SERVICE TIPPS & TERMINE New Work Event für Ingenieure #nwing des VDI Wissensforums am 26. und 27. November in Düsseldorf Der Ingenieur als Problemlöser Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, agile Methoden – die Arbeitswelten stehen vor einem grundlegenden Wandel. Insbesondere Kernindustrien wie Automotive und Maschinenbau stellen sich neu auf. Einblicke in diesen Prozess der Transformation gibt das New Work Event für Ingenieure #nwing des VDI Wissensforums. Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft werden über aktuelle Trends, neue Technologien und konkrete Praxiserfahrungen aus Projekten des Change Management berichten. Durch den digitalen Wandel stehen junge Ingenieure vor ganz neuen Herausforderungen Bild: Unsplash/Venveo Unbestritten ist, dass auch im Bereich klassischer Ingenieurstätigkeiten in den kommenden Jahren viele Stellen wegfallen oder sich zumindest grundlegend verändern werden. Die Frage ist, wie viele neue Arbeitsplätze entstehen werden. Das Weltwirtschaftsforum erwartet eine durchaus positive Bilanz: Laut einer Studie gehen die Forscher davon aus, dass weltweit bis 2022 rund 75 Mio. Arbeitsplätze wegfallen werden – gleichzeitig sollen aber 133 Mio. neue entstehen. Falk Bothe (47), Director Digital Transformation Office bei Volkswagen, gehört dem Programmausschuss der #nwing an. Er erwartet, dass es die klassischen Abteilungen von heute in Unternehmen von morgen immer weniger geben werde. Sie könnten ersetzt werden durch das Arbeiten in agilen, bereichsübergreifenden Teams. Technik wird sich in Zukunft viel stärker buchstäblich selbst konstruieren und dabei schneller, effizienter und materialsparender sein als der Mensch. „Kurzum: Der Beruf des klassischen Ingenieurs gehört zu den meistgefährdeten, gerade im Automobilbau, aber auch in anderen Industriebereichen. Ingenieure werden sich also neu zu erfinden haben – im Sinne eines Problemlösers in agilen, kundenorientierten Projekten“, unterstreicht Bothe. Die Zukunft hat gerade erst begonnen Virtuelles, kollaboratives Zusammenarbeiten – dabei handelt es sich um ein vielversprechendes Konzept für die Zukunft. Die Realität im vielfach mittelständisch geprägten Maschinenbau sieht allerdings heute noch anders aus. Davon ist Bernd Wacker von Siemens (Digital Industries), einer der Referenten der #nwing 2019, überzeugt. „Neue Konzepte zur digitalen Zusammenarbeit werden noch eini- ges an Zeit brauchen, bis sie auf breiter Front implementiert werden. Ein Großteil der Unternehmen arbeitet heute mit bewährter CAD/CAM-Software und möchte dies auch nicht über Nacht ändern.“ Die Software-Tools für virtuelles Arbeiten seien heute so günstig wie noch nie. „Die wesentliche Herausforderung sehen Unternehmen nicht in den Software-Lizenzen, sondern in dem darüber hinaus gehenden Aufwand der Umstellung. Das ist durchaus komplex und zeitintensiv, zudem darf der Faktor Mensch nicht außer Acht gelassen werden. Arbeiten in Virtual oder Augmented Reality ist heute in den Studiengängen bereits Realität. Mit den zukünftigen Absolventen der Hochschulen werden diese Methoden auch immer mehr in der Arbeitspraxis Einzug halten.“ Die „Gamification“ der Ingenieurstätigkeit Grundsätzlich sieht Wacker enormes Potential in den neuen Technologien: Entwickler und Ingenieure könnten beispielsweise gemeinsam von unterschiedlichen Standorten aus an einem gemeinsamen Konstruktionsprozess arbeiten und einen Maschinenraum gemeinsam virtuell betreten. „Diese Interaktion, 3D-Walks durch Anlagen und der Austausch in Virtual Reality eröffnen natürlich viel mehr Ideen und kreative Kraft als das Arbeiten im stillen Kämmerlein. Die Möglichkeiten des kollaborativen Arbeitens sind sehr zielführend.“ Nicht zu vernachlässigen sei dabei auch der Aspekt der „Gamification“ – der Spaßfaktor bei der Arbeit mit den neuen Tools steigere die Motivation und die Kreativität der Ingenieure. Das seien Aspekte, die sich zwar nicht einzeln messen lassen, die sich aber doch in Summe als positiver Effekt in der Gesamtrendite niederschlage. Unternehmen erfinden sich neu Eine Veröffentlichung des World Economic Forum führt vor diesem Hintergrund aus, welche Skills gute Fach- und Führungskräfte in Zukunft ausmachen: Kreativität, Einfühlungsvermögen, generell emotionale Fähigkeiten seien gefragt – viel stärker sogar noch als die rein fachlichen Skills. New Work bedeutet zugleich, dass sich Unternehmen neu zu erfinden haben. bt www.vdi-wissensforum.de Das vollständige Programm, Referenten und zusätzliche Informationen unter: hier.pro/2gHew 46 K|E|M Konstruktion 10 2019
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