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BOLD THE MAGAZINE No.46

WANDEL JAMES BOND IM WANDEL DER ZEIT: HISTORIE | NEUER BOND „NO TIME TO DIE“ | BILLIE EILISH | KARL LAGERFELD | CHRISTIAN LINKER | 007 PRODUZENTIN BARBARA BROCCOLI IM GESPRÄCH | FLORIDA: LIEBESGRÜSSE AUS FORT MYERS | BEST PLACES

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40 // BOLD THE MAGAZINE IM GESPRÄCH / BARBARA BROCCOLI THE MAKERS PRODUZENTIN BARBARA BROCCOLI AUTOR: J. FINK Als Tochter des legendären Filmproduzenten Albert Broccoli wuchs Barbara Broccoli, 1960 in Los Angeles geboren, quasi in der Branche und an den Sets der „James Bond“-Filme auf. Seit 1995 leitet sie gemeinsam mit ihrem Halbbruder Michael G. Wilson die Firma Eon Productions und verantwortete sämtliche 007-Abenteuer mit Pierce Brosnan und Daniel Craig. Immer wieder produziert sie auch andere Filme, wie aktuell „The Rhythm Section“ mit Blake Lively und Jude Law. Miss Broccoli, gab es einen Masterplan für James Bond, als Sie 2005 den Job an Daniel Craig gaben? In gewisser Weise. Nicht in dem Sinne, dass wir von Anfang an konkrete Pläne für fünf Filme entwickelten. Aber wir hatten immer im Hinterkopf, dass wir gerne ein paar rote Fäden durch die Geschichte ziehen wollten, die einen Film mit dem nächsten verbinden. Und wir fanden großen Gefallen an der Idee, mit Daniels Hilfe ein wenig mehr von Bonds Innenleben und seinen Gefühlen zu zeigen. Sowohl in physischer als auch in emotionaler Hinsicht waren die Einsätze für 007 in den letzten Filmen höher denn je. Bei „Keine Zeit zu sterben“ lief zunächst nicht alles rund. Eigentlich sollte Danny Boyle den Film inszenieren, doch dann trennten sich wegen künstlerischer Differenzen Ihre Wege und Sie engagierten Cary Fukunaga. Was war da los? Wir haben sehr intensiv mit Danny Boyle an der Entwicklung eines neuen Films gearbeitet, immer mit höchstem Respekt, denn er ist ein unglaublich talentierter Regisseur. Doch irgendwann wurde uns klar, dass unsere Visionen einfach zu unterschiedlich waren. Von beiden Seiten aus haben wir dann sehr vernünftig und besonnen beschlossen, dass es mehr Sinn macht, wieder getrennte Wege zu gehen. Dass Cary dann zur Verfügung stand und Lust hatte, war ein großes Glück. Ich hatte ihn ein paar Jahre vorher schon mal angesprochen, da hatte er bereits Interesse an dem Job bekundet. Als er mit an Bord kam, gab es viele Elemente der neuen Story bereits, aber weil er ja auch ein guter Autor ist, schloss er sich mit den anderen Drehbuchschreibern zusammen und verpasste dem Film noch die nötige neue Richtung. Genau wie Daniel ist auch er ein echter Perfektionist, was man dem Ergebnis jetzt ohne Frage anmerkt. Auch „Fleabag“-Macherin Phoebe Waller- Bridge schrieb am Skript mit, und vor der

IM GESPRÄCH / BARBARA BROCCOLI BOLD THE MAGAZINE // 41 Kamera standen mehr starke Frauen denn je. Dabei ist das mit Bond und den Frauen ja von jeher so eine Sache ... Keine Frage. Aber Bond-Filme haben von jeher immer den jeweiligen Zeitgeist reflektiert. Dass den Frauen in einem 007- Abenteuer heutzutage eine andere Rolle zukommt als in den sechziger Jahren, versteht sich von selbst. Bonds Schwierigkeiten mit zwischenmenschlichen Beziehungen sind natürlich die gleichen wie jeher. Er ist früh zum Waisen geworden, und sein Job bringt es mit sich, dass er von einem Tag auf den nächsten alles hinter sich lassen muss, wenn er überleben will. Aber in unseren jüngsten Filmen wurde ihm eben von Vesper Lynd auch wirklich das Herz gebrochen. Und in „Spectre“ hat er sich dann in Madeleine Swann verliebt, mit der er am Ende in ein neues Leben aufgebrochen ist. Woran jetzt der neue Film anknüpft? Ganz genau. Und dann zeigt sich, dass Beziehungen eben wirklich schwierig sind, allen voran für ihn. Was zwischen den beiden nun passiert, ist unglaublich interessant – und die Auflösung spektakulär. Aber das müssen Sie selbst sehen! darf er nicht zu viel verraten.Eines Tages warf ich „Keine Zeit zu sterben“ in den Raum, was ich richtig gelungen und vor allem clever fand. Erst danach fand ich heraus, dass genau das in den fünfziger Jahren der Titel eines Films meines Vaters war, der in den USA allerdings „Tank Force“ hieß. So clever war ich also gar nicht! Aber als Bond-Titel machte das die Sache natürlich noch passender und besonderer, denn mir und meinem Bruder Michael geht es darum, das Vermächtnis meines Vaters mit diesen Filmen zu ehren. Dass dies nun endgültig Daniel Craigs letzter Auftritt als 007 ist, ist kein Geheimnis. Wann werden Sie seinen Nachfolger bekannt geben? Ich bitte Sie! Was für eine Frage! Aktuell verschließe ich erst einmal noch die Augen vor der Wahrheit. Bis dieser Film nicht mindestens in den Kinos ist, ist James Bond für mich niemand anderes als Daniel Craig. Zumal er im neuen Film spektakulärer denn je ist. Über alles andere werde ich erst später nachdenken. Oder haben Sie womöglich doch noch Hoffnung, ihn zu einem sechsten Film überreden zu können? „Keine Zeit zu sterben“... Wie finden Sie eigentlich die passenden Titel für Ihre Filme? Ich denke, was das angeht, spricht „Keine Zeit zu sterben“ für sich selbst ... Das ist eine der schwierigsten Aufgaben. Im Laufe der Entstehung des Films jagt eine Idee die nächste. Einerseits soll ein Titel quasi die Geschichte auf den Punkt bringen, andererseits WEITERE INFORMATIONEN: www.eon.co.uk

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