MAGAZIN BRANCHENNEWS Schweizer Team Swissloop mit Hilfe von Kistler im Wettbewerb erfolgreich Sensor für den Hyperloop Es ist eine außergewöhnliche Idee: Elon Musks Hyperloop, der Personen und Güter mit Geschwindigkeiten von über 1000 km/h transportieren soll. Beim jährlichen Wettbewerb in Los Angeles erreichte das Team „Swissloop“ den zweiten Platz von 21 Teams und gewann den Innovation Award – mit dabei: ein S-Motion Sensor von Kistler zur Geschwindigkeitsmessung und Positionsbestimmung. Bilder: Kistler Elon Musk baut nicht nur Elektroautos und fliegt in den Weltraum, er verfolgt mit dem Hyperloop-Projekt auch ein hypermodernes Transportkonzept, das Menschen als eine Art Rohrpost durch eine evakuierte Röhre schie- Der per Linearmotor angetriebene Pod „Claude Nicollier“ von Swissloop erreichte eine Endgeschwindigkeit von 262 km/h, mit dabei der S-Motion Sensor von Kistler ßen soll – mit unglaublichen, bisher nur in der Luft erreichten Geschwindigkeiten. Nachwuchsingenieure aus aller Welt beteiligen sich am jährlichen Wettbewerb, der 2019 bereits zum dritten Mal stattfand. Mit dabei: das Schweizer Team „Swissloop“, das mit Unterstützung von Kistler den zweiten Rang einfuhr. Der sogenannte Pod namens „Claude Nicollier“, benannt nach dem ersten Schweizer Astronauten, ist 3,27 m lang, etwa 200 kg schwer und besteht aus mehr als 1400 Einzelteilen, davon etwa ein Zehntel maßangefertigt. Die Kapsel erreichte in Los Angeles auf der Strecke von 1,25 km eine Geschwindigkeit von 252 km/h und war damit die zweitschnellste (geschlagen nur vom Entwurf der TU München mit 463 km/h). Die Schweizer glänzten nicht nur auf der Teststrecke, sondern auch technologisch: Ihr selbst konstruierter linearer Induktionsmotor wurde konzeptionell bereits 2013 in einem Whitepaper von Elon Musk persönlich beschrieben, bisher jedoch noch nie realisiert. Er liefert eine Antriebskraft von 5,4 kN und bescherte Swissloop den begehrten Innovation Award von Space X im diesjährigen Wettbewerb. Zur Steuerung des Linearmotors setzt Swissloop einen S-Motion Sensor von Kistler ein, der eine exakte Geschwindigkeitsmessung ermöglicht. Er ist leicht und kompakt und mit einer Verzögerung von nur 6 ms sehr schnell. Kistler stellte Swissloop den Sensor auf Leihbasis bereit und unterstützte darüber hinaus mit Anwendungsberatung und Service. Dr. Denis Marschel, Divisional Marketing Manager bei Kistler, kommentiert: „Wir sind sehr stolz, Teil dieses großen Erfolgs zu sein und möchten Swissloop auch zukünftig unterstützen, das betrifft vorrangig die Technologie und fachliche Beratung im engeren Sinne.“ Bei Swissloop hat man bereits jetzt viele Ideen, was sich für 2020 verbessern lässt. Spätestens im Herbst beginnen die Vorbereitungen für den neuen Wettbewerb. bt www.kistler.com Maschinensicherheit von Schmersal in Dubai Neue Niederlassung im Mittleren Osten Die Schmersal-Gruppe baut ihr globales Netz weiter aus und setzt mit ihrer neuen Niederlassung Schmersal Middle East-FZE auf das wirtschaftliche Potenzial der Märkte im Mittleren Osten.