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» TECHNIK Werkerassistenz unterstützt Veränderungsprozesse Digitale Wissenssicherung als Erfolgsfaktor Neue digitale Technologien und die schwindende Anzahl an Fachkräften stellen produzierende Unternehmen vor große, neue Herausforderungen. Flexibilität und effizient gestaltete Prozesse in der Smart Factory sind so wichtig wie nie zuvor. Dabei kommt es besonders auf die Unterstützung des Menschen an. » Christin Senftleben, Marketing Managerin Isax Eine digitale Werkerassistenz stellt den Menschen in den Mittelpunkt, um die Effizienz manueller Tätigkeiten nachhaltig zu erhöhen. Zur Bedeutung von Werkerassistenz- Systemen heißt es in einem Papier des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Stuttgart: „Ein zentraler Erfolgsfaktor einer Smart Factory liegt in der konsequenten Vernetzung aller an der Produktion beteiligten Prozesse, Maschinen, Werkzeuge und Ressourcen. Ziel ist es dabei immer, den Involvierten alle relevanten Informationen und Daten aktuell und passgenau zur Verfügung zu stellen und somit die effektive und effiziente Interaktion mit den eingesetzten Maschinen und Anlagen zu ermöglichen. Dies ermöglicht die Entlastung von Routinetätigkeiten, wodurch mehr Zeit für wichtigere, wert- Bild: JuiceFlair/Shutterstock.com/Bildbearbeitung: iSAX schöpfendere Aufgaben zur Verfügung steht. Als Lösungsansatz in diesem Kontext bietet sich ein Werkerassistenz- System an.“ Gegen den Fachkräftemangel Mit einem solchen System können Fertigungsunternehmen erfolgreich den Auswirkungen des demografischen Wandels begegnen. Denn Fakt ist: Nie wurden im Maschinenbau so viele offene Stellen ausgeschrieben wie im Jahr 2022. Fast 70 % der Stellen zielten auf Fachkräfte ab: Im Durchschnitt waren über die Bundesagentur für Arbeit rund 12.000 offene Stellen ausgeschrieben. In Anbetracht gut ausgelasteter Kapazitäten und positiver Geschäftserwartungen möchten 60 % der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau im laufenden Jahr die Stammbelegschaften ausweiten. Der geplante Beschäftigtenaufbau gestaltet sich aufgrund des Fachkräftemangels jedoch schwierig. Drei von vier Unternehmen melden merkliche oder gravierende Engpässe. Dazu kommt, dass in den nächsten Jahren die geburtenstarken Jahrgänge der Generation ‚Baby-Boomer’ in Pension gehen. Bis 2035 fehlen nach Angaben des ‚Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung’ 7 Mio. Fachkräfte in Deutschland. Viele Unternehmen spüren bereits die Anzeichen: Nach Angaben des statistischen Bundesamts ist etwa im Vergleich zum Vorjahr der Anteil der arbeitsfähigen Menschen von 20 bis 66 um rund 200.000 Personen gesunken. Gerade der Verlust älterer Mitarbeiter kann aufgrund fehlender Wissenssicherung problematisch werden. Eine digitale Werkerassistenz sichert dieses Wissen automatisch und macht es zugänglich. Zudem werden Mitarbeiter unterstützt und entlastet. Assistenzsysteme schaffen verbesserte Arbeitsbedingungen und erhöhen damit die Attraktivität des Unternehmens. Sie vereinfachen Anlernprozesse und erhöhen damit die Verfügbarkeit von 50 Industrieanzeiger » 15 | 2023
Personal. Die vernetzte Fertigung in der Smart Factory – gerade vor dem oben dargelegten Hintergrund – stellt Unternehmen große und neue Aufgaben. Der Königsweg für die meisten Experten kann hier nur ‚Digitalisierung, Digitalisierung und nochmal Digitalisierung‘ heißen. Attraktivität für die unbesetzten Stellen kann nur erreicht werden, wenn die Arbeit vielseitig ist und moderne Technologien zum Einsatz kommen. Fakt ist auch: Durch Digitalisierung können mit weniger Personal bessere Ergebnisse erzielt werden. Aber es gibt auch Fertigungsbereiche, in denen Prozessoptimierung durch Automatisierung nicht sinnvoll oder möglich ist. Die Unternehmen sind immer noch auf die Ressource ‚Mensch‘ mit seiner Flexibilität angewiesen. Hierbei kommt eine digitale Werkerassistenz zum Einsatz, um die Effizienz manueller Tätigkeiten in der variantenreichen, digitalisierten Fertigung zu erhöhen. Es geht darum, wie Arbeitsanweisungen zur Verfügung gestellt und aussagekräftig gestaltet werden können, wie Prüfdaten erfasst und in Echtzeit validiert werden, wie Fehler bei der Ausführung vermieden und wie Ressourcen geschont werden. Digitales Wissensmanagement Werkerassistenz-Systeme helfen auch dabei, Datensilos aufzubrechen und Wissen jederzeit zugänglich zu machen und ein strukturiertes Wissensmanagement-System aufzubauen. Prozesse im Arbeitsablauf können vereinfacht und optimal gestaltet werden. Relevante Informationen werden vom System digital zur Verfügung gestellt. Papier wird folglich in der Produktion immer stärker durch vernetzte, elektronische Medien ersetzt. Der Werker erhält automatisch die neuesten und richtigen Informationen für seinen Arbeitsgang. Durch diese digital erstellten Arbeitsanweisungen und Checklisten wird wertvolles Wissen ebenfalls automatisch dokumentiert und gesichert und damit der Weg zu einem fundierten Wissensmanagement geebnet. Es ist also ganz klar, dass ein Werkerassistenz-System ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer digitalisierten Produktion ist. Es unterstützt nicht nur die papierlose Fertigung, sondern ist eine entscheidende Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Welt und ermöglicht Unternehmen, klein zu starten und dann kontinuierlich zu wachsen. Aber da sich Technologien stetig weiterentwickeln, sind gerade Wandlungsfähigkeit und Flexibilität zu wichtigen Voraussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen geworden. Entscheidend für produzierende Unternehmen wird also sein, dass sie mit diesem ständigen Wandel und den damit einhergehenden Veränderungen mithalten können. UNZÄHLIGE FRAGEN ZUR DIGITALISIERUNG IHRER PRODUKTION? Wir finden mit Ihnen gemeinsam Ihre individuellen Antworten! Umfassende, objektive und herstellerneutrale Beratung Maximale Flexibilität: Sie können in jedem beliebigen Prozessschritt einsteigen Profitieren Sie von langjähriger Erfahrung in Lean-Methoden und IT Wir begleiten Sie bei Ihrem Einstieg in die Smart Factory: Vereinbaren Sie ein unverbindliches Erstgespräch! www.perfect-production.de Ein Unternehmen der MPDV Gruppe Industrieanzeiger » 15 | 2023 51
