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KEM Konstruktion 10.2019

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Trendthemen: Messe Motek, 5G CMM Expo, Digitalsierung, Roboterprogrammierung; KEM Porträt: Torsten Blankenburg, Vorstand Sieb & Meyer, Lüneburg; KEM Perspektiven: Digitalisierung - Alexander Bürkle wird zum Technologiedienstleister, Roboterprogrammierung - Cenit und Ostfalia wollen Robotik effizienter machen

TRENDS PERSPEKTIVEN

TRENDS PERSPEKTIVEN SYSTEMS ENGINEERING Alexander Bürkle nutzt Eplan-Softwarelösungen als Basis für den Sprung zum Technologiedienstleister „Aus dem Engineering des Kunden bis hinein in unsere Fertigung“ Der Digitale Zwilling ist bei der Alexander Bürkle GmbH & Co. KG in Freiburg nicht mehr nur ein Projekt, sondern vielmehr Basis für die digitale Durchgängigkeit über die komplette Prozesskette im Schaltschrank- und Steuerungsanlagenbau hinweg. Geschäftsführer Klemens Isenmann erläutert im Interview mit KEM Konstruktion, wie das Freiburger Unternehmen damit den Sprung vom Elektrogroßhändler hin zum umfassenden Technologiedienstleister für Automatisierungstechnik schaffte. Interview: Michael Corban, Chefredakteur KEM Konstruktion Der Digitale Zwilling ist Basis für die durch - gängige Wertschöpfungskette bei Alexander Bürkle Panel Solutions. Aufbauend auf den Softwarelösungen von Eplan leisten die Freiburger hier einiges an Pionierarbeit Bild: Alexander Bürkle Panel Solutions KEM Konstruktion: Herr Isenmann, Alexander Bürkle hat sich vom Elektrogroßhändler zum Technologiedienstleister entwickelt, der von der Elektrokonstruktion bis zur Produktion von Steuerungen und Schaltanlagen alle Wertschöpfungsschritte abdeckt. Warum? Klemens Isenmann (Alexander Bürkle): Ich denke, das liegt in den Genen des Unternehmens Alexander Bürkle. Unser Firmengründer selbst war in gewisser Weise ein Entdecker mit Gespür für die Bedürfnisse seiner Kunden. Diese Offenheit gegenüber neuen Themen haben wir uns bewahrt – und neben unserem E-Shop und Logistikkonzepten sehen wir vor allem im Lösungsvertrieb Potenzial, denn in den Bereichen Automatisierung und Antriebstechnik sind Spezialisten immer gefragt. Heute können wir aus einer Hand Dienstleistungen entlang der gesamten elektrotechnischen Wertschöpfungskette anbieten. Das reicht von der Warenlieferung und Kabelkonfektion bis hin zur Planung, Konstruktion und Produktion von Steuerungen und Roboteranla- gen – einschließlich deren Programmierung und Inbetriebnahme. Organisatorisch agieren hier seit Juli 2019 die drei Schwesterunternehmen Panel Solutions, Robotic Solutions und Cable Solutions (Anm. d. R.: siehe Infokasten zum Unternehmen) unter dem Dach der Alexander-Bürkle-Gruppe. Entscheidend ist, dass wir damit auch unseren rund 1000 Mitarbeitern eine Zukunftsperspektive geben können. KEM Konstruktion: Welche Rolle spielte bei dieser Entwicklung zum Technologiedienstleister die Nachfrage Ihrer Kunden? Isenmann: Die Bedürfnisse unserer Kunden standen für uns stets im Mittelpunkt unseres Handels. Durch den engen Kontakt unserer Außendienstmitarbeiter zum Kunden ist diese Entwicklung quasi gemeinsam entstanden. Unsere große Zielsetzung war es, unseren Kunden neben den einzelnen Komponenten auch einen Mehrwert in Form einer zum Beispiel technisch innovativen Steuerungslösung bieten zu können. Das setzt insbesondere vertriebsseitig eine entsprechend motivierte und geschulte Mannschaft voraus. 2016 haben wir dazu die Elotec Elektrotechnik GmbH in Mainhausen übernommen, die jetzt zusammen mit der Istab Industrielle Steuerungsanlagen GmbH in Freiburg als die neue Alexander Bürkle Panel Solutions Mainhausen GmbH mit Sitz in Mainhausen und als Alexander Bürkle Panel Solu - tions in Freiburg firmiert. Als Ideengeber dient uns generell immer der langjährige Erfahrungsschatz unserer Mitarbeiter und die damit verbundene Offenheit für den Weg in das Zeitalter der Digitalisierung. KEM Konstruktion: Das ist ein gutes Stichwort – wie würden Sie Digitalisierung definieren – was steckt wirklich dahinter? 58 K|E|M Konstruktion 10 2019

