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Centurion Germany Winter 2023

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|Objects| Cartier

|Objects| Cartier beispielsweise wird weithin mit Art-déco-Diamanten sowie dem allgegenwärtigen Panther-Motiv (manchmal auch lediglich mit Onyxflecken) in Verbindung gebracht, doch der Stil des Hauses reicht weiter: und zwar vom fließenden Girlandenstil des 19. Jahrhunderts über die Tutti-Frutti-Motive klassischer Farbedelsteine indischen Ursprungs, die man sich mit Häusern wie Boucheron und Bulgari teilt, bis hin zu strukturierten Goldstücken aus der Jahrhundertmitte, die als Inspiration für ausgefallene jüngere Stücke aus der Cactusoder Grain-de-Café-Kollektion dienen. Das Art-déco-Element wird mittlerweile in straff geometrischen, modernen Designs neu interpretiert, die von Hand unglaublich schwer umzusetzen sind. Diese Themen finden sich in Cartiers neuester Haute-Joaillerie-Kollektion wieder. Unter dem Motto Le Voyage Recommencé zelebriert diese exotische Orte Oben, im Uhrzeigersinn von oben links: Tiffany & Co. Brosche Star Urchin aus Platin und Gelbgold, besetzt mit Diamanten und handgeschnitzten Karneolen, tiffany.com Van Cleef & Arpels Weißgoldhalskette Regina Montium mit abnehmbarem Anhänger mit blau-grünen Turmalinen, Saphiren, Aquamarinen, Tansaniten und Diamanten, vancleefarpels.com Chanel Gelbgoldarmband Tweed Byzance mit Beryllen und Diamanten, chanel.com; unten: Chopard Ohrringe aus Titan mit rosa Saphiren und Diamanten, chopard.com und reicht von der aus Diamanten und Bergkristallen bestehenden Halskette Dohara, die beim Wenden Lacke in den Farben klassischer Mogul-Edelsteine zeigt, bis hin zum geometrisch anmutenden Collier Miraggio mit ovalen Saphiren aus Sri Lanka in einem geschichteten Gitter aus Diamanten, Smaragden und Onyx – Art déco für die heutige Zeit. Van Cleef & Arpels ist berühmt für seine Mystery-Fassung, die ein glattes „Pflaster“ aus winzigen farbigen Edelsteinen entstehen lässt, welche so dicht aneinander liegen, dass kein Metall zu sehen ist. Besonders in fließend drapierter Form erzeugt diese Technik einen samtigen Schimmer. Bekannt ist das Haus aber auch für seine Broschen mit Tänzerinnen und Feen, die jeweils mit einem winzigen birnenförmigen Diamanten besetzt sind. Der Stil ist freier, verfügt aber auch über Elemente, die große handwerkliche Disziplin erfordern, darunter nahtlos wirkende und doch gegliederte Armbänder aus Edelsteinen und graviertem Gold sowie Halsketten mit perfekt aufeinander abgestimmten Steinen – all das ist Teil der Haute-Joaillerie-Kollektion Le Grand Tour von 2023, welche das Ambiente der beliebtesten Städte Europas evoziert. Der große Rivale dieser beiden ist Bulgari, ein Haus, das trotz seiner griechischen Wurzeln heute ein Symbol für Rom, Dolce Vita und italienisch-mediterrane Elemente ist. Die Haute-Joaillerie-Kollektion des letzten Sommers trug den Titel Mediterranea und FOTOS IM UHRZEIGERSINN VON LINKS OBEN: TIFFANY & CO. STUDIO, © VAN & CLEEF & ARPELS, © CHOPARD, © CHANEL 34 CENTURION-MAGAZINE.COM