„Durch diesen Schritt rücken wir ein Stück näher an unsere Kunden vor Ort heran, was wir als großen Vorteil sehen, denn wir versprechen uns ein großes Potenzial von den Vereinigten Arabischen Emiraten und den Ländern im Mittleren Osten“, erklärt Uwe Seeger, Director Asia Pacific Middle East, Schmersal-Gruppe. Der Anbieter im Bereich Maschinensicherheit beliefert Kunden in der MENA Region (Middle East and North Africa) nicht nur mit sicherheitstechnischen Produkten und Systemen, sondern bietet ihnen auch ein umfassendes Programm an Safety Services an. „Unser Geschäftsbereich Dienstleistungen ist ein weltweites Netzwerk mit vom TÜV Rheinland zertifizierten Functional Safety Engineers. So können die Leistungen der internationalen Organisation Tec.nicum nun auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten einfach und bequem vor Ort abgerufen werden“, sagt Uwe Seeger. ik www.schmersal.com Die neue Niederlassung der Schmersal-Gruppe in Dubai Bild: Schmersal 6 K|E|M Konstruktion 10 2019
BRANCHENNEWS MAGAZIN Additive Fertigung mechatronischer Systeme am Fraunhofer LBF 3D-Druck von Aktoren und Sensoren Aufgrund der Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte sehen die Wissenschaftler des Fraunhofer LBF großes Potenzial für die additive Fertigung mechatronischer Systeme: „Additive Fertigung bietet hierfür einen mehrfachen Nutzen. Sensoren können an kritischen Stellen integriert werden, die vorher nicht zugänglich waren: Davon können vor allem leichtbauoptimierte Strukturbauteile profitieren“, erläutert Dr. Torsten Bartel, der die verschiedenen Projekte im Fraunhofer LBF leitete. Zudem lassen sich Aktoren in Kraft und Bauraum so individualisieren, dass keine überdimensionierten Aktoren verwendet werden müssen. Das beschränkt den Materialeinsatz und den Strombedarf auf das Notwendigste. „Schließlich ermöglichen es elektrisch leitfähige Materialien, auf externe Leitungen zur Signalführung und entsprechende Lötarbeiten zur verzichten. So lassen sich kompakte, funktionsintegrierte Systeme mit geringem Montageaufwand herstellen“, betont Dr. Bartel. Für die additive Herstellung prototypischer mechatronischer Systeme sind gleich mehrere Materialien notwendig, um auf das Einlegen oder Verkleben zugekaufter Aktorik und Sensorik soweit wie möglich verzichten zu können. Besonders eignen sich dafür Fused Filament Fabrication (FFF)- Drucker. Sie sind vergleichsweise günstig und sehr flexibel in der Wahl der zu verarbeitenden Materialien. Mit diesem speziellen Gerät können Wissenschaftler des Fraunhofer LBF dank mehrerer unterschiedlicher Druckköpfe in einem Durchgang diverse Kunststoff-Filamente drucken. Neben Standardthermoplasten wie ABS oder PP kommen auch Funktionsmaterialien wie beispielsweise elektrisch leitfähige oder weichmagnetische Materialien sowie Formgedächtnispolymere zum Einsatz. Entwicklungsgegenstand ist es aktuell, mit demselben Drucker elektrisch leitfähige oder auch DIE KUPPLUNG. Bild: Fraunhofer LBF piezoelektrisch wirksame Pasten zu drucken, die unter UV-Licht ausgehärtet werden. Ziel ist es, eine Vielzahl funktionaler Materialien in der additiven Fertigung zu beherrschen, um vollständig strukturintegrierte Funktionsbauteile umsetzen zu können. Innerhalb des Projekts Open Adaptronik konstruierten die Darmstädter Forscher einen Tauchspulenaktor, den sie anschließend mit dem FFF-Drucker herstellten. Der Aktor wurde für die mehraxiale Schwingungsminderung an der Kamera eines Quadrokopters ausgelegt. bt www.lbf.fraunhofer.de FÜR DIE WELT DER INDUSTRIE Halle 4 / Stand 390 Nürnberg, 26. – 28.11.2019 Sicherheitskupplungen Lamellenkupplungen Zahnkupplungen RW-KUPPLUNGEN.DE K|E|M Konstruktion 10 2019 7
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