|Objects| Cartier Halskette mit Saphiren, Smaragden und Onyxen, cartier.com Spitzentanz Die Herstellung außergewöhnlicher und sammelnswerter High-Jewellery-Stücke ist ein Balanceakt zwischen Tradition und Innovation, sagt Avril Groom. FOTO IRIS VELGHE / CARTIER D ie Haute Joaillerie gehört zu den herrlichsten Disziplinen der dekorativen Künste, eine unwiderstehliche Kombination aus Farben, Funkeln und Handwerkskunst. Warum sonst sollten wir Schlange stehen, um im Tower of London auf einem Rollsteg an den britischen Kronjuwelen vorbeizufahren? Bei Schmuck ging es schon immer um Macht, Zurschaustellung und darum, zu zeigen, dass man sich etwas ganz Besonderes leisten kann. Elizabeth Taylor sagte einmal: „Schmuck hat die Kraft, dir das Gefühl zu geben, dass du einzigartig bist.“ Ihre Schätze zeigte sie gerne Freunden und Fans. Die Sammler von heute scheinen da anders zu denken. Sicherheitsfragen im Hinblick auf Sammlungen und außergewöhnliche Edelsteine sowie der rasch steigende Investitionswert bedeutender Schmuckstücke sorgen für eine weitaus schärfere Abriegelung. Die Häuser verhandeln vor der Fertigstellung wichtiger Schmuckstücke mit ihren Kunden. Zu Präsentationen kommt es nicht, da die meisten Stücke bereits zuvor verkauft werden. Exquisite Juwelen schlummern in Tresoren unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor sich hin. Für neue Kunden, die sich informieren wollen, sind diese Umstände schwierig. Doch es gibt einen Weg. Sämtliche Häuser, die ihrem Ruf gerecht werden, verfügen über stilistische und technische Merkmale, die sich wie ein roter Faden durch all ihre Werke ziehen und Kennern die Herkunft eines Schmuckstücks signalisieren. In den Stilschichten findet sich die Geschichte eines Hauses wieder, wobei sämtliche Facetten regelmäßig in aktuellen Kollektionen erneuert werden. CENTURION-MAGAZINE.COM 33
