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elektro AUTOMATION 02.2022

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TRENDS » Trendinterview

TRENDS » Trendinterview Integrated Manufacturing »Erfolgreiche Industrie- 4.0-Projekte zeichnen sich vor allem durch eine offene und vitale Führungs- und Kommunikationskultur 4.0 aus.« Dr. Andrea Rösinger, Co-CEO und Chief Technology Officer, Forcam GmbH den, ohne dass Wartungs-, Produktions- oder Serviceprozesse darunter leiden. Rösinger: Schnelle Erfolge sind abhängig von den Zielen jedes einzelnen Unternehmens. Meist geht es um größere Transparenz, höhere Effizienz und eine nachhaltige Innovationsfähigkeit der Fertigung. Performante IIoT-Lösungen bieten die Schlüssel dafür, durch umfassende Maschinen-Konnektivität, durch ein semantisches Datenmodell, den digitalen Zwilling, durch Interoperabilität aller benötigten Systeme. Für kleinere Unternehmen versprechen dabei cloudbasierte SaaS-Lösungen – also Software as a Service – schnelle Effizienzerfolge. Dabei wird eine Softwarelösung in der Cloud mit den Signalen aus der Produktion gefüttert und diese werden in Smart Data umgewandelt, welche als nutzerfreundliche Analysen auf den Terminals der Werker erscheinen. Für mittlere und größere Unternehmen mit internationalen Produktionsstandorten eignen sich modular aufgebaute Plattformlösungen, welche individuelle IT-Kompositionen sowie hybride Cloud-/Edge- Deployments erlauben. Bild: Open Industry 4.0 Alliance elektro AUTOMATION: Gibt es Tipps, wie man speziell Bestandsanlagen ins IoT bringt? werden können. Bei Umgebungen, die bereits kommunikationsfähig sind, gilt es, die unterschiedlichen Daten und Protokolle inhaltlich zusammen zu bringen. Dies kann durch neue Hardwareoder Software-Komponenten erreicht werden, welche in der Lage sind, die Informationsvielfalt zu harmonisieren und damit die semantische Basis für unternehmensspezifische Prozesse und Anforderungen zu stärken. Yigitdoel: Es gibt viele Wege, die zum gewünschten Ziel führen. Das macht die Digitalisierung so spannend für Unternehmen, aber auch komplex. Es geht bei solch einer Fragestellung vor allem darum, die vorhandene System- und Datenarchitektur im Blick zu behalten und für diese geplante Erweiterung vorhandene Lösungen – und zwar auf Seiten der Hard- und der Software – zu identifizieren, sowie mit dem Vorhandenen effizient zu kombinieren. Oder anders gesagt: Die Hauptstraße ist im Brownfield-Ansatz in irgendeiner Form vorgegeben und muss berücksichtigt werden. Sobald jetzt die Reiseroute und das Reisemobil gewählt werden, ist es wichtig zu wissen, worauf es dem Betreiber ankommt. Um bei diesem Bild der Reise zu bleiben: Will ich eine schnelle Reise mit wenigen Insassen, beispielsweise um eine Vorstudie oder Machbarkeit in Form eines Proof of Concept zu erreichen, dann ist das Reisemobil eher ein Zweisitzer und der Betreiber fährt mit dem Hersteller der Maschine das Ziel an. Ist ein größerer Umbau geplant – sprich das Ziel definiert –, dann sollte von Beginn an eine Crew eingesetzt werden. Die Zwischenziele der Reise sind so zu wählen, dass diese Bild: Open Industry 4.0 Alliance »Situationsbedingt ist in den letzten 2 Jahren der Vor-Ort-Einsatz von Servicepersonal stark zurückgegangen – primär ist dafür die Erfassung von Daten vor Ort und die anschließende Distribution in die vielfältigen Zielsysteme wichtig.« Ricardo Dunkel, Technical Director der Open Industry 4.0 Alliance Dunkel: In älteren Umgebungen bietet sich der Retrofit-Ansatz an, so dass durch den Einsatz von zum Beispiel Sensorik Metriken erfasst und übermittelt 24 elektro AUTOMATION » 02 (Mai) | 2022

schnell und effizient erreichbar sind. Um das volle Potential auszuschöpfen, empfiehlt es sich, zunächst die Reiseplanung im Team ganzheitlich durchzuführen. Genau hier sehe ich einen großen Mehrwert und Vorteile einer neutralen Umsetzungsorganisation, wie es die Open Industry 4.0 Alliance ist. Sie bringt alle Disziplinen innerhalb der Technik und auch Industriewissen mit. So wird ein ganzheitlicher Ansatz aufgrund der Diversität der Mitglieder möglich, indem alle relevanten Player im Maschinenbau, in der Softwareindustrie sowie auch als IT-und Systemintegratoren tagtäglich gemeinsam aktiv sind. Rösinger: Die digitale Anbindung sämtlicher Maschinen in einer Fertigungslogistik ist die Basis für eine erfolgreiche digitale Transformation in Unternehmen. Daher sollte jeder Maschinentyp, unabhängig von Hersteller, Typus und Jahrgang, digital abbildbar sein. Es gibt im Wesentlichen zwei Wege, Anlagen digital anzubinden: • Bei Maschinen mit netzwerkfähiger Steuerung erfolgt die Anbindung über herstellerspezifische IoT- Softwareadapter – also Plugins, die entweder verfügbar oder individuell zu programmieren sind. Lösungen der OI4-Mitglieder bieten zudem weitere wichtige Komponenten wie ein Maschinen-Repository, also eine Bibliothek von Plugins für alle gängigen, Maschinenhersteller-spezifischen Protokolle, sowie Schnittstellen für alle gängigen Kommunikationsstandards an. • Bei Maschinen, die nicht für eine Netzwerkkommunikation ausgestattet sind, werden separate Hardware-I/O-Controller an der Maschine positioniert. Diese Edge Devices sollten in der Lage sein, alle Leistungsund Ressourcen-Daten auszuwerten, die die Sensoren liefern – Strom, Wasser, Druck, Hübe und so weiter. INFO Weitere Infos zur Open Industry 4.0 Alliance (OI4): https://openindus try4.com/ HANNOVER MESSE 2022 LET’S CREATE THE INDUSTRY OF TOMORROW Get ready for digital & green production. Experience Industrial Transformation at #HM22 Be part of it: 30 May – 2 June 2022 hannovermesse.com HOME OF INDUSTRIAL PIONEERS elektro AUTOMATION » 02 (Mai) | 2022 25

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