FOTO FREDERIC DUCOUT Chaumet Fougère-Diadem, -Ring und -Ohrringe aus Weißgold, besetzt mit Diamanten im Brillantschliff, chaumet.com umfasste eine Kaskade an aquatischen sowie floralen Motiven aus Edelsteinen, Hartsteinen und handgraviertem Gold. Zu den charakteristischen Motiven gehören die Serpenti, die sich um Handgelenke, Hälse und Hüften schlingt, als Monete bezeichnete römische Münzen, einige davon mit beträchtlichem Wert, sowie mehrfarbige Mischungen aus großen, oft im Cabochon-Schliff gehaltenen Edelsteinen. „Die größte Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen Innovation, Experimentierfreude und der Notwendigkeit zu finden, unser einzigartiges Erbe zu bewahren“, erklärt Kreativdirektorin Lucia Silvestri. „Ein Produkt, das durch Kreativität, Design, Farbgebung und Handwerkskunst sofort als Bulgari-Kreation erkannt wird, ist von immensem Wert.“ Chaumet war im Laufe der Geschichte unter anderem Hofjuwelier für Napoleon, stellt auch heute noch exquisite Diademe her und fertigt Schmuckstücke, die von Blumen über Weizenähren bis hin zu Insekten tief in der Natur verwurzelt sind. „Es muss einen Rhythmus zwischen unserer DNA als Marke und der Idee hinter dem Stil geben“, so Ehssan Moazen, Leiter des Kreativstudios. „Die DNA muss sich weiterentwickeln und die Zeit überdauern, während der Stil zeitgemäß und sozial sein sollte. Unsere Haute Joaillerie spricht Kunden und Sammler an, die langfristig investieren. Sie gibt uns die Möglichkeit, Grenzen zu verschieben und seltenes Know-how zum Blühen zu bringen. Wir müssen aber auch die emotionale Verbindung zwischen der Haute Joaillerie und anderen Schmuckstücken beibehalten, um die künstlerische Konsistenz zu wahren.“ Diese Grundsätze gelten für die Haute Joaillerie als Ganzes. Die New Yorker Juweliere Tiffany & Co. und Harry Winston lassen sich leicht als forsche Marken mit starken Verbindungen nach Hollywood abtun, auch sie haben sich gleichermaßen der Qualität verschrieben, und doch unterscheiden sie sich grundlegend. Tiffany arbeitet seit jeher mit Edelsteinjägern und Geologen zusammen, die noch immer neue Steine auf den Markt bringen. Derzeit entzückt uns das Haus mit strahlenden Cupro-Elbait-Turmalinen und gelbbraunen Umba-Saphiren. Zudem kann das Unternehmen auf zahlreiche Designpartnerschaften zurückblicken. Die bekanntesten Beispiele dafür sind der in Zusammenarbeit mit Elsa Peretti entstandene Schmuck sowie die Haute-Joaillerie-Stücke, die mit dem zur Jahrhundertmitte aktiven französischen Juwelier Jean Schlumberger erschaffen wurden. Harry Winston, Gründer des gleichnamigen Hauses, erfand die Clusterfassung. Dafür werden Steine verschiedener Formen in Winkeln aneinandergesetzt, um eine maximale Lichtbrechung und ein optimales Funkeln zu erreichen, das meist mit herausragenden klassischen Farbsteinen kombiniert wird. Die neueste Kollektion nennt sich Royal Adornments und strotzt von außergewöhnlichen kolumbianischen Smaragden bis hin zu Broschen mit Diamantpavé-Besatz nur so vor majestätischen Steinen. Chopard holte als Hauptsponsor der Filmfestspiele von Cannes indes den roten Teppich nach Europa und führt den Wandel hin zu ethischen, rückverfolgbaren Materialien an. Viele der neuesten Schmuckstücke sind filigran und aus Titan gefertigt – einem besonders leichten Material, das schwierig zu bearbeiten ist, sich aber perfekt eignet, um im Blitzlichtgewitter der Paparazzi ein Funkeln zu erzeugen. Vom roten Teppich sind es nur wenige Schritte zur Haute Couture. Die neueste High-Jewellery-Kollektion von Chanel etwa ist abstrakt und verwandelt die Kettund Schussfäden des für das Modehaus charakteristischen Tweeds auf brillante Weise in Edelmetalle oder -steine und schafft so das ideale Symbol – subtil, aber für das geschulte Auge unverkennbar. CENTURION-MAGAZINE.COM 35

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