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Industrieanzeiger 15.2023

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TOPSTORY » All Electric

TOPSTORY » All Electric Society Bild: ArtemisDiana/stock.adobe.com Energieeinsatz bedeutet Wohlstandsentwicklung. Gleichsam drängt uns der Klimawandel zu einer raschen energetischen Transformation der Welt. Elektrifizierung und intelligente Vernetzung Wachsen und CO 2 - neutral produzieren Eine elektrifizierte Industrie als Teil einer elektrifizierten Welt, die auf regenerative Energien basiert und digital vernetzt ist, könnte weiter wachsen und für Wohlstand sorgen. Ein entsprechendes Zukunftsbild wird durch die sogenannte „All Electric Society“, die AES, gezeichnet. Der neu eröffnete All-Electric-Society-Park bei Phoenix Contact in Blomberg macht sichtbar, wie konsequente Elektrifizierung – gerade der Produktion – ohne fossile Energieträger aussehen kann und wie Unternehmen und Gesellschaft letztlich profitieren. » Nico Schröder, Korrespondent Industrieanzeiger, Augsburg 42 Industrieanzeiger » 15 | 2023

Wirtschaftlich wachsen und gleichsam nachhaltiger produzieren – aktuell ein Idealbild der Industrie. Konsequente Elektrifizierung ohne fossile Energien könnte den Weg dafür ebnen. Ausreichend erneuerbare Energien sowie eine intelligente Vernetzung wären grundlegende Voraussetzungen. Auch eine konsequente Energieeffizienz in der Produktion würde diesen Weg deutlich erleichtern. Umfänglich müssten zudem Fragen dazu beantwortet werden, wie Energie aus regenerativen Quellen künftig bedarfsgerecht erzeugt, verteilt und clever gespeichert werden kann. Ein entsprechendes Zukunftsbild zeichnet die sogenannte „All Electric Society“, die „AES“. Vision einer All Electric Society (AES) Michael Teigeler, Geschäftsführer der Deutschen Kommission für Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE), sagt über die AES: „Das Zielbild der DKE ist die All Electric Society – eine Welt, die digital vernetzt ist und nachhaltig Strom produziert.” Vielmehr sieht die DKE die All Electric Society als „die wissenschaftlich begründete Vision einer CO 2 -neutralen und sich nachhaltig entwickelnden Welt, deren Energiebedarf komplett auf Basis von regenerativ erzeugter Elektrizität gedeckt wird“. Mit dem DKE Commitment 2030 hat die Normungsorganisation 2022 Leitlinien und Ziele definiert, um mittels elektrischer Normung an einer möglichst raschen und umfassenden Energiewende zu arbeiten – mit dem Ziel einer nachhaltigen Energieversorgung. In diesem Sinne arbeitet die DKE daran, den architektonischen Rahmen für die All Electric Society zu schaffen und eine weltweite Vernetzung von Interessengruppen zur Normung und Standardisierung eines nachhaltigen Energiesystems voranzutreiben. Als nationale Normungsorganisation deckt die DKE die relevanten Sektoren der Erzeugung, der Verteilung und des Verbrauchs von Elektrizität ab. Entscheidend werde nun sein, so die DKE, die Sektoren als Gesamtsystem zu betrachten und eine gemeinsame Sprache für den Austausch von Energie und Daten zwischen den Sektoren zu unterstützen – und das Ganze eben weltweit. Nur so sei die regenerative Energie bestmöglich genutzt. Um konsequent zu elektrifizieren, muss Energie dorthin transportiert werden, wo sie gerade benötigt wird. Gleichzeitig gilt es, Überschüsse für spätere Zeitpunkte zu speichern und dann einzusetzen, wenn keine Energie im System zur Verfügung steht. Dafür sei die Digitalisierung, Elektrifizierung und Automatisierung entscheidend. Teigeler erklärt: „Zukünftig werden elektro- und informationstechnische Lösungen danach beurteilt werden müssen, ob sie zu diesem Konzept einen Beitrag leisten. Dafür braucht es die DKE als unabhängige Plattform.“ Push-Faktoren: Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung Der DKE-Vorsitzende Roland Bent verdeutlicht, dass die intelligente und nachhaltige Energieerzeugung, -speicherung und -nutzung über alle Sektoren hinweg im Fokus stehen muss. Nur so seien Effizienzund Produktivitätspotentiale zu heben. Bent beschreibt die sogenannte Sektorenkopplung beispielhaft: „Es geht um die intelligente Kopplung aller Sektoren. Steuerbare Verbraucher wie E-Fahrzeuge tragen in einer All Electric Society zur Stabilität der Energieversorgung bei. In der Industrie erhöht die intelligente Kopplung der Ladeparksteuerung mit der Produktionsplanung die Effizienz.“ Bild: Tom Oettle Positives Zukunftsbild Gerade Verbände, Wissenschaft und Unternehmen suchen im Rahmen des Zukunftsbildes einer „All Electric Society“ nach Antworten zu drängenden Herausforderungen und Fragen, die der Klimawandel und unsere globale Klimakrise nach sich ziehen. Verzicht, der gesamtgesellschaftlich meist wenig Begeisterung findet, wenn er in der Umsetzung deutliche Einschnitte und Veränderung bedeutet, ist dabei kein bestimmendes Thema. Sogar weiteres Wachstum wird uns in Aussicht gestellt. Nico Schröder, Korrespondent Industrieanzeiger Der All-Electronic- Society-Park am Unternehmenssitz von Phoenix Contact in Blomberg macht nachhaltige und intelligente Energie - erzeugung erlebbar. Bild: Phoenix Contact Industrieanzeiger » 15 | 2023 43

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