Aufrufe
vor 6 Jahren

AZUBI BASICS Hannover 2018

  • Text
  • Ausbildung
  • Unternehmen
  • Lehre
  • Zeit
  • Azubis
  • Bewerbung
  • Schnell
  • Personaler
  • Beruf
  • Azubi
Das große Ausbildungs-Ratgeber-Buch. Alles, was für den künftigen Azubi wichtig ist: Von der Bewerbung bis zu den ersten Monaten im neuen Ausbildungsbetrieb

hin und schmeiß dich

hin und schmeiß dich nicht wie ein Elefant in den Sessel. Für den Anfang wird der Personaler sicher etwas Small Talk mit dir betreiben. Lasse dich darauf ein, aber vertiefe es nicht. Ganz wichtig: Bleib positiv und meckere weder über das Wetter noch über die öffentlichen Nahverkehrsmittel. Bleibe authentisch und versuche nicht darüber nachzudenken, wie du wohl gerade wirkst, sondern konzentriere dich auf dein Gegenüber. Falls du vom Personaler eine Visitenkarte bekommst, dann halte sie ein paar Minuten in deiner Hand und schau sie an. Bedanke dich und lege sie vor dich auf den Tisch. Erst gegen Ende des Gespräches verstaust du sie vorsichtig in deiner Tasche. Wenn dir etwas zu trinken angeboten wird, dann lehne es nicht ab, sondern lass dir ruhig ein Wasser oder einen Kaffee bringen. Ein Interview kann sich nicht selten über eine Stunde ziehen, da wirst du ein paar Schlucke gut gebrauchen können. Achte auf deine Körpersprache! Ihr habt Euch einander vorgestellt, du hast Platz genommen und das Gespräch beginnt. Was machst du nun mit deinen Händen? Und wie solltest du am besten sitzen? Deine nonverbale Kommunikation spricht nämlich für den Personaler ebenfalls Bände. Daher haben wir hier ein paar wichtige Tipps für deine Körperhaltung, denn Gestik und Mimik verraten viel über dich. Wenn du mit einer positiven Grundhaltung ins Bewerbungsgespräch gehst, dann wirst du automatisch lächeln. Viele Kandidaten neigen bei Nervosität dazu, ihre Lippen oder Beine zusammenzupressen, die Füße auf die Zehenspitzen zu stellen oder dem Blickkontakt des Gegenübers auszuweichen. Setze dich also so hin, dass deine Beine hüftbreit auseinander sind und die Füße mit der Sohle auf dem Boden stehen. Halte deinen Oberkörper aufrecht. Interessiert und engagiert wirkst du übrigens, wenn du deinen Oberkörper leicht in Richtung deines Gesprächspartners beugst. Wohin nun mit den Händen? Auf keinen Fall solltest du damit im Gesicht oder in den Haaren herumspielen. Genauso wenig solltest du sie verstecken oder nervös an einem Gegenstand herumfummeln oder aber auf etwas herumtrommeln. Leg stattdessen deine Hände auf den Tisch und öffne sie etwas, sodass die Handflächen leicht nach oben zeigen. Dadurch vermittelst du Offenheit und innere Ruhe. Du kannst auch einen Bleistift und einen Notizblock halten. Fuchtele auf keinen Fall wild mit den Händen herum, sondern gestikuliere kontrolliert lediglich in einem kleinen Radius vor deinem Bauch. Lass deine Ellenbogen stets vom Tisch und stütze maximal die Handgelenke auf. Vermeide diese Fehler! Auswendig gelernte Antworten werden sofort enttarnt, auch wenn du meinst, damit auf Nummer sicher zu gehen. Dadurch raubst du dir selbst jede Flexibilität und jeden Spielraum für das Gespräch. Vermeide es auch unbedingt, aus dem Interview eine Art Plauderstunde zu machen. Das betrifft vor allem den Small Talk. Wenn du nämlich nicht rechtzeitig den Absprung schaffst, dann wirkst du so, als könntest du nicht unterscheiden, was im Bewerbungsgespräch wichtig ist und was nicht. Egozentrische Typen mögen Personaler gar nicht. Mach nicht zu viel von dir reden. Tausche ichbezogene Äußerungen, wie „ich“, „mich“ und „mir“, durch „meine Fähigkeiten“ oder „meine Stärken“ aus. Versuche nicht, deine Nervosität zu überspielen. Sei einfach echt und äußere, dass du etwas aufgeregt bist. Das macht dich supersympathisch. Greif in die Trickkiste! Natürlich sollst du immer du selbst bleiben, doch mit ein paar einfachen Kniffen, kannst du das Interview ganz subtil zu deinen Gunsten lenken. den Termin zum Vorstellungsgespräch, 1.Lege wenn es geht, auf Mittwoch oder Donnerstag. Studien belegen, dass Montag ein besonders ungünstiger Tag für Jobinterviews ist. Gegen Mitte der Woche hingegen wirkt sich das angehende Wochenende positiv auf das Gemüt der Personaler aus. Falls du die Uhrzeit wählen kannst, dann versuche, einen späteren Termin zu bekommen. Nachdem die meisten Kandidaten bereits interviewt wurden, kannst du als einer der Letzten noch einen herausragenden Eindruck hinterlassen. Gedanken an andere Mitbewerber oder an die Anzahl der 2.Versuche, Kandidaten aus deinem Gehirn zu verbannen, sonst tust du dir selbst und deiner Motivation keinen Gefallen. Diese Rückfragen solltest du stellen! „Welche Entwicklungsmöglichkeiten habe ich in Ihrem Unternehmen?