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Centurion Germany Winter 2023

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Henna ist ein wichtiger

Henna ist ein wichtiger Bestandteil zahlreicher Kulturen in der Region. Auch Menschen, die nicht von hier kommen, finden es schön und inspirierend. Diese Freude wollen sie mit uns teilen. DIE HENNA-KÜNSTLERIN M DR. AZRA KHAMISSA eine Hennadesigns begannen als Ausdruck meiner Gefühle“, erklärt Azra Khamissa, eine kanadisch-südafrikanische Künstlerin mit indischen Wurzeln, die im Alter von elf Jahren nach Dubai kam. „Ich neige dazu, mich zwischen verschiedenen Stilen zu bewegen, manchmal eher feminin, manchmal jungenhaft und sportlich. Meine Hennadesigns spiegeln das wider.“ Sie sprechen eindeutig ein kreatives, modebewusstes Publikum an. Khamissa, die auch ausgebildete Chiropraktikerin ist, hat derzeit 172.000 Follower auf ihrem Instagram-Account @dr.azra und arbeitete bereits mit großen Marken wie Adidas, Bulgari und Ebel. 2020 brachte sie ihr eigenes Sortiment an giftstofffreien Hennafarben auf den Markt, die das Auftragen des Produkts zu Hause einfacher und sicherer machen. Für diejenigen, die sich das freihändige Arbeiten nicht zutrauen, folgten Schablonen. Khamissa nutzt ihre Hennaarbeiten auch als Basis für Gespräche und Debatten. „Ich habe größtenteils gute Rückmeldungen bekommen, aber natürlich gibt es auch einige, die das Gefühl haben, dass die traditionelle Hennakultur ausgelöscht wird“, berichtet sie. „Man kann nicht die Herzen aller Menschen für sich gewinnen.“ Dubai ist für Khamissa eine Quelle ständiger Inspiration – und ein großartiges Bindeglied. „Die Stadt ist ein Schmelztiegel verschiedener Nationalitäten und hat vieles von dem, was ich tue, inspiriert“, bestätigt sie. „Henna ist ein wichtiger Bestandteil zahlreicher Kulturen in der Region. Auch Menschen, die nicht von hier kommen, finden es schön und inspirierend. Diese Freude wollen sie mit uns teilen.“ FOTO NATALIE LINES; STYLING VON SEHER KHAN; ASSISTENZ VON @ZAHRWHO 74 CENTURION-MAGAZINE.COM

DER KOCH HIMANSHU SAINI E rfolg war für den in Delhi geborenen Koch nie eine Selbstverständlichkeit. Sein Restaurant Trèsind Studio steht derzeit auf Platz elf der Liste der 50 besten Restaurants der Welt und wurde Anfang des Jahres mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Als Saini 2018 das 20 Plätze bietende Chef’s-Table- Restaurant eröffnete, war er sich nicht sicher, ob es funktionieren würde. „Diese Art von Restaurant lief hier bis dato nie besonders gut. Deshalb waren wir etwas skeptisch“, erzählt der 37-Jährige. Das Konzept der Degustationsmenüs war hier nicht bekannt und nur wenige waren bereit, im Voraus dafür zu bezahlen oder zweieinhalb Stunden am Tisch zu verbringen. Anfangs zog das Trèsind Studio mit seiner indischen Küche, die die Grenzen des kulinarisch Machbaren zu sprengen scheint, ein kleines, aber treues Stammpublikum an. Wenn Saini und sein Team sicher waren, dass sie alle verköstigt hatten, änderten sie das Menü. An manchen Abenden gab es keine einzige Reservierung. „Es war ziemlich enttäuschend“, erinnert er sich. Doch dann kam Corona. Dubais Umgang mit der Pandemie, den Saini als „mutig und umsichtig“ beschreibt, ermöglichte es den Restaurants, deutlich früher als andere wieder Gäste zu empfangen. Während ein Großteil der Welt sich noch im Lockdown befand, lud Saini kulinarische Stars wie Ana Roš vom Hiša Franko in Slowenien zum gemeinsamen Kochen ein und zog damit begeisterte Gäste an. Für Saini haben auch die drei für Dubai im Jahr 2022 erschienenen Restaurantführer – der Guide Michelin, MENA’s 50 Best Restaurants und Gault&Millau – einen Anteil daran, dass die lokale Restaurantlandschaft kreativer und wettbewerbsfähiger, gleichzeitig aber auch kooperativer geworden ist. Seine Degustationsmenüs fielen schon bald durch seine fantasievollen Streifzüge durch die moderne indische Küche auf, bei denen er den Fokus auf verschiedene Regionen des Subkontinents legte. Die Aromen sind komplex, delikat und perfekt ausbalanciert, was sich in Gerichten wie Buttermilch-Curry-Sorbet mit eingelegtem Pfeffer, in Ghee gebratener und in Zimtrinde servierter Krabbe, Lammspieß mit grünem Pflaumen-Korma und Berggemüse zeigt. „Erstaunlich günstige Optionen und kleine, versteckte Lokale gab es hier schon immer, aber sie standen im Schatten der internationalen Restaurants.“ Die Auszeichnungen und Platzierung auf Ranglisten verschaffen den in Dubai gewachsenen Konzepten mehr Sichtbarkeit auf globaler Ebene. „Diese Restaurants wollen sich abheben. Sie werden dabei immer abenteuerlustiger und beschreiten neue Pfade.“ All das hat sich auch auf Saini ausgewirkt. „Das Trèsind Studio ist ein Produkt Dubais, das nirgendwo sonst existieren könnte“, zeigt er sich überzeugt. „Ich habe nicht die Absicht, das woanders zu kopieren. Das Trèsind Studio wird immer in Dubai bleiben.“ FOTO © TRESIND STUDIO CENTURION-MAGAZINE.COM 75

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