dankbar. „Das ist einmalig in Deutschland.“ Auch für die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler hat er sich immer eingesetzt, dafür auch bei den Biebricher Unternehmen Klinken geputzt, um Praktikums- und Ausbildungsplätze zu akquirieren. „Netzwerkarbeit kann ich gut“, sagt Schwarze, der in allen möglichen Vereinen und Gremien Mitglied ist und die Biebricher Infrastruktur, sei es die Arbeitsgemeinschaft Biebricher Vereine und Verbände, sei es das Nachbarschaftshaus, das Jugendzentrum, der Kulturclub, sehr schätzt. Wann immer es ein interessantes Programm für Schulen gibt, habe er sich beworben, so beispielsweise bei „Schule macht stark“, das zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen soll. Nur wenige Schulen in Hessen seien bei dem auf zehn Jahre ausgelegten Bund- Länder-Programm dabei, sagt Schwarze. Insgesamt sind es 200 in Deutschland. Auch das Austauschp r o g r a m m zwischen der Riehlschule und dem griechischen Florina liegt ihm am Herzen, einmal war er auch mit dabei. „Wenn wir was sehen, das uns weiterbringen könnte, dann machen wir das“, sagt Schwarze, der schon längst mit Smartboards, mit iPads für alle Schülerinnen und Schüler, mit allen möglichen digitalen Konzepten arbeitet. Auch das Konzept „Selbstständige Schule“ greift hier: Die Schule kann mit einem anderen Budget arbeiten. Ist das das Paradies? Thomas Schwarze lacht. „Ja schon, aber man muss natürlich jede Menge dafür tun.“ Darauf vertraut er auch in seiner Nachfolge, für die es zwei Bewerberinnen gibt. „Egal wer von beiden es wird, es wird prima.“ Politisch engagiert ist Schwarze auch, wäre sogar mal für den Posten des hessischen Kultusministers in Frage gekommen – doch die Wählerinnen und Wähler entschieden seinerzeit anders. Nochmal versuchen will er das nicht, sein politisches Engagement künftig eher auf den Delkenheimer Ortsbeirat und die Tätigkeit als SPD-Stadtverordneter beschränken. Auch die Ämter im Arbeitskreis Hessischer Gesamtschulen und des Fördervereins der Riehlschule lässt er irgendwann auslaufen. „Aber ich bin noch da“, sagt der engagierte Bildungsprofi. Er wolle natürlich nicht „ständig auftauchen“ – aber wenn er gebraucht werde, dann stehe er natürlich zur Verfügung. Und in Biebrich wird sein Konterfei sicher noch oft auftauchen – auf den beiden Aufklebern nämlich, die zum Abschied hergestellt wurden. Darauf zwei Zitate des Schulleiters: „Die Riehlschule ist eine gute Schule“, und: „Wir haben Geld ohne Ende!“ (art) Hessens Kultusminister Alexander Lorz (links) und Sabine Husung vom Staatlichen Schulamt verabschiedeten Schulleiter Thomas Schwarze offiziell während des diesjährigen Neujahrsempfangs an der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule in den Ruhestand. 30 DER BIEBRICHER / FEBRUAR 2023

FRANK HENNIG FRANK HENNIG Die „Rasselbande“ der Narrenlust begeistert beim Kreppelkaffee. Kreppelkaffee der Narrenlust beim Turnverein Vor drei Jahren fand der letzte Kreppelkaffee des Carnevalvereins Narrenlust Waldstraße statt – nun war es endlich wieder so weit: Am 21. Januar fand in der vierfarbbunt geschmückten Turnhalle des befreundeten Turnvereins Waldstraße wieder die beliebte Nachmittagsveranstaltung statt. Sitzungspräsident Robin Eisenmann schwang das Narrenzepter und präsentierte dabei vor allem die vielen vereinseigenen Narrenlustaktiven, darunter den zahlreichen tänzerischen Nachwuchs, für den die Narrenlust bekannt und geschätzt ist, sowie den „Exportschlager der Narrenlust“ die Gesangsformation „Ochsenbachraben“. Unterstützt wurde die Narrenlust in der Bütt von „Zahnarztpatient“ Joe Mauer, „Traumschiffkapitän“ Stefan Fink und dem närrischen Multitalent Janina Goßmann. Natürlich durfte auch des Wiesbadener Jugendprinzenpaar nicht fehlen, schließlich stammt Prinz Marc I. von der Narrenlust. Knapp drei Stunden genossen rund 100 Närrinnen und Narrhallesen das bunte Treiben und freuten sich, dass auch an der Waldstraße endlich wieder Fastnacht gefeiert werden konnte. (fhg) Am 26. März findet um 17 Uhr in der Evangelischen Gustav- Adolf-Kirche in Mainz-Amöneburg, Melanchthonstraße, ein Konzert für klassische Gitarre mit dem Gitarristen Philipp Romacker aus München statt. Es erklingen Werke von Dowland, Tarrega, Satie und Scarlatti. Der Eintritt ist frei. Es wird um eine Spende zur Deckung der Kosten gebeten. Albert-Schweitzer-Allee 47 65203 Wiesbaden-Biebrich Diltheystraße 3 · 65203 Wiesbaden Öffnungszeiten Dienstag: 14 bis 17 Uhr Donnerstag: 10 bis 16 Uhr Telefon: 0611-7342666 E-Mail: ov-wiesbaden-biebrich@vdk.de www.vdk.de/ov-wiesbaden-biebrich DER BIEBRICHER – Termine 2023 Redaktionsschluss Anzeigenschluss Erscheinungstag März 11. 03. 2023 13. 03. 2023 24. 03. 2023 April 15. 04. 2023 18. 04. 2023 28. 04. 2023 Mai 13. 05. 2023 15. 05. 2023 26. 05. 2023 Juni 10. 06. 2023 12. 06. 2023 23. 06. 2023 Juli 15. 07. 2023 17. 07. 2023 28. 07. 2023 August 12. 08. 2023 14. 08. 2023 25. 08. 2023 September 09. 09. 2023 11. 09. 2023 22. 09. 2023 Oktober 14. 10. 2023 16. 10. 2023 27. 10. 2023 November 11. 11. 2023 13. 11. 2023 24. 11. 2023 Dezember 02. 12. 2023 04. 12. 2023 15. 12. 2023 Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten! (red) PRIVAT „Au backe, mein Zahn“ – Joe Mauer bei seinem Vortrag als geplagter Zahnarzt-Patient. Veranstaltungshinweise senden Sie bitte, ebenso wie Pressemitteilungen, direkt an die Redaktionsadresse: Redaktion DER BIEBRICHER Breslauer Straße 14 b · 65203 Wiesbaden Tel.: (0611) 69 24 20 · Fax: (0611) 69 24 11 · der-biebricher@gmx.de DER BIEBRICHER / FEBRUAR 2023 31

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