“ Das Unternehmen investiert zunächst in dich. Mit dieser Frage äußerst du, dass du nicht nur kurzfristig am Betrieb interessiert bist, sondern du dich darüber hinaus hier etablieren willst. Diese Rückfrage schafft Vertrauen und ist das Nonplusultra im Interview. „Welche Aufgaben kann ich gleich zu Beginn wahrnehmen?“ Bingo! Du zeigst damit, dass du motiviert bist und erfährst im gleichen Augenblick, was auf dich zukommen wird. „Wer ist mein zukünftiger Ansprechpartner bzw. Ausbilder?“ Gut zu wissen. So weißt du gleich, mit wem du es tagtäglich zu tun haben wirst. dich bei der Wahl deiner Accessoires an der Unternehmensfarbe. Wenn du ähnliche Farbakzente 3.Orientiere setzt, schaffst du ganz unterbewusst Sympathie und Zugehörigkeit. stets Augenkontakt mit dem Gesprächspartner und lass ihn immer 4.Halte aussprechen! dich positiv über Dinge, die dir im Unternehmen auffallen, etwa das 5.Äußere Bürogebäude, die Pflanzen im Foyer oder ein Gemälde im Flur. Das verschafft dir Sympathiepunkte. nach einer Frage immer zwei bis drei Sekunden verstreichen, bevor du 6.Lass antwortest. Mit dieser Kunstpause zeigst du, dass deine Antwort nicht impulsiv, sondern gut überlegt ist. Lass ruhig auch hin und wieder eine Gesprächspause zu. immer Rückfragen. Nur dadurch bekundest du dein echtes Interesse am 7.Stelle Unternehmen und an der Lehrstelle. „Wann werden Sie sich für einen Bewerber entschieden haben?“ Diese Frage ist legitim und du solltest sie daher ruhigen Gewissens stellen. „Könnte ich mich bei weiteren Fragen nochmals an Sie wenden?“ Diese Rückfrage suggeriert, dass du das Interview als positiv einschätzt. Gleichzeitig hältst du dir weitere Kommunikationsmöglichkeiten offen und überzeugst nochmals von deiner Person. Auf keinen Fall solltest du im Vorstellungsgespräch danach fragen, wie viele Urlaubstage es gibt, wie die genauen Arbeitszeiten sind oder ob das Gespräch nun beendet ist! Lass auch unbedingt Fragen sein, wie etwa „Was glauben Sie, wie jetzt meine Chancen stehen?“ Dadurch wirkst du verzweifelt und wirst das beste Gespräch im Nu zu deinen Ungunsten kippen. Beende das Interview professionell! Auch wenn das Interview scheinbar super verlaufen ist, gibt es gerade am Ende des Bewerbungsgesprächs noch ein paar Hürden zu nehmen. Nicht selten schaffen es viele Kandidaten, sich gerade jetzt noch ins Aus zu schießen. Genau wie bei der Begrüßung kann am Ende des Interviews etwas Small Talk nicht schaden. Vermeide es unbedingt, deine Erleichterung zu zeigen. Bleibe stattdessen konzentriert bis zum Schluss. Das Wichtigste allerdings, und dies vergessen leider immer noch zu viele Bewerber, ist es, sich zu bedanken, und zwar vor dem „Auf Wiedersehen“. Danke dem Personaler für das tolle Gespräch und seine Zeit. Äußere, dass es dich gefreut hat, du die Atmosphäre toll fandest und verabschiede dich mit einem anständigen Händedruck. Bleibe mit dem Personaler so lange in Augenkontakt, bis er die Tür schließt oder er sich umdreht, falls er dich hinausgeleitet. Wenn er als Letztes dein Gesicht anstelle deines Hinterteils sieht, dann wirkt diese sympathische Geste unterbewusst immens nach. Verabschiede dich auch auf dem Weg aus dem Firmengebäude von allen Mitarbeitern, die dir entgegenkommen. Erst wenn du außer Sichtweite bist und dich wirklich keiner mehr vom Unternehmen sehen kann, dann kannst du einen Luftsprung wagen oder dir den Schweiß von der Stirn wischen. Viel Erfolg! [66] [67]

Ausbildungsmedien

© 2018 by Yumpu