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Centurion Germany Winter 2023

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DER ARCHITEKT SHAUN

DER ARCHITEKT SHAUN KILLA A ls im vergangenen Jahr das Museum of the Future in einem schimmernden, mit arabischer Kalligrafie bedeckten Oval aus Edelstahl eröffnete, wurde es von Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum, dem Herrscher Dubais, umgehend als „das schönste Gebäude der Welt“ bezeichnet. Dieser Meinung waren auch zahlreiche Einwohner der Stadt, die seine Entstehung mit einer Mischung aus Neugier und Ungläubigkeit beobachtet hatten. „Das Museum hat einen bedeutenden Einfluss auf die Architektur und Kultur Dubais“, freut sich Shaun Killa, der Architekt, der es entworfen hat. „Dubai ist eine Stadt, die immer wieder die Grenzen der architektonischen Vorstellungskraft verschiebt. Das Museum of the Future ist ein Symbol des hier an den Tag gelegten Engagements für Innovation und Fortschritt.“ Das Gebäude erregte nicht nur wegen seines unkonventionellen Designs Aufmerksamkeit, sondern auch durch die bahnbrechenden technischen Methoden, die es zum Leben erweckten, darunter die komplexe Diagonalgitterstruktur des während des Baus vollständig sichtbaren und ständig wachsenden Skeletts. Killa zog 1998 nach Dubai, um an einem anderen architektonischen Symbol zu arbeiten, dem Burj Al Arab, einem Gebäude, das, wie er sagt, eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Dubais Image als Zentrum außergewöhnlicher Gastfreundschaft spielte. Derzeit arbeitet der 53-jährige südafrikanische Architekt an einem neuen Projekt, von dem ein ähnlicher Effekt erwartet wird. Es handelt sich um das in Kürze eröffnende Marsa Al Arab, das zu einem Komplex aus sieben Strandhotels der in Dubai ansässigen Marke Jumeirah gehört und über eine von Luxusyachten inspirierte Silhouette verfügt. „Die Designstory bildet hier eine Evolution ab, die mit der traditionellen Architektur der Hotels Al Qasr und Mina A’Salam beginnt, sich über das klassische Erscheinungsbild des Al Naseem fortsetzt, im Burj Al Arab und dem Jumeirah Beach Hotel dann in die moderne Architektur übergeht und im Marsa Al Arab gipfelt, dessen geschwungene Architektur uns einen Blick in die Zukunft gewährt“, so Killa. Dubais außergewöhnliche Gebäude mögen Besucher anziehen, doch sie können auch großen Einfluss auf die Zukunftssicherheit der Stadt für ihre Bewohner haben – und auf die Erfüllung der Verpflichtung der VAE, bis 2050 das Ziel der Netto-Null-Emissionen zu erreichen. „Die Rolle, die die Architektur dabei spielt, Dubai zukunftsfähig zu machen, legt einen deutlich größeren Schwerpunkt auf ökologisch nachhaltige Entwicklungen und städtische Infrastruktur“, weiß Killa. Ein großes Unterfangen für eine Stadt, die keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt, aber langsam ernst genommen wird. FOTO SIDDHARTH SIVA 76 CENTURION-MAGAZINE.COM

Es geht uns darum, ein bewusstes Kino zu schaffen. Daher machen die Komponente der Gemeinschaft und das Zusammenführen von Menschen auch einen großen Teil unserer Arbeit aus. FOTO © BUTHEINA KAZIM DIE KINOGRÜNDERIN BUTHEINA KAZIM A ls das Cinema Akil 2018 in der Alserkal Avenue eröffnete, war geplant, es drei Monate lang als Pop-up zu betreiben. Fünf Jahre später ist das erste Programmkino der Region ein fester und wegweisender Bestandteil von Dubais Kulturlandschaft – und es könnte sich nicht stärker von den Multiplex-Kinos in den Einkaufszentren der Stadt abheben. „Unser oberstes Ziel ist es, Kino auf anspruchsvolle Weise zu präsentieren“, bekräftigt die in Dubai aufgewachsene Gründerin Butheina Kazim. „Wir zeigen Filme, die die Menschen in Dubai sowie deren Erlebnisse widerspiegeln, aber nur selten im Kino zu sehen sind.“ Die Multikulturalität der VAE verdeutlicht sich in Veranstaltungen wie der Arabischen Kinowoche oder in Vorführungen internationaler Kultklassiker und Retrospektiven. „Es geht uns darum, ein bewusstes Kino zu schaffen. Daher machen die Komponente der Gemeinschaft und das Zusammenführen von Menschen auch einen großen Teil unserer Arbeit aus.“ Der Raum selbst ist eine nostalgische Anspielung auf vergangene Zeiten und wurde mit „viel Überzeugung und Elan“ in Zusammenarbeit mit den beiden in Dubai ansässigen multidisziplinären Künstlern Chndy und Cheb Moha geschaffen. Sie gestalteten „ein Kino für ein Dubaier Publikum“, das mit einer Kombination aus gespendeten Möbeln und Klappsitzen ausstaffiert ist, die aus dem letzten unabhängigen Kino der Stadt, dem Golden Cinema, gerettet wurden, bevor es 2017 abgerissen wurde. Während die Multiplex-Kinos die Besucher mit VIP-Plätzen und Butlern anlocken, glaubt Kazim, dass das Cinema Akil eine Schlüsselrolle im kreativen Ökosystem Dubais spielt. „Als Programmkino decken wir durch das Medium, das wir vertreten, das gesamte Universum des kreativen Ausdrucks ab“, merkt sie an. „Das Kino überschneidet sich mit allen möglichen kreativen Disziplinen. Das erfüllt uns mit Stolz und erinnert uns daran, wie wichtig sein Beitrag für die Gesellschaft ist.“ CENTURION-MAGAZINE.COM 77

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