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Industrieanzeiger 14.2019

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news & management Komplette Handarbeit: Ein Schiff der Endeavor-Serie. Bild: Crystal Cruises C-Teile-Management bei MV Werften Effizienter Schiffbau E-Logistics | An den traditionsreichen Werftstand - orten in Wismar, Rostock und Stralsund werden seit März 2016 von den MV Werften Kreuzfahrtschiffe, Luxus-Flusskreuzfahrtschiffe und Expeditionsyachten gebaut – Hand in Hand mit einem professionellen C-Teile-Management. 2018 begann MV Werften mit dem Bau des ersten Kreuzfahrtschiffes. Diese Passagierschiffe sind nicht nur die größten, die in Deutschland gebaut werden, sie sind auch die technologisch fortschrittlichsten. Die Schiffe der sogenannten Global Class sind speziell für den rasant wachsenden asiatischen Kreuzfahrtmarkt konzipiert und verfügen über ein Multiplex-Kino, einen Themenpark, ein Spa, verschiedene asiatische Restaurants sowie Fast-Food-Alternativen und eine Luxus-Shopping-Meile. Um die drei unterschiedlichen Schiffsarten technisch und wirtschaftlich bauen zu können, wurde auch eine detaillierte Analyse der Beschaffung und Materialversorgung von C-Teilen für den Schiffsbau an den Standorten Wismar, Rostock und Stralsund durchgeführt. Die Analyse war angesichts der komplexen Schiffbauprozesse für drei grundsätzlich unterschiedliche Schiffs - arten und der Größe der Werftflächen (zusammen annähernd 1,8 Mio. m 2 ) eine Herausforderung. Das Ergebnis der C-Teile Analyse zeigte: • Eine große Artikelvielfalt • Wahlmöglichkeiten unter verschiedenen Lieferanten • Zahlreiche manuelle Bestellungen • Unterschiedliche Beschaffungs- und Bereitstellungsprozesse Auf dieser Informationsbasis wurden im Herbst 2016 grundlegende Änderungen beschlossen. Ein einzelner Dienstleister sollte einen Großteil des C-Teile- Managements übernehmen. Darüber hinaus sollte auch ein einheitlicher Logistik-Prozess eingeführt werden – über alle Produktbereiche hinweg, mit standardisierter RFID-Technik sowie einer Bestellplattform zur Bedarfsauslösung für alle Artikel. Durch das im März 2018 neu implementierte Logistik-System von Keller & Kalmbach konnte dann der Beschaffungs- und Produktionsversorgungsprozess über alle Produkte vereinfacht und beschleunigt werden. Entscheidend war hierfür vor allem der Einsatz von eLogistics, das die Einbindung weiterer Lieferanten erlaubt. Die Lösung im Detail Bei MV Werften ist inzwischen eine Kombination von verschiedenen, selbststeuernden Logistiksystemen im Einsatz. Als gemeinsame Plattform für alle Artikel dient eLogistics – in Verbindung mit den Kanban-Systemen dropLog und parkLog. dropLog löst bei Einwurf eines leeren Behälters in die RFID-Box eine Bestellung aus. parkLog hingegen löst bei Abstellen eines leeren Behälters auf der RFID-Matte die Bestellung aus. Bei beiden Systemen erfolgt die Übermittlung der Bestelldaten vom Kunden an Keller & Kalmbach via GSM. Insgesamt sind über 14.000 RFID Kanban-Behälter von Keller & Kalmbach im Einsatz. Über eLogistics sind derzeit zehn weitere Lieferanten für Produktbereiche angebunden, die Keller & Kalmbach nicht direkt anbietet (zum Bei- dropLog löst die Bestellung via GSM aus. Bild: Keller & Kalmbach 28 Industrieanzeiger 14.19

spiel Elektrokleinteile). Die Anlieferung erfolgt konventionell an den Wareneingang von MV Werften. Der Service-Mitarbeiter von Keller & Kalmbach übernimmt den Kanbanservice vor Ort, das heißt die Warenverteilung und Befüllung der dezentralen Regale. eLogistics steuert Material- und Informationsfluss Keller & Kalmbach steuert den Material- und Informationsfluss mit eLogistics. Damit ist eine automatisierte Weiterleitung aller Bestelldaten an die angebundenen Lieferanten sowie eine zentrale Verarbeitung aller Rückmeldungen der Lieferanten möglich. Eine weitere Besonderheit ist der bidirektionale Datenaustausch vom und zum Kunden. So kann beispielsweise die Liefermeldung direkt als Information auf dem Transponder am Behälter oder Regal angezeigt werden. Die Plattform bündelt alle relevanten Informationen und unterstützt Auswertungsmöglichkeiten, mit denen Optimierungen direkt erkannt und umgesetzt werden können. Die wesentlichen Vorteile von eLogistics: • Eine Logistikplattform für die automatische Bewirtschaftung aller Artikel Mein Beitrag: Lösungen für digitale Geschäftsmodelle entwickeln Mathias Weßelmann, Projektleiter für Cloud-Lösungen Den leeren Kanban- • Versorgungssicherheit an den Bedarfsorten • Mehrlieferantenfähigkeit und Steuerung der Inhouselogistik • Vereinfachter Artikelwechsel durch innovative NFC- Etiketten • Fehlende Behälter, defekte Transponder und unlogische Bestellungen werden von eLogistics erkannt • Transponder sind zehn Jahre energieautonom • Anbindung an bestehende ERP-Systeme • Extrem große Artikelvielfalt – auf Kundenbedarfe hin optimiert – und maßgeschneiderte Logistiklösungen Behälter auf die RFID- Matte abstellen und schon ist die Bestellung unterwegs. Bild: Keller & Kalmbach Zukunftsgestalter gesucht Phoenix Contact ist ein unabhängiger Global Player. Kreative Lösungen aus Verbindungstechnik, Elektronik und Automation werden weltweit von über 17.400 begeisterten Menschen entwickelt, produziert und vertrieben. Unsere Arbeit verstehen wir als Beitrag zur Gestaltung einer smarten Welt. André Kranz Leitung Marketing, Keller & Kalmbach in Unterschleißheim Werden auch Sie Zukunftsgestalter: phoenixcontact.de/ karriereblog PM 02-18.003.L1 Industrieanzeiger 14.19 © PHOENIX CONTACT 2019 29

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