Bild: Konradin Mediengruppe Klemens Isenmann, Geschäfts - führer, Alexander Bürkle GmbH & Co. KG, Freiburg „Wenn wir das Thema Digitalisierung als Unternehmen Alexander Bürkle verinnerlichen und die vielen Chancen nutzen, die sich daraus ergeben, werden wir auch morgen unsere Position am Markt behaupten können.“ Isenmann: Kernziel der Digitalisierung ist es, Prozesse einfacher und effizienter zu gestalten. Eine entscheidende Rolle spielt dabei Software – sehr viel Software. Damit lassen sich viele Abläufe deutlich schlanker gestalten. Praktisch lässt sich das an den Softwarelösungen der Eplan Software & Service GmbH & Co. KG aus Monheim erkennen, mit denen ich heute im Prinzip per Knopfdruck aus dem Elektro- Engineering heraus meine CNC-Maschine ansteuern kann. Früher entstand im E-CAD/CAE ‚nur‘ ein Plan, der als Grundlage für die wiederum händische Programmierung der CNC-Maschine diente. Heute ist die ganze Wertschöpfungskette und damit der Workflow digital durchgängig abgebildet. Die Software erledigt das Kabel-Routing und stößt automatisch die Kabelkonfektionierung an – inklusive Aderbeschriftung und Aderendbearbeitung. Unsere Kunden und wir profitieren dann zusätzlich, wenn wir mit den gleichen Tools arbeiten. Das reduziert die Zahl möglicher Fehlerquellen auf ein Minimum und die digitale Durchgängigkeit reicht aus dem Engineering des Kunden bis hinein in unsere Fertigung – das ist für mich Digitalisierung. KEM Konstruktion: Digitale Durchgängigkeit liefert also vielfach einen Gewinn – wo liegen denn die Klippen, die ich möglichst umschiffen muss, um digitale Durchgängigkeit zu erreichen? Isenmann: Auf dem Weg zur digitalen Durchgängigkeit sind wir in der Tat schon sehr weit gekommen. Der entscheidende Punkt dabei ist, Verständnis bei den eigenen Mitarbeitern zu schaffen – denn erfolgreich ist man nur, wenn die Mitarbeiter ein Thema sowohl umsetzen als auch kreativ begleiten können. Erst dann gelingt es, um die schöne Vision zu beschreiben, Durchgängigkeit bis zum Endkunden und zur Ersatzteilbeschaffung zu realisieren – idealerweise so, dass sich auch das Ersatzteil selbst digital bestellt. Heute sind wir bereits in der Lage, zusammen mit Partnern die Ersatzteilbeschaffung über QR-Codes auf den Bauteilen zu generieren und die Bestellung in unseren E-Shop zu übergeben. Sowohl unsere Partner als auch wir wollen diesen Prozess aber weiter vorantreiben, so dass die Ersatzteilbeschaffung auf Knopfdruck von der Bestellung über die Lieferung bis zur Bezahlung vollkommen automatisiert abläuft, ohne dass jemand eingreifen muss – das ist dann Digitalisierung: Mache den gesamten Workflow so einfach, dass auf Knopfdruck das richtige Ersatzteil zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Maschine zur Reparatur angeliefert wird. Das hört sich einfacher an als es ist – das ist ein weiter Weg mit sehr vielen Schnittstellen. DREH- UND SCHWENKRUNDTISCHE Wir bewegen. Stuttgart 07. – 10. Oktober 2019 MOTEK Halle 6 Stand 6102 www.hiwin.de K|E|M Konstruktion 10 2019 